Schmerz der Verleugnung von Oriona (Severus findet seinen Sohn durch dummen Zufall nach siebzehn Jahren wieder - sie verleugnen sich beide und gehen sich aus dem Weg (Fortsetzung von Glück währt nie ewig) Wird grad überarbeitet, letztes Kapitel in Arbeit) ================================================================================ Kapitel 8: Ausraster -------------------- @Mirumy *umknuddelz* Öhm, jaah, ich weiß, es hat gedauert, aber jetzt hab ich mich doch beeilt oder? ^-^ Und ich leg sie nicht aufs Eis, weil ich schon wieder im Snapewahnsinn bin XD Und ganz viele Kommis auf FFnet erhalten hab ^-^ *freu* Snape ist so stur, weil Solon ihn an seine Vergangenheit erinnert. Wenn er sich eingestehen würde, das Solon sein Sohn ist, dann würde er sich auch mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen müssen - nun Snape, will es nicht glauben ^^ Höhö, du wirst schon noch sehen, ob Tatred seine gerechte Strafe bekommt oder nicht. *g* @ chaoticdemon *orden überreich, weil erste* *löl* *knuddel* Danke, dass du noch reviewst, wo ich doch solange nicht mehr geschrieben hab ^.^ *freu* auch danke an Mirumy ^^ Ohhh~ danke für die Komplimente ^-^ das freut mich und spornt mich an ^-^ War das kurz genug? XD Öhm jah irgendwie schleicht das nur so dahin - das Kapi ist etwas durcheinander ^^: hab einiges im vorherigen übersehn und naja... ihr werdet sehen ^^: ~***~ "Und das Haar der jeweils betreffenden Personen", rezitierte Blaise und sah stirnrunzelnd über das Buch hinweg. Solon hatte eine Braue gehoben und stand mit verschränkten Armen da. Es war nun schone eine Woche vergangen, seit Draco das "Angebot" gemacht hatte. "Ich frage mich, was ich hier eigentlich zu suchen hab!", knurrte ebendieser, der mit lässiger Haltung auf einem Stuhl saß und die Füße auf den Tisch vor ihm gelegt hatte. "Was interessiert mich, ob Snape der Vater ist oder nicht? Ich will nur den Ziehvater, nicht den richtigen!" Blaise legte das Buch zur Seite und seufzte. "Wie oft soll ich das noch sagen: Snape kann uns eine große Hilfe sein, aber solange er und Solon es nicht einsehen, dass sie verwandt sind, wird diese Hilfe unbenutzt bleiben." Solon kniff die Augen zusammen. "Du meinst doch nicht im Ernst, der würde uns helfen?", fragte er kühl. "Selbst wenn er mein Vater wäre, was er nicht ist, würde er mir nie im Leben helfen." Blaise lächelte hinterhältig. "Doch würde er", sagte er. "Wenn wir ihm erzählen, was du so getan hast. Ich denke, da sieht selbst ein eiskalter Snape rot." Solon schüttelte den Kopf und sagte nichts. Snape hasste ihn und von der Vorstellung Snape als Vater zu haben wurde ihm übel. Deswegen hatte Blaise ihn auch regelrecht in den Geheimraum schleifen müssen, in dem sie den Trank brauten. (Solon hätte sich sowieso wieder verlaufen) Um sie herum standen viele Zutaten, die sie für den Trank brauchten. Aber auch eine Menge Bücher über die Geschichte der heutigen Zeit. "Pah", machte wieder Draco. "Trotzdem habe ich keine Lust Solores einen Gefallen zu tun!" "Damit tust du mir bestimmt keinen Gefallen", fuhr dieser mit zusammengekniffenen Augen dazwischen. Draco lachte kurz, als er das sah. "Och, hast wohl gemerkt, dass er dich überhaupt nicht ausstehen kann, was? Wer weiß - vielleicht weiß er es sogar, weil du ihn auch