Encanto de Isla Orchila von abgemeldet (chap 4 und 5 online!) ================================================================================ Kapitel 2: Die Schänke zum gehängten Mann ----------------------------------------- Mehrere Stunden lief Angelina jetzt schon am Strand entlang und suchte eine Bucht. In der hatte sie nämlich ihr kleines Boot versteckt, mit dem sie vor einem halben Jahr angekommen war. Endlich machte der Strand einen Knick und hörte dann plötzlich an einer steilen Felswand auf. Angie ging an der Wand entlang und hüpfte bei jedem Schritt einmal auf den Boden. Als endlich ein hohles Geräusch ertönte, grub sie die Stelle frei und hob den Deckel aus Bambus und Blättern heraus. Dieser gab einen kleinen Tunnel frei, gerade so breit das ein schlanker Mensch hindurch passte. Er führte unter den Felsen in die versteckte Bucht. Der Tunnel zeugte davon, dass die Bucht schon früher von Piraten genutzt worden sein muss. Angelina zwängte erst den Beutel, den sie dabeihatte und sich selbst durch den Tunnel und kroch dann von der anderen Seite noch einmal hinein, um den Deckel wieder darauf zu stülpen. Auch auf ihrer Seite schob sie den Bambusverschlag wieder vor das Loch und nahm den hölzernen Eimer, der daneben stand. Sie füllte ihn mit Sand und kletterte die Felswand hoch, die auf dieser Seite nicht annähernd so steil war, wie drüben. Oben angekommen kippte sie den Kübel direkt über dem Loch aus, sodass der Bambusdeckel nicht mehr zu sehen war, kletterte wieder hinunter und deponierte den Eimer wieder neben dem Tunneleingang, den sie vorher auch wieder verscharrt hatte. Zufrieden sah sie sich um, schulterte ihren Beutel und machte sich auf den Weg. Das Boot war immer noch da, wo sie es versteckt hatte. Zwischen ein paar Palmen, mit Blättern bedeckt. Sie wischte die inzwischen vertrockneten Zweige weg und machte sich daran, den Kahn herauszuziehen. Als das geschafft war, trug sie das Boot zum Strand hinunter, holte auch noch das Segel und die Ruder, sowie einige andere Geräte. Auch den Beutel brachte sie in die Barke und befestigte dann das schwere Segel am Mast. Sie untersuchte den Rumpf auf Lecks, schob das Boot dann ins Wasser und ließ das Segel fallen. Der Kompass zeigte ihr wo es hinging und sie nahm Fahrt auf. Er war ein Geschenk ihrer Großmutter, zuerst hatte sie ihn für Schrott gehalten, aber schnell gemerkt das er wirklich gut war. Denn er zeigte nicht nach Norden. Aber sie wollte ja auch nicht nach Norden. Sie wollte nach Tortuga, wenn sie Glück hatte war sie in zwei Tagen dort. Andernfalls würde sie sicher auf ein Piratenschiff treffen, das sie mitnehmen würde. Guten Gemüts segelte sie los, dem Sonnenuntergang entgegen. Plitsch, platsch, plitsch, plitsch... Sie wurde geweckt von einigen dicken Regentropfen, die mitten in ihr Gesicht fielen. "Ooooooooh nein! Nicht doch!", rief sie, warf ihre Decke beiseite und sprang auf. Der Himmel war stockduster und mit Regenwolken bedeckt. Angie holte den 'Anker' (eigentlich war es nur ein behelfsmäßiges Ziegelsteinpaket) ein und zurrte das Segel noch fester, als es ohnehin schon war. Dann band sie alles was lose war mit einem Lederriemen an einem Haken im Boot fest und hoffte, dass der Sturm nicht zu stark werden würde. Seufzend ließ sie sich auf den Boden fallen. Ihre Fahrt schien nicht gerade unter einem guten Stern zu stehen... Plötzlich kam Wind auf. Er pfiff um den Mast herum und zerrte am Bug. Es regnete immer stärker und große Tropfen schlugen ihr ins Gesicht, sie hielt sich schützend den Arm davor. Dann peitschte eine