Konkurrenten bis zum Tod von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Ich hasse ihn! ------------------------- Da bin ich mit dem zweiten Kapitel, diesmal aus Tais Sicht. Nachdem Matt uns also die vergangenen Geschehnisse 'erzählt' hat, wird es diesmal etwas aktueller sein. Übrigens weigere ich mich momentan noch, dass sie die beiden bei einem gemeinsamen Kampf in der Digiwelt versöhnen. Disclaimer: Bis auf den Trainer, Takeshi, Kesiuke, Keiji und die restlichen besoffenen Fußballspieler gehört keiner mir. Pairing: Es wird immer noch in Taito enden *sicher bin* Warning: ein paar blaue Flecke maximal (wenn sie Fußball spielen ...) Widmung: allen Kommischreibern, den Taito- Fans dieser Welt und natürlich vor allem und hauptsächlich Taito- Girl ( damit musst du jetzt leben ^^) *knuffz* Taito-Girl:Die Stelle mit den alten Bildern gefällt mir auch am besten ^^ Tama- chan:Geht ja schon weiter ^.~ sandra: Tja nun, jetzt geht es weiter, ich hoffe auch der Teil gefällt dir ! Lasst euch nicht von meinen Kapitelnamen verwirren, die beziehen sich nicht automatisch auf eine der beiden Hauptpersonen ^^ Konkurrenten bis zum Tod [br]Kapitel 2: Ich hasse ihn ![/br] "Los, spiel zu mir Takeshi, ich bin frei", brüllte Tai und stürmte in Richtung des gegnerischen Tors. Bei dem allgemeinen Lärm auf dem Spielfeld konnte sein Mitspieler ihn zwar nicht verstehen und zusätzlich wäre es eigentlich auch eine Einladung an die gegnerischen Spieler ihn zu decken, aber zum Glück hatte Takeshi ganz instinktiv nach Tai Ausschau gehalten, ihn entdeckt, gesehen, dass er ungedeckt war und gepasst, noch bevor der überhaupt den Mund aufgemacht hatte. Verstehen konnte er Tais Worte wirklich nicht. Tai nahm den Ball an, passte nach vorne zu Keisuke, dem zweiten Stürmer, rannte hinterher, immer leicht rechts von der genauen Strecke zum Tor, nahm Keisukes Rückpass an und schoss. "TOOOOOOOOOR", schrie der Kommentator und das gesamte Stadion schrie mit ihm. "YAGAMI HAT DAS LETZTE TOR DIESES SPIELES GESCHOSSEN, DIE ZEIT IST UM. UND YAGAMI HAT DAS SPIEL FÜR TOKIO ENTSCHIEDEN!" Wie üblich konnte sich der Kommentator kaum einkriegen, denn ein Spiel von Tokios bester Mannschaft riss alle mit. Die Mannschaft kam auf Tai zugerannt, sie nahmen ihn hoch und liefen mit ihm auf ihren Händen an den Reihen ihrer jubelnden Fans entlang. Dann wurde zur Siegerehrung gerufen, man nahm dankend den Pokal entgegen, ein paar Fotos für die Presse und ab in die Dusche. ~ Tais POV~ Das warme Wasser prasselte angenehm auf mich hinab und ich hätte gerne länger hier gestanden. Doch erstens stand ich hier in der Gemeinschaftsdusche des Fußballstadions, also nicht gerade der beste Ort um warme Duschen zu genießen, und zweitens war es Samstagabend, meine Mannschaft hatte es gerade geschafft, in das Halbfinale der Landesmeisterschaften zu kommen, jetzt wurde gefeiert! Auch wenn mir eigentlich überhaupt nicht danach zumute war. Seit Tagen war ich total unruhig, schnell gereizt und machte jeden runter, der mich nervte. Heute im Spiel hatte ich mich so richtig austoben können, dafür war ich jetzt vollkommen erschöpft und wollte nur noch schlafen. Aber ich hatte mich schon die letzten Male davor gedrückt, jetzt konnte ich nicht schon wieder sagen, dass ich keine Lust hatte noch mit ihnen zu feiern. Etwas klatschte gegen meinen Rücken und holte mich so aus meinen Überlegungen. Ich fuhr herum und sah mich mit einem breit grinsenden Takeshi konfrontiert, den ich nur säuerlich musterte. "Fandest du das jetzt lustig", knurrte ich und hob mein vorher trockenes Handtuch auf, dass nun größtenteils nass war. "Irgendwie schon", antwortete mein Kumpel. "Aber irgendwie musste ich dich schließlich aus deinen Träumen reißen, da du ja nicht