Golden Month - The only one von Leilan (Tala/Kai... Die etwas andere Wette!) ================================================================================ Kapitel 18: Verrückte Gefühle und eine kleine Reise --------------------------------------------------- So, ich bring das Reinposten jetzt schnell hinter mich XD Das hier ist das insgesamt vorletzte Kapitel und ich hoffe, es gefällt euch. Als Kai am nächsten Morgen aufwachte, war er zuerst ein wenig verwundert, weil er im ersten Moment nicht wusste, wo er war. Doch dann hörte er gleichmäßiges Atmen hinter sich und drehte sich leise und langsam um. Tala lag auf der Seite, zu ihm gewandt. Seine Hände lagen neben ihm auf der Bettdecke und er sah friedlich aus. Kai musste unwillkürlich lächeln. Als er sah, dass Tala so ruhig schlief und so glücklich aussah, freute er sich und fühlte sich im selben Moment unendlich erleichtert. Die Haare Talas waren aufgrund des oftmaligen Drehens im Schlaf verwuschelt und die beiden langen Strähnen hingen ihm im Gesicht. Kai musste schmunzeln und strich sie ihm sanft aus dem Gesicht. Als er sich dabei erwischte, schrak er innerlich zusammen. Was zum Herrgott noch mal war nur mit ihm los? Er hatte sich gestern von einer Seite gezeigt, die er noch nicht einmal selbst gekannt hatte. Er hatte Tala in den ARM genommen! Aber das war jetzt auch egal, hauptsache, es ging seinem Freund jetzt besser. Vorsichtig, darauf bedacht, Tala nicht aufzuwecken, schälte Kai sich aus der Decke und verließ, nachdem er seine Schuhe angezogen hatte, das Zimmer. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich gegen diese und seufzte tief. Seine Gefühle spielten ja vollkommen verrückt! Um sie wieder zu ordnen brauchte er jetzt eine kalte Dusche! Er machte sich auf den Weg zu seinem Badezimmer, sich schon auf das kühlende Wasser freuend. Als er dann, eine halbe Stunde später aus dem Bad kam, noch mit feuchten Haaren, sich aber sehr erfrischt fühlend, machte er sich auf den Weg zur Küche. Er konnte es einfach nicht über sich bringen, Tala zu wecken. Er hatte gestern seine schlimmsten Erinnerungen durchlitten, da sollte er sich lieber ausruhen und ausschlafen. Außerdem, so musste sich Kai beschämt gestehen, hatte er ein wenig Angst, Tala gegenüber zu treten, nach dem, was gestern geschehen war. Er fürchtete sich davor, dass Tala wütend auf ihn war, weil er sein Innerstes gesehen hatte, dass er gesehen hatte, wie er schwach war. Kai seufzte. Dann schüttelte er den Kopf. Nein! Er hatte noch niemals jemanden gekannt, der auch nur annähernd so stark war wie Tala. Obwohl er Boris hasste, obwohl dieser seine Eltern auf dem Gewissen hatte, sie vor seinen Augen abgeschlachtet hatte, blieb der Rothaarige für zehn Jahre bei ihm, sah ihn sogar als Meister an. Und das alles nur, damit seine Eltern nicht umsonst gestorben waren… Er hatte durchgehalten und sich nichts von seinem Unglück anmerken lassen. Selbst Kai hatte damals nicht geahnt, dass Tala solch schlimme Erinnerungen mit sich herumtrug. Er machte sich Vorwürfe, Vorwürfe, dass er nicht einmal vermutet hatte, dass Tala etwas derartiges erlebt hatte. Er hatte nichts dergleichen gedacht. Erneut seufzte Kai, während er sich ausnahmsweise selbst sein Frühstück zubereitete. Er hatte keine Lust, nun seine Diener zu sehen und so machte er sich selbst eine Schüssel Cornflakes. Der Silberhaarige erinnerte sich an das Gefühl, das er gehabt hatte, als er Tala im Arm gehalten hatte, als er seine Wärme gespürt und sein Herz hatte schlagen hören. Das war doch was anderes gewesen, als normal…. Kai wischte diesen Gedanken beiseite. Schnell begann er zu essen. Im Innern bedankte er sich dafür, dass er Tala nun von einer anderen Seite kennen gelernt hatte. Er schämte sich jetzt dafür, dass er jemals hatte denken können, Tala wäre oberflächlich. Er hatte festgestellt, dass hinter dieser Fassade ein verletzlicher Kern schlummerte… Kai erinnerte sich an den Abend, als