große Welle gegen das Heck, Angie warf sich in die Seile und versuchte das Boot in der Waagerechten zu halten. Inzwischen tobte der Sturm in vollem Gange, es regnete junge Katzen, ihre Kleidung war völlig durchnässt, sie spürte ihre Finger und Zehen nicht mehr und zu allem Überfluss stand das Wasser schon ein paar Zentimeter hoch im Boot. Mit einer Hand nahm sie ihren Eimer und schöpfte das salzige Zeug heraus, aber es nützte nichts. Je mehr sie herausschüttete, desto mehr schien das Meer hineinzuspülen. Außerdem zerrte der Sturm am Boot und riss es hin und her. Angie selbst hatte die größte Mühe stehen zu bleiben, das grobe Seil schnitt ihr ins Fleisch und ihre patschnassen Haare klebten ihr im Gesicht. Ihre Lippen war geschwollen und aufgesprungen vom vielen Salz und das Wasser war inzwischen auch in ihre Stiefel gedrungen, wodurch ihre Zehen noch kälter wurden. "Scheiße!", rief sie, doch der Wind verschlang es. Nach einer Weile wusste sie nicht einmal mehr wo links und rechts war und ob sie noch auf dem richtigen Kurs war, oder in die falsche Richtung fuhr. Wegen der Dunkelheit konnte sie nicht einmal auf dem Kompass nachsehen. Ihre Finger waren taub und das Wasser stand schon bis zu den Knöcheln. Ihr wurde noch schwärzer vor Augen, als es sowieso schon war und sie spürte, wie auf den harten Holzboden fiel. Das eiskalte Wasser umspülte noch eine Weile ihren Körper, bevor sie in die Dunkelheit sie verschlang. Die Vögel zwitscherten, die Blätter der Palmen rauschten und eine leichte warme Brise streichelte ihre Haut. War sie tot? Oder... Angie schlug die Augen auf. Sie lag an einem weißen Sandstrand, das warme Meerwasser schlug sanft gegen ihre Füße. Langsam richtete sie sich auf. Sämtlich Glieder taten ihr weh und von ihrem Boot war weit und breit nichts zu sehen. "Natürlich...", murmelte sie und hob die Arme zum strahlend blauen Himmel. "Ja, jetzt bist du wieder unschuldig wie ein Lamm, nicht wahr? Aber kaum sieht man einmal nicht hin verwandelst du dich in ein tobendes schwarzes Ungeheuer!", sagte sie und spuckte in die Luft. Sie stand auf und sah sich um. "Auf welcher gottverdammten Insel bin ich hier eigentlich gelandet? Ist das Tortuga? Hoffentlich...", sie machte sich auf den Weg. Zuerst ging sie bis zum Rand des Palmenhains, dann bog sie nach links ab um nach irgendeinem menschlichen Zeichen zu suchen. Nach einer Weile kam sie an ein paar Holzsplittern vorbei. Es wurden mit jedem Meter mehr, bis schließlich eine Hälfte ihres Bootes am Strand lag. Es war in der Mitte auseinandergebrochen, doch zum Glück war die Seite, an der sie den Beutel und alles andere festgebunden hatte, ganz geblieben. "Oh! Da hab ich wohl doch noch Glück heute!", murmelte Angie und zerrte den Beutel aus der Verankerung. Das andere Zeug brauchte sie jetzt sowieso nicht mehr, aber von dem alten Kompass wollte sie sich nicht trennen, deshalb steckte sie ihn in ihre Hosentasche. Die meisten Früchte, die sie in dem Leinenbeutel verstaut hatte waren von dem ganzen Salzwasser ungenießbar geworden, aber die Ananas konnte man noch essen ebenso die Kokosnuss, die sie hatte mitgehen lassen. "Wenigstens etwas...", Angie nahm die Früchte an sich und suchte ein paar Steine. Weiter oben bei den Palmen fand sie einen großen, einen anderen holte sie vom Strand. Sie legte die Kokosnuss auf den großen Stein und passte auf, dass sie mit dem kleineren die Bruchkante traf. Nach mehreren harten Schlägen sprang die Schale auf und ein bisschen Saft ergoss sich auf den Fels. Schnell nahm sie die beiden Hälften in die Hand, damit