Mistelzweig und Katusblüte von abgemeldet (Kamikaze Kaitou Jeanne Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 1: Mistelzweig und Katusblüte ------------------------------------- Mistelzweig und Kaktusblüte von ZoeP "Mist, ich bin zu spät!", jammerte Maron und setzte sich auf eine verschneite Parkbank vor dem großen Einkaufszentrum. Die Geschäfte hatten bereits zu - und morgen war Heilig Abend! Sie hatte noch 24 Stunden um ein Geschenk für Chiaki zu finden, dass ihm sagte, wie sehr sie ihn mochte, aber nicht zu viel verriet.  "Oh man!", seufzte sie und eine Schneeflocke setzte sich auf ihre Nase. Plötzlich kam Yamato an, eingehüllt in einen dicken Mantel, in dem er aussah, wie ein zu klein geratener Zwerg. Maron musste lächeln. "Hallo Maron", begrüßte er sie. "Was sitzt du hier so rum?" Maron erzählte ihm nicht von ihrem Problem. Sonst hatte sie ja alle Geschenke, und irgendwas würde ihr schon einfallen. "Miako und Chiaki sind auch hier!", erzählte der braunhaarige Junge. Maron horchte zweifelnd auf. Chiaki, hier?! Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Jetzt geneckt zu werden, wo es ihr eh schon die Laune verdorben hatte... Komischerweise ging Yamato einfach weiter. Maron zuckte mit den Schultern, heute wunderte sie nichts mehr. Da verdeckten ihr zwei Hände die Augen. Sie waren warm und weich, und trotzdem muskulös. Maron wusste, wem sie gehörten und freute sich, wollte ihm jedoch keinen Gefallen tun, diesem Stiesel. "Miako?!", fragte sie lächelnd. "Maaaan, Maron." Er setzte sich neben sie. "Falsch. Ich bin enttäuscht." Wie erwartet war es Chiaki. Maron sah ihn an und wollte ihn am liebsten küssen. "Bah, was willst du?" Maron wusste selbst nicht, wieso sie so kalt war. "Erstmal hallo." Er grinste sie an und nickte nur. "Hast du was gekauft?" Maron schüttelte den Kopf. "Glaub bloß nicht, dass du was zu Weihnachten kriegst. Immer mit anderen Mädchen flirten, sogar im Unterricht", meinte Maron nur, stand auf und ging nach Hause. Chiaki grinste. Hatte er da so etwas wie Eifersucht gehört?! Maron schüttelte sich den Schnee von der Kapuze und sah in den Briefkasten. Nur eine Nachricht von Chiaki, wieso war er schon da? Sie holte den Zettel raus und öffnete ihn. "Hallo mein Engel,  darf ich dir bei den Vorbereitungen helfen? Wenn wir morgen alle bei dir feiern wollen, muss doch deine Wohnung geschmückt sein... Klingel doch bei mir.  Chiaki" Maron seufzte. Er gab es nie auf. Aber Recht hatte er, sie konnte Hilfe gebrauchen. Also klingelte sie vor seiner Tür und er folgte ihr in die Wohnung. "Hast' aber schon viel geschmückt" meinte er ironisch, denn sie hatte noch nicht einmal angefangen. "Ja, damit du dich nicht übernehmen musst", gab sie sarkastisch zurück. Er schüttelte den Kopf und murmelte etwas. Sie drückte ihm eine Kiste in die Arme und meinte nur: "Das kommt in die Stube über das Fenster." Gesagt, getan. Chiaki stellte eine Leiter auf und befestigte Girlande für Girlande. Maron suchte die Christbaumkugeln raus und stellte sie auf den Tisch. Als Chiaki das Zimmer mit Kerzengirlanden und Zweigbahnen geschmückt hatte, holte er den Baum von Marons Balkon und stellte ihn auf. "Fantastisch", murmelte er und begann, Kugeln an ihn zu heften. Maron sah ihm missmutig zu. "Die kommen erst morgen dran, Baka." Er seufzte nur und holte alle wieder runter. Dabei fiel ihm