sie auf dem Dach des Hauses gesessen hatte. Da hatte er den ersten Einblick in die Seele des anderen gehabt. Er hatte ihn näher kennen gelernt. Und nun… nun vertraute er ihm. Ja, so war es. Kai vertraute dem rothaarigen Russen. Er hatte ihm gezeigt, wer er wirklich war, was wirklich in ihm steckte, er hatte ihn daran erinnert, was es heißt, jemandem zu vertrauen… Er lächelte leicht. Ja. Er wollte Tala auch so etwas zeigen. Er würde ihn zu dem Ort führen, der ihm besonders am Herzen lag, zu dem er immer ging, wenn er Probleme hatte und wenn er nicht mehr weiter wusste. Der Silberhaarige erhob sich von seinem Stuhl und stellte seine Schüssel in die Spülmaschine. Dann machte er sich auf den Weg zu Talas Zimmer. Er wollte nachsehen, ob dieser schon wach war. Freudigen Herzens und mit klopfendem Herzen ging er die Gänge entlang. Währenddessen lag Tala schon länger wach. Kurz nachdem Kai das Zimmer verlassen hatte, war er aufgewacht. Sofort stürzten die Erinnerungen an die vergangene Nacht wieder auf ihn ein. Er hatte endlich verstanden, was er fühlte, was er eigentlich schon länger fühlte. Tala sah sich in seinem Zimmer um. Kai war weg, wahrscheinlich im Badezimmer oder in sein eigenes Zimmer, um noch ein wenig zu schlafen. Seine Hand glitt zu der Mulde im weichen Bett, der Stelle, wo Kai noch vor wenigen Minuten gelegen hatte. Die Wärme des Silberhaarigen war noch da. Tala krallte seine Hand fest in das weiße Laken und schloss die Augen. Er nahm noch leicht den Geruch wahr, den Kai immer verströmte, eine Mischung aus einem dezenten Parfüm und seinem Körpergeruch. Er lächelte leicht, doch gleich darauf verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse. Kai fühlte bestimmt nicht dasselbe, wie er es tat. Für Kai war er wahrscheinlich nur ein Freund, ein guter Freund höchstens. Tala wusste, dass seine Gefühle für jemand anderen abnormal wären. Immerhin hatte er sich in einen Jungen verliebt. Ihn selbst kümmerte es nicht, doch was würde Kai von ihm denken? Würde er ihn zurückstoßen? Würde er sich von ihm abwenden? Würde er ihn vielleicht sogar hassen? Das könnte er nicht ertragen! Kai war das Einzige, was zu verlieren er nicht noch einmal verkraften könnte. Kai war für ihn der wichtigste Mensch auf der Welt, war es eigentlich schon gewesen, als sie damals befreundet waren. Wenn Kai wüsste, was er wirklich empfand, dass er Liebe für den einzigen Menschen empfand, dem er vertraute, der ihm vielleicht auch vertraute… Nicht auszudenken. Tala seufzte. Was sollte er nur tun? Alles für sich behalten? Das würde über kurz oder lang sein Herz brechen. Nein… Da war es schon besser, Kai wusste, was los war, was Tala empfand. Dann ging er aber das Risiko ein, dass sich der Silberhaarige von ihm abwandte… Tala schüttelte den Kopf. Beide Möglichkeiten waren nicht gut. Er wollte Kai nicht verlieren. Da würde er sich lieber selbst aus dem Fenster werfen. Er wünschte sich nur, bei Kai zu sein. Da war es ihm egal, ob er sich selbst das Herz dabei brach. Wenn Kai nur glücklich war! Wenn er einen guten Freund brauchte, dann bekam er ihn auch! Der Rothaarige lächelte, schlug die Decke zurück und stand auf. Ja. Kais Glück war für ihn das Wichtigste. Er begab sich rasch ins Bad, um sich fertig zu machen. Er wollte Kai suchen und sich bei ihm bedanken. Freundlich, höflich, aber nichts von dem zeigen, was er wirklich empfand. Langsam schlüpfte er in seine dunkelblaue Baggy… Gerade bog Kai in den Gang ein, an dem ihre beiden Zimmer lagen, als Tala aus seinem Zimmre kam, bereits angezogen. Kai blickte kurz zu Boden, sammelte sich und trat dann auf ihn zu. „Guten Morgen, Tala!“ Dieser lächelte freundlich, so wie immer in letzter Zeit. Kai war erleichtert, anscheinend war mit ihm alles wieder okay. Er atmete tief ein und erwiderte dann das Lächeln. Tala, ein wenig überrascht darüber, antwortete dann: „Dir auch, Kai. Gibt`s bald Frühstück, ich sterbe vor Hunger!