Eine Untertasse voller Probleme von Yalda ([Cloud x Reno ]) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Eine GUTE Nachricht ^^ Ich habe eben auf Squarenet.de herumgestöbert und gesehen, dass Reno in FF7-AC auch mit dabei ist - und er sieht verdammt gut aus *.* ( Und er soll angeblich ne gar nicht mal so unwichtige Rolle spielen - und sich Cloud gegenüber gar nicht mal so feindlich verhalten...harr!) Ich war so was von verdammt inspiriert, dass ich nicht nur Lust zum Weiterschreiben hatte, sondern auch etwa 7 andere Ideen für weitere Fanfiction - Wie gut, dass ich Ferien habe ;) Ach ja, es wird natürlich noch ein bisschen dauern, bis die zwei sich näher kommen... Kapitel 2 Am nächsten Morgen saß ich in der Kantine und nippte an einem Kaffee. Mein Kostüm war eh hinüber, Dio hatte mich als Trottel abgestempelt - und mir für den Rest des gestrigen Tages freigegeben, mit dem freundlichen Hinweis, dass ich, wenn ich weiterarbeiten würde wahrscheinlich eh nur Dinge zerstöre, die ihn viel Geld kosten. Schön, hab verstanden. Ich bin ein Nichtsnutz, weniger wert als ein Fußabtreter, ich koste Geld und mache Dreck. Gibt es denn gar nichts, was ich richtig kann? "Hey, Reno!" begrüßte mich ein auf freundlich getrimmtes Allwetter- Gute - Laune- Stimmchen, verpackt in einem "Zuckerfee meets Honigbiene" Kostüm. Die Chocobotrainerin von Goldsaucer. Langsam aber sicher begann ich mein Leben zu hassen. Elmyra setzte sich, und stellte eine Tasse süßlichen, rosafarbenen Furchtsirup vor sich auf den Tisch. "Ich habe schon davon gehört... Die Leute reden viel." Mitleid schwang in ihrer Stimme mit, aber es war mindestens genauso künstlich wie der Rest von ihrem Charakter. "Dio hat gesagt, dass ich mit dir trainieren soll." "Aha." Gab ich knapp zurück. "Und was bitte? Wie man sich schlecht kleidet? Wie man die Beine breit macht - wie man anderen in den Arsch kriecht - oder was?" Elmyra sah mich geschockt an. Dann entspannte sie sich wieder und lächelte ein sahniges Lächeln, von dem mir bei näherem Hinsehen übel wurde. "Schonmal im Sattel eines Chocobos gesessen?" Nein, hatte ich noch nicht. Bis vor zwei Minuten jedenfalls - doch jetzt saß ich hoch oben auf dem Rücken des schaukelnden, gelben Vogels und versuchte, nicht herunterzufallen. "Wozu eigentlich?" keifte ich, als mich das Viech versuchte abzuschütteln. "Ich weiß auch nicht warum, aber er meinte, Cloud würde dich höchstens mitnehmen, wenn du einen Chocobo reiten kannst." Was hatte Mr. Strife denn bitte vor? Reiturlaub? Wozu das ganze, er hatte doch die Highwind - damit kam er doch überall mit hin - oder? Oder - stellte ich fest, war eines der übelsten Worte, die eine Sprache aufweisen konnte. Oder bedeutete, dass es eine Alternative gab - die nicht umbedingt positiv ausfallen musste. Oder in diesem Falle bedeutete, an scharfen Felskanten hochzuklettern, durch Sümpfe oder tiefsten Dschungel zu kriechen. Wochenlang niemanden zu sehen - abgesehen von dem blonden Nervenbündel versteht sich. Ich hätte es eigentlich mit der blanken Angst zu tun bekommen müssen - aber ich war schon genug damit beschäftigt, vom Chocobo herunterzufallen. Was auch immer ich tat, Elmyra kommentierte es. Sie redete und redete. Wie eine Aufziehpuppe wiederholte sie jeden Handgriff, der zu tun war - ganz gleich, ob ich ihn schon mechanisch ausführte oder er misslang. "Er muss spüren, dass du weißt, was du tust!" Ich war mir nicht sicher, ob Elmyra damit den Chocobo meinte oder bereits auf Cloud anspielte. Was sie da von mir verlangte war etwas, womit ich noch nie in Kontakt gekommen war, ein Gefühl, was mir fremd