eine aus der Hand. Maron wollte wütend sein, musste aber lachen. Dann bückte sie sich, um die Scherben aufzusammeln. Chiaki hatte sich gleichzeitig geduckt, und so kamen sie sich ganz nahe. Maron wurde rot und stand auf um einen Schritt wegzugehen. Chiaki grinste süß und stand ebenfalls auf. "Tut mir Leid." Maron drehte sich zu ihm um. "Schon gut", lächelte sie nervös. Sie kniete sich wieder hin, um das Unglück zu beseitigen. Dabei fasste sie ungeschickt in eine Scherbe und schrie auf. Ihre Hand begann zu bluten. Chiaki, der bereits mit den anderen Kugeln beschäftigt war, drehte sich erschrocken um. Er sah es und kniete sich zu Maron. "Lass mal sehn", murmelte er und nahm Marons Hand. Er nahm den verletzten Finger an die Lippen und legte seine Lippen darauf. Maron wollte ihn erst empört wegziehen, doch sie bewegte sich nicht. Chiaki begann, zu saugen und sah ihr dabei tief in die Augen. Maron biss die Zähne zusammen. Schließlich sammelte Chiaki einen Glassplitter aus seinem Mund. Er hatte ihn aus Marons Finger befreit. "Oh, danke", stammelte Maron. "Ich glaube, den Rest schaffe ich alleine." Chiaki lehnte sich an die Wand und fragte: "Meinst du?" Maron nickte. "Klar." Also ging er. Kurz vor Mitternacht war Maron mit allem fertig, die Wohnung sah blendend aus. Erschöpft ging sie zu Bett. Und sie hatte noch kein Geschenk... Am nächsten Morgen erwachte sie mit genau diesem Gedanken. Draußen schneite es sanft und Maron hüpfte schnell aus dem Bett. Gott sei Dank hatten die Geschäfte heute noch offen, da konnte sie ganz in Ruhe nach etwas suchen. Doch vielen Menschen schien es ähnlich zu gehen, denn es war überall rappelvoll. Maron ging in einen Buchladen, eine Boutique, einen Weinhändler, ein Antiquariat und eine Drogerie, doch nirgends wurde sie fündig. Schließlich, sie hatte schon fast aufgegeben, entdeckte sie ein kleines, ganz unscheinbares Geschäft. Es war ein Süßwarenhandel, und als Maron den Laden betrat, ertönte eine Klingel. Es duftete nach Weihnachten; Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Lebkuchen. Doch Marons Aufmerksamkeit wurde von einer kleinen Schachtel angezogen. Sie enthielt drei weitere Schachteln. Alle waren Herzförmig und ziemlich niedlich. Der Händler stand neben ihr und meinte: "Ah, jah, das sind unsere ganz besonderen Schätze. Es sind Zauberpralinen!" Maron staunte und sah ihn ungläubig an. "Glaub mir nur, mein Kind", meinte der recht alte Mann und schob seine Brille höher auf die Nase. "In den Herzschachteln befinden sich tausend kleine Zuckerherzchen und ein Briefchen. Du brauchst mir bloß etwas sagen, und schon steht es dort drauf!" Maron hatte plötzlich einen bombigen Einfall: "Würden sie bitte..." und dann flüsterte sie den alten Mann etwas ins Ohr. Er nickte nur und verschwand hinten im Laden. Kurze Zeit später trat er wieder hervor. "Bitte sehr, mein Kind." "Wie viel macht das?", wollte Maron wissen. Der Herr schüttelte den Kopf. "Solche lieben Grüße kosten nichts." Er lächelte und Maron lächelte zurück. Als sie den Laden verließ, fühlte sie sich besser. "Was machst du denn schon wieder hier? Einkaufen? Jetzt noch?", hörte sie da eine Stimme hinter sich. Das konnte nur jene freche Person sein, die ihr das Leben zur himmlischen Hölle machte: Chiaki. Maron drehte sich gar nicht erst um. "Nein, ich habe mir Tickets für eine Mondfahrt gekauft. Das ist die beste Zeit dazu!", gab sie frech zurück und stapfte weiter, ohne ihn auch nur angesehen zu haben. "Warte doch mal!", rief er, doch so viele Leute zwängten sich die Straßen entlang, dass er sie nicht mehr einholte. Maron fand erneut einen Zettel im Briefkasten. Chiaki. Er musste noch von früh sein. "Hallo Maron,  Kannst du bitte mal zu mir kommen? Wo treibst du dich eigentlich rum? Ich wollte dir noch was sagen, aber du bist ja nicht da. Ich erwarte dich!  