Blood red eyes von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ente is da! und sie schreibt ma ne SF Story... damit auch die arme auri ma was davon hat und bei dem ganzen shônen-ai net immer *jrks* machen muss... und, damit des klar is: des hier is keine lovestory oder sonst was, des hier is einfach... naja... man könnte es als... ach, keine ahnung was des wird, auf jeden fall mit übernatürlichem zeugs und so.... ente kennt sich zwar net mit parapsychologie aus, aber... ich liebe solche stories!!! ^^ bitte schreibt kommis, ich muss wissen wie ihr's findet... *fleht* Kapitel 1 ---------------------- "Was soll das denn sein?" fragte Karrie. "Ich bin mir nicht sicher", antwortete Kim und runzelte leicht die Stirn, während sie die Zeichnung betrachtete, die sie gerade fertig gestellt hatte. Die Skizze zeigte einen jungen Mann mit langem, schwarzem Haar und schwarzen, durch- dringenden Augen. Sein Mund war leicht spöttisch verzogen. "Er sieht irgendwie gefährlich aus. Aber gleichzeitig auch sexy, findest du nicht?" meinte Janie. Kim nickte. "Ja." "Und das Gesicht ist dir einfach so eingefallen?" staunte Karrie. "Ihr werdet es mir vielleicht nicht glauben." Kim hielt einen Moment lang inne. "Gestern Nacht habe ich von ihm geträumt. Und als ich heute in den Kunstunterricht kam, juckten mir die Finger. Ich musste ihn unbedingt zeichnen." "Er ist süß, aber ist er nicht ein bisschen zu alt für dich?" warf Janie kichernd ein. "Er ist achtzehn", flüsterte Kim. "He, du kennst sein Alter, aber du weißt nicht, wer er ist?" Karrie fasste es nicht. Kim zuckte mit den Schultern. Sie war künstlerisch sehr begabt, aber sie handelte oft rein gefühlsmäßig. Es gab nicht immer eine Erklärung für das Thema, das sie auswählte. Sie ließ sich vom Augenblick leiten. Und an diesem Dienstagmorgen hatte sie eben diesen Jungen zeichnen wollen, an den sie sich undeutlich aus ihrem Traum erinnerte. Kim Burton war sechzehn Jahre alt. Sie war klein, hatte langes, kastanienbraunes Haar und ein sehr hübsches Gesicht mit Sommersprossen. Auf den ersten Blick wirkte sie wie das nette Mädchen von nebenan. Erst, wenn man sie näher betrachtete, fiel der zu ernste Blick in ihren grünen Augen auf. Ihre Freundin Janie Jones war erst fünfzehn und damit ein Jahr jünger als Karrie und Kim. Ihr Haar war lang und blond, und sie hatte schöne blaue Augen. Janie war noch kleiner als Kim, und zu ihrem großen Kummer hatte sie die Figur eines Jungen. Aber ihre Beine waren hübsch, und sie trug gerne Shorts und Miniröcke, um diese zu betonen. Karrie Vandermere hingegen besaß sexy Kurven und konnte sich vor Verehrern kaum retten: Ihr dunkelblondes Haar war so lang, dass sie darauf sitzen konnte, und ein schelmischer Blick lag in ihren braunen Augen. Sie wusste genau, was den Jungs gefiel, und hatte nie Schwierigkeiten, eine Verabredung zu bekommen. Die drei Mädchen waren enge Freundinnen und wohnten in der gleichen Gegend. Meistens waren sie unzertrennlich. Zumindest bis vor sechs Monaten, bevor Kim Jody kennen gelernt hatte. Wie aufs Stichwort brachte Karrie das Gespräch auf ihn. "Was sagt dein Freund dazu, dass du andere Männer zeichnest?" Kim lächelte. "Jody versteht, dass ich nicht immer kontrollieren kann, was ich aufs Papier bringe. Er ist nicht eifersüchtig." Das war glatt geschwindelt. Jody war total eifersüchtig. Er nahm sie jedes Mal regelrecht ins Kreuzverhör, wenn sie mit einem anderen Jungen auch nur