Golden Month - The only one von Leilan (Tala/Kai... Die etwas andere Wette!) ================================================================================ Kapitel 1: Erstes Treffen ^^ ---------------------------- Hi, hi Dies ist meine erste Story, die ich auf Animexx veröffentliche, also seid nicht zu streng zu mir! Über Kommis freue ich mich immer! ^^ Die Charaktere dieser Geschichte gehören mir weder, noch verdiene ich hiermit Geld!!! ^^'''' Wie schon genannt, geht es in dieser Fanfic um eine Wette, die Tala mit seinen Teamkameraden abschließt und die von einer Blamage und Peinlichkeit zur Nächsten führt, doch am Schluss doch noch zu was gut ist! ^.^ Also in dem Sinne, viel Vergnügen mit meinem ersten Teil!!!!! Golden Month- The only one Warum hatte er sich nur darauf eingelassen? Was hatte ihn bloß geritten, zuzustimmen und somit sein Todesurteil so gut wie zu unterschreiben... Tala ging die vielbefahrene Straße in Tokio entlang und je näher er seinem unfreiwilligen Ziel kam, desto langsamer wurden seine Schritte. Der Junge seufzte kurz auf, strich sich eine seiner roten Strähnen aus dem Gesicht und bog dann in eine Nebengasse ein, die ihn fast direkt zu dem Ort führte, den er zu seinem Leidwesen besuchen musste. Erneut stöhnte der Jugendliche und begann zu überlegen, wie es zu dem gekommen war, was nun seine Aufgabe war..... ----Flashback----- "Und du willst der Chef unseres Teams sein? Du traust dich doch noch nicht einmal, eine kleine Intrige zu schmieden!", rief der Kleinste der Gruppe, der unter dem Namen Ian bekannt war. Doch Tala, der gerade dabei war, an seinem Laptop zu arbeiten, sah auf und erwiderte: "Wir haben uns von Boris und Voltaire abgewandt, warum sollte ich also noch weiter deren Befehle ausführen, um den Bladebrakers zu schaden!" Nun mischte sich auch der sonst so schweigsame Bryan ein, an dessen Stimme man deutlich hören konnte, dass er erzürnt war: "Die Bladebraker sind unsere Erzfeinde, das weißt du! Also sollten wir auch versuchen, sie auszulöschen!" Gelangweilt lenkte Tala seine Aufmerksamkeit wieder auf das Programm, das er gerade zu erstellen versuchte, als er hörte, wie Bryan sich an den Kleinen wandte und sprach: "Wenn Tala nicht mehr mitmacht, dann sollte einer von uns vielleicht die Teamführung...." Doch der Rothaarige ließ ihn nicht ausreden, klappte auf der Stelle seinen Laptop zu und erhob sich abrupt: "Ihr glaubt also, ich bin für diese Position nicht mutig genug? Euch zeige ich, was Mut ist!" Ian, der Einfallsreichste der Demolition Boys, bekam sofort eine Idee: "Dann beweise es uns! Ich habe sogar schon eine Idee, wie!" Tala, nichtsahnend, worauf er sich da einließ, sprach mit festem und bestimmtem Tonfall : "Egal, was ihr euch auch einfallen lasst, ich werde es erledigen!" Ian grinste, doch bevor er anfangen konnte, von seinem Einfall zu berichten, wurde die Tür zu der gemeinsamen Wohnung des Teams aufgestoßen, sodass sie gegen die Wand prallte und hinter dem jungen Mann, der den Flur betrat, wieder zufiel. Spencer betrat das Wohnzimmer und ließ sich stumm auf die Couch fallen, auf die erstaunten Fragen von seinen Kollegen antwortete er mit: "Die Beyblader hier zu besiegen ist langweilig!" Der kleinste im Team wandte sich wieder an Tala und berichtete nun: "Hier ist deine Mutprobe! Und nur, wenn du sie bestehst, dann bist du weiterhin der Chef der Demolition Boys...." Tala seufzte und erkundigte sich ein wenig genervt: "Wen soll ich im Beybladen besiegen? Wen soll ich herausfordern?" Doch Ian schüttelte den Kopf und verzog seinen Mund zu einem hämischen Lächeln: "Es hat nichts mit Beyblade zu tun! Aber etwas mit den Bladebrakers! Du hast eine Woche Zeit, dir einen von ihnen auszusuchen, den du dann innerhalb von einem Monat dazu bringen musst, dass er sich in dich verknallt!" Tala rammte seine Faust auf den Tisch und seine Augen funkelten vor Zorn: "Sag mal, hast du sie noch alle! Ich bin doch nicht schwul!" "Aber diese behämmerten Bladebrakers vielleicht!", mischte sich nun auch Bryan ein. Der Rothaarige entrüstete sich: "Das könnt ihr vergessen! Ich geh doch nicht mit einem meiner Feinde aus! Schminkt euch das ab!" Doch das Argument Ians, das dieser daraufhin losließ, brachte ihn dann doch zum Nachdenken: "Also gibst du lieber deinen Posten als Teamchef auf! Gut, damit können wir leben!" Der Russe überlegte kurz und nickte dann kaum merklich: "Ich muss ja nicht gleich mit ihm zusammenkommen... Solange die Bedingung ist, dass sich der Kerl nur im mich verlieben muss, akzeptiere ich es. Aber wenn ich diese Probe bestanden habe, wird meine Autorität nie wieder in Frage gestellt, ist das klar!" Ian grinste, Bryan nickte und von der Couch her gab es ein zustimmendes Brummeln von Spencer. Nun fügte der Kleine hinzu: "So, wie vorhin gesagt, du hast eine Woche, um dir einen auszusuchen und dann noch einmal einen Monat für die Wette! Und wenn du es nicht schaffen solltest, dann ist deine Autorität ohnehin weg!" Tala antwortete, während er sich auf den Weg zur Tür begab: "Das wird kein Problem! Am besten mache ich mich gleich auf den Weg, damit ich die Sache schnell hinter mich bringe!" und schon war er aus dem Zimmer hinaus und hatte das Haus verlassen..... ----Flashback: Ende---- Tala schüttelte den Kopf und überlegte, ob er nicht doch lieber sein Amt als Chef der Demolition Boys hätte aufgeben sollen. Eigentlich war ihm sein Team inzwischen egal geworden, doch es war das einzige bisschen Heimat, das er hier in Japan hatte und außerdem wollte er vor seinen ,Freunden' keine Schwäche zeigen. Hatte er deshalb angenommen oder war da noch etwas anderes? Schnell schüttelte der Rothaarige den Kopf, um diese Gedanken aus seinem Gehirn zu verbannen. Nachdem er die Nebengasse verlassen hatte, blickte er sich kurz in der Gegend, in der er gelandet war, um und entdeckte schon von weitem das riesige Gelände, das, wie er wusste, dem Großvater von Tyson gehörte. Nach den Informationen, die er erhalten hatte, vermutete er, dass die Bladebrakers, wie sonst immer, auch heute dort für eventuelle Herausforderungen trainierten. Er konnte nur hoffen, dass sie auch an diesem Tag übten, denn sonst hätte er den langen Weg durch die halbe Stadt umsonst gemacht und müsste ohne wenigstens ein kleines Ergebnis zu seinen Kumpanen zurückkehren. Endlich am großen Eingangstor des Schwertkampf- Dojos angekommen, versteckte er sich hinter einer der Mauern und linste durch die Gitterstäbe hindurch und versuchte, einen Blick auf die Bladebrakers zu erhaschen. Und er hatte Glück: Das Team trainierte tatsächlich und war anscheinend gerade damit beschäftigt, die Geschwindigkeit von Rays Bitbeast Driger zu optimieren. Doch plötzlich fiel Tala etwas auf, einer der Truppe fehlte! Gerade, als er dies bemerkt hatte, ertönte über ihm, von der Mauer eine tiefe Stimme: "Was willst du hier? Wohl spionieren!" Der Rothaarige wirbelte herum und erblickte oben auf dem Sims des Walls eine ihm wohlbekannte Person. Kai fuhr mit seiner eiskalten Stimme fort: "Also, was hast du vor?!" Schnell hatte Tala seine kühle Fassung wieder gefangen und er antwortete mit ebenso schroffer Stimme: "Warum sollte ich wohl bei euch Losern ausspionieren wollen!" Kais Miene änderte sich nicht und er erwiderte mit gefühllosem Ton: "Und warum bist du dann hier? Zum Spaß?! Bestimmt nicht!" Der Junge mit den Blau- silbernen Haaren deutete ein Hinunterspringen an, doch gerade, als er sich abstoßen wollte, glitt sein Fuß auf einem der sich auf der Mauer befindlichen Moosgeflechte aus und Kai stürzte aus etwa drei Metern Höhe hinab. Tala, zu perplex, um sich zu rühren, blieb auf der Stelle stehen und konnte nur noch zusehen, wie Kai ihn umwarf. Der Rothaarige wurde nach hinten geschleudert und schlug sich den Kopf hart an den Steinen des Bürgersteiges an. Aufgrund der Lage, in der er sich befand, errötete Tala und versuchte, Kai, der quer über ihm lag, von sich hinunter zu schubsen, doch dieser hatte sich beim Aufprall trotz der weichen Landung den Rücken verrenkt und konnte sich so nicht erheben. Tala gelang es inzwischen, den anderen beiseite zu schieben und stand schnell auf, klopfte sich den Staub von seiner Kleidung und begann, Kai anzumeckern: "Kannst du denn nicht aufpassen, du Trottel!" Der andere Teenager hatte jedoch Probleme damit, sich zu erheben und als er es schließlich doch geschafft hatte, hielt er sich sein Kreuz, lehnte sich gegen die Mauer und keuchte. Nun änderte sich Talas Gesichtsausdruck für einige Sekunden und seine Züge wirkten besorgt: "Geht's?" Kai löste seine Hand von seinem Rücken und zischte: "Sieht's so aus!" Doch kurz darauf hatte er sich schon wieder gefangen und fuhr nun wieder mit seinem kalten Tonfall fort: "Also, was willst du hier?" Tala antwortete schulterzuckend: "Einfach nur mal schauen, was die Konkurrenz so anstellt!" Inzwischen hatte er seine Besorgnis wieder von seinem Gesicht verbannt. "Also doch spionieren!" "Denk doch, was du willst, Jammerlappen... Ich gehe jetzt!" Und schon hatte sich der Rothaarige umgewandt und hatte seine Schritte wieder in Richtung Nebenstraße gerichtet. Als er gerade erst zehn Meter von dem Dojo entfernt war, begann er, zu beschleunigen und erreichte so innerhalb von wenigen Sekunden die Gasse, an deren Seitenwand er sich, geschützt vor Blicken, lehnte. Kurz rieb er sich den Hinterkopf, bis der stechende Schmerz, der beim Aufprall entstanden war, einigermaßen verschwunden war. Hoffentlich hatte keiner dieses peinliche Erlebnis gesehen. Denn dies würde seinen Ruf vollends ruinieren. Jetzt aber nichts wie nach Hause und nicht mehr darüber nachdenken. Doch da fiel ihm die Wette mit seinen Teamkollegen wieder ein und er bemerkte, dass er noch nicht genügend Informationen hatte, um sich einen der Bladebrakers auszusuchen. Seufzend, bei dem Gedanken, noch einmal zu dem verhassten Ort gehen zu müssen, begann Tala nun wieder schneller zu gehen, bis sein Tempo in ein Rennen überlief.... Kai, mit einem hochroten Kopf, der sonst äußerst untypisch für ihn war, stand immer noch neben der Mauer und dachte ebenfalls nach. So etwas unangenehm peinliches war ihm noch nie in der Gegenwart eines Feindes passiert. Aber was er ja gerade nicht wusste, war, ob er nur deshalb so verwirrt war oder ob da noch eine andere Sache war, die seine Röte verursacht hatte.... Doch bevor er sich noch weiter in diese Gedanken vertiefen konnte, drang vom Trainingsplatz seines Teams eine Stimme, die er eindeutig als die von Tyson identifizierte: "He, Kai, was machst du so lange! Komm, wir sind fertig und nun ist dein Blade dran!" Kai beschloss, keinem von Talas Besuch zu erzählen und schritt, nachdem seine Röte abgeklungen war, wieder durch das Tor zu seinen Teamkameraden.... Tala überlegte, was er jetzt noch unternehmen konnte, denn er verspürte nicht die geringste Lust, zurück zu seinen Teamkameraden zu gehen. Eigentlich hatte er sich für diesen Tag vorgenommen, sein Beyblade weiterzuentwickeln, doch das war jedoch durch diese plötzliche Wette verhindert worden. Diese verdammte Wette! Hätte er sich bloß beherrscht und wäre ruhig geblieben, dann wären diese Idioten auch nicht auf den Gedanken gekommen, ihn zu prüfen... Dieser Ian hatte aber auch immer die hirngestörtesten Ideen! Tala seufzte kurz und entschloss sich dann doch, nach Hause zu gehen, um wenigstens noch einen kleinen Teil seines vorgenommenen Tagespensums zu erledigen. Als er in einen anderen Weg als auf dem Hinweg einbog, fiel ihm ein Park auf, der in der Nähe gerade erst neu angelegt war und schon von weitem ertönten von dort laute Schreie, die Tala einem Beyblade- Match zuordnete. Der Rothaarige grinste und änderte seine Richtung. Seine Pläne hatten sich kurzfristig geändert! Wenn er einige Blades von Amateuren zerstörte, konnte er immer so schön alles um sich herum vergessen. Also bog er in den Park ein und nahm den schnellsten Weg zum Spielplatz, der sich mittig befand. Kurz bevor er diesen erreicht hatte, konnte er die Blader erblicken, die gerade gegeneinander spielten. Mit hämischem Gesicht trat Tala zu ihnen und erkundigte sich mit einem herablassenden Ausdruck: "Hat einer von euch Luschen genug Mumm, um gegen mich anzutreten?"............ Ich hoffe, der Teil hat euch gefallen und ihr schreibt mir! (hohohoho... Grabeslachen ^^) Naja, wie auch immer... bis zum nächsten Teil.. eure Neo Kapitel 2: Zweites Treffen oder "Hündchen- Alarm ^^" ---------------------------------------------------- Hi, hi Hier bin ich wieder... Ich hoffe, eucht hat der erste Teil meiner Story gefallen und ihr wartet auf den nächsten... Denn der kommt jetzt ^^ Über Kommis freue ich mich immer, egal ob negative oder positive ^^ Naja, genug der Vorrede, weiter geht's Tala stöhnte und ließ sich auf einer Bank nieder, die sich neben dem Fluss befand. Jetzt, zwei Tage später hatte er auf Wunsch seiner Teamkameraden bereits die Wohnstätten von Tyson, Max, Kenny und Ray abgeklappert und hatte sich dort umgesehen und die Umgebung studiert. Nun blieb also nur noch Kai übrig. "Mist!", dachte Tala "Genau auf ein Treffen mit IHM bin ich nicht scharf! Nach dieser peinlichen Aktion von vor zwei Tagen... Naja, was bleibt mir anderes übrig!" Der Rothaarige beschloss, seinen "Freund" am folgenden Tag zu "besuchen", da bereits die Abenddämmerung einsetzte und die Gegend um den Fluss herum in ein rötliches Licht tauchte. Tala erhob sich wieder von seinem Sitzplatz und machte sich auf den Weg nach Hause, um sich noch ein wenig mit seinem Beyblade- Training abzulenken. Gerade stand er unter einer Brücke, als er eine Gestalt, die auf der Straße lief, näher kommen sah. Tala erkannte sofort den weißen Schal der Person, der in der sanften Abend- Brise wehte. Das war doch Kai! Schnell presste der Russe, sich versteckend, seinen Körper gegen den Brückenpfeiler und wartete, dass Andere, der über die Brücke ging, endlich vorbeigegangen sein würde. Doch entgegen seinen Vermutungen, blieb der Silber- Blauhaarige oben stehen und genoss den Ausblick auf die Stadt. Zuerst glaubte Tala, dass allein das Murmeln des Wassers ertönte, doch als er näher hinhörte, erkannte er, dass Kai mit sich selbst sprach: "Was ist in letzter Zeit nur mit los? Ich verstehe mich selbst nicht mehr! Ich muss immer an unsere Begegnung denken und kann nicht aufhören, darüber nachzugrübeln!" Dann seufzte der Andere laut und strich sich eine silberne Strähne aus dem Gesicht. Kurz blickte er auf die Uhr und erkannte, dass er jetzt los musste. Mit einem letzten Blick auf die am Horizont verschwindende Sonne tat er die letzten Schritte über die Brücke und war auch schon hinter dem Deich verschwunden. Tala atmete erleichtert auf, er hatte schon gedacht, Kai würde ihn entdecken. Doch dann, mit einem letzten Blick, ob dieser wirklich weg war, machte sich auch er auf den Weg. Immer noch nicht hatte er den leichten Hauch Röte, der sich auf seinem Gesicht breitgemacht hatte, komplett verbannt und er verfiel in seine Gedanken... Hatte Kai das Treffen (tollen Treffen ^^) mit ihm gemeint? Ging ihm Tala nicht mehr aus dem Kopf? Nein, nicht mehr daran denken! Schnell, nach Hause und dann an den Computer! Tala beschleunigte sein Tempo und so war er innerhalb von wenigen Minuten in der Wohnung angekommen. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte und den Flur betreten hatte, ertönte im Wohnzimmer sogleich eine Stimme, die er als die von Ian identifizierte: "He, Tala, gut, dass du da bist! Ich wollte dich daran erinnern, dass du ab übermorgen Dienst in der Eisdiele hast!" Als Tala dies hörte, ging er einen Schritt rückwärts und ließ die Tür wieder zufallen. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er keine Lust, sich jetzt zu seinen Teamkameraden zu setzten und ihre bohrenden und grinsenden Blicke über sich ergehen zu lassen. Stattdessen verzog sich der Jugendliche an seinen Lieblingsplatz, er verließ das Gebäude und stieg außen herum die Feuerwehrleiter hinauf. Ganz oben an dem Haus angekommen, kletterte Tala auf das Dach und setzte sich auf den Giebel. Dort hatte er die wunderbare Aussicht, die er so lebte. Inzwischen war die leichte Brise zu einem kräftigerem Wind geworden, der nun wild durch Talas Haare blies und in die Lücken seiner Kleidung fuhr. Der Rothaarige genoss die Gänsehaut, die das Lüftchen verursachte und blickte hinauf in den Himmel, an dem sich die ersten Sterne zeigten..... Der Russe seufzte tief.... Heute war es also soweit! An diesem Tag musste er zu Kais Anwesen, das dieser nach Verhaftung seines Großvaters Voltaire geerbt hatte, und sich dort umsehen. Tala erhob sich aus den Laken und während er sich aus der Decke schälte, wünschte er sich, die Nacht wäre nie zu Ende gegangen. Schnell verzog er sich ins Badezimmer, wusch sich, putzte die Zähne und zog sich seine Kleidung an. Daraufhin richtete er seine Schritte in Richtung Küche, wo er sich schnell ein Toastbrot schmierte und dann, erfreut darüber, sich keine Sprüche von seinen Teamkameraden, die ja noch schliefen, anhören zu müssen, die Wohnung eilends verließ. In hohem Tempo rannte er die Treppen hinab und erst, als er vor der Haustür stand, atmete er erleichtert auf und verlangsamte seinen Schritt. Tala bog um die Straßenecke und begann dann, seinen Toast zu essen. Wie er herausgefunden hatte, war es zu Kais Anwesen recht weit und so war sein Ziel die Bushaltestelle, die sich direkt auf der Straße befand, auf die er jetzt zusteuerte. Nachdem er einige Minuten gewartet hatte, kam der Stadtbus, in den er prompt einstieg, und sich, nachdem er seine Dauerfahrkarte vorgezeigt hatte, auf einem Platz ganz hinten in dem bis auf drei Menschen leeren Bus niederließ. Nachdenklich blickte der Rothaarige auf die Straße und versuchte, sich von der Aufgab e, die er zu erledigen hatte, abzulenken, was jedoch keinen Erfolg hatte. Immer wieder musste er an das peinliche Erlebnis, was ihm vor drei Tagen passiert war, denken und er verspürte erneut nicht die geringste Lust, seinen früheren Erzfeind zu "besuchen". Tala hatte in der Nacht nicht allzu viel geschlafen, was sich jetzt bemerkbar machte. Er gähnte herzhaft und lehnte sich dann in seinem Sitz zurück, überlegend, wie er sein Vorhaben möglichst "unpeinlich" hinter sich bringen könnte. Da dies ja kein offizieller Besuch werden würde, musste er wohl oder übel über den Zaun steigen müssen, und diese Tatsache gefiel Tala nicht. Er war zwar oft hinterhältig und unfair, aber Einbrechen stand nicht auf seiner Liste mit Dingen, die er am Liebsten tat. "Naja", dachte er "Einmal ist immer das erste Mal! Und wahrscheinlich bin ich wieder draußen, ehe ich Let it rip sagen kann! Ich muss ja nicht gerade die gründlichste Flächeninspektion vornehmen!" Überhaupt, was hatte diese Spioniererei für einen Sinn? Was konnte es denn bringen, wenn er wusste, wo und wie die Bladebrakers wohnten? Seine Teamkameraden hatten wirklich die blödesten Ideen! Und wer durfte die ausbaden, weil er wieder seine große Klappe nicht halten konnte? ER!!! Erneut seufzte der Rothaarige und schloss die Augen, um sich ein wenig zu entspannen. Ohne es zu merken, glitt er in eine seichte Traumwelt hinüber.... "Argh!" Tala schreckte hoch und rieb sich mit der Handfläche über seine mit kaltem Schweiß bedeckte Stirn. Schon wieder ein Alptraum. Würde das denn nie enden? Warum war er dazu verdammt, fast jede Nacht dasselbe zu träumen, jedes Mal diese Erinnerung! Doch ohne seine Gedanken zu Ende bringen zu können, blickte der Jugendliche aus dem Fenster und stellte fest, dass er gerade richtig aufgewacht war. An der nächsten Haltestelle würde er aussteigen müssen. Tala drückte auf den Halte- Knopf und begab sich, langsam ruhiger atmend zur Tür. Schnell pustete er sich eine seiner roten, langen Strähnen aus dem Gesicht und wartete dann, bis der Fahrer den Bus an den Straßenrand gelenkt hatte, stieg aus der sich öffnenden Tür hinaus und freute sich über den kühlen Wind, der hier wehte und ihm die Kleidung flattern ließ. Kurz sog er die kalte Luft tief ein und machte sich dann auf den Weg zu Kais Anwesen, das er am vergangenen Abend noch auf einer Straßenkarte geortet hatte. Und tatsächlich, als er durch zwei Seitenstraßen geschritten war, und einen Park durchquert hatte, stand er vor einer riesigen Villa, die, umgeben von einem großen, gepflegtem und wunderschönen Garten, von einem Zaun vor fremdem Eindringen geschützt wurde. Im Stillen beneidete der Jugendliche Kai darum, dass er hier leben durfte. Sich nach allen Seiten umsehend, begann Tala, nach einer möglichen Stelle für einen leichten Einstieg zu suchen. Doch auch nachdem er das gesamte Gelände umrundet hatte, musste er stöhnend feststellen, dass der Zaun an allen Punkten gleich hoch und gleich schwer zu überwinden war. Also machte er sich nach einem erneuten kurzen Vergewissern, dass kein Mensch in der Nähe war, daran, an den Gitterstäben hinaufzuklettern und als er nach einigen Strapazen endlich oben war, überwand er sich und sprang hinab in das Gebüsch, das sich unter dem Zaun befand. Zuerst bemerkte der Jugendliche nichts, doch als er versuchte, sich aus den Büschen hinauszubewegen, stellte er fest, dass die Zweige Dornen hatten. Mit zerkratzten Händen hatte er sich schließlich stöhnend durch den Dornenwald gekämpft und klopfte sich kurz die Erde und die Blätter, die daran haften geblieben waren, von der Kleidung ab. Dann blickte er sich kurz um und ging dann, in gemächlichen Tempo und erleichtert, das Schwierigste geschafft zu haben, auf das Haus zu. Doch plötzlich hörte er hinter der Villa ein lautes Bellen und Tala begann schon dumpf, etwas zu ahnen. Und tatsächlich! Kurz darauf kamen um das Gebäude herum drei Hunde gestürmt, ein Schäferhund und zwei Rottweiler, sie alle offensichtlich nicht erfreut über sein gewaltsames Eindringen und mit gefletschten Zähnen. Kai saß nun schon den gesamten Morgen in seinem Zimmer und wusste nichts so recht mit dem Tag anzufangen. Sein Buch, an dem er nur wenige Tage gesessen hatte, lag bereits ausgelesen in der Ecke; Er hatte es vor einer Stunde fertig bekommen. Jedoch hatte der Jugendliche keine Lust, sich ein neues zu holen. Gelangweilt ließ er seinen Blick durch sein Zimmer schweifen und er blieb an seinem Hochleistungs- Computer hängen. Der Silberhaarige erhob sich von seinem Sessel, setzte sich auf den Schreibtischstuhl, schaltete den Computer an und wollte gerade ins Internet gehen, um zu surfen, da hörte er aus dem Vorgarten des Anwesens einen lauten Schrei: "HILFE!" Abrupt stand Kai auf und rannte zu seinem Fenster, doch als er hinunter blickte, konnte er nichts erkennen, außer seine drei Hunde, die sich um einen Baum versammelt hatten und diesen anbellten. Schnell zog sich der Jugendliche eine Jacke über und machte sich auf den Weg, die Treppen hinunter und aus dem Portal hinaus. Mit schnellen Schritten überquerte er die Rasenfläche und hatte den Baum innerhalb von wenigen Sekunden erreicht. "Saba! Aus!", rief er und der weibliche weiß- graue Schäferhund, der an der alten Eiche hochsprang, ließ davon ab und kam auf sein Herrchen zugerannt, schleckte ihm die Hand ab. Die Rottweiler jedoch, bellten unablässig und der Silberhaarige fragte mit einem freundlichen, doch strengen Blick: "Was habt ihr denn, meine Kleinen? Ist etwas passiert!" Er folgte ihren Blicken und starrte hinauf in den Baumwipfel. Und Kai traute seinen Augen kaum! Dort saß Tala, die Arme an einen Ast geklammert und mit zugleich wütendem und jammervollen Gesicht: "Pfeif die Köter zurück und verdammt noch mal: HOL MICH HIER RUNTER!!!!" Als Kai den Russen so dasitzen sah, konnte er nicht anders, er musste einfach laut losprusten. Der Andere protestierte: "Ich finde das überhaupt nicht lustig! Und jetzt sag endlich deinen Viechern, dass sie mich in Ruhe lassen sollen!" Der Silberhaarige wurde nun wieder ernst und setzte seine eiskalte Miene auf: "Was machst du auf meinem Grundstück? Willst du schon wieder spionieren?" Tala blieb genauso kühl: "Was geht dich das an?" "Weil das hier mein Gelände ist und ich entscheiden darf, was und wann hier passiert!" Mit einem Blick auf die immer noch knurrenden Rottweiler und den neben Kai sitzenden Schäferhund, der ihn herausfordernd anbellte, sprach der Russe: "Lass mich einfach nur hier runter, okay!" "Nur, wenn du mir verrätst, warum du uns immer nachspionierst!" Die einzige Antwort war ein kurzes Kopfschütteln. Kai zuckte die Schultern: "Ist gut! Ich rufe die Polizei an, die können dich schon herunterholen!" Doch Tala widersprach: "Okay, okay, du hast gewonnen! Ich erzähle es dir! Aber zuerst ruf deine Köter zurück!" Der andere nickte und rief kurz: "Bugy, Craxone, aus! Lasst den Baum mit dem darauf befindlichen Idioten in Ruhe!" Die beiden schwarzen Rottweiler ließen von der Eiche ab und kamen auf Kai zugelaufen, und setzten sich vor ihm hin. Dieser streichelte sie kurz und sprach dann: "Kannst runterkommen, Trottel!" Tala, sichtlich verärgert über diese Beschimpfung, kletterte den Stamm hinab und positionierte sich Kai gegenüber: "Warum nennst du mich so, du Blödmann!" Sein Gegenüber zuckte die Schultern und antwortete hämisch: "Wer so hirnrissig ist, in ein fremdes Grundstück einzubrechen, das so groß und so gut bewacht ist, wie meines, ist nun mal ein Trottel! So, und jetzt erzähle mir, warum du hier bist!" Der Russe, aufgrund der Hunde, die immer noch neben Kai saßen, etwas eingeschüchtert, begann: "Meine Teamkameraden und ich haben einfach nur eine Mutprobe gemacht! Sie haben gewettet, dass ich mich nicht trauen würde, auf dein Grundstück zu gehen und ich habe halt dagegen gehalten! Und wie du siehst, habe ich gewonnen... Das war alles....!" Kai nickte: "So ist das! Und jetzt mach dich vom Acker!" "Nichts lieber als das!" Und schon hatte sich Tala aus dem Staub gemacht und war in Windeseile über den Zaun geklettert. Erst an der Bushaltestelle hielt er inne und schnaufte. Mann, war das schon wieder ein nervenaufreibendes und vor allem peinliches Treffen gewesen! Musste das denn immer sein? Warum hatte das Schicksal denn ausgerechnet ihn so schlimm bestraft? Tala wischte sich den aufgekommenen Schweiß von der Stirn und stieg in den gerade ankommenden Bus, der ihn wieder nach Hause bringen würde.... Nachdem Kai wieder in seinem Zimmer war, ließ er sich seufzend auf einen Sessel fallen... Dieses Wort... Dieses ein Wort.... Es hatte ihn so verletzt! Sonst konnte ihm nichts so schnell nahe gehen, aber dieses eine Wort von Talas Seite, diese paar Buchstaben! Als Tala diese ausgesprochen hatte, hatte es ihm einen Stich in sein Herz versetzt... Schnell schüttelte er den Kopf, um diese Gedanken aus seinem Gehirn zu verbannen und erhob sich schnell, setzte sich an seinen Computer und bewegte die Maus, um den Bildschirmschoner außer Kraft zu setzen. Nun fiel ihm sein Vorhaben wieder ein und er klickte den Internet Explorer an..... Und doch ging ihm dieses Wort nicht aus dem Kopf... Tala hatte ihn Blödmann genannt... Warum auch immer, es verletzte ihn.... "Ach egal! Was solls! Ich sollte mich lieber darauf konzentrieren, meine E-Mails abzuchecken!", sprach Kai mit sich selbst und gab die Seite ein.... Ich hoffe, euch hat's gefallen und ihr schreibt mir fleißig Kommis (gar nicht anspruchsvoll ^^) Bis denne, eure Neo Kapitel 3: Milchshake klebt ^^ ------------------------------ Hallihallohallöchen! Danke für eure Kommis, hab mich riesig gefreut (Marleeeeeeneeeeeee * knuddel* >^.^<) Ich hoffe, ihr lest meine Story weiter!!!!! ^^ Naja, wie auch immer, auf jeden Fall wünsche ich euch mit dem neuen Teil viel Spaß! Was für ein verdammtes Leben! Arbeiten, trainieren und ja diese besch****** Wette nicht vergessen! Tala stand wie jedes Mal, wenn er Dienst im Eiscafè hatte, hinter dem Tresen, welchen er gerade von unreinlichen Eisresten befreite, indem er mit dem Lappen darüberwischte. Zum Glück für ihn war nicht sonderlich viel in dem sonst gut besuchten und beliebten Cafè los, was den Rothaarigen ungemein freute, denn im Moment hatte er lieber seine Ruhe. Einzig ein verliebtes Pärchen sah an einem Tisch in der Ecke und löffelte aus einem gemeinsamen ,Liebesbecher'. Tala seufzte. Als er die beiden Glücklichen sich gegenseitig anhimmeln sah, bemerkte er wie so oft zuvor, dass er ganz alleine war. Schon seit seine Eltern gestorben waren, war er einsam gewesen. Er konnte sich schon fast nicht mehr an das Leben vor dem Allein-Sein erinnern, in so weiter Ferne schien es ihm zu sein. Wann hatte er das letzte Mal aus tiefster Seele heraus gelacht? Er wusste es nicht! Wann hatte er das letzte Mal jemandem wirklich vertraut? So weit er sich erinnerte, noch nie! Was war das nur für ein Leben! Allein für den Kampf zu existieren... Nur für den Hass zu lebendig zu sein... Nur für die Wut zu kämpfen... Nein, das konnte nicht alles sein! Beim besten Willen nicht wollte Tala den Rest seines Lebens in sich selbst verkrochen bleiben... Er wollte einfach nur mal zu jemandem so sein können, wie er sich fühlte... auch einmal Freude zeigen.... Aber das war ihm nicht vergönnt... Er war dazu verdammt, für ewig allein zu sein! So in seine Gedanken versunken, bemerkte er nicht, wie jemand das Cafè betrat... jemand, den er kannte.... sogar sehr gut!!! "Tala? Was machst du hier?" Der Angesprochene schreckte aus seinen Gedanken hoch und wen erblickte er? Keinen Geringeren als .... "KAI!!!" Der Jugendliche mit den silbernen Haaren ließ sich an der Theke nieder und erkundigte sich mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht: "So erfreut, mich wieder zu sehen, dass du mich gleich anschreien musst?" Tala, offensichtlich ertappt, errötete leicht und erwiderte dann, versuchend, die Verfärbung aus seinem Angesicht zu verbannen: "Nicht, dass ich wüsste! Ich war nur etwas geschockt darüber, dass du mir schon wieder ins Gehege kommst!" "Warum sollte ich dir ins Gehege kommen... Und jetzt hätte ich gerne einen Kokos- Milchshake, Bedienung!" Der Rothaarige versuchte verzweifelt ruhig zu bleiben und begann, Kais Bestellung zu erledigen und ihm den Shake zuzubereiten. Währenddessen knirschte er mit den Zähnen und dachte: "Ich geb dir gleich ,Bedienung'!" Während er sich noch über den Mixer gebeugt hatte, fragte er Kai in schroffem Tonfall: "Was willst du überhaupt hier, Kai?" Dieser antwortete etwas hochmütig: "Das, was alle wollen, die hierher kommen!" Mit dem Milchshake in der Hand wandte sich Tala um: "Was? Mädchen aufreißen! Also du bist mir ja einer!" Kai, leicht errötend, doch noch deutlich die Fassung haltend, erwiderte mit schon ein wenig erhobener Stimme: "Nicht das was DU hier machen würdest!" Swush! Tala hatte sich in einem Anfall von Wut über Kais Unverschämtheit einen Augenblick nicht im Zaum gehabt und kurzerhand dem anderen den (offenen) Kokos- Milchshake über den Kopf geschüttet. Zuerst zeigte Kai keine Anzeichen von einer Reaktion, doch als ein kleiner Strom der mit Eis durchsetzten Flüssigkeit seine vordere Haarsträhne hinab floss und auf sein T- Shirt hinunter tropfte, begann er loszuwettern: "Sag mal, geht's dir noch gut! Hast du sie noch alle, du Vollidiot?" Der Russe, nun deutlich verlegen, was er sich da getraut hatte, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.. Der Anblick war einfach zu komisch. Die milchig weiße Flüssigkeit verteilte sich aus dem immer noch auf Kais Kopf plazierten Becher über seine gesamte Frisur und ließen sie irgendwie glänzend und glitschig aussehen. Außerdem drückte sie die Haare platt, was zusätzlich etwas zu dem lustigen Bild beitrug. Insgesamt wirkte er mit seinen zusätzlichen blauen Streifen auf den Wangen wie ein mürrischer, wütender Clown. Nun konnte Tala sich nicht mehr halten und prustete laut los, während Kai immer noch vor sich hinmeckerte, und nun versuchte, den Pappbecher von seinem Kopf zu entfernen, was aufgrund der klebenden Wirkung des Kokos- Eises erschwert wurde. Doch plötzlich kam aus dem Kühlraum des Ladens ein etwa 40- jähriger Mann, der sich sofort Tala gegenüber aufbaute und seine stattliche Körpergröße von fast 2 Meter entfaltete: "Tala, was fällt dir ein! Wie kannst du einen Kunden derart beleidigen!" Dann wandte er sich an Kai, verbeugte sich entschuldigend und meinte mit Verzeihung heischender Miene: "Verzeihen Sie meinem Lehrling, er hat sich manchmal selbst nicht im Griff. Wir werden natürlich für den Schaden gerade stehen, und ihnen sofort einen neuen Milchshake bringen, der aufs Haus geht!" Tala brummelte bei diesen Worten vor sich hin: "Was für ein Schaden... Jetzt entspricht sein Aussehen wenigstens seinem Intelligenzquotienten... Er ist auf dem geistigen Stand eines durchgeknallten Clowns!" Sein Chef, der dies glücklicherweise nicht gehört hatte, führte ihn um die Theke herum und der Russe tat seine leidige Pflicht. Mit bitterbösem Blick auf Kai verbeugte er sich und knurrte: "Es tut mir sehr Leid Kai, dass ich deine hochwürdigen Haare mit Kokos- Milchshake bekleckert habe! Hier, eine Serviette zum Abwischen!" Kai, obwohl er ärgerlich war, konnte nicht umhin und grinste bei dem Bild, das sich ihm bot: "Dass du dich mal vor mir verbeugst... hätte ich echt nicht gedacht... Naja, jetzt bist du auf der Position, die dir zusteht, unter mir!" Der Rothaarige wollte erst protestieren, doch dann fiel ihm die eindeutige Zweideutigkeit in Kais Satz auf und er erwiderte mit einem hämischen Lächeln: "Unter dir? Was hast du denn für kranke Vorstellungen?" Während der Angesprochene einer hochreifen Tomate glich, versetzte Talas Chef diesem einen gezielten Schlag in den Nacken: "Jetzt mach ihm einen neuen Milchshake, und keine Beleidigungen mehr, ist das klar, Tala! Und wenn du noch mal so etwas abziehst, dann können du und deine Freunde euren Job hier in meinem Eiscafè vergessen!" Der Russe nickte