gefoltert..." Bevor Draco weiter sprechen konnte, traf ihn eine Zornswelle und warf ihn mit samt den Stuhl um. Solon stand mit zornfunkelnden Augen vor ihm. Seine Nackenhaare sträubten sich. "Ich hab dir gesagt: KEIN Wort darüber", zischte er mit einem eisigen Tonfall. Draco rappelte sich auf und putzte sich die Kleidung ab. Wütend sah er Solon an. "Ich kann meine Meinung noch ändern, Solores!", zischte er. "Du kannst schneller tot sein, als dir lieb ist." "Immerhin etwas, was du dann richtig machst", sagte sein Gegenüber nun wieder ruhig. Draco öffnete den Mund, kam aber nicht mehr dazu seine Meinung dazu zu geben. "Hört auf!", fuhr Blaise dazwischen. "Draco, dich habe ich nur herbestellt, damit du etwas über die Tatreds herausfindest. Vielleicht beherrschen sie irgendeinen Zauber, der uns gefährlich werden könnte - einen, den sie Solon aufgehalst haben, denn er wurde eigentlich so getrimmt - an einen Imperius hätte er sich erinnern können - hätte..." Er sah Solon kurz an, der jedoch zum Fenster raus starrte und in dunklen Erinnerungen schwelgte. "Mächtige Schwarzmagierfamilien werden in Chroniken aufgeführt - über deine zum Beispiel kann man mehr lesen, als dir lieb ist. Seltene Bücher, aber nützlich..." "Wie zum Teufel bist du da rangekommen?", fragte Draco mit einer gehobenen Braue. Er trat an den Tisch, wo die Bücher lagen und berührte sie vorsichtig, als wären sie mit einem Fluch belegt. "Mein Vater schaffte sich nach dem meine Schwester starb diese Bücher an, doch er ließ mich nie ran. Sie sind verboten; wenn die jeweiligen Familien herausfinden, das wir sie haben... als er jedoch starb, habe ich sie an mich genommen." Der Satz kam so emotionslos von seinen Lippen, das selbst Solon den Blick von seinem Fenster abwand und Blaise merkwürdig ansah. "Seit wann?", fragte er, als wäre es nur so nebenbei. "Seit den Ferien", antwortete Blaise immer noch emotionslos. "Sie haben herausgefunden, dass wir die Bücher haben..." Er zuckte mit den Schultern. "Wieso hast du das mir nicht gesagt?", ertönte es nun etwas entsetzt von Draco. "Ich dachte du weißt es - dein Vater hat nichts gesagt? Und außerdem ist meine Mutter in Hogwarts..." "Pah", machte Draco. "Als ob er mir das berichten würde. Und deine Mutter habe ich noch nicht gesehen... was wird das hier eigentlich? Zufluchtsort für Flüchtlinge?" "Sei still und ließ endlich", sagte Solon nun. "Wir haben nicht viel Zeit..." Draco schnaubte, doch seine Neugier über die Bücher obsiegte. Minuten später war er in dem ersten Wälzer ,Meine Familie' von ,Regulus Black' tief versunken. "Wer besorgt nun die Haare und die gefährlichen Zutaten, die der ölige Typ in seinem Schrank hortet?", fragte Solon Blaise, der sich einige Notizen machte. "Das machst du", sagte der Junge rein heraus ohne auf zu sehen. "Und wenn ich nicht will?", kam es kalt zurück. "Du willst aber." Damit war das Thema gegessen. Ein Malfoyerprobter Slytherin wusste, wie man mit eiskalten Typen wie Solon umzugehen hatte. Blaise blätterte weiter durch das Buch. "Könnte schwierig werden", murmelte er andauernd. "Ich hätte gedacht, dass der Ahnentrank einfacher zu brauen wäre." Er fuhr sich zerstreut durch sein langes Haar. "Wir müssen ihn ja nicht brauen", flüsterte die kalte Stimme Solons. Dieser hatte sich unbemerkt der