war. Vertrauen. Als Turk war es nie nötig gewesen, irgendwem zu vertrauen. Wir waren ein Team gewesen. Aber das bedeutete nicht, dass wir einander vertrauten. Der Chocobo jedenfalls vertraute mir ebenso wenig wie ich ihm. "Wir üben so lange, bis du es kannst. Vorher geht es nicht ins Bett." Erklärte Elmyra, nachdem ich wiederholt im Stroh landete. Meine letzte, einigermaßen öffentlichkeitstaugliche Hose war ruiniert. Zudem war ich furchtbar müde. Seid dem Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen, sondern ohne Pause geübt. Inzwischen war es fast Mitternacht. Wozu der Zeitdruck? "Na, los! Wir wollen doch nicht festwachsen, oder?" "Aber...ich hab doch noch drei Wochen" - krächzte ich und kroch aus dem Stroh. "Nein. Du hast eine Woche, um reiten zu lernen - und zwar einen Goldenen Chocobo - und wenn ich dich daran erinnern darf- der fliegt." Gegen drei Uhr Morgens war es schließlich soweit. Der Chocobo schien verstanden zu haben, dass er mich nicht dadurch loswerden konnte, dass er mich abschüttelte. Mit genervtem Blick trottete er gemütlich die Übungsbahn entlang, drei Runden, so wie Elmyra es seid Stunden gefordert hatte. "Nun gut, schön schön. Dann wagen wir uns morgen mal an einen etwas weniger zutrauliches Exemplar, nicht?" Elmyras Worte klingelten noch eine ganze Weile in meinen Ohren. "Ich lasse dich wecken!" flötete sie und fügte mit einem Blick auf meine Vogelscheuchenartige Gestalt hinzu, ich sollte doch bitte heute Abend noch duschen. Als ich auf meinem Zimmer angekommen war, fiel mir sofort das Päckchen ins Auge, was auf meinem Bett lag. Ich öffnete vorsichtig das braune Packpapier und schnell wurde mir bewusst, dass es nun jemanden gab, der ein Auge auf mich hatte. Einige T- Shirts und Hosen, Shampoo, eine Zugangskarte für einige Clubs in Gold Saucer - und eine Chipkarte für ein Computerterminal. Jemand wusste scheinbar besser über mich bescheid, als Tseng es damals wusste - und der wusste von meiner Schuhgröße bis hin zu meiner Waschpulvermarke so gut wie alles über mich. Was dem Stapel noch zugefügt war, war eine Akte aus einem Shinra Archiv , quasi ein Wink mit dem Zaunpfahl. Doch ich war zu müde und zu dreckig, um mich näher damit zu beschäftigen. Shinra würde mich nicht weglaufen. Immerhin war ich ein Teil davon. Quasi der arme Rest. Die nächsten Tage bestanden aus viel Arbeit, wenig Schlaf und vielen blauen Flecken. Goldene Chocobos waren nicht nur äußerst selten, sondern auch äußerst arrogant. Mein neuer gefiederter Freund nahm es sehr persönlich, dass mir nach dem ersten Übungsflug speiübel geworden war. Fast jeden Abend fand ich ein neues Päckchen auf meinem Bett, interessanterweise befand sich nach den Trainingsstunden mit dem goldenen Chocobo ein Buch in dem Paket. "Chocobo Billys Tipps gegen Flugangst und Reisekrankheiten". Die mysteriöse Shinra Akte hatte ich inzwischen verdrängt - Zeit mich näher damit auseinanderzusetzen hatte ich sowieso keine. Kaum hatte ich für ein paar Stunden Schlaf gefunden, polterte jemand gegen die Tür - meistens ging es sogar soweit, dass das Frühstück ausfiel und mir stattdessen irgendjemand einen Apfel in die Hand drückte. Die Bilanz nach einer Woche Chocobotraining: Ich hatte 23 blaue Flecken, davon 4 an unangenehmen, sehr privaten Körperstellen Mein Geicht war um 4 Kg gesunken, meine Haare sahen aus wie das Hintere Ende eines Chocobos und meine Haut war aschfahl. Aber: ich konnte es. Ich konnte einen goldenen Chocobo reiten, ohne zu kotzen oder herunterzufallen. Doch das war nicht alles, was ich können musste. In der nächsten Woche stopfte Dio mich wieder