Colder than ice... von Danisa (Sasu/Saku) ================================================================================ Kapitel 5: Begegnung im Regen ----------------------------- "Puh!" Sakura schnaufte. Sie war ganz schön fertig. Erst der Kampf gegen ihren Meister und dann die ganze dreistündige Strecke zum nächsten Dorf, tja das war eben ziemlich anstrengend. Zumal sie immer hatten die Augen aufhalten müssen. Schließlich hätten sie jeder Zeit angegriffen werden können. Doch zum Glück war ihr Auftrag reibungslos verlaufen. Rein gar nichts war passiert. Die Strecke zurück war dann fast schon erholsam gewesen doch jetzt machte sich die Erschöpfung nun leider doch bemerkbar. Kritisch betrachtete sie die Wolken die sich nun schon seid mehreren Minuten immer weiter verdichtet hatten und nun grau und dunkel erschienen. Ein typisches Merkmal für baldigen Regen. Noch einmal seufzte sie schwer und massierte sich die verspannte Schulter. Wann hatte sie sich denn die so verspannt? Doch ihr fiel es auch sofort wieder ein. Genau auf diese Schulter hatte ihr Meister einen sehr harten Treffer erzielt. Na ja, da ließ sich nichts machen. Er war eben noch um einige Nummern besser als sie. >Doch warum hat er Sasuke nicht kämpfen lassen?> Auch sie hatte darauf keine Antwort. Ihre Gedanken gingen wieder in eine Richtung, die ihr nicht behagte und sie schüttelte entschieden den Kopf, bemüht an rein gar nichts zu denken. Stur beschleunigte sie die Schritte um möglichst schnell nach Hause zu kommen. Dabei versuchte sie sich nur auf einzelne Gegenstände zu konzentrieren, die ihren Weg kreuzten. Sie wollte unter keinen Umständen auch nur ansatzweise an ihn denken. Der erste Regen begann bereits wieder zu fallen, als Sakura schon fast zu Hause angelangt war. Gerade bog sie nach links ab, in eine Seitenstraße ein, als sie auch schon hart mit etwas zusammenstieß. Von dem plötzlichen Widerstand total überrumpelt fiel sie nach hinten und landete hart auf den kalten Steinen. Das hatte man nun davon, wenn man nicht auf die Straße achtete. Etwas überrascht und benommen stammelte sie ein kleines "Entschuldigung." und stützte sich schwerfällig auf ihre Arme. Sie hatte schon beim Aufprall gemerkt, dass es ein Mensch sein musste, denn dieser "Gegenstand" hatte sich nicht besonders hart angefühlt. Sie hob den Blick und begegnete tiefschwarzen Augen, die sie forschend ansahen. Sakura zuckte zusammen, als sie diesen Blick erkannte. Und dann erkannte sie mit Schrecken in was für eine Situation sie gerade geraten war. Sie war geradewegs in Sasuke gelaufen! Sasuke stand ziemlich lässig da und sah auf sie herunter, während der Regen langsam stärker wurde, doch innerlich war er aufgewühlt, sie hier so unvorbereitet zu treffen. Er hatte kaum reagieren können. Als er eine Person erkannt hatte war es auch schon zu spät gewesen. Sie war einfach zu schnell gelaufen, als dass er noch hätte ausweichen können. Er hatte sie erst erkannt als sie vor ihm auf dem Boden gelegen hatte doch dieser Augenblick hatte gereicht um ihm einen Schock zu versetzten. Als er dann bemerkt hatte, dass sie ihn noch nicht erkannt hatte, hatte er schnell wieder seinen typischen kalten Blick aufgesetzt und tat so als währe ihm dieser Zusammenprall völlig gleichgültig. Doch er hatte ebenfalls den Schock in ihrem Gesicht bemerkt, als sie ihn schließlich erkannt hatte und auch die kaum verhüllte Panik darin. Warum sah sie ihn so entsetzt an? Hatte sie Angst vor ihm? War es wirklich schon so weit gekommen?... Stille herrschte zwischen den beiden. Niemand rührte sich oder sagte auch nur ein Wort. Beide taten nichts anderes als sich immer noch unverwandt anzustarren, sodass sie kaum bemerkten wie der Regen nun vollends einsetzte und sie binnen weniger Sekunden durchnässt hatte. Nach nur wenigen Sekunden war alles in ihrer Umgebung in ein kräftiges Dunkel getaucht und die ersten Blitze begannen schon am Himmel zu zucken. Diese waren es, die Sakura dann schließlich wieder zur Besinnung brachten und sie erschreckt aufspringen ließen. Als sich ihre Blicke dann wieder begegneten lächelte sie ihn fröhlich an, so als währe eben gar nichts weiter passiert. "Sorry, Sasuke-kun. Ich hab überhaupt nicht aufgepasst." Sie lächelte ein bisschen verlegen. "Ich war gerade ziemlich in Gedanken." entschuldigte sie sich. Jetzt erst sah sie an sich herunter und bemerkte, dass sie beide total durchnässt waren. "Oh je, wir sind ja