und wartete ab, bis sein Boss erneut im Lager verschwunden war. Kai, dessen Gesichtsfarbe sich endlich wieder normalisiert hatte, versuchte nun verzweifelt, die klebrige und inzwischen schon angetrocknete Flüssigkeit aus seinem Haar zu entfernen, was sich jedoch als äußerst schwierig gestaltete. Tala, sich wieder zur Maschine verziehend, machte einen neuen Milchshake, den er Kai dann hinstellte. Schnell drehte er sich wieder um und man konnte deutlich ein trauriges Seufzen vernehmen. Der Silberhaarige, dessen Ärger längst abgeflaut war, erkundigte sich, ein klein wenig besorgt: "Was ist los, Tala?" Dieser antwortete ohne sein Gesicht Kai zuzuwenden: "Ich wüsste zwar nicht, was dich das angeht, aber wenn ich mir und den Anderen diesen Job versaue, sind wir geliefert und müssen aus der Wohnung ausziehen.. Und das hätte mir gerade noch gefehlt! Also gilt, wenn du das nächste Mal kommst, beherrsche dich bitte, ich habe keine Lust, gefeuert zu werden!" Kai, der sich ungerecht behandelt fühlte, protestierte: "Aber du hast doch angefangen! Meine Schuld ist es bestimmt nicht!" Er sah schon einen weiteren Streit aufflammen, doch Tala, dem man seinen Zorn deutlich ansehen konnte, beherrschte sich und ballte, um sich abzureagieren, die Hände zu Fäusten, und zwar so fest, dass sich seine Fingernägel in seine Haut bohrten: "Verschwinde jetzt, Kai!" Doch dieser machte keine Anstalten zu gehen: "Ist alles okay?", erkundigte er sich mit ungewohnt besorgter Stimme. Tala wirbelte herum und Kai konnte deutlich erkennen, dass er kurz davor war, auszurasten: "Sieht's denn so aus, Volltrottel?" Verblüfft und zugleich entrüstet, erhob sich Kai von seinem Barhocker und verließ wortlos und ohne seinen Milchshake auszutrinken, das Cafè. Der Russe sah ihm hinterher und es tat ihm sofort Leid, dass er wieder so schroff gewesen war. Eigentlich hatte Kai ihm ja nur helfen wollen. Naja, das war ja jetzt auch egal, jedenfalls musste er die Sache wieder ausbaden und machte sich schon auf eine Standpauke von seinem Chef gefasst. Sich im Cafè umsehend, bemerkte er, dass das Liebespaar, das zum Glück schon bezahlt hatte, längst verschwunden war. Tala seufzte und machte sich mithilfe eines Lappens daran, den verschütteten Shake aufzuwischen..... Ich hoffe, der Teil hat euch gefallen, und ihr schreibt mir Kommis ^^ Bis zum nächsten Mal!!!! eure Neo Kapitel 4: Vertrauliche Gespräche und Unglücke aller Art -------------------------------------------------------- Hi, hi Leutz!!! Hier ist der neuste Teil meiner Story! Ich würde mich freuen, wenn er euch gefällt! So, jetzt aber genug mit der Vorrede, neuer Teil ab!!! ^^ Schnell rannte Kai die Straßen entlang... Schon wieder hatte Tala ihn beleidigt und es hatte... es hatte weh getan! Was war nur mir ihm los? Er wurde ja langsam gefühlsduselig! Möglichst bald die Sache vergessen und nie wieder darüber reden.... Rasant bog Kai um die Straßenecke und wäre beinahe in jemanden hineingerannt, den er gut kannte... Sehr gut sogar. Kai seufzte: "Hallo, Ray..." Dieser begrüßte seinen alten Freund ebenfalls und nachdem er ihn kurz gemustert hatte, prustete der Chinese lauthals los: "Was ist denn mit dir passiert? Deine Haare sehen ja aus wie...." Kai stöhnte: "Ich weiß, ich weiß, Ray, aber ich kann auch nichts dafür... Dieser Idiot Tala hat mir einen Milchshake über den Kopf geschüttet!" Überrascht und verblüfft zugleich erholte sich der Schwarzhaarige langsam von seinem Lachanfall und erkundigte sich: "Tala? Milchshake? Jetzt will ich aber die ganze Geschichte hören.. Und komm mal mit zu mir, ich wohne hier gleich um die Ecke... Wir müssen deine Haare waschen, sonst kleben sie noch so fest, und du bekommst das Zeug nie wieder heraus!" Mit den Schultern zuckend folgte Kai den Schritten seines Teamkameraden, holte auf und begann mit einem erneuten Seufzern zu berichten.... Nachdem sie nach, für Kai, ewiger Zeit zwei Straßen weiter vor einem etwas heruntergekommenen Hochhaus standen, deutete Ray an, dass er ihm folgen sollte und schloss die Haustür und kurz darauf auch die Wohnungstür im Erdgeschoss auf. Etwas verblüfft davon, wie wenig er eigentlich von seinem Kameraden wusste, erkundigte sich Kai bei Ray: "Du wohnst ganz alleine hier?" Der Chinese nickte: "Ja, aber das ist nicht schlimm. Ich habe ja die Bladebrakers hier in der Stadt, also meine Freunde und außerdem besitzt ein entfernter Verwandter, der mich sehr gut leiden kann, hier in der Gegend ein angesehenes Restaurant. Also so einsam bin ich nicht..." Der Silberhaarige nickte verstehend und fügte hinzu: "Ich bin auch immer den ganzen Tag alleine.... Naja, da kann man halt nichts machen.. Wie das Schicksal einem so mitspielt!" Überrascht, dass Kai einmal offen und mit nicht der geringsten Spur seiner gewohnten Kälte in seiner Stimme mit ihm sprach, meinte Ray: "Da hast du Recht... Aber solange wir unser Team haben, sind wir ja nicht ganz einsam!" Kai nickte erneut und erkundigte sich dann: "Wo ist das Bad, Ray?" Zuerst nicht wissend, worum es ging, meinte dieser: "Was? Das Bad... Ach so, deine Haare... Wenn du hier den Flur hinuntergehst, und die Tür am Ende nimmst, bist du da... Willst du was trinken, wenn du zurückkommst?" Der Russe antwortete: "Gerne... zum Trinken meines Milchshakes bin ich ja leider nicht mehr gekommen." Bei diesem Kommentar lachten beide los und Kai verzog sich in den Waschraum. Dort versuchte er sich erst einmal von dem Lachanfall zu erholen, was jedoch aufgrund der Seltenheit dieser Sache, nicht allzu einfach war. Dabei dachte er mit unverholener Freude, doch auch zugleich ein wenig beschämt: "So befreit habe ich noch nie und sowieso noch nicht in der Gegenwart eines anderen gelacht..." Nun erst kam er dazu, sich in dem Badezimmer umzusehen. Es war, wie er es sonst von Ray, der eigentlich eher ein wenig zerstreut war, unüblich war, sehr sauber, ordentlich und aufgeräumt. Die enge Dusche, das kleine Waschbecken, die weiße Kommode... der Spiegel Er blickte auf, betrachtete sein Bild in diesem und sprach zu sich selbst: "Hast auch schon mal besser ausgesehen, Kai...." Schnell drehte er den Wasserhahn auf und wartete kurz, bis das Wasser die richtige Temperatur hatte. Daraufhin steckte er seinen Kopf unter den Strahl und rubbelte sich kräftig durch seine silber- blauen Strähnen, um die inzwischen getrocknete und verkrustete Flüssigkeit herauszubekommen. Als er diese Arbeit mit Müh und Not beendet hatte, blickte er sich im Spiegel an und entdeckte mit leichtem Entsetzten, dass seine blaue Schminke nun verwischt war und ihm das Gesicht hinunterlief. Kai zögerte nicht lange und tauchte sein Gesicht erneut unter das fließende Wasser und wusch sich die Streifen, die nicht mehr zu retten waren, vollends von den Wangen. Als er sich dann erneut betrachtete, war er zwar nicht komplett zufrieden mit seinem Anblick, doch es sah besser aus, als mit dem Milchshake- Matsch im Haar.... Sich noch schnell mit einer Hand durch die Frisur streichend, verließ er das Bad und schloss die Tür hinter sich. Kurz blickte er sich im Flur um und da er sich nicht auskannte, rief er: "He, Ray, wo bist du?" Aus einem Raum, am anderen Ende des Ganges ertönte die Stimme seines Freundet, der anscheinend gerade dabei war, etwas zu kochen. Kai folgte dem Ruf und betrat schließlich die ebenso wie das Bad blitzsaubere Küche. Nach einem Wink von Ray ließ er sich auf einen der beiden Stühle am Küchentisch plumpsen und erkundigte sich, als er bemerkte, dass der Schwarzhaarige sich am kleinen Herd zu schaffen gemacht hatte: "Was machst du da?" Dieser antwortete mit einem Lächeln auf dem Gesicht: "Ich koche etwas! Du musst doch schließlich wieder zu Kräften kommen..." Kai, sichtlich verlegen, brummelte: "Das wäre doch nicht nötig...", doch Ray bestand wieder darauf, sein Hähnchen süß- sauer mit Reis zu kochen. Doch plötzlich wandte sich der Chinese um und mit einem entschuldigenden Lächeln auf dem Gesicht meinte er: "Oh, wie unhöflich von mir... Jetzt hockst du da mit tropfnassen Haaren, und ich gebe dir noch nicht mal ein Handtuch... Was bin ich nur für ein miserabler Gastgeber!" Und ehe Kai sich versah, war Ray aus der Küche gestürmt und hatte aus dem kleinen Badezimmerschrank ein Tuch geholt, was er dem Russen, der dies nicht erwartet hatte, rücklings auf den Haarschopf warf: "Hier, bitte!" Kai schreckte kurz zusammen, bedankte sich dann jedoch und begann, mithilfe des Handtuches sein Haar trocken zu rubbeln, was ihm auch relativ gut gelang... Nach etwa einer halben Stunde, die sich die beiden mit oberflächlichen Gesprächen über das Beyblade Turnier, das bald stattfinden würde, vertrieben, seufzte Ray auf und strich sich den durch die Kochhitze entstandenen Schweiß von der Stirn: "So, fertig... Ich hoffe, die Portion reicht dir, ich hatte leider nicht mehr allzu viel da... Immerhin lebe ich alleine und koche sonst nur für mich selbst... Ach übrigens... Es ist total ungewohnt, dich mal ohne Streifen auf den Wangen zu sehen.. Aber es steht dir gut, ich könnte mich da glatt dran gewöhnen!" Der Russe murmelte mit leicht errötetem Gesicht: "Danke für das Essen!" und "Ich behalte meine Streifen!" vor sich hin, während Ray die beiden Teller auf den Tisch stellte: "Guten Appetit, Kai! Ich hoffe, es schmeckt dir!" Der Silberhaarige stimmte zu und führte langsam die Gabel mit einem Bissen zum Mund, kostete und mit nicht zurückgehaltener Begeisterung staunte er: "Das ist ja köstlich! Wo hast du das gelernt?" Ray, über den überraschten Gesichtsausdruck Kais, sichtbar belustigt, sprach, während er sich ebenfalls einen Happen genehmigte: "Einen Teil habe ich bei meinen Verwandten, die ein Restaurant besitzen gelernt, den Rest habe ich mir selbst beigebracht...." Kai nickte und beide aßen schweigend weiter. Ray hätte gerne ein Gespräch angefangen, doch er wusste nicht so recht, worüber sie reden könnten, bis ihm schließlich etwas auffiel: "Du hast mir die Begegnung mit Tala noch gar nicht fertigerzählt!" Nun sofort mit einem etwas mürrischen Gesichtsausdruck, meinte Kai: "Was heißt hier die Begegnung... man könnte schon fast sagen, dass sich unsere Wege überall kreuzen..." Neugierig legte Ray seine Gabel hin und forderte Kai mit einem Lächeln auf: "Jetzt erzähl schon und spann mich nicht so auf die Folter!" Der Russe nickte und begann mit seinem Bericht an dem Tag, an dem er von der Mauer gefallen war (^^V) Jedoch ließ er den Fall aus, den Sturz, die Verlegenheit und bei dem "Treffen" auf Kais Anwesen auch die peinlichen Momente aus, kurz: Seine Erzählung wurde kurz und knapp.... Als er seinen Bericht und auch gleichzeitig seine Mahlzeit beendet hatte, erhob sich Ray, und begann, die beiden Teller sowie das Kochgeschirr an dem Becken zu spülen. Dabei meinte er: "Und was gedenkst du jetzt zu tun?" "Was sollte ich wohl tun?" Der Chinese drehte sich um und meinte: "Ihr könnt doch nicht einfach im Streit auseinandergehen... Immerhin wart ihr doch früher mal Freunde..." "Ja, aber das ist Vergangenheit... und noch dazu eine, die ich nicht einmal besonders vermisse...." "Tja, aber immerhin warst du damals nicht einsam... überleg das mal!" Etwas überrascht und mit fragendem Blick starrte Kai seinen Gegenüber, der gerade den letzten Topf abwusch, an. "Ich finde, wenn du mich fragst, ihr solltet darüber reden... Streiten ist nie gut!" Kai, immer noch verblüfft, doch auch etwas verwirrt, meinte Kai: "Du hast Recht, ich war nicht einsam, aber so richtig glücklich war ich auch nicht.... Am besten gehe ich jetzt... Danke, dass ich mir bei dir die Haare waschen durfte und auch danke für das Essen! Bis dann..." Mit diesen Worten hatte Kai sich verabschiedet und die kleine Wohnung durch die Eingangstür wieder verlassen... Ray ließ er verblüfft, doch ein wenig besorgt zurück: "Kai, Kai, Kai... Mich kannst du anlügen... aber dich selbst...." Schnell verließ Kai die Nebenstraße, in der sich Rays Wohnung befand und erreichte glücklich die Hauptstraße, an welcher er nun links abbog und so den Bezirk weit hinter sich ließ... "Glücklich.... War ich damals glücklich? Ja, das war ich! Warum zeige ich das nicht? Ich habe Ray angelogen....", dachte Kai vor sich hin, sodass er fast nicht bemerkt hätte, wie der Bus der Linie, die er nehmen musste, um zu seinem Anwesen zu kommen, vor ihm in die Haltestelle einfuhr. Zum Glück unterbrach er seine Gedanke gerade, als der letzte Mann, der sich an der Haltestelle befand, eingestiegen war und so erreichte Kai glücklich gerade noch den Bus, bevor der Fahrer die Türen schließen wollte. Schnell durchquerte er den Gang und ließ sich an einem Platz ganz hinten im Bus nieder und versank wieder in seine Gedanken, die einige Haltestellen später von einer bekannten Gestalt unterbrochen wurde, die gerade auf dem Bürgersteig der gegenüberliegenden Straßenseite entlanglief. So ein Mist.... Schon wieder Tala... Musste gerade DER ihm schon wieder über den Weg laufen. Sich möglichst klein machend sank Kai in seinem Sitz hinab und war erleichtert, als der Bus um die Ecke gebogen war, und Tala aus seiner Sichtweite geriet. Mann, was war das doch für ein verdammt scheiß Tag gewesen... Und das schlimmste war, er war ja noch nicht vorbei... Wer wusste, was zu Hause auf ihn warten würde! Kai wusste es genau: Dieser blöde Privatunterricht! Selbst in den Ferien mussten ihn seine Lehrer quälen. Der Russe wusste zwar genau, dass er sich für diese Art von Unterricht entschieden hatte, doch diese Entscheidung bereute er zutiefst. Durch die Einzelschulstunden hatte er sich noch mehr als ohnehin schon von der Welt abgekapselt und war nun noch mehr als früher... allein... Tief seufzend richtete Kai seine Blicke wieder aus dem Fenster und wartete geduldig, bis die Haltestelle kam, an der er aussteigen musste. Tala stöhnte.... Heute war es schon soweit... Waren die fünf Tage wirklich so rasant vorbeigegangen? Heute musste er sich entscheiden, welchen der Bladebrakers er für die Wette wählen wollte... Und das Schlimmste war, er konnte sich nicht entscheiden.... Eigentlich hatte er vorgehabt, Kai zu wählen, doch durch die blöden und peinlichen Erlebnisse mit diesem in den vergangenen Tagen hatte er seine Meinung geändert... Der Russe hatte nicht die geringste Lust, nach Hause zu gehen... nach Hause? War dies wirklich sein Zuhause? War es nicht mehr als eine Zuflucht... um vor der Angst zu flüchten, vor den Erinnerungen... vor sich selbst? Solche Gedanken verfolgten den Rothaarigen, während er die Straße zu dem Haus, in dem sich die Wohnung seines Teams befand, entlangschritt. So sehr er sich auch bemühte, er konnte sie nicht abschütteln, sie kehrten immer wieder in seinen Kopf zurück und belagerten sein Denken. In letzter Zeit hatte er sehr viel nachgedacht.. über sich.. über seine Vergangenheit... jedoch vor allem über seine Zukunft... wollte er denn ewig so weitermachen? Immer mit seinen Teamkameraden andere erniedrigen... immer nur knapp über die Runden kommen und immer allein zu sein? Oh nein, nicht schon wieder.... Jetzt war doch tatsächlich seine Migräne, die er erst vor kurzem durch eine Tablette erstickt hatte, erneut hervorgebrochen und sie war so schlimm, wie er sich seit Monaten nicht mehr erlebt hatte. Schnell griff er in seine Jackentasche und fand rasch, was er suchte. Obwohl dies nicht allzu gesund war, schluckte er eine Aspirin Tablette, die jedoch, wie er wusste, erst nach etwa zehn Minuten ihre Wirkung beginnen würde. Also musste er sich laut seiner Erfahrung noch so lange Zeit gedulden, bis seine Kopfschmerzen endlich nachlassen würden. Seufzend verschob er das Nachdenken auf später, da dies seine Migräne nur noch verschlimmern würde. Nun blickte Tala vom Boden auf und erkannte, dass er nur noch etwa hundert Meter von seinem Wohnort entfernt war. Doch je näher das Haus rückte, desto langsamer wurden seine Schritte, bis er nach einer Ewigkeit, so schien es ihm, doch vor der Wohnungstür stand. Mit einer Hand griff er erneut in seine Tasche und zog den Schlüssel hervor, mit dem er die Tür aufschloss. Achtlos seine Jacke in die Ecke werfend betrat er den Flur und mit noch mehr verlangsamtem Tempo erreichte er schließlich doch das verhasste gemeinsame Wohnzimmer der Gruppe. Wie er schon vermutet hatte, waren bereits alle versammelt und erwarteten ihn neugierig. Vor allem Ian konnte sich kaum zurückhalten, wartete jedoch, bis Tala sich ohne einen Gruß und Worte auf einem Stuhl niederließ. Bryan meinte mit sarkastischen und ironischen Unterton: "Tala? Du, hier? Dich bekommt man ja fast gar nicht mehr zu sehen! Ich fühle mich geehrt!" Mit einem wütenden Blick brachte ihn der Rothaarige jedoch zum Schweigen, immer noch kein Wort verlierend. Ian sprach grinsend: "Und Tala.... Ich will nicht viel drum herum schwafeln.. Hast du dich entschieden?" Nun musste der Russe wohl oder übel mit ihnen reden: "Es tut mir Leid... Nein!" Tat ihm das wirklich Leid? Die einzig korrekte Antwort lautete: Auf keinen Fall! Spencer mischte sich nun auch ein und fügte hinzu: "Und was machen wir jetzt?" Ian, der wieder einmal die Leitung übernahm, hatte schon eine Idee: "Dann suchen wir aus! Und, Tala, Ray oder Kai?" Total verblüfft und geschockt, meinte Tala: "Ich weiß nicht!" Bloß nicht ein Wort zu viel verlieren! Nun brachte Bryan eine, nach der Meinung von Ian und auch Spencer, gute Idee: "Dann werfen wir Münze! Ray ist Kopf und Kai ist Zahl!" Ian, hocherfreut, sprach: "Eine selten gute Idee, Bryan... Das machen wir!" Und schon zog er aus seiner Hosentasche eine kleine Münze hervor, die er auf den Tisch legte. Tala, aufgebracht und erbost, rief: "Und ich werde hier nicht mehr gefragt?!" Spencer zuckte die Schultern: "Du hattest deine Chance, dir die Sache zu erleichtern... Wenn du sie vertust, hast du selbst Pech gehabt...." Ian, startbereit, schnippte die Münze in die Luft und alle vier Demolition Boys verfolgten ihren Flug gespannt. Tala, kniff, als sie fast wieder Ians inzwischen geöffnete Handfläche erreicht hatte, die Augen zusammen und dachte: "Nicht Kai, nicht Kai, bitte nicht Kai!" Bryan, der das Ergebnis als erster betrachtete, grinste, was der Rothaarige jedoch aufgrund seiner geschlossenen Lider nicht sah, und sprach: "Tja, Tala, das Ergebnis steht fest!" Etwas verlegen blinzelte dieser und sein Blick richtete sich automatisch auf die Münze. Was sie anzeigte, war eindeutig und unumstößlich.... Zahl... So, des wars dann erst mal! Natürlich freue ich mich wie immer über Kommis aller Art (positiv oder negativ!) Also denne... bis zum nächsten Teil eure Neo * knuddel* Kapitel 5: Krank sein oder nicht, das ist hier die Frage.... ------------------------------------------------------------ Hallihallohallöle, Leutz!!! ^^ Wie geht's, wie steht's? Bei mir gut ^^ Ich wollte mich mal für eure lieben Kommis bedanken... Also... DANKE!!! ^^''' Ihr muntert mich immer auf ^^ So, jetzt aber los.... auf geht's... "Hatschi!" Verdammt. Kai griff in seine Schublade und holte die sich dort befindliche Taschentuchpackung heraus, schneuzte. Wegen diesem blöden Tala hatte er sich erkältet, weil er mit nassen Haaren draußen herumgelaufen war. Und jetzt konnte er mit dem Niesen nicht mehr aufhören! War das fair? Nein, war es nicht! "Das Leben ist nie fair!", sprach Kai zu sich selbst und fühlte seine Stirn. Mist, sie glühte, und das bedeutete, er hatte Fieber. Stöhnend erhob sich Kai von seinem Platz am Computer und ergriff das kleine Mobiltelefon von seinem Nachtisch und drückte einen Knopf. Gleich nachdem es zwei Mal geklingelt hatte, ging der Butler, der Dienst hatte, an den Apparat: "Ja, Meister Hiwatari, was wünschen Sie?" Kai behielt trotz seiner Erkältung seinen herscherischen Ton bei und sprach: "Bring mir bitte eine Fiebertablette und einen nassen Waschlappen in mein Zimmer, ich bin krank!" Die besorgte Frage war: "Sie sind krank? Soll ich den Arzt rufen?" Der Russe ließ sich rücklings auf sein Bett fallen und antwortete: "Nein, so schlimm ist es nicht, eine Fiebertablette genügt vollkommen." "Sehr wohl, Herr Hiwatari, ich bin sofort da!" Kai legte auf und platzierte das Haustelefon auf seinem Nachttisch. Dann kroch er unter die Bettdecke und starrte auf dem Rücken liegend an die Decke. Alles nur wegen diesem blöden Idioten! Warum begegnete er ihm auch immer! Da klopfte es auch schon an der Tür und wenige Sekunden später betrat der Butler mit einem Tablett das Zimmer: "Hier, Meister Hiwatari..." Er stellte es auf dem Nachttisch ab und Kai setzte sich in seinem Bett auf, nahm die Tablette, und schluckte sie, mithilfe des Wassers, das sich in einem Glas ebenfalls auf dem Tablett befand. Daraufhin deutete er dem Diener, dass er gehen könne, was dieser auch schnell und mit einer letzten Verbeugung tat. Als er das Zimmer verlassen hatte, schnappte sich Kai den mit kaltem Wasser getränkten Lappen und legte ihn sich auf die erhitzte Stirn. Er würde sich vor morgen früh nicht mehr aus dem Bett bewegen, nahm er sich vor. Er war zwar nicht oft krank, doch wenn es einmal soweit war, wie er wusste, dann dauerte es oft eine ganze Woche, bis er sich vollkommen erholt hatte, egal wie leicht die Erkältung auch war. Um sich zu entspannen, schloss er die Augen und gerade als die Tablette zu wirken begann und ihn sanft in das Reich der Träume befördern wollte, tauchte vor Kais geistigen Auge das grinsende Gesicht von Tala auf. Sofort war der Russe wieder hellwach und öffnete die Augen. "Verdammt, dieser Idiot! Jetzt hält er mich sogar von meiner wohlverdienten Ruhe ab!" Erneut schloss Kai die Augen, doch es wollte ihm nicht gelingen, erneut in Halbschlaf zu fallen. Plötzlich erklang von seinem Computer ein Piepen: "Sie haben Post!" "Oh Mann, können die mich nicht einmal in Ruhe lassen!" Mit Stöhnen und brummendem Schädel erhob sich der Silberhaarige und bewegte sich mit langsamen und stockenden Schritten auf den Schreibtisch zu. Als er ihn fast erreicht hatte, wurde ihm urplötzlich schwarz vor Augen und er begann zu wanken. Doch bald konnten seine Füße sein Gewicht nicht mehr halten und er fiel vollends um, zum Glück auf einen Teppich, der den Aufschlag seines Falles noch abdämpfte. Ohne Vorwarnung glitt der Vorhang in dem Zimmer beiseite und eine Gestalt huschte durch das Fenster hindurch, rannte auf Kai zu und drehte ihn auf den Rücken. Nach einem kurzen Umsehen überprüfte die Person die Verfassung des Russen, er war ohnmächtig. Fast ohne Mühe nahm der junge Mann Kai auf den Arm und brachte ihn zu seinem Bett, legte ihn hinein und deckte ihn gut zu. Daraufhin zog er aus seiner Jackentasche eine kleine Flasche hervor, die er öffnete und dem Russen an die Lippen setzte. Als die Flüssigkeit hervortrat, begann Kai reflexartig zu schlucken. Die Gestalt erhob sich und machte sich wieder auf den Weg zum Fenster, um das Zimmer auf demselben Weg, wie sie gekommen war, auch zu verlassen. Kurz bevor der Junge sprang drehte er sich um und flüsterte: "Morgen bist du aufgrund meines Mittels wieder auf den Beinen.... und dann muss ich meine Pflicht tun, Kai!" Der junge Mann wandte sich nun endgültig von dem Silberhaarigen ab und sprang hinunter, landete, trotz der zwei Stockwerke, die er hinabgeglitten war, sicher auf dem Rasen und warf den beiden Hunden, die sich unter dem Fenster befanden einen letzten Knochen zu, den sich Saba sofort schnappte, wobei Bugy und Craxone versuchten, ihn ihr abzunehmen, und rannte auf den Zaun zu, den er schnell erklettert und überwunden hatte. Daraufhin blickte sich der Rothaarige noch einmal um und richtete seinen Blick hinauf zu dem Fenster seines ehemaligen Freundes. Mit einem Seufzen begann er dann, loszulaufen und schnell ließ er das Grundstück hinter sich. Tala fragte sich, warum er dagewesen war. Hatte er sich Sorgen gemacht? Wollte er sich vergewissern, dass es Kai gut ging? Nein, nein. Mit einem Kopfschütteln verbannte der Russe diese Gedanken aus seinem Kopf und legte sich eine Begründung zurecht. Er hatte eigentlich schon mit dem Einlösen der Wette beginnen wollen. Was war denn jetzt los? Musste er sich vor sich selbst rechtfertigen? Seit wann denn das? Ach, das war jetzt auch egal, jedenfalls konnte Tala nun nicht vor morgen Mittag mit der Wette richtig beginnen, und das wurmte ihn. Er hatte ursprünglich vorgehabt, die Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, doch das war ja jetzt nicht umzusetzten. Also musste er wohl oder übel warten, bis Kai wieder richtig auf den Beinen war... Warum war er nur mit so einer ungerechten Welt gestraft.... Unzufrieden saß Ray bei sich zu Hause und starrte lustlos vor sich hin. Was sollte er jetzt mit seiner "freien" Zeit anfangen? Sollte er endlich mal in ein Internet- Cafe gehen, wie er es sich schon seit Monaten vornahm. Oder vielleicht konnte er ja auch einfach nur mal einen kleinen Stadtbummel machen, wie er es am vorgestrigen Tag geplant hatte, als er auf Kai getroffen war. Nein, auf all diese Dinge hatte er keine Lust. Ray seufzte. Ist ja gut, er sah es ein. Er machte sich Sorgen um Kai. Diese Sache mit Tala beschäftige seinen Freund und machte ihm Bedenken, das hatte er gleich gemerkt. Irgendwie musste er dem Russen doch helfen können. Dabei waren Tala und Kai doch früher mal Freunde gewesen, sehr gute sogar. Und natürlich glaubte der Chinese Kai nicht, dass er damals nicht glücklich gewesen sei... Also, was war zu tun? "Natürlich! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen!" Ray sprang begeistert von seinem Sessel, der sich in seinem Schlafzimmer befand, auf und rannte sofort in den Flur, wo er sich rasant seine Jacke und seine Schuhe anzog, sich seinen Schlüssel schnappte und hastig das Haus verließ. Er würde die beiden dazu bringen, sich wieder zu vertragen und wieder die Freunde zu werden, die sie einst waren. Vielleicht, nein, wahrscheinlich, fühlte sich Kai dann besser und wäre glücklicher. Hoffentlich.... Schnell rannte der Chinese die Treppen hinunter, aus der Haustür hinaus und bog um eine Straßenecke. Er wusste ganz genau, wohin er musste. Am besten würde er erst einmal Tala dazu bringen, sich zu entschuldigen, und er hatte auch schon einen Plan, wie er das am besten anstellte. Natürlich wäre Kai nicht sonderlich erfreut darüber, wenn er jemals davon Wind bekommen würde, aber das war es ihm wert. Erneut stürmte der Schwarzhaarige um eine Ecke und bog in die Straße ein, in der sich das Eiscafè, das er aus Kais Erzählungen wiedererkannte, befand. Sein Plan musste einfach klappen... Wenn nicht, dann würde er sich eine neue Idee einfallen lassen müssen... Aber soweit war es noch lange nicht... Ray grinste vor sich hin, als er das diesmal wohlgefüllte Cafè betrat..... "Autsch, verdammt!" Kai versuchte, sich von seinem Nachtlager zu erheben, doch sein Kopf schmerzte, als er die Füße auf den Boden setzte, so sehr, dass er sich prompt wieder hinlegte und an die Zimmerdecke blickte... Wie war er gestern Abend überhaupt in sein Bett gekommen? Er konnte sich nur noch daran erinnern, wie er zu seinem Computer gewankt war, und dann... und dann... ja, was kam dann? Von der vielen Nachdenkerei brummte dem Russen nun wieder der Kopf und er gab es auf, sich erinnern zu wollen. Das war ja jetzt auch egal. Denn nun hatte er ein anderes Problem: "Hatschi!" Jetzt war zu seiner ohnehin schon gut ausgeprägten Erkältung auch noch ein höllischer Schnupfen gekommen, der sich am vergangenen Abend noch kaum merkbar gemacht hatte. Schnell griff Kai auf seinen Nachttisch, um sich ein Taschentuch zu greifen und stellte fest, dass der Butler ihm bereits ein gesundes Frühstück aus Müsli, Obst und einem Glas frisch gepressten Orangensaft bereitgestellt hatte. Daneben lag ein Fieberthermometer, das Kai, nachdem er das benutzte Taschentuch in den Abfalleimer am anderen Ende seines Zimmers in den Abfalleimer neben dem Schreibtisch geworfen hatte, auch ergriff und schnell Fieber miss. Kurz darauf begann das Gerät zu piepen und zeigte die nicht erhöhte Temperatur an, 36,3. "Glück gehabt!", seufzte Kai erleichtert auf und beschloss trotz des abgeklungenen Fiebers noch ein wenig im Bett zu bleiben, nicht zuletzt aufgrund seiner Kopfschmerzen. Fröhlich schnappte er sich das Tablett, auf dem sich sein Frühstück befand und begann mithilfe eines Löffels das Müsli zu essen. Danach griff er sich die sich neben der Schale befindlichen Grapefruit und begann sie auszulöffeln. Er verbiss sich das Gefühl der Säure und schluckte den letzten gehäuften Löffel hinunter. Dann, mit einem genießerischen Blick nahm er als letztes das Glas mit dem Orangensaft an sich, und begann glücklich zu trinken. Kai liebte Orangensaft und trank seit bereits einem halben Jahr jeden Morgen ein Glas. "Macht mich fitter als Kaffee!", pflegte der Jugendliche immer zu sagen. Als er sein Frühstück beendet hatte, stellte er das Glas zurück und schob nun endgültig die Decke zurück. Nachdem er sich ein weiteres Mal geschneuzt hatte, erhob er sich vorsichtig, doch glücklich, dass es ihm wieder besser ging und schritt zum Fenster, das er weit öffnete. Die frische Luft strich ihm um die Nase und er atmete die kühle Brise tief ein. Dann erst fiel ihm etwas auf. Wie war er eigentlich so plötzlich gesund geworden? Die Fiebertablette half zwar recht gut, aber normal nie so gravierend! Naja, das war ja jetzt auch egal. Kai wollte gerade das Fenster wieder schließen, als plötzlich unter seinem Fenster lautes, freudiges Gebell erklang. Schnell richtete der Silberhaarige seine Blicke nach unten und was sahen seine entzündeten Augen. Saba sprang an der Wand des hellweißen Gebäudes hoch und bellte sich die Seele aus dem Leib. Dieser Anblick seiner geliebten Hündin zauberte ein kleines Lächeln auf Kais Gesicht und er rief: "He, Saba! Was ist denn los?" Der Hund bellte weiter und waffte solange munter, bis die beiden Rottweiler um die Hausecke bogen und sich Sabas Gebell anschlossen. "Ist ja gut, ich komm' zu euch runter!", gab Kai dem Betteln seiner vierbeinigen Freunde nach und schloss das Fenster wieder. Dann zog er sich schnell bequem an und packte sich sicherheitshalber noch ein weiteres Päckchen Taschentücher ein. Dann ergriff er den Tennisball, den er erst bei seinem gestrigen Einkaufsbummel und vor dem unglücklichen Treffen in der Eisdiele erstanden hatte und bewegte sich auf die Zimmertür zu. Als er sie fast erreicht hatte, klopfte es gerade und der Butler trat herein: "Ich bringe Ihnen Ihre Medikamente, Meister Hiwatari! Aber was sehe ich da... Sie sind auf den Beinen? Geht es Ihnen wieder gut?" Kai lächelte leicht und antwortete: "Ich brauche die Medikamente nicht, ich bin wieder gesund,... naja, halbwegs... Wie auch immer, ich gehe jetzt hinunter und beschäftige Saba, Bugy und Craxone eine Weile, sie erwarten mich schon sehnsüchtig. Der Butler bemerkte besorgt: "Aber Meister Hiwatari, Sie sollten sich schonen, wenn Sie noch nicht ganz wieder gesund sind! Doch Kai ließ sich nichts sagen und bestand auf sein Tun: "Frische Luft ist besser gegen Krank- sein als Medikamente!" "Dann bleiben Sie aber nicht allzu lang und überanstrengen Sie sich nicht!" Nachgebend nickte der Russe und stürmte, um ihn endlich loszuwerde, an dem Butler vorbei, die riesigen mit roten Teppichen überzogenen Treppen hinab und das gigantische, weiße Portal hinaus, das ein Diener für ihn öffnete. Schnell bewegte er sich durch das Gras und die Gärten seines Anwesens und freute sich auf seine Hunde. Natürlich hatte er für seine Freizeit lockere Kleidung gewählt. Eine graue Baggy- Hose und ein ebenfalls silber- graues Sweatshirt von Nike waren das Bequemste, was sein Kleiderschrank hergegeben hatte. Gerade als Kai überlegte, ob er die drei Hunde rufen sollte, kamen sie auch schon um die Hausecke gestürmt, die glücklich hechelnde Saba immer voran. Sie kam auf ihn zu und sprang so stürmisch an ihm hoch, dass sie ihn regelrecht umwarf und Kai sich gezwungenerweise in das hellgrüne Gras fallen lassen musste. Inzwischen kletterte der weiß graue Schäferhund auf seinen Schoß und schleckte ihm das Gesicht ab, während die beiden Rottweiler fröhlich um ihn herumsprangen und ihm so ihre Freude zeigten. Der auf diese Weise überrumpelte Silberhaarige versuchte verzweifelt, sich von seiner immer noch schleckenden Freundin zu befreien und um ihr zu entkommen, erhob er sich mit einem schweren Gewicht auf sich lastend (Saba ^^). Zum Glück hatte sich der Russe heute keine Streifen auf die Wangen gemalt, was er sowieso immer nur dann tat, wenn er sich von seinem Grundstück wegbewegte, denn sonst wären sie bei dieser Begegnung mit der verrückten Hündin ramponiert worden. Nun, um sich wenigstens eine kleine Pause und etwas Ruhe zu verschaffen, holte er aus einer Tasche seiner Hose den Tennisball, welchen er mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, von sich warf, woraufhin alle drei Hunde ihm nachstürmten. Doch die so entstandene Pause konnte Kai nicht zum Lufholen nutzen, denn ein erneuter Nies- Anfall beanspruchte ihn und zwang ihn, wieder zu schneuzen. Stolz auf seine Leistung kam Bugy nun mit dem Ball im Maul zurück, während ihn die beiden anderen umsprangen, um ihm vielleicht doch noch das Objekt zu entreißen, und legte ihn seinem Herrchen vor die Füße. Kai lächelte und nahm den Ball, trotz der eindeutigen Spuren von Hundespucke, wieder in die Hand und schmiss ihn erneut weg, diesmal jedoch triumphierte Craxone beim Fangen... Als sich die Hunde noch stritten, konnte Kai nicht umhin, zu lachen. Die drei sahen zu komisch aus, wie sie sich um den gelben Tennisball, den immer noch Craxone im Maul hielt, balgten und herumtollten. Jedes Mal, wenn Kai schlechte Laune hatte, oder traurig war, munterten ihn seine drei Lieblinge auf, was er besonders an ihnen schätzte. Und dafür liebte er die Hunde, sie fanden einfach immer eine Möglichkeit, ihm neuen Mut und Kraft zu geben. Doch da wurde er aus den Gedanken gerissen, da Craxone auf ihn zugestürmt kam und ihn er so, nun schon zum zweiten und bestimmt nicht zum letzten Mal, umgeworfen wurde. Glücklich wuschelte Kai nacheinander seinen drei Schützlingen durch das Fell und begann dann, mit Bugy zu raufen, wobei Saba es sich auf seinem Schoß bequem machte und es ihm erschwerte, sich gegen die Attacken des Rottweiler zu wehren. Craxone währenddessen umsprang das kullernde Knäul und versuchte zwischendrin immer wieder einen Flecken von Kais Haut zu erwischen, über das er schlecken konnte. Als der Hund Kais Seite erwischte, begann dieser, weil er sehr kitzelig war, lauthals zu lachen und ergab sich seinen drei Gegnern mit einem lauten Seufzern. Er ließ sich hinterrücks umfallen und währen Bugy und Craxone nun miteinander rauften, kuschelte sich Saba zu ihm an seine Seite und er begann, ihr sanft durch das weiche Kopffell zu streicheln, woraufhin die Hündin leicht seine Hand abschleckte. Kai lächelte vor sich hin und blickte hinauf in den hellblauen Himmel, an dem nur wenige Wolken vorbeizogen. Die Sonne schien warm auf ihn herab und kitzelte seine Arme mit ihren Strahlen. Ach nein, das waren nur Bugy und Craxone, die sich inzwischen auch zu den beiden dazugekuschelt hatten. Glücklich seufzte Kai und schloss genießerisch die Augen..... So, das wars erst mal... wenn ihr einen neuen Teil haben wollt, dann schreibt mir einfach Kommis (-.