Run away - Got homesick... von MiyaToriaka ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1: Das Etwas, das ich nicht kannte... -------------------------------------------------------- Hiho ^^ melde mich mal wieder XD Aber keine Angst: Das hier wird keine RiesenFF ^^ ich hoffe, es gefällt euch. Spannend und lustig wirds erst im nächsten Kapitel ^~ is eigentlich erst mal zum Einlesen. *knuddel @ all* Miya Toriaka ^^ -------------------------------------------------------------------------------- Run away - Got homesick... Chapter 1: Das Etwas, was ich nicht kannte... "Rennen. Rennen... Ich muss rennen! Schneller...Immer schneller!... Auch wenn ich nicht anhalte, ich muss durchhalten! Ich darf nicht aufgeben! - Vergiss nur nicht zu rennen! ... Vergiss es nicht..." Eigentlich hatte ich mir diesen Tag ganz anders vorgestellt gehabt, als ich mit Togepi, Pikachu und Ash unterwegs war, um einfach mal draußen zu sein. Es hatte sieben Tage und Nächte nur geregnet und wir waren froh, endlich mal wieder eine kleine Tour durch unsere Gegend machen zu können. Ich lächelte, und betrachtete die Sakura, die gerade anfingen, zu blühen. Ich hatte ewig nichts Schöneres mehr gesehen. Als ich so an den Knospen roch, bemerkte ich gar nicht, dass Ash sich nach mir umdrehte. "Sag mal, Misty, willst du hier Wurzeln schlagen, oder was?", grinste er übers ganze Gesicht und stemmte die Hände in die Hüften, als er mich von unten listig beäugte. "Ach, das ist echt mal wieder typisch! Du hast keine Ahnung von Romantik!", giftete ich mit einem hellen Unterton zu ihm rüber, schlich an ihm mit erhobenem Kopf vorbei und schaute mit einem Lächeln unseren beiden Pokémon zu. Togepi war auch schon älter geworden, hatte sich vom Verhalten her aber kaum geändert. Auch Pikachu war so wie immer geblieben. - Doch Ash hatte sich verändert. Ich weiß immer noch nicht, wie ich das beschreiben soll. Früher war er auf jeden Fall taktloser gegenüber mir - aber seit wir wieder zusammen in einem Boot sitzen, wie man so schön sagt, und Haruka mit ihrem Kumpel allein eine Reise unternommen hatte, war er irgendwie verantwortungsbewusster und aufmerksamer geworden. - Irgendwie gefiel mir der Gedanke und musste Grinsen, worauf er mich wieder wie ein kleines Kind anstarrte. "Hey, alles OK?" Immer wieder schlich er um mich herum - und es kam mir so vor, als würde er mich ständig beobachten, jede einzelne Bewegung von mir - was ich alles sonst nur bei ihm tat. Ein wenig wurde ich rot und schaute ihm nach, als er hinter mir stand. "Na klar. Was soll denn schon sein?" "Hmm...", meinte er nur und ging ein Stückchen von mir weg. Ich hätte zu gerne gewusst, was dieses ewige "Hmm" bei ihm bedeutete. Es machte mich ehrlich gesagt wahnsinnig! "Hey, Ash, warte doch ma..." Als ich ihm nach schreien wollte, hörte ich plötzlich ein komisches Geräusch. Auch Pikachu war aufgesprungen und schaute in Richtung Himmel, genauso wie Ash. Man konnte nur erkennen, das sich etwas in einem rasanten Tempo auf uns zu bewegte. "Was zum...", wollte Ash schon sagen, als das Etwas auf den Boden knallte, bzw. in eine Lichtung bedeckt mit weichem Moos. "Was ist das?!" Ash, genauso neugierig und gleichzeitig überrascht wie ich, sagte im selben Moment das selbe und rannte auch genauso schnell wie ich zu dem Platz, an dem das Ding eingeschlagen hatte. Nachdem wir uns endlich durch das Meterhohe Gras in jener Sumpfgegend durchgekämpft hatten, entdeckten wir schon einen Vogelpokémon Schwarm, der sich um das unbekannte Flugobjekt versammelt hatte, es teilweise neugierig bestaunte und auch mal hinein piekste. Ash überlegte nicht lange und verjagte sie, während ich auf das Ding, was