in die Kampfarena und begann mit einer Art "Muskelaufbautraining" - kurz: Er tat mit mir Dinge, die sehr sehr wehtaten. Immerhin war das Ergebnis recht ansehnlich, und als ich meine Arme nach der Woche betrachtete, beschloss ich in Zukunft doch mal ärmellose Shirts zu tragen. Am Freitagabend der zweiten Woche "Aufbaukurs" gönnten sie mir eine Pause. Halbtot und kaum ansprechbar hing ich in einer der zahlreichen Bars herum, die mit rotgepolsterten Sesseln und teueren Getränken protzten. Während andere erlesene, blaugrüne Cocktails schlürften, saß ich zwischen Eiweißdrinks und Pfefferminztee - gesponsert von Dio herum. Die Blicke die mir zugeworfen wurden, lagen zwischen Verachtung und Mitleid, aus dem Geflüster hörte ich immer wieder Phrasen wie "Ein Schläger.." oder "Ist sicher Rausschmeißer!" Als zu später Stunde ein bunt gewürfelter Haufen von Prominenz die verrauchte Bar betrat, überkam mich ein grauenhafter Gedanke :Ich saß anscheinend in der einzigen Kneipe, die für Avalanchemitglieder attraktiv zu sein schien. Da waren sie: Die ganze Horde! Die beiden Tussis Tifa und Yuffie mit ihren Übergroßen Brüsten, Nanaki dessen Blick sich sofort tief in meinen Schädel zu bohren schien, Reeve -der ach so dicke Freund von Avalanche, der als einziger auf die Idee gekommen war, frühzeitig die Seiten zu wechseln, der Muskelhaufen Barret, Vincent, mit seiner kalten, leblosen Ausstrahlung und nicht zu vergessen: Cid Highwind, rauchend und fluchend, wie eh und je. Doch jemand fehlte: wo hatten die denn Cloud gelassen? Wo war der Stachelkopf, wenn man ihn brauchte? Wo war der Satz "Reno ist ab jetzt auf unserer Seite" und das zustimmende Nicken? Etwas an der Kommunikation zwischen den Avalanchmitgliedern schien gewaltig schief gelaufen zu sein. Ausgerechnet Mr. Highwind bequemte sich zu mir an den Tisch - und in der einen Hand hielt er seine überdimensionale Lanze, die er auf meinen Brustkorb gerichtet hatte. "Du Drecksack arbeitest doch hier..." sagte er und donnerte mit der Faust auf den Tisch. "Ich weiß, dass Dio etwas über Cloud weiß, aber es mir nicht sagen will" - fuhr er fort, und sah mich dabei scharf an. Er roch nach Zigaretten und Maschinenöl und seine Stimme wirkte so angespannt, als würde er gerade einen gedanklichen Balanceakt wagen. Klar, überall hockten noch kleine Shinras in ihren dreckigen Wohnlöchern. wenn herrauskam, dass die Beschützer des Planeten so schlecht organisiert waren, dass sie ihre eignenen Leute verloren, war das die Chance für die Geierhorde von Kritikern zuzuhacken . "...Also wenn du den Stachelkopf im letzten halben Jahr irgendwann mal gesehen haben solltest oder etwas über ihn weißt....Dann sag es lieber, wenn dir deine Milz lieb ist!" Ein halbes Jahr also? Nicht schlecht - ich war ihm im Vorteil, auch wenn meine Milz auf dem Spiel stand. "Was weiß ich? Kann sein, dass ich ihn gesehen habe, aber ich kann mich nicht genau dran erinnern. War wahrscheinlich bekifft...." Kiffen ist zwar gesundheitsschädlich, aber man hatte immer ein passendes Alibi. Und so wie Cid mich ansah - und so, wie ich zurückstarrte - blieb ihm nichts anderes übrig, als mir zu glauben. Trotzdem blieb die Lanze wo sie war. "Eines sage ich dir - solltest du mich belogen haben, werde ich dir derartig den Arsch versohlen, dass du nicht mehr weißt, wo oben und unten ist!" Da ich das in den seltensten Fällen wusste, zuckte ich nur mit den Schultern. "Warum ist er denn Weg? Zoff?" Cid knurrte etwas Unverständliches. "Geht dich doch n Scheißdreck an!" Leider ging es mich doch etwas an - Und wie das in Stresssituationen dann meistens so