-) eure euch knuddelnde Neo Kapitel 6: Ray und Tala oder.... Was geschah damals? ---------------------------------------------------- Hallihallohallöchen, Leutz!!! Ich wollte mich mal wieder (wie immer) im Vorraus für eure Kommis bedanken und mir neue wünschen (gar nicht selbstbewusst -.-) Naja, wie auch immer, ich freue mich jedes Mal, wenn ich einen neuen Kommi habe * freu- freu- freu* Danke vor allem an hegiin und an Marli- chaaaaaaaan ^^ So, jetzt geht's aber los mit dem neuen Teil : * räusper- räusper * "Hey, Tala!" Der Rothaarige blickte auf, als jemand ihn ansprach und erkannte sofort den Chinesen, der vor ihm stand. Er seufzte tief und meinte dann: "Kann mich denn keiner mal in Ruhe lassen!?" Doch Ray reagierte nicht auf diesen Satz und nahm auf einem der Barhocker an der Theke platz und bestellte: "Ich hätte gerne eine Eisschokolade! Aber wehe, du schüttest sie mir über den Kopf! Bei mir geht das nämlich nicht so schnell raus wie bei Kai!" Bei dieser Bemerkung errötete Tala leicht und fragte dann bissig: "Ach, du hast auch schon davon gehört? Pass lieber auf, sonst passiert dir das Gleiche! Also nerv mich nicht und beweg dich von der Theke weg!" Ray jedoch grinste und schüttelte grinsend den Kopf. Gerade als Tala wütend etwas erwidern wollte, drang von hinten, aus dem Lager ein lautes: "Streit dich nicht schon wieder mit den Kunden, Tala, sonst muss ich dich doch noch rausschmeißen!" Der Russe biss die Zähne zusammen und wandte sich um, schritt zu der Eismaschine, füllte einige Bällchen Vanilleeis in ein Glas ein und ließ dann aus dem Automaten die schön heiße Schokolade fließen, die sofort begann, das Eis schmelzen zu lassen. Daraufhin klatschte er ungehalten noch eine Portion Sahne oben darauf und stecke einen Strohhalm hinein. Als die Prozedur, die er an diesem Tag schon mindestens zehn Mal erledigt hatte, beendet war, stellte Tala das Glas wortlos und hastig vor den Chinesen hin, der einen großen Schluck tat, bevor er sich wieder dem Russen zuwandte: "Also, worüber ich mit dir sprechen wollte.... Es geht um Kai!" Tala, der sich inzwischen damit beschäftigte, die hintere Arbeitsplatte abzuwischen, um sich nicht umdrehen zu müssen, reagierte nur mit einem gereiztem: "Und? Was will der Idiot von mir?" Ray fuhr fort: "Weißt du, er fühlt sich sehr gekränkt, weil du ihn so fies behandelst. Ich mache mir Sorgen um ihn. Er ist heute nicht zum Training erschienen, ich habe ihn anzurufen versucht, doch er ging nicht ans Telefon. Dann wollte ich ihn besuchen, doch der Butler sagte mir, Kai wolle niemanden sehen. Kai ist total deprimiert, und das ist allein deine Schuld!" Bei diesen Worten zuckte Tala fast unmerklich zusammen, behielt jedoch seine feste und kalte Stimme: "Und was denkst du, sollte ICH da tun? Ihn auf Knien anflehen, mit zu verzeihen?! Ganz bestimmt nicht, vergiss es!" Doch Ray ließ nicht locker und ein kleines Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Er hatte erreicht, was er wollte, Tala hatte ein schlechtes Gewissen, das konnte Ray sehen und auch fühlen. "Nein, so drastisch auch wieder nicht. Aber eine Entschuldigung wäre doch drin, oder?" Der Russe schüttelte den Kopf und sprach: "Warum sollte ich mich entschuldigen!? Er hat mich doch erst provoziert, also ist auch Kai Schuld, dass es so weit gekommen ist!" Der Schwarzhaarige, inzwischen den letzten Schluck seiner Eisschokolade trinkend, legte das Geld zur Bezahlung auf die Theke: "Naja, ich kann nicht mehr, als es dir vorschlagen, entscheiden musst du selbst." Mit diesen Worten erhob sich der Chinese, sprach noch schnell: "Tschüssi, wir sehen uns!" und verließ das Cafè wieder. Tala wandte sich nun um, ergriff schnell das Geld, das Ray hinterlassen hatte, legte es in die Kasse und ließ sich dann selbst auf einem Stuhl nieder. Ging es Kai wirklich so schlecht, nur weil er ausgerastet war? Kai, der kalte Kai? Das konnte der Rothaarige irgendwie nicht glauben. Er dachte vor sich hin: "Aber wenn Ray es gesagt hat, dann muss es ja eigentlich stimmen... Ich glaube wirklich, ich sollte mich bei ihm entschuldigen. Außerdem ist das ja der perfekte Grund, warum ich zu Kai gehen sollte. Für die Wette nützt es mir sogar was! Also schadet es nichts..." Tala sah sich im Cafè um, die meisten Besucher waren gegangen, da es bald schließen würde (ein Tag ist halber Ruhetag ^^). Er ging durch eine Tür in das hintere Lager des Eiscafès und rief: "He, Chef!" Hinter einem Stapel Kartons erklang die Stimme des Mannes: "Was gibt es, Tala?" Der Jugendliche antwortete: "Kann ich jetzt gehen, es ist Zeit!" "Ist es wirklich schon so spät? Tatsächlich, du hast Recht. Ja, du kannst abhauen, aber vergiss nicht, die Kasse abzuschließen!" "Mach ich, Chef!" Tala folgte der Anweisung, schloß die Kasse ab und verließ dann, nach seiner Jacke, die am Garderobenständer hing, greifend, den Laden. Gerade als er um die Ecke gebogen war und sich auf den Weg zur Busstation gemacht hatte, fiel ihm etwas ein: War Kai denn schon wieder gesund? Ja natürlich, sein altes russisches Hausmittel wirkte Wunder, aber so schnell? Vielleicht war Kai auch nicht zum Training gekommen, weil er krank war? Aber dann hätte Ray das doch gewusst! Schnell verbannte Tala den Gedanken aus seinem Kopf und überlegte stattdessen, wie er es am besten anstellte, dass es unpeinlich verlief. ... eine schwere Frage..... "Uwaaaah!" Kai lehnte sich schnaufend an eine alte knorrige Eiche, die in seinem Garten stand. Noch niemals hatte er es als so anstrengend empfunden, mit seinen Hunden herumzutollen. Aber immerhin war er ja noch krank. Mit etwas besorgtem, doch auch aufmunterndem Blick kam Saba auf ihn zugetrabt und stupste mit ihrer Schnauze sein Knie an. Der Silberhaarige lächelte und strubbelte der Hündin durch das Kopffell: "Du bist ja meine Schöne, nicht wahr, Saba! Aber ich kann jetzt nicht mehr mit euch spielen, ich muss wieder rein ins Haus." Wie, als wollte sie ihm antworten, sprang Saba leicht an ihm hoch und bellte freudig. "Nein, Süße, ich kann dich nicht mit rein nehmen, das weißt du! Außerdem sollst du doch auf das Haus aufpassen." Ein leises Jaulen kam als Antwort und die Hündin ließ von ihm ab, und lief mit hängendem Schwanz davon. Kai seufzte: "Ist ja gut, du hast mich überredet, komm schon!" Der Schäferhund wirbelte freudig herum und sprang schwanzwedelnd an seinem Herrchen hoch, folgte ihm munter den Weg zum Haus. Bugy und Craxone, die beiden Rüden, waren inzwischen wieder auf "Streife", wie es Kai immer liebevoll nannte. In regelmäßigen Abständen umkreisten sie das gesamte Gelände, als wollten sie sicherstellen, dass niemand auch nur den geringsten Versuch veranstaltete, ohne Erlaubnis einzutreten. Der Butler, der vor dem Portal wartete, öffnete Kai die Tür, warf jedoch Saba einen strafenden Blick zu: "Gedenken Sie, die Hündin mit hinein zu nehmen, Meister Hiwatari?" Kai nickte: "Warum sollte sie mir sonst hinterherkommen. Aber ich pass schon auf, dass sie nichts anstellt!" Nach diesem Argument ließ der Diener die Hündin und ihr Herrchen wortlos passieren und beide betraten die riesige Eingangshalle. Saba, froh, endlich mal das Haus zu sehen, hüpfte überglücklich herum und rannte in einem fort die Treppen hinauf und wieder hinab. Beim letzten Mal blieb sie unvorsichtigerweise mit ihrem immer noch wild wedelnden Schwanz an einer kleinen Kommode hängen, die wackelte und die Vase, die darauf stand, fiel durch die Erschütterung hinunter, zerbrach auf dem Fliesenboden in tausend Stücke. "Spinnst du, Saba, die Vase ist ein Familienerbstück!" Der Hund, selbst erschrocken, spurtete von der Kommode weg und auf Kai zu, versteckte sich hinter seinen Beinen. Dieser beugte sich streng zu ihr hinunter und sprach: "Im Haus darfst du nicht so wild sein, Saba!" Die weiß- graue Schäferhündin jaulte, sich langsam von dem Schreck erholend, leise auf und begann dann wieder mit dem Schwand zu wedeln. Inzwischen war ein weiterer der über zehn Diener des Hauses angekommen, der die Scherben auffegte und dann noch einmal mit einem Staubsauger darübersaugte. Kai nickte ihm dankbar zu und bewegte sich dann die Treppen hinauf, Saba hinter sich her rufend. Sekunden später war der Hund auch schon an ihm vorbeigesaust und erwartete ihn auf der obersten Treppenstufe. Kai lächelte leicht und folgte dann seiner Hündin hinauf in sein Zimmer..... Ray lächelte freudig vor sich hin, während er wieder um die ihm so vertrauten Straßenecken bog. Er hatte es tatsächlich geschafft, Tala zu überreden! Dass der Russe so leichtgläubig und so schnell zu überzeugen war, hätte selbst der sonst immer so zuversichtliche und nicht unterzukriegende Chinese nicht gedacht. Und dass sich der Rothaarige solche Sorgen um seinen ehemaligen Freund machen würde... Tja, wo die Freundschaft hinfällt. Natürlich hatte Ray in einem schmalen Nebengang, der sich fast direkt gegenüber der Eisdiele gewartet, bis Tala aus dem Laden gekommen war. Tasächlich, schneller als erwartet kam er heraus, setzte sich schnell in Bewegung und verschwand um die Ecke. Bei diesem Gedanken grinste Ray noch mehr und stieg die Haustreppe hoch. Mehr konnte er nicht dafür tun, dass die beiden wieder Freunde werden würden. Immerhin wollte er sich ja auch nicht allzu sehr in die Angelegenheiten von Kai mischen, sie gingen ihn ja auch eigentlich nichts an. Aber Kai hatte so unglücklich ausgesehen, dass er einfach etwas hatte tun müssen... Inzwischen war er vor seiner Wohnungstür angekommen, schloss diese auf und bewegte sich, nachdem er seine Sachen an der Garderobe abgeladen hatte, ins Wohnzimmer, wo er sich auf den kleinen Sessel fallen ließ und den ebenso kleinen Fernseher, der auf seiner Kommode stand, anschaltete. Doch so recht hatte er keine Lust, sodass seine Gedanken bald wieder abschweiften... "Was mache ich hier eigentlich, verdammt noch mal?" Tala, unterdessen im Bus zu Kais Anwesen sitzend, stellte sich diese Frage schon seit einer geschlagenen halben Stunde, seit er an der Haltestelle gestanden, und auf den Bus gewartet hatte. Genau, was tat er da eigentlich? Damit meinte er nicht den Besuch bei Kai... Nein, den würde er sowieso in der nächsten Zeit machen müssen... Das war es nicht, eher war es die Tatsache, dass er sich schreckliche Sorgen um den Silberhaarigen machte... Sorgen? Normalerweise kannte er dieses Wort nicht... Aber nun empfand er es. Lange hatte er es nicht erkannt, aber jetzt hatte er die stillen Worte, die sein Herz sprach, vernommen... Hatte er Kai wirklich so weh getan? Das war nicht das, was er gewollt hatte... Aber warum machte er sich jetzt Sorgen, nur aufgrund der Worte, die der Chinese gesprochen hatte? Er wusste es selbst nicht, er beließ es dann schließlich bei der Tatsache, dass es einfach so war und nicht erklärbar zu sein schien... Tief seufzend drückte Tala den Halteknopf an der Stange und erhob sich von seinem Sitzplatz, bewegte sich durch die diesmal dicht gedrängte Menschenmasse hindurch auf die Tür zu, stieg, als der Bus anhielt, schließlich aus. Froh, aus der stickigen Luft endlich heraus zu sein, wandte sich Tala um und machte sich auf den Weg zu der Seitenstraße, die wie er inzwischen auch aus Erfahrungen wusste, zu dem Anwesen seines ehemaligen Freundes führte. Seines ehemaligen Freundes? Warum hatten sie sich damals eigentlich zerstritten? Es war schon ziemlich lange bevor Kai die Abtei von Biovolt verlassen hatte... Genauer gesagt, lagen vier Monate dazwischen.... ----Flashback---- Tala rannte den Gang entlang, schneller, immer schneller. Sein Ziel war die Krankenstation... Rasant um die Ecke biegend bewegte sich der kleine Junge durch eine Traube von Wissenschaftlern, die zu Biovolt gehörten, hindurch, wobei er fast einen von ihnen umgeworfen hätte. Doch er kümmerte sich nicht darum, sein einziger Gedanke war Kai... So schnell er konnte, musste er zu ihm, das war jetzt das einzige, was zählte. Immer wieder kam ihm das Bild seines besten Freundes vor Augen, der, aus zahlreichen Wunden blutend, im tiefen Schnee, auf dem Gelände der Abtei, lag, wobei sich der Schnee, der sich um den Jungen befand, langsam blutrot färbte. Nein, es war nicht seine Schuld gewesen, er konnte nichts dafür! Da! Endlich tauchte vor ihm das rote Kreuz, das an der Tür der Krankenstation befestigt war, auf und zeigte ihm, dass er es geschafft hatte. Vor Anstrengung keuchend, blieb Tala vor der Tür stehen. Was sollte er Kai eigentlich sagen? Dass es nicht seine Schuld war? Aber als er sich diesen Satz durch den Sinn gleiten ließ, fiel ihm auf, dass es eine glatte Lüge gewesen wäre... Tatsächlich war es seine Schuld gewesen, dass er sein Bitbeast nicht mehr unter Kontrolle gehabt hatte... ----zweiter Flashback---- "Los Kai, jetzt zier dich nicht so! Es soll doch nur ein kleines Übungsmatch sein, nur so zum Spaß!" "Also gut, du hast mich überredet... Aber wirklich nur einfach mal so, ja?" Der rothaarige Russe nickte und fasste seinen besten Freund am Arm, zog ihn aus dem Gebäude hinaus, über die zugeschneite Rasenfläche, zu dem Beystatium, das sich im Freien befand. Sofort legten beide ihre Shooter an und schossen gleichzeitig ihre Blades in die Arena. Zuerst war alles glatt gegangen, doch nach einer Weile, schon nachdem sie ihre Beasts gerufen hatten, konnte Tala die Züge seines Blades nicht mehr kontrollieren, Wolborg, mit dem der Rothaarige noch nicht so sonderlich gut klar kam, rastete aus und griff nun nicht mehr Dranzer und dessen Blade, sondern den total perplexen und in dieser überraschenden Situation wehrlosen Kai an, schmetterte ihn rücklings gegen einen Baum, der in der Nähe stand. Der Silberhaarige schrie vor Schmerz auf, während Tala, mit Tränen in den Augen, verzweifelt versuchte, Wolborg wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch keine Chance. Immer weiter griff der riesige Wolf Kai an, bis dieser schließlich an ganzen Körper von Wunden übersät war und sich nicht mehr bewegen konnte. Tala konnte die Tränen und die Angst in seinen Augen deutlich erkennen und gerade als der Wolf zum letzten Schlag, den er dem kleinen Jungen verpassen wollte, ausholte, begann Tala loszurennen und warf sich zwischen die beiden. Sofort brach Wolborg seinen Angriff ab und verschwand endlich wieder in seinem Blade. Schnell bückte Tala sich zu seinem inzwischen bewusstlosen Freund hinunter, legte eine Hand unter dessen Nacken und hob seinen Kopf ein wenig hoch. Ohne aufzuwachen, spuckte der silberhaarige Russe ein wenig Blut und die Lache um ihn herum breitete sich immer weiter aus. "Nein... Nein, nicht sterben, Kai!", wimmerte Tala und nahm seinen besten Freund dann unter großen Mühen hoch, trug ihn vorsichtig zum Gebäude. Gleich, als Kais Verletzungen entdeckt worden waren, entriss man ihn Talas Armen und brachte ihn in den Krankenraum, wo er versorgt werden sollte, während Tala zum Training zur Bitbeastkontrolle abgeordnet wurde. Ganze zwei Tage wurde er dort rangenommen, man gönnte ihm keinen Schlaf, keine Ruhe und noch nicht einmal etwas zu Essen. Nur zu Trinken bekam er. Endlich, als die Wissenschaftler ein Einsehen mit Talas Übermüdung hatten, ließen sie ihn gehen, in der Annahme, dass er sich sofort in sein Zimmer und ins Bett begeben würde. Doch da hatten sie sich verrechnet. Sofort hatte sich der etwa siebenjährige Rothaarige auf den Weg zum Krankenflügel gemacht.... ----Flashback zwei- End---- Nun stand Tala insgesamt schon mindestens fünf Minuten vor der verschlossenen Tür des Kankenraumes, er konnte sich nicht überwinden, einzutreten, doch abhauen wollte er auch nicht. Ja, es war seine Schuld gewesen, weil er sein Bitbeast nicht mehr unter Kontrolle gehabt hatte... Wie sollte er sich dafür entschuldigen? Gab es dafür eine Entschuldigung? Nein, die gab es nicht! Er konnte seinen Fehler nicht wieder gutmachen... Mit gesenktem Kopf drehte sich der Kleine um und bewegte sich, diesmal langsamer, den Gang hinunter, die Umgebung um ihn herum nicht mehr wahrnehmend... ----Flashback End---- Ja, so war es gewesen... Seit diesem Tag hatten die beiden kaum noch ein Wort, das nicht feindlich war, miteinander gewechselt... Warum es alles so kommen musste, konnte sich der Rothaarige nicht erklären, aber irgendwie konnte sich der Russe nie bei seinem silberhaarigen Freund entschuldigen, auch wenn er es so gerne getan hätte, es war ihm nie gelungen. Und dann, vier Monate später war Kai aus der Abtei verschwunden, um zu seinem Großvater zu ziehen, ohne dass sie sich versöhnt hatten. In dieser Zeit war Tala untröstlich und unendlich traurig gewesen, und seitdem..... hatte er nicht mehr gelacht.... Sodale, das wars dann erst einmal... ^^ Wie immer freue ich mich über Kommis eure euch alle knuddelnde Neo Kapitel 7: Flashback 2 und neuer Besuch --------------------------------------- Hallihallohallöchen, Leutz!!! Dankeschön für die vielen Kommis, ich hab mich voll gefreut * alle- Kommi- schreiber- knuddelt* So, tut mir Leid, dass ihr so lange auf den neuen Teil warten musstet, aber hier ist er nun! Ich hoffe, er gefällt euch ^^ Kai saß in seinem Zimmer und dachte nach, während Saba hinter ihm mit dem Tennisball, von dem sich nach nur so kurzem Gebrauch schon die Stoffe ablösten. (siehe: scharfe Zähne ^^) Ihm ging dieses Gespräch, das er mit Ray geführt hatte, nicht mehr aus dem Kopf... Der Chinese hatte gemeint, er solle mit Tala reden... Mit diesem Volltrottel? Wie sollte den das gehen? Gerade, als ihm Talas Bild vor Augen kam, fiel ihm endlich wieder der Traum ein, den er in der Nacht geträumt hatte, und an den er sich schon den ganzen Tag versucht hatte, zu erinnern. Er lag wieder im Krankenflügel.... so wie damals... nach diesem schrecklichen Unfall, der ihn die Freundschaft mit Tala gekostet hatte.... ----Flashback---- "Warum? Warum kommt er nicht?" Diese Frage stellte Kai sich immer wieder, seit er nun schon seit insgesamt zweieinhalb Tagen im Krankenraum lag... Und während der ganzen Zeit war ihn sein bester Freund nicht besuchen gekommen... "Warum lässt er mich allein? Ich würde mich doch so über seinen Besuch freuen!" Machte sich Tala denn keine Sorgen um ihn? War er ihm egal? Aber sie waren doch Freunde! Der Rothaarige konnte ihn doch nicht einfach vergessen haben! Klack.... Die Tür fiel ins Schloss und einer der Ärzte, die zu Biovolt gehörten, trat an das Bett des kleinen Jungen, der an die vielen Kabel und Apparate angeschlossen war und der nun schon seit er hier war, kein Wort gesprochen hatte. Überall am Körper des Kleinen befanden sich Verbände und Bandagen, eines seiner Beine befand sich sogar in Gips. Gerade als sich der Mann umdrehen wollte und den Raum wieder verlassen wollte, fühlte er einen geringen Widerstand an seinem Kittel. Als er danach suchte, erblickter er eine kleine Hand, die sich kaum spürbar an den Stoff geklammert hatte. "W... War er da?" Der Arzt verstand zwar die leise geflüsterten Worte des Jungen, konnte sie aber nicht deuten: "Wer soll dagewesen sein?" Kai hauchte: "Tala!" Der Mann schüttelte fast bedauernd den Kopf: "Nein, tut mir Leid!" Dann ließ Kai den weißen Kittel los und legte seine schlaffe Hand zurück aufs Bett, während der ältere Arzt, sich eine Notiz auf seinem Klemmbrett machend, den Raum verließ. Also doch nicht! Tala war tatsächlich nicht gekommen... Anscheinend hatte er seinen letzten Freund hier in der Abtei verloren... Vorwürfe machte er dem Rothaarigen nicht, dazu mochte er ihn zu sehr, aber auf einen Besuch von ihm und vielleicht auch auf eine Entschuldigung hatte der Junge doch gehofft... Aber sie kam nicht.. weder an diesem Tag, noch an dem darauffolgenden.... Und auch als Kai den Krankenflügel endlich wieder verlassen konnte, näherte sich Tala ihm nicht mehr, lachte nicht mehr mit ihm, sprach noch nicht einmal viel mit ihm... Dies tat dem Jungen unendlich weh, doch seine Gefühle wollte er nicht zeigen, nein, er wollte seinem ehemaligen Freund nicht zeigen, wie traurig und verletzt er war... ----Flashback End---- Und so waren die Monate vergangen, bis Kai die Abtei verlassen hatte.... In der ersten Zeit hatte er seinen früheren besten Freund vermisst, doch er gewöhnte sich bald an das Gefühl der Einsamkeit... Erst die Bladebrakers und vor allem Ray hatten ihn ein wenig aus seinem Schneckenhaus herausgeholt, doch immer noch versuchte er, seine Gefühle zu verbergen, aus Angst, wieder so verletzt zu werden... Nein, nicht noch einmal würde ihm das passieren... Nie wieder würde er sich jemandem offenbaren, jemanden als wirklichen Freund empfinden.... Und so war er zum heutigen, kalten Kai geworden, der sich niemandem öffnete und immer abweisend war.... Doch dies bedauerte er zutiefst, er wünschte, es wäre nie so weit gekommen.... Tala seufzte tief und überlegte, was nun am besten zu tun sei. Inzwischen stand er vor dem riesigen Tor des Anwesens und er konnte im Garten schon die Hunde wild bellen hören. Schnell griff er in seine Jackentasche und fand, was er suchte, ein kleines Paket Hundekuchen. Lächelnd kletterte er wie schon bei seinem ersten "Besuch" über den Zaun und sprang jedoch diesmal weiter weg, damit er nicht wieder in den Dornenbüschen landete. Sofort kamen Bugy und Craxone auf ihn zugerannt und bellten wütend, knurrten ihn an. Doch diesmal rannte Tala nicht davon und kletterte auf einen Baum, sondern er riss rasch die Packung auf und schmiss eines der Leckerlis so weit weg, wie er konnte. Ohne zu zögern rannten die beiden Rottweiler ihm hinterher und nachdem sie sich kurz darum gebalgt hatten, triumphierte Craxone und kaute zufrieden auf dem kleinen Hundekuchen in Form eines Knochen herum, während Bugy, etwas aufgebracht darüber, leer ausgegangen zu sein, wieder auf Tala zulief. Dieser, glücklich, dass sein Ablenkungsmanöver funktionierte, gab dem inzwischen munter mit dem Schwanz wedelndem Hund einen weiteren Knochen, den dieser, zerbeißend, bald verputzt hatte. Nun, schon fast beim Haus angekommen, leerte Tala die ganze Tüte auf einmal und warf die Hand voll Leckerlis den beiden Hunden hin, welche sofort begannen, sich darum zu streiten. Erneut seufzend erhob der Rothaarige seine Hand zum Klingelknopf und drückte diesen kurz, sodass ein lautes Schellen im Haus erklang. Kai hatte die restliche Zeit damit verbracht, noch ein wenig mit Saba zu spielen und sie mit allerlei Leckereien zu füttern, sodass sie sich schließlich glücklich und zufrieden auf seinem Bett niedergelassen hatte. Nachdem der Silberhaarige kurz seine E-Mails durchgesehen hatte, und festgestellt hatte, dass nichts wichtiges dabei war, gesellte er sich zu seiner Hündin auf sein Bett, woraufhin sich die silberne Schäferhündin dicht an ihn kuschelte. Mit einem Lächeln begann Kai sie sanft zu streicheln und fuhr ihr durch das weiche, seidige Fell. Doch nach einiger Zeit wurde ihre Ruhe jedoch gestört, da es an der Tür klingelte. Im Nebenzimmer hörte Kai, wie sich der Butler aufmachte, um die Tür zu öffnen, doch, plötzlich aufgrund unerklärlicher Dinge, hilfsbereit und munter, rief er: "Ist schon gut, ich gehe öffnen!" Zusammen mit Saba, die ihm auf dem Fuße folgte, rannte er den Gang entlang und die Treppe hinunter, auf das riesige Portal zu. Mit einigem Kraftaufwand öffnete Kai die riesige Tür und fuhr erst einmal ordentlich zusammen, als er erblickte, wer dort vor der Schwelle stand und ihn etwas verlegen ansah.... Überrascht, doch auch etwas wütend, rief Kai: "Tala!?!?! Was verdammt noch mal, machst du denn hier?! Reicht es dir nicht mehr, dass wir uns dauernd zufällig über den Weg laufen, musst du mich jetzt auch noch absichtlich treffen?!" Mit diesen Worten hatte er dem Anderen die Tür vor der Nase zugeschlagen und wollte sich gerade wieder umdrehen und sich hoch in sein Zimmer verziehen, da klingelte der Rothaarige erneut. Stöhnend und wütend öffnete Kai erneut die Tür und warf ihm eine Flut von wütenden Beschimpfungen an den Kopf. Tala, etwas verblüfft von dem heftigen Wortschwall, der ihn da weniger freundlich begrüßte, erwiderte: "Ich wollte mich... bei dir..... ent... schuldigen!" Es war heraus! Glück gehabt! Es hatte ihn unglaublich viel Überwindung gekostet, diese Worte zu sprechen... Kai, immer noch sauer, doch auch erstaunt, dass er dies aus dem Munde Talas hörte, erkundigte sich mit einem herscherischen Ton in der Stimme: "Für was willst DU dich denn entschuldigen?!" Tala, immer noch verlegen, antwortete: "Wegen dem mit dem Milchshake... und so..." "Warum entschuldigst du dich dafür? Sollte ich das vielleicht wissen?" Nun war der rothaarige Russe wirklich perplex: "Aber? Du machst dir nichts draus? Aber... Ray hat doch..." Kai stieg die Wut in den Kopf und er rief: "WAS HAT RAY?????" Als wüsste er es nicht schon... Und die Antwort die Tala ihm gab, bestätigte seine Vermutungen noch zusätzlich... "Naja, er ist bei mir im Eiscafè vorbeigekommen und hat mir vorgejammert, wie elend du dich fühlen würdest und wie deprimiert du seist!" Langsam kam sich der Jugendliche mit den hellblauen Augen selbst vor wie der letzte Trottel. Wie hatte er nur glauben können, dass Kai, der kalte Kai wegen so etwas verletzt war! So ein Sensibelchen war er nicht und war er auch nie gewesen (* hust- hust* ^^) Sofort und ohne die Tür zu schließen, wirbelte Kai auf dem Absatz herum und rannte zu dem Haustelefon, das sich direkt neben dem Eingang befand. Schnell erhob er den Hörer, wählte eine Nummer und hielt sich das Telefon ans Ohr. Es dauerte nicht lange und am anderen Ende des Apparates meldete sich eine Stimme: "Hallo, hier ist Ray Kon! Wer ist da?" "Hier ist Kai! Was hast du verdammt noch mal Tala erzählt!?" Mit unverhohlener Begeisterung erkundigte sich der Chinese: "War er schon bei dir? So schnell?" "Er ist noch da, du Idiot! Wie konntest du ihm vorschwafeln, wie schlecht es mir doch ginge!?" Nun meldete sich der Rothaarige, noch immer vom Eingang der Tür: "GELOGEN??? ER HAT GELOGEN??? ICH BRING IHN UM!!" Da erklang wieder Rays Stimme: "Warum bist du so sauer auf mich, Kai, ich wollte dir doch nur helfen!" "Helfen??? Das nennst du helfen? Du hättest ihm genausogut erzählen können, dass ihn vermissen würde!" "Stimmt's denn?", erkundigte sich Ray vergnügt. "Spinnst du?!?!?!" Nun platzte auch Tala der Kragen und er stürmte in die Eingangshalle hinein, auf Kai zu und entriss ihm glatt den Hörer: "Also, Ray?! Jetzt bin ich dran! Geht's dir noch ganz gut?! Mich hierher zu schicken! Du hast sie wohl nicht mehr alle!" Doch Ray ließ sich nicht unterkriegen: "Aber ich wollte dir doch nur einen Gefallen..." Weiter ließen ihn Kai und Tala nicht kommen, sie schrien gleichzeitig in den Hörer: "SEI ENDLICH STILL!" und Tala schmetterte das Telefon auf die Ladestation. Nun, verlegen, da sie sich gegenseitig bei dem eigenen Wutanfall ertappt hatten, erröteten Kai und auch sein Gegenüber leicht und Tala trat einen kleinen Schritt zurück: "Jetzt... hat sich dieses... nun ja... Missverständnis ja aufgeklärt... Dann gehe ich wieder...." Er wandte sich um und wollte gerade wieder zur Tür hinaus, als er sich noch einmal umdrehte und meinte: "Aber... naja... eigentlich tut's mir trotzdem Leid, sorry Kai..." Inzwischen hatte Kai die Röte aus seinem Gesicht verbannt, sie wich purem Erstaunen: "Es tut dir ehrlich Leid?" Tala nickte verlegen: "Ja... und als Entschuldigung wollte ich dich zu was einladen...." Endlich wieder Herr seiner Stimme erkundigte sich Kai mit festem Ton: "Und das wäre?" Der Rothaarige zuckte mit den Schultern: "Keine Ahnung... Kino?" "Einverstanden... Wann?" "Wann du Zeit hast!" "Morgen abend um acht?" Tala nickte und sprach dann noch abschließend: "Wir treffen uns dann vor dem Kino... In welchen Film willst du?" "Was weiß ich?!" Langsam wurde Kai ungehalten "Action?" Erneut nickte sein Gegenüber: "Gut, geht klar..." Nun wollte er endgültig gehen, als ihm noch eine Frage einfiel: "Ach übrigens... Bist du wieder halbwegs gesund?" Reflexartig nickte der Silberhaarige, doch als Tala wieder aus der Tür war und sie hinter sich geschlossen hatte, fiel ihm erst die Merkwürdigkeit an dieser Frage auf... Woher hatte Tala gewusst, dass er überhaupt krank war? Sah man es ihm an? Verblüfft, es sich nicht erklären könnend, zuckte Kai mit den Schultern und rief nach Saba, die, da sie sich gelangweilt hatte, im Nebenraum gelandet war und mit einer Katze, die einem der Butler gehörte, Fangen spielte. Doch als sie den Ruf ihres Herrchens vernahm, ließ sie sofort von dem grauen Kater ab und folgte Kai die Treppe hinauf... So, ich hoffe, der Teil hat euch gefallen und ihr schreibt mir wieder Kommis * freu* eure Neo Kapitel 8: Noch ein Flashback und erste Kinoeindrücke ----------------------------------------------------- Hallihallohallöchen und Heiho an alle, die mich kennen und meine FF lesen ^^ Hier bin ich nun wieder (bestimmt habt ihr mich vermisst * ironisch*) und schleppe einen neuen Teil zu "Golden Month" an, den ihr hoffentlich lest.... Bitte, bitte, bitte... Und ebenfalls bitte, bitte, bitte schreibt mir wieder Kommis ^^ Diesen Teil widme ich meinen Freundinnen Marlene (Co- Leserin und Unterstützerin, außerdem Ideenlieferantin), Dilana (hohoho.... Ideenlieferantin), Silverslayer (hab dich lieb ^^) und Hegiin (juchuuuuuu ^^)... Ich hoffe, er gefällt euch ^^ "Uff!" Er hatte es endlich hinter sich gebracht und Kai besucht. Aber warum? Warum klopfte sein Herz so heftig? Sein Blutdruck raste ja richtig! In so einen Zustand kam er doch sonst immer nur, wenn er ein Beyblade- Match bestritt. Was war nur mit ihm los? Hatte er sich vielleicht bei Kai angesteckt und war nun ebenfalls krank? Nein, das konnte nicht sein, er hatte doch sicherheitshalber sofort, als er nach Hause gekommen war ein Mittel zur Vorbeugung eingenommen. Das war es also auch nicht.... Aber wenn er es sich recht überlegte... In letzter Zeit hatte sein Herz häufig so stark geschlagen... Und eigentlich, wie es ihm erst jetzt auffiel, immer nur in der Gegenwart von Kai, oder wenn er an diesen gedacht hatte... Komisch! Und als der Silberhaarige dann ohnmächtig in seinen Armen gelagen hatte, war es so schlimm gewesen, dass er gedacht hatte, seine Brust müsse zerspringen. Damals hatte er das auf sein gehetztes Laufen geschoben und nicht weiter darüber nachgedacht... aber jetzt.... war er etwa... Ach Quatsch, so was dummes! Das war nur diese dumme Wette, und vor allem die Bedingung, die er dafür erfüllen musste... Er hoffte einfach nur darauf, dass alles klappte und war deshalb aufgeregt, sich keinen Fehler leisten zu können. Inzwischen ging Tala den inzwischen gewohnten Weg, der von Kais Villa zur Bushaltestelle führte. So in Gedanken versunken, bemerkte er gar nicht, wie jemand ihm in den Weg trat. Und zwei Sekunden später war der total verdatterte und überrumpelte Tala in den jungen Mann hineingerannt und hatte ihn zu Boden geschworfen. Als der Rothaarige nun seinen Gegenüber (mitgefallen ^^) ansah, erkannte er ihn mit einem unterdrückten Stöhnen und erhob sich aus seiner Bodenlage: "Hallo.. Bryan.... Was machst du denn hier?", erkundigte Tala sich gelangweilt und genervt: "Willst du mir hinterherspionieren?" Der Russe mit den helllilanen Haaren stand ebenfalls auf und Talas Frage entlockte ihm ein gehässiges Grinsen: "Tja, glaubst du, wir vertrauen darauf, dass du nicht irgendwelche schmutzigen Mittel benutzt? Da bist du schief gewickelt! Wir gehen auf Nummer sicher und beschatten dich sicherheitshalber!" Nun wiederum war Tala an der Reihe zu grinsen: "Wenn du so was beschatten nennst, dann bin ich der heilige Geist! Deine Art ist mir ja schon immer etwas komisch vorgekommen... Schön und gut, in den letzten Tagen habe ich euch nicht bemerkt, aber jetzt bist du mir offensichtlich in den Weg getreten!" Bryan zuckte nur mit den Schultern und antwortete: "Tja, ich hatte eben den Auftrag, dir zu erzählen, dass wir dich beobachten und dass du erst gar nicht versuchen sollst, ein falsches Spiel mit uns zu treiben!" Scheinheilig antwortete Tala, während er sich an dem ihm den Weg versperrenden lilahaarigen Russen vorbeizuschieben: "Das würde ich doch nie wagen... und jetzt verschwinde!" Schon wollte er weitergehen, als ihn ein Satz Bryans aufhielt: "Du warst eben knallrot, weißt du das? Steht dir echt nicht gut!" Schnell wirbelte Tala herum, doch er musste erkennen, dass sein Teamkamerad schon um die nächste Ecke verschwunden war. Genervt stöhnte der Rothaarige und setzte seinen Weg fort. Mannomann, was waren seine Kollegen doch für Idioten! Wenn diese Trottel ihm so wenig vertrauten, sollte er sich vielleicht doch ein neues Team suchen und die Demolition Boys aufgeben.... Nein, das würde nichts bringen, diese drei hatten dasselbe erlebt wie er, vielleicht nicht ganz so schlimmes, aber doch waren sie ebenfalls in der Biovolt Abtei in Russland gewesen und sie hatten ebenfalls die Quälereien dort über sich ergehen lassen müssen.... ----Flashback---- "Nein, da will ich nicht rein!" "Stell dich nicht so an, Tala, das ist nur, damit du Wolborg wieder unter Kontrollte bekommst!" Doch der kleine Rothaarige sträubte sich weiter und entriss seine Arme immer und immer wieder dem harten Griff des grauhaarigen alten Professors, der versuchte, ihn in die riesige Kapsel zu bugsieren. Wieder zog der kleine, etwa siebenjährige, seine Arme fest an sich und eine kleine Träne rann seine Wange hinunter. Dann jedoch packte der Wissenschaftler fester zu und packte den Jungen und achtete nicht mehr auf sein Widerstreben. Als er ihn in der Kapsel wieder absetzte und die Tür fest verschlossen hatte, rannte er zu dem Schaltpult, das sich vor der gläsernen Hülle befand und legte einen Schalter um. Sofort wurde das riesige Gefäß, in dem sich der Kleine befand, mit einer hellblauen Flüssigkeit gefüllt, die ihm immer schneller hoch stieg, sodass er irgendwann ganz von ihr umhüllt war und keine Luft mehr bekam. Sofort schossen von überall her Kabel, die sich an Talas Körper befestigten und eines davon bewegte sich in seinen Mund und die Luftröhre hinab, um ihn mit Sauerstoff zu versorgen. Der Junge röchelte und versuchte, das weiße Kabel wieder auszuspucken, doch es blieb, wo es war. Erneut begann er zu weinen, doch seine Tränen verbanden sich sofort mit der Kondenz- Flüssigkeit und bald waren sie nicht mehr zu sehen. Nun betätigte der Wissenschaftler, der das ganze "Schauspiel" mit Genugtuung und Zufriedenheit betrachtet hatte, einen weiteren Schalter und schnell durchzuckten elektrische Stöße die gesamte Kapsel. Tala schrie laut vor Schmerzen auf, als die elektrischen Impulse seinen Körper durchströmten, doch die Flüssigkeit dämpften seine Schreie ab und der Mann bemerkte davon nichts, außer das gequälte Gesicht des Kleinen. -----Flashback End---- Nein! Bloß nicht wieder daran denken! Diese blöde Kapsel! Die hatte ihn erst in Cyber- Tala umgewandelt! Naja, wenn er daran dachte, dass er nur zwei Jahre später das Doppelte dieser Stromschläge aushalten musste. Und dann, noch einmal zwei Jahre später machte ihm noch nicht einmal mehr das dreifache davon etwas aus.. Er war damals zum Monster geworden.. zu Biovolts Monster.... ----Flashback---- "Der Anführer der Demolition Boys ist Tala Ivanow!" Boris beugte sich zu dem inzwischen 11- jährigen hinunter und gab ihm grob das Beyblade, auf dessen Bitchip der silberne Wolf Wolborg zu sehen war: "So, das ist der Verbesserte! Und jetzt zeige mir, dass du es verdient hast, der Leiter der Demolition Boys zu sein!" Der rothaarige Junge nickte, schloss die Hand fest um sein Blade und trat mit den Worten: "Ich werde Sie nicht enttäuschen, Boris!" zurück, wandte sich um und die restlichen drei Jungen, die sich in dem Raum befanden, folgten ihm. Noch im Gang auf dem Weg zum Stadium, das sich im Büro befand, sprach Tala mit seinem eiskalten Tonfall: "Ich bin euer Anführer! Wer also Zicken macht und mir nicht gehorcht, bekommt eine Abreibung von Wolborg, verstanden!" Die Anderen nickten und betraten, immer noch dem Rothaarigen folgend den riesigen Raum, in dem sich das Tableau befand. An das eine Ende stellte sich Tala, zu dem anderen bewegten sich zögernd Ian, Bryan und Spencer, die ebenfalls nicht viel älter waren als der Rothaarige. Gleichzeitig schossen alle vier auf ein Kommando Boris' ihre Blades in das Tableau und die anderen drei attackierten Tala gemeinsam, doch man sah nur einen Lichtblitz und die Blades von den dreien lagen mitten durchgetrennt außerhalb der Arena.... ---- Flashback End---- Ein Monster, ja genau ein Monster! Das war er damals gewesen! Und er würde es sein, solange er bei den Demolition Boys war... Aber er kannte ja nichts anderes... Also blieb ihm auch nichts anderes übrig, als ein Monster zu bleiben.... Tja, so spielte das Leben einem eben mit... "Oh Mann!" Kai ließ sich rücklings auf sein Bett plumpsen und verkroch sich sofort unter seiner Decke. Schlafen, ja das musste er, immerhin war er ja immer noch krank. Gerade hatte er die Augen ein wenig geschlossen, da ertönte ein Bellen und mit einem schnellen Ruck landete etwas Schweres auf ihm, das ihm kurze Zeit darauf japsend das Gesicht abschleckte, ohne dass Kai sich wehren konnte. Saba hatte er ja ganz vergessen. Aber sie anscheinend nicht ihn.... Um wenigstens etwas Ruhe zu bekommen, brachte er Saba wieder nach unten und ließ sie erneut im Garten laufen, etwas enttäuscht verzog sie sich zu Bugy und Craxone, die sich inzwischen um die Fressnäpfe tummelten. Wieder oben in seinem Zimmer legte er sich endgültig ins Bett, nahm sich eine der vier Fernbedienungen von seinem Nachttisch und schaltete die Musikanlage ein und drückte auf Play, um seine LieblingsCD durchlaufen zu lassen. Bereits beim dritten Lied fiel er in einem tiefen Schlaf, der jedoch nicht traumlos verlief.... Der Gang war lang, so unendlich lang... Kai hörte nur sein eigenes Atmen und die Laute, die seine Schritte auf dem glatten Boden hinterließen. Ihm kam es so vor, als würde er schon Stunden laufen, doch er konnte nicht aufhören. Zu beiden Seiten, an den dunklen Wänden des Ganges, hingen Bilder, Bilder die ihm so bekannt vorkamen. Und, jetzt endlich, erkannte er sie: Es waren Abschnitte aus seinem Leben.... Sein erster Tag in der Abtei, sein erstes Treffen mit Boris, mit Voltaire..... mit... mit Tala.... Und dann: Die ganzen schönen Stunden, die er mit seinem damaligen besten und einzigen Freund verbracht hatte... ihr oftmaliges Wettlaufen, bei denen der Sieger nie vorher bestimmt war, da beide gleichschnell waren, ihre Beybladematches... Und dann... dieser unsägliche Tag, an dem Tala Wolborg nicht mehr unter Kontrolle gehabt hatte... Die Verletzungen... die vielen Tage einsam im Krankenhaus... Aber, was sah er da... die Tür, das Ende des Ganges kam endlich in Sicht. Kai verlangsamte seine Schritte und blieb schließlich vor der geschlossenen Tür aus schwarzem Metall stehen. Mit zitternden Fingern griff er nach der Klinke und drückte sie zögernd hinunter. Ohne Probleme ließ sich die Tür öffnen und vorsichtig betrat Kai den Raum. Zuerst konnte er nichts sehen, alles war dunkel und schwarz, doch plötzlich erschien vor ihm eine Gestalt, die mit dem Rücken zu ihm stand. Als er diese fragte, wer sie sei, drehte sie sich um und Kai erkannte Tala. Dieser lächelte freundlich und streckte seinen rechten Arm aus und Kai somit die Hand hin. Zuerst zögerte der Silberhaarige, doch als ihm die ganzen Erinnerungen an die schöne Zeit mit Tala wieder einfielen, streckte er ebenfalls, doch langsamer, die Hand aus und ergriff die des Rothaarigen. Doch dessen Lächeln wandelte sich in ein gehässiges Grinsen um und langsam drückte er so fest zu, dass Kai laut vor Schmerz aufschrie. Dann öffnete sich unter Kais Füßen plötzlich der Boden und er stürzte hinab, der letzte Halt war Talas Hand. Aber dieser begann laut loszulachen, es war ein eiskaltes Lachen, eines ohne Freude, dann ließ der Rothaarige los... Und Kai fiel... und fiel.... Dabei schrie er laut Talas Namen und das Bild des gehässigen Lachens wollte ihm nicht mehr aus dem Sinn gehen... "Huff!" Schnell atmend fuhr Kai hoch und wischte sich nach der Erkenntnis, dass alles nur ein Traum gewesen sei, den entstandenen Schweiß von der Stirn. Nach einem Blick aus dem Fenster erkannte er mit Schrecken, dass es bereits später Abend war, die Sonne war schon hinter dem Horizont verschwunden. Da konnte er ja eigentlich auch genausogut weiterschlafen. Und genau das tat er dann auch, fiel erneut in einen tiefen Schlummer, doch diesmal verfolgte ihn kein Alptraum.... Am nächsten Tag stand Tala etwas verfrüht um viertel vor acht Uhr vor dem Kino der Stadt und schaute sich nervös nach alles Seiten um. Den Tag hatte der Jugendliche damit verbracht, sein Beyblade mal wieder zu überarbeiten, was dieses dringend nötig gehabt hatte. Außerdem hatte er einen Spaziergang unternommen, der ihn wieder zum Fluss geführt hatte, an dem er die frühen Abendstunden verbracht hatte. Daraufhin hatte er einige Jungen zum Beybladematch herausgefordert und dann musste er auch schon zum Kino los. Und da stand er nun... Tala kam sich aus einem unerfindlichen Grund lächerlich vor, wie er da stand und wartete, als hätte er ein Date.. Aber... Eigentlich war es doch ein Date, auch wenn es mit einem Jungen war... Ach quatsch, für ihn war das nur ein Treffen alter "Freunde". Hoffentlich wirkte es von außen her auch so.... Erneut, schon zum zehnten Mal in der letzten halben Stunde, warf Tala einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass es nun acht Uhr war und Kai sich verspäten würde, wenn er jetzt nicht käme. Doch da, genau pünktlich also, bog Kai um die Ecke des Kinos und schritt auf ihn zu, blieb kurz vor ihm stehen und nickte ihm zur Begrüßung kurz zu. Tala antwortete mit einem leichten und leicht übersehbaren Lächeln: "Hallo, Kai. Ich dachte schon, du kommst zu spät... Gehen wir rein?" Mit einer leicht fragenden Miene erkundigte sich der Silberhaarige: "Hast du denn schon Karten?" Aus seiner Hosentasche zog Tala diese und drückte Kai eine der beiden in die Hand: "Hier, bitte, wir gehen in den Film Hidalgo! Ist das okay?" Kai nickte und zusammen gingen die beiden durch die Pforten des großen Gebäudes und stiegen die Treppe am Eingang hinauf, und auf einen der Türsteher zu, dem sie ihre Tickets gaben. Er ließ sie ohne weiteres passieren und Kai steuerte sofort auf das kleine Geschäft innerhalb des Warteraums, das Popkorn und andere Knabbereien, sowie Erfrischungsgetränke verkaufte. Etwas perplex folgte Tala ihm und Kai erkundigte sich: "Du hast gesagt, du lädst mich ein! Bezahlst du das auch?" "Bist gar nicht gierig, ne... Aber lass mal sehen..." Er zog seinen Geldbeutel heraus und warf einen kurzen Blick hinein... "Für eine gemeinsame Popkorn und zwei Cola dürfte es wohl oder übel gerade noch reichen...." Sodale, Leutz, das war's dann erstemal..... Mehr gibt's beim nächsten Teil... eure, euch knuddelnde Neo Kapitel 9: Kino und andere Liebesprobs -------------------------------------- Heiho, Leutz ^^ Wie geht's, wie steht's? Bei mir läuft alles prächtig (bis auf den Schulstress ^^) Tut mir Leid, dass ihr so lange auf den Teil warten musstet, gomen... Danke für eure vielen, lieben Kommis * euch alle dafür knuddelt* hmm... wem widme ich denn den Teil... Okay: Marlene (danke für dein Co-Lesen ^^ * knuff) Silverslayer (weil ich dich lieb hab * knudde*) DarkYamiChan (für deine lieben Kommis ^^) So, jetzt aber genug der Vorrede, los gehts (tut mir auch leid, dass der Teil so kurz ist, gomen) Nachdem Tala bezahlt hatte, erkundigte sich Kai knapp: "Blank?", worauf Tala mit einem Nicken antwortete: "Ja, diese Eintrittskarten waren teurerer als ich gedacht hätte..." Kai seufzte: "Hätteste was gesagt, hätte ich für mich selbst bezahlt, mein Gott!" Er wandte sich mit seiner Cola in der Hand ab. Doch Tala sprach wieder mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht: "Aber nein, ich hatte doch gesagt, ich lade dich ein, also halte ich mein Versprechen auch... So, wo geht's jetzt zur Vorstellung?" Der Rothaarige verschwand kurz, um sich bei einem der Vorsteher nach der Kinonummer zu erkundigen und ließ den vollkommen verwirrten Kai alleine stehen. Ein leichter Hauch Röte zauberte sich auf sein Gesicht, welchen er aber sofort wieder versuchte zu vertreiben. Was war nur mit ihm los? Sonst war er doch auch nicht so leicht in Verlegenheit zu bringen! Als er es endlich geschafft hatte, dass sein Gesicht wieder eine normale Farbe angenommen hatte, kam Tala auch schon zurück: "Wir müssen ins Kino 2!" Kai nickte und folgte dem Rothaarigen in den Raum. Die beiden hatten Glück. Da heute ein Werktag war, war das Kino so gut wie leer, so hatten sie niemanden vor sich sitzen und hatten eine freie Sicht über die gesamte Leinwand. Der Film war spannend und gefiel Kai überraschend gut, obwohl er es sonst nicht gewohnt war, in einem öffentlichen Kino zu sein, da er bei sich zu Hause auf dem Anwesen selbst einen eigenen Audio- Video Raum hatte. Dort standen ihm selbst die neusten Kinofilme zur Verfügung, von denen er sich, sofort wenn sie erschienen, eine Kopie zuschicken ließ. Es war jedoch einmal etwas Anderes, sich einen Film in einem richtigen Kino anzusehen und Kai richtete seinen Blick nicht von der Leinwand. Geistesabwesend griff er in regelmäßigen Abständen in die Popkornschachtel, die zwischen den Beiden stand und holte sich eine Handvoll heraus. Gerade fasste er wieder in die riesige Schachtel, doch seine Hand stieß nicht auf das kalte, körnige und grobe Popkorn, sondern auf etwas Warmes, das er mit seinem Griff umfasste. Überrascht, doch etwas ahnend, wandte Kai seinen Blick von der Leinwand ab und richtete ihn auf die Schachtel. Obwohl es im Kino dunkel war, konnte er erkennen, dass er auf die Hand Talas getroffen war und diese nun umklammert hielt. Erkennend ließ er seinen Blick weiter wandern und erblickte dann Talas Gesicht, das zwar Verblüffung, aber auch einen leichten Funken von Röte zeigte. Nun wurde Kai knallrot und ließ die Hand des Rothaarigen sofort los. Dann erhob er sich rasant und rannte einfach nur noch in Richtung Ausgang, die Treppe hinunter und aus der Tür hinaus, einfach weg. Er ließ einen total perplexen, jedoch auch lächelnden Tala zurück. Dieser, ebenfalls leicht errötet, zog seine Hand nun auch aus der Popkornschachtel zurück und stand auf, folgte Kai aus dem Kinoraum, nur viel langsamer und gemütlicher als dieser. Mist! Da war es schon wieder! Dieses unermessliche Herzklopfen, das nicht enden wollte. Und die Röte ließ sich auch nicht ganz aus seinem Gesicht verbannen. Was war das für ein Gefühl? Kai blieb erst wieder stehen, als er im riesigen Warteraum vor dem Eingang des Kinos stand und lehnte sich gegen die Wand, atmete schnell aufgrund des hektischen Aufbruchs und der rasenden Geschwindigkeit. Warum? Warum klopfte sein Herz so hektisch? Es schlug so stark gegen seine Brust, dass er dachte, es müsse zerspringen! Und warum war er so verwirrt? Und warum verdammt noch mal war er wie ein kleines, weinendes Baby aus dem Kino gerannt? Mutierte er jetzt etwa noch zum Sensibelchen? Das fehlte ihm ja gerade noch! Nur durch seine abweisende Haltung konnte er sich in seiner Welt behaupten und seinen Platz verteidigen. Also jetzt bloß nicht gefühlsduselig werden! Aber was für Gefühle waren das überhaupt? Kai verstand sich selbst nicht mehr... Nein, das war jetzt auch egal.. Erst mal war es das Wichtigste, einen kühlen Kopf zu bewahren und seinen Herzschlag zu verlangsamen und diese verfluchte Röte aus seinem Gesicht zu vertreiben. Kai schloss die Augen und sog tief die leider schon stickige Luft des Raumes in sich ein und langsam aber sicher wurden sein Herzklopfen sowie seine Gesichtsfarbe wieder normal. Tala kam die Treppe hinunter und nachdem er sich vorsichtig und ein wenig besorgt um sein Vorhaben in der Eingangshalle umgeblickt hatte, erspähte er zu seinem Glück Kai an einer der Wände lehnen. Kurz aufseufzend trat Tala leise die letzten Stufen hinab und schritt auf ihn zu. Als er in Kais noch errötetes und vor allem verwirrtes Gesicht blickte, schien es ihm, als wisse er, was in dem Silberhaarigen vorging. Also beschloss er, kein Wort mehr an den Vorfall von vor fünf Minuten zu verschwenden und so das für Kai peinliche Erlebnis nicht erneut in dessen Erinnerung zu rufen. Als Tala den letzten Schritt tat, öffnete Kai seine Augen und blickte sofort in die Hellblauen des Anderen. Sofort drohte sich seine Farbe wieder ins Dunkelrote zu verändern und er stotterte leicht: "Ähm.. Tala... ich..." Doch der Rothaarige ging nicht weiter darauf ein und sprach mit einem Lächeln: "Hättest du vielleicht noch Lust, ein Stück spazieren zu gehen? Der Film wäre sowieso gleich zu Ende gewesen und eigentlich ist es noch zu früh am Abend, um schon nach Hause zu gehen!" Kai, zuerst ein wenig überrascht, antwortete dann, nachdem sein Gesicht wieder seine normale Hautfarbe hatte: "Ja, ist in Ordnung!" Tala lächelte erneut und drehte sich schon um, um sich zum Ausgang zu bewegen, als er hinter sich ein so leises Wort hörte, das er es fast nicht verstanden hätte: "Danke..." Er wandte sich noch einmal um und erkundigte sich, vorgebend, er hätte nichts gehört: "Hast du was gesagt, Kai?" Der Silberhaarige schüttelte den Kopf und schritt an Tala vorbei: "Nein... Lass uns gehen!" Tala nickte und folgte ihm. Nebeneinander gingen sie durch die dunklen, nur von den Straßenlaternen schwach erleuchteten Straßen. Talas war der Park, der auf halbem Weg zu Kais Anwesen lag und in dem sich ein kleiner See befand. Seit sie losgelaufen waren, hatten sie kein Wort miteinander gesprochen. Kai war es immer noch unangenehm, dass er so überstürzt den Kinoraum verlassen hatte und Tala hing seinen Gedanken nach, die sich hauptsächlich darum drehten, wie er Kai möglichst schnell dazu bringen konnte, sich in ihn zu verlieben. Inzwischen konnten die beiden Jugendlichen von Weitem schon die Eingangspforten des Parks sehen, der neben der Hauptstraße begann und sich über etwa drei Quadratkilometer Platz erstreckte, das Paradies mitten in der Großstadt. Nun ergriff als erstes Tala das Wort: "Ist das in Ordnung, wenn wir noch ein wenig in den Park gehen?" Kai, überrascht aus seinen Gedanken gerissen zu werden, antwortete leicht stammelnd: "Wie... Oh? Der Park? Ja, können wir machen!" Wieder leicht verlegen wandte er seinen Blick auf die steinernen Statuen, die den Eingang für den Park symbolisierten. Tala lächelte leicht: "Schön!" Nun waren sie vor dem Park angekommen und durchschritten das riesige Tor. Sofort waren sie wie in einer anderen Welt, als wären sie mitten in der Wildnis, und nicht mehr in der Großstadt. "Ganz ehrlich.... In diesem Park war ich noch nie!", gab Kai zu. "Wirklich? Ich bin oft hier! Ich liebe die Natur und die Tiere!", lächelte Tala. "Aber andererseits... Du brauchst auch keinen öffentlichen Park zu besuchen, weil du auf dem Anwesen deines Großvaters lebst... Da ist ja immerhin genug Natur!", fügte er hinzu. Von weitem sahen sie nun den See, der, versteckt hinter den Bäumen, sich über eine etwa einen halben Quadratkilometer große Fläche erstreckte. Endlich erreichten sie ihn und begannen, ihn auf einem etwa zwei Meter breiten Weg zu umrunden. Das helle Licht des Vollmonds fiel auf das dunkel wirkende Wasser, was es in alle Richtungen reflektierte. "Es ist sehr schön hier, Tala!", sprach Kai nach einer Weile stillen Nebeneinanderlaufens. Tala lächelte leicht: "Ja, das finde ich auch... Hier komme ich immer her, wenn ich ein wenig Ruhe brauche.." Von dieser Aussage etwas überrascht, fragte sich Kai, warum Tala die ganze Zeit so nett und vor allem so offen war. Und warum, verdammt noch mal, lächelte er so oft? Kai verstand die Welt nicht mehr... Früher war Tala immer eiskalt, abweisend und ernst gewesen und lachen hatte man ihn höchstens hören, wenn er ein Beyblade- Match bestritt, und dieses Lachen war hämisch. Aber das Lächeln, das sich an diesem Tag auf Talas Mund zeigte war freundlich und nicht das geringste bisschen mehr fies, eher nett und glücklich. Warum war Tala momentan nur so, langsam wurde es Kai unheimlich... Aber was machte er sich Sorgen darüber... Er hatte ja eh nicht viel mit Tala zu schaffen, die Sache mit dem Kino war, für ihn zumindest, eine einmalige Angelegenheit, die sich nicht wiederholen würde... In diesem Moment riss ihn ein tiefer Seufzer Talas aus den Gedanken. Mit leicht gereizter Stimme erkundigte sich Kai: "Was ist denn los?" "Ach... Nichts, ist schon gut!" Also wandte Kai seinen Blick wieder von Tala ab und ließ ihn über den See schweifen, obwohl er nicht recht davon überzeugt war, das wirklich nichts vorgefallen war. Tala blickte, als er sich sicher war, dass Kai seine Aufmerksamkeit von ihm abgelenkt hatte, nach oben in die Baumwipfel, die sich weit über den beiden erstreckten und wieder erkannte er die Person, die sich dort oben befand. Nun hob sie den Arm und winkte Tala leicht zu und dieser erkannte den hämischen Gesichtsausdruck, den Bryan aufgelegt hatte. Natürlich spionierte man ihnen wieder hinterher. Als hätte Tala ihn im Kino nicht bemerkt, wie er vier Reihen hinter ihnen, in der letzten Reihe, seinen Platz gefunden hatte, doch er hatte sich nichts anmerken lassen. Dabei war er nur hierhergekommen, um seinen Verfolger abzuschütteln... Mist, das hatte nicht geklappt, er brauchte eine neue Strategie... Es nervte ihn, dass dauernd einer der Demolition Boys an seinen Fersen klebte... Aber es gelang ihm einfach nicht, die drei auszutricksen... Naja, er hatte jetzt Wichtigeres zu tun, als sich Gedanken über seine Verfolger zu machen... Er durfte ja seinen Plan nicht vergessen. Tala wandte seinen Blick wieder Kai zu, der immer noch leicht abwesend auf die Oberfläche des Sees starrte. Dann streckte er leicht seine Hand aus und umfasste die von Kai.... Erneut in Gedanken versunken, blickte Kai auf den See hinaus, als er plötzlich etwas an seiner Hand spürte. Ein warmer Schauer lief ihm den Rücken hinunter und ließ ihn kurz zittern. Schnell sah er auf seine Hand, um festzustellen, was es war, als er auch schon weggezogen wurde. "Komm schon, Kai... Da hinten ist was schönes!" Nun war Kai sich sicher: Tala hatte seine Hand ergriffen! Warum hatte er das getan? Bestimmt nur, weil er ihm etwas zeigen wollte.. Aber war da noch etwas anderes? Kais Herz schlug heftig und er bemerkte, wie sich schon wieder die Röte auf sein Gesicht zauberte. Nein! Jetzt bloß nicht knallrot werden! Beruhigen! Doch immer noch spürte er die Wärme von Talas Hand...... Nun ließ Tala sie wieder los und erneut durchfuhr ein Schauer Kais Körper.... Also doch nur, weil Tala ihm etwas zeigen wollte! Aber... Was war das für ein Gefühl? Kai war.... er war enttäuscht, dass es nicht wegen etwas anderem gewesen war... Und warum zum Kuckuck konnte er sein Herz nicht beruhigen, es schlug ihm immer noch bis zum Hals... "Dort vorne, Kai! Da ist sie!" Aufgrund der Verblüffung dessen, was er jetzt erblickte, vergaß Kai seine Gedanken und die Röte verschwand von seinem Gesicht. Vor den Beiden stand eine riesige, mindestens drei Meter große Statue, ein weißer Engel, der aus Marmor gemeißelt worden war. Die weichen Züge und das Fallen der Kleider war das Werk eines wundervollen Künstlers, der sein Handwerk verstand, der Engel sah einfach wunderschön aus. Erneut sprach Tala: "Der ist schön, nicht wahr? Jedes Mal, wenn ich hier im Park bin, komme ich hierher, um den Engel anzusehen.. Er ist das Schönste, was dieser Park zu bieten hat. Ich liebe diese Statue..." Bei dem Wort >Liebe< zuckte Kai fast unmerklich zusammen, und sein Herz begann wieder schneller zu schlagen.... Sodale, das war's dann leider auch schon.. Gomen nochmal ^^ Wie immer freue ich mich über alle Kommis ^^ * knuddel* Neo Kapitel 10: Gespräche und kleine Lügen -------------------------------------- Heiho, meine lieben Leutz!!! Hammervielen Dank für eure total lieben Kommis ^^ Und sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, um einen neuen Teil reinzuposten.. Das hole ich jetzt nach.... Hmmmm... Wem widme ich denn diesen Teil???? Marlene (Probelesen XD * knuddel*) Silverslayer (weil ich dich sooooooo lieb hab) und all meinen anderen lieeeeben Kommi- Schreibern * euch- alle- knuddel* So, das war jetzt aber wirklich genug der Vorrede... Jetzt geht's endlich los mit meinem neuen Teil... Nach einiger Zeit, in der die Beiden die Statue stumm betrachtet hatten, ergriff Tala wieder das Wort: "Oh, es ist schon spät, Kai.... Besser, wir gehen.. Soll ich dich noch nach Hause bringen?" Kai, etwas überrascht, erwiderte: "Brauchst du nicht, so weit kenne ich mich in der Stadt auch aus, dass ich alleine nach Hause finde!", fügte er dann etwas gereizt hinzu. Doch Talas Lächeln verlor nicht seine Stärke: "Macht mir echt nichts aus, Kai... Tu ich gerne! Und außerdem ist es ziemlich weit!" Als sei es ihm gleichgültig, zuckte Kai mit den Schultern und wandte seinen Blick von der Statue ab, ließ ihn über den Wald schweifend, zu Tala wandern, bis er ihm direkt ins Gesicht sah: "Wenn du unbedingt willst... Ich hindere dich nicht daran!", sprach Kai knapp und drehte sich dann auf dem Absatz um, richtete seine Schritte über den Platz zu einem kleinen Weg, der zu dem Ausgang des Parks führte. Tala, leicht perplex, folgte ihm und erneut und beschleunigte sein Tempo, bis die beiden wieder auf einer Höhe liefen.... Mannomann.. solche Augen... Solche Augen hatte Kai noch nie gesehen... Ihre hellblauen Tiefen verzauberten ihn und ließen ihn alles um sich herum vergessen, sie zogen ihn in ihren Bann. Sie wirkten so unergründlich, eigentlich freundlich, doch auf irgendeine Weise auch unendlich traurig. Auch schien es ihm so, als hätte Tala etwas zu verbergen, worüber er nicht sprechen wollte.... Nun war Kais Blick gen Boden gerichtet und er dachte kurz über den heutigen Abend und die darauffolgende Nacht teil.. Eigentlich war er, bis auf einige Kleinigkeiten, die er lieber hätte übergangen, recht schön gewesen, eine gute Abwechslung zu seinem langweiligen und spröden Alltag in dem riesigen Haus, ganz alleine, nur mit dem Personal und seinen Hunden... Tala überlegte ebenfalls, doch seine Gedanken drifteten in eine ganz andere Richtung. >Wie kann ich Kai dazu bringen? Wie kriege ich ihn dazu, sich in mich zu verlieben? Bisher habe ich mein Möglichstes getan, aber das scheint einfach nicht genug zu sein, er wirkt immer noch abweisend! Was soll ich denn noch tun? Mich vor ihm auf die Knie werfen und meine "unendliche Liebe" gestehen? Ach Quatsch, ich Idiot! Wie kann ich nur an so was denken?!" Schnell schüttelte Tala den Kopf, um diesen Gedanken aus seinem Gehirn zu vertreiben... Doch eigentlich... Nein! Bloß nicht anfangen DARÜBER noch nachzudenken! In seinem Kopf war jetzt kein Platz DAFÜR!!! Inzwischen hatten die Beiden die Pforten des Parks erreicht und sie auch durchschritten; dann hatten sie die Richtung geändert und ihr Ziel war nun Kais Anwesen.... "Und was mach ich jetzt?" Ray saß auf seinem kleinen Balkon, der von seinem Wohnzimmer aus nach draußen führte, und überlegte, was er nun zu tun hatte. Seit dem Telefonat, das er von Tala und Kai gleichzeitig erhalten hatte, hatte er ununterbrochen nachgedacht und gerätselt, ob es richtig gewesen war, was er getan hatte und schließlich, erst vor einer halben Stunde, war er darauf gekommen, dass es das Richtige gewesen war. Immerhin hatten Tala Gewissensbisse geplagt und er hatte Kai besucht... Alles Andere musste er nun den Beiden überlassen, ob sie wieder Freunde werden, oder für immer Feinde bleiben würden. Ray seufzte kurz, dann erhob er sich aus seinem Stuhl, betrat wieder seine Wohnung und schloss die Balkontür fest hinter sich zu. Und er? Was würde er jetzt tun? Ursprünglich hatte er vorgehabt, sich in diesen Ferien einen richtigen Job zu besorgen, um sich wenigstens etwas Geld dazuzuverdienen, damit sein Onkel, der Leiter des Restaurants nicht die gesamten Kosten für die Wohnung und seine Lebensmittel übernehmen musste. Und dieser Plan war jetzt in Vergessenheit geraten, dabei war er doch so wichtig! >Tja, dann werde ich mich wohl jetzt so bald wie möglich darum kümmern müssen! Da bleibt mir nichts anderes übrig, auch wenn ich beim besten Willen keine Lust dazu aufbringen kann, Arbeiten zu gehen, aber man kann sich seinen finanziellen Stand ja leider nicht aussuchen!" Erneut, und heute bestimmt schon zum x-ten Mal, seufzte Ray tief und betrat seine Küche. Dort bewegte er sich zu einem kleinen Ständer, in dem sich Zeitungen und Zeitschriften befanden. Er kramte kurz und schnappte sich dann die aktuellste Zeitung, die er mit sich in sein Schlafzimmer nahm, wo er sich auf sein Bett fallen ließ und einen Stift zur Hand nahm. Daraufhin schlug er die Stellenanzeigen auf und las sie sich aufmerksam durch, immer bereit, eine zu umkreisen, wenn sie sich gut anhörte. Doch bereits nach einer viertel Stunde gab Ray es auf, er konnte sich einfach nicht richtig konzentrieren. Also legte er die Zeitung und den Bleistift zur Seite, drehte sich einfach um und kuschelte sich tief in die Decke ein. Schnell schlief er ein..... Wortlos schritten Tala und Kai nebeneinander die leicht erhellten Straßen, die zu Kais Villa führten, entlang. Hin und wieder warf der Rothaarige seinem Begleiter verstohlene Blicke zu, die dieser jedoch nicht bemerkte. So ging es eine Weile, bis Tala sich überwand und wieder als erstes sprach: "Ähm, Kai?" "Was ist?", kam die knappe Antwort von dem Silberhaarigen, der noch immer auf den Boden blickte. "Wie fandest du den Abend?" "Warum willst du das wissen, Tala?" "Nun ja...", druckste dieser kurz herum und gab dann die Antwort: "Naja, weil ich ihn eben sehr schön fand...!" Erneut lächelte Tala und blickte Kai ins Gesicht. Dieser erwiderte: "War ganz okay... War lange nicht mehr draußen unter Leuten, so richtig weg...!", fügte er hinzu. Tala war leicht, doch positiv, überrascht, dass Kai plötzlich so offen war und sein Lächeln verfestigte sich weiter... Warum lächelte er eigentlich so oft und vor allem so lange? Das war ihm immer noch nicht klar! Eigentlich hatte er gedacht, er hätte es verlernt und könne schon seit über zehn Jahren nicht mehr lächeln.. Aber anscheinend hatte er sich geirrt.. Dabei war Lächeln doch so einfach... so einfach und wirkungsvoll. Denn damit verwirrte er Kai mehr als mit all seinen Worten! Also war es äußerst praktisch, denn dann wäre es bestimmt viel leichter, ihn hinters Licht zu führen... Aber eigentlich.. eigentlich wollte er Kai nicht hintergehen, denn sie waren ja früher mal Freunde gewesen und es gab zwischen ihnen, trotz der inzwischen jahrelangen Feindschaft, immer noch ein so gut wie unzertrennliches Band, das die beiden miteinander teilten. Tala wollte es zwar nicht zugeben, aber sein bester Freund hatte ihm sehr gefehlt, vor Allem, nachdem er aus der Abtei zu seinem Großvater gezogen war... ----Flashback---- "Kai hat die Abtei verlassen. Er ist bei Master Voltaire!" Diese Nachricht durchfuhr die Seele des zehnjährigen wie ein Stromschlag. Warum? Warum musste sein bester Freund gehen? Und warum hatte er sich nicht von ihm verabschiedet? Der Rothaarige saß zusammengekauert auf seinem Bett und hatte das Gesicht in den Armen, die er auf seine Knie gelegt hatte, vergraben. Ja, er war traurig, unendlich traurig, so traurig, wie er noch nie zuvor gewesen war... Es stimmte zwar, dass Kai und er sich gestritten und sich dann ohne Entschuldigung einfach auseinander gelebt hatten, aber er vermisste ihn schrecklich. Mit ihm zusammen hatte er wenigstens gelacht und ein wenig Spaß in dem harten Leben der Abtei gehabt... Nun klopfte es lautstark an der Tür: "Tala!!! Komm sofort raus!!! Du solltest schon seit zehn Minuten beim Training sein!", hallte die laute Stimme eines Wissenschaftlers durch die hölzerne Tür. Doch Tala schüttelte den Kopf und sagte mit schon fast weinerlicher Stimme: "Nein! Ich komme nicht!!! Lasst mich in Ruhe!" Doch der ältere Mann tat dies nicht und rüttelte stattdessen an der Tür, doch vergebens: Tala hatte den Schlüssel im Schloß umgedreht und somit abgeschlossen. Erneut schrie der Professor: "Wenn du nicht sofort da rauskommst, dann müssen wir Wolborg zerstören!" Das war, bekannterweise, das einzige Mittel, um Tala zu etwas zu zwingen. Und tatsächlich: Nach einigen Sekunden hörte man ein Klicken und der Rothaarige öffnete die Tür: "Macht ihn nicht kaputt, bitte, macht ihn nicht kaputt! Er ist doch das Einzige, was mir geblieben ist!" Doch der Wissenschaftler hörte nicht auf seine Worte und packte den Jungen grob am Arm, zog ihn mit sich: "Komm!!! Wenn du nicht willst, dass wir Wolborg schrotten, dann tust du besser, was wir sagen Tala! Und nun sage ich, dass du trainieren gehst!" Der Junge biss die Zähne zusammen und wischte sich kurz mit seiner freien Hand über die Augen. Dann nickte er und sprach mit inzwischen wieder fester Stimme: "Ja!" ----Flashback End---- Ja, so war es gewesen.. Früher hatte er für die Zeit mit Kai gelebt, doch als dieser fort war, hatte er nur noch existiert, um Wolborg ein guter Besitzer zu sein und ihn behalten zu dürfen.. Der Blade mit dem sich darin befindlichen Wolf war zu seinem Leben geworden und füllte es komplett aus. Tja, das hatte er zumindest damals gedacht, aber inzwischen wusste, dass er es sich nur eingeredet hatte. Tala seufzte und blickte wieder hinüber zu Kai, der anscheinend etwas auf einem der Hochhäuser, an dem sie vorbeiliefen entdeckt zu haben schien. Der Rothaarige blickte in besagte Richtung und erkannte, dass ein Schatten sich dort oben befand. Ohne diesen näher zu identifizieren, wusste Tala, dass es sich nur um Bryan handeln konnte... Würden sie ihn denn nie in Ruhe lassen.. Doch da nun auch Kai bemerkt hatte, dass sie verfolgt wurden, hieß es improvisieren. Auf diesen Erstfall hatte Tala sich zwar nicht vorbereitet, jedoch fiel ihm sogleich etwas ein... "Du hast ihn also auch bemerkt, Kai! Bryan spioniert uns schon den ganzen Abend hinterher..." Kai blickte ihn leicht verblüfft an und erkundigte sich: "Du wusstest es? Und du hast mir nichts gesagt?" "Nun ja... Ich wollte dich nicht mit meinen Problemen belasten..." "Also hör mal!", empörte sich Kai: "Immerhin werde ich ja ebenfalls mitverfolgt und deshalb ist es ja wohl mein gutes Recht ,das auch zu erfahren!" Tala nickte und sprach: "Ich werde es dir erklären.... Aber nicht hier.."