Eine Untertasse voller Probleme von Yalda ([Cloud x Reno ]) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Original Post: 9.9.04 (yaoi.de) Kommentar: Meine lieben Schnuffels! Ich werde bis zu den Herbstferien (NRW) recht spartanisch updaten. Ein Kapitel pro Woche ist fast schon etwas hoch gegriffen... Wer es noch nicht weiß: Ich starte gerade den zaghaften Versuch, Abitur zu machen. Diese Woche war ich komplett in ein Theaterprojekt meines Deutsch LKs verstrickt - und 12 Zeitstunden pro Tag in der Schule waren eigentlich Standart. Nächste Woche werde ich dann auf Studienfahrt in Berlin sein. Und dann fängt demnächst die Klausurenphase wieder an. (>.<)V Trotzdem werde ich natürlich versuchen, so gut es eben geht, weiterzuarbeiten. Warnungen: CHOCOBO IS IN DA HOUSE! Es wird wieder gewarkt was der gelbe Vogel hergibt XD Äh....und Miniatur-Sap Warnung Oo.... Ich versuche ja immer, Kitsch im Keim zu ersticken... Aber wat kitschig is, dat is kitschig. Da kann auch ein Reno mit seiner Staubsauger - frisst - Eichhörnchen- Mentalität nichts retten. (Oo....You DON'T wanna know it! You REALLY don't wanna know it!) Very short! Was die Entwicklung der Geschichte angeht, brauch ich ehrliche Meinungen, ob das nicht zu abgedreht ist Oo..... Kapitel 9 Aus der Ferne betrachtet hätte man das riesige Lager für einen Campingplatz halten können. Doch bedauerlicherweise kam nirgends Urlaubsstimmung auf. Vielmehr wirkten alle Leute angespannt und überarbeitet, niedergeschlagen und gereizt. Cloud ging fast jeden Tag zum Lebensstrom um sich und seinen Körper schonmal auf die Strapazen vorzubereiten. Immer wenn er zurückkam, war er furchtbar einsilbig, und noch eigenartiger und anhänglicher als zuvor. Manchmal saßen wir stundenlang eng umschlungen in unserem Zelt und im Stillen fragte ich mich, wie herzlos ein Planet doch sein konnte, so etwas kaputtmachen zu wollen. Ich sah ihn nicht mehr als einen Erdklumpen an, auf dem wir lebten, sondern als ein arrogantes Wesen, was uns unser Leben ruinieren wollte. "Du...Cloud?" "Hm?" "Darf ich dich mal etwas fragen?" "Natürlich. Jederzeit." "Wie lange....ähm... denkst du schon so über mich? Ich meine...seid wann....magst du mich?" Ich sagte mögen. Obwohl alle Welt mir auf die Nase band, dass es darüber weit hinausging. Er verstand mich trotzdem. Die Frage hatte mir ziemlich auf dem Herzen gelegen -aber die Antwort brauchte anscheinend seine Zeit. Cloud und ich lagen beide auf dem Rücken und starrten in den schwarzblauen, von unzähligen Makoschlieren durchzogenen Nachthimmel und arbeiteten an dem kleinen Häuflein Zweisamkeit, was uns nur noch für wenige Tage erhalten bleiben sollte. "Tja also...ich weiß nicht so genau." murmelte er schließlich nachdenklich. "Erinnerst du dich eigentlich an unsere allererste Begegnung?" "In der Kirche?" "Nein....Davor..." Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Unsere erste Begegnung? "Damals hatte ich gerade die Ergebnisse von meinem Eignungstest wiederbekommen....." erzählte Cloud. "Ich war ziemlich niedergeschlagen. Nicht zur Soldierausbildung geeignet. Ich war zu jung, zu klein und hatte keinerlei Erfahrungen." Ich lachte spöttisch auf. "Sie hätten reinschreiben sollen: "Wutai ist platt. Wir brauchen kein Kanonenfutter mehr" - das wäre wenigstens ehrlicher gewesen. Glaub mir, wärst du zwei Monate früher da gewesen, hätte man dir keine Fragen gestellt, sondern dich in eine Uniform gepackt und ausgebildet. Aber Shinra konnte sich nach dem Krieg keinen überflüssigen Krimskrams mehr leisten." "Ich frage mich...wie die Welt wohl aussehen würde, wenn ich damals angenommen worden wäre..." sinnierte Cloud. "Äh - krümmelig , verkohlt und unbewohnt, wenn du mich fragst." "Meinst du?" "Ähm. Auch wenn ich meine persönliche Meinung jetzt mal ganz heraushalte ist es