sich inzwischen herausgestellt hatte, was es war, zusprintete. Ich drehte es um und bekam einen Schrecken. "Ash!!! Komm schnell!" Mit schnellen Schritten war er dann auch schon bei mir. Als er ebenfalls auf das etwas starrte, das ich behutsam auf meinen Schoß legte, bekam er vor Verwunderung und Schock keinen Ton heraus. "Es - ist ein Mädchen..." "Glaubst du, dass sie es überlebt hat?", fragte er mich atemlos, während er ihren Pony ein wenig aus dem Gesicht strich, um es besser erkennen zu können. "Ja, sie lebt. Zum Glück! Aber sie braucht schnellstens Hilfe", antwortete ich darauf. Ich war selbst erstaunt, dass ich in dieser Situation die Ruhe bewahren konnte, was ich sonst nie könnte. "Klar! Komm ich helfe dir." Mit vereinten Kräften und denen unserer Pokémon schafften wir es, das Mädchen zu Ash nach Hause zu bringen, wo wir sie auch sofort verarzteten. Delia betrachtete das Mädchen aufmerksam, als sie die Wunden und Prellungen genauer unter die Lupe nahm. "Sie ist nicht besonders verletzt", waren ihre ersten Worte mit einem erleichterten Lächeln. "Sie ist nur ein wenig durcheinander, habe ich das Gefühl. Sicher wird sie bald wieder zu sich kommen." "Wer sie wohl ist? Ich habe sie hier noch nie gesehen..." Das sagte er jetzt schon zum fünften Mal heute! Wenn ihm doch nur jemand endlich die Antwort verraten könnte! Ich betete schon fast darum. "Aus dieser Gegend ist sie jedenfalls nicht", grübelte Delia. "Ich kenne alle von hier..." "Das weiß ich doch!" Man merkte, dass auch er schon einen genervten Unterton hatte, kriegte sich aber sofort wieder ein, seufzte kurz. "Ich werde ihr am besten eine kalte Kompresse holen." Gleich darauf verschwand er in der Küche. Während die anderen wieder etwas zu tun hatten, blieb ich bei dem Mädchen, machte mir ständig Gedanken, wo sie wohl her käme und was sie hier zu suchen hatte. Aber auch mir blieben die Antworten versagt, also schaute ich sie nur an. Auf einmal bemerkte ich, dass sie anfing zu blinzeln. Zuerst war ich ein wenig nervös, weil ich überhaupt keine Ahnung hatte, was ich denn jetzt am besten sagen sollte, würde sie zu sich kommen. Nach und nach schlug sie die Augen weiter auf, blinzelte immer noch, wahrscheinlich durch die Lampe, die knapp über ihr hing und sie sich daran erst gewöhnen musste. Ich hatte das Gefühl, dass schon mindestens fünf Minuten vergangen sein mussten und dennoch gab sie keinen Mucks von sich, im Gegenteil, starrte mich nur an - aber das Komische war, dass sie nicht einmal wissen wollte, wo sie war, geschweige denn, wer ich wäre. Ich bin mir sicher, dass ich sie verdammt komisch angeschaut haben muss, weil ich so verdattert war, das selbst ein Plappermaul wie ich mal keinen Plan hatte, was sagen. "Misty?" "S-sie ist aufgewacht!", sagte ich nur schnell, hatte mich nicht einmal richtig an ihn gewendet, als er sich direkt hinter mich niederkniete. "Na?" Mit seiner beruhigenden Stimme ging Ash auf das Mädchen ein, strich ihr kurz über die Stirn, bevor er ihr die Kompresse auflegte. "Bist du OK?" Das Mädchen nickte nur. Ganz plötzlich richtete sie sich auf, fasste sich an die Stirn und ließ ein kleines "Aua!" von sich - aber so richtig Notiz schien sie von Ash und mir immer noch nicht zu nehmen. "Bist du dir sicher?", fragte Ash noch einmal, nachdem er sich von dem kurzen Schrecken wieder erholt hatte. Ich hingegen beglupschte sie nur und musste schlucken. Wie alt sie wohl war? Ich hätte so viele Fragen an sie, aber ich war stumm wie ein Karpador, starrte sie nur an. "Ja - danke, Ash...", murmelte das Mädchen - und noch im selben Augenblick geschah etwas, das ich in meinem ganzen Leben nie vergessen werde: Als sie diesen Namen