... Leise fügte er hinzu: "Lass uns erst einmal Bryan abhängen..." Kai stimmte ihm mit einem leichten Bewegen des Kopfes und Tala sah sich kurz um, bewegte sich dann auf eine Nebengasse zu, in die er, von Kai gefolgt, einbog... Daraufhin und nach etwa fünf weiteren Nebenstraßen, die sie in schnellem Laufschritt durchschritten hatten, standen sie vor der Lagerhalle einer alten Firma. Kai ließ seinen Blick über die Dächer schweifen, doch er konnte nirgendwo den hell Lilahaarigen entdecken: "Die Luft ist rein.. Jetzt sag schon!" Tala wandte den Blick von dem Silberhaarigen ab und begann dann: "Okay... Wo fange ich am besten an... Meine Teamkameraden Bryan, Ian und Spencer... sie vertrauen mir schon seit längerer Zeit nicht mehr und wie ich aus einem ihrer Gespräche, die ich eigentlich nie hätte hören sollen, entnommen konnte, beschattet mich schon seit etwas über einem Monat Tag und Nacht einer der drei, egal wo ich hingehe... Und gestern haben sie sich erneut unterhalten... sie dachten, dass ich mich mit dir und den anderen Bladebrakers zusammentun wollte... und mich gegen sie verschwören wollte... Obwohl dies nicht stimmt.. Ich habe schon überlegt, ob ich ihnen alles erklären sollte... aber sie würden mir nicht zuhören!" Er blickte in eine andere Richtung und wartete auf Kais Antwort... >Ich hätte nicht gedacht, dass ich so reden kann? Selbst mich hätte es überzeugt, wenn ich in Kais Position gewesen wäre... und ich habe trainiert, mich von nichts und niemandem täuschen zu lassen....< Kurze Zeit herrschte Stille zwischen den Beiden, dann ergriff Kai das Wort: "Sie beschatten dich? Das muss schlimm sein.. Ich meine, sie vertrauen dir nicht, das ist doch bestimmt hart für dich..." Tala nickte.... Warum redete Kai nur so? Das war Tala gar nicht von ihm gewohnt... er kannte eigentlich nur den eiskalten und abweisenden Kai... aber... als er dies dachte, fiel ihm auf, wie wenig er eigentlich über Kai wusste, über dessen Leben... Jedoch... Der Silberhaarige war in den Tagen, in denen er nun öfters Treffen, wenn auch unfreiwillige, mit ihm gehabt hatte, sehr stark verändert.. Am Anfang war er wirklich so kalt gewesen wie früher... doch dann, nach und nach... war seine andere Seite zum Vorschein gekommen, seine freundliche Seite, wenn man diese so bezeichnen konnte... "Und was willst du dagegen tun?", unterbrach Kai nun erneut das Schweigen... "Was ich dagegen tun will? Ich weiß es nicht...", brachte Tala zusammen, den diese Frage sehr überrascht hatte... "Aber irgendetwas musst du doch tun...", fügte Kai hinzu.... Ja, ihm tat Tala Leid... dass es so schlimm um ihn und sein Team stand, hatte er weder gewusst, noch auch nur im Entferntesten geahnt... Er hatte ja keine Ahnung gehabt... Und trotzdem hatte Tala nach außen hin freundlicher gewirkt, als er es früher gewesen war.... Vielleicht... ja vielleicht suchte Tala ja genau wie er nach einer Person, mit der er reden konnte.... sich einfach nur unbefangen unterhalten konnte... Aber sogar eine solche Person zu finden war ihm verwehrt, durch die ewige Beschattung durch die Mitglieder der Demolition Boys.... "Ich weiß nicht, was ich dagegen tun könnte... Wenn ich versuche, mit ihnen zu reden, dann kommt heraus, dass ich alles gewusst habe.. und wenn ich es nicht tue, dann werden sie mich weiter verfolgen...." Kai nickte verstehend und überlegte kurz: "Ganz ehrlich: Ich wüsste nicht, was ich an deiner Stelle tun würde..." Tala war verblüfft... Warum sprach Kai auf einmal so offen zu ihm? Warum sprach er so völlig ohne Vorbehalte und sagte ihm offen und ehrlich seine Meinung? Das war der Rothaarige nicht gewohnt.. Ihm war eigentlich bis jetzt nie die wirkliche und ganze Wahrheit gesagt worden... Man hatte ihm stets etwas verschwiegen und darüber hatte man dann getuschelt... Tala hatte nie das alles erfahren, was er gerne gewusst hätte... So wie damals.. mit seinen Eltern... Bis heute wusste er nicht den wirklichen, richtigen Grund, warum.. warum sie ermordet worden waren... Man hatte es ihm oft erklärt, doch er hatte stets gewusst, dass es nicht die Wahrheit war... Er hatte versucht, selbst hinter das düstere Geheimnis zu kommen, doch bis jetzt war es ihm nicht gelungen, alles aufzudecken.... Und das würde ihm, so sehr Tala es auch bedauerte, wahrscheinlich nie ganz gelingen. Der Rothaarige seufzte und sprach dann: "Dann sind wir mal einer Meinung. Du hast genau das ausgesprochen, was ich mir seit zwei Wochen denke...." Er brach ab und begann dann mit einem neuen Thema, da dieses anfing, ihm etwas unangenehm zu werden: "Aber wie auch immer, wir sollten jetzt wirklich gehen, es wird langsam wirklich spät.... und außerdem... Bryan hat uns gefunden!", fügte er leise flüsternd hinzu. Kai nickte zustimmend und nachdem Tala sich noch einmal genau vergewissert hatte, wo sie sich befanden, schlugen sie eine Gasse ein, die zurück zur Hauptstraße führte.... Sodale, das war's dann leider auch schon wieder... Wie immer freue ich mich total über Kommis XD Ich versuche auch, den nächsten Teil so schnell wie möglich zu posten.... * euch- alle- nochmal- knuddelt* Neo Kapitel 11: Ausführung des Plans und neue Gefühle ------------------------------------------------- Hallihallohallöchen und Heiho, Leute ^^ Hier ist er endlich, der neue Teil von meiner FF "Golden Month" Tut mir Leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich hatte viel zu tun ^^ und außerdem war ich noch weg... * sich- verbeugt- zur- Entschuldigung* Ich hoffe, ihr habt viel Spaß mit dem Teil ^^ Diesen Teil widme ich.... * räusper* Marlene (wie immer) Silverslayer (auch wie immer) lavanja (Danke, dass du mir so viele liebe Kommis schreibst * knuddel*) So, jetzt aber genug ^^ Los geht's mit meinem Teil ^^ Nach etwa einer halben Stunde so gut wie stummen nebeneinander her Laufens, standen sie zu Kais Erleichterung endlich vor seinem Anwesen. Er war froh, dass sie nun da waren, denn inzwischen war es ihm unangenehm, so allein mit Tala durch die nächtlichen Straßen zu gehen. Zwar wusste er nicht warum, aber die Anwesenheit des Anderen, sein stilles einfach nur Da- Sein machte ihn nervös... Tala ergriff das Wort: "So, da wären wir.... Tschüss und gute Nacht, Kai! Der Tag war schön!" Kai zögerte kurz und überlegte, was er wohl am besten antworten sollte.... Er entschied sich endlich, als Tala schon fast die leere Straße überquert hatte: "Warte noch kurz!". Der Rothaarige drehte sich um und sah ihn fragend an... "Danke für deine Einladung! Und ich wünsche dir auch eine gute Nacht.. Komm gut nach Hause!" Nachdem er diese Worte gesagt hatte, drehte sich Kai schnell um und zog einen Schlüssel aus seiner Baggy-Tasche, schloss rasch das eiserne Tor auf und durchquerte den Garten, nachdem er dieses wieder geschlossen hatte, schnell.. Nein, Tala durfte nicht die Röte sehen, die sich auf seine Wangen geschlichen hatte, bloß nicht, sonst würde er für den Rest seines Leben als Sensibelchen dastehen. Und das wollte der Silberhaarige nicht... Alles bloß das nicht! Als er das große Portal der Villa hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich leicht seufzend an die Tür... Warum klopfte nur sein Herz so stark? Das kannte er gar nicht von sich... Er war doch sonst die Ruhe selbst und selbst noch so starke Gefühlsregungen konnten ihn nicht dazu bringen, nervös oder unruhig zu sein... Aber Tala, der schaffte doch tatsächlich das, was kein Mensch vor ihm erreicht hatte... Der Rothaarige betrat die Wohnung erst, nachdem er kurz an der Tür gelauscht hatte, ob seine Teamkameraden bereits da waren. Zu seiner Erleichterung vernahm er keinen Laut aus dem Appartement und so durchschritt er hastig den Flur, pfefferte seine Jacke in eine Ecke und steuerte das Wohnzimmer an... Kurz bevor er den Flur verließ, um in dieses einzutreten, hörte er leise Stimmen... Die Anderen waren also doch schon da, hatten ihn jedoch nicht bemerkt. Er legte seinen Kopf an die Tür, um zu lauschen... Sie sprachen tatsächlich über ihn und seine Wette... "Er ist wirklich vorangekommen, Bryan? Bist du sicher?" "Ja natürlich, Ian... Denkst du, ich habe keine Augen im Kopf?" "Das ist nicht gut, Leute! Denkt daran, was eigentlich unser Plan war!", sagte nun Spencer, um auch seinen Senf dazuzugeben.. "Denkst du, das vergessen wir, Spencer?", meinte nun wieder Bryan. "Ich weiß sehr wohl, dass wir diese Wette nur inszeniert haben, um Tala endlich loszuwerden... Egal, ob er sie nun gewinnt, oder es nicht schafft.. Los sind wir ihn in jedem Fall, wenn wir unsere Strategie nur gut durchführen.." Ian lachte hinterhältig... Doch Tala hatte genug gehört... Er schnappte sich schnell seine Jacke und verließ die Wohnung, schloss diesmal die Tür sehr leise... Sein Ziel war wieder das Dach des Hauses.... Von dort aus blickte er in die tiefschwarze Nacht hinein... Dachten die drei wirklich, sie konnten ihn an der Nase herum führen? Ja, das mussten sie wohl, wenn sie sich so einen dämlichen Plan ausdachten... >Wenn die glauben, dass sie mich so einfach loswerden, dann haben sie sich geschnitten! Ich lasse mich von meiner Position nicht vertreiben! Ich verteidige meinen Platz und ich tue alles dafür, ihn nicht zu verlieren... Naja, fast alles.... Aber ich werde ihn nicht aufgeben müssen... Das können die drei vergessen... Ich lasse mich nicht unterkriegen!< Der Rothaarige richtete seinen Blick hinauf zu den Sternen und leicht verzog sich sein Gesicht zu einem hämischen Lächeln.... Als er sich am nächsten Morgen aus den Laken schälte, spürte er als erstes einen stechenden Schmerz in seinem Kopf. Er hätte am gestrigen Abend nicht so spät ins Bett gehen sollen, denn er hatte viel zu wenig geschlafen. Dies hatte ihm früher nichts ausgemacht, er hielt jede erdenkliche Art von Schmerzen, Qualen und Foltern aus. Doch seit er nicht mehr für Biovolt arbeitete, hatte er sich zu seinem eigenen Leitwesen zum Langschläfer entwickelt. Nachdem er sich aus seinem Bett erhoben hatte, verzog er sich nur ganz kurz ins Bad, zog sich daraufhin an und überdachte währenddessen noch einmal den Plan, den er gleich heute in die Tat umsetzen würde. Daraufhin holte er sich aus seinem Zimmer einige Sachen, die er für den Tag brauchen würde und betrat dann den Flur. Kurz vergewisserte er sich, dass seine drei Teamkameraden bereits wach waren und sich im Wohnzimmer versammelt hatten, jedoch nichts miteinander besprachen. Dann griff er sich das schnurlose Telefon, das sich bisher auf der Ladestation befunden hatte und hielt es sich ans Ohr, jedoch ohne vorher eine Nummer eingetippt zu haben. >Dann werde ich mal schön dafür sorgen, dass das, was ich Kai gestern erzählt habe, auch ja wahr wird! Ich will ihm ja keine Lügen erzählen!<, dachte er leicht hämisch und begann mit lauter Stimme, sodass ihn seine Teamkollegen, die sich immer noch still im Wohnzimmer befanden, auch hörten: "Ja... Ja... Ja, Ray... ist in Ordnung! Ja, ich habe unseren Plan nicht vergessen.... nein... Ja... Geht alles klar! Ich werde das deichseln... Ja... Ist gut... Ich komme vorbei... Ja... Tschüss...." Er legte den Hörer wieder auf die Station und grinste hinterhältig. Er war sich sicher, Bryan und die Anderen hatten den Köder geschluckt. Sein Plan war, sie hinters Licht zu führen, sie sollten glauben, dass er eine Abmachung zur Verschwörung zusammen mit den Bladebrakers hatte und sie hintergehen wollte. Bestimmt waren sie voll darauf hereingefallen. Tala kannte die Charaktere seiner "Freunde" schon so lange und er hatte sich oftmals darüber amüsiert, wie berechenbar sie doch waren... Nun, seinem Plan folgend, schnappte sich Tala seine Jacke und öffnete die Wohnungstür, und schloss sie auch hinter sich wieder. Um den dreien die Verfolgung zu erleichtern, bewegte sich der Rothaarige für extra langsam und schritt, sich nicht umsehend, über die Straße, durch eine Nebengasse. Kurz blieb er stehen und horchte. Gut! Hinter sich erklangen leise, aber doch deutlich hörbare Schritte, also verfolgten ihn die Demolition Boys, ganz wie er es vorgesehen hatte. Aber sie würden schon noch ihr blaues Wunder erleben. Genauer: Ein Wunder mit scharfen Zähnen. Bei diesem Gedanken musste Tala lächeln und beschleunigte sein Tempo, jetzt mit dem Wissen, dass sie auf seine ihnen unbewusste Herausforderung eingegangen waren. Nachdem er nur wenige Minuten an der Bushaltestelle gewartet hatte, kam auch schon der, diesmal total überfüllte, Bus, in welchen er vorne beim Fahrer einstieg und sich auch dort auf einem der letzten freien Plätze niederließ. Er konnte erkennen, dass Bryan, Ian und Spencer, so unauffällig wie möglich, durch die hintere Tür einstiegen und sich hinter einer Gruppe von Studenten versteckten. Tala musste lächeln. Hielten sie ihn wirklich für so blöd, zu glauben, er würde sie nicht bemerken? Für so hirnlos hatte selbst Tala sie nicht gehalten. Kurze Zeit später, nachdem der Rothaarige die Haltestelle, an der er aussteigen musste, erreicht hatte, machte er sich auf den Weg durch die Nebengassen, immer gefolgt von den unsichtbaren Schatten. Bald würde er sein Ziel erreicht haben und würde es den dreien heimzahlen können. Na ja... Eigentlich würde nicht er es ihnen heimzahlen, sondern jemand anderes, drei andere, um genau zu sein. Da vorne! Von weitem konnte Tala nun das riesige Anwesen mit dem großen und wunderschön angelegten Garten erkennen. Dort war Kais Villa! Erneut beschleunigte der Rothaarige sein Tempo und lief nun schon fast. Auch die Schritte hinter ihm wurden rascher und Tala befürchtete schon, die drei würden ihn schon einholen, bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte. Doch da hatte er schon den Zaun erreicht, der das Gelände umgab und, wie schon einige Male zuvor, überkletterte er diesen ohne Probleme. Diesmal ließ er sich nicht in die Dornenbüsche fallen, sondern sprang ein Stück weiter nach vorne, sodass er auf dem exakt gemähten, gleichmäßigen Rasen landete. Kurz hielt er inne, um zu lauschen, ob die Hunde in der Nähe waren, und wie er vermutet hatte, ertönte hinter dem Haus lautes Gebell, welches nun schnell näher kam. Der Russe wartete noch einige Sekunden, bis er sich sicher war, dass die restlichen Demolition Boys ihm folgen würden und setzte dann seinen Lauf fort, rannte so schnell er konnte über die Rasenfläche und konnte beobachten, wie Bryan, Ian und Spencer hinter ihm über den Zaun kletterten, versuchend, ihm zu folgen. Tala musste sich nun beeilen. Er raste auf das Haus zu und klammerte sich an das Geländer des etwa eineinhalb Meter über dem Boden liegende Geländer des untersten Balkons, zog sich rasch hoch und sprang von dort aus hoch zu dem Nächsten... Kai hatte nicht gewusst, was er mit dem Tag anfangen sollte. In der Frühe war er mit Saba und den beiden Rottweilern spazieren gegangen und daraufhin hatte er ein wenig in den Büchern seiner eigenen Bibliothek gelesen. Nun saß er auf einem riesigen Balkon, der sich im zweiten Stock befand, hatte ein Glas Orangensaft und einen Teller mit Obst neben sich, auf dem Tisch stehen, hatte einen großen Wälzer über die russische Geschichte, die ihn schon immer interessierte, auf den Knien und war gerade in einen Krieg vertieft, den Russland geführt hatte. Gerade wollte er leicht abwesend nach seinem Glas greifen, um einen Schluck zu trinken, als er unter sich im Garten das Gebell seiner drei Wachhunde vernahm. Prompt legte Kai das riesige, alte Buch vorsichtig beiseite und erhob sich von seinem bequemen Stuhl. Er ging die paar Schritte bis zur Balkonbrüstung und ließ seinen Blick über das weitflächige Gelände schweifen. Nun erkannte er, wie die Hunde, Saba allen voran, drei ihm wohlbekannte Gestalten über den Rasen jagten... Da liefen doch tatsächlich Bryan, Ian und Spencer vor seinen Hunden weg... Gerade kletterten sie wie wild über den Zaun, während Kai Schreie vernahm, weil Saba ihre Zähne, kurz bevor die drei verschwunden waren, in den Fuß des Helllilahaarigen versenkte. Der Russe konnte daraufhin nur noch sehen, wie die Demolition Boys rennend die Straße überquerten und in einer Nebenstraße verschwanden. "Was zum Teufel wollten die hier?", fragte Kai, wie zu sich selbst... "Tut mir Leid!! Ich musste sie irgendwie abhängen!" Sofort wirbelte der Silberhaarige herum, um zu erkennen, wer das gesprochen hatte, als sich eine Hand an dem Geländer des Balkons festklammerte und sich jemand daran hochzog. Wenige Sekunden später stand ein leicht entschuldigend grinsender Tala vor ihm. Kai war zuerst zu perplex, um irgendetwas zu erwidern, doch dann schien ihn der rasende Zorn zu packen: "Und darum lotst du sie zu mir?? Ich glaube, du hast sie nicht mehr alle!" Tala zuckte leicht die Schultern und antwortete: "Tut mir ja Leid.. Aber die drei haben mich verfolgt.. Du weißt ja, warum... Und da wusste ich keinen Anderen Weg, um sie loszuwerden.. Und deinen Hunden hat die kleine Hetzjagd ja auch ein wenig gut getan!" Er lächelte nun und wartete ab, was Kai nun sagen würde. Dieser dachte kurz nach und setzte dann einen leicht bedauernden Gesichtsausdruck auf: "Die verfolgen dich ja wirklich überall hin. Du hast niemals Ruhe vor ihnen.. Jetzt kann ich verstehen, warum du das alles gesagt hast..." Tala nickte. Er wusste, dass er Kai schon fast genug weichgekocht hatte, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. "Ja... Und um ehrlich zu sein... Ich habe nicht die geringste Lust, wieder zurück in die Wohnung zu gehen, die wir uns ja teilen... Ich war zwar in den letzten Tagen immer so wenig wie möglich dort, aber wenn, dann haben sie versucht, mich auszuquetschen, oder reinzulegen... Und verfolgen tun sie mich auch, also habe ich sie immer am Hals! Und so geht das jetzt schon seit über vier Wochen!" "Oh Mann... Echt schlimm!" Warum war Kai auf einmal so freundlich und bemitleidend zu Tala? Er verstand dies nicht! Warum sprach er so offen zu ihm und warum tat der Andere ihm so leid? Kai wusste nicht mehr, was er denken sollte... Aber aus einem ihm unbekannten Grund wollte er versuchen, Tala zu helfen. Der Rothaarige brauchte auf jeden Fall mal ein wenig Ruhe vor den anderen, die ihn so quälten. Kai wusste, was er zu tun hatte, doch war das auch richtig? War das nicht zu aufdringlich? "Hmm.. Wenn du willst... Dann könntest du vielleicht für ein paar Tage bei mir einziehen.. Platz ist genug..." Tala lächelte. Er hatte es geschafft! Kai hatte den Satz gesagt, den er erwartet hatte, für den er diesen Plan überhaupt vollbracht hatte! Dafür und für die Genugtuung zu sehen, wie Bryan, Ian und Spencer von Saba und den anderen Beiden gejagt wurden... Er erwiderte, während er versuchte, einen leicht verlegenen Ausdruck auf sein Gesicht zu legen: "Meinst du wirklich, Kai? Falle ich dir auch wirklich nicht zur Last? Ich meine.. ich komme klar, aber!" Kai schüttelte den Kopf: "Nein, du würdest mir nicht zu Last fallen.. Und ich kann verstehen, dass du mal eine Auszeit brauchst! Also.. Willst du jetzt?" Der Rothaarige tat so, als würde er kurz überlegen und nickte dann zögernd: "Aber wenn ich dir auf die Nerven fallen sollte, sag nur ein Wort und ich bin weg!" >Ich habe es geschafft! So werde ich die Wette auf jeden Fall gewinnen, jetzt habe ich einen starken Trumpf in der Hand!< Kai lächelte leicht und antwortete: "Schon klar! Ich glaube aber eher weniger, dass du mir auf die Nerven gehen wirst.. Mir wird ein wenig Abwechslung auch mal gut tun!" Schon wieder! Er sprach schon wieder so zu Tala, als wären sie jahrelange Freunde! Er konnte Tala doch nicht wirklich vertrauen! Der Andere hatte sein Vertrauen und seine Freundschaft schon einmal missbraucht, das würde ihm nicht wieder passieren, nein, niemals wieder. Kai würde nie wieder jemandem wirklich vertrauen. Nach außen hin wurde seine Miene wieder finsterer und Tala fragte sich, was wohl in dem Silberhaarigen vorging. Ja, er war immer noch so verschlossen und so undurchschaubar, wie er es immer gewesen war, sogar schon als Kind. Nur war er damals noch fröhlich gewesen und hatte auch gelacht. Doch Tala hatte niemals Kais wahre Gefühle in dessen Augen erkannt, wie er es bei vielen anderen Menschen getan hatte und auch immer noch tat. Sodale, das war's dann leider auch schon ^^ Bis zum nächsten Mal (bitte schreibt mir wieder viele Kommis, ich freu mich doch dann immer soooo ^^) eure Neo-Flame (Han-chan) Kapitel 12: Eingewöhnung & Charakterwandel ------------------------------------------ Hallihallohallöchen, Leutz!!! Es tut mir wirklich Leid, dass ich euch so lange habe warten lassen, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen, den Teil reinzusetzen! Dafür ist der Teil diesmal ein bisschen länger ^^ Danke, dass ihr so lange Geduld hattet ^^ Okay... Diesen Teil widme ich... * räusper* Silverslayer!!!!! * hab- dich- ganz- doll- lieb* Crystaline !!!!! * hab- dich- auch- lieb* Marlene!!! Jaaaa!! Meine Co-Leserin!!!!! So, jetzt aber genug der Vorrede!!!!! Viel Spaß mit meinem Teil!!!!!! "Danke, Kai! Wirklich!" Der Angesprochene nickte, jedoch ohne eine Gefühlsregung, wie Tala sie vorher noch gesehen hatte, auf seinem wieder abweisenden Gesicht zu zeigen. "Komm mit! Ich zeige dir das Zimmer, in dem du wohnen kannst..." Er trat durch die offene Balkontür und durchquerte das riesige Zimmer, in welches er kam. Es war die Bibliothek, die er eigens hatte einrichten lassen, mit Büchern über alle Themen, die ihn so interessierten, Geschichte, Kunst, Sprachen, fremde Kulturen, andere Länder, riesige Wälzer über Mathematik und andere Gebiete. Als Tala ihm folgte, staunte er nicht schlecht. Diese Büchersammlung ähnelte sehr der der Abtei, in der er und Kai gelebt hatten, nur war sie viel, viel größer und geräumiger. Kai schritt durch den Gang, welcher mit einem roten Teppich ausgelegt war und stapfte daraufhin eine Treppe hinauf, Tala hielt mit seinem relativ schnellen Tempo schritt und kam dabei aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Das Einzige, was er bisher von diesem Haus gesehen hatte, war der davor liegende Garten und Kais, im Gegensatz zum Rest des Anwesens, recht schlicht gehaltenes Schlafzimmer. Ihn überraschte dieser Prunk, dieser Luxus und vor allem, dass Kai vollkommen alleine hier wohnte. Aus irgendeinem Grund tat er ihm Leid. Der Silberhaarige musste sich sehr einsam vorkommen, ohne Freunde und Familie in dieser riesigen Villa. Wahrscheinlich beschäftigte er sich auch deshalb so viel mit seinen Hunden, die ihm sehr viel zu bedeuten schienen. Nachdem die beiden durch einen weiteren Gang mit anschließender Treppe gegangen waren, hielt Kai schließlich an und deutete auf eine große, hölzerne und sehr schwer wirkende Tür. "Das ist dein Zimmer! Wenn du irgendetwas brauchst, dann kannst du zu mir kommen, mein Schlafzimmer ist auch hier im Gang, am oberen Ende, da vorne!" Er deutete mit seinem Zeigefinger auf eine Tür auf der rechten Seite, hinten am Flur. Tala nickte lächelnd und sprach: "Nochmals danke, Kai!" Dann öffnete er die Tür und trat ein... Das war vielleicht ein Riesenzimmer! Dort drin befanden sich ein großer Kleiderschrank, vier Regale voller Bücher und anderer Gegenstände, von denen einige sehr wertvoll wirkten, ein weich und flauschig aussehendes Bett, ein Schreibtisch mit dazu passendem Stuhl und einem Computer darauf, dann noch ein runder Tisch mit drei Sesseln drumherum. Der hellgraue Teppichboden und der dunkelgraue Teppich, der sich in der Mitte des großen Raumes befand, rundete das Erscheinungsbild des Zimmers ab, welches komplett in silber und Grautönen gehalten war. Tala drehte sich nun um und wollte gerade noch etwas zu Kai sagen, als er erkennen musste, dass dieser bereits weitergegangen war und sich, so vermutete er, in sein eigenes Zimmer verzogen hatte. So schloss der Rothaarige die Tür hinter sich und blickte sich noch einmal kurz um, legte seine Jacke, die er immer trug, über einen Stuhl und ging dann zielstrebig zu den Büchern hin, las die Titel der Buchrücken und zog daraufhin zu einen etwas älter wirkenden Band heraus, mit welchem er, schon darin vertieft, sich auf einen der bequemen Sessel, die um den Tisch herum ihren Platz hatten, niederließ. Nachdem Kai in seinem Zimmer angekommen war, ließ er sich erst einmal auf sein Bett fallen. Wie reflexartig griff er an eine Schublade seines Nachttisches, holte seinen silbernen Diskman hervor und schaltete eine seiner Lieblings CDs ein, bei der er immer herrlich entspannen konnte. Doch so sehr er es auch versuchte, er konnte seine Gedanken nicht auf die Musik konzentrieren, sie schweiften immer wieder ab... zu Talas Gesichtsausdruck, als er so freundlich gelächelt hatte, als er leicht verlegen gewesen war... Kai schüttelte genervt den Kopf, doch er konnte den Rothaarigen nicht aus seinen Gedanken verbannen. Warum hatte er Tala überhaupt gefragt, ob er bei ihm wohnen wolle, selbst wenn es nur für ein paar Tage war. Ja, klar! Der Andere brauchte Hilfe und eine Unterkunft, damit er mal etwas ausspannen konnte... Aber dann bei ihm? Die Tatsache, dass sein früherer Erzfeind und noch früherer bester Freund mit ihm unter einem Dach und noch dazu im selben Gang wohnte, machte ihn leicht nervös. Und warum hatte Tala zugestimmt? War es einfach nur der Wunsch nach Ruhe gewesen, oder noch etwas anderes? Kai ertappte sich dabei, dass er sich fast wünschte, dass es so sei. Doch bevor er den Gedanken auch nur zu Ende hätte denken können, legte er den Zeigefinger an den Lautstärkeregler und drehte voll auf. Nun endlich konnte er sich etwas entspannen und schloss die Augen... Einige Zeit später wachte der Silberhaarige davon auf, dass sein Magen knurrte. Nachdem er die Stöpsel des CD Players aus seinen Ohren genommen hatte und diesen wieder auf seinen Platz gelegt hatte, warf Kai einen kurzen Blick auf die Uhr und stellte mit mildem Schrecken fest, dass es schon vier Uhr, also später Nachmittag, war. Er war also tatsächlich fest eingeschlafen... Zum Glück hatte er keinen Traum gehabt, wie eigentlich jede Nacht... Und meistens waren es noch dazu Alpträume. Doch daran wollte Kai jetzt am allerwenigsten denken. Da fiel ihm wieder Tala ein... Was er wohl während der Stunden gemacht hatte, als er selbst geschlafen hatte? Der Russe erhob sich aus seinem Bett, wuschelte sich kurz durch die beim Schlafen etwas plattgelegenen Haare und betrat dann den Gang. Nun verspürte er wieder den in seinem Bauch nagenden Hunger. Eigentlich, so fiel ihm jetzt auf, war das recht merkwürdig... Er hatte in den letzten Tagen und sogar Wochen nicht viel gegessen, weil er einfach keinen richtigen Hunger gehabt hatte... Na ja.. Das war ja jetzt auch egal! Inzwischen hatte der Silberhaarige die Tür des Zimmers erreicht, welches er Tala zugewiesen hatte und klopfte leicht an. Von drinnen hörte man kurzes Stühlerücken und dann: "Wer ist da?" Kai erwiderte mit leicht genervtem Unterton: "Ich bin's! Wer sonst?" Ein leises Lachen war die Antwort: "Ach so! Komm rein!" Der Angesprochene drückte die Klinke hinunter und trat ein. Er konnte sehen, wie Tala, auf den Knien eines der sich in dem Raum befindlichen Bücher, zu ihm blickte und lächelte: "Hallo Kai! Was gibt's?" Kai stellte mit leichter Verwunderung, die er sich jedoch nicht anmerken ließ, fest, dass Tala das dicke Buch, welches nach seiner Erinnerung sehr schwer zu lesen und verstehen war, so gut wie durch hatte. Ihm fehlten nur noch wenige Seiten und das nach höchstens vier Stunden. Kai war beeindruckt. Dennoch fand er zum Thema zurück, welches er eigentlich hatte ansprechen wollen: "Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Hunger hast! Ich wollte mir nämlich etwas in der Küche besorgen gehen!" Tala schien kurz zu überlegen und nickte dann: "Ja, eigentlich schon!" Er erhob sich und trat auf Kai zu, welcher sich umwandte, und wieder voran, den Gang entlang, ging. Die Beiden Russen saßen in einem großen Speiseraum, in dem der kleine Tisch etwas verloren wirkte. Auf diesem standen die verschiedensten Gerichte, von einfachem Toastbrot bis zu den aufwendigsten Braten war alles vorhanden, was man sich wünschte. Kai hatte sich gleich einen Teller mit Fruchtsalat genommen, eigentlich ein Nachtisch. Doch da er diesen so gern mochte, Obst ohnehin, aß er ihn oft auch als Hauptspeise. Tala, zuerst unschlüssig, nahm sich dann einen großen Teller mit italienischer Pasta. Schon gleich, nachdem er probiert hatte, stellte er fest, dass es vorzüglich schmeckte, wie in dem Feinschmeckerrestaurant, in dem er einmal einige Zeit gearbeitet hatte. Dies tat er nun auch mit seinen Worten kund: "Lob an den Koch! Super Essen!" Kai antwortete, nachdem er einen weiteren Bissen gegessen hatte: "Die Köche! Für die Speisen hier haben sie zu fünft gearbeitet!" Tala war verblüfft! Für einen einfachen Imbiss wie diesen hatten fünf Köche gearbeitet? War das nicht leicht übertrieben? "Und was ist mit dem, was übrig bleibt? Das hier können wir unmöglich alles alleine essen!" Kai erwiderte etwas gelangweilt, während er sich ein wenig Nachschlag von dem Obstsalat nahm: "Was meinst du, was die Bediensteten den ganzen Tag essen? Hiervon bleibt so viel übrig, dass sogar Saba, Bugy und Craxone ihren Teil kriegen!" Tala nickte verstehend und wandte sich dann wieder seinem Essen zu. "Apropos Saba und Co.... Die müssen nach dem Essen auf einen langen Spaziergang, den habe ich ihnen schon seit mindestens zwei Tagen versprochen!", fügte Kai hinzu. "Darf ich mit?", erkundigte sich der Rothaarige sogleich mit einem leichten Anflug von Freude in der Stimme. Der Silberhaarige zuckte mit den Schultern: "Wenn sie dich lassen! Meine Hunde sind gegenüber Fremden sehr misstrauisch!" Tala lächelte: "So fremd bin ich auch wieder nicht! Wir vier werden uns schon aneinander gewöhnen! Immerhin bin ich diesmal kein Einbrecher!" Er lachte kurz und konnte auch erkennen, dass sich Kais Mund zu einem kleinen Lächeln verzog. >Na ja.. Wenigstens kann ich ihn schon zum Lächeln bringen! Aber sonst ist er wieder so verschlossen wie ganz am Anfang.. Das passt mir gar nicht! Und ich dachte, dass es ein Kinderspiel sein wird, die Wette zu gewinnen! Aber Kai scheint mir eine härtere Nuss zu sein, als ich gedacht habe... Das wird noch was!