ein paar Worte gewechselt hatte. Aus Jodys Sicht gehörte Kim ihm. und er wollte sie sich nicht wegnehmen lassen. "Hat Miss Killen die Zeichnung schon gesehen?" fragte Janie. Miss Killen war ihre Kunstlehrerin. Sie war cool, und ermutigte die Schüler, ihre Fantasien im Kunstunterricht voll auszuleben. Mit fünfundzwanzig war sie kaum älter als viele ihrer Schüler. "Noch nicht." "Es gefällt ihr sicher", rief Karrie. Sie selbst fand das Bild toll. Sie hatte sich damit abgefunden, dass sie keine künstlerische Begabung besaß, und den Kunstunterricht nur belegt, weil Kim ihre Freundin war. Sie konnte zeichnen und malen, aber die Menschen auf ihren Bildern sahen im Vergleich zu Kims Werken aus wie Strichmännchen. "Da kommt sie", flüsterte Janie. "Guten Morgen, Mädchen." Miss Killen trat zu den dreien. Sie war eine zierliche, kleine Frau. Ihr blondes Haar war elegant frisiert, und sie trug gern lange Hippiekleider im Stil der siebziger Jahre. "Woran hast du denn den ganzen Morgen gearbeitet, Kim?" fragte sie. Kim war ihre beste Schülerin, und sie war immer gespannt, ihre Arbeiten zu sehen. Kim wurde gegen ihren Willen rot und zeigte auf die Zeichnung des hübschen jungen Mannes. "Du lieber Himmel!" rief die Lehrerin. Sie beugte sich vor, um das Bild besser betrachten zu können. "Wer hat dir denn dafür Modell gesessen?" fragte sie, während sie sich langsam wieder aufrichtete. "Niemand." Kim freute sich, dass Miss Killen die Zeichnung gefiel. "Wirklich niemand?" Die Lehrerin war skeptisch. "Nein." Miss Killen musterte das Gesicht des Mannes. "Du hast ihn aus dem Gedächtnis gezeichnet?" "Ich weiß nicht, ob es aus dem Gedächtnis war", gab Kim zu und wurde wieder rot. Es war ihr immer peinlich, wenn Miss Killen so viel Wirbel um ihre Arbeiten machte, besonders wenn die anderen Schüler es mitbekamen. "Ich habe heute Morgen einfach angefangen zu zeichnen, und das ist dabei herausgekommen." "Und du kennst diesen jungen Mann tatsächlich nicht?" Miss Killen wandte keinen Moment den Blick von der Zeichnung. "Nein." "Das ist merkwürdig. Äußerst merkwürdig." Die Lehrerin runzelte die Stirn. "Darf ich dich etwas fragen?" Kim wand sich ein wenig. Sie ahnte, dass sie die Frage nicht beantworten konnte. "Ja." "Was bedeuten die Narben auf seinem Gesicht?" "Narben? Welche Narben?" Miss Killen lachte. "Willst du mich auf den Arm nehmen. Kim?" "Nein, ganz bestimmt nicht", versicherte Kim ihr schnell. Miss Killen holte einen kleinen Laserpointer aus der Tasche und ließ den Lichtstrahl über die Zeichnung wandern. "Hier. Siehst du? Über seiner Lippe. Das ist eine Narbe." "Wirklich?" Kim war echt überrascht. Es war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie eine Narbe auf das Gesicht des jungen Mannes gezeichnet hatte. Seltsam. "Nun komm schon, Kim. Raus mit der Wahrheit", drängte Miss Killen freundlich. "Schau mal hier." Sie zeigte auf einen winzigen Strich über dem linken Auge. "Da ist noch eine." Kim war ehrlich geschockt. Sie konnte sich auch an diese Narbe nicht erinnern. Schnell suchte sie die Zeichnung nach anderen Merkmalen ab, fand aber keine. Unsicher wandte sie sich an Miss Killen. "Du darfst nicht denken, dass ich dich kritisieren will, Kim. Ich bin neugierig, das ist alles. Das Gesicht wirkt auf den ersten Blick so romantisch, und trotzdem hast du diese Narben hinzugefügt. Mir gefällt dieser Gegensatz. Ich möchte nur wissen, wie du auf den Einfall gekommen bist." "Keine Ahnung", gab Kim zu. Wo kamen die verflixten Narben her? Sie konnte sich ehrlich nicht daran erinnern, sie auf das attraktive Gesicht gezeichnet zu haben. "Wirst du ein Portrait davon malen?" Oft machten die Schüler erst Bleistiftskizzen, bevor sie sich an ein Bild wagten. Kim wurde das alles langsam peinlich. Miss Killen machte viel Lärm um nichts. "Meinen Sie, es ist die Sache wert?" "Nun, das ist deine Entscheidung", meinte die Kunstlehrerin. Dann lächelte sie aufmunternd. "Es tut mir Leid, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht haben sollte. Das wollte ich wirklich nicht. Aber ich finde die Zeichnung faszinierend und würde gerne sehen, was du mit Farben daraus machen kannst." "Okay, ich werde das Bild malen", murmelte Kim. Sie schaute zu Janie und Karrie, die noch kein Wort gesagt hatten. "Was meint ihr dazu?" "Klingt echt cool", stimmte Karrie zu. Eigentlich war sie ein wenig eifersüchtig, weil Miss Killen sich nie so ausführlich mit ihren eigenen Projekten beschäftigte. Aber Karrie war klar, dass sie keine so talentierte Künstlerin wie Kim war. "Der Typ in Öl? Das wird bestimmt der Hit", schwärmte Janie und verdrehte entzückt die Augen. "Dann fange ich gleich morgen damit an", entschloss sich Kim, obwohl sie das Gefühl hatte, dass man sie in die Enge getrieben hatte. Miss Killen spürte ihr Zögern. "Kim, du musst das Bild nicht malen. Es war nur ein Vorschlag. Wenn du es nur bei der Skizze belassen willst, ist mir das auch Recht. Überhaupt kein Problem." "Nein, nein. Ich male es", erklärte Kim. In dem Moment, in dem sie die Entscheidung traf, fiel ihr etwas auf. Miss Killen war seit zwei Jahren ihre Kunstlehrerin. Noch nie hatte sie auf eine Arbeit von Kim so begeistert reagiert. Die Zeichnung muss wirklich sehr gut sein, dachte Kim. "Wie willst du ihn nennen?" fragte Miss Killen. Sie schien Schwierigkeiten zu haben, den Blick von dem Gesicht abzuwenden. "Ihn nennen?" "Aber sicher." Miss Killen lächelte. "Er muss doch einen Namen haben, findest du nicht?" "Ach, ich weiß nicht..." Kim zögerte. "Nenn ihn doch einfach Jody", schlug Janie vor. "Bist du verrückt?" Jody würde in die Luft gehen, wenn er von dem Bild hörte. So viel war sicher. Und er würde jede Kleinigkeit davon erfahren. Er und Karrie waren gute Freunde. Sie redeten ständig miteinander. Manchmal fand Kim ihr Verhältnis etwas zu eng. Es war ihr schon öfters passiert, dass sie abends bei Jody angerufen hatte, um ihm zu erzählen, wie der Tag gelaufen war. Und dann musste sie feststellen, dass Karrie ihn bereits über alle Neuigkeiten informiert hatte. Kim tat zwar so, als würde es ihr nichts ausmachen. Aber das war glatt gelogen. Da war ihr Janies Verhalten schon lieber. Janie fand Jodie nett, aber er war überhaupt nicht ihr Typ. Jody war ein Sportler, groß, stark und mit breiten Schultern. Janie schwärmte für Jungs, die sensibler waren. "Wie wäre es denn mit Adonis", schlug Miss Killen mit schelmischem Blick vor. "Wer war denn das?" fragte Kim. "Adonis war ein wunderschöner junger Mann aus der griechischen Sagenwelt", erklärte die Lehrerin. "Dichter haben über ihn geschrieben, und Künstler haben ihn als Modell für ihre Statuen genommen. Er war sehr berühmt." "Dann werde ich ihn Adonis nennen", beschloss Kim. Auf keinen Fall Jody! dachte sie. "Ich bin schon sehr gespannt auf das Bild, Kim", sagte Miss Killen. "Wenn es gut genug ist, bekommt er einen Platz in unserer jährlichen