Was es ist von Lau-chan ================================================================================ Kapitel 2: Allbengstohm ----------------------- Kapitel 2: Allbengstohm Immer noch leicht grinsend trat die alte Frau durch den steinernen Rundbogen. In der Mitte dieses Bogens hing ein Holzschild, auf dem in verschnörkelten Lettern die Wörter 'Allbengstohm - Zaubererfriedhof Süd Eingang London' standen. Es war einer von vier Eingängen, dem Eingang von Schottland im Norden, Wales im Osten und Nord Irland im Westen, so dass man von allen Orten in Groß Britannien einen Zugang zum Friedhof hatte. Die jeweiligen Tore zu den Eingängen befanden sich in den Hauptstädten der einzelnen Länder, also im Falle von England London, bei Schottland Glasgow, in Irland Belfast und in Wales Cardiff. Als Tor war jeweils ein kleinen, unbekannter Friedhof gewählt worden, der kaum besucht wurde und problemlos an das öffentliche Flohpulvernetz angeschlossen werden konnte. Hätten die drei Ladys von Little Almond ihre geheimnisvolle Dame vom Friedhof aus verfolgt, wären sie zu einer alten unscheinbaren Hütte in der Nähe eines großen Waldes gekommen, in der ein merkwürdiger alter Kauz lebte, ein Eremit, der keinen Kontakt zur Außenwelt pflegte. Von außen hätten sie an dem Haus nichts Merkwürdiges festgestellt; bei einem Blick in sein Inneres wäre ihnen aber zumindest das Dutzend Kamine merkwürdig vorgekommen. Die Baracke war der Verbindungsort von Allbengstohm zu London. Natürlich war auch der Friedhof selbst per Flohpulver zu erreichen, dieser beliebtere Weg war allerdings ständig überfüllt, und, sein wir mal ehrlich, es ist nicht sehr angenehm in einem Kaminstau festzustecken. *~* Als die Frau durch den großen Bogen trat, fand automatisch eine Art Scannerfassung ihrer Person statt. Der Friedhof war keineswegs, wie im Zauberervolk weithin verbreitet, eine einzigartige Erfindung eines toten, namenlosen Zauberers - obwohl in letzter Zeit Gerüchte auftraten, sein Name sei Grumhildurus Notdeadnickle gewesen -, nein, er war in gewissem Sinne ein lebendes Wesen. Ohne Zweifel hatten die Zauberer ihn zu dem gemacht was er war, aber seine Existenz war ebenso unergründlich wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Er bestimmte selbst wen er einließ, wo derjenige die gesuchten Gräber fand, bzw. ob er sie überhaupt fand - und ob er wieder hinauskam. In Fachkreisen wurde ihm sogar ein gewisses egozentrisches Verhalten nachgesagt. Die Alte hatte noch nie Probleme gehabt auf den Friedhof zu kommen, auch den Grund ihres Hierseins fand sie immer sofort. Allbengstohm schien gewisse Sympathien zu hegen. Ein leichtes Kribbeln verriet ihr, dass die Scannung abgeschlossen war noch ehe sie den Torbogen verlassen hatte. Noch immer leicht schmunzelnd betrat sie den Hauptweg und schlenderte an einigen Rasenflächen vorbei. Der Friedhof war nicht nur, wie bei den Menschen üblich, ein Ort der Trauer und des Todes, sondern auch ein Ort der Freude und des Neubeginns. Auch die Gräber waren kaum miteinander zu vergleichen. Jeder Besucher fand nur die Gräber, die er auch wirklich besuchen wollte. Dazu musste er sich in eine der kleinen Gassen bewegen, die zu Tausenden vom Hauptweg abzweigten, kurz an die Person, oder auch die Personen, denken, und fand ihr Grab schließlich am Ende des Weges. Was genau das war, was die Dame gerade tat. Nach wenigen Schritten erschien rechts neben ihr ein ausgetrampelter Weg auf dem Rasen, der von häufigen Besuchen zeugte. Berühmtheiten hatten es auch anscheinend im Tod nicht leicht. Sie sah sich kurz um, hüpfte dann aber vergnügt auf den Rasen und folgte dem Pfad. Bereits nach einigen Schritten verblasste ihre Umgebung, aus der unüberschaubaren Rasenfläche des Friedhofs wurde ein kleines, sonnendurchflutetes Wäldchen, scheinbar von der Jahreszeit völlig unbeeindruckt. Seufzend nahm die Alte ihre schweren Sachen vom Körper um sie achtlos auf den Boden fallen zu lassen. Dann nahm begab sie sich tiefer in den Wald. Es war totenstill. Die Luft schien sie zu erdrücken, wie in einem Raum, dessen Fenster lange nicht mehr geöffnet worden waren; überall roch es nach Bäumen, Gras und Moos; die Blätter bewegten sich im Wind, Staub wurde durch vereinzelte Sonnenstrahlen zum Funkeln gebracht und doch... es war kein Ton zu hören. Wiedereinmal ärgerte sich die Frau, dass man diese Grabeszauber nicht fähigeren Leuten überlies. Erst letzte Woche hatte sie sich bei der Friedhofsleitung beschwert, weil der Himmel in dieser Grabwelt lila Löcher gehabt hatte, aus denen ständig allerlei Gegenstände gefallen waren (nicht das sie etwas gegen neongelbe Digitalwecker hatte, die waren in mancherlei Hinsicht nützlich, nur für einen Friedhof leicht...unpassend). Jetzt schien auch noch die Soundanlage kaputt zu sein und Merlin wusste was mit den Tieren passiert