eine Tatsache, dass du für die Existenz des Planeten wichtig warst - bist....Ich meine - stell dir folgende Situation vor: Sephiroth latscht ungestört in den Nibelheim- Reaktor, klemmt sich seine Mama unter den Arm , schnappt sich die schwarze Materia und mutiert zu - ich glaub das wollen wir alle gar nicht wissen." "Aber Aeris hätte...." "garantiert keine Ahnung wohin mit ihrem weißen Materiaklumpen. Aber du wolltest glaube ich etwas ganz anderes sagen - unsere erste Begegnung!" unterbrach ich ihn fast schon gereizt. Ich wollte nicht, dass er andauernd über Aeris sprach - und stellte verzückt fest, dass ich eifersüchtig war. Oh süße Eifersucht, du greifbarer Beweis der Besessenheit - halt Moment. Ich eifersüchtig? Das war doch ein gutes Zeichen, oder? Das bedeutete...dass er mir mehr bedeutete als ich es mir bisher eingestanden hatte! Ich musste meine Prioritäten überdenken. Cloud rollte sich auf die Seite und starrte mich halb verzückt, halb in Gedanken versunken an und begann schließlich. "Äh, wir hatten uns beide im Shinra- Tower verlaufen..." Plötzlich erinnerte ich mich an jedes kleine Details. An die vielen Gänge, die alle genau gleich aussahen. An die ungewohnte Turkuniform. An den Geruch nach Zigaretten, an die vielen neuen Gesichter. Und an den Jungendlichen mit den langen blonden Haaren und den großen blauen, enttäuscht dreinblickenden Augen, der sich ebenso unsicher umsah wie ich. Ich schlug mir vor die Stirn. "DU warst das?" War doch zu komisch! Damals war ich gerade versetzt worden und irrte planlos irgendwo zwischen den Ebenen 43 und 45 hin und her. Es war bereits spät am Abend gewesen, der Arbeitstag war vorbei - und wir beide suchten damals nach nichts anderem als dem Ausgang. "Ich weiß noch genau..." erzählte Cloud weiter "dass du gesagt hast, ich sollte mir nicht den Kopf darüber zerbrechen, wo genau ich bei Shinra landen würde - denn am Ende wäre sowieso alles für den Arsch. Soldier würden nur deswegen so hoch geschätzt, weil Sephiroth sich damals so einen großen Namen gemacht hatte." "Hab ich das gesagt?" meinte ich verwundert. Nicht gerade die besten Aufmunterungsversuche...wirklich! "Damals...War ich ziemlich sauer auf dich. Du hattest eine Turk Uniform an - also warst du jemand in den höheren Positionen bei Shinra - und hast so schlecht darüber geredet." "Du warst...sauer auf mich?" "Ja aber- Ich glaube, das war der Grund, warum ich nicht die Flinte ins Korn geworfen habe - sondern in Midgar geblieben bin. Weil ich das Gefühl hatte.....keine Ahnung, ich hatte damals noch ein ganz anderes Bild von Shinra. Ich wollte beweisen, dass ich ....es zu etwas bringen konnte... Bei Shinra." "Irgendwem beweisen oder mir?" "In erster Linie dir - weil du der Auslöser gewesen warst für meinen plötzlichen Ehrgeiz." "Von sauer auf jemanden sein bis zu dem was du jetzt von mir hältst ist es aber ein ganzes Stück...." Cloud schwieg wieder einen Augenblick. "Ich weiß auch nicht." meinte er schließlich. "Ich glaube.....ich hab angefangen mich mehr für dich zu interessieren als ....als wir das erste Mal nach Gongana kamen und auf dem Weg zum Reaktor waren. Damals habt ihr euch..." "Über euere Weiber unterhalten, ich erinnere mich..." "Ja genau. Ich war irgendwie ein bisschen... überrascht - oder besser - enttäuscht dass ihr euch nicht über mich - oder wenigstens über ganz Avalanche unterhalten habt." Der Nachthimmel schien plötzlich für uns beide furchtbar interessant zu sein, und ich vermutete, dass wir gerade die Sportart "Synchronerröten" erfunden hatten. "Und was genau findest du nun an mir so toll? Ich bin ein Tollpatsch, trete in jedes erdenkliche Fettnäpfchen, rede andauernd nur Blödsinn und halte nicht sonderlich viel von anderen Menschen. Ich bin unhöflich, hab eine schlechte Allgemeinbildung und bleibe