anderen auf dem Fensterbrett niedergelassen mit einem Schneidebrett und der Pflanze, die er zerkleinern wollte. Zaubertränke war sein miesestes Fach, aber das würde er gerade noch schaffen. Blaise fuhr leicht erschrocken herum, fing sich aber sofort wieder. "Das hättest du wohl gerne!", sagte er schnell. Er vertiefte sich wieder in seinem Buch. Solon seufzte und begann das Feenkraut zu schneiden. Er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Blaise und Draco waren nur darauf aus ihre wohlverdiente Rache zu bekommen. Sie handelten aus reinen Egoismus und nicht aus Freundschaft. Aber was war Freundschaft schon? Wenn man es genau nehmen würde, hatte kaum jemand einen wahren Freund. Sie waren so selten, wie Basilisken und so wertvoll wie Edelsteine. Oberflächlich konnte man sich mit jedem unterhalten, aber tiefgründig? Wer half schon freiwillig, wenn man in große Not geriet? Wer setze schon sein Leben für den Anderen aufs Spiel? Fein säuberlich schnitt Solon das Feenkraut in gleichmäßige Stücke. Er wusste nicht einmal etwas mit Freundschaft anzufangen. Vielleicht liebte er seine Stiefschwestern, doch sie waren ... seine Schwestern. Terra war zu jung, um tiefgründige Gespräche mit ihm zu führen und Salena zu kalt - sie war wie er. Solon sah von seinem Werk auf und beobachtete Draco, der mit zusammengezogenen Brauen im Buch las. Manchmal schoss eine Braue in die Höhe und er schüttelte mit dem Kopf. Es schien interessant zu sein, was dieser Black da zu berichten hatte. Der junge schwarzhaarige Slytherin kannte Regulus vom Hören her, doch hätte er nie vermutet, dass dieser ein Buch über seine Familie verfasste. Der Mann starb früh, wie viele Todesser, die Angst bekamen und sich nicht mehr wohl in ihrer Haut fühlten. In der Hinsicht war Solon verdammt froh: Ihm hatte man kein Mal verpasst, obwohl es mehr als fällig gewesen wäre. Schließlich konnte er sich auch an einige Tage erinnern, an denen er seinen Vater begleiten musste. Zwar hatte er damals nur teilnahmslos daneben gestanden, als sein Vater seinen "Schuldiger" bestrafte, doch auch dies brannte wie Feuer in seinem Gemüt. Solon sprang auf und brachte Blaise das kleingeschnittene Kraut wieder zurück. "Danke", sagte dieser ohne aufzusehen. Er maß gerade merkwürdig aussehende Flüssigkeiten ab. "Du kannst gleich losziehen und die restlichen Zutaten herholen..." Solon riss die Augen auf und verschränkte die Arme. Ein Seufzen entwich seinem Mund. "Schon?" Er warf einen erneuten Blick nach draußen. Der Himmel hatte sich schwarz gefärbt. Es würde ein heftiges Gewitter geben. "Ja - einige dieser seltenen Zutaten brauche ich noch heute... du musst also..." Solon sagte nichts mehr und kam stumm zu einem Eingeständnis. Blaise würde sowieso nicht locker lassen, bis er endlich ja sagte; also ergab er sich sofort. Als Blaise das Abmessen der Zutaten vollendete, schob er Solon eine Liste zu. Der Slytherin riss sie ihm regelrecht aus der Hand und überflog sie kurz. "Ich hoffe, Snape kennzeichnet seine Zutaten mit Namen - ich kenne nur die Hälfte, von dem, was hier steht..." Er bewegte sich auf den Ausgang zu. "Lass dich nicht erwischen...", sagte Blaise noch schnell. "Ich bin ja nicht bescheuert", kam es zurück. Die Tür flog auf und gleich darauf wieder zu. Solon war