Chiaki" Maron schnaubte wütend auf. Wo sie 'sich eigentlich rumtrieb', war ganz allein ihr Sache. Baka!!! Maron hatte die Nase voll und schloss wütend die Tür hinter sich. Rasch zog sie ihre Schuhe aus. Heute war doch eigentlich der Tag, an dem sie es ihm sagen wollte. Doch selbst ein einfaches 'Chiaki ich liebe dich' traute sie sich nicht. Und jetzt war sowieso alles anders. Was erhoffte sie sich denn noch davon? Dass er sie auch liebte? Pah... Sie würde sich nur lächerlich machen. Maron versteckte ihr Geschenk unter ihrem Bett und begutachtete noch ein letztes Mal ihre Wohnung. Sie befestigte noch zwei Kugeln am Weihnachtsbaum, hängte den Mistelzweig auf, stellte Kerzen auf den Esstisch und rückte Besteck an die richtige Stelle. Schließlich zog sie sich um. Sie trug ein langes, enges, dunkelrotes Kleid mit Spaghettiträgern an denen goldene Seidenärmel waren. Die Ärmel wurden unten weiter. Sie hatte sich dezent geschminkt und steckte die Haare zu einem Kranz hoch, aus dem viele kleine Strähnchen heraushingen. Zwei Strähnen waren an der Seite nach hinten geflochten und dann mit im Dutt verarbeitet. Kurz, sie sah bezaubernd aus. An ihrem Hals hing eine goldene Kette mit einen Kreuz daran. Gerade als sie die Ohrringe, kleine goldene Stecker, befestigen wollte, klingelte es. Chiaki stand vor ihr und staunte nicht schlecht. "Maron?!", hauchte er überrascht. "Meine kleine, kindische Maron?" Maron sah ihn beleidigt an. "Jaaah, wenn's dich nicht stört." Sie verschränkte die Arme. Ganz plötzlich gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und trat ein. Maron sah ihn verdutzt an und schloss die Tür, als es erneut klingelte. Gott sei Dank. Miako, Yamato und einige andere aus Marons Klasse traten ein. Es gab ein Festessen, dass Miakos Mutter vorbereitet hatte. Danach wurden die Geschenke verteilt. Von Miako erhielt Maron ein Bürgerliches Gesetzbuch, was sonst. Von Yamato und Alina bekam sie eine neue Sporttasche geschenkt und sie selbst verschenkte eine CD an Miako ("Oh!", rief Miako und umarmte Maron) und ein praktisches Kochbuch an Yamato (er hatte sich schon mehrmals als miserabler Koch erwiesen!). Alina bekam eine Glasfigur, die sie sich schon lange wünschte, aber nie leisten konnte. (Auch hier ein erstauntes "Oh!") Dann war Chiaki an der Reihe. Maron holte ihr Kästchen unter dem Bett hervor und überlegte, ob sie es ihm geben sollte. Doch ihr blieb keine Wahl. Sie gab es ihm mit den Worten: "Erst heute Abend öffnen!" Er nickte und gab ihr ein Küsschen auf die Wange. Dann überreichte ihr eine Rechteckige Schachtel. Maron öffnete sie und fand - einen Kaktus! "Was soll das denn?", fragte sie halb verwundert, halb wütend. Er machte sich schon wieder lustig! "Lies!", meinte er nur. Maron sah einen Zettel. "Kakteen sind seltsame Geschöpfe. Man will sie beschützen, weil sie so einsam wirken, aber kommt man ihnen zu nahe, verletzen sie einen. Ich nenne diesen Kaktus 'Maron'."  