aussprach und mir und Ash in die verdutzten Gesichter schaute, schrieen wir alle laut auf. "WAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHH!!!!!!!!!!" Sofort flogen Ash und ich auf unsere Hinterteile, während sich die Kleine hinter ihrem Kissen versteckte. Ash fasste natürlich als Erster wieder die Besinnung: "Woher um alles in der Welt kennst du meinen Namen?!" "Und wie um alles in der Welt kommst du hierher?! Dich gibt es doch gar ni..." Im selben Moment erhaschten mich ihre Augen. Sie sah mich noch erschrockener an als Ash. "Misty?!?!!" Ich schluckte. Ash sah mich und das Mädchen nur komisch an. Zuerst zu ihr und dann wieder zu mir - das ging ein paar Mal so, erst dann richtete ich mich auf, stellte mich allerdings nicht hin, sondern starrte weiter im Schneidersitz das Mädel an, das uns irgendwoher zu kennen schien. Tatsache war, dass sie mehr zitterte, als Ash und ich zusammen, und sie ihre Finger tief in das Kissen krallte, das sie immer noch als Schutzwall vor sich hatte. "Ich träume - ich träume... Wann b-bin ich wohl eingeschlafen?!" Ich drehte mich zu Ash. "Sag mal, die ist doch nicht ganz dicht, oder?", flüsterte ich ihm ins Ohr, er aber sah genauso verdutzt wie ich das Mädchen an, das plötzlich wie ein Wasserfall sprudelte. "Aber ich wollte doch gar nicht hierher! Ich habe es wieder nicht geschafft... Ich wollte doch..." "Ganz ruhig!" Mit einem Ruck packte er sie kräftig an den Schultern, so dass ihre Adern stecken blieben und sah sie scharf an. "Keiner tut dir hier was, im Gegenteil! Wir wollen dir helfen, wieder nach Hause zukommen!" "NACH HAUSE?!" Das Mädchen machte einen Sprung rückwärts und zog Ash mit sich. "Alles, aber nicht da hin!!! Niemals!" Das Mädchen bekam einen kalten Schweiß auf die Stirn und gläserne Augen, dass Ash der Atem stockte. "Verdammt, wieso wirkt das alles so echt? Das ist gemein! Ich weiß, dass ich nur träume! Wieso kann ich dich nur spüren?! Das ist eine Verschwörung!" Ich ergriff die Gelegenheit, um meine erste Frage zu stellen. "Wer bist du?" Sie sah mich komisch an. Man konnte die Angst und ihre Verwirrtheit deutlich erkennen. "Wie bist du hierher gekommen?" Mit einem Hüftkick stieß ich Ash zur Seite, so dass er die Verschüchterte losließ und auf den Boden knallte. "Hey!" Ich ignorierte es einfach und beobachtete das Mädchen. "Du kannst uns vertrauen. Sag uns, wie du hierher kommst und wie du heißt." Das Mädchen drehte sich weg von mir, aber ich folgte ihrem Blick. "Wir wollen dir doch nur helfen. Wenn du uns kennst, müsstest du das wissen." "Hö?!" Diese Eigenschaft von Ash hatte sich bis heute nicht geändert: Er peilte mal wieder überhaupt nichts, hockte nur verdutzt auf dem Boden und rümpfte die Nase, während er mich und sie beobachtete. Endlich drehte sich das Mädchen zu mir. Sie sah mich an. Ihr Blick wirkte langsam selbstbewusster auf mich und sicherer. Man konnte erkennen, dass sie langsam Vertrauen fasste. Vielleicht glaubte sie mir ja. "Also?" "Kannst du mich mal - bitte kneifen, Misty?" "Em..." Ich schaute schon ein wenig überrascht, kniff sie dann aber in den rechten Oberarm. Daraufhin schaute sie enttäuscht. "Ich wusste es - ich träume... Es ist und bleibt ein Traum..." Keine Ahnung, was in dem Moment plötzlich in mich fuhr, aber sie spürte mit einem Mal meine flache Hand in ihrem Gesicht, dass es sie umhaute. "Ich bin real, merk dir das, klar?!", schrie ich sie an. Langsam rappelte sie sich wieder auf, hielt ihre Hand an ihre Wange, bekam Tränen in die Augen und - ... Ich hielt mir eine Hand vor den Mund, wollte mich gerade bei ihr entschuldigen, als sie mir aus heiterem Himmel um den Hals fiel und mich mitsamt ihr auf den