verschwunden. "Der verläuft sich doch eh wieder", sagte Draco abfällig. Blaise antwortete nicht, da er genau das Selbe befürchtete. *** "EINEN Tropfen Lilienöl! EINEN!" Terra wich ängstlich vor dem Zaubertranklehrer zurück, der immer größer zu werden schien. "Severus... das ganze bitte noch einmal", ertönte die Stimme des Werwolfes am anderen Ende des Raumes. Severus drehte sich wütend um. "DU hast mir nichts zu befehlen, Lupin!" Dieser saß auf einem Sessel vor einem Tisch, auf dem ein Berg Pergamente lag. In der Hand hielt er eine Feder, an der rote Tinte hing. "Du hast mir versprochen dich zu bessern... also: Man brüllt keine Kinder an, wenn sie was falsch machen!" Severus' Augen verengten sich zu Schlitzen. Er wusste nicht, was ihn dazu geritten hatte, Remus zu versprechen sich zu bessern. Wahrscheinlich war ihm die Attacke von Terra zu sehr zu Herzen gegangen. Er hatte sie vor zwei Tagen trotz dem er eigentlich normal mit ihr umgehen wollte dermaßen zusammengestaucht, weil sie ein Glas mit wertvollen Zutaten fallen gelassen hatte, dass sie weinend aus dem Raum gerannt war. Lupin und Miss Tatred hatten das ganze Schloss nach ihr absuchen müssen, bis sie sie endlich völlig verstört aufgefunden hatten. Durch sein Gebrüll hatte sich die Kleine an die Zeit bei ihren Vater erinnert. Die Schläge von ihm waren wieder in ihr Bewusstsein gekrochen und hatten in ihr einen Schockzustand ausgelöst, den sie erst gestern wieder überwinden konnte. Severus wollte natürlich dem Mädchen nicht weh tun und hatte deswegen Remus versprochen sich zu bessern. Miss Tatred sah ihn nicht einmal mehr an - sie hatte ihn nicht ausgeschimpft oder mit ihm geredet - sie hatte ihn einfach nur vorwurfsvoll angesehen und das traf ihn irgendwie noch mehr, als eine ordentliche Standpauke, bei der er sowieso wieder die Oberhand gewonnen hätte. Bei Miss Tatred jedoch war er sich nicht so sicher. Er seufzte und wandte sich wieder der Kleinen zu, die ihn wachsam musterte. "Nur einen Tropfen Lilienöl", sagte er ruhiger, aber mit einer noch vor Zorn zitternder Stimme. "Nun können wir den Trank noch mal brauen." Ein leiser Vorwurf schwang in der Stimme mit, den er nicht hatte verbergen können. Aber es wirkte. "Ja, Onkel", sagte sie, langsam wieder zu ihrer Fröhlichkeit zurückkehrend. Severus beobachtete Terra, die die Zutaten wieder heranholte und sie zurechtschob, wie er es ihr gesagt hatte. Für ihr Alter war sie überdurchschnittlich intelligent, doch sie verstand seinen Sarkasmus nicht, was ihn dazu veranlasste zu brüllen. Es war nicht seine Art die Stimme zu erheben, denn er erreichte mehr, wenn er gefährlich leise und mit einem schleichenden Hohn redete, der keinen Gegenspruch duldete. Plötzlich klopfte es. Entnervt hob Severus seinen Kopf und starrte die Tür an. "Herein!", knurrte er. Die Tür öffnete sich und jemand steckte den Kopf rein, den er jetzt am wenigsten gebrauchen konnte: Potter! "Was wollen Sie?", fragte Snape mit deutlichen Missfallen. "Entschuldigen Sie Sir, wenn ich Sie störe, aber man hat mir gesagt, dass ich Professor Lupin hier antreffen könnte." In Potters Stimme schwang eine Gleichgültigkeit mit, die Snape schon im Zaubertrankunterricht verwundert hatte. Bevor er antworten konnte, rief der Werwolf: "Ja, Harry, ich bin hier. Komm nur