< Nun nickte der Andere: "Du kannst es ja mal versuchen! Aber wenn einer von ihnen dich anknurren oder bedrohen sollte, schieb es nicht auf mich!" Der Rothaarige lächelte weiterhin und wandte daraufhin wieder seine Aufmerksamkeit dem Essen zu. Was sollte das? Warum war Tala auf einmal so anders? Kai verstand die Welt nicht mehr... Es war ihm schon länger aufgefallen, doch nun war es extrem geworden. Der Andere war so freundlich und offen und lächelte viel mehr als er es früher je getan hatte. Und jedesmal, wirklich immer, wenn er dies tat, jagte ein leichter, doch deutlich spürbarer, Schauer durch Kais Körper und versetzte ihm eine Gänsehaut. Immer wenn Tala lächelte, strahlten seine Augen so etwas merkwürdiges aus... Als wäre er glücklich und froh und sein Blick war dann so voller Vertrauen... Diese hellblauen Tiefen... Kai hatte schon länger gefunden, dass Talas Augen wunderschön waren und... Moment! Was dachte er denn da? Nein! Weg damit! Weg mit diesem Gedanken! Kai aß einen weiteren Bissen, doch nun war ihm der Hunger fast völlig vergangen. Stattdessen legte er die Gabel beiseite, trank einen Schluck von dem Apfelsaft, den er diesmal zum Essen bestellt hatte, und wartete, bis sein Gegenüber sein Mahl beendet hatte, was nicht allzu lang dauerte. Tala sah nun ebenfalls auf und erkannte, dass Kai ihn beobachtete. Er legte sein Besteck auf den leeren Teller und nahm ebenfalls einen Schluck von dem Glas mit Wasser, welches er neben sich stehen hatte. Dann erkundigte sich der Silberhaarige: "Bist du fertig?" Der Rothaarige nickte: "Dann mal auf in den Kampf des Kennenlernens mit den Hunden!" Er erhob sich von seinem Stuhl und bevor er sich umdrehte, sah er wieder, wie ein kleines Lächeln Kais Lippen umspielte. Dieser stand nun ebenfalls auf, und deutete mit einem Kopfnicken auf die Terrasse, die vor den großen Fenstern lag und durch eine Tür in dem Speisesaal erreicht werden konnte. Von ihr aus kam man direkt in den Garten. Tala ging schon voraus, während der Silberhaarige noch schnell die drei schwarzen Leinen der Hunde holen ging. Als der Rothaarige auf der Terrasse stand, atmete er tief die frische Luft ein und versuchte, seine Gedanken zu klären, die während des Essens merkwürdig verschwommen waren. Diese kleinen geheimen Lächeln, die Kai immer dann preis gab, wenn er glaubte, dass Tala sie nicht sah. Sie verwunderten und überraschten ihn, doch er fand es schön, dass der Andere endlich, seit langer Zeit, wieder ein wenig fröhlicher war. Und Tala war auch froh, dass er es war, der es geschafft hatte, dass Kai wieder bessere Laune hatte. Denn eigentlich war ein großer Wunsch von ihm, dass sie beide wieder Freunde wurden, so wie sie es früher gewesen waren. Doch das war schwer, vor allem da Tala das Vertrauen von Kai verletzt hatte. Nun jedoch war er auf dem besten Wege, dass er allmählich die eiskalte Fassade des Silberhaarigen öffnete.... Plötzlich ertönte vom Garten her lautes Bellen und Tala konnte sehen, dass Kai dort draußen war und gerade den drei Hunden die Leinen anlegte, was jedoch nicht ohne ein kleines Gebalge von Statten ging. Tala musste lächeln, als er sah, wie Bugy oder Craxone, er konnte die beiden von weitem nicht unterscheiden, gerade an Kais Seite hochsprang und, da dieser kniete, ihm die Ohren abschlecken konnte. Kai stupste daraufhin den Hund leicht lachend zur Seite und legte ihm daraufhin geschickt die Leine um. Als alle drei schließlich mehr oder weniger glücklich angeleint waren, winkte er Tala zu, deutete ihm, dass er kommen solle. Dieser, zuerst leicht überrascht darüber, dass Kai mit seinen Hunden so fröhlich und lachend umsprang, reagierte dann und trat die kurze Treppe aus weißen Steinen hinunter, überquerte dann die Rasenfläche... Kurz bevor er die vier erreicht hatte, so in etwa fünf Meter, blieb er stehen und ging erst einmal in die Hocke, streckte seine beiden Hände aus und ließ Bugy und Craxone daran schnuppern. Diese bellten freudig, da sie in ihm den jungen Mann erkannten, der ihnen vor einigen Tagen nachts die Leckerlis gegeben hatte. Saba, zuerst ein wenig misstrauisch, kam schließlich auch auf Tala zu und schleckte ihm, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass von ihm keine "Gefahr" ausging, brav die Hand ab. Tala lachte, da die rauhe Zunge ihn kitzelte und wuschelte der Schäferhündin über die kurzen Kopfhaare. Saba bellte fröhlich und kehrte daraufhin zufrieden zu ihrem Besitzer zurück. Der Rothaarige erhob sich aus seiner Hocke und blickte Kai an, der die Prozedur interessiert beobachtet hatte und nun leicht überrascht wirkte. "Die drei haben sich ja schnell an dich gewöhnt!", stellte er fest, während er versuchte, die drei Leinen, die sich bei dieser Aktion verheddert hatten, zu entwirren. "Und dabei hatte ich extra noch die Leinen angelegt, damit sie nicht "ausrasten"! Aber anscheinend brauchen wir die ja nicht!" Tala winkte ab: "Ne, lass mal! Ich fühle mich wohler, wenn die Leinen mal dranbleiben! Immerhin ist es noch nicht lange her, dass mich die drei auf den Baum da drüben gejagt haben!" Er lachte und konnte wieder sehen, wie Kai leicht lächelte, doch gleich war der kühle und abweisende Ausdruck zurück. "Eigentlich nehme ich sie nie an die Leine... Aber drei Leinen dann auf einmal ist ein bisschen viel! Willst du vielleicht einen nehmen?" Tala überlegte kurz und nickte dann: "Ja, gerne! Wen soll ich nehmen?" Der Andere wollte schon antworten, als Bugy und Craxone wieder nach vorne stürmten und Tala fröhlich umsprangen, an seinem Ärmel zogen, als wollten sie mit ihm spielen. Kai lachte kurz und sprach dann mit einem Lächeln: "Es scheint so, als würden dich die beiden mögen! Du kannst sie nehmen!" Mit diesen Worten reichte Kai ihm die beiden Leinen. Tala nickte und wunderte sich darüber, dass der Silberhaarige auf einmal wieder so gute Laune hatte. Das lag auf jeden Fall an den Hunden. Er hatte schon bemerkt, dass Kai, wenn er mit den Saba und den anderen zusammen war, viel lachte, und glücklich war. Doch dann konnte er sich keine Gedanken mehr darüber machen, denn die beiden wilden und übermütigen Rottweiler zu kontrollieren, erforderte seine vollste Konzentration... Zuerst ging es durch einige Straßen der Stadt, jedoch keine großen, nur Nebengassen, in denen wenig oder kein Verkehr war. Nach einiger Zeit erreichten sie den Stadtrand, der von Kais Anwesen nicht weit entfernt lag. Dort breitete sich ein riesiges Feld aus, an dessen Ende man einen großen, und schönen Wald erkannte. Kai deutete darauf: "Sie lieben es, auf den Feldern und auch im Wald zu tollen und zu spielen... Lass uns da hingehen, ja!" Tala nickte zustimmend und die beiden setzten ihren Weg auf einem Trampelpfad, der quer durch das abgemähte Feld führte, fort. Nachdem sie etwa die Hälfte des Weges gelaufen waren, wies Kai den Rothaarigen an, die Leinen von den Halsbändern der Hunde zu lösen, was er daraufhin auch, dankbar, ein wenig Ruhe zu haben, tat. Sofort stürmten die drei, munter miteinander spielend, los, stürzten über das Feld, dann in den Wald hinein, auf der anderen Seite wieder heraus, dann auf Kai und Tala zu, umsprangen die beiden kurz, nur um sich daraufhin ein Leckerli von ihrem Herrchen abzuholen und sich erneut auf den Weg zu machen. Nach kurzer Zeit war auf dem Feld eine wilde Rauferei zwischen Bugy und Craxone im Gange, jedoch nur spielerisch. Kai lachte, so wie er es früher getan hatte, leise, doch fröhlich und Tala war davon fasziniert. Der Silberhaarige wirkte so verändert, wenn er mit seinen Hunden zusammen war; als hätte er zwei Ichs... Nun lachte Tala ebenfalls mit, wandte jedoch seinen Blick nicht von Kais glücklichem und zufriedenem Gesichtsausdruck ab, starrte wie gebannt auf die auf geheime Weise strahlenden roten Augen, die von der Farbe her, dunklen Rubinen glichen. Nach einer Weile wurde ihm durch einen kurzen, unangenehm berührten, Seitenblick von Kai klar, dass er diesen unverwandt angestarrt hatte und leicht verwirrt und verlegen wandte er den Blick stattdessen zu den drei Hunden. Inzwischen hatte sich auch Saba in den Kampf eingemischt und war gerade dabei, Bugy zu Boden zu drücken, während Craxone versuchte, sie spielerisch umzuwerfen... Diese Gefühlsregungen auf Kais Gesicht... Wie waren Tala so unbekannt und trotzdem merkwürdig vertraut... So hatte Kai gelacht, als sie früher noch Freunde gewesen waren. Schmerzlich trat dem Rothaarigen wieder in Erinnerung, wie sehr er diese Zeit doch vermisste, wie sehr Kai ihm gefehlt hatte, als dieser aus der Abtei ausgetreten war, um zu seinem Großvater zu ziehen... Tala schüttelte fast unmerklich den Kopf und dachte an etwas anderes.... "Puuh!", seufzte der Rothaarige, während er sich auf das Bett, welches im Gästezimmer stand, fallen ließ. Der Spaziergang war sehr anstrengend gewsesen, immerhin waren sie vier Stunden unterwegs gewesen, inzwischen war es neun Uhr abends. Die drei Hunde waren schwerer im Zaum zu halten, als Tala es sich jemals hätte träumen lassen... Er war total fertig. Er brachte es gerade noch fertig, sich aus seinen Klamotten zu schälen, sich in ein langes, weites T-Shirt zum Schlafen, welches er aus dem Schrank gekramt hatte, zu werfen und schon lag er unter der Bettdecke. Der Tag war auch für seine Seele sehr anstrengend gewesen, er hatte sich ständig Gedanken über alles und vor allem über Kai gemacht und auch musste er aufpassen, was er sprach. Er durfte nicht zu kühl wirken, jedoch auch nicht zu munter, aufgeschlossen, dass er am Ende Kai noch auf die Nerven fiel. Da dies ja nicht wirklich sein Charakter war, fiel es ihm sehr schwer, diese Fassade aufrecht zu erhalten, doch Kai schien von dieser Veränderung ziemlich freudig überrascht, doch auch verwirrt zu sein... Nun beendete Tala seine weiteren Gedankenabschweifungen und drehte sich um, war auch schon eingeschlafen... Kai hingegen lag noch wach in seinem Bett. Obwohl er Musik hörte, kam er nicht zur Ruhe... Der Tag hatte viele Überraschungen für ihn bereitgehalten.. Erst war Tala bei ihm eingezogen... Und dann.. Dann hatte er sich in dessen Gegenwart auch noch so verhalten, wie er es eigentlich nur bei seinen Hunden tat, nämlich glücklich, fröhlich, munter und aufgeschlossen... Der Silberhaarige verstand seine Gefühle nicht mehr! Einerseits wollte er sich Tala öffnen, sich ihm anvertrauen, doch andererseits wollte er seine Fassade wahren, seine Kühlheit und seine Verschlossenheit... Er war in einer schweren Zwickmühle... Kai wusste nicht, was er tun sollte... Mit Gedanken dieser Art im Kopf ließ er sich schließlich doch von der ruhigeren Musik einlullen und fiel in einen unruhigen und leichten Schlaf, der jedoch traumlos verlief... Sodale, das war's dann schon ^^ Ich hoffe, euch hat der Teil gefallen und ihr schreibt mir viele, viele liebe Kommis ^^ * euch- alle- durchknuddel* Eure Neo-chan Kapitel 13: Picknick und das Lächeln des Kalten ----------------------------------------------- Hallihallohallöchen, Leutz!!! Seit langem mal wieder ein langer Teil!! Tut mir Leid, aber ich bin momentan ziemlich im Stress!! Gomen!! * sich- verbeugt* So.. jetzt aber los.. Hmm.. Wem widme ich diesen Teil?? Okay: 1) Marli-chan 2) Silverslayer-chan 3) Lavanja ^^ 4) Devil 5) Linsey So, das war's von meiner Seite aus: Viel Spaß mit dem neuen Teil....... Am nächsten Morgen erwachte Tala sehr früh, der Morgen dämmerte gerade. Doch der Rothaarige verspürte nicht die geringste Lust, aufzustehen. Deshalb drehte er sich noch einmal um und zog sich die kuschelig warme Decke über den Kopf. Einschlafen konnte er jetzt nicht mehr, dafür war er zu wach. Stattdessen überdachte er noch einmal die Ereignisse der vergangenen Tage. Es war viel passiert. Vieles war unvorhergesehen und es waren auch unangenehme Dinge dabei, wie zum Beispiel die Situation, als er von den drei Hunden auf den Baum gehetzt worden war. Nun fragte er sich, wie es wohl für Außenstehende ausgesehen hatte und fing dabei selbst fast an zu lachen. Und dann... Ja, dann war er bei Kai eingezogen und hatte ihn einmal von einer ganz anderen Seite kennengelernt. So hatte er ihn noch niemals gesehen. So glücklich und munter. Und wie seine rubinroten Augen gestrahlt hatten, als er mit Saba über das Feld gehetzt hatte. Schnell erhob sich Tala aus den Laken und schüttelte hastig den Kopf, um den Gedanken an Kai verschwinden zu lassen. Als es ihm recht gut gelungen war, stand er auf und verzog sich erst einmal in das Badezimmer, das Kai ihm gezeigt hatte, um sich fertig zu machen. Daraufhin zog er sich an und fragte sich, ob der Silberhaarige schon aufgewacht war. Auf einmal vernahm er vor dem Fenster lautes Hundegebell. Rasch durchschritt er den Raum und bei dem Anblick, der sich ihm bot, begann er zu lächeln. Draußen tollte die Antwort auf seine Frage herum. Kai, verfolgt von den beiden Rottweilern, hetzte über den Rasen, Saba an seiner Seite. Ohne richtig zu überlegen, öffnete der Rothaarige das Fenster und lehnte sich über die Fensterbank. "He, Kai! Schon so früh auf den Beinen?", rief er laut, sodass er sicher war, der Andere hatte ihn gehört. Und er hatte Recht gehabt, Kai blieb sofort stehen und blickte hinauf zu Tala: "Saba und die Anderen brauchen Bewegung! Da muss ich früh raus!", antwortete er ebenso laut. Tala lachte und erwiderte: "Warte, ich komm runter und helfe dir, die beiden zu bewegen, dich alleine machen sie fertig!" Ohne eine Antwort abzuwarten schloss er das Fenster und stürmte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Als er das Portal durchquert hatte, wurde er auch schon von der Hündin begrüßt, welche an ihm hochsprang und jeden freien Fleck seiner Haut, den sie erwischen konnte, abschleckte... Der Rothaarige lachte und versuchte, sie abzuwehren, was ihm jedoch nur mäßig gelang. Nun kamen auch noch Bugy und Craxone dazu, welche es fertigbrachten, den sonst ziemlich standhaften Tala, vollends umzuwerfen. Japsend umsprangen sie den im Gras liegenden und Saba ergriff die Gelegenheit und schlabberte ihm einmal quer über das Gesicht... Tala stumpte sie spielerisch weg und lachte wieder: "Lass das, du Schleckermaul! Ich bin nicht dein Frühstück!" Bugy und Craxone beschäftigten sich wieder gegenseitig, indem sie miteinander balgten und Saba warf sich mitten in das rollende Bündel. Nun lag der Rothaarige völlig überrumpelt und fix und fertig im Gras und lachte. Unerwartet wurde ihm eine Hand hingestreckt und Tala erkannte, dass sie zu Kai gehörte, der leicht lächelnd über ihm stand. Der Rothaarige ergriff sie lächelnd und ließ sich hochziehen. Kai sprach mit lieb gemeintem spöttischen Ton: "Mich machen sie fertig, ja? Ich glaube eher, du bist ihr Zielobjekt!" Tala lachte wieder, selbst überrascht, wie fröhlich er auf einmal war, : "Tja... Sie finden mich halt umwerfend! Im wahrsten Sinne des Wortes!" Nun bemerkte er, wie sich auf Kais Gesicht eine leichte Röte schlich und dieser meinte: "Ähm... Tala... Ich glaube, du kannst meine Hand jetzt loslassen!" Nun erkannte der Blauäugige, dass er immer noch Kais Hand, die ihm aufgeholfen hatte, in der seinen hielt und sofort gab er diese frei, ebenfalls mit einem Hauch Röte versehen: "Oh.. Tut mir Leid, habe ich gar nicht bemerkt.. Ich war in Gedanken noch bei deinen ,umwerfenden' Hunden!" Er lachte wieder und auch Kai stimmte zögernd und sehr leise mit ein. Nachdem die Beiden gefrühstückt hatten, jedoch noch kurze Zeit am Tisch sitzen blieben, erkundigte sich Kai: "Was machen wir heute eigentlich den ganzen Tag? Hast du irgendwas Spezielles vor?" Tala tat so, als dächte er kurz nach und zuckte dann die Achseln: "Ich doch nicht! Du etwa?" Kai schüttelte den Kopf und erwiderte: "Hättest du vielleicht Lust, ein kleines Picknick im Park zu unternehmen? Ich habe das schon Ewigkeiten nicht mehr gemacht..." Tala nickte leicht lächelnd: "Können wir machen... Aber erst gegen Mittag, oder.. Ich bin jetzt so voll, ich würde keinen Bissen mehr hinunterbringen..." Kai stimmte zu: "Ich auch nicht... Also gegen Mittag.. Aber eher später, ich muss nochmal kurz mit den drei Hunden raus!" "Soll ich mitkommen?" "Nein, ist schon gut! Ich habe gesehen, dass dich die Bücher in deinem Gästezimmer sehr interessieren... Ich habe hier auch eine Bibliothek! Wenn du willst, kannst du dich dort mal umsehen, während ich weg bin!" Tala antwortete freudig: "Ja.. Ich interessiere mich sehr für Bücher.. Besonders Kunst interessiert mich!" Kai lächelte fast unmerklich und deutete auf den Gang: "Dort entlang, dann die angrenzende Treppe hoch, dann bist du da! Du kannst es gar nicht verfehlen!" Der Rothaarige nickte dankbar: "Wirklich nett von dir! Ich komme so an keine Bücher... Viel gelesen habe ich sowieso nie..." "Nichts zu danken.... Ich geh dann mal... Ein langer Spaziergang schadet nie...." In Wahrheit, wie sich Kai später, als er mit den drei Hunden im Wald war und sie von den Leinen entließ, damit sie frei herumtoben konnten, eingestand, hatte er einfach den Wunsch gehabt, ein wenig allein zu sein, um sich Gedanken darüber zu machen, was passiert war... Doch jetzt, wo er tatsächlich alleine war, konnte er seine Gedankenfetzen nicht ordnen und überhaupt nicht richtig entsinnen. Ihm wurde klar, dass er total verunsichert und durcheinander war. Am meisten verwirrte ihn Talas plötzliche Offenheit. Noch nicht einmal, als sie Kinder und noch Freunde gewesen warne, war er so fröhlich gewesen und hatte so viel gelacht. Es war wirklich merkwürdig.. Und dann.. Dieses unglaubliche warme Strahlen in den eisblauen und sonst kalten Augen des Anderen..... Zum Glück holte ihn in diesem Moment Craxone aus den Gedanken heraus, indem er an Kai hochsprang und versuchte, ihm ein Leckerli aus der Jackentasche zu stibitzen. Kai lachte und warf den Hundekuchen davon, um zu beobachten, wie der Hund, gefolgt von den beiden anderen, ihm nachjagte. Tala verbrachte den Vormittag in der Bibliothek, las viele Bücher über Kunstgeschichte durch und stöberte auch in den Wälzern über die Geschichte Russlands... Er war beeindruckt von der Vielfalt und dem Wert der vielen Schätze in Form von Büchern hier in diesem Raum... Ihm ging die Zeit viel zu schnell herum, als es plötzlich an der Tür klopfte und Kai eintrat: "Bist du fertig?" Tala lächelte: "Nicht wirklich! Ich habe noch nicht einmal ein Regal richtig durchgekuckt.. Das sind tolle Bücher..." Kai nickte: "Ja... Da hast du Recht.." Dann schüttelte er den Kopf: "Ich meinte aber etwas anderes mit ,Bist du fertig?'.... Wir wollten doch picknicken... Der Rucksack ist gepackt, und ich wollte fragen, ob du fertig bist, damit wir losgehen können!" Tala, leicht amüsiert über das Zusammengestammelte von Kai, antwortete: "Ach so... Sag das doch gleich! Ja, ich bin soweit!" "Ach übrigens...", erkundigte sich der Rothaarige, während sie zusammen die Treppe hinunterstiegen, "Nehmen wir Bugy, Craxone und Saba eigentlich mit?" Kai, der gerade an etwas anderes gedacht hatte, sah ihn kurz verwirrt an, schüttelte dann aber den Kopf: "Nein... Die Drei sind total ausgepowert vom Spaziergang.. Sie schlafen im Garten!" Tala nickte und lächelte dann: "Lass das bloß keinen Einbrecher hören! Sonst ist dein Haus leergeräumt, bevor die Schnarchnasen auch nur halb ausgeschlafen haben!" Kai nickte und lächelte ebenfalls, jedoch im Gegensatz zu Tala, nur leicht. Als die Beiden unten im Vorraum standen, setzte sich Kai den Rucksack auf, und kurz darauf machten sich die Zwei auf den Weg... Schon nach kurzer Zeit kamen sie in dem großen Park an, in dem Tala dem Silberhaarigen die Engelsstatue gezeigt hatte und wenige Minuten später standen sie am See... Die hoch stehende Mittagssonne spiegelte sich in dem sauberen Wasser und ließ die Umgebung hell und freundlich erscheinen, längst nicht so geheimnisvoll wie in der Nacht, als Kai sie das letzte Mal gesehen hatte. Nachdem die beiden Jugendlichen eine geeignete Stelle im Schatten einer Eiche ausgesucht hatten, breitete Tala eine große Decke auf dem Boden aus und Kai packte daraufhin die Esswaren aus, es ging von belegten Brötchen über Obst bis hin zu Kuchen. An Getränken war Kais geliebter Orangensaft und außerdem noch Cola vorhanden. Nachdem sie eine Weile auf den See hinausgeschaut hatten, begann die Zwei schweigend zu essen, beide überlegten, was ihnen diese Situation wohl bringen würde... Bald hatten sie das umfangreiche Mahl beendet und es war noch ziemlich viel übriggeblieben, was Tala wieder in den Rucksack packte. Nun hielt Kai das Schweigen nicht mehr aus und versuchte, ein Gespräch einzuleiten: "Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass du dich nicht mehr mit deinen Teamkameraden verstehst?" >Autsch! Falsches Thema! Ich hätte wirklich ein Besseres wählen können! Aber ich habe ja wieder nicht nachgedacht!< Tala dachte kurz nach und sprach dann: "Naja... So viel ist eigentlich nicht passiert! Sie haben mich für unsere Niederlage gegen dein Team verantwortlich gemacht und von mir verlangt, dass ich besser trainiere... Hab ich auch getan! Aber sie waren mit mir als Teamchef eben nicht mehr zufrieden, doch trotzdem habe ich weitergemacht und mein Amt nicht aufgegeben! Ich wollte mein Bestes geben, doch das hat ihnen anscheinend nicht gereicht. Jetzt wollen sie mich loswerden... Eigentlich... Eigentlich habe ich nicht mehr den Wunsch ihr Leader zu sein... Sie übernehmen niemals selbst die Verantwortung, wenn sie verlieren, musst du wissen. Sie geben immer dem Anführer die Schuld, also in dem Fall mir! Ich brauchte eine Pause, und deshalb bin ich ja jetzt hier!" Kai nickte verstehend und begann ebenfalls, etwas zu erzählen: "Mein Team, die Bladebreakers sind da ganz anders... Sie übernehmen die volle Verantwortung für ihre Taten und trainieren sehr hart, auch wenn ich Tyson manchmal dazu zwingen muss, dass er seinen Hintern von der Playstation wegbewegt!" Er lächelte leicht bei dem Bild, das ihm vor Augen trat, er, Tyson am Arm zerrend, der mit ausgestreckter Hand versuchte, nach seinem Controller zu greifen und ihn anflehte, um wenigstens noch fünf Minuten zu gewinnen. Jetzt war er in Fahrt gekommen... Der Silberhaarige erzählte über die Macken seiner Teamkameraden, den vielen Abenteuern, die sie schon erlebt hatten, aber auch über die peinlichen Erlebnisse, an denen sogar er manchmal nicht ganz unschuldig gewesen war. Als er endete, dämmerte es bereits zum Abend. Überrascht, als er dies feststellte, fragte Kai: "Habe ich wirklich so lange gequatscht?" Tala nickte lächelnd: "Ja, hast du... Und du bist richtig aufgegangen!" Der Silberhaarige errötete leicht und meinte: "Bestimmt habe ich dich gelangweilt... Interessiert dich bestimmt nicht, was Tyson alles anstellt..." Doch Tala wank ab: "Doch, klar! Besonders, wenn jemand es mit so viel Begeisterung und Elan erzählt!" Kai errötete noch ein klein wenig mehr, was man aufgrund der zunehmenden Dunkelheit zu seinem Glück kaum sah... Nun erhob sich der Silberhaarige: "Wir sollten langsam los, wenn wir noch vor der Nacht daheim sein wollen!" Tala stimmte zu: "Ja... Da hast du wohl Recht..." Er hatte während der gesamten Zeit, in der Kai geredet hatte, nicht den Blick von ihm abwenden können und selbst kaum ein Wort gesagt. Er hatte mit seltsamer Freude vernommen, wie Kai immer fröhlicher und aufgeschlossener wurde und seine Augen so einen seltsamen Glanz bekamen... Der rothaarige Russe packte die Decke, auf der sie gesessen hatten, ein und lud den Rucksack auf seine Schultern... Sodale, das war's dann auch schon. Der Teil ist diesma leida etwas kürzer. Der nächste wird länger! Versprochen (aber an dieser Stelle konnte man so gut einschneiden ^^) Der nächste Teil ist von großer Wichtigkeit für die gesamte Geschichte!! Also gründlich lesen, ja?? Wie immer freue ich mich tierisch über Kommis, also schöööön schreiben, jap??? ^^ Gut, dann bis zum nächsten Teil... Neo-Han-chan Kapitel 14: Freundschaft und Verletzung --------------------------------------- Einen wunderschönen und vorweinachtlichen guuuden Tack!!!!! Ich hoffe, ihr habt die Wochen gut überstanden und ich möchte mich entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr von mir habe hören lassen. Gomen * sich- verbeugt* Und außerdem ist der folgende Teil nicht gerade sehr lang, also dafür auch nochmal Entschuldigung. Dennoch ist er für die restliche Story sehr, sehr wichtig und ich kann euch nur wärmstens empfehlen, ihn zu lesen, wenn ihr den Rest raffen wollt ^^ Achso.. Wenn ich schon mal dabei bin... Kleine Werbung: Guckt euch ma meine Fanarts an, ich lade heute noch eines zu Golden Month hoch ^^ Würde mich freuen, wenn ihr mir schreibt, was ich noch verbessern kann an meiner Zeichenweise... Sodale... Wem widme ich diesen Teil.. Hmmmm... Schwer!!! Okay: -Silverslayer-chan!!!! Mein Kätzchen!!!! Ich hab dich lieb!!! -Marlene-sama!!! Meine Co-Leserin!! Ohne dich gäbe es diese Story nich!!! ^^ -Chrystaline!!!! Meine Kaiba-chan!! * knuddel* -lavanja -ivanov -und allen meinen anderen Lesern, die ich alle lieb hab und ohne deren Unterstützung diese FF gar nicht so weit gekommen wäre * sniff* Ich möchte mich hiermit ganz herzlich bei euch für eure Unterstützung bedanken und euch bitten, mit weiter treu zu bleiben!!! * sniff* * verbeug* So... Nun aber genug geschwafelt... Los geht's mit meinem Teil ^^ Bereits kurze Zeit später standen sie am Eingang des Parks und Kai wollte schon in Richtung seines Anwesens steuern, als Tala ihn anhielt: "Ich möchte dir gerne etwas zeigen... meinen absoluten Lieblingsplatz... Würdest du mitkommen?" Kai errötete leicht bei dem Gedanken, dass Tala ihm den Ort zeigen wollte, an den er sich zurückzog, wenn er allein sein oder nachdenken wollte, doch er nickte: "Wenn du ihn mir wirklich zeigen willst, dann gerne, Tala!" Tala lächelte und fuhr dann fort: "Aber wir müssen vorsichtig und vor allem leise sein! Mein Lieblingsplatz ist nämlich das Dach des Hauses, in dem die Wohnung von mir und meinen ,Teamkameraden' ist..." "Aber die werden uns doch ganz bestimmt bemerken!" "Keine Sorge!", Tala lächelte, "Das Dach ist über eine Feuerwehrleiter von außen zugänglich. Nun nickte Kai: "In Ordnung... Ich mach' keinen Mucks!" Der Rothaarige lachte und setzte sich in Bewegung... Schon nach wenigen Minuten standen sie vor dem Haus, in dem Tala bis kurz zuvor noch gewohnt hatte. Der Rothaarige führte seinen Begleiter hinter das Gebäude und deutete auf die Leiter, die auf das Dach hinauf führte. Kai nickte und wartete ab, dass Tala vorauskletterte, was dieser dann auch kurz darauf tat. Mehrere Stockwerke ging es so hinauf und als der Silberhaarige einen kurzen Blick nach unten wagte, wäre ihm beinahe schwindelig geworden... Über ihm hörte er den Anderen flüstern: "Wir brauchen nicht mehr leise sein, Kai! Sie sind nicht da... Zumindest brennt kein Licht in der Wohnung und Laute vernehme ich auch keine!" Kai wisperte zurück: "Aber vorsichtig sollten wir trotzdem sein! Und besser nicht zu laut!" Darauf erwiderte Tala nichts mehr und kletterte langsam und auch vorsichtig weiter. Nach einem weiteren Stockwerk zog sich der Rothaarige auf das Dach hinauf und balancierte auf allen Vieren über den Dachsims. "Komm! Aber pass auf, wo du deine Füße hinsetzt! Hier kann man leicht abrutschen und ich habe keine Lust darauf, dass du runterfällst, dir könnte ja wer weiß was passieren!" Kai errötete leicht, was Tala jedoch nicht sah, da er ihm noch den Rücken zugewandt hatte. Warum war der Andere so um ihn besorgt? Das war wieder eine Seite an Tala, die er vorher nicht gekannt hatte... "Was ist? Wo bleibst du?", erkundigte sich der Rothaarige und blickte den in seine Gedanken versunkenen Kai an, der immer noch halb auf der Leiter stand. Dieser, leicht verlegen, zog sich ebenfalls hinauf und kroch im langsamen Tempo hinüber zu Tala. Wie dieser setzte er sich hin und streckte die Beine lang über die Ziegeln aus... Gerade noch konnten sie sehen, wie die Sonne hinter den Häusern verschwand. Um diese Jahreszeit ging sie bereits am frühen Abend unter, es war gerade erst halb sechs... Die Umgebung war in ein rötliches Licht getaucht und von weitem konnte man den Park sehen. Über ihnen erschienen langsam die ersten Sterne und auch der Mond zeigte sein hell leuchtendes Antlitz. Kai, noch ziemlich gefangen von der Schönheit dieser Nacht, wisperte Tala zu: "Du hattest Recht... Es ist wunderschön hier!" Tala blickte ihm fest in die Augen und lächelte: "Habe ich dir doch gesagt! Deshalb ist es mein Lieblingsplatz!" Nun richtete er seinen Blick gen Himmel ... "Hier kann man wunderbar nachdenken oder auch einfach nur mal ausspannen! Es ist zwar immer recht gefährlich, hierher zu kommen, doch das lohnt sich doch, oder!" Er schloss die Augen und stützte sich hinten mit den Händen ab, lehnte sich so ein wenig zurück: "Ich liebe diesen Ort!" Das Herz von Kai, der bei diesen Worten leicht errötet war, pochte nun schneller und er wandte schnell sein Gesicht ab und schaute in die entgegengesetzte Richtung... Warum wurde er auf einmal so schnell rot? Früher hatte ihn kein noch so peinliches Ereignis außer Fassung gebracht und nun reichten einige eigentlich belanglose Worte Talas dazu... "Ist etwas nicht in Ordnung, Kai?" Der Angesprochene wandte sich wieder um und blickte in das leicht besorgte Gesicht seines Begleiters. "Nein, nein! Alles okay... Ich habe nur die Umgebung und die Ruhe genossen!" "Ja... Hier oben scheint es mir immer so, als bliebe die Zeit stehen! Der ganze Lärm aus der Stadt dringt nicht wirklich hier hoch..." Daraufhin herrschte einige Zeit Stille zwischen den Beiden, bis Kai wieder das Wort ergriff... "Was ist eigentlich in der Abtei passiert, nachdem ich fort war? Hat sich dort etwas geändert?" Diese Frage hatte ihm schon lange auf der Seele gebrannt, doch er hatte sich nie getraut, sie jemandem zu stellen... Er bereute es auch schon, dass er es Tala gefragt hatte, denn dieser sah etwas verwirrt aus.. "Ob sich dort etwas geändert hat?" Der Rothaarige blickte auf die Straße unter ihnen... Er dachte kurz darüber nach und die schmerzhaften Erinnerungen an die Zeit nachdem Kai gegangen war... Es war noch schrecklicher gewesen als früher.... "Nein.. Eigentlich nicht! Es ist alles beim Alten geblieben.. was die Abtei betrifft... Aber für mich war es noch schlimmer... Ich war ganz alleine, hatte keinen Freund, weißt du..." Warum offenbarte er Kai dies nur? Er wusste es selbst nicht, doch er konnte nicht aufhören zu sprechen... "Tag für Tag habe ich trainiert, immer wieder gekämpft... Habe mich angestrengt, um möglichst gut zu werden, damit ich bald aus der Abtei rauskäme.. Doch genau das Gegenteil ist eingetreten! Ich wurde zum Anführer der Demolition Boys. Ich dachte, nun würde sich alles ändern. Ich dachte, ich könnte die Drei als Freunde gewinnen! Doch da lag ich falsch! Sie waren kalt zu mir, noch kälter als ich in meiner schlimmsten Zeit war. Sie schlugen alle Freundlichkeiten von mir ab, die ich jemals aufbringen konnte und wiesen mich zurück. Da hörte ich auf, freundlich zu sein, ich wurde genauso kalt wie sie, schirmte mich ab.. Das alles nur, um nicht verletzbar zu erscheinen, um mein Inneres nicht zu offenbaren..." Er brach ab und wandte den Blick wieder zu den Sternen... Kai wusste nicht, was er sagen sollte. Es war lange her, dass ihm zuletzt eine Person so ihr innerstes preisgegeben hatte. Und diese Dinge, die Tala ihm gerade erzählt hatten... Sie erinnerten ihn daran, was er erlebt hatte. Nur war es bei ihm eigentlich gegenteilig gewesen. Zumindest in der Zeit, die er mit den Bladebreakers verbracht hatte... Seit er sie kannte, war alles besser, doch... vorher.... Überraschend blickte Tala Kai wieder ins Gesicht und sah ihn mit traurigen und seltsam offenen Augen an, in denen sein Innerstes offenbart war... "Du warst sicher auch sehr einsam, nicht wahr, Kai? Als dein Großvater dich von der Abtei weggeholt hat, warst du auch alleine, stimmt's?" Der Silberhaarige war erst erstaunt, wie genau Tala seine Gedanken und Gefühle kannte, dann wandte er den Blick ein weiteres Mal ab, blickte zur Seite und nickte dann mit geschlossenen Augen: "Ja... Ich war einsam..." Einige Zeit geschah nun nichts, bis Kai plötzlich etwas Warmes auf seiner Hand, die neben seinem Körper platziert war, um ihn auf dem Dach festzuhalten, spürte. Der Kopf des Silberhaarigen wirbelte herum und er erkannte, dass Tala nach seiner Hand gegriffen hatte und sie nun festhielt. Ein leichter, warmer Schauer durchjagte Kais Körper wie ein Blitz und die Röte schoss ihm ins Gesicht. "Wir waren beide sehr einsam, Kai! Als du damals verschwunden warst, machte ich mir Vorwürfe... Ich habe mir gewünscht, ich hätte mit dir gehen dürfen, raus aus der schrecklichen Abtei, die uns alle so gequält hat... Doch mit der Zeit habe ich mich mit meinem bitteren Los abgefunden! Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals wieder aus meiner Einsamkeit herauskommen würde... Aber ich glaube fast, du hast sie mir vollkommen vertrieben!" Tala lächelte freundlich und fühlte sich im selben Augenblick seltsam glücklich. Was hatte ihn nur dazu getrieben, das alles zu sagen? Das alles zu erzählen und dann Kais Hand zu ergreifen... Er wusste es nicht, und um ehrlich zu sein, war es ihm in diesem Augenblick auch egal. Er war glücklich, die Wärme von Kais Hand zu spüren und für einen Moment seine Einsamkeit zu vergessen... Kai fühlte sich sehr verlegen, entzog seine Hand jedoch trotzdem nicht dem leichten Griff des Anderen. Auch er spürte, wie die Zurückgezogenheit, die ihn all die Jahre gefangen gehalten hatte und die Kontrolle über sein Tun gehabt hatte, immer mehr verschwand... Er war nicht mehr alleine! Er war niemals wirklich alleine gewesen! Er hatte immer einen Freund gehabt, der an ihn gedacht und ihn vermisst hatte! Nun lächelte Kai auch, es war ein befreites und auch glückliches Lächeln. "Ich danke dir, Tala!" Der Andere hörte nicht auf zu lächeln. "Wofür denn?" "Na ja.. Für alles! Vor allem dafür, dass wir wieder Freunde sind!" In diesem Moment fühlte Tala einen Stich in seinem Herzen. Was war mit ihm los? Das war doch eigentlich das, was er sich die Jahre über gewünscht hatte... Dass Kai und er wieder Freunde waren! Warum? Warum verletzte ihn dann dieser Satz? Er verstand es nicht... Mit einem Ruck ließ Tala Kais Hand los und richtete sich auf. Der Silberhaarige war verwirrt und traurig zugleich. "Was ist los, Tala? Hab ich was Falsches gesagt?" Der Rothaarige schüttelte den Kopf und antwortete: "Nein, hast du nicht... Mir ist nur gerade aufgefallen, dass es schon ziemlich spät ist und wir losmüssen!" Kai nickte, doch er war sich nicht sicher, dass Tala auch die Wahrheit gesagt hatte. Dieser kletterte nun um ihn herum und begann, die Leiter hinabzusteigen. Kai wartete noch einige Sekunden, dann seufzte er unhörbar und kroch dann dem Anderen hinterher..... Als sie beide wieder sicher unten angekommen waren, erkundigte sich Kai noch einmal bei Tala, der ihm nicht ins Gesicht sah: "Habe ich wirklich nichts falsches gesagt? Vielleicht was, was dich verletzt hat?" Erneut verneinte Tala: "Nein! Wirklich nicht! Ich... Naja, ich war ein bisschen verwirrt, das ist alles! Immerhin ist es lange her, dass ich einen Freund hatte!" Kai lächelte: "Ganz so schlimm ist es bei mir nicht! Die Bladebreakers sind wunderbare Freunde, auch wenn sie manchmal etwas verrückt sind, wie du ja an Ray gemerkt hast!" Beide lachten, doch Tala merkte gleich, dass sein Lachen nicht ehrlich war und sich sehr künstlich anhörte. Er hoffte, dass Kai dies nicht merken würde... Warum? Warum war er so verletzt? Er wollte doch schon immer Kai als Freund zurückgewinnen... Warum nun dieser Stich im Herz? Er verstand es nicht... Schweigend schritten die Beiden nebeneinander her... Von weitem sahen sie nun die Bushaltestelle, von der aus Tala immer zu Kais Anwesen gefahren war. Dort befand sich ein Bus, dessen Fahrer gerade begann, die Fahrgäste einsteigen zu lassen. Tala begann zu rennen und rief: "Komm! Sonst müssen wir warten!" Kai beschleunigte ebenfalls und gerade ebenso erreichten sie noch den Bus. Der Silberhaarige kaufte eine Fahrkarte, da er, weil er sonst immer mit der Limousine weitere Strecken fuhr, keine Jahreskarte besaß. Tala wartete bereits auf einem Vierer und Kai setzte sich ihm gegenüber. Auf ein Lächeln des Rothaarigen antwortete er mit einem seinerseits. Doch irgendwie, das fiel ihm auf, wirkte Talas Lächeln nicht echt und er erkannte in seinen Augen, dass er etwas unglücklich wirkte. Doch um den Anderen nicht womöglich noch zu nerven, sagte er nichts und richtete seinen Blick aus dem Fenster und wandte ihn nicht von der nächtlichen Stadt ab, bis sie an der Zielhaltestelle angekommen waren. Die beiden Russen stiegen über die Treppen aus und warteten an der Haltestelle noch, bis der Bus abgefahren war. Dann brachen sie nebeneinander herlaufend zu Kais Anwesen auf.... Während Kai eigentlich nur glücklich darüber war, dass Tala wieder sein Freund war, jagte in dem Kopf des Rothaarigen ein trauriger Gedanke den nächsten... >Was ist das für ein Gefühl, was da in mir ist? Warum war dieser Schmerz da, als Kai mir gesagt hat, dass wir wieder Freunde sind.... Und... Und na ja... Die Wette kann ich mir so was von abschminken, wenn Kai tatsächlich so denkt...