nur dann an einem Ort, wenn ich einen Vorteil für mich erhoffe." "Und welchen Vorteil erhoffst du dir im Augenblick?" fragte Cloud, nicht ohne belustigten Unterton in seiner Stimme. "Du bist manchmal richtig fies." maulte ich beleidigt. Solch eine Frage. Was sollte ich denn darauf antworten? Warum war ich denn überhaupt hier? "Zusammenfassend kann man sagen: ich bin hier, weil ich von einen namenlosen Spinner bezahlt wurde, auf die schwarze Materia aufzupassen, die ein gewisser blonder Spinner nächste Woche mit in den Planeten nehmen will. Zufrieden?" "Nein." Mist. "Was ich sagen wollte - ich mag dich weil... du eine seltsame Art von Ehrlichkeit hast." "Haha." "Ich meine das ernst. Natürlich bemerke ich, wenn du mir Sachen nicht sagst oder verheimlichst....aber manchmal wenn du so "blöd" wie du es nennst- daherredest, da bewundere ich dich dafür wie locker du einige Sachen angehst. Als ob niemand dir etwas anhaben könnte. Manchmal habe ich das Gefühl, du würdest selbst dann noch einen Witz machen, wenn du gerade im Sterben liegst.... Aber ich...ich muss immer erst alles auf die Goldwaage legen und stehe mir oft selbst im Weg. Wenn etwas passiert, dann nehme ich mir das sehr zu Herzen - egal wie banal es auch sein mag und wie sehr ich auch versuche, es möglichst gelassen zu sehen. Meistens werde ich in solchen Momenten für sehr gefühlskalt gehalten. Ich wünschte mir, auch einfach sagen zu können, was mir durch den Kopf geht - oder wenigstens denken zu können, was ich denken will ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Ich würde wirklich so einiges dafür geben, deine Gedanken lesen zu können- um zu wissen wie du es schaffst, das alles so zu nehmen wie es kommt." Und anschließend würde er so einiges dafür geben, sie NICHT mehr lesen zu können, garantiert! Oder er würde zum Kindergartenkind mutieren und nie mehr ohne seine Quitscheente Baden gehen! Nicht auszudenken, wenn er wüsste wie und was ich denke - nicht auszudenken, wenn das überhaupt jemand erfahren würde! "Wenn du das so sagst habe ich den Eindruck, du redest von jemand anderem als mir. Ich nehme doch nicht alles, so wie es kommt- und so locker und toll bin ich dann auch nicht. Und wenn ich dann mal ein echtes Problem habe, laufe ich weg. Von wegen gut mit Problemen umgehen..." "Warum machst du dich immer so schlecht?" Ich biss mir auf die Zunge. Hatte er die Frage nicht schon mal gestellt? Als wir in Midgar herumgegurkt sind? "Ich nehme mich selbst nicht ernst, das ist mein Problem!" sagte ich plötzlich - ohne genau zu wissen, woher der Geistesblitz kam. "Und wenn ich mir dann noch vor Augen halte, dass sich so ein Spinner wie du in mich verliebt hat, frage ich mich....." ich brach ab und setzte noch mal neu an. "So eine große Klappe ist furchtbar. Tut mir leid." "Wieso? Du hast Recht. Ich bin ein Spinner. Alleine was ich hier gerade mache ist vollkommen absurd. Ich versuche eine Freundschaft aufzubauen, obwohl ich ganz genau weiß... dass ich nächste Woche wahrscheinlich sterbe. Und wenn ich nicht in den Lebensstrom springe, dann stirbst du. Das ist doch...wie soll ich sagen..." "Wark." "Wie bitte?" "Ich sagte Wark." "Wark? Wieso Wark?" "Stell dir vor, du bist ein Chocobo. Alles was dich interessiert ist Wark." "Und wozu ist das gut?" "Genau genommen zu gar nichts. Aber wenn du es dir oft genug sagst, kommst du dir plötzlich nicht mehr lächerlich vor - du merkst plötzlich, dass die gesamte Menschheit ein einziger Karnevalsverein ist." Cloud sah mich perplex an. "Versuchs mal." grinste ich ihn an. Er versuchte es. Er schloss die Augen und formte immer wieder tonlose "Wark". Irgendwann lächelte er. "Stimmt. Es funktioniert. Ich merke gerade...dass ich nicht der einzige Spinner im Universum bin... Dass es vielleicht vollkommen Schwachsinnig ist...was