her." Snapes Brauen zogen sich missbilligend zusammen und seine schwarzen Augen verfolgten den Potterjungen, der ohne Scheu in seine Räume stürmte und sich neben Lupin setze. Aber um den Fass die Krone aufzusetzen, war dieser nicht einmal allein: Solon Tatred stand noch in der Tür, den Blick auf das Kerkerfenster gerichtet, wo schon die ersten Blitze zu sehen waren. ***Flashback*** Warum musste er so einen verdammt miesen Orientierungssinn haben? Schon zum dritten Male in Folge war Solon in der Eingangshalle herausgekommen. Er hatte wahrscheinlich schon mehr Geheimgänge entdeckt, als die Weasleyzwillinge, denn er war jedes Mal an einer anderen Stelle aufgetaucht. Er wusste, dass er nach unten musste, aber jedes Mal, wenn er nach unten ging, kam er an einer Mauer oder einer nächsten Treppe an. "Verdammter Mist!", rief Solon. Komischerweise waren kaum Schüler unterwegs, die er hätte fragen können. Vielleicht, weil sich doch welche an diesem Tage nach Hogsmeade getraut hatten. "Schon wieder verlaufen?", fragte eine bekannte Stimme. Solon wirbelte herum. Vor ihm stand Harry, doch er musste zweimal hinsehen. Er sah schrecklich aus. Sein Umhang schien weiter als sonst zu sein, sein Gesicht war wie der Rest des Körpers ausgemergelt und blass und seine Augen erschreckend leer. Solon hatte ihn die ganze Woche nicht sonderlich beachtet, aber dass man sich nach einer Woche so sehr verändern konnte... "Was ist denn mit dir passiert?", fragte Solon entgegen seiner Prinzipien. Er durfte sich eigentlich keine Sorgen machen, doch er mochte den Jungen. "Schulstress", antwortete Harry achselzuckend, aber monoton. Solon glaubte ihm kein Wort. So viele Hausaufgaben hatten sie überhaupt nicht auf und die Prüfungen standen noch in weiter Ferne. "Ich glaub dir kein Wort", sprach Solon das aus, was er dachte. "Du siehst eher wie einer aus, der sich am liebsten vom höchsten Turm stürzen würde." Er sprach es kalt aus und so, als ob es ihn nicht sonderlich interessieren würde. Harry zuckte abermals mit den Schultern. "Selbst wenn es so wäre - es ist schließlich mein Leben..." Solon lächelte kalt. Wenn er dem ein Ende setzen wollte, dann war es das nicht mehr lange. "Da hast du schon Recht... jeder sollte alleine für sich kämpfen können - aber aufgeben bringt auch nichts..." "Wo soll ich dich hinführen?", änderte der Gryffindor abrupt das Thema. "Zu Snape", lenkte Solon düster ein. Harry sah ihn schief an; seine Augen nahmen kurz einen verwunderten Ausdruck an. "Was willst du bei dem?", fragte er. "Zutaten klauen!", sagte er rein heraus. Das veranlasste Harry kurz dazu ein klein wenig zu lächeln. "Ich muss sowieso dorthin - Professor Lupin soll sich dort aufhalten..." So setzten sie gemeinsam ihren Weg fort und Solon merkte, dass ihm der Dünne recht sympathisch war. Auch wenn sie auf dem Weg zu Snape kaum redeten, tat es gut neben jemanden zu laufen, der mal nicht darauf aus war sich an ihm oder seinem Ziehvater zu rächen. Doch die ruhigen entspannenden Minuten waren bald vorbei, denn sie kamen vor Snapes Privatgemächern an. "Wie willst du dir das vorstellen - die Zutaten klauen", murmelte Harry leise. Solon holte seine Liste hervor. "Irgendwie wird es schon gehen... ich komm einfach mal mit rein..." Schon allein der Gedanke daran erschreckte