nicht noch mehr auslaufen konnte. Gierig trank sie alles aus und zog ihr Messer heraus, um das Fruchtfleisch von der Rinde zu trennen, was garnicht so einfach war. Die Sonne war schon am Zenit vorbeigezogen und es musste jetzt halb vier Uhr nachmittags sein. Angie war die ganze Zeit, bis auf die Stunde nach Mittag, die sie im Schatten der Palmen verbracht hatte, am Strand entlang gelaufen und schon auf ein kleineres Dorf gestoßen. Dessen Einwohner hatten ihr mit Händen und Füßen erklärt, das sie auf Tortuga war und mehrere Meilen vom Dorf entfernt eine Stadt lag. Aber von dieser Stadt war immer noch nichts zu sehen und das obwohl jetzt schon mindestens zwei Stunden vergangen waren, seit sie das Dorf verlassen hatte. Keuchend ließ sie sich an einer Palme nieder und nahm einen Schluck aus dem Wasserschlauch, den ihr die Einheimischen mitgegeben hatten. Seufzend ließ sie ihren Blick an den Horizont schweifen, wo die Sonne schon ganz tief stand, ein großes Schiff zeichnete sich als Silhouette vor den orange glühenden Feuerball ab. Als ihr Blick nach Westen glitt, wurde die Sicht plötzlich von etwas großem schwarzem gestört. Es war eine hohe Klippe, die bis ins Wasser ragte und den Palmenhain zweiteilte. Oben auf dem gewaltigen Fels waren die Konturen von Häusern zu erkennen. Angie stöhnte auf und schlug sich gegen die Stirn. An dieser Seite des Felsens wand sich eine enge, in den Stein gehauene Treppe im Zick-Zack nach oben. Langsam machte sie sich an den aufstieg. Von oben hörte man schon Lärm und Geschrei. Es schien unendlich zu dauern, bis sie endlich ankam, obwohl es sicher nur ein paar Minuten gewesen waren. Kaum hatte sie die letzte Stufe überwältigt, wurde sie auch schon fast wieder hinunterbefördert, im letzten Moment konnte sie beiseite springen. Denn ein bärtiger Pirat wurde von einem anderen kopfvoraus die Klippen hinuntergeworfen und hätte beinahe Angie mitgezogen, wenn sie nicht ausgewichen wäre. So sah sie, wie der Pirat mit einem sehr hässlichen Geräusch unten aufschlug. Sie drehte sich weg und machte sich auf die Suche nach einem guten Wirtshaus, wovon es auf Tortuga mehr als genug gab. Fünf Minuten später betrat sie den rauchigen Flur der Schänke 'Zum gehängten Mann' und wurde gleich von einem stockbetrunkenen Raufbold angerempelt. Er hauchte ihr einen Schwall übelriechenden Atems ins Gesicht und ging dann zu Boden. Angie rollte mit den Augen, kämpfte sich bis zum Wirt durch und bestellte ein Glas Rum. Dann hielt sie nach einem freien Tisch Ausschau, vergeblich. Schließlich bemerkte sie hinten in einer Ecke jemanden, der ihr winkte. Obwohl... winkte dieser Pirat wirklich ihr? Sie zeigte stumm auf sich und der Mann nickte grinsend. 'Was soll das denn?', dachte sie sich, ging dann aber doch zu ihm. "Na Kleines? Was treibt ein so hübsches Ding wie dich in dieses verdammte Dreckloch?", lallte er und zog sie zu sich her. 'Oh nein...', schoss ihr durch den Kopf. "Nichts was sie etwas angehen würde, Mister ..." "Porter, Süße. Aber nenn mich einfach Joe." "Also schon, Joe. Wenn sie jetzt die Güte hätten mich los zu lassen?!" "Warum, denkst du ich will dir was tun?" "Nein, aber ich werde jetzt etwas tun!" "Ja, was denn, meine Liebe?" "Gehen! Gute Nacht Mister Porter!", mit diesen Worten riss sie sich los und verschwand in der sich prügelnden Menge. Plötzlich tippte ihr jemand auf die Schulter. Genervt drehte sie sich um und wollte gerade empört etwas sagen, aber die Silben blieben ihr im Hals stecken, als sie diesem verflucht gut aussehenden Mann in die Augen sah. "Hat er sie