Grey von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Erster Annäherungsversuch ------------------------------------ Mission 3: Erster Annäherungsversuch Warten....warten... Jetzt! "Au!" "Entschuldige...Alles in Ordnung?" "Ja...sicher." Möglichst auffällig griff ich nach den Zeitschriften, die ich bei dem Zusammenstoß verloren hatte. "Oh, warte! Ich helfe dir!" "Danke." Aha! Interesse geweckt! "Sportmagazine...du bist ein Sportfan?" "Fußball. An meiner alten Schule habe ich fast täglich gespielt." Breites Grinsen. "Cool! Wenn du willst kann ich dich unserem Team vorstellen und du kannst Mal mitspielen." "Gerne. Warum nicht!" "Ich bin Vic." Lächelnd ergreift eine Hand die Andere. "Grey." Die erste Annäherung erfolgreich abgeschlossen, richtete sich meine Konzentration auf den ersten wirklichen Kontakt mit Anton. Es ist wirklich traurig. Ehrlich... Leider tendieren die Menschen dazu Andere von der ersten Begegnung in eine Schublade zu schieben, aus der man kaum mehr heraus kommt. Ich könnte da Geschichten erzählen... Sagen wir einfach, dass ich das auf die Harte art lernen musste. Viele meiner Missionen sind beim Dritten Punkt gescheitert, weil die Chemie zwischen mir und dem ,Patienten' nicht richtig stimmte. Folge: Keine Operation...keine Heilung. Der erste Eindruck ist wichtig. Deshalb die ganze Arbeit vorher. Warum würde ich sonst wie Sherlock Holmes Hund durch die Gegend schleichen?! Eben! Anton gehörte zu Typ C auf meiner Skala. Einen Typ A hätte ich direkt ins Bett abgeschleppt...und das wär's gewesen. Ich LIEBE Typ A!!! Aber man kann sie keine Herausforderung nennen. Typ A ist so selbstsicher, dass er nur mit der Nase in seine Vorlieben gestoßen werden muss...dann kapiert der das schon. Bei Typ B muss man etwas vorsichtiger vorgehen. Die Kerle sind zwar recht überzeugt von sich selbst, aber nicht von den Signalen, die sie empfangen. B sind meist Intellektuelle. Eben Jungen, die sich mehr auf ihren Kopf verlassen. Diesen Typ muss Mann erst in ein angeregtes Gespräch verwickeln, das Thema dann ganz nebenbei auf Sexualität bringen, etwas diskutieren, mit körperlicher Nähe nachhelfen...und voila! Mission erfolgreich. Mein Name ist Grey. Einfach nur Grey. ...und ich bin gut! ...und NICHT eingebildet! Ich weiß nur, dass ich toll bin. Anton jedoch war ein Typ C. An einen Typ D wage ich mich nur in Ausnahmen heran. Typ C ist schwierig und bedeutet Arbeit...dafür ist der Erfolg umso süßer. Als Typ C war Anton schüchtern und hatte ein angeknackstes Selbstvertrauen. Kommt oft bei jüngeren Geschwistern vor, wie Anton eines war. C musste umworben werden...langsam an die Realität herangeführt werden. ...und man baue IMMER auf einer freundschaftlichen Basis auf!!! Sonst nimmt Typ C Reißaus. Ich kannte Vic bereits ein paar Tage, ehe er mich zu sich nach Hause einlud. Er hatte eine kleine private Party organisiert. Seine besten Freunde, ein paar Mädchen...und jede Menge Alkohol. Ihr versteht. Zu meinem Glück hatte Vic es letztendlich geschafft Anton zu überzeugen auch zu kommen. Meine Chance. Ich bereitete mich sorgfältig vor. Das Äußerliche durfte nicht zu auffallend sein, um Anton nicht abzuschrecken. Andererseits nicht zu langweilig, um Anton meine Vorzüge sehen zu lassen und ihn gleich einmal einen Hauch der Erkenntnis spüren zu lassen, zu der ich ihn führen würde. Ich fühlte mich wie ein Priester, der einen armen ungläubigen zum Glauben bekehren will. Ha! Priester der Sexualität! Moment- Der Homosexualität. Grins. Klingt gut. Ich sollte mir ein Shirt mit diesem Aufdruck besorgen... "Hi Leute!" Aus den dunklen, verrauchten -rauchten die IM Haus?!?!