ihn. Er hatte keine Lust sich mit seinem Ebenbild zu streiten, denn tief in seinem Inneren schrie es ihm immer wieder entgegen, dass dieser Mann nur sein Vater sein konnte. "Wie du meinst... es ist ja nicht mein Problem." Harry seufzte kurz, bevor er an die Tür klopfte. Für einen Moment passierte gar nichts, doch dann ertöhnte Snapes knurrige Stimme, welche Solon unerklärlicher Weise zusammenzucken ließ. Harry maß ihn kurz mit einem undefinierbaren Blick, bevor er die Tür öffnete und die ersten unfreundlichen Worte Snapes über sich ergehen ließ. Nach einer kurzen Erklärung und dem Wink von Professor Lupin trat Harry unvermittelt ein und verschwand. ***Flashback End**** Solon schluckte abermals. Er wollte dem Mann nicht mehr in die Augen sehen; er wollte nicht mehr diesen Schmerz spüren, der ihn ständig erreichte, wenn er diesen Hass sah. Er wollte nicht darüber nachdenken, dass er es wirklich sein könnte. So starrte er zum Fenster raus, wo die ersten Blitze niedergingen. Es donnerte laut, was die düstere Stimmung untermalte. "Solon!", rief eine erfreute Stimme. Verwundert wandte sich der Schwarzhaarige um. Bevor er überhaupt reagieren konnte, wurde er von seiner Stiefschwester stürmisch umarmt. "Solon!", rief sie abermals. "Kommst du mich besuchen, ja? Kommst du? Oder holst du mich ab?" Solon verzog das Gesicht, denn das Wort "abholen" weckten abermals schlechte Erinnerungen in ihm. ***noch mal flashback XD**** Unschlüssig stand Solon vor der Tür, die zu Snapes Büro führte. Warum verlangte Salena von ihm, dass er Terra abholte? Was bezweckte sie damit? Er wollte nicht da rein; er wollte nur hier weg. Aber er konnte Terra ja nicht hier lassen und außerdem wusste Snape bescheit, dass er kam. Ausnahmsweise hatte er einmal den Weg gefunden (er war mal richtig abgebogen) und gerade dies war ihm heute mehr als unpassend. Lieber wäre er noch im Schloss herumgeirrt oder hätte mit Malfoy herablassende Sprüche gewechselt. Selbst Crabbe und Goyle waren eine bessere Gesellschaft, als der Giftmischer. Solon schluckte und klopfte an. Kaum hatte er das getan, sprang die Tür mit so einem Karacho auf, dass er unwillkürlich zusammenzuckte. Er trat langsam ein und sah sich um. Sein Blick fiel sofort auf Terra, die in einem Sessel lag und eingeschlafen war. Ihre Händchen umklammerten einen Stoffhasen, der grau, alt und arg zerschlissen aussah und den Solon noch nie zuvor gesehen hatte. Dann fiel sein Blick auf den Schreibtisch, der vor dem Sessel stand. An ihm saß ein emsig arbeitender Severus Snape, der ihn nicht eines Blickes würdigte. Solon musste sich sehr zusammenhalten, um nicht zu schlucken. "Ich wollte Terra abholen, Professor", sagte er mit fester Stimme. Jedoch machte er den Fehler das ,Professor' abfällig zu betonen. Er bereute es sogleich. Es war ihm angeboren Menschen abfällig anzureden, wenn sie mit ihm umgangen, als wäre er selbst Abfall. Snape sah ruckartig auf und seine kohlrabenschwarzen Augen trafen die Seinen, die im selben Glanz leuchteten. Was Solon sah, war Hass. Er wäre blass geworden, wenn es nicht schon seine natürliche Hautfarbe gewesen wäre. So veränderte er nicht eine Miene - nur seine Hände ballten sich zu Fäusten. "Sehr gut, Mr. Solores", sagte Snape langsam und ölig. "Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Und