Boden schmiss, wobei ich auf den armen Ash knallte, der nur ein erschrockenes "GNNN!" von sich gab und dann unter mir begraben wurde. "IHR SEID ES WIRKLICH!!! ES IST REAL!!!" Das Mädchen sprang auf, brach in Tränen aus, schlug ein Rad, gefolgt von einem Purzelbaum, riss die Gardinen auf, danach das Fenster, lehnte sich weit hinaus und schrie: "PokémonWorld!!" Ich war erstarrt und schaute nur noch auf das Mädchen, das mir so viele Rätsel aufgab, überhaupt der schlagartige Charakterwechsel und diese plötzliche Energie - ich bekam den Mund nicht mehr zu und meine Augen wurden immer kleiner, während Ash damit kämpfte, mich von ihm herunter zu bekommen. Dies sollte erst der Anfang werden - und ich kann euch sagen, mit der da hat man es nicht leicht... Kapitel 2: Chapter 2: Miya -------------------------- So und weiter XD Viel Spaß wünscht Miya Toriaka ^^ ******************************************************************************** Chapter 2: Miya Nachdem das Mädchen wieder den Kopf zum Fenster hineinstreckte, schaute sie Misty und mich mit einem breiten Grinsen an. Wir rissen nur die Augen auf und starrten sie erschrocken mit kleinen Augen an, wichen sogar ein Stück zurück, während sie immer näher auf uns zukam; die Hände auf dem Rücken, den Oberkörper nach vorne gebeugt. Diese Neugier in ihren Augen machte mir Angst. Auch Misty sah komisch aus, zeigte sich schrill und überrumpelt von dem Anblick des Mädels, das sie nicht mehr aus den Augen ließ. Kurz bevor mein Rücken die Wand berührte, hüpfte sie mit einem Satz zur Seite und begann noch einmal einen lauten Schrei von sich zu geben. "JUHUUUUU!!!!" Sie schien richtig begeistert. Misty hingegen verlor langsam ihre Angst und bekam wieder diesen einen Blick, der ihre Dominanz darstellte, ging auf sie zu und fragte sie erneut, jedoch hysterischer: "Wer bist du?!" Das Mädchen, diese Frage anscheinend schon erwartend, lächelte Misty mit einem warmen Blick an. "Nenn mich Miya." "Miya?" Misty rümpfte ein wenig die Nase. Nun war sie diejenige, die Miya genau in die Augen sah und die Blicke wechselte. Ich stand nur da, starrte immer noch beide verdutzt an und behielt das Geschehen im Auge. "Sag mal", fing Misty wieder an. "Kenne ich dich?" Miya schaute verwundert, grinste dann aber breit: "Natürlich kennt ihr mich!" Dabei deutete sie auf sich selbst. "Schließlich bin ich euer größter Fan!" "Fan?", murmelte ich in mich hinein, dass es niemand merkte, stand auch langsam auf und näherte mich den beiden vorsichtig. Misty schien jedenfalls die Neugier gepackt zu haben. Sie ging nun ganz nah auf Miya zu, sah sie an und - berührte ihr Gesicht, so dass sie kurz zuckte. Ihr Blick wurde wieder schüchtern, so wie vorher, als sie noch auf dem Sofa lag. "Irgendwo habe ich dich schon mal gesehen..." Misty dachte zurzeit immer laut. Das war mir schon aufgefallen. Aber hier konnte man ganz deutlich erkennen, wie sie sich plötzlich in das Mädchen vertiefte und ihren Blick nicht mehr losließ. Mit einem Mal duckte sich Miya und ging Misty aus dem Weg. Diese sah ihr verwundert nach und ich erst, als Miya an mir vorbeiging und den Boden studierte. Es schien, als suche sie etwas. Misty und ich ahnten nichts Böses, als wir Miya plötzlich aufkreischen hörten. Vor lauter Schreck machten wir beide einen Satz und fielen etwas unsanft auf die Couch. "Was ist denn jetzt schon wieder?!" Wieder murmelte ich nur zu mir selbst, war auch schon ein wenig genervt. Als Miya dann hinter dem Zweisitzer hervorkam und ein "Endlich hab ich dich gefunden!" von sich ließ, hob sie etwas in die Luft, wirbelte es herum. Dabei hörte ich, wie jemand laut schluckte und eine hohe kleine Stimme piepste. "Oh