- Tiefen vom Haus von Vics Eltern, das vorübergehend zu Vics Eigentum erklärt worden war, erklang ein Chor von Stimmen, die uns Begrüßungen zu riefen. Da hatten aber einige schon tieeef ins Glas geschaut! Vic grinste, packte mich in einer knochenbrecherischen Umarmung um die Schulter und schob mich in einen Raum, der ich schnell an Sodom und Gomorrah erinnerte. Hm. Wie ein Bild von einem römischen Gelage. Ausgestreckte Menschen. Jede Menge verstreutes Essen und Papier. Ein paar knutschende Pärchen und...Dreier? Ich grinste. Normalerweise hätte ich mich hier so amüsieren können...aber Arbeit ging vor. Also wandte ich den Blick von einem Kerl ab, der mit zwei Mädchen rum machte und nicht zu kapieren schien, dass die beiden Mädchen nur einander sahen, um mich von Vic weiter führen zu lassen. Ah. Die Küche. Hier war die Musik schon nicht mehr so schmerzhaft laut. Dafür sah es hier aus wie auf einer Müllkippe. Vic ließ es sich nicht nehmen seinen neuen Freund allen vorzustellen. Also lächelte ich, schüttelte Hände, ließ Namen in ein Ohr herein und zum anderen wieder heraus laufen und gab Küsschen. Küsschen links. Küsschen rechts. Noch einmal Küsschen links... ...und immer schön lächeln. Dabei fragte ich mich nur, wo sich mein geheimes Interesse versteckte. Wie sich herausstellte... ...war er im Wohnzimmer. Er saß auf dem Rand einer Coach, drehte ein Glas zwischen den Fingern und lauschte abwesend auf die Musik aus den Lautsprechern. Vics Hand drückte schmerzhaft meine Schulter. "Grey, das ist Anton." Leise flüsterte er mir ins Ohr. "Mach dir nichts daraus...er ist immer so. mein bester Freund, weißt du...aber so ein Partymuffel." Ich lächelte scheinbar verständnisvoll, schlug Vic freundschaftlich auf die Schulter und sagte ihm, dass ich schon alleine zu Recht kommen würde. Ich HATTE die Blicke gesehen, die Vic und eine Brünette ausgetauscht hatten. Automatisch rutschte ich in die Rolle, für die ich mich entschieden hatte und lächelte Anton verlegen an. "Ist da noch frei?" Anton nickte und rutschte leicht zur Seite um mir Platz zu machen. Schweigen. Gut. Anton musste den ersten Schritt machen. Bis dahin würde ich warten und beobachten. Ich vergnügte mich damit die Schilder durch den Rauch zu entziffern und mich über einige Pärchen zu amüsieren. Die Menschen sind so etwas von blind, wenn es um ihre tiefsten Bedürfnisse geht... "Grey." Von Antons Zunge hört sich mein Name wie ein Gebet an. "Grey...der Fußballer Grey?" Ich lächele. "Das wäre dann ich." "Vic hat viel von dir erzählt." "Wohl eher von meinen Fußballtalenten. Manchmal denke ich, er kann an nichts anderes denken." "So wahr." Wir grinsen uns an. Eine gute Basis. Gemeinsame Freunde haben mir schon oft den nötigen Kontakt geschaffen...und Vic ist ein echt einfacher Mensch. Ich könnte ihn echt mögen, wenn ich länger hier wäre. Manchmal bedauere ich es dauernd unterwegs zu sein. "Was bringt dich nach Heim?", fragt Anton und nippt an seinem Glas. Limo, wenn ich mich nicht irre. Ich zucke die Achseln. "Meine Eltern sind vor ein paar Jahren gestorben und seit dem habe ich bei meinem Bruder gelebt...und seit der heiraten will fühle ich mich ziemlich fehl am Platz. Deshalb wollte ich mal einen Tapetenwechsel." Anton sieht mich mitleidig und verständnisvoll an. "Ich weiß, was du durchmachst. Meine Schwester ist auch gerade ausgezogen um zu heiraten." Weiß ich doch. Der Abend ist ein voller Erfolg. Anton mag mich. Heureka! Jetzt muss ich nur dafür sorgen, dass der Kontakt nicht gleich wieder abbricht...und ich habe da auch schon eine Idee. Die Gelegenheit für die Ausführung des ersten Teils meines Plans bietet mir unser Deutschlehrer. Wir sollen in Zweiergruppen Projekte über große Schriftsteller machen. Jetzt muss ich nur noch dafür sorgen, dass Anton und ich zusammen arbeiten...das wäre die Masche um zu ihm nach Hause zu kommen. Eigentlich hatte ich vor meinen Lehrer mit Argumenten zu überzeugen. Ich kann sehr überzeugen sein...wenn ich will. Aber dann kommt mir noch eine andere Idee...ich könnte mir da noch ein paar Bonuspunkte holen. Bei dem Anblick, der sich mir bietet lecke ich mir die Lippen. Herr Morris ist ein gut aussehender Lehrer. Ehrlich. ICH hatte nie gut aussehende Lehrer in meiner Schulzeit! Ungerecht! Herr Morris hat sich über das Pult gelehnt. Ein angenehmer Ausblick auf die gespannte Hose. Keine Fantasie über das Verdeckte nötig. Ich blinzle zu dem Schild. Perfekt. Es ist ja nicht so, dass ich wirklich noch Schüler oder minderjährig wäre. Außerdem habe ich keine Lust in ein Motel zu gehen...noch dazu alleine. Mit schwingenden Hüften betrete ich das Klassenzimmer und ziehe die Tür hinter mir ins Schloss. Die Paarungen für das Projekt kann ich auch morgen früh noch ansprechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)