war. Einige Schritte und viele Rachegedanken an gewisse (für den Friedhof zuständige) Leute später, erreichte die Hexe das Ziel ihres Besuches. Der verärgerte Ausdruck auf ihrem Gesicht glättete sich und das Glitzern trat wieder in ihre Augen, als sie ihren Kopf anhob und hinaufsah. Der Baum war groß, größer als man ihn in einem so kleinen Wäldchen hätte vermutet. Authenzität war ebenfalls nicht eine Stärke der Grabentwerfer... Sein Stamm war in etwa so breit wie ein Einfamilienhaus. Ab einer Höhe von 50 Metern schlängelten sich meterdicke Äste in den Himmel und noch weiter oben waren schwach Blätter auszumachen. Die Aufmerksamkeit der Hexe widmete sich nun einer in den Baum hineingeritzten Holztafel, die direkt vor ihrem Gesicht erschienen war. Mit einer monotonen Stimme begann die Tafel sprechen. "Hier ruhen in ewiglich andauerndem Frieden," säuselte sie, "weit fort, von allen, die sie lieben und doch ganz nah, für immer in unseren Herzen weiterlebend," Die Alte runzelte die Stirn. Welcher bekloppte Vollidiot hatte sich diesen schnulzigen Schwachsinn ausgedacht? "die letzten Heroen unserer Zeit, Kämpfer für Gerechtigkeit und Frieden." Bei Merlin, schlimmer konnte es jetzt auch nicht mehr werden. "In Zeiten tiefster, unendlicher Trauer und Angst waren diese heldenhaften Zauberer unsere Hoffnungslichter am dunklen Horizont des Grauens." Oh doch, es konnte... "Hiermit bekennen wir ihnen tiefe Erfurcht und Anerkennung, jenen, die im Letzten Kampf fielen, um uns ein Leben voller Hoffnung zu schenken." Stöhnend rieb sich die Frau die Stirn, doch die Kopfschmerzen wollten einfach nicht weggehen. Glücklicherweise war die Tafel nicht mehr lang... "Selbst wenn unter dieser mächtigen Tilia cordata meceelum nicht ihre sterblichen Überreste verweilen, werden doch ihre Seelen Ruhe finden, an diesem gar friedlichem Ort." Gelangweilt beobachtete die Hexe ihre Fingernägel. "Wir stehen in ewiger Schuld... SCHULD...! HEY!" Die plötzlich schrill gewordene Stimme holte die Hexe abrupt in die Wirklichkeit zurück. " Sagen sie mal, hören sie mir überhaupt zu?! Was glauben sie, wie lange ich gebraucht habe, um mir diesen Text zu merken, hä? Stundenlang, ach was, TAGELANG habe ich dafür geprobt, habe ich mich gefreut, jemanden mit diesen Versen zu beglücken..." Verwirrt starrte sie die Tafel an, die gerade damit begann, der alten Frau unwiederholbare Worte ins Gesicht zu schreien. "Haben sie alte Spinatwachtel kein erfülltes Leben, oder warum, ICH FRAGE SIE, WARUM?!, haben sie nichts besseres zu tun, als einer armen, nach Annerkennung suchenden Inschrift..." Ihr Tonfall wurde immer weinerlicher und leiser. "...ihren einzigen, schluchz, Lebenssinn zu ra-hauben, sie nicht zu, schnief, würdigen... Ich habe es doch auch nicht immer leicht geha-habt, dass können sie mir-" "Silencio!" Plötzlich war es wieder still, doch im Gegensatz zu vorhin war die Stille diesmal weitaus angenehmer. Schweigend las die Frau den Text zu Ende. "Wir stehen in ewiger Schuld der zwei Zauberer Harry Potter und Draco Malfoy, die unsere Welt selbstlos vor dem, dessen Name nie wieder genannt werden muss, erretteten. All rights reserved by Theobold dem Dichtenden" Sich fragend, ob diese Würdigung wohl im Ermessen der zwei Zauberer lag, wandte sich die Hexe um und stiefelte aus dem Wald heraus. Als sie unterwegs über eine Wurzel stolperte und mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden ankam, entschloss sie sich, dringend eine neue Grabwelt ohne Soundeffekte, ohne Bäume und vor allem ohne depressive Holztafeln zu bestellen. *.~.~.~.~.~.* Okay. Ich weiß, dass diese Fanfic noch relativ langweilig klingt, aber ich habe mich nicht vertippt und es wird, definitiv, irgendwann, da bin ich mir ganz, ziemlich, fast etwas sicher, slash geben. *ich geb die Hoffnung nicht aaauuf...* Kommen wir mal eben zu den Reviews (diesen Satz wollte ich schon immer mal schreiben!!!), falls diejenigen das hier überhaupt noch lesen! ^____^ baka_neko: Ex-akt. Du hast es kapiert! Es geht um Beerdigungen. Hatte schon Schiss, dass das zu umständlich ausgedrückt ist... Das mit dem Wind wollte ich schon immer mal tun...*Kindheitstrauma* Dark_Stuff: Das mit dem "schnell weiter schreiben" ist wohl nix geworden... sorry! Aber muss denn im Prolog schon soviel Handlung sein? Okay, er ist etwas kurz, aber hätte ich ihn mit dem ersten Kapitel zusammen abgeschickt, hätte er (meiner Meinung nach) seine Wirkung verloren! Ikognito3: Puh...Danke! *backknuddel* Sowas erleichtert mich. Ne Freundin is durch die ganzen Namen nämlich überhaupt nich durchgestiegen... Vielleicht kriegt ja einer raus, was es mit dem Titel "Allbengstohm" auf sich hat...^.~ *~* Hoffentlich sehn wir uns im 3. Kapitel wieder, wenn es heißt... äh...ja...schaun wa mal. *grummel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)