reagiert hast, als ich dich angesprochen habe." "Uh, du hast mit mir gesprochen", ich musste echt geschlafen haben, "tut mir leid, ich bin nur halb am Schlafen, hatte 'ne unruhige Woche." "Das brauchst du uns nicht sagen", wies mich Keisuke, der sich zu Takeshi gesellt hatte, zurecht. "Wir mussten schließlich deine Launen ertragen!" Ich wurde leicht verlegen. Wenn sich sogar Keisuke beschwerte, muss ich kaum aushaltbar gewesen sein, denn er ertrug recht viel ohne sich zu beklagen. "Sorry Leute. Dafür geht die Rechnung heute auf mich!" Das war etwas, das eigentlich immer wirkte und auch diesmal hatte es eine besänftigende Wirkung auf sämtliche Teammitglieder, die bei so etwas natürlich sehr hellhörig waren. So zogen wir dann etwas später gemeinsam los und besuchten unsere Stammkneipe. Der Wirt erkannte uns schon von weitem, ich wette, er hatte uns erwartet, und führte uns in unsere übliche Ecke. Ich klärte sogleich, dass die Getränke auf mich gingen und die Jungs unbegrenzt bestellen könnten. Das würde morgen zwar zu einigen gequälten und schmerzverzerrten Gesichtern führen, denn keiner von uns konnte so viel trinken ohne danach einen heftigen Kater zu bekommen, aber es würde auch die Trainingsmoral wieder ein bisschen aufrütteln. Also tranken und quatschten wir, aus dem Quatschen wurde schließlich eher ein Lallen und dann wurde es immer stiller an unserem Tisch, weil sieben von elf Spielern halb schliefen. Keiji, Keisuke, Takeshi und ich rüttelten sie wach und befahlen ihnen, sich die Jacken anzuziehen. In betrunkenem Zustand waren sie wenigstens folgsam wie gut erzogene Hündchen und machten, was man ihnen sagte. Ich winkte unserem Wirt, dass er die Rechnung bringen sollte, die zwar nicht ungewöhnlich hoch war, aber doch recht beeindruckend, aber ich hatte auf dem Hinweg noch Geld geholt. Als wir uns gerade auf den Weg hinaus begaben, kam gerade eine kleine Gruppe junger Männer hinein. Ich hatte mich leicht nach hinten zu Keiji gewandt, der mich etwas fragte, als mich Takeshi in die Seite stupste und nach vorne deutete. Ich sah in die angegebene Richtung und erstarrte. Die eben angekommene Gruppe schritt um die Ecke und der vorderste erstarrte ebenfalls, als er mich sah. Totenstille trat ein, niemand wagte etwas zu sagen. Ich starrte sprachlos in die vertrauten blauen Augen, über die mir ebenfalls vertraute blonde Haarsträhnen hingen. Ich stand demjenigen gegenüber, der einmal mein bester Freund gewesen war und nun die Rolle als Rivale innehatte. Ich schluckte leicht, als sich die blauen Augen zu schmalen Schlitzen verengten, oh ja, das war eindeutig Yamato Ishida, Leader der Band 'Teenage Wolves'! Immer noch rührte sich keiner und das machte mich so langsam nervös. Doch plötzlich blitzte es ein paar Mal grell auf, wir waren von einem Grüppchen sensationslüsternen Reportern samt ihren Fotografen umgeben. Doch ihren erhofften Streit lieferten wir ihnen nicht, wir waren beide schon einige Jahre im Geschäft und hatten Erfahrung mit solchen Situationen. Lediglich ein kleines Verständigungsnicken tauschten wir aus und dann gingen die 'Teenage Wolves' in einer Reihe links in den Raum, während ich mit meiner Mannschaft, ebenfalls in einer Reihe, auf der rechten Seite des Ganges den Raum verließ. "Tai?" Das war Keisuke, in dessen Stimme ein besorgter Unterton mitschwang. "Schon okay, mach dir keine Sorgen Keisuke. Der verdirbt mir meine Laune nicht", versuchte ich ihn zu beruhigen und er sagte auch wirklich nichts mehr. Doch wahrscheinlich eher, weil er wusste, dass es eh keinen Sinn hätte. Nacheinander brachten wir alle nach Hause, bis sich auch Keisukes, Takeshis, Keijis und mein Weg trennten. Es herrschte tiefe Stille in dem Hochhaus, in dessen dritten Stock