nein!", meinte ich nur und ließ den Mund offen, während Misty nur die Augen aufriss und auch einen lauten Schluck von sich gab. "Chaaaaaa!", machte Pikachu nur noch, als ihm total schwindlig und hundeelend war. Ich konnte ihm ansehen, dass er sich am liebsten übergeben hätte. Mit einem Mal stand ich. "WAAAAH! Bist du denn wahnsinnig?! Lass sofort Pikachu los!!!" "Ach, du bist so weich und flauschig! Genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte!" Langsam verlor ich die Geduld. So wie sie Pikachu an sich nahm und es ihm langsam sogar gefiel, machte mich rasend! "Pika pika!", lachte er schließlich, als Miya mit ihm durchs Wohnzimmer spazierte und Togepi auf ihrem Kopf balancierte. "HEEEEY!" Sie hörte nicht zu. Sie hörte einfach nicht zu! Ich ließ ein lautes Grummeln von mir, was inzwischen schon zu meinen täglichen Angewohnheiten gehörte. Das muss ich mir angewöhnt haben, als ich mit Haruka und Max unterwegs gewesen war. - Und ich hatte mich schon so gefreut, endlich mal wieder unter normalen Menschen zu sein! Ich hätte heulen können... "Ash", hörte ich es plötzlich neben mir. Misty sah mich mit einem warmen Lächeln an und zupfte an meinem T-Shirt, so dass ich mich setzte. "Schau mal." Ich sah dorthin, wo sie hinsah. Und ich sah Miya, wie sie mit Pikachu und Togepi spielte. Misty schien allerdings mehr zu sehen. "Es ist wirklich so, als würden Pikachu und Togepi sie kennen. Sie wirkt so vertraut auf die beiden - findet du nicht?" Dabei sah sie mich wieder an, während ich auf mein Pokémon starrte und immer noch fassungslos war. "Schon möglich!", antwortete ich nur beleidigt. Ich muss zugeben, ich war eifersüchtig. In dem Moment kam Mom ins Zimmer. Sofort bemerkte sie, dass Miya wohlauf war und lächelte erleichtert. "Oh, du bist ja wach. Das freut mich." "Ts, von wegen wach!", murrte ich. "Sie ist hyperaktiv!" Misty grinste nur, aber auch sie gab zu, dass man sich an diesen Charakter erst gewöhnen musste. "Mrs. Ketchum!" Miya stand vor meiner Mom, als wäre sie eine ihrer besten Freunde - oder sogar der meinen! "Ich wollte sie schon immer mal kennen lernen!" Ohne ein bisschen Respekt schnappte sie Moms Hand. "Ihr Sohn ist wunderbar - und ich weiß, dass sie eine wundervolle Köchin und Gärtnerin sind..." Misty hielt sich die Ohren zu und ich schnappte mir ein Kissen, um dies zu tun, kniff die Augen zu - genau wie sie. Nahm das denn nie ein Ende?! "Oh, danke schön!" Mom bekam einen rötlichen Schimmer auf die Nase, legte sogar vor Scham einen Finger an die Wange. "Das ist sehr nett von dir. - Oh, da fällt mir ein, ich habe Kuchen und Pudding gemacht." Ich weiß nicht, wieso, aber als ich diese Worte hörte, änderten sich meine Meinung und meine Laune schlagartig. Ruck zuck war ich auf den Beinen. "Klasse!!!" "Ja, find ich auch!", jubelte Miya mit mir, hakte sich bei mir ein und im Gänsemarsch ging es ab in die Küche, gefolgt von Pikachu und Togepi. Mom hingegen musste breit grinsen - und Misty - ihr hättet ihr Gesicht sehen sollen! - war so baff, dass sie erst zehn Minuten später aufstehen und zu uns kommen konnte. Nach einem Stückchen Kuchen und einer warmen Tasse Kakao versuchte Misty, mehr aus Miya herauszubekommen. "Sag mal, wie kam es eigentlich, dass du vom Himmel gefallen bist und dachtest, du würdest träumen? Und was bedeutete dieses ,schon wieder' in deinem Satz?" Kurz war es still am Tisch, nur mich reizte einfach der Kuchen mehr und aß weiter. "Naja, weißt du..." Miya zitterte ein wenig, setzte vorsichtig ihre Tasse ab, bevor sie weiterredete. Misty und Mom hörten aufmerksam zu, auch ich, aber das merkte keiner. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie es passiert ist. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich ein Bild gezeichnet hatte und..." "Ein Bild?", unterbrach sie Misty neugierig. "Du bist Zeichnerin?!" Miya nickte nur und wurde ein wenig rot um die Nase. "Mhm... es ist mein Hobby - und am liebsten zeichne ich..." Da war sie plötzlich still, schaute auf ihre Finger. Ich folgte ihrem Blick und bemerkte erst jetzt, dass sie ganz schwarze Finger hatte. Wahrscheinlich kam es vom Zeichnen. "Was?", fragte Misty ruhig nach. "Was zeichnest du am liebsten?" Miya blickte zuerst mich und dann Misty an. Und noch einmal. Dann zu Mom, die auch schon ganz gespannt war, ebenso Pikachu, der zwischen mir und Miya saß und sie ebenfalls neugierig beäugte. "Naja, also..." Wieder sprach sie es nicht aus. "Na, sag schon! Wir werden dich schon nicht auslachen", zwinkerte Misty ihr zu. "Davor hab ich auch keine Angst, eher, dass du und Ash mich killen werdet...", gab sie kleinlaut von sich und hielt schon die Hände vor ihr Gesicht. "Wir? Wir beide?!" Nun schaute ich sie auch an. Mein Teller war leer und dieses Thema schien sogar mich vom Essen ablenken zu können. Wieder nickte Miya nur, schaute etwas beängstigt. "Tja, wenn du nicht gleich etwas sagst, kann das durchaus passieren, Miya...", drohte ihr Misty und zuckte schon die Faust. "Also?" Noch einmal schluckte Miya und beendete ihren Satz. "WAAAAAAAAAS?!" Noch im selben Moment sprangen Misty, Miya und ich auf. Miya vorneweg und Misty und ich hinterher. "Du zeichnest was?!" "Hey, lasst uns doch bitte noch mal drüber reden!!!", versuchte Miya ihre Haut zu retten. "Du spinnst ja! Ich und mit der da zusammen kommen!!! Du hast sie ja nicht alle!" "Ash, das wird dir noch leid tun, dass du das gesagt hast!", schrie Misty mich an und nun war auch ich der Gejagte. Doch trotzdem konnte mich das nicht davon abhalten, Miya hinterher zu sprinten. Ich wollte ihr den Hals umdrehen! Obwohl - ich gebe zu, dass der Gedanke von einem Bild, auf dem Misty und ich als ein Paar abgebildet sein sollen, gar nicht so schlecht fand. Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich mir da schon etwas vorgestellt, als ich auf Hoenn war. - Zu meiner Verwunderung musste ich auf dieser Reise oft an Misty denken - hatte sie sogar wirklich vermisst. In dieser Zeit wurde mir schwer bewusst, was ich für sie empfand... "Ich hab's doch nicht böse gemeint!" Miya rettete sich auf einen Baum. "Duuuuuuu!", grummelten Misty und ich, wollten schon zu ihr rauf klettern, als... "Pi-ka-CHUUUUUUU!" Wieder mal war ich geschockt, diesmal mit Misty und flog halb bewusstlos um. Neben mir hörte ich ein Plumpsen; Pikachu allerdings trippelte an uns vorbei, sprang Miya auf die Schulter, die sich jetzt wieder herunter traute und mich und Misty besorgt anschaute. "Hey - alles OK?" Sie reichte uns ihre Hände, damit wir aufstehen konnten. Wir billigten es aber nicht sofort, schauten und gegenseitig kurz in die Augen. Das war aber nicht von langer Dauer, denn im selben Moment erblickten wir etwas ganz anderes: Meine Hand lag auf Mistys. Noch einmal schaute ich sie erschrocken an, genauso wie sie mich. Ihre Augen... Ich wäre darin versunken, hätte ich nicht das breite Grinsen von Miya von vorne gespürt. Zur Ablenkung ließ ich wieder einen kleinen Schrei los - im selben Augenblick wie Misty, und zog meine Hand zu mir. Miya grinste immer noch. "Sagt mal..." "Wehe du sagst jetzt was!!!", zischten wir sie an, versuchten unsere Röte zu verstecken. Ich weiß nicht, wie ich darauf kam, aber Miyas Blick sagte uns, dass dieser Zwischenfall und unsere Gesichter uns mit ihr einigen Ärger einhandeln würden... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)