< Warum dachte er überhaupt noch an die Wette? Ja, sicher, es war eine super Gelegenheit, es den anderen Demolition Boys heimzuzahlen, aber war das alles? Bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, standen sie auch schon vor den Pforten der riesigen Villa. Der Silberhaarige schien komischerweise genauso abwesend wie er selbst. Er kramte in seiner Hosentasche nach einem Schlüsselbund, den er dann auch fand. Rasch schloss er das Tor auf und gemeinsam betraten sie den riesigen Garten. Von drei Seiten kamen nun die Hunde angestürmt, die sich alle auf ihren Herrn warfen, den sie augenscheinlich total vermisst hatten. Tala musste herzlich lachen, wie er den völlig überrumpelten Kai dort liegen sah und streckte ihn dann, wie dieser ihm heute Morgen, die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Kai, Sabas Kopf streichelnd, ergriff diese dankbar und ließ sich von dem Rothaarigen auf die Füße helfen. Nun wandte sich der Kleinere den beiden Rottweilern zu, die er munter durchwuschelte. Auf diese Weise kämpften sie sich bis zum Eingangsportal durch, wo sich die drei Hunde schließlich mit einem letzten Schlecken über Kais und Talas Hände von ihnen verabschiedeten... Sodale... Das war's dann auch schon wieder.. Tut mir echt Leid, dass es so kurz war. Der Nächste wird länger ^^ Ich hoffe, ihr schreibt mir wieder viele Kommis!! Hab euch lieb!!! eure Neo-Han-chan Kapitel 15: Verwirrung und Entschluss ------------------------------------- Heiho, heiho!!! Tut mir Leid, dass Ihr so lange warten musstet, ich war gewaltig im Stress. Deshalb ist auch der Teil nicht so lang und so gut, wie ich ihn gerne hätte... Naja, da kann man nix machen.... Ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse und könnt mir nochmal verzeihen... Gomen * sich verbeugt* Wem ich diesen Teil widme... Hmmm.. Allen, die diese Story lesen und vor allem Silverslayer-chan und Chrystaline-chan ^^ (Ich weiß, Kätzchen, du magst das -chan nicht.... tut mir Leid, ich gewöhne es mir ab1!) Ich wünsche euch allen nachträglich frohe Weihnachten, einen guten Rutsch nach 2005 und frohe Ostern XD... War ich echt schon so lange net mehr da??? Naja, wurscht! So... Jetzt aber genug mit der Vorrede... Viel Spaß beim Teil Als sie daraufhin in der Eingangshalle standen, erkundigte sich der Silberhaarige, während er sich seine etwas mit Erde beschmutzen Turnschuhe auszog: "Und? Was machen wir noch den restlichen Abend? Die Nacht ist noch jung!" Er lächelte leicht, während er auf Talas Antwort wartete... "Ich weiß nicht! Schlag was vor!", erwiderte dieser, immer noch ein wenig abwesend und in seine Gedanken vertieft. "Wie wär's mit Schwimmen?" "Was? Du hast hier sogar ein Schwimmbad?" Kai lachte: "Nein! Das nicht! Aber einen großen Whirlpool in einem Wintergarten!" "Wow!", meinte Tala ehrlich erstaunt. "Du bist ja wirklich hammer reich! Gibt es eigentlich was, was du nicht hast?" Der Silberhaarige überlegte kurz und sprach dann mit ernster Stimme: "Ja, einen echten Freund hatte ich bis vor kurzem nicht!" Gegen seinen Willen errötete der Rothaarige und antwortete dann: "Ja, das hatte ich auch nicht... Naja... Aber ich habe ja auch sonst fast nichts!" Beide lachten und die Stimmung war wieder gelockert, wofür Kai sehr dankbar war... "Also schwimmen!", fuhr er, beim alten Thema angekommen, fort, während sie die Treppe zu dem Gang, in dem ihre Zimmer lagen, betraten. "In dem Schrank in deinem Zimmer ist bestimmt eine Badehose!" "Okay, geht klar! Wo ist der Whirlpool? Ich kenn' mich bei dir ja noch nicht aus!", erkundigte sich Tala. "Ich hol dich in deinem Zimmer ab! Alleine könntest du dich hier verlaufen!", erwiderte der Silberhaarige und fügte dann entschuldigend hinzu: "Nicht dass ich dir nicht zutraue, dich nicht zurechtzufinden, aber ich selbst habe eine ganze Weile, genauer gesagt, zwei Monate, gebraucht, um mich hier richtig auszukennen!" Tala nickte und lächelte: "Ist gut! Dann bis gleich!" Er betrat sein Zimmer, vor dem sie nun angekommen waren und schloss die Tür hinter sich. Das Erste, was er tat, war, dass er sich auf sein Bett fallen ließ, rücklings umkippte, die Augen schloss und tief durchatmete... Tja.. Jetzt waren Kai und er wieder Freunde.. Aber er hatte irgendwie das seltsame Gefühl, dass es nicht das war, was er wirklich wollte... Als er auf dem Gang das Zuschlagen einer Tür hörte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und erhob sich tief durchatmend vom Bett. Jetzt war nicht der richtige Augenblick für Unsicherheit! Das hier war bisher die beste Gelegenheit, um die Wette umzusetzen und zu gewinnen! Wie konnte er nur jetzt an so was denken? Das war doch eigentlich total unfair! Er schob den Gedanken beiseite und suchte in dem Schrank nach der von Kai erwähnten Badehose. Schnell hatte er die hellrote Hose in Form einer Boxershots gefunden. Auch holte er hinzu noch Wechselklamotten aus dem Kleiderschrank. Daraufhin ließ er sich auf einem der Sessel nieder, um auf Kai zu warten. Er versuchte, sich möglichst wenige Gedanken über das Kommende zu machen. Der Rothaarige strich sich eine der beiden langen Strähnen aus dem Gesicht und seufzte erneut. Er würde einfach auf seine Intuition vertrauen müssen... Hoffentlich würde Kai nicht zu sehr abblocken... Hoffentlich... Halt! Was dachte er da überhaupt? Er hielt sich die Hand an den Kopf und versuchte, die kommenden Kopfschmerzen zu unterdrücken. Bevor er sich weiter in diese Gedanken vertiefen konnte, klopfte es an der Tür: "Hey, Tala! Bist du soweit?" Tief einatmend erhob sich der Angesprochene von seinem Platz, ging zum Eingang und öffnete: "Ja, ich bin fertig, Kai!" Sein Gegenüber hatte ebenfalls eine Badehose in der Farbe silber mitsamt Wechselkleidung im Arm und lächelte ihn an: "Dann los.. Folge mir!" Und schon drehte er sich um und schritt durch den Gang. Der Rothaarige, immer noch versuchend, die Gedanken an das, was vor ihm lag, zu verdrängen, folgte ihm und ging einen Schritt schneller, um ihn einzuholen. Nachdem sie durch vier Gänge, über drei Treppen und einen weiteren Korridor gegangen waren, befanden sie sich schließlich im vierten Stock. Schon von weitem konnte Tala sehen, dass sich am Ende des Ganges ein riesiges Portal befand. Als Kai dieses geöffnet hatte, fiel sein Blick auf einen riesigen Raum, in dessen Mitte ein Pool mit dem beachtlichen Durchmesser von vier Metern. Überdacht war dieser Raum mit Glas, also, wie Kai gesagt hatte, ein Wintergarten. >Wenn das hier nicht an der Rückseite des Hauses läge, wäre es ohne weiteres möglich, hier reinzuschauen...< Er blickte sich noch ein letztes Mal um und erkundigte sich dann bei Kai, der bereits aus einem kleinen weißen Schrank einige Handtücher geholt hatte: "Wo kann ich mich denn hier umziehen?" Ohne sich zu erheben, deutete Kai auf einen kleinen angrenzenden Raum, von dem sie durch eine Tür getrennt waren: "Da drin! Dort kannst du auch deine Sachen lassen! Ich gehe dann rein, wenn du fertig bist!" Tala nickte und richtete seine Schritte auf die Umkleide zu. Er schloss hinter sich die Tür und begann dann rasch, sich umzuziehen. Als er fertig war, legte er seine getragenen Kleider zusammen und verließ dann den Raum. Der Silberhaarige wartete bereits und verzog sich ebenfalls zum Umziehen. So blieb dem Rothaarigen noch genug Zeit, sich noch etwas umzusehen. Sein Blick fiel auf eine weitere Tür, eine Kleine jedoch, die nur angelehnt war. Doch bevor er die Möglichkeit hatte, sich das, was dahinter lag, genauer anzusehen, öffnete sich auch schon die Tür hinter sich und Kai kam wieder heraus. "Wollen wir?", erkundigte sich dieser, woraufhin Tala nickte. Doch bevor er sich in Bewegung setzte, nahm er Kai einmal genauer in Augenschein. Die silberne Badehose stand ihm sehr gut und unterstrich seinen, wie ihm erst jetzt auffiel, ziemlich muskulösen Körper. Doch dies änderte nichts an der Tatsache, dass der Andere ein wenig kleiner war als er selbst, mit den hoch stehenden Haaren des Silberhaarigen etwa fünf Zentimeter, wie Tala schätzte. Nun trat der Andere die Stufen hinunter ins Wasser und ließ sich auf der Bank rund um den Whirlpool nieder. Danach lehnte er sich zurück und streckte den Arm zu einem kleinen Knopf hinter ihm aus und drückte kurz darauf. Es dauerte nicht lange, dann setzte das Sprudeln ein, welches Blasen an die Wasseroberfläche trieb. "Wo bleibst du denn?", fragte Kai nun und sah den Rothaarigen erwartungsvoll an. Tala nickte und folgte dem Silberhaarigen, ließ sich ebenfalls auf der Bank nieder, dem Anderen gegenüber. Als er seinen Gegenüber so im Wasser sitzen sah, mit geschlossenen Augen und die Wärme genießend, spürte der Rothaarige, wie sein Herz schneller zu pochen begann. Sollte er wirklich? Sollte er jetzt wirklich weiterhin an die Wette denken? Konnte er das nicht einfach auf sich beruhen lassen? Er war doch jetzt wieder Kais Freund, das war doch genug! Und seine Teamkameraden hatte er verlassen, also war die Wette eigentlich vom Einsatz her egal... Und doch... Tala wollte sie gewinnen... Nicht für Bryan, Ian und Spencer, nicht für sein Amt als Leader... Nein! Er wollte sie für sich selbst gewinnen! Nun, als er diesen entschlossenen Gedanken gefasst hatte, wusste er plötzlich auch, wie er vorgehen würde.... Erst einmal die Aufmerksamkeit von Kai gewinnen! "Ähm... Kai?" Der Silberhaarige lehnte sich vor und öffnete wieder seine Augen: "Ja, was ist?" Tala lächelte leicht und sprach: "Ich wollte mich bei dir bedanken!" "Für was denn?" "Naja... Für deine Hilfe und für deine Freundschaft!", fuhr der Rothaarige fort. Bei diesen Worten errötete Kai leicht und es war zu erkennen, dass er dies zu unterdrücken versuchte: "Ach, keine Ursache! Ich freue mich ja auch, dass du wieder mein Freund bist..." >So! Und jetzt die Besorgnis Kais erregen!< Tala wandte sein Gesicht ab, blickte leicht zur Seite und ins Wasser hinein, setzte dabei einen ein wenig bedrückten Blick auf. "Was ist denn los? Hast du irgendwas, Tala?", erkundigte sich Kai sogleich. Na, das klappte ja wie am Schnürchen! Und jetzt.... "Nein... Ist alles in Ordnung... Nur...." "Was nur?" "Ich... Ich habe einen Wunsch!" Er erhob sich von seinem Sitz und trat einen Schritt auf Kai zu. "Einen dringenden Wunsch!" "Na ja... Weißt du... Es ist etwas... wie soll ich sagen... kompliziert!" Doch bevor Tala einen weiteren Schritt tun konnte, glitt sein nackter Fuß auf dem glatten und nassen Beckenboden aus und der Rothaarige fiel nach vorne... direkt auf Kai. "Oh.. Ich... Es tut mir Leid, ich...", stammelte Tala, wirklich überrascht und versuchte, sich hochzustemmen. Dem Silberhaarigen war die Röte ins Gesicht geschossen und er stammelte ebenso: "Ich.. Ist nicht schlimm!" Da es nun einmal war, wie es war, musste Tala das Beste aus der Situation machen. Ein leichter Hauch Röte zauberte sich in sein Gesicht und verlegen blickte er in Kais Gesicht, welches nur noch etwa eine Handbreit von dem seinen entfernt war. "Ich....", begann er, doch brach sofort daraufhin wieder ab. Worte waren jetzt fehl am Platze. Wie von einer Intuition getrieben, näherte Tala sein Gesicht weiter dem Kais, sodass er nun dem warmen Atem des Anderen auf seiner Haut spürte. Seine Hände griffen wie selbstverständlich nach denen Kais und umklammerten diese fest. Nun schien Kai wie aus einer Starre zu erwachen und lehnte sich weiter zurück, bis er am Beckenrand angekommen war. Mit einem leicht verwirrten Gesicht blickte er seinen Gegenüber an und fragte: "Ähm, Tala! Wa.. Was machst du?" Doch der Rothaarige ließ sich nicht beirren und näherte sich dem Silberhaarigen weiter. Er schloss seine Augen, doch kurz bevor seine Lippen die des Anderen berührte und sie sich so zu einem Kuss verbunden hätten, ertönte plötzlich lautes Getrappel und ebenso lautes Gebell. Dann hörte Tala nur noch ein Platschen. Als er die Augen wieder öffnete, fand er sich auf der Bank des Whirlpools wieder und konnte sehen, wie Saba, die Schäferhündin, munter im Pool herumplanschte und platschte. Tatsächlich war sie durch die Nebentür, die Tala eigentlich noch untersuchen wollte, es jedoch nicht mehr geschafft hatte, hereingestürmt gekommen und hatte sich mitten ins Getümmel geworfen. So ein verdammter Mist! Jedoch eigentlich empfand Tala richtige Trauer darüber, dass die Hündin gestört hatte. Er war nicht nur einfach enttäuscht, dass er den Plan nicht wirklich in die Tat umsetzen konnte, er war richtig niedergeschlagen. Und, ja.. Warum eigentlich hatte er Kai küssen wollen? Gerade wollte er sich diese Frage selbst stellen, als er sah, wie Kais Gesicht, aus dem sich die Röte inzwischen einigermaßen zurückgezogen hatte, wieder tomatenrot wurde und der Silberhaarige setzte einen entsetzten Ausdruck auf. "Was ist denn los, Kai?" "K.. Kannst du dich mal umdrehen, Tala!", erkundigte sich dieser leicht verzweifelt. Er streckte nun die Hand aus und deutete auf Saba, die etwas im Maul hielt. Jetzt erkannte Tala es. Es war seine Badehose! Rasch streckte der Rothaarige seine Hände nach unten, um seine entstandene Blöße zu bedecken und auch auf seinem Gesicht zeigte sich ein leichter Hauch Röte. Kais Gesicht änderte sich nun in Verlegenheit und er übernahm nun den Part und drehte sich rasch um, doch Tala konnte immer noch die Röte auf dem Gesicht des Silberhaarigen sehen. Jetzt hieß es handeln! Er sprang auf und pflügte sich durch das Wasser zu der Hündin hin, welche nun mit der Badehose im Maul munter vor ihm wegschwamm und dabei lustig mit dem patschnassen Schwanz wedelte und Wassertropfen versprühte. Es dauerte für Tala eine Ewigkeit, bis er endlich siegesgewiss nach einem Ringkampf mit dem Hund, seine Shorts wieder in der Hand hielt und sie sich rasch überzog. Saba, leicht enttäuscht, doch auch fröhlich, dass ihr Streich geklappt hatte, schwamm hinüber zu Kai, der seinen Kopf immer noch in Richtung Wand gedreht hatte und zupfte an seiner Badehose. Der Silberhaarige jedoch, dank seiner raschen Reaktion, griff sich sofort an den Hosenbund, um zu verhindern, dass auch er noch seine Blöße bedecken musste, und drehte dabei den Kopf. Als er dies merkte, schloss er rasch die Augen und errötete sofort wieder. Tala, der in der Mitte des Beckens, schwer atmend von der Anstrengung und noch leicht schamerrötet, lachte und sprach mit lockerer Stimme: "Ist schon in Ordnung, Kai! Ich hab meine Hose wieder an! Kannst wieder kucken!" Der Silberhaarige öffnete leicht zögernd die Augen und stimmte dann schüchtern und zögernd in das Lachen mit ein. Tala lachte einfach ansteckend. Wenn Kai den Anderen so ausgelassen und fröhlich kichern hörte, dann schien es ihm, als hätten all die schrecklichen Jahre voller Einsamkeit und Entbehrungen von Freundschaft und Wärme niemals stattgefunden, als wären sie schon immer Freunde und als würden sie das auch für immer sein. Es erinnerte ihn immer an die alten Zeiten, als sie noch unzertrennlich gewesen waren. Doch damals, selbst damals, hatte Tala nicht so ausgelassen gelacht. Immer war eine leichte Zurückhaltung dabei gewesen, und sei es nur wegen der Abtei gewesen. Saba, der das Gelächter zu dumm wurde, flitzte wieder zu Tala, stieß sich am Boden ab und sprang an ihm hoch, warf ihn mit ihrem Gewicht um und schleckte ihm freudig das Gesicht ab. Der Rothaarige lachte und wehrte sich verzweifelt, doch ohne Hoffnung auf Rettung. Doch gleichzeitig machte er sich Gedanken. Er seufzte leise. Naja, wenigstens einen kleinen Schritt war er bei Kai weitergekommen. Hoffentlich war dieser genauso verlegen wie er selbst deswegen und würde bis zur nächsten, vielleicht sogar besseren, Gelegenheit, die Tala ergreifen würde, nicht mehr darüber reden. Nun hatte der Blauäugige es geschafft, die Hündin abzuschütteln und rettete sich auf die Bank. Schnell stieg er aus dem Becken, immer noch lachend. "Damit so etwas nicht nochmal passiert, gehe ich mich jetzt schnell anziehen! Und sag deiner Hündin, dass sie, selbst wenn sie so offensichtlich auf mich steht, mir nicht gleich die Klamotten vom Leib reißen soll!" Er lachte und verschwand dann in der Umkleide. Kai, selbst leise kichernd, beugte sich vor zu seiner Hündin, die jetzt wieder zu ihm paddelte und wuschelte ihr über die nasse Mähne. "Danke, Saba!", flüsterte er so leise, dass Tala es auf keinen Fall hören konnte, "Da hast du mich ja gerade richtig noch gerettet!" Aber... Wollte er überhaupt gerettet werden? Halt! Moment! Was war das? Was hatte dieser Gedanke denn jetzt zu bedeuten? Kai schüttelte den Kopf. Nicht mehr daran denken! Auch er erhob sich, nachdem er die tropfnasse Saba aus dem Becken gehievt hatte. Er stieg aus dem Whirlpool, stellte diesen ab und wartete geduldig, bis Tala wieder aus der Umkleide zurückkehrte. Das war's... Ich weiß, der Teil war grottig... Ich verspreche, der nächste wird besser! * seufzt* Schreibt mir bitte wieder viele, viele Kommis!!! Ich hab euch alle ganz, ganz doll lieb, was würde ich ohne euch tun... eure Neo-chan Kapitel 16: Filmabend und aufgewühlte Gefühle --------------------------------------------- Heiho, Leute! Es tut mir wirklich Leid, dass ich mich solange nicht mit meiner FF zurückgemeldet habe. Erst als ich demletzt mal wieder auf meinen Stecki gesehen habe, ist mir aufgefallen, wie lange schon nicht mehr. Ich dachte mir, wenn ihr überhaupt noch Interesse daran habt… hier ist der nächste Teil *nervös-grins* Vielleicht habt ihr ja Lust trotz so langer Pause mal reinzulesen. Inzwischen habe ich Teil 1 der Story fertiggeschrieben. Teil 2 ist zwar durchgeplant, aber ich habe eigentlich nicht vor, ihn zu schreiben, es sei den, ihr wollt Teil 1 gerne fertig lesen und würdet gerne die Fortsetzung kennen. (Fortsetzung ist eigentlich nicht lang…) Also noch mal… Gomen nasai!!! *verbeug* Hier jetzt der neue (oder schon ein paar Jahre alte ^^) Teil: Kapitel 16 Filmabend und aufgewühlte Gefühle Daraufhin zog sich Kai ebenfalls wieder um, und wuschelte sich mit einem Handtuch über seine nassen Haare, bis diese fast trocken waren. Dann packte er seine Sachen zusammen, verließ die Umkleide und sah, dass Tala immer noch auf ihn wartete. Kai schritt auf ihn zu und konnte seine Verlegenheit über die Situation von vorhin kaum verbergen. Talas Blick ruhte auf seinem Gesicht und Kai errötete leicht und fast unmerklich. „Was ist denn los, Tala? Hab ich was im Gesicht?“ Tala lachte und antwortete: „Nein, eben nicht! Es ist lange her, wenn überhaupt, dass ich dich mal ohne Streifen gesehen habe!“ Kai errötete und sprach: „Na und? Ist das schlimm?“ „Nein, ganz und gar nicht! Ich finde, ohne Streifen siehst du sogar noch besser aus!“ Die Gesichtsfarbe des Silberhaarigen wurde, soweit dies möglich war, noch röter und er blickte leicht zu Boden, um seine Röte zu verstecken. Warum schlug ihm sein Herz bis zum Hals? Warum klopfte es so laut, dass Kai befürchtete, dass Tala es hören musste?! Der Silberhaarige setzte sich in Bewegung und hörte, dass Tala ihm folgte. Bis sie den Gang durchquert hatten, brauchte Kai, um die Röte wieder aus seinem Gesicht zu verbannen und bis seine Stimme nicht mehr zitterte. Er warf einen Blick auf seine Uhr und stellte fest, dass es zehn Uhr abends war, draußen war die Sonne schon untergegangen und der Mond stand hell über der Stadt. Kai hörte neben sich ein unterdrücktes Gähnen und wandte sich zu Tala um: „Bist du müde?“ Tala lachte und antwortete: „Doch nicht von dem bisschen Rumgeplansche!“ Kai grinste: „Ach... Dann kam das Gähnen wohl von alleine, was?“ Der Rothaarige schüttelte den Kopf: „Ne, das nicht! Saba ist müde!“ Er deutete neben sich und dort setzte die neben ihnen herlaufende Hündin zu einem weiteren Gähnen an. Kai errötete schon wieder leicht und stimmte in Talas Lachen ein. „Dann ist ja gut! Ich dachte schon, ich müsste den restlichen Abend ohne dich totschlagen!“ Tala erwiderte: „Das nicht.. Aber was machen wir? Schlag was vor!“ „Warum eigentlich immer ich.... Hmm... Wollen wir nen Film gucken?“ Der Rothaarige zuckte die Schultern: „Warum nicht... Was hast du denn für welche?“ „Alles, was du willst! Ich bekomme von den allerneusten Filmen jeweils eine DVD zugeschickt. Ist’n Spezialabo....“ Tala dachte kurz nach.... Eine Liebesschnulze würde Kai bestimmt nicht sehen wollen und ein Actionfilm hatte er ja erst vor kurzem im Kino gesehen. Auf eine Komödie hatte er selbst keine Lust, aber was dann? Er atmete tief durch und fragte: „Wie wär’s mit nem Horrorfilm?“ Der Größere sah Kais Augen neben sich aufleuchten: „Gute Idee! Ich habe gerade den allerneusten Metzelfilm zugeschickt bekommen!“ Tala erkundigte sich: „Wie heißt der?“ „Keine Ahnung. Soll aber gut sein?“ Der Rothaarige nickte: „Gut, dann den! Wo gucken wir ihn?“ Statt zu antworten, schlug Kai eine andere Richtung ein und stieg Tala voran eine Treppe hinunter. Nun waren sie wieder auf dem Stockwerk, auf dem ihre Zimmer lagen. Der Silberhaarige stieß eine Tür auf und Tala staunte nicht schlecht, als er erkannte, was in dem Zimmer lag. Als Kai das Licht anschaltete, sah Tala einen riesigen Flachbildschirm, der fast die ganze Seite des Raumes einnahm und eine sich am anderen Ende des Raumes, auf den Bildschirm gerichtete, kuschelig und bequem aussehende Couch. Ein kleiner Tisch stand vor dem Sofa und an den Wänden waren Leuchten angebracht, ganz wie im Kino. Einen Moment lang war der Rothaarige sprachlos, dann meinte er lächelnd: „Du hast aber auch alles!“ Kai grinste: „Ich liebe diesen Raum...!“ Er wandte sich um, schloss die Tür hinter ihnen und drückte auf einen Knopf auf der Sprechanlage, die sich neben dem Eingang befand. Sofort erklang eine Stimme: „Sie wünschen?“ „Chips, Popcorn und Cola ins Kino bitte!“, erwiderte Kai bestimmt. „Sehr wohl!“ Kai ließ den Knopf los und sah, dass Tala sich ein wenig im Raum umsah. Gerade hatte der Rothaarige einen kleinen Hebel unter dem Flachbildschirm gefunden und neugierig zog er daran, bevor Kai ihn hatte warnen können. Sofort löste sich eine riesige Schublade aus dem schwarzen Samt, mit dem der Raum verkleidet war und warf Tala mit ihrer Wucht rückwärts um. Dieser stieß einen Schreckensschrei aus und konnte sich nicht mehr rechtzeitig wieder fangen und landete auf Teppichboden. Kai konnte sich nicht mehr halten und prustete los. So laut hatte er schon ewig nicht mehr gelacht. Tala rappelte sich verwirrt und beschämt auf und erblickte einen sich vor Lachen krümmenden Kai. Leicht verlegen kicherte der Rothaarige: „Sorry! Hab ich was kaputt gemacht?“ Doch Kai antwortete nicht. Er lachte einfach nur. Als Tala den glücklichen und vergnügten Ausdruck auf Kais Gesicht sah, musste er lächeln. In seinen Blick trat Wärme und er freute sich, dass Kai nun endlich so befreit lachen konnte. Er sah einfach zu goldig aus, wie er leicht versuchte, das Lachen zu unterdrücken und doch gleichzeitig aus voller Kehle lachte. Tala erhob sich vom Boden und sah, dass Kai Lachtränen in die Augen stiegen und über seine unbemalten Wangen hinunterliefen. Tala seufzte und sprach: „Schon gut, Kai! Lach mich nur aus!“ Doch er grinste dabei. Zwischen seinen Prustern presste Kai Worte hervor: „Du..... hättst dein Gesicht.......sehen sollen! Einfach... umgeplumpst!.... unvergesslich!“ Der Rothaarige blickte den immer noch kichernden, aber sich langsam beruhigenden Kai an: „Schön, dass du so lachen kannst!“ Kai holte tief Luft und blickte Tala verwundert an. Was hatte er damit gemeint? „Naja...“, fuhr dieser fort, als er Kais verwirrtes Gesicht sah. „So befreit habe ich dich noch nie lachen hören! Und ich finde schön, dass du es mal hast über dich kommen lassen...“ Kai errötete und erwiderte dann lächelnd: „Du sahst aber auch zu komisch aus! Wer hätte sich denn da nicht weggeschmissen!“ Tala nickte und erkundigte sich dann: „Was ist eigentlich in dieser Schublade?“ „Da sind meine DVDs drin.“ Der Rothaarige nickte und fragte: „Wo ist der Film, den du gucken wolltest?“ „Der müsste oben liegen!“ Der Blauäugige ließ seinen Blick über die ordentlich aufgeräumten DVDs schweifen, bis er die einzige entdeckte, die auf den anderen lag. „Die hier, oder?“ Kai nickte wortlos und nahm Tala die DVD ab und legte sie in den Abspieler ein, durchquerte dann den Raum und ließ sich auf die linke Seite des Sofas fallen, legte gemütlich die Füße auf einen Hocker und langte nach der Fernbedienung. „Setz dich Tala!“, sprach Kai und deutete auf den noch freien Platz neben sich. Tala folgte Kais Fingerzeig und ließ sich neben ihm nieder, wartete darauf, dass der Silberhaarige den Film anschaltete, was dieser auch wenige Sekunden später tat. Während sich der Bildschirm anschaltete, ging gleichzeitig das Licht aus und tauchte den Raum in ein dämmriges Licht, jedoch war es noch hell genug, um alles um sich herum schemenhaft zu sehen. Es lief zuerst ein Trailer für einen anderen Kinofilm, dann schaltete Kai auf das Menü. Er wählte die Sprache, schaltete die Untertitel aus und drückte schließlich auf „Start“. Der Vorspann, in dem die Schauspieler benannt wurden, begann und zeigte eine unheimliche Umgebung, einen Wald bei Nacht. Die Nachtvögel schrien aus den sieben Boxen, die im ganzen Zimmer verteilt waren und durch ihren hervorragenden Sound das Kino- Feeling unterstützten. Tala richtete unauffällig seinen Blick nach rechts auf Kai. Dieser blickte, gespannt auf das, was der Film zu bieten hatte, auf den riesigen Bildschirm. Seine Lippen umspielte ein leichtes Lächeln und er hatte sich eine Schale Chips gegriffen und begann leise zu Essen. Als Kai die Blicke des Rothaarigen schließlich doch bemerkte, erkundigte er sich, die Schale hochhaltend: „Willst du auch welche?“ Tala schüttelte den Kopf: „Popcorn, wenn`s recht ist.“ Der Silberhaarige nickte und reichte ihm eine zweite Schale, gefüllt mit Popcorn. Der Rothaarige wandte seinen Blick wieder auf die Leinwand und sah nun zu, wie eine junge Frau gerade ihr Auto in dem Neubaugebiet einer Stadt abstellte, um an einem Haus zu klingeln. Auch er begann zu essen und stellte wieder einmal fest, dass das Popcorn, so wie alles, was es in Kais Villa zu essen gab, hervorragend schmeckte. Der Film war recht spannend, doch war er vollkommen auf den Horror- Klitsches aufgebaut. Die junge Frau, die „seltsamerweise“ sehr hübsch und vor allem gut gebaut war, wurde von einem Meuchelmörder entführt, welcher dann bei ihrem Freund, den sie hatte besuchen wollen, und der reich war, Lösegeld forderte. Währenddessen vergnügte sich der Mörder mit der Frau und richtete sie ziemlich übel zu. Nach einer Weile stellte Tala fest, dass der Film nicht ganz das war, was er sich vorgestellt hatte. Wieder schweifte sein Blick vom Bildschirm ab und blieb an Kai haften. Ihm schien der Film zwar auch nicht übermäßig gut zu gefallen, doch er starrt wie gebannt auf die Leinwand. Nun ertönte ein Schrei aus den Boxen, der durch den vortrefflichen Sound fast wie echt klang. Tala sah wieder zum Flachbildschirm. Was er sah, ließ seinen Atem schneller gehen. Der Meuchelmörder, der die junge Frau entführt hatte, war gerade dabei, mehrere Polizisten, die in das verstaubte und alte Haus eingedrungen waren, brutal abzustechen und zu ermorden. Kai war fasziniert. Er mochte Horrorfilme wirklich gerne. Zwar war dieser so wie die anderen, die er schon gesehen hatte, aber dennoch. Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Bei der brutalen Stelle, die gerade war, griff er erneut in seine Chipsschüssel und aß ein paar Chips. Dann, als er gerade dabei war, sich die Finger von dem Gewürz, mit dem sie bestreut waren, zu säubern, hörte er ein leises Keuchen. Auf dieses folgte ein leises Wimmern. Kai drehte sich mehr als verwundert zu Tala um. Er sah, dass dieser das Gesicht in den Händen vergraben hatte. Er wippte wie in Trance vor und zurück, sein Atem ging schnell und er stieß immer wieder zusammenhanglose Worte auf Russisch hervor. „Njet! …… Njet! …..Mama! Papa! ….. Njet!“ Kai war entsetzt. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte, er hatte Tala noch niemals so gesehen, so, so…. verletzlich. Er schnappte sich sofort die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Dann rückte er ein Stückchen näher an den Rothaarigen heran, der nichts mitbekommen zu haben schien. Der Silberhaarige zögerte einen Moment, dann legte er seinen zitternden Arm um Talas bebende und vor- und zurück wippende Schultern. Sofort spürte er, dass Tala schwitzte, der rothaarige Russe schien vor irgendetwas schreckliche Angst zu haben. Nun schrie der Größere: „NJET!!!! MAMAAAA!!!“ Kai zuckte zusammen und verstärkte dann seinen Griff an Talas Schulter. „Tala! Was ist los mit dir?“, fragte er besorgt. Der Angesprochene schien nun endlich zu reagieren, zu registrieren, dass er immer noch hier im Kino in der Villa Hiwatari saß. Er wandte seinen Kopf zu Kai, welcher in den Augen des Rothaarigen Tränen sah, die sich ihren Weg über dessen Wangen bahnten, über die blasse Haut des Gesichtes des Größeren flossen und an seinem Kinn auf sein Shirt hinabtropften. Seine Augen waren verschleiert, abwesend und von unendlicher Trauer getrübt. Kai war entsetzt, dies zu sehen. Er hatte Tala immer für so stark gehalten, hatte gedacht, dass nichts ihn brechen oder zum Weinen bringen könnte. Und nun, wo Tala so traurig und verletzlich aussah, rührte sich etwas in ihm. Er hatte unendliches Mitleid mit ihm. Ohne weiter zu überleben, lächelte Kai sanft und legte seine Arme um seinen Gegenüber, zog ihn an sich und hielt ihn fest. Dabei murmelte er zusammenhanglose Worte: „Shhh…. Ich bin ja da…..“ Tala, unterbewusst ein wenig überrascht von dieser Reaktion, schloss die Augen und ließ seinen Tränen freien Lauf. Sie flossen nun auf Kais Shirt, er spürte sie, wie sie durch den Stoff drangen und seine Brust kühl berührten. Er streichelte sanft über das wuschelige Haar Talas. Dieser versuchte, etwas zu sagen, doch seine Worte wurden immer wieder von Schluchzern unterbrochen. „Sie…. Mama…. und Papa… tot!“ Kai wusste nicht, was mit Talas Eltern geschehen war, doch er konnte es sich eigentlich schon denken. Er streichelte Talas Kopf weiterhin beruhigend und als dessen Tränen schließlich versiegten, löste er sich aus Kais Umarmung. Talas verschleierte, hellblaue Augen blickten tief in die blutroten Kais. Der Silberhaarige lächelte aufmunternd und freundlich und Tala holte tief Luft. „Dieser … Film… Er hat Erinnerungen in mir wachgerufen..“ Er versuchte zu lächeln: „Ist schon wieder okay!“ Doch Kai schüttelte den Kopf: „Nein, ist es nicht. Ich sehe es dir doch an…“ Der Rothaarige blickte ihn leicht verwundert an, dann blickte er auf seine Hände, die in seinem Schoß lagen. Das Licht, das eigentlich beim Ausschalten des Bildschirms wieder hätte angehen sollen, blieb gedimmt und Tala war dankbar dafür. Er schämte sich, weil er seine Gefühle und Regungen nicht mehr unter Kontrolle gehabt hatte. Er hatte sich einfach von den Erinnerungen überwältigen lassen, die er niemals jemandem erzählt hatte. „Tala!“, hörte er die bittende und ungewöhnlich freundliche Stimme Kais. Der Silberhaarige war plötzlich so verändert. Allein schon der Ton in seiner Stimme ließ Talas Herz schneller schlagen. Und als er dann die warme hand Kais auf der seinen spürte, schloss er die Augen. Warum schlug sein Herz so laut? Was war nur mit ihm los? Warum gingen heute alle Gefühle mit ihm durch? „Bitte rede mit mir! Was ist denn geschehen?“, fuhr Kai nun schon fast flehend fort. Tala wandte seinen Kopf nach rechts und sah, dass der Silberhaarige ebenfalls Tränen in den Augen hatte. Warum, wusste der Rothaarige nicht. Warum war Kai kurz davor zu weinen? „Sag es mir doch!“, bat Kai erneut und übte einen leichten Druck auf Talas hand aus, die er in der seinen hielt. Dieser atmete tief durch und tat dann das, was er noch niemals in seinem ganzen Leben getan hatte. Er vertraute seine Gefühle und Erinnerungen jemandem an. Er begann zu sprechen, seine Stimme klang fest und sicher, doch war ihm im Moment alles andere als mutig zu Mute. So… Das war’s fürs erste. Ich habe diesen Teil weder noch mal Korrektur gelesen noch etwas an meinem Schreibstil verändert. Ich hoffe, er hat euch gefallen und ihr lasst mir vielleicht einen Kommi da. Sorry noch mal für die lange Wartezeit. *sich bei Lesern tausendmal entschuldigt* Vielleicht wollte ihr ja trotzdem weiterlesen? *hundeglubsch* Bis zum nächsten Mal (wird auch versprochen nicht so lange dauern wie dieses Mal) Neo-chan Kapitel 17: Geständnisse und Eingeständnisse -------------------------------------------- Hi Leute. Für diejenigen Leser, die es noch interessiert, werde ich (nach sehr langer Zeit) den Rest der Story, wie ich sie habe, reinposten. Allerdings bleibt dazu zu sagen, dass die Story schon etwa zwei Jahre alt ist und sich mein Schreibstil so sehr verändert hat, dass ich ihn kaum noch wiedererkenne. Ich hoffe, die Story gefällt euch trotzdem. Viel Spaß mit der Fortsetzung von Golden Month: „Es begann alles, als ich bei der Biovolt-Abtei anfing. Ich trainierte dort seit meinem dritten Lebensjahr, unterstützt von meinen Eltern, die dies für meine größte Chance hielten. Sie glaubten, man würde mich in der Abtei gut behandeln, man würde mir dort eine Gelegenheit zu Ruhm und Erfolg geben, die sie mir nicht geben konnten. Als ich dann etwa fünf Jahre alt war, kurz bevor wir uns kennen lernten… Da war ich zu Hause, in unserem heruntergekommenen kleinen Haus am Rand der Stadt….