ich wohnte, obwohl es erst 23.45 Uhr war. Viele Familien waren, da Ferien waren, weggefahren und die, die noch hier waren, waren wohl entweder noch unterwegs oder tatsächlich einfach schon am Schlafen. Ich ging die Treppen zu meiner Wohnung hoch, schloss auf und ging hinein. Erst nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte, schaltete ich das Licht an und ging zum Telefon, das mir durch das Blinken eines roten Lämpchens verkündete, dass in meiner Antwort eine Nachricht hinterlassen worden war. Und es war nicht nur eine, sondern gleich drei. Die erste war von meinem Trainer, ich war heute ein bisschen spät gewesen und er hatte sich wohl gesorgt, ob ich nicht komme, aber ich war schon längst auf dem Weg gewesen, als er hier angerufen hatte. Oder besser gesagt, ich kam gerade da im Stadion an, als er hinaustrat und sagen wollte, dass er mich nicht erreicht hatte und ich wohl unterwegs sei. Die zweite war vom Manager unseres Teams, er hätte ein interessantes Angebot und würde morgen Mittag noch einmal anrufen. Die letzte war von meiner Schwester Kari, die hören wollte, wie es mir geht und viel Glück für das Spiel wünschte. Ich lächelte kurz, als ich an Kari dachte. Sie war mit ihren 23 Jahren eine selbstbewusste junge Frau, gar nicht mehr das kleine schüchterne Mädchen, das sie beim ersten Digimonkampf gewesen war, und jetzt würde sie sogar bald heiraten. Am Ende ihrer Nachricht teilte sie mir mit, dass sie kurz vorbeischauen würde um mir ein Probierstück ihres neuesten Backprojekts und einiges anderes zu bringen; ich hatte ihr vor einiger Zeit einen Zweitschlüssel gegeben, damit sie sich um meine Pflanzen kümmern konnte, wenn ich längere Zeit unterwegs war. Ich ging in die Küche, schaute gleich in die Kuchenhülle um zu entscheiden, dass es für dieses verlockend aussehende Stück Kuchen nicht zu spät sei, und packte erst einmal die Einkaufstasche daneben aus. Als letztes hielt ich eine dieser typischen Klatschzeitschriften in der Hand und fragte mich entsetzt, seit wann meine Schwester so etwas lese. Doch auf einem Papierstreifen, der gleichzeitig als Lesezeichen diente, teilte sie mir mit, dass an der angegebenen Stelle ein interessanter Artikel sei, der schon für eine Menge Unruhe gesorgt hätte. Ich nahm mir sowohl den Kuchen als auch die Zeitschrift mit ins Wohnzimmer, aß zuerst und wollte mich dann dieser leichten Lektüre widmen. Doch als ich die Seite aufschlug, starrte ich lediglich fassungslos auf das Foto, dass das obere Drittel der Seite einnahm. Es war ein altes Klassenfoto von mir, die obere Hälfte aus Platzgründen abgetrennt, und in der ersten Reihe auf dem Boden, vor allen anderen, saß ich und schnitt Grimassen. Aber nicht alleine, sondern mit meinem damaligen besten Freund, Yamato Ishida. Leicht geschockt ließ ich die Zeitschrift sinken und starrte ins Leere. Bilder aus meiner Jugend mit Yamato zogen an meinem inneren Auge vorbei. Fröhliche Erinnerungen und traurige, eine davon von dem Abend an dem unsere Freundschaf brach. Dann spätere Bilder, Zeitungsbilder von mir, wie ich nach dem entscheidenden Tor in einem wichtigen Spiel in Siegerpose da stand. Ebenso Bilder des Bandleaders der 'Teenage Wolves' die mit ihm eine steile Karriere hinlegten. Auch Bilder aus Zeitungsartikeln kamen mir in den Sinn, die gemacht worden waren, als wir uns zufällig getroffen hatten und uns wütend anstarrten und gegenseitig beleidigten. Zufällig begegneten, ja genau, wie heute Abend. Ich rief mir das Bild von Yamato vor die Augen, als er vorhin so plötzlich aufgetaucht war und genauso überrascht wie ich in der Bewegung erstarrte. Er hatte sich in all der Zeit ziemlich verändert. Er war ein gutes Stück größer als ich und gut trainiert, wenn auch weit weniger