wir beide hier machen. Wir stellen uns Fragen, deren Antworten uns nur den Weg verbauen..." "Und versuchen so zu sein wie alle anderen." Cloud lachte auf einmal laut auf, richtete sich auf mich und verpasste mir eine Kopfnuss. "Spinner!" grinste er mich an. "Selber Spinner!" "Weißt du... Ich bin froh, dich getroffen zu haben." meinte er plötzlich todernst. Ich schwieg. "Ich habe in meinem Leben so viele Menschen getroffen - und nicht für jede Begegnung bin ich dankbar. Manchmal...da frage ich mich: was genau bedeutet es eigentlich, einen Menschen zu treffen? Hat es einen Sinn? Warum neigen Menschen dazu, sich zugehörig zueinander zu fühlen, nur weil sie am gleichen Ort sind? Warum lässt der Planet solche Treffen zu? Warum lässt er das Gefühl der Vertrautheit zu? Oft sagt man ja, dass logisches Denken und die Sprache den Menschen vom Tier trennen. Aber ich glaube, das, was den Menschen wirklich vom Tier trennt - sind Augenblicke, in denen wir gegen jede Vernunft handeln und in denen uns keine Worte einfallen, die die Situation eingrenzen können. Sprechen ist vielleicht das dümmste Talent, das ein Lebewesen erlernen kann." Cloud redete vollkommen ruhig, ohne jegliches Unbehagen in seiner Stimme - und ich war mir in diesem Augenblick gar nicht mehr so sicher, ob er es war, der mit mir redete - oder vielleicht jemand ganz anderes. Der weise Mann vom Berge vielleicht, der sich schnell mal einen Körper gemietet hatte, um wichtige Moralpredigten schwingen zu können. "Doch dann merke ich plötzlich...dass es doch eigentlich wunderschön ist, Gedanken in Worte fassen zu können - und Dinge zu denken, die weit über das hinausgehen, was ist - oder sein wird." Ich hatte das dumme Gefühl, den Themenwechsel nicht mitbekommen zu haben. "Was ich sagen will..."meinte er plötzlich, als hätte er meine Gedanken erraten "...ich habe Angst." "Wovor?" fragte ich übereilt und hätte mich am liebsten selbst dafür geohrfeigt. Warum wohl? Nächste Woche hieß es für ihn Abschied nehmen. Für immer! "Naja, eigentlich habe ich davor Angst zu sterben, ohne vorher...ein paar wichtige Gedanken in Worte gefasst zu haben." Unruhig setzte ich mich auf. "Aber ich glaube - es wäre besser, es für mich zu behalten." Dann schwieg er wieder einen Moment. Ich lauschte in die Nacht. Man hörte nur das dumpfe Brummen des Lebensstroms, die Stimmen aus dem Lager wurden von dem Getöse vollkommen verschluckt. Trotzdem war es hier, in der Nähe der Wälder so leise, dass man sich problemlos unterhalten konnte. Seltsam - als würde der Planet an dieser Stelle hier - gerade gespannt den Atem anhalten. "Es wäre dir doch peinlich, wenn ich dir sagen würde, dass ich dich liebe, oder?" fragte er schließlich. Mein Gesichtsausdruck musste in etwa dem eines Goldfischglases entsprechen. Leicht nach außen gewölbte Fassungslosigkeit - und trotzdem durchsichtig. Innen mit Wasser gefüllt - und etwas schwamm stupide immer im Kreis, allerdings war es kein Fisch, sondern vielmehr ein Gedanke. Es war der Gedanke: "OHGOTTERHATESGESAGT!" - na schön, er hatte es nur indirekt gesagt, aber so, dass es gleichzeitig direkt war. Meine Güte - ich musste mit irgendwas Schlagfertigem kontern! Innerhalb von nur wenigen Augenblicken war der Gedanke da gewesen, Cloud zu mögen - und noch viel mehr als ihn nur zu mögen. "In der Tat, es wäre mir peinlich." brachte ich schließlich hervor. "Gut, dann sage ich es dir besser nicht, oder?" "Nein, sag es lieber nicht - sonst bestünde schließlich noch die Gefahr...dass ich es erwiedern würde, nicht wahr?" Jetzt war es an der Zeit für Cloud merkwürdig zu schauen. Merkwürdig nicht unbedingt, aber für Cloud vollkommen untypisch war das Grinsen, dass man eher in der Visage von Cid Highwind vermutet hätte. "Ich glaube.....wir sind total bescheuert!" "Allerdings!" So, nachdem