Maron hatte verstanden. Sie sah ihn traurig an. Er drehte sich weg. Schließlich legte irgendjemand Musik auf und einige Pärchen begannen zu tanzen. Hykari forderte Chiaki auf, der die ganze Zeit einen Vorwand suchte, nicht in Marons Nähe zu sein. Er ließ sich überreden und tanzte mit Hykari. Maron sah ihnen zu, etwas betrübt und zugleich enttäuscht. Irgendwie hatte sie doch noch gehofft, Chiakis Aufmerksamkeit zu erregen, und zwar nicht so, dass er sie necken würde. Sie wollte, dass er sie als Frau akzeptierte. Immerhin war sie bald 17. Lustlos gin sie in die Küche und holte sich einen Erdbeersaft. Sie lehnte sich an den Türrahmen und sah den anderen zu. Miako und Yosuke schienen sich sehr gut zu verstehen. Maron nippte ab und zu an ihrem Glas. Sie hatte nicht bemerkt, dass Chiaki nicht mehr auf der Tanzfläche war. Etwas legte sich von hinten auf ihre Schultern und Maron hätte beinahe ihren Erdbeersaft verschüttet. "Was ist mit dir los?", fragte eine ihr nur zu bekannte Stimme. "Chiaki!", wollte sie wütend rufen, brachte jedoch nur ein Flüstern raus. "Was geht dich das an?" Er ignorierte es und führte sie auf die Tanzfläche. Maron ließ es einfach zu, immer noch wütend, aber auch froh. Er zog sie immer näher zu sich ran und sah ihr direkt in die Augen. Maron wurde rot und sah weg. Er grinste. "Maron, warum hast du nichts gesagt?" "Was denn?" "Erstens: Ich hab dich gern, Baka! Zweitens: Ich mag dich. Drittens: Ich liebe dich!" Er grinste sie an und Maron erschrak. "Du solltest es noch nicht öffnen!", rief sie wütend und riss sich von ihm los. Sie standen in der Tür zwischen Flur und Wohnzimmer. "Hab ich aber", meinte er und zuckte mit den Schultern. Er hatte das Geschenk mit den drei Zetteln geöffnet und die Zettel gelesen. Verdammt, jetzt wusste er es! Maron biss sich auf die Unterlippe und überlegte. "Schaut mal!", riefen einige, die auf den Streit aufmerksam geworden waren. Jetzt hörten alle auf zu tanzen und sahen zu den Beiden. Einige kicherten. Maron sah sich verwirrt um. "Ihr steht unter dem Mistelzweig!", platzte Alina schließlich heraus. Maron und Chiaki sahen gleichzeitig über sich. Tatsächlich, über ihnen hing der Mistelzweig, sie hatte ihn selbst dort aufgehangen und es nun völlig vergessen! Maron lief feuerrot an, doch Chiaki grinste nur und zog sie wieder zu sich. Maron drückte ihn mit aller Kraft weg, doch er hielt sie fest. ,Er kann doch nicht einfach...', schoss es Maron durch den Kopf. Doch zu spät. Er hatte ihre Lippen mit einen zarten Kuss versiegelt. Maron schloss die Augen und fühlte, wie es in ihr drinnen ganz warm wurde. Sie hörte auf, gegen ihn anzukämpfen und ließ es zu. Es war wunderschön. Chiaki löste sich wieder von ihr und flüsterte: "Erdbeersaft. Ich liebe Erdbeersaft, besonders an dir. Ich liebe dich, Maron." In Marons Bauch machten sich tausend Schmetterlinge breit. Sie sah Chiaki überglücklich an. Sie umarmte ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Die Anderen applaudierten begeistert.Und keiner merkte, dass der Kaktus angefangen hatte, zu blühen. Ende Kakteen sind meine Lieblingsblüten, und diesen Satz, den Chiaki zu Maron sagt, hat mal eine wunderbare Freundin zu mir gesagt. Viele Grüße an Mausi und an alle da draußen! ZoeP Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)