“ Kai nickte lächelnd und erwiderte dann: „Ja.. Aber ich habe schon gegessen, ich wusste ja nicht, wann du aufstehen wolltest. Es ist noch sehr früh. Wenn es okay ist, dass du Cornflakes isst, dann brauchen wir die Köche nicht extra zu wecken.“ Der Rothaarige nickte und folgte Kai zurück in die Küche. Während er dort hungrig seine Schüssel Cornflakes in sich hinein futterte, unterhielt er sich munter mit Kai, welcher zwar nicht sehr gesprächig war, aber dennoch freundlich antwortete. Nach einer Weile erkundigte sich Kai vorsichtig: „Ist eigentlich alles wieder okay mit dir?“ Wumm. Das war die Frage, vor der sich Tala gefürchtet hatte. Sollte er `Ja` sagen und somit ein kleines bisschen lügen? Ein Blick in Kais Gesicht bestätigte ihn. „Natürlich! Ich war gestern nur etwas neben mir und hatte mich nicht so wirklich im Griff… Das passiert sonst nicht.“ Wumm. Voll ins Fettnäpfchen. Kai blickte auf den Tisch. Also war es nicht gewesen, weil Tala ihm vertraute, sondern weil es ihn einfach überkommen hatte. Er war also einfach der einzige gewesen, der da gewesen war. Kai spürte einen Stich in seinem Herzen und wusste nicht einmal selbst, warum. Der Rothaarige bemerkte, dass er etwas falsches gesagt hatte. Er blickte Kai an und wartete, bis dieser wieder aufsah. Dann lächelte er freundlich und sagte: „Ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte. Ich glaube, ich hätte es mit mir herumgetragen, bis ich irgendwann daran zerbrochen wäre… Ich danke dir dafür, dass du für mich da warst…“ Kai errötete leicht und sah wieder auf den Tisch, fixierte einen Cornflake, der daneben gefallen war. „Kein Problem.“, erwiderte er verlegen. Tala atmete tief ein. Glück gehabt. Fast hätte er Kai mit seinen Worten verletzt. Kai wusste doch, dass er ihm vertraute. Oder doch nicht? Der Silberhaarige währenddessen nahm all seinen Mut zusammen, blickte in Talas hellblaue Augen und meinte: „Ach übrigens… Ich würde dir gerne etwas zeigen.“ Der rothaarige Russe blickte ihn verwundert an. „Was denn?“, erkundigte er sich, neugierig geworden. Kai lächelte und antwortete: „Das wirst du dann sehen. Kommst du mit?“ Tala nickte: „Klar! Wird uns gut tun, hier aus der Bude zu kommen!“ Er lächelte ebenfalls. Etwa eine dreiviertel Stunde später stiegen sie aus der Limousine. Kai hatte sich letztendlich doch dazu überwinden können, seinen Chauffeur zu bitten, sie zu fahren. Es war einfach zu umständlich, mit der Bahn oder mit dem Bus hierher zu kommen. Kai blickte Tala lächelnd an: „Wir müssen noch ein kurzes Stück laufen. Es liegt etwas abseits der Stadt!“ Der Rothaarige nickte und sie setzten sich in Bewegung. Die letzte viertel Stunde, also die Fahrt, war für ihn die reinste Tortour gewesen. Er hatte Kai dicht neben sich gespürt, konnte fast schon seine Wärme fühlen. Er hatte sich stark zusammenreißen müssen, um nicht einfach seine Hand zu nehmen oder etwas derartiges. Nun schlenderten sie in gemächlichem Tempo durch den Vorort der Stadt, in der sie lebten. Die Häuser hier waren einfach und doch schön, durch ihre großen und teilweise etwas verwilderten Gärten. Kai bog um eine weitere Ecke und sie steuerten nun auf einen Wald zu. Der Rothaarige erkannte ein Stück weiter ein riesiges Gebäude, aus dunklen Backsteinen errichtet, mit einem hohen Turm. Er war etwas überrascht, als der Silberhaarige genau darauf zusteuerte. Als sie schließlich direkt davor standen, erkundigte sich Tala: „Das ist eine Kirche, nicht wahr?“ Kai nickte, nahm aber seinen Blick nicht von dem hohen Eichenportal. „Ja, das stimmt. Sie wird allerdings schon seit vielen Jahren nicht mehr benutzt. Sie ist schon alt und steht immer offen.“ Er streckte seine Hand zum Knauf der linken Flügeltür des Portals aus und drückte diese unter gewaltiger Kraftaufwendung auf. Er trat ein und hielt Tala die Tür auf, welcher ihm folgte. Das wars erstmal wieder. Der letzte Teil folgt bald, versprochen. Eure Leilei Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)