Kunstausstellung." Kim stöhnte innerlich. Jedes Jahr Anfang Dezember veranstaltete die Carlson High School eine öffentliche Kunstausstellung mit Werken von Schülern und Lehrern. Die Schüler brauchten die Zustimmung von mehr als der Hälfte der Kunstlehrer, bevor ein Werk in die engere Wahl kam. Kim hatte sich schon mit mehreren Bildern beworben und viel Lob bekommen. Aber das waren Landschaften oder Tiere gewesen. Noch nie hatte sie ein menschliches Portrait angefertigt. Okay, sie hatte vor ein paar Monaten eine Zeichnung von Jody gemacht und vorgehabt, sich damit zu bewerben. Aber sie musste sich selbst eingestehen, dass die Skizze von Adonis ihre anderen Arbeiten völlig in den Schatten stellte. Jody würde stinksauer sein, wenn er hörte, dass sie vorhatte, sein Portrait zurückzuziehen, um stattdessen das neue Bild einzureichen. Sie konnte schon seine bohrenden Fragen hören. Wer ist der Typ? Woher kennst du ihn? Und er würde ihr nie im Leben glauben, dass sie dem Fremden noch nie begegnet war. Jody würde ausflippen, wenn er Adonis sah. "Alles in Ordnung, Kim", fragte Miss Killen. "Wie bitte?" Verwirrt kehrte Kim in die Gegenwart zurück. "Du bist plötzlich so blass." "Nein, nein, mir geht es gut", versicherte sie schnell. Was mach ich bloß mit Jody? dachte sie. Ganz bestimmt würden heute abend die Telefonleitungen durchschmoren, wenn Karrie Jody die heiße Neuigkeit erzählte. Das war eine weitere Sache, die ihr auf die Nerven ging. Jody sprach immer zuerst mit Karrie. Jeder noch so billige Klatsch, den er von ihr hörte, war dann ein Anlass für ihn, Kim mit misstrauischen Fragen zu bombardieren. Es war unfair, aber was sollte sie tun? Sie mochte Jody wirklich. Aber sie hasste es, dass er Karrie immer über alles ausfragte, was sie in der Schule gesagt oder getan hatte. "Bitte räumt eure Sachen weg." Miss Killen sah auf ihre Uhr. "In zwei Minuten läutet es zur Pause." Janie und Karrie nickten und gingen an ihre Plätze. Kim hatte sich geade umgedreht, um einen letzten Blick auf Adonis zu werfen, als Miss Killen ihr den Arm um die Schultern legte. "Das wird dein Meisterwerk, Kim." Die Kunstlehrerin sprach so leise, dass nur Kim sie hören konnte. "Danke, Miss Killen." Kim wünschte sich, sie könnte die Begeisterung der anderen über das Bild teilen. Etwas stimmte nicht damit. Sie konnte nicht sagen, was, aber ein ungutes Gefühl blieb. Bevor sie das Blatt mit einem weißen Tuch bedeckte, streckte sie unwillkürlich die Hand aus und strich über eine der kleinen Narben auf Adonis' wunderschönem Gesicht. Sofort zuckte sie zurück. Es fühlte sich an, als hätte sie eine blanke, elektrische Leitung berührt. Das Gesicht auf der Zeichnung verzog sich schmerzerfüllt. "Was, um alles in der Welt...?" sagte Kim zu sich selbst. Dann war das Gesicht wieder normal. Habe ich mir das alles nur eingebildet? fragte sie sich verwirrt. Eine Zeichnung konnte nicht reagieren. Das war völlig unmöglich. Aber der Schreck saß ihr noch in den Gliedern. Seufzend legte sie vorsichtig das Tuch über das Bild. Seltsam. In dem Moment, als sie ihn nicht mehr sehen konnte, packte sie ein Gefühl von Verlust und tiefer Sehnsucht. Du bist wahnsinnig, schalt sie sich. Dann läutete es zum zweiten Mal. Kim schreckte aus ihren Gedanken hoch, nahm ihre Bücher und rannte aus dem Klassenzimmer. Jody wartete schon auf dem Flur, um sie zur nächsten Unterrichtsstunde zu begleiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)