Machtlos von Polarstern (Yami x Yugi) ================================================================================ Kapitel 2: Ich hasse mich! -------------------------- Ihr wolltet ja unbedingt eine Fortsetzung... gut, versuche ich mich noch einmal an einer Darkfic ^^" Es sollte ja eigentlich zu Ende sein.. Naja, bin gespannt was ihr davon haltet ^^" Danke euch allen für die positiven Rückmeldungen, hab mich sehr gefreut!! Here we go... Ich hasse mich! Die ganze Nacht habe ich wach gelegen und vor mich hin gestarrt. Mein Zimmer ist groß... zu groß für mich allein.. Doch ich habe nicht in den weiten Raum gestarrt sondern auf unser Foto, dass Joey letzten Sommer von uns gemacht hat. Ich sitze mit einem riesigem Eis auf deinem Schoß auf einer Parkbank und dein rechter Arm liegt über meiner Schulter. Ich schließe die Augen und es ist so, als könnte ich mich in jenen Moment zurückversetzen... Habe ich doch gelernt die Zeit zu kontrollieren? Nein, es ist einfach diese Szene, die sich so tief in mein Gedächtnis eingebrannt hat, weil ich zu diesem kurzen Zeitpunkt so glücklich war... Mühsam quäle ich mich aus dem Bett - es ist Donnerstag, 7 Uhr, eigentlich müsste ich mich nun unter die Dusche schwingen. Doch ich werde heute sicher nicht zur Schule gehen.. Werde denen aus der Oberstufe keinen Grund geben auf mir rumzuhacken weil... Ich wage einen kurzen Blick in den Spiegel - weil ich mit meinen Augen aussehe wie der laufende Tod. Ich werde mir von den Lehrern heute keine schlechten Noten ankreiden lassen, weil ich nicht zuhören und aufpassen kann. Und meine Freunde... denen würde ich mit meiner Stimmung eh nur zur Last fallen und sie müssten nur unnötig Ausreden erfinden, dass ja nur alles halb so schlimm wäre... Sie waren halt noch nie verliebt... So wie diese Person vor mir im Spiegel... Sie sieht aus wie du.. ist es aber nicht. Ich bin es selbst. Ich schlurfe schwermütig in die Küche und zucke kurz zusammen als die kalten Fliesen meine warmen, nackten Füße treffen. Was ich nun brauche ist ein kräftiger schwarzer Tee. Beiläufig fülle ich den Wasserkocher und stelle ihn an. Ich war ja so ein riesiger Idiot! Oh, ich war ja so verdammt wütend auf mich! Warum hatte ich Yami nicht einfach schon vorher von meinen Gefühlen erzählt? Wieso musste ich es auch Tag für Tag immer weiter hinauszögern? Ich kenne mich nur zu gut um zu wissen dass es das nächste mal wieder genauso ablaufen wird... und wenn du wieder verschwindet, weißt du immer noch nichts. Ich sehe es schon kommen.. Tag für Tag schäme ich mich für diese Empfindungen -und irgendwann... Irgendwann wirst du eine Freundin haben. Ich sehe es schon kommen. Ich weiß es... irgendwann kommst du zu mir zurück und erzählst mir strahlend dass du nun ein Mädchen an deiner Seite hast! Und du wirst niemals wissen, wie ich über dich denke - denn wenn dieser Tag eintritt... werde ich es dir bestimmt nicht mehr sagen. Ich Riesenidiot bin einfach zu schüchtern dir die Wahrheit zu sagen! Wie oft war ich wirklich nur einen Millimeter davon entfernt es indirekt ins Gespräch einfließen zu lassen.... Aber als ich dir in die Augen gesehen hab... Diese stolzen, anmutigen Augen eines Pharaos. Ich habe Angst vor deinen Augen! Weiche deinem Blick aus - und gesagt habe ich daraufhin nur Blödsinn. Bin ich nicht lächerlich? Wie im Trance greife ich nach dem heißem Wasser und halte die Kanne über meine Lieblingstasse. Nicht mal dir Yami, der Person der ich am meisten in meinem Lebe vertraue kann ich die Wahrheit sagen! Ich bin ja so wütend über meine eigene verdammte Schwäche! Ich hasse mich einfach! Losschrein möchte ich nun am liebsten! Oder irgendwas kaputt schmeißen! Während ich das kochende Wasser in meine Tasse schütte fällt mein Blick auf meine linke Hand, welche die Tasse noch dabei festhält. Meine rechte Hand, die die Kanne hält verkrampft sich und fängt an zu zittern. Ich hasse mich! Schießt es mir nur durch den Kopf und bis oben vollgestopft mit Wut schütte ich das kochende Wasser über meine Hand! Augenblicklich schreie ich auf und lasse den Wasserkocher automatisch fallen. "Scheiße - ist das heiß!" Sofort drehe ich den kalten Wasserhahn auf und halte meine brennende Hand. Verflucht, wie das pocht! Wieso hatte ich den Mist auch getan... Ich drehe das Wasser aus und sehe wie meine ganze linke Hand rot anläuft. Es fängt an zu brennen und es spannt so schrecklich. ,Ach, alles Mist...' ,jammere ich stumm und mache mich auf den Weg ins Badezimmer. Ich durchsuche den Medikamentenschrank nach einer Brandheilsalbe und werde schließlich fündig. Ich bin ganz