wir nun alles hintereinander hatten - also...Kuscheln, Küssen, Ficken - äh...Liebe gestehen - konnte es doch nur noch aufwärts gehen, oder? Ich schluckte hart. Da war es wieder. Das böse "oder" - was mir sagte: "Gleich wird etwas passieren- etwas schlimmes!" Doch es passierte in erster Linie nichts, was ich nicht auch gewollt hätte - im Gegenteil. Es selber "lieben" zu nennen wagte ich allerdings nicht. Der Begriff schien mir viel zu unpassend für zwei Kerle wie ihn und mich. Natürlich machte ich mir etwas vor. Ich war verknallt bis über beide Ohren, auch wenn ich es erst recht spät bemerkt hatte. Ich sollte aufhören zu denken - jedenfalls für diesen Moment. Ich sollte einfach nur still sein und genießen. Und das tat ich. Merke: Fange niemals an, dich nur auf deine Beziehung zu konzentrieren, wenn du genau weißt, dass irgendwo in der Nähe ein Verein namens Neo-Shinra herumkraucht. Unser gemeinsames Herumsitzen und "ganz allmählich verliebt übereinander herfallen" wurde jäh unterbrochen, als Tifa Lockheart mit den Armen rudernd auf uns zu rannte. "SIE IST WEG!" brüllte sie uns entgegen. "Die Schwarze Materia! Jemand hat sie gestohlen!" Sofort waren Cloud und ich wieder auf den Beinen und das Gespräch war bereits so gut wie vergessen Tifa erreichte uns gerade und begann dann hastig mit zittriger Stimme zu erzählen. "Plötzlich entstand im Lager eine Unruhe, irgendwer rief, dass es brennen würde - alle Leute sind natürlich sofort nach draußen gerannt - und niemand hat in dem Moment an eine Falle gedacht! Es ging alles so schnell - wir brauchten ein paar Minuten, bis wir gemerkt haben, dass nirgendwo Rauch zu sehen war - und als wir wieder im Zelt waren - war die Materia weg!" Das durfte doch alles nicht wahr sein! Die Kurzversion eines sehr langen Abends: Mein Leben war im Arsch. Aber so was von. Stundenlang hatten sich die Leute gegenseitig die Schuld in die Schuhe geschoben - bis endlich ein paar Suchtrupps losgeschickt wurden. Wahrscheinlich viel zu spät. Vielleicht sollte ich darauf hoffen, dass sie die Materia nie nie nie wieder finden würden - dann hätte ich Cloud ein wenig länger - allerdings auch nur so lange, bis der Planet ein Barbecue veranstaltete - Hauptgang: Klein Reno mit Makosoße, garniert mit einigen saftigen Avalanchelern. Jedoch hatte ich gerade ein ganze anderes Problem. "Die Kapuze" war wieder aufgetaucht. Plötzlich stand sie da, und machte mich für das Verschwinden aufs Übelste verantwortlich. "Wenn die schwarze Materia Neo Shinra in die Hände fällt, dann ist alles zu spät!" fauchte das Wesen unter dem schwarzen Umhang. "Wer sind sie?" fragte Cloud trotzig, und stellte sich der Figur mit verschränkten Armen entgegen. Die Kapuze wurde zurückgezogen und Vincent machte ein Gesicht, als hätte er gerade einen Liter Essiggurkenwasser trinken müssen. "PROFESSOR!" keuchte er auf. Cloud warf ihm einen fragenden Blick zu. "Professor Gast!" "Wer zum Teufel ist das?" fragte ich vorlaut und deutete auf den weißhaarigen, vollkommen faltigen Mann. "Professor Gast." erklärte mir Vincent in ruhigem Ton. "Aha. Und was....macht der so?" Der Mann hustete ein paar Mal. "Ich war damals weitgehend am Projekt Jenova beteiligt, ebenso wie an der Erforschung des alten Volkes." erklärte er nun selber. "Allerdings habe ich mich weitgehend von dem Projekt zurückgezogen. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen merkte ich, dass Hojo eigene Pläne hatte. Da er schon damals enge Kontakte zu Shinra geknüpft hatte und mich daher schneller als mir lieb gewesen wäre beseitig hätte, habe - habe ich mir vorzeitig anderen Dingen zugewendet. Meiner Frau zum Beispiel. Am Anfang war ich nur an ihr als Versuchsobjekt interessiert, das gebe ich zu. Doch Ilphana hat mich verändert. Sie erzählte mir eine Menge über das alte Volk - auch über die, die in die Welt auszogen, um sich dort Familien zu suchen. Nun, ich denke, die Details was Ilphana und mich angeht, können sie sich dann selber denken. Jedenfalls erfuhr ich bald, dass ich bald Vater werden würde. Ich hatte Angst um meine Frau und das ungeborene Kind, also beschloss ich, meinen eigenen Tod zu inszenieren. Die Videos, die Shinra gefunden hat, sind allesamt von mir selber gedrehte Bänder, die entstanden, bevor Hojo auf die Idee kam, mich töten zu wollen. Dummerweise liefen einige Dinge bei meiner Flucht schief - und so wurden Ilphana und ich getrennt. Das nächste, was ich von meiner Frau hörte war...dass sie gestorben war. Aber das unsere Tochter Aeris überlebt hatte. Unglücklicherweise war ich nicht in der körperlichen Verfassung, etwas für sie zu tun. Ich hatte eine sehr starke Makovergiftung, die mich über viele Jahre lang ans Bett gefesselt hat. Erst vor ein paar Monaten konnte ich wieder selber laufen - und vor allem: zusammenhängend denken. Wie ich erfahren musste, ist meine Tochter gestorben." Cloud wollte schon den Mund aufmachen, vermutlich um sich selbst die Schuld zu geben, doch Professor Gast schüttelte den Kopf. "Ihr habt ja keine Ahnung! Materia ist nichts anderes, als kristallisierte Makoenergie - ein Stückchen Lebensstrom, um es anders auszudrücken. Um Materia einzusetzen, erfolgt ein Austausch: man gibt ein kleines bisschen seiner eigenen Körperenergie um die Materia zu aktivieren, die im Austausch dann die Energie freisetzt, die im Volksmund gerne "Magie" oder "Zauber" genannt wird. Je stärker der Effekt der Magie ist, umso mehr muss der Körper des Anwenders an Energie abgeben. Die Weiße Materia - was meint ihr, wie viel Energie man braucht, um sie zu aktivieren?" Alle Anwesenden starrten den Mann entsetzt an, die böse Vorahnung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. "Um die weiße Materia zu aktivieren, ist soviel Energie nötig, wie ein Mensch zum Leben benötigt. Aeris wusste das. Sie wusste, dass sie für den Planeten sterben wird, lange bevor sie sich auf die Reise gemacht hat." "Und was ist mit der schwarzen Materia?" "Oh, da ist es nicht anders. Allerdings gab es genug Klone von Sephiroth, die die Materia aktivieren konnten, deren Tod kein Verlust war." Innerhalb von nicht ganz vier Stunden hatte sich mein Leben wieder einmal komplett verändert. Professor Gast warf gerade große Steine auf unser Weltbild und hinterließ einen großen Trümmerhaufen. "Warum haben sie Projekt Jenova gestartet?" fragte Vincent plötzlich mit einer Stimme, wie bei einem Verhör. Professor Gast wackelte seltsam mit dem Kopf. "Tja, ich dachte, sie wäre eine vom alten Volk. Ein schwerer Irrtum, wie sie sicher alle wissen. Das Alte Volk war es, was mich fasziniert hat. Ich hielt es für ausgestorben - dass es auch heute noch Überlebende gibt ist erstaunlich!" Einen Augenblick wurde es wieder still. Schließlich fragte jemand, ob der Professor einen rat wüsste, was man gegen den Lebensstrom machen könnte. "Das Verheißene Land" erklärte der Mann dann "- die Menschen haben sich immer gefragt, WO es liegen würde. Aber nie, WANN. Das Verheißene Land ist überall. Aber es entsteht erst gerade!" TBC Kommentar: Hehe! Ich schätze mal, niemand hatte gerechnet, wer das Männchen unter der Kapuze ist, ne? Na kommt schon, irgendwer dachte doch sicher "Haha, des is sicher der Sephiroth!" Aber: Nö ^^ Ich mag Sephiroth nicht sonderlich (ich weiß, das macht mich zu einer Minderheit Oo) Was den ganzen Mako- Materia- verheißenes Land-Kram angeht: es ist wahrscheinlich der größte Blödsinn und wahrscheinlich gibt es viele Passagen im Spiel, die meine schönen Theorien in sich zusammenbröseln lassen. Bleibt mir nur zu sagen: It's not a bug it's a feature. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)