ich bin überrascht, dass Sie mit Ihrer Inkompetenz überhaupt mein Büro gefunden haben." Solon verengte seine Augen zu Schlitzen. "Sie könnten ja wenigstens Grüßen, wenn jemand den Raum betritt!", verteidigte er seine wirklich dumme Bemerkung, die jedoch nur eine Ausflucht gewesen war. Snape hob eine Braue und legte die Feder zur Seite, die er soeben noch in der Hand gehalten hatte. Mit einer fahrigen Bewegung stand er auf und ging langsamen Schrittes auf Solon zu. Dieser stand kurz davor zurück zu weichen, doch sein Stolz hielt ihn davon ab. "Lassen Sie sich eins gesagt sein, Solores!", zischte Snape vor ihm, dessen Gesicht sich wütend verzog. "Niemand, wirklich NIEMAND sagt mir, was ich zu tun und zu lassen habe!" Bei diesen Worten war er Solon so nah gekommen, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Solon wusste nicht wieso, aber bei dem Anblick stiegen ihm die Tränen in die Augen, die er nur mit Mühe herunterschluckte. Der Mann sah wirklich aus wie er. Doch er wich nicht zurück und zeigte auch keine Gefühlsregung, solang er sie verbergen konnte. "Fünf Punkte Abzug für Slytherin!" Snape richtete sich wieder gerade und wollte sich umdrehen, als Solon sich erneut zu Wort meldete: "Warum?" Snape hob abermals eine Braue. "Wie, warum?", fragte er schroff. "Wofür sind die fünf Punkte Abzug?", kam es kühl zurück. "Ich habe Ihnen nur gesagt, was ich denke und was ich auch für berechtigt halte." Die Augen des Zaubertranklehrers verengten sich zu Schlitzen. "Weiter fünf Punkte Abzug, Solores! Wegen maßloser Überheblichkeit!" Oh, wie sehr musste er ihn hassen, dass er wegen so einer Belanglosigkeit Punkte abzog. Solon sagte nichts mehr, doch sein Blick wurde bitterböse, wie schon lange nicht mehr. "Und nun nehmen Sie die Göre mit und gehen mir aus den Augen! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!" Die Augen Solons färbten sich noch dunkler, als sie eigentlich waren. Snape sah das sehr wohl, doch er zeigte keine Regung, da auch er ein Meister des Unterdrückens war. Mit schnellen Schritten war Solon bei Terra angelangt und hob sie hoch. Der Stoffhase löste sich dabei aus ihrer Umklammerung und fiel zu Boden. Für einen Moment starrte Solon das Stofftier an, dass aus schwarzen traurigen Knopfaugen zurückstarrte. Viel zu lange dauerte es, bis er den Hasen aufhob und Terra wieder in die Arme schob. Doch Snape sagte nichts... was Solon sehr verwunderte. Er warf Snape noch einmal einen bösen Blick zu, bevor er herumwirbelte und beinahe aus dem Zimmer flüchtete. Zurück blieb ein gebrochener Mann, der sich fragte, warum der Junge so unglaublich aufmüpfig war... nein... er fragte sich, warum er selbst so reagierte... ****flashback2 end****** "Nein", sagte Solon. "Ich habe nur Harry begleitet." "Och", machte Terra und löste sich von ihm. "Aber dann kannst du uns ja helfen! Schau, wir brauen einen Blütenzaubertrank, der dein Zimmer ganz fein duften lässt!" Sie sprach mit kindlicher Vorfreude und zog Solon dabei an der Hand zu dem Horrorzaubertranklehrer, den er nicht ansehen wollte. "Darf er mitmachen, Onkel Severus?", fragte sie mit hoher aber niedlicher Stimme. Mit großen Augen blickte sie den Mann an, der das Gesicht verzog. Remus beobachtete das Ganze, denn Harry schrieb ihm gerade etwas