belästigt?", fragte der Pirat mit besorgter Miene. "N-nein. Ist schon in Ordnung.", Angie versuchte angestrengt auf ihre Stiefel zu starren. "Wirklich? Wollen sie sich ein wenig zu mir setzen, sie sehen müde aus." "Naja..." "Oh keine Sorge, ich bin nicht so einer, wenn sie das meinen." "Na gut.", sie grinste und folgte ihm zu einem Tisch mitten im Raum, wo noch andere Piraten saßen. Darunter auch eine Frau mit dunkler Haut und schwarzen Haaren. "Wen hast du denn da aufgegabelt?", fragte sie und zog spielerisch eine Augenbraue hoch. "Dieser Typ dahinten hat sie belästigt." "Ach, da musstest du natürlich gleich den Helden spielen und der holden Dame zur Rettung eilen, was Jack?", stichelte ein Mann mit dicken Kotletten. Er streckte Angie die Hand hin und sagte: "Gibbs, mein Name." "Angelina.", sie tauschte mit ihm einen Handschlag und verschwieg ihm ihren Nachnamen, denn sie wollte peinlichen Fragen die ihren Vater angingen vermeiden. Nach und nach wurden sie einander vorgestellt, zuletzt der hübsche Mann, der sie hergebracht hatte. "Jack." "Angelina.", sie grinste breit und ließ sich neben ihm nieder. Insgesamt ging es feucht-fröhlich zu, es wurde getrunken und gelacht was das Zeug hielt und bereits nach einer Stunde hatte Angie ziemlich was intus. Aber sie war hart im nehmen und hielt einiges aus. "Also, jetzt erzähl doch mal Lina, wie bist du denn an diesen gottverdammten Ort gekommen?", fragte Anna-Maria, die dunkelhäutige Frau. "Naja, erst war ich in Port Royal, da bin ich dann abgehauen mit meinem Boot. Ich wollte hierher, aber dann kam dieser verfluchte Sturm und ich bin gekentert. Dann hat's mich an die Küste verschlagen, wo ich Stunden damit verbracht habe, diese Stadt zu suchen." "Na da kannst du aber von Glück reden, das du nach dem Unwetter hier gelandet bist.", meinte Gibbs und lachte. Angie nahm noch einen Schluck aus dem Becher vor sich. "Das heißt, dass du kein Boot mehr hast und hier festsitzt.", stellte Jack fest. "Ich könnte eins kapern. Aber allein wird das schwierig...", antwortete Angie grinsend. "Kommt nicht in Frage, so wie ich das sehe bist du schwer in Ordnung und eine gute Seele. Was meint ihr, sollen wir sie in unsere Crew aufnehmen?", rief Jack. Der Vorschlag wurde mit einstimmigem Gegröhle angenommen. "Was sagst du dazu, Lina?" "Einmaliges Angebot, das kann ich einfach nicht abschlagen!", rief sie. "Willkommen in meiner verrückten Crew.", es wurde noch mehr Rum bestellt und noch mehr gelacht und Geschichten erzählt. Obwohl es schon 2 Uhr mitten in der Nacht war, war es noch angenehm warm draußen. Angelina lag neben dem Mast an Deck und sog tief die laue Nachtluft ein. Sie war die einzige, die zum Schiff gegangen war, die anderen waren alle noch in der Stadt. Die Planken waren noch von der Sonne gewärmt und es fühlte sich unbestreitbar gut an. Eine sanfte Brise strich über ihre Haut und durch ihre Haare, sie brachte den Salzgeruch des Meeres mit sich. Das Wasser schlug sacht gegen die Schiffswände und gluckste beim zurückfliesen. Der wolkenlose samtblaue Himmel gab tausende von funkelnden Sternen Preis, der Mond war schon fast wieder am Horizont versunken. Sie konnte es noch garnicht glauben, dass sie wirklich Teil dieser Crew war, denn es war erst knapp ein Tag vergangen, seit sie Port Royal und Patricia den Rücken gekehrt hatte. "Ich bin wirklich eine Glücksgurke...", murmelte sie und kreuzte ihre Arme unter dem Kopf. Keinen Gedanken wollte sie jetzt mehr an ihr altes Leben verschwenden, einfach nur den Moment genießen und auf einen neuen Morgen warten. Einen neuen Morgen, der auch gleichzeitig einen neuen Lebensabschnitt für sie bedeutete. Jetzt würde alles anders werden... Leise Schritte näherten sich, aber Angie drehte sich nicht um, um zu sehen wer es war, es war ihr egal. "Willst du nicht ein wenig schlafen?", fragte eine bekannte Stimme. "Wieso, ich träume doch schon.", war Angies Antwort. Jack ließ sich neben ihr nieder, starrte ebenfalls zum Himmel hinauf und seufzte. "Schön, nicht?" "Wunderschön. Ich verstehe nicht, warum sie nicht auch tagsüber zu sehen sind..." "Dann würde es sich ja nicht mehr lohnen nachts wach zu bleiben und in den Himmel zu schauen." Angie musste lächeln und schielte zu Jack hinüber. "Weißt du, eigentlich glaube ich, dass irgendjemand da oben uns in diesem Augenblick beobachtet und sicher lachen muss.", sagte er. "Warum?" "Naja, wir sitzen hier so nebeneinander und reden wie zwei alte Freunde, obwohl wir uns erst vor wenigen Stunden kennengelernt haben." "Bereust du es?" "Was?" "Das du mich aufgenommen hast." "Wie kommst du darauf?" "Nur so. Vergiss es..." Jack schaute sie verwirrt an. Er sah dabei unheimlich süß aus. "Was..." "Ach ich musste da gerade an etwas denken, aber es ist nicht so wichtig.", versuchte er sich rauszureden. "So? An was denn? Jetzt wo du mich neugierig gemacht hast, musst du es schon erzählen." "Nein, ist wirklich nichts wichtiges." "Du bist gemein!" "Gemein? Nein, ich bin nur unfair, wie alle Piraten. Das müsstest du doch wissen." "Idiot...", murmelte Angie so leise, dass er es nicht hörte. "Wie lange wollt ihr eigentlich noch in Tortuga bleiben?" "Morgen früh segeln wir weiter." "Wohin?" "Das weiß der Henker. Wohin der Wind uns treibt." "Keine große Planung bei euch, was?" "Nein...wozu auch? Wir können überall hinfahren, wo wir wollen. Das ist doch das schöne am Piratenleben." "Wo du Recht hast, hast du Recht." "Weißt du, du erinnerst mich an ein Mädchen, das ich mal gekannt hab. Sie war genauso wie du...ich frage mich, was sie jetzt wohl so treibt?" "Hmm...", eine peinliche Pause entstand. Beide schauten betreten auf's Meer, bis Jack schließlich anfing zu Pfeifen. "Was ist das für ein Lied?" "Ach, das hab ich vor langem mal irgendwo gehört." Angie zog eine Augenbraue hoch und seufzte. "Wo sind eigentlich die anderen?", fragte sie. "Keine Ahnung, die werden sich in irgendwelchen Kneipen rumtreiben." "Ah...", wieder schwiegen beide. Angie biss sich auf die Unterlippe. 'Warum ist das so schwierig? Wieso kann ich mich nicht einfach ganz normal mit ihm unterhalten?', dachte sie. Lärmende Stimmen näherten sich. Der Rest der Crew kehrte von ihrer Sauftour zurück. "Hey Jack, wo hassdu gesteckd, Mann?", lallte Gibbs, der Cotton festhalten musste, damit er nicht einfach umfiel. "Hier, wo sonst?" "Da hassdu aber wass verpassd, alder Junge.", Gibbs lachte. Anna-Maria betrat das Deck und schüttelte den Kopf. "Wenn ich nicht aufgepasst hätte, wären sie jetzt nicht mehr ansprechbar. So was von maßlos...", sie rollte mit den Augen. Nach und nach taumelten alle unter Deck zu ihren Kajüten. Cottons Papagei ließ sich auf der Reling nieder und krächzte leise: "Mast und Schotbruch, Mast und Schotbruch." Jack war inzwischen aufgestanden und unterhielt sich mit Anna-Maria. Angie erhob sich ebenfalls und ging unter Deck. Ihre Kajüte hatte Jack ihr zuvor am Abend gezeigt. Sie lag noch lange wach und starrte an die Decke. Ihre Gedanken drehten sich meist nur um eins: Jack. Als sie endlich einschlief zeigte sich schon ein heller Streifen am Horizont... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)