als ich. Sein schlanker Körper wurde durch die enge Kleidung noch betont und der schwarze Stoff auf seiner bleichen Haut ließ ihn an einen Vampir erinnern. Die blonden Haare trug er hauptsächlich kurz, nur vorne hatte er ein paar längere Strähnen gelassen, die ihm in die Augen fielen und inzwischen ein typisches Merkmal an ihm waren. Die blauen Augen waren die gleichen Augen wie früher, doch statt des oft sturen oder trotzigen Blickes war das einzige, das ich heute Abend bei dem Blick in diese unglaubliche Tiefe entdeckt habe, eine Spur von Niedergeschlagenheit, der für Yamato typische Ernst und ein gewisser Hass. Ich weiß nicht für wen, aber er war ganz eindeutig vorhanden. Ich nahm die Zeitschrift wieder auf und begann, gegen besseres Wissen, den zum Foto gehörenden Artikel zu lesen. Je mehr ich las, desto größer wurde mein Hass auf diesen Reporter und alte Wunden brachen wieder auf. Der Zeitungsreporter schien wie besessen in unserer Vergangenheit geforscht zu haben und hatte nun alles schonungslos und größtenteils verfälscht in seinem Artikel verwendet. Mir wurde klar, dass die Niedergeschlagenheit, oder war es sogar Schmerz, auf diesen Artikel zurückzuführen war und ebenso sicher wusste ich, dass sein Hass nicht mir gegolten hatte, sondern dem Idioten, der das hier geschrieben hatte. Ich könnte den Typen umbringen und wäre er in meiner Nähe gewesen, hätte ich wahrscheinlich genau das auch getan. Aber irgendwie beruhigte es mich, dass mich Yamato Ishida vielleicht doch nicht hasste. Der unglückliche Streit, der Schuld am Bruch unserer Freundschaft war, war nun schon verjährt und auch wenn wir nie wieder Freunde sein könnten, hätte ich gerne wieder Kontakt mit ihm, würde gerne wieder mit ihm sprechen ohne dass wir uns beleidigen. Eigentlich würde ich da alles liebend gerne vergessen und die Zeit zu dem Tag zurückdrehen, an dem die Digiwelt ein zweites Mal gerettet worden war und wir alle feierten. Und diesmal würde ich nicht mit Matt über irgendwelche Anführer reden, sodass wir darüber in Streit geraten könnten. Matt war der beste und engste Freund, den ich jemals hatte, und es hat weh getan, ohne ihn zu leben. Natürlich war da noch Agumon. Er und Gabumon hatten sich schon bald gemeldet, als sie von Izzy erfahren hatten, was zwischen Matt und mir passiert war, doch ein Digimon konnte nun mal keinen Menschen ersetzen. Ich wollte einfach nur wieder mit meinem Matt befreundet sein. Ja genau, MEIN Matt. Ich bin besitzergreifend, wie immer, aber daran lässt sich nun mal nichts ändern, und deshalb sehe ich automatisch alles, was ich früher als mein angesehen habe, heute auch noch als solches an. Himmel, ich glaube ich sollte weniger Alkohol trinken! Ich war doch noch nie der Mensch für große Selbsterkenntnisse! Und jetzt sollte das auf einmal anfangen? Nein, danke. Vermutlich würde ich ihn auch noch als meinen Matt bezeichnen, wenn er mit einer Pistole vor mir stehen und mich erschießen wollen würde. Hätte er dabei noch Zweifel und ich würde ihm sagen, was ich denke, wäre ich wahrscheinlich wirklich tot. Stop Taichi, das reicht für heute! Du gehst jetzt noch einmal schnell duschen und dann ab ins Bett! Müde wankte ich also ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Leider erwischte ich den Kaltwasserhahn, sprang durch den Schock wegen der plötzlichen Kälte nach hinten und krachte gegen die Wand, die dummerweise immer noch nicht gepolstert war. Verdammt, was war nur los! Irgend jemand schien mir alles Böse zu wünschen. Prompt sah ich schmale blaue Augen vor mir und es schauderte mich noch einmal zusätzlich. Tja, vielleicht hasste er mich ja wirklich nicht, aber deshalb muss er mich auch nicht mögen ! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)