ist: Mir rutschte genau der falsche Kommentar heraus. "Wie siehst aus? Ich sag dir, was ich weiß und du sagst mir, was du weißt - du fängst an." Milz an Hirn: IDIOT "Also doch..." Cid drückte die Zigarette, die die ganze Zeit in seinem rechten Mundwinkel geruht hatte im Aschenbecher vor meiner Nase aus. "Na schön, dann erzähl ich es dir - ist eigentlich auch kein großes Geheimnis. Cloud ist nach dem kleinen Zwischenfall mit dem Meteor nie wieder von einem von uns gesehen worden. Zuerst war er einige Zeit mit Tifa in der Stadt des Alten Volkes - hat sich dann aber irgendwann nachts weggeschlichen." Hätte ich bei dem Weib wahrscheinlich auch. "Jetzt du." Zischte Cid. "Er war ein paar Mal hier." Sagte ich knapp. "In der Kampfarena und beim Chocoborennen." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schwieg. "Das war alles?" Ich nickte. "Verarschen kann ich mich selber!" "Du hast mit nicht alles erzählt und ich werde dir auch nicht alles erzählen." "Es geht dich einen Scheißdreck an, was wir über ihn herausgefunden haben - Wichtiger ist jetzt, wo er ist!" keifte Cid. "Da kann ich dir nicht helfen. Soviel ich weiß kommt er einmal im Monat. Versuch es in zwei..nein sagen wir drei Wochen noch mal." Gut, dass ich damals Turk geworden war! Turks konnten so überzeugend Lügen, dass sie sich selbst glaubten. Als ich mich wenige Minuten später wieder in meinem Zimmer befand, wunderte ich mich, wie ich so einfach hatte entkommen können -In Sachen Cloud Strife musste ich jedoch dringend Nachforschungen anstellen. Und da lag sie plötzliche wieder. Auf einem weiteren Päckchen auf dem Bett lag die Shinra- Akte, die ich schon so gut wie vergessen hatte. Vorsichtig schlug ich die Pappdeckel auseinander. Es dauerte einen Augenblick, bis ich den Schock überwunden hatte, denn das Foto, was mir zuerst in die Hände fiel, zeigte niemand anderen als mich selbst. Mich selbst vor Fast zehn Jahren, in einem blauen Operationskittelchen und mit einem Nummernschildchen in der Hand. Um das linke Handgelenk ein kleines Bändchen aus schwarzem Metall. Die Akte, die mir zugeschickt worden war - war nichts anderes als meine Strafakte - die laut Sinra.Inc gar nicht mehr existieren dürfte. Morgens um vier waren die Internetcafes chronisch unterbesetzt. Mein Glück. Als Mitarbeiter der Gold Saucer hatte ich in meiner Freizeit sogar freien Zutritt - ich durfte nur den Gästen keine Plätze vor der Nase wegschnappen! Das Internet war sowieso ein Segen! Schade jedoch, dass große Teile des Midgarnetzwerkes damals mit in die Luft gegangen waren. Viele Informationen rund um Shinra waren also verloren - doch mir war mitten in der Nacht der entscheidende Einfall gekommen: das Nibelheim Labor! Es existierte wahrscheinlich noch, und die Daten des Jenovaprojektes und über Makoenergie waren sicher noch auf dem lokalen Server! Still und heimlich ärgerte ich mich darüber, dass ich damals nicht auf Tsengs Worte gehört hatte und früher mit Nachforschungen begonnen hatte: "Hojo hat da eine üble Suppe zusammengebraut! Ich bin mir nicht sicher, ob er im Augenblick Genie oder Wahnsinniger ist!" Wahnsinniger, Tseng! Wenn ich Glück hatte, war es noch eines der maroden Shinra Sicherheitssysteme - wie man die knackt, hatte ich schon als Teenager in Erfahrung gebracht - sonst wäre ich auch nicht hier gelandet. Bingo! Das alte Shinralogo ruckelte über den Bildschirm, innerhalb von wenigen Augenblicken hatte ich mich eingeloggt- ironischerweise brauchte ich mich nichtmal einzuhacken. Ich gab meinen Shinra ID Code ein und landete im größten Geheimprojekt aller Zeiten! Jeder andere