allein... niemand mit dem ich über meine Situation sprechen kann.. Ich bin verzweifelt.. wütend auf mich selbst... Mir wird schwindelig und in meinen Ohren rauscht es so merkwürdig. Werde ich nun verrückt? Ich lege die Salbe zurück, merke wie der Schrank dabei vor mir verschwimmt. Was zum Teufel ist mit mir los? Kann ich jetzt nicht mal ne Salbe benutzen ohne das mir irgendwas passiert? Ach, ich hasse mich.. nichts geht gut... Ziellos laufe ich durch die Wohnung... Was soll ich bloß machen? Von Minute zu Minute wird mir immer schwindeliger. Alles dreht sich, wer spielt da seine Streiche mit mir?! Krampfhaft versuche ich mich auf den Beinen zu halten - will zu meinem Bett und mich erst einmal hinlegen. Doch ich schaffe es nicht mehr mein Zimmer zu betreten.. im Türrahmen verliere ich plötzlich das Gleichgewicht und stürze zur Seite weg. Ich nehme nichts mehr um mich wahr. Verwirrt sehe ich mich um, ich bin in einem schwarzen, dunklen Tunnel? Ich bin allein! "Yamii?" ,versuche ich es obwohl ich genau weiß es ist vergebens. Plötzlich bricht der Boden unter mir zusammen. Ich falle ins Unendliche. Panisch schreie ich, mein Bauch krampft sich zusammen. So plötzlich wie mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde stelle ich fest, dass ich nicht weiter falle. Ich liege in der Luft. War das mit dem Boden unter den Füßen wegreißen vielleicht eine Metapher..? Will mir mein Gewissen einreden wie sehr ich Yami doch brauche? Verdammt ja - das weiß ich doch selbst! Ein Schluchzen entrinnt meinen Lippen. "Hey Aibou.. was ist los? Habe keine Angst, ich halte dich doch. Ich habe dich in deinem Sturz aufgefangen" ,flüstert die wohlvertraute Stimme direkt hinter mir. "Yami??!" Freudig und verwirrt zugleich sehe ich in deine großen, mich liebevoll und besorgt ansehenden Augen. Du hältst mich fest in deinen Armen, unter mir der Abgrund... doch ich falle nicht. Moment! Wieso fallen wir dann nicht beide? Wieso schweben wir im schwarzem Nichts?! "Yami, wieso schwe..." ,der Satz bleibt mir im Hals stecken - erst jetzt, als ich mich ganz zu dir gedreht habe um mit dir zu sprechen fallen mir die strahlend weißen Schwingen an deinem Rücken auf. Diese halten uns sicher in der Luft. "Engel..." ,flüstere ich. Aber das du einer bist weiß ich ja schon lange. Lieb lächelst du mich an und plötzlich fällt dein Blick wie zufällig auf meine rot glühende Hand. Die Salbe ist bereits eingezogen. "Was ist passiert Aibou?!" ,fragst du erschrocken. Ich verstehe nichts mehr... Wieso bist du plötzlich da? Wo kommst du her? Und warum bist du plötzlich so viel ... welches Wort beschreibt es am besten? - Einfühlsamer? Endlich bist du wieder da. Du hast mich vor dem Sturz ins Nichts beschützt. Ich spüre wie der Hass auf mich selbst nachlässt. Es tut so gut in deinen Armen zu liegen. "Du Yami? Ich... Ich... hab vielen Dank!" ,ich quäle mir ein Lächeln ab. Du schweigst. "Ich wollte dir schon immer etwas anvertraut haben, mein Pharao..." Mit Engelsgeduld hörst du mir zu und wickelst dabei eine meiner längeren blonden Strähnen um deinen Zeigefinger. "Weiß du... Du wirst es sicher nicht verstehen, aber... Ich habe in all der Zeit gemerkt, dass du mir wirklich verdammt wichtig bist. Du bist etwas ganz besonderes.. Ich... " "Yugi!! He, Yugi, kannst du mich hören! Du hast nur einen Alptraum!" Auf einmal ist alles weg.. einfach vor meinen Augen verschwommen... Es wäre auch zu einfach gewesen... "Engel" ,hauche ich und realisiere allmählig dass jemand schon die ganze Zeit an mir rüttelt. Mein Bild vor den Augen klärt sich und als erstes erkenne ich meine Zimmerdecke. Spüre, dass ich in meinem Bett liege. Ich könnte heulen.. Es war nur ein Traum... ,Natürlich' ,dachte ich ironisch, ,wie sollte es auch anders sein? In Real bekommst du noch nicht mal das hin..' Kritisierte ich mich hart. Ich bin enttäuscht und wütend. "Yugi, mein Kleiner! Geht es dir gut? Jag' mir nie wieder so einen Schrecken ein!" ,überflutet man mich direkt. Ich blinzele umher - Moment mal, war das nicht Großvaters Stimme? Tatsächlich, mein Opa sitz an meiner Bettkante und sieht mich ziemlich besorgt an. Stimmt ja, mir war ja plötzlich so schwindelig... Bin ich etwa umgefallen? War er es etwa, der mich in Wirklichkeit aufgefangen hat..? Ich weiß nicht, ob ich enttäuscht oder froh sein soll. Froh, dass mein Großvater für mich da ist, dass er mich nicht fallen lässt.. Kann ich mich vielleicht ihm anvertrauen..? Ob er mich versteht?? Er weiß ja von dir... Yami.. warum hast du mich nicht wirklich aufgefangen...? Wo bist du? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)