“ ----Flashback---- Der rothaarige kleine Junge saß auf dem Schoß seiner Mutter und hatte sich an sie gedrückt. Er hatte sie jetzt seit drei Wochen nicht mehr gesehen und hatte sich mehr als alles Andere auf das Wiedersehen mit seinen Eltern gefreut. Er hatte sie sehr vermisst in der Zeit, in der er in der Abtei trainiert hatte. Gerade betrat ein Mann mit leuchtend roten Haaren das ärmliche Zimmer. Er lächelte freundlich und wuschelte seinem Sprössling über das zerstrubbelt Haar. Der Junge lachte fröhlich. Plötzlich klopfte es an der Tür. Der Vater schrak zusammen. Er blickte sich hektisch um und deutete dann auf das Nebenzimmer. Die Mutter des Jungen drückte diesen fest an sich und verließ hastig das Zimmer, ihr Sohn, der nicht wusste, was vor sich ging, klammerte sich an ihr fest. Die Mutter wollte die Tür hinter ihnen schließen, doch es war zu spät. Der Junge sah, was dort draußen vor sich ging… Der Vater öffnete die Tür und ließ die drei Männer, die davor standen, ein. Der eine holte sofort aus und versetzte dem rothaarigen Mann einen schweren Schlag in die Magengegend, so stark, dass dieser fast zusammengebrochen wäre. „Verschwinden Sie aus meinem Haus!“, presste er hervor und stolperte einige Schritte vorwärts. Dann wandte er sich rasch um und schrie zu seiner Frau gewandt: „Nimm Tala und renn!“ Talas Mutter, perplex und verwirrt, nahm ihren Sohn und wandte sich zum Hinterausgang. Der kleine Junge konnte ihr zurückgehaltenes Schluchzen hören. Er jedoch konnte immer noch über die Schulter seiner Mutter sehen, was vor sich ging. Der zweite Mann zog einen langen Dolch aus dessen Scheide und hob ihn hoch, ließ ihn auf Talas Vater hinabsausen, die Klinge grub sich tief in dessen Brustkorb. Der rothaarige Mann schrie gepeinigt auf und Tala sah, dass er taumelte. Blut floss über seine Brust und sprudelte aus seinem Mund. Der Mann, der den Dolch immer noch in der Hand hielt, bewegte ihn nun in der Brust des Vaters, ließ ihn einmal quer durch den Körper des Verletzten gleiten. Tala hörte das laute Splittern von Knochen unter dem rasiermesserscharfen Dolch, das Sprudeln von Blut und das Geräusch von zerreißendem Fleisch. Zeitgleich mit seinem Vater schrie Tala laut auf, Tränen stiegen in seine Augen und er zappelte im festen Griff seiner Mutter, die versuchte, die Hintertür zu öffnen, was ihr jedoch durch ihr heftiges Zittern und ihr Schluchzen erschwert wurde. Sie konnte ihn gerade noch festhalten und endlich hatte sie die Tür geöffnet. Bevor sie in den Schneesturm, der draußen herrschte, hineinliefen, sah Tala noch, wie sein Vater hinterrücks umkippte, Blut sprudelte immer noch aus seiner Brust, in der der Dolch steckte, und besudelte den sauberen Boden der Hütte. Der Mann, der die Klinge nun aus seiner Brust zog, spuckte verächtlich auf ihn und gab seinem leblosen Körper einen Tritt. Talas Augen waren tränenverschleiert und er schrie nun heftig. Er wollte seinen Vater rächen! Auch wenn er klein und schwach war, wollte er Rache. Diese Männer durften doch nicht einfach Leben auslöschen, sein Vater hatte nichts schlechtes getan! Plötzlich hörte er eine ihm wohlbekannte Stimme: „Verfolgt die Frau! Aber verschont den Jungen!“ Das war doch Boris! Der Leiter der Abtei!!! Der Rothaarige war entsetzt! Er hatte Boris vertraut! Und der ließ nun einfach seine Familie ermorden. Talas Mutter rannte und rannte. Ihre Füße hinterließen in dem fast kniehohen Schnee tiefe Spuren. Die Kälte ließ ihre Tränen fast sofort auf ihren Wangen gefrieren und ließ sie ihre Glieder schon nach wenigen Sekunden kaum noch spüren. Tala wehrte sich immer noch verzweifelt gegen den klammernden Griff seiner Mutter, doch sie ließ ihn nicht los. Gerade erreichten sie den nahe gelegenen Wald, denn Talas Mutter hoffte, sich im Wald verstecken zu können. Doch da hörten sie hinter sich das Knirschen von Schnee und die schwarz gekleideten Männer versperrten ihnen den Weg. Die Frau wich ein paar Schritte zurück und stieß dann an jemanden an. Dieser Mann entriss Tala ihrem festen Griff und gab ihr dann einen Tritt, sodass sie im tiefen Schnee direkt vor den Füßen der Männer landete. „Nein! Nimm ihn mir nicht, Boris!“, rief sie verzweifelt, doch sie hatte keine Kraft mehr, sich aufzurappeln. Der Mann ließ Tala zu Boden und hielt ihn an den Schultern fest, da er sich losreißen wollte. „Sieh hin, Tala und stelle fest, was mit Verrätern geschieht!“, sprach die schnarrende und hämische Stimme von Boris. Der Rothaarige hatte keine Wahl, seine Augen waren starr auf seine Mutter gerichtet. Einer der schwarz gekleideten Männer zog aus seinem Gürtel einen weiteren Dolch. Er drehte Talas Mutter auf den Rücken und stach immer und immer wieder auf sie ein, auf ihr Gesicht, ihren Oberkörper, ihren Bauch und auch auf ihre Beine, ihre schmerzverzerrten Schreie waren längst verstummt. Er hörte erst auf, als ihr Körper nicht mehr menschlich aussah, sondern nur noch wie ein Stück zerschnittenes Fleisch. Ihre Kleidung lag in Fetzen und ihr Gesicht war entstellt. Hätte der kleine Junge nicht gewusst, es war einmal seine Mutter gewesen, er hätte sie nicht erkannt. Tala schrie laut auf, voller Trauer und Wut, wollte sich erneut losreißen, doch konnte dem eisernen Griff von Boris nichts entgegensetzen. „Warum habt ihr das gemacht? Sie haben doch niemandem was getan! Ich hasse euch!!!!“ Boris packte den Jungen fester bei den Schultern und ging in die Hocke, sodass Tala in seine kalten Augen blickte. „Tala, die beiden waren Verräter! Sie haben unsere Abtei hintergangen und wollten dich nur für ihre Zwecke nutzen!“ „Das glaube ich dir nicht, Boris! Du lügst!“ Boris hob seine Hand und gab Tala eine gewaltige Ohrfeige. „Du sprichst nicht so mit mir, Tala! Die beiden waren Verräter! Sie wollten dich aus der Ausbildung der Abtei nehmen und wollten dich nur benutzen! Sie haben dich und auch mich verraten! Sie hatten böse Dinge mit dir vor! Vertrau mir!“ Tala blickte weinend in die Augen von Boris und schluchzte. „Du lügst mich auch nicht an?“ „Tala! Ich will nur das Beste für dich!“ Der Rothaarige sank auf die Knie, wandte seinen Blick nicht mehr zu seiner toten Mutter. Sie und auch sein Vater waren für ihn gestorben. Sie hätten ihn auch im Stich lassen können, ihn seinem Schicksal überlassen können. Aber das hatten sie nicht getan… Nein! Tala wusste sicher, die beiden waren nicht böse. Sie hatten ihn geliebt, mehr als ihr Leben! Er war sich sicher, dass nicht seine Eltern, sondern Boris derjenige war, der ihm nichts gutes wollte… Aber hatte er eine Wahl? Er hatte keine Familie mehr, keine Freunde… Er hatte nur die Abtei und Boris! Und wenn er nicht mitgehen würde, würden sie sicher auch ihn töten! Nein! Er musste leben, für seine Eltern, die für ihn gestorben waren, und auch für sich selbst… „Ist gut, Boris!“ „Dann hör nun auf mich zu duzen! Und versprich mir, dass du diese Verräter vergisst! Sie sind es nicht wert, dass wir noch einen Gedanken an sie verschwenden!“ Tala nickte. Er musste leben! Er musste es schaffen! Er musste Boris glauben machen, er würde ihm vertrauen und glauben. Während er sich zu dem kümmerlichen Haufen aus Fleisch, Blut und Knochen zuwandte, weinte er heftig, hielt seine Schluchzer jedoch zurück. Er holte aus und versetzte dem Leichnam seiner Mutter einen Tritt. Dabei schrie er innerlich vor Schmerz und Trauer auf. Boris klopfte ihm zufrieden auf die Schultern und sagte: „Lass uns in die Abtei gehen! Du wirst von nun an dort wohnen. Wir haben auch einen neuen Schüler bekommen. Er heißt Kai….“ Doch Tala hörte nicht zu. In Gedanken entschuldigte er sich bei seinen Eltern, bat sie um Vergebung und weinte um sie. Seine Verzweiflung zerriss ihn innerlich. Die Tränen flossen jedoch leise und ohne eine Regung in seinem Gesicht über seine Wangen… An diesem Tag hatte der fünfjährige Tala gelernt, seine Gefühle niemandem mehr zu zeigen…. ----Flashback End---- Tala schluchzte heftig, weinte hemmungslos und drückte sich an Kai, der ihn während den letzten Sätzen in den Arm genommen hatte. Er suchte die Wärme des Anderen, suchte den Klang seines schlagenden Herzens, so lange hatte er jemanden, der ihm zuhörte und der für ihn da war, entbehren müssen. Zu lange war er immer alleine gewesen. Zu lange hatte er niemandem mehr vertraut. Zu lange hatte er schon nicht mehr die Wärme einer anderen Person gespürt. Ohne recht zu wissen, was er tat, wiegte der Silberhaarige ihn sanft hin und her, versuchte tröstende Worte zu finden, und wusste dennoch gleichzeitig, dass es keine Möglichkeit gab, Tala zu trösten. Der Rothaarige klammerte sich fest an Kai und presste zwischen seinen Schluchzern hervor: „Von da an warst du ….. mein einziger Lichtblick!…. Ich …. Ich habe nur deshalb… durchgehalten… weil du da warst…. Du …. hast mir immer Mut gemacht…. mich unterstützt… auch wenn du es vielleicht…. gar nicht gemerkt hast….“ Kai wiegte Tala weiterhin hin und her, versuchte seine Überraschung zu verbergen, ebenso wie sein heftiges Herzklopfen. >Nein, Kai! Keine Zeit für Herzklopfen! Denk an Tala! Hilf ihm!<, rief er seine Gefühle zur Ordnung. Langsam erhob sich Kai und zog den Rothaarigen mit sich. Dieser bekam nicht mit, was als nächstes geschah. Der Silberhaarige, der immer noch den Arm um ihn gelegt hatte, ließ den Raum so wie er war und brachte den Größeren, dem immer noch die Tränen über die Wangen liefen, zu seinem Zimmer. So sanft wie möglich dirigiert er ihn in die richtige Richtung. „Kai… Als… Als du weg warst… da wusste ich nicht mehr…. Für was ich leben sollte… für was ich mich anstrengen sollte… auf was mein Streben gerichtet sein sollte… Ich lebte einfach nur noch… vor mich hin… wie ein Schatten… Ich… ich hab mich zum ersten Mal wieder… glücklich gefühlt… als ich dich wieder gesehen habe… Du standest zwar nicht auf meiner Seite, aber allein … deine Anwesenheit hat mir neuen Mut … und neue Kraft gegeben… Ich habe mir … so gewünscht, dass du zurück kommst… Doch gleichzeitig habe ich mir … für dich gewünscht, dass du niemals … wieder in diese schreckliche Abtei zurück musst… Boris, der meine Eltern … ermorden ließ, weil sie meiner Ausbildung und seiner … völligen Kontrolle … über mich im Weg standen, der mir und auch den anderen brutales Training … aufzwang und uns alle bis zur Erschöpfung und noch … weiter trieb.“, brachte Tala hervor, ab und zu machte er eine Pause, wie um seine Gedanken zu sammeln. Es schien ihn zwar viel Überwindung zu kosten, dies zu sagen, doch schien er in diesem Moment nicht wirklich darüber nachzudenken. Kai errötete bei Talas Worten und sein Herz klopfte erneut. Was war denn nur los mit ihm? Diese Erinnerung, von der Tala ihm erzählt hatte, hatte ihn sehr mitgenommen. Er hatte sogar anfangen müssen zu weinen, was er seit Jahren nicht mehr getan hatte. Er fühlte sich zu Tala hingezogen, mehr als jemals zuvor. Als er ihn in den Arm genommen hatte, hatte er ein so zufriedenes Gefühl gehabt, als sei dies die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches gewesen. Nein! Weg damit! Kai verdrängte die Gedanken, die eben von seinem Denken Besitz zu nehmen gedroht hatten. Er öffnete leise die Tür zu Talas Zimmer und brachte Tala, der immer noch nicht zu realisieren schien, was los war, zu dessen Bett. Er legte ihn darauf nieder. Tala, erschöpft, schloss sofort die Augen und rührte sich kaum, als Kai die weiche Decke über ihm ausbreitete. Er drehte sich um und wollte gerade leise den Raum verlassen, als er plötzlich festgehalten wurde. Er wirbelte herum und sah, dass Tala seine Hand mit der seinen umklammert hatte und ihn aus geröteten Augen ansah. „Bitte… Geh nicht! Ich will heute Nacht nicht alleine sein!“ Kai überlegte kurz, dann zögerte er. Doch dann wischte er alle Bedenken beiseite. Tala war sein Freund und er brauchte Hilfe, brauchte Wärme. Kai nickte leicht und trat wieder ans Bett heran. Rasch streifte er seine Schuhe aus und legte sich dann neben Tala. Dabei errötete er leicht. Das war doch jetzt wirklich mal etwas SEHR ungewohntes. Doch er kümmerte sich nicht mehr um Gedanken dieser Art und lächelte Tala freundlich an. Plötzlich überkam ihn ein Gefühl, dass er schon lange nicht mehr gespürt hatte… eigentlich noch nie. Er hatte das Gefühl, jemanden beschützen zu wollen, für jemanden da zu sein, jemandem zu vertrauen… Er hob seine Hand und strich Tala sanft die Spuren der Tränen von den Wangen. Dieser hatte die Augen geschlossen. Kai hörte sein gleichmäßiges Atmen. Er hob die Decke an und kletterte ebenfalls darunter, kuschelte sich ein und wenige Minuten später war er eingeschlafen. Tala jedoch lag noch wach. Die Erinnerungen ließen ihn langsam in Frieden. Jetzt, da er sie mit jemandem geteilt hatte, lasteten sie nicht mehr auf seiner Seele wie ein schwerer Felsen. Er fühlte sich unendlich erleichtert und fast glücklich. Die Berührung, die er eben gespürt hatte, war so sanft gewesen. So liebevoll und freundlich hatte er Kai noch nie erlebt, so fürsorglich. Auf Talas Körper breitete sich eine Gänsehaut aus, ein Schauer jagte ihm den Rücken hinunter, als er Kais warmen Atem auf seiner Haut spürte. Er öffnete die Augen noch einmal und sah, dass sich Kais Gesicht nur etwa zwei Handbreit von dem seinen entfernt befand. Dies trieb ihm die Röte ins Gesicht… Sein Herz klopfte wie verrückt und schlug ihm bis zum Hals. Die Nähe zu Kai brachte seine Gefühle dazu, verrückt zu spielen. Er hatte Kai heute erlebt, wie er ihn noch niemals gesehen hatte, hatte eine andere Seite an ihm entdeckt, obwohl er geglaubt hatte, ihn zu kennen. Er hob die Hand und strich Kai eine Strähne aus dem Gesicht. Dann nahm er die Decke in die Hand und zog sie höher über Kais Schultern. Ihn überkam plötzlich ein unglaubliches Verlangen, ein Verlangen, dass er noch niemals gespürt hatte. Er versuchte es zu ignorieren, doch es war ihm nicht möglich. Er wartete einen Moment ab, vergewisserte sich, dass Kai auch wirklich schlief. Dann beugte er sich leicht nach vorne und berührte mit seinen bebenden Lippen leicht die Wange des Silberhaarigen, hauchte einen Kuss, so leicht wie die Berührung einer Feder, auf die weiche Haut. Der Andere bewegte sich leicht im Schlaf. Tala lächelte seinen schlafenden Freund an und flüsterte: „Danke, Kai!“ Dann legte er sich ebenfalls wieder hin und deckte sich zu. Er wusste endlich, was das Gefühl, das in seiner Brust schlummerte und nun seit wenigen Tagen aufzukeimen begann, zu bedeuten hatte. Er vertraute Kai von ganzem Herzen, hatte ihm das erzählt, was er bisher noch niemandem anvertraut hatte. Er empfand für Kai mehr als nur für einen Freund… Es war mehr als die Tatsache, dass sie ihre Vergangenheit miteinander teilten, beide das gleiche erlebt hatten. Nein… - Tala lächelte vor sich hin… - Nein… Es war Liebe… So, das wars fürs Erste. Weiter gehts im nächsten Kapitel ^^ Eure Leilan Kapitel 18: Verrückte Gefühle und eine kleine Reise --------------------------------------------------- So, ich bring das Reinposten jetzt schnell hinter mich XD Das hier ist das insgesamt vorletzte Kapitel und ich hoffe, es gefällt euch. Als Kai am nächsten Morgen aufwachte, war er zuerst ein wenig verwundert, weil er im ersten Moment nicht wusste, wo er war. Doch dann hörte er gleichmäßiges Atmen hinter sich und drehte sich leise und langsam um. Tala lag auf der Seite, zu ihm gewandt. Seine Hände lagen neben ihm auf der Bettdecke und er sah friedlich aus. Kai musste unwillkürlich lächeln. Als er sah, dass Tala so ruhig schlief und so glücklich aussah, freute er sich und fühlte sich im selben Moment unendlich erleichtert. Die Haare Talas waren aufgrund des oftmaligen Drehens im Schlaf verwuschelt und die beiden langen Strähnen hingen ihm im Gesicht. Kai musste schmunzeln und strich sie ihm sanft aus dem Gesicht. Als er sich dabei erwischte, schrak er innerlich zusammen. Was zum Herrgott noch mal war nur mit ihm los? Er hatte sich gestern von einer Seite gezeigt, die er noch nicht einmal selbst gekannt hatte. Er hatte Tala in den ARM genommen! Aber das war jetzt auch egal, hauptsache, es ging seinem Freund jetzt besser. Vorsichtig, darauf bedacht, Tala nicht aufzuwecken, schälte Kai sich aus der Decke und verließ, nachdem er seine Schuhe angezogen hatte, das Zimmer. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich gegen diese und seufzte tief. Seine Gefühle spielten ja vollkommen verrückt! Um sie wieder zu ordnen brauchte er jetzt eine kalte Dusche! Er machte sich auf den Weg zu seinem Badezimmer, sich schon auf das kühlende Wasser freuend. Als er dann, eine halbe Stunde später aus dem Bad kam, noch mit feuchten Haaren, sich aber sehr erfrischt fühlend, machte er sich auf den Weg zur Küche. Er konnte es einfach nicht über sich bringen, Tala zu wecken. Er hatte gestern seine schlimmsten Erinnerungen durchlitten, da sollte er sich lieber ausruhen und ausschlafen. Außerdem, so musste sich Kai beschämt gestehen, hatte er ein wenig Angst, Tala gegenüber zu treten, nach dem, was gestern geschehen war. Er fürchtete sich davor, dass Tala wütend auf ihn war, weil er sein Innerstes gesehen hatte, dass er gesehen hatte, wie er schwach war. Kai seufzte. Dann schüttelte er den Kopf. Nein! Er hatte noch niemals jemanden gekannt, der auch nur annähernd so stark war wie Tala. Obwohl er Boris hasste, obwohl dieser seine Eltern auf dem Gewissen hatte, sie vor seinen Augen abgeschlachtet hatte, blieb der Rothaarige für zehn Jahre bei ihm, sah ihn sogar als Meister an. Und das alles nur, damit seine Eltern nicht umsonst gestorben waren… Er hatte durchgehalten und sich nichts von seinem Unglück anmerken lassen. Selbst Kai hatte damals nicht geahnt, dass Tala solch schlimme Erinnerungen mit sich herumtrug. Er machte sich Vorwürfe, Vorwürfe, dass er nicht einmal vermutet hatte, dass Tala etwas derartiges erlebt hatte. Er hatte nichts dergleichen gedacht. Erneut seufzte Kai, während er sich ausnahmsweise selbst sein Frühstück zubereitete. Er hatte keine Lust, nun seine Diener zu sehen und so machte er sich selbst eine Schüssel Cornflakes. Der Silberhaarige erinnerte sich an das Gefühl, das er gehabt hatte, als er Tala im Arm gehalten hatte, als er seine Wärme gespürt und sein Herz hatte schlagen hören. Das war doch was anderes gewesen, als normal…. Kai wischte diesen Gedanken beiseite. Schnell begann er zu essen. Im Innern bedankte er sich dafür, dass er Tala nun von einer anderen Seite kennen gelernt hatte. Er schämte sich jetzt dafür, dass er jemals hatte denken können, Tala wäre oberflächlich. Er hatte festgestellt, dass hinter dieser Fassade ein verletzlicher Kern schlummerte… Kai erinnerte sich an den Abend, als sie auf dem Dach des Hauses gesessen hatte. Da hatte er den ersten Einblick in die Seele des anderen gehabt. Er hatte ihn näher kennen gelernt. Und nun… nun vertraute er ihm. Ja, so war es. Kai vertraute dem rothaarigen Russen. Er hatte ihm gezeigt, wer er wirklich war, was wirklich in ihm steckte, er hatte ihn daran erinnert, was es heißt, jemandem zu vertrauen… Er lächelte leicht. Ja. Er wollte Tala auch so etwas zeigen. Er würde ihn zu dem Ort führen, der ihm besonders am Herzen lag, zu dem er immer ging, wenn er Probleme hatte und wenn er nicht mehr weiter wusste. Der Silberhaarige erhob sich von seinem Stuhl und stellte seine Schüssel in die Spülmaschine. Dann machte er sich auf den Weg zu Talas Zimmer. Er wollte nachsehen, ob dieser schon wach war. Freudigen Herzens und mit klopfendem Herzen ging er die Gänge entlang. Währenddessen lag Tala schon länger wach. Kurz nachdem Kai das Zimmer verlassen hatte, war er aufgewacht. Sofort stürzten die Erinnerungen an die vergangene Nacht wieder auf ihn ein. Er hatte endlich verstanden, was er fühlte, was er eigentlich schon länger fühlte. Tala sah sich in seinem Zimmer um. Kai war weg, wahrscheinlich im Badezimmer oder in sein eigenes Zimmer, um noch ein wenig zu schlafen. Seine Hand glitt zu der Mulde im weichen Bett, der Stelle, wo Kai noch vor wenigen Minuten gelegen hatte. Die Wärme des Silberhaarigen war noch da. Tala krallte seine Hand fest in das weiße Laken und schloss die Augen. Er nahm noch leicht den Geruch wahr, den Kai immer verströmte, eine Mischung aus einem dezenten Parfüm und seinem Körpergeruch. Er lächelte leicht, doch gleich darauf verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse. Kai fühlte bestimmt nicht dasselbe, wie er es tat. Für Kai war er wahrscheinlich nur ein Freund, ein guter Freund höchstens. Tala wusste, dass seine Gefühle für jemand anderen abnormal wären. Immerhin hatte er sich in einen Jungen verliebt. Ihn selbst kümmerte es nicht, doch was würde Kai von ihm denken? Würde er ihn zurückstoßen? Würde er sich von ihm abwenden? Würde er ihn vielleicht sogar hassen? Das könnte er nicht ertragen! Kai war das Einzige, was zu verlieren er nicht noch einmal verkraften könnte. Kai war für ihn der wichtigste Mensch auf der Welt, war es eigentlich schon gewesen, als sie damals befreundet waren. Wenn Kai wüsste, was er wirklich empfand, dass er Liebe für den einzigen Menschen empfand, dem er vertraute, der ihm vielleicht auch vertraute… Nicht auszudenken. Tala seufzte. Was sollte er nur tun? Alles für sich behalten? Das würde über kurz oder lang sein Herz brechen. Nein… Da war es schon besser, Kai wusste, was los war, was Tala empfand. Dann ging er aber das Risiko ein, dass sich der Silberhaarige von ihm abwandte… Tala schüttelte den Kopf. Beide Möglichkeiten waren nicht gut. Er wollte Kai nicht verlieren. Da würde er sich lieber selbst aus dem Fenster werfen. Er wünschte sich nur, bei Kai zu sein. Da war es ihm egal, ob er sich selbst das Herz dabei brach. Wenn Kai nur glücklich war! Wenn er einen guten Freund brauchte, dann bekam er ihn auch! Der Rothaarige lächelte, schlug die Decke zurück und stand auf. Ja. Kais Glück war für ihn das Wichtigste. Er begab sich rasch ins Bad, um sich fertig zu machen. Er wollte Kai suchen und sich bei ihm bedanken. Freundlich, höflich, aber nichts von dem zeigen, was er wirklich empfand. Langsam schlüpfte er in seine dunkelblaue Baggy… Gerade bog Kai in den Gang ein, an dem ihre beiden Zimmer lagen, als Tala aus seinem Zimmre kam, bereits angezogen. Kai blickte kurz zu Boden, sammelte sich und trat dann auf ihn zu. „Guten Morgen, Tala!“ Dieser lächelte freundlich, so wie immer in letzter Zeit. Kai war erleichtert, anscheinend war mit ihm alles wieder okay. Er atmete tief ein und erwiderte dann das Lächeln. Tala, ein wenig überrascht darüber, antwortete dann: „Dir auch, Kai. Gibt`s bald Frühstück, ich sterbe vor Hunger!“ Kai nickte lächelnd und erwiderte dann: „Ja.. Aber ich habe schon gegessen, ich wusste ja nicht, wann du aufstehen wolltest. Es ist noch sehr früh. Wenn es okay ist, dass du Cornflakes isst, dann brauchen wir die Köche nicht extra zu wecken.“ Der Rothaarige nickte und folgte Kai zurück in die Küche. Während er dort hungrig seine Schüssel Cornflakes in sich hinein futterte, unterhielt er sich munter mit Kai, welcher zwar nicht sehr gesprächig war, aber dennoch freundlich antwortete. Nach einer Weile erkundigte sich Kai vorsichtig: „Ist eigentlich alles wieder okay mit dir?“ Wumm. Das war die Frage, vor der sich Tala gefürchtet hatte. Sollte er `Ja` sagen und somit ein kleines bisschen lügen? Ein Blick in Kais Gesicht bestätigte ihn. „Natürlich! Ich war gestern nur etwas neben mir und hatte mich nicht so wirklich im Griff… Das passiert sonst nicht.“ Wumm. Voll ins Fettnäpfchen. Kai blickte auf den Tisch. Also war es nicht gewesen, weil Tala ihm vertraute, sondern weil es ihn einfach überkommen hatte. Er war also einfach der einzige gewesen, der da gewesen war. Kai spürte einen Stich in seinem Herzen und wusste nicht einmal selbst, warum. Der Rothaarige bemerkte, dass er etwas falsches gesagt hatte. Er blickte Kai an und wartete, bis dieser wieder aufsah. Dann lächelte er freundlich und sagte: „Ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte. Ich glaube, ich hätte es mit mir herumgetragen, bis ich irgendwann daran zerbrochen wäre… Ich danke dir dafür, dass du für mich da warst…“ Kai errötete leicht und sah wieder auf den Tisch, fixierte einen Cornflake, der daneben gefallen war. „Kein Problem.“, erwiderte er verlegen. Tala atmete tief ein. Glück gehabt. Fast hätte er Kai mit seinen Worten verletzt. Kai wusste doch, dass er ihm vertraute. Oder doch nicht? Der Silberhaarige währenddessen nahm all seinen Mut zusammen, blickte in Talas hellblaue Augen und meinte: „Ach übrigens… Ich würde dir gerne etwas zeigen.“ Der rothaarige Russe blickte ihn verwundert an. „Was denn?“, erkundigte er sich, neugierig geworden. Kai lächelte und antwortete: „Das wirst du dann sehen. Kommst du mit?“ Tala nickte: „Klar! Wird uns gut tun, hier aus der Bude zu kommen!“ Er lächelte ebenfalls. Etwa eine dreiviertel Stunde später stiegen sie aus der Limousine. Kai hatte sich letztendlich doch dazu überwinden können, seinen Chauffeur zu bitten, sie zu fahren. Es war einfach zu umständlich, mit der Bahn oder mit dem Bus hierher zu kommen. Kai blickte Tala lächelnd an: „Wir müssen noch ein kurzes Stück laufen. Es liegt etwas abseits der Stadt!“ Der Rothaarige nickte und sie setzten sich in Bewegung. Die letzte viertel Stunde, also die Fahrt, war für ihn die reinste Tortour gewesen. Er hatte Kai dicht neben sich gespürt, konnte fast schon seine Wärme fühlen. Er hatte sich stark zusammenreißen müssen, um nicht einfach seine Hand zu nehmen oder etwas derartiges. Nun schlenderten sie in gemächlichem Tempo durch den Vorort der Stadt, in der sie lebten. Die Häuser hier waren einfach und doch schön, durch ihre großen und teilweise etwas verwilderten Gärten. Kai bog um eine weitere Ecke und sie steuerten nun auf einen Wald zu. Der Rothaarige erkannte ein Stück weiter ein riesiges Gebäude, aus dunklen Backsteinen errichtet, mit einem hohen Turm. Er war etwas überrascht, als der Silberhaarige genau darauf zusteuerte. Als sie schließlich direkt davor standen, erkundigte sich Tala: „Das ist eine Kirche, nicht wahr?“ Kai nickte, nahm aber seinen Blick nicht von dem hohen Eichenportal. „Ja, das stimmt. Sie wird allerdings schon seit vielen Jahren nicht mehr benutzt. Sie ist schon alt und steht immer offen.“ Er streckte seine Hand zum Knauf der linken Flügeltür des Portals aus und drückte diese unter gewaltiger Kraftaufwendung auf. Er trat ein und hielt Tala die Tür auf, welcher ihm folgte. Das wars erstmal wieder. Der letzte Teil folgt bald, versprochen. Eure Leilei Kapitel 19: Ende und Anfang --------------------------- So, hi Leute. Das ist jetzt das letzte Kapitel von Golden Month. Viel Spaß damit. Als er das Innere der Kirche sah, stockte ihm der Atem. Sie war einfach wunderschön. Sie war hoch, mit vielen Verzierungen an den etwa zwanzig Säulen, die den Gang zum Altar säumten. Die Bänke waren aus dunklem Holz, passend zur Fassade und der Altar war aus hellem Marmor, ein starker Kontrast. Die gesamte Kirche, auch die schönen, alten Teppiche und die vielen Statuen waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt, die zeigte, dass schon seit langem niemand mehr hier war. Weiße Engelsstatuen waren an den Wänden, neben den wunderschönen Fenstern angebracht, ebenso Statuen der zwölf Apostel. Kai lächelte aufgrund dem verblüfften Gesicht Talas und sagte: „Die Kirche steht nun schon lange leer. Hier hat seit langem niemand mehr geputzt und auch niemand mehr gebetet. Ich habe manchmal das Gefühl, ich bin der Einzige, der hierher kommt. In dieser Kirche wurde ich getauft, ein halbes Jahr, bevor sie geschlossen wurde, ein Jahr, bevor meine Eltern starben.“ Tala blickte den Silberhaarigen an, der seinen Blick auf den Altar gerichtet hatte. Dies hier war also ein Ort aus Kais Geschichte. Eine Ahnung kam in ihm auf. Aber das war doch nicht möglich. Hatte Kai ihn etwa hierher gebracht, um ihm auch einen Einblick in seine Seele zu ermöglichen? Aber… Ihm blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. „Komm mit, Tala. Hier, diese Treppe hinauf! Da oben ist der Ort, den ich dir eigentlich zeigen wollte!“ Er nahm leicht Talas Hand und zog ihn hinter sich her, ebenso wie es wenige Tage vorher im Park gewesen war. Nur war es damals anders herum gewesen. Tala ließ sich, wenn auch verwundert, die schmalen Steintreppen, die aus einem engen Nebenraum nach oben führten, hinaufziehen. Sie kamen in einem Raum an, in dem früher offensichtlich die Glocke gehangen hatte, nun jedoch leer und ebenso wie die restliche Kirche, staubbedeckt war. Kai zog ihn zu einer offenen Wand, die zu einem Rundgang führte, der offensichtlich um den Glockenturm herum führte. Dort ließ er Talas Hand los und stützte sich auf das steinerne Geländer, ließ den Blick über die atemberaubende Aussicht schweifen. Von hier aus konnte man zwei verschiedene Gegenden sehen, einmal die Stadt, mit ihren hohen Häusern und schönen Gärten und auf der anderen Seite der Wald, der sich soweit das Auge reichte, erstreckte. Kai seufzte leise und schloss die Augen. Tala trat nun neben ihn, immer noch die Wärme spürend, die Kais Hand auf ihn übertragen hatte. Es ging so einfach nicht. Er konnte nicht so tun, als wäre in ihm alles beim alten. Er musste Kai sagen oder zeigen, was mit ihm los war… Es gab keine andere Möglichkeit. Er blickte auf die Stadt und überlegte, als er plötzlich Kais Stimme hörte. „Hier komme ich immer her, wenn ich verwirrt bin und nicht mehr weiter weiß. Ich habe hier das Gefühl, ich finde ein Stück Heimat, was ich sonst nirgendwo habe. Hier habe ich das Gefühl, ich bin direkt mit Gott verbunden, hier oben, wo ich den Wind spüren kann und die Sonne und den Regen!“ Er blickte in den Himmel hinauf, wo kaum Wolken waren, die die Sonne verdeckten. Tala bekam bei diesen Worten eine Gänsehaut. Er folgte Kais Blick und sah die Sonne, wie sie langsam hinter den wenigen Wolken hervorkam und die Stadt und den Wald in ihr helles Licht tauchte. Kai fuhr fort: „Doch nun.. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll… Ich habe das Gefühl, ich habe ein Stück Heimat auch in dir gefunden. Ich habe das Gefühl, ich kann dir vertrauen, wie noch keinem Menschen zuvor. Ich… Ich habe mir immer so jemanden an meiner Seite gewünscht. Ich habe immer gehofft, dass ich einmal jemanden finde, dem ich so vertraue, dass ich ihm mein Innerstes zeigen kann, mit dem ich offen reden kann. Und… na ja… Ich glaube, ich habe ihn gefunden!“ Er wandte seinen Blick zur Seite und sah direkt in Talas hellblaue Augen. Sie nahmen ihn gefangen, er verlor sich in ihnen. Er glaubte zu spüren, wie diese Augen ihn sahen, durch seine Fassade und seinen schützenden Stolz hindurch sahen und ihn erkannten, wie er war. Und er glaubte, dass Tala ihn auch mochte, wie er war. Tala schluckte. Er hätte nicht gedacht, dass Kai dies sagen würde, ja, er hatte nicht einmal daran geglaubt, dass er so empfand. Er schloss kurz die Augen, versuchte Worte für das zu finden, was er ausdrücken wollte und schließlich begann er, sich tief in den blutroten Augen des Silberhaarigen verlierend. „Ich bin dankbar dafür, dass ich dich endlich wieder gefunden habe. Ich bin so dankbar dafür, dass ich jemanden habe, dem ich vertrauen darf. Ich habe es mir genauso sehr gewünscht wie du. Ich wollte jemanden an meiner Seite haben, der mich versteht… Ich glaube… Nein.. Ich bin mir sicher, du bist diese Person…“ Tala lächelte und sah, dass sich in Kais Augen leicht die Tränen sammelten. Er streckte die Arme nach dem Silberhaarigen aus, legte seine Hände so sanft an dessen Schultern, als hätte er Angst, Kai könnte unter seinen Berührungen zerbrechen. Er zog ihn an sich, schloss seine Arme um den Nacken des Kleineren und schloss die Augen. Ja. Das war es, was er sich gewünscht hatte. Der rothaarige Russe hörte plötzlich wie Kai schniefte. Er hob den Kopf des Silberhaarigen an und sah, dass er weinte. Tränen kullerten aus seinen Augen und rollten über sein Gesicht, verwischten ein wenig die Streifen auf seinen Wangen. Tala lächelte liebevoll und wischte Kai mit seiner linken Hand vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht, entfernte mit einer zarten Geste die Tropfen aus Kais Wimpern. „Nicht weinen, mein Engel…“ Kai lächelte ebenfalls leicht und beugte sich dann noch ein Stück nach oben. Tala senkte seinen Kopf zu ihm hinunter und beide hatten die Augen geschlossen, als sich ihre Lippen in einem ersten, leichten, fast flüchtigen Kuss trafen. Der Rothaarige legte seine Hände an den Hals des Anderen, vergrub seine Finger in den längeren blauen Haarsträhnen und drückte ihn fest an sich, als wollte er ihn niemals wieder loslassen. Sein Herz klopfte heftig, als drohe es zu zerspringen. Doch nicht vor Trauer, sondern vor purem Glück. Er hielt hier die Person in den Armen, die er liebte, die ihm alles bedeutete. Kai hob, erst zögernd, die Arme an und krallte seine Finger in das Shirt von Tala. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinem ganzen Körper aus und ein warmer Schauer nach dem Anderen lief seinen Rücken hinunter. Die Tränen liefen immer noch über seine Wangen. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich glücklich… glücklich und geborgen… in den Armen von der Person… die als einzige wusste, was es hieß, alleine zu sein, wie er es gewesen war, die ihn verstand, die war wie er. Die Person… die ihm wichtig war… Der Silberhaarige verstärkte den Kuss, bewegte sein Lippen fordernder gegen die Talas, die auf seinen lagen, als wären sie füreinander gemacht. Tala erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich und wünschte sich nur noch, dass der Augenblick ewig andauern würde. Doch nach einer kurzen Zeit löste Kai den Kuss, blickte fest in Talas Augen, die ein wenig verschleiert den Blick erwiderten. Kai ließ seinen Tränen freien Lauf. Seine Stimme bebte, als er zu den Worten ansetzte, die Talas Herz einen Sprung machen ließen, die ihn alles Schlechte, was er jemals in seinem Leben erlebt hatte, vergessen ließen… „…Ich liebe dich, Tala….“ ENDE Ich hoffe, es hat euch gefallen. Eure Lei Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)