auf. Auch Harry hielt kurz inne und blickte zur Seite. Snape stand da und sah aus wie einer, dem man berichtet hatte, das Voldemort nun endgültig an der Macht war. "Bitte, Bitte, Bitte, Bitte, Bitte!" Die Kleine hüpfte auf und ab und ließ ihre großen Augen sprechen. "Meinetwegen", knurrte Snape, ohne Solon dabei anzusehen. Dieser sah kurz auf und musterte sein Ebenbild von der Seite. Er legte den Kopf schief, so dass seine schwarzen Haare auf die Schulter fielen. Genau in diesem Moment drehte sich Snape wieder um und sah ihn an. Für einen Moment dachte Solon puren Schock in dem Gesicht abzulesen, doch es verhärtete sich sofort wieder. "Wenn Sie schon mitmischen, dann stehen Sie nicht so unorientiert herum und fangen sie endlich an!" Die Augen von Solon verengten sich zu Schlitzen. Er wandte sich ab und half Terra, die ihm alles erzählte, was ihn abermals verwunderte. Ein Gutes hatte die Sache Snape unwillentlich zu helfen. Er konnte sich das dreiviertel an Zutaten einstecken, wenn der Lehrer mal kurz nicht hinsah, denn der Trank enthielt fast alles, was sie brauchten. Und für den Rest hatte er auch einen Plan. Während sie werkelten, stellte Snape immer mal wieder fest, dass er sehr unfähig war. Er tat so, als ob er das nicht hören würde und sah dann und wann zu Harry auf. Er fragte sich, was er denn so wichtiges mit Lupin zu besprechen hatte, denn sie unterhielten sich angeregt und ließen sich nicht von einem miesepetrigen Zaubertranklehrer stören, der es offensichtlich nicht so gut fand, dass in seinem Büro seine "liebsten" Schüler waren. "Können Sie nicht einmal Rotaugenfliegenflügel und Elfenflügel unterscheiden?", höhnte Snape, als Solon ihm die Elfenflügel geben sollte, stattdessen aber die Rotaugenfliegenflügel erwischte, die genauso rötlich schimmerte - vielleicht hätte er von der Größe unterscheiden können, doch leider waren beide Flügelarten zerkleinert. "Nein, so eine Überraschung auch!", kam es sarkastisch zurück. "Ich muss arg bescheuert sein, wenn ich kleingehacktes nicht auseinanderhalten kann!" Solon wurde wütend. Er hatte es satt von dem Lehrer gepiesackt zu werden. Selbst Terra sah von ihrer Arbeit auf. "Endlich sehen Sie es ein..." "Seien Sie still!" Solon packte ein Glas und schmiss es mit voller Absicht auf den Fußboden. Es zerschelte in Tausende Teile. Der Inhalt, Bienenaugen, verteilte sich auf dem gesamten Boden. "Sie haben kein Recht mich zu beleidigen! Hören Sie auf ständig auf mir herumzuhacken! Ich habe Ihnen nichts getan! Was kann ich dafür, dass ich so aussehe wie Sie? Denken Sie, es macht mir Spaß von allen angegafft zu werden?" Snape sowie alle anderen Anwesenden waren sprachlos. Solon funkelte den Zaubertranklehrer wütend an, doch auch Tränen glitzerten in seinen Augen. Er wirbelte herum und schritt auf die Tür zu. Diese schloss sich aber rasant und krachend vor seinen Augen. Solon blieb abrupt stehen und ballte seine Hände erneut zu Fäusten. "Bevor Sie gehen machen Sie die Unordnung weg! Ich will, dass Sie jedes Bienenauge einzeln aufsammeln! Und fünf Punkte Abzug für Slytherin!" Eine einzelne Träne verließ ungesehen Solons Auge und tropfte auf den Boden. Dann wandte er sich nach unten blickend um und begann mit seiner Aufgabe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)