Shinramitarbeiter hätte das tun können! Soviel zur nationalen Sicherheit! Sie hätten mich damals in der Informatikabteilung lassen sollen! Aber nein, Reno, werde Turk! Das gibt gutes Geld! Pah! Langsam kamen alte, rebellische Anti- Shinra Gedanken auf, wie ich sie aus meiner wilden Teeniezeit kannte. Shinra: Großer Haufen kapitalistischer Bonzen ohne Denkzentrum! Aber egal, wer Geld hat braucht nicht zu denken. Solche Leute kaufen sich einfach ein paar arme Schlucker ein, die das Geld brauchen und einigermaßen fit in der Birne sind. Ich ließ meine Fingerchen über die Tastatur fliegen, und sog die Informationen, die sich mir eröffneten in mir auf. Meine Entdeckungen jedoch ließen mich an allem zweifeln, an was ich vorher geglaubt hatte - Gott sei Dank war das nicht sonderlich viel, sonst wäre ich anschließend so abgewrackt gewesen, dass ich mich von der Obersten Plattform der Saucer gestürzt hätte. Während außerhalb der Gold Saucer ein neuer Tag anbrach, machte ich eine der widerlichsten Entdeckungen meines Lebens. Ich machte Bekanntschaft mir Shinras übelster Seite: Projekt Jenova - in seinem vollen Ausmaße! Die meisten Dinge, die ich über Sephiroth und Jenova las, waren mir weitgehenst bekannt. Doch wie ich erfuhr, waren an diesem Projekt mehr Menschen beteiligt, als mir lieb war. Ich musste mehrfach schlucken, verschwand nach der kleinen Online Session ersteinmal auf die Toilette. Hojos Bericht las sich wie ein widerlicher Psychothriller - nicht nur seine Menschenverachtende Art spiegelten sich in den hunderten von Seiten wieder, auch gab es völlig wirre Passagen, in denen er plötzlich begann, wilde Theorien aufzustellen, den Präsidenten zu hintergehen. Auch mit uns Turks rechnete er eiskalt ab. Als ich las, was alles in dem Makoschleim enthalten war, der uns verabreicht worden war, musste ich würgen, übergab mich mehrfach. Das kam schon fast einer Vergewaltigung gleich! Ob Tseng davon gewusst hatte? Er hatte mich in den letzten Wochen seines Lebens immer wieder auf Hojo angesprochen - verdammt, warum musste der Kerl sterben? Als ich am frühen Morgen ins Bett fiel, träumte ich von den wirren Experimenten Hojos, fand mich selber in einem Makotank schwimmend, spürte, widerlichen, grünen Schleim durch meine Adern fließen. Als ich aufwachte, war ich klitschnass vom Angstschweiß und mein Magen rebellierte heftigst. Ich übergab mich mehrfach, duschte kalt und wankte wieder ins Bett. Egal was sie heute mit mir vorhatten: ich war krank. Keinen Schritt würde ich machen. Mein Kopf war heiß, anscheinend hatte ich Fieber. Meine Augenlider waren schwer und schon bald schlief ich wieder ein und durchlebte weitere haarsträubende Träume. Als ich aufwachte war ich nicht mehr allein im Zimmer. Cloud hockte im Schneidersitz am Fußende meines Bettes und starrte mich gelangweilt an. Mein Schädel fühlte sich an, als wäre er mit heißem Schleim gefüllt, ich bekam keinen einzigen klaren Gedanken auf die Reihe. Er deutete auf das Glas auf meinem Nachttisch und die danebenliegenden Kopfschmerztabletten. Ich nickte nur, das alles kam mir überhaupt nicht seltsam vor und ich schluckte die Tablette. Als ich das nächste Mal wieder zu mir kam, ging es mir deutlich besser. die Kopfschmerzen waren verschwunden, Mr. Strife anscheinend jedoch nicht. Ich kroch aus dem Bett und verschwand im Badezimmer. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass es sich keinesfalls lohnen würde, noch mal hinzuschauen, im Gegenteil. Mit einem kalten Waschlappen tupfte ich mir über das Gesicht und langsam aber sicher wurde mein Kopf wieder klar. Erst jetzt kam mir die Anwesenheit des Blondschopfs merkwürdig vor. Er hatte ja gesagt, dass er mich abholen würde. Aber er war eine Woche zu früh. Außerdem erklärte das noch lange nicht, warum er bei mir den Babysitter spielte. Vorerst sollte ich ihn ignorieren. Genau. Zieh dir was anderes an, aber denk dran: er ist gar nicht da. Er gab sich nicht gerade Mühe, seine Anwesenheit zu belegen. Man hätte ihn für eine Skulptur halten können, so wie er dasaß und vor sich hin schwieg. Nachdem ich mich umgezogen hatte, hatte ich dummerweise so überhaupt nichts mehr zu tun. Natürlich hätte ich in die Kantine gehen können - aber hey. Ich lasse keinen suizidgefährdeten Irren allein in meinem Zimmer! Ich hatte herzlich wenige Alternativen dazu, mich mit ihm zu unterhalten. Genau genommen gar keine. Was mir auffiel war, dass er sich umgezogen hatte. Komplett in schwarz, geradezu als wollte er zu einer Beerdigung. "Äh...Hallo." sagte ich und kam mir ungefähr so intelligent wie Fußpilz vor. Er sah mich kurz an, nickte kurz und starrte dann wieder ins Leere. Das würde ein hartes Stück Arbeit werden! "Sind die von dir?" fragte ich und deutete auf das letzte braune Päckchen, was für mich gekommen war. Er nickte wieder. "Ist ja rührend wie ich hier umsorgt werde." Meinen sarkastischen Unterton schien er zu überhören, aber immerhin redete er jetzt mit mir "Dio meinte du wärst ein bisschen knapp bei Kasse." "Oh, gut das du mich daran erinnerst. Hm, das liegt vielleicht daran, das mein letzter guter Geldgeber IN DIE LUFT GEFLOGEN ist." knurrte ich ihn an. "Sag nicht, dass du Shinra vermisst." "Nicht direkt Shinra - eher so einen Job mit guter Bezahlung." Cloud stand von meinem Bett auf und ging zu dem kleinen Fenster hinüber, starrte hinaus in die eintönige Wüstenlandschaft. "Wenn das hier vorbei ist, wirst du wahrscheinlich wieder eine gut bezahlte Stelle haben - vorausgesetzt natürlich, du überlebst das." "Was genau soll ich denn überleben?" Ich bekam keine Antwort, auch nicht, als ich noch mal nachfragte. Nach einer Weile drehte sich Cloud von Fenster weg, warf mir eine kleine Schachtel mit Tabletten zu und ging auf die Tür zu. "Was ist das hier?" "Müsstest du eigentlich kennen." brummte Cloud im vorbeigehen. "Eine Morgens, eine Abends." sagte er und ließ hinter sich die Tür ins Schloss fallen. Als ich erkannte, WAS ich da in den Händen hielt riss ich die Tür auf und rannte ihm nach. "Keine Chance, ich nehm die Dinger nicht!" japste ich, als ich ihn eingeholt hatte. "Ich hab gelesen was Hojo da alles reinmischt!" Cloud sah mich unbeeindruckt an. "Ich kann nicht dafür garantieren, dass wir nicht durch makoverseuchtes Gebiet müssen. Wenn du dir eine Vergiftung einfangen willst, bitte. Ist ziemlich unangenehm, vielleicht stirbst du auch dran." Ich blieb stehen, er ging weiter und verschwand in dem Strom der feiernden Gäste und bunten Lichterchen. Also gut. Eine Morgens , eine Abends. Die kleinen Tabletten mussten damals alle nehmen, die mit Mako übergossen werden sollten. Sie enthielten kleine Menge Mako, die für den Körper noch ungefährlich waren und ihn so an die Substanz gewöhnen konnten. TBC Ok, der Titel passt nicht mehr so ganz. Die Geschichte wird eigentlich überhaupt nicht mehr in Gold Saucer spielen. Mist aber auch ^^> Was so die kleinen Details angeht, also Jenova, Hojos kleiner Chemiebaukasten etc. sowie Andeutungen über Renos Vergangenheit - ich hoffe, so wenig Logikfehler wie möglich zu machen und das ganze halbwegs realistisch drumherum zu stricken, ohne gegen irgendwelche feststehenden Fakten zu stoßen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)