klitschnass!!" Rief sie auch schon und wieder lächelte sie ihn strahlend unter dem Regen an und sagte. "Ich geh dann mal Sasuke-kun, du willst sicher auch schnell nach Hause bei diesem Wetter." Damit lief sie immer noch lächelnd an ihm vorbei und lief weiter die Straße entlang. Sasuke hatte sich die ganze Zeit nicht gerührte. Diese plötzliche Veränderung an ihr...erschreckte ihn. Sie war ganz klar, alles andere als erfreut gewesen ihn hier zu treffen, doch wie schnell sie das überspielt hatte... Es erschreckte ihn wirklich. Für wen spielte sie diese Fröhlichkeit? Für Naruto? Meister Kakashi? Oder gar für ihn? Was bezweckte sie damit? Wollte sie etwa die ganze Zeit nur diese Panik überspielen, wenn sie ihn ansah? Er hatte es nicht gewollt, hatte diesen Augenblick ungehindert verstreichen lassen wollen, doch seine Worte kamen ungehindert über seine Lippen und fast ohne, dass er es bemerkte sprach er seine Gedanken auch schon laut aus. "Wen versuchst du eigentlich zu täuschen, Sakura...?" Er drehte sich immer noch nicht um, doch er hörte, dass ihre Schritte angehalten hatten. Jetzt war da nur noch das prasselnde Geräusch des Regens das er vernehmen konnte. Langsam drehte er sich um und sah, dass Sakura wirklich nur wenige Meter von ihm entfernt stehen geblieben war. Der Regen prasselte ungehindert auf sie nieder und selbst aus dieser Entfernung konnte er erkennen, wie ihr mittellanges Haar in nassen Strähnen ihr Gesicht umrahmte, selbst wenn er von seiner Position aus ihr Gesicht nicht sehen konnte. Sie hatte ihm noch immer den Rücken zugewandt. Sie rührte sich nicht, nur einzig an ihrer Hand, die sie zur Faust geballt hatte, konnte er erkennen, dass sie ihn gehört hatte. Doch es war nicht aus Wut, da war er sich sicher. Sie versuchte sich zu beruhigen indem sie sich selbst Schmerzen zufügte. Er konnte es erkennen. An ihrer zitternden Faust lief bereits Blut entlang, tropfte auf den Boden und vermischte sich dort mit dem Regen. Sasuke wusste nicht, wie Recht er mit jedem einzelnen seiner Gedanken hatte. Innerlich focht Sakura einen erbitterten Kampf, der sie fast zum Verzweifeln brachte. "Verschwinde endlich!" Rief da eine laute Stimme mitten in ihrem Kopf. "Mach, dass du wegkommst. Setzt dich nicht diesen Gefühlen aus! Er wird dich wieder verletzten. Du weißt das!" Ihre ganzen Instinkte schrieen danach, dass sie von hier verschwinden wollte, sich nicht noch weiter der Qual aussetzte ihn weiter ansehen zu müssen doch so sehr sie es auch wollte, ihre Beine wollten ihr einfach nicht gehorchen. Sie konnte sich keinen Schritt bewegen. Verzweifelt presste sie die Augen zusammen, als sie hörte, dass sich seine Schritte ihr näherten. Noch einmal versuchte sie einen Schritt nach vorne zu machen doch es war hoffnungslos, sie konnte nur hier stehen und warten. Diese Hilflosigkeit trieb ihr die Tränen in die Augen. Nein, sie wollte ihn nicht sehen! Es hatte sie genug Überwindung gekostet vor ihm noch einmal diese Unbeschwertheit zu spielen, doch noch einmal würde ihr das nicht gelingen, jedenfalls nicht mehr heute, dessen war sie sich sicher. Er sollte sie nicht weinen sehen! Doch seine Schritte näherten sich ihr unaufhaltsam, langsam, fast als wollten sie, sie quälen. Ohne, dass sie es bemerkte, hatte sie angefangen zu zittern. Doch auch wenn es nur schwach war unter dem Regen, Sasuke hatte dieses kleine Detail bemerkt. "Verschwinde endlich...!" Hörte er da ihre leise gequälte Stimme. "Lass mich allein..." Er hielt inne als er das hörte. Weinte sie etwa? Wieder spürte er diesen Impuls. Der Impuls vor den kommenden Schmerzen zu fliehen, nicht ihre Tränen mit ansehen zu müssen. Er konnte es nicht sehen, wenn jemand weinte. Es hatte noch immer einen unguten Beigeschmack für ihn. Er selbst hatte nur ein einziges Mal in seinem Leben geweint. Und das war, als er seine Eltern blutüberströmt im Schlafzimmer gefunden hatte. Er war sich nicht sicher, ob er ihre Tränen mit ansehen konnte. Doch er unterdrückte diesen Impuls und sagte nur leise. "Sakura, sieh mich an." "Ich kann nicht." Flüsterte sie gequält und jetzt, als er hinter ihr stand, bemerkte er erst die leise Verzweiflung die in ihrer Stimme mitschwang. Vorsichtig, fast zögernd legte er seine Hände auf ihre Schultern und drehte sie langsam zu sich um. Sie wehrte sich nicht dagegen. Er hatte bemerkt, dass ihr Körper ihr nicht zu gehorchen schien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)