1/2 Nippon no Ichi von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Hanyokai? -------------------- "Ich bin mir sicher es ist der gleiche Baum und der gleiche Fluß!" Sesshoumaru schlang die Arme vor seiner Brust und wartet Ryogas neue Erklärung ab. "Nein! Sind sie nicht!" Kam die gleiche Erklärung wie aus den letzten drei Tagen. "Und wie erklärst du dir die drei schwarzen Flecke dort im Grass!" Sesshoumaru deutete auf drei schwarze Stellen im Grass, nahe dem Fluß, die schön drei Ecken eines Dreieck bilden könnten. "Da hatten wir die letzten drei Tage unser Lagerfeuer aufgestellt!" Er schaute Ryoga an, der gerade verwirrt damit beschäftigt war die Karte in seiner Hand zu lesen, die er allerdings verkehrt herum hielt. "Ich bin mir sicher, wir sind den richtigen Weg gegangen!" "Wir haben uns im Kreis gedreht, du Ferkel-Doubel! Das hab ja sogar ich mitbekommen!" Er riss ihm die Karte aus der Hand und schmiss sie in den Fluß, der sie davon trug. "Die bringt uns keinen Schritt weiter!" "Hey! Die Karte hatte 2000 Yen gekostet!" Ryoga wollte der Karte hinterher springen, aber Sesshoumaru hielt ihm am Kragen zurück! "2000 dingsda hin oder her. Wir verlassen uns auf die Sonne und die Sterne! In welche Richtung liegt Tokyo?" fragte Sesshoumaru fachmännisch. "Jo! Wenn ich das wüßte!" Hibiki grinste den Yokai vor ihm verlegen an. Auf Sesshoumarus Stirn bildete sich eine Ader, die heftig pochte. Wenn sein gegenüber nicht so stark gewesen wäre, dann hätte er ihn in kleine Stücke zerissen. Stattdessen seufzte er nur tief. "Jetzt führe ich unseren Weg!" Sagt er dann aber doch gelassen und kühl und ging voran. "Aber...aber...!" Ryoga rannte Sesshoumaru hinterher und versuchte mit dessen schnellen Schritt Tempo zu halten. "Aber du bist doch gar nicht von hier, wie willst du uns denn sicher nach Tokyo bringen!" "Ich kann dir nicht versichern das ich dich sicher nach Tokyo bringe, aber ich kann dir versichern das ich uns hier weg bringen werde!" **** "Nihoa, Ranma!" "Sha...Shampoo! Was machst du denn hier?" "Shampoo! Wer hat dich hierauf gelassen!" Akane stand wütend von ihrem Schreibtisch auf und war im Begriff die Fensterscheibe zuzuschieben. Allerdings war die violett haarige Amazone schneller und sprang akrobatisch in die Mitte des Zimmers. "Geh sofort raus aus meinem Zimmer!" fauchte Akane sie wütend an. "Da!" und sie zeigte auf das Fenster, das sie nun doch offengelassen hatte. "Da, das Fenster ist noch offen. Verschwinde auf der Stelle!" "Ich denke nicht daran!" erwiderte Shampoo schnippisch und machte sich an Ranma ran, der am anderen Ende des Schreibtisches saß und seine Aufmerksamkeit kurz von den Matheaufgaben entzogen hatte. Auf einer Art kam ihm eine Ablenkung von dem vielen Lernen ganz recht, aber auf so eine Ablenkung konnte er locker verzichten, weil sie nur noch mehr Stress bedeutete. Ein großer Schweißtropfen bildete sich an seinem Hinterkopf und ein verlegenes Grinsen bildete sich immer größer in seinem Gesicht, wie er Shampoo näher kommen sah. Mit einem Schwung war er vom Stuhl gesprungen, als sich Shampoo ihm um den Hals werfen wollte. Die schöne Chinesin funkelte mit bösen Blicken aus dem Fenster raus, aus dem sich Ranma in den Garten geflüchtet hatte. "Du entkommst mir nicht!" schrie sie und sprang ebenfalls aus dem Fenster. "Ranma!" Akane schaute Shampoo aus dem Fenster nach, konnte Ranma aber nirgendwo finden. "Ranma, wir wollten doch für den Test morgen lernen! Wo bist du? Verfluchter Mistkerl!" Da Akane nicht wie Shampoo oder Ranma locker aus dem Fenster springen konnte, nahm sie die etwas umständliche, aber immer noch sichere, Methode: die Treppe. Im Garten angekommen, sah sie wie eine wilde rosafarbende Katze einem rothaarigen Mädchen hinterher lief. "Wirst du mir wohl vom Halse bleiben, du Biest!" kreischte Ranma chan verzweifelt und sprang Akane in die Arme, die daraufhin auf den Boden fiel. "Schaff sie mir vom Leibe! Schaff sie mir vom Leibe!" zitterte sie und verbarg ihr Gesicht in Akanes Brust. Das Gesicht der jüngsten Tendou Tochter lief vor Scham und Wut scharlachrot an. "Du Perversling! Die blöde Katze war nur auf dem Weg ins Bad!" Mit einem Holzschwert das gleich zu ihrer Linken lag, schlug sie mehrmals rücksichtslos auf den winselnden Rotschopf ein, den sie kurz danach mit einem Kick in die Luft verbannte. "AKAAAAAAAAAANEEEEEEEEEEEE! DAS IST GEMEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!" schrie Ranma in die Luft und landete mit mehrfachen Kopfnüssen, unsanft irgendwo im Nirgendwo. **** "Aua... Aua... Aua!" Ranma chan konnte kaum aus der Mülltonne im Park raus klettern, als schon heißes Wasser auf ihre verwundeten Kopfnüsse gegossen wurde. "AUA... DAS TUT WEEEEEEEH!" Braune, tränengefüllte Augen blinzelten ihn erschrocken und traurig an. "Ich wollte doch nur nett sein!" schnieft Shampoo beleidigend. Oder zumindest tat sie nur so, denn kaum konnte Ranma sich von seinen Schock erholen, funkelte schon wieder die alte Frechheit in ihren großen Augen. "Was willst du Shampoo?" fragte der gut gebaute junge Mann genervt, während er dabei war, den Dreck aus der Mülltonne von seinen Sachen zu klopfen. "Ich will nichts!" erwiderte Shampoo frech und sprang auf einen Baum. "Ich hab was!" Von oben am Baum hielt sie eine kleine Plastikflasche und schaukelte sie zwischen ihren Zeige- und Mittelfinger nach links und nach rechts. "Was ist das?" fragte Ranma sie überrascht. "Das willst du gar nicht wissen!" spielte Shampoo mit ihm und fing an ganz langsam den Deckel der Flasche aufzuschrauben. "Dann will ich das auch gar nicht wissen!" erwidert Ranma gelangweilt und machte sich auf dem Weg in Richtung Parkausgang. "Dann wirst du halt auch nie wieder ein richtiger Mann!" Alarmierend zuckte Ranma zusammen und schaute noch einmal auf den Baum hinauf. Shampoo hatte die kleine Flasche aufgedreht und war im Begriff, den Inhalt auszuschütten. "Was ist das für eine Flüssigkeit?" fragte Ranma hastig und sprang mit einem Schwung auf den Ast, wo Shampoo ganz erschrocken das kleine Fläschchen fast ausgeschüttet hätte. "Siehst du was du beinahe angerichtet hättest!" schmollte sie, "Ich hätte fast den Wundersaft ausgeschüttet!" "Was für ein Wundersaft?" Ranma war jetzt ganz gespannt und spitzte seine Ohren. Shampoo grinste frech und schraubte die Flasche wieder zu. Sie hatte ihn genau da wo sie ihn haben wollte. "Dieses Fläschchen enthält einen Wundersaft, der zwar nach Apfelsaft schmeckt, aber..." Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Ranmas Reaktion. Der war nun ganz gespannt und folgte aufregend den Worten auf ihren Lippen. "... aber..." "... er gibt dir das, was du dir so sehnlichst wünschst!" Was ich mir so sehnlichst wünsche? "Her mit dem Saft!" Gierig griff Ranma nach dem kleinen Fläschchen, wurde aber von Shampoo aufgehalten. "Ahah.... nicht so schnell!" sagte sie mit gespielter Stimme. "Für nichts gibt's auch nichts!" Sie hob eine Augenbraue und grinste Ranma frech an. Es gefiel ihr ihn wie ein Fisch, der den Köder angebissen hatte, an der Angel zappeln zu sehen. "Was soll das nun wieder heißen?" Ranma wurde langsam ganz schön ungeduldig. "Her mit dem Ding. Ich hab nichts, was du dir wünschen könntest." Er versuchte vergeblich an das kleine Fläschchen herran zu kommen, ohne das beide ihr Gleichgewicht verlieren und vom Ast fallen würden. Plötzlich schlang Shampoo ihren rechten Arm um Ranmas Hals. Das Fläschchen hielt sie in der anderen Hand hinter ihrem Rücken versteckt und mit den Beinen am Ast geschlungen hielt sie ihr Gleichgewicht. "Doch, es gibt da was, was ich mir schon ewig von dir wünsche!" Ihr Gesicht näherte sich dem seinen. Ranma konnte sich ihren Griff nicht entreißen, in jedem Augenblick würde sie wieder versuchen, den Inhalt des Fläschchens zu entleeren. Das wollte er auf jeden Fall verhindern. Er grinste ganz verlegen und beugte sich unwillkürlich nach hinten, damit sie ihn nicht so schnell erreichen würde. Shampoo spitzte ihre Lippen und war nur einige Millimeter von seinem Mund entfernt. Auf Ranmas Stirn bildeten sich kleine, im Sonnenschein des Mittags, glänzende Schweißperlen. Mit gespitzten Lippen und halb geschlossenen Augen setzte Shampoo einen Kuss an... "Sha....Sha... Shampoooo.... waaaa..... was machst du?" Shampoo hatte ihren Griff um Ranma plötzlich gelockert und sprang ruckartig vom Ast auf einen anderen. Ranma verlor sein Gleichgewicht und fiel unsanft vom Baum auf den Boden. "Aua..." Um ihm herum kreiselten kleine Apfelsaftfläschchen. Wacklig auf den Beinen versuchte er aufzustehen und schwankte kräftig von rechts nach links bis er wieder sein Gleichgewicht verlor und in den Teich neben ihm plumlpste. "Shampoo! Was sollte der Schwachsinn von eben?" Ranma chan sprang wutentbrannt aus dem Wasser. Auf ihrem roten Haarschopf bildetet sich eine rote Beule die, die Röte ihrer Haarpracht übertraf. Shampoo aber hörte Ranma nicht mehr. Wie gebannt starrte sie auf ein Paar, das die Straße entlang ging. Der kleinere der beiden Männer war sicher weniger interessant für sie und sicher auch nicht der Grund der sie vom Küssen abgelenkt hatte. Ihre Augen folgten eher den großen, schlanken, in einem prächtigen weißen Kimono gekleideten, schwarzhaarigen Mann. Er mußte an die 2 Meter groß sein. Sein Haar war pechschwarz und glänzte in der Sonne. Es war lang und reichte ihm fast bis zu den Knien. Seine Gangweise war majestätisch, ruhig, geschmeidig gemischt mit Arroganz und Selbstsicherheit. Sie war so von dem Fremdling gefesselt, das sie ganz vergaß warum sie eigentlich im Park war, warum sie so schwer an dem Wundermittel gearbeitet hatte, das Ranma wieder zu einem richtigen Mann machen würde und über alles, er ließ sie ganz und gar Ranma vergessen. Ranma konnte sich nicht erklären was Shampoos Aufmerksamkeit so in Anspruch nahm. Sie sprang auf einen der anderen Bäume und versuchte was zu suchen, in der Richtung wo Shampoos Blick schweifte. Ryoga? Was hält sie an ihm so gebannt? Wahrscheinlich hat das Ferkel-Doubel einen bestimmten Trank getrunken, der ihn plötzlich unwiderstehlich attraktiv macht? Ranma sprang wieder vom Ast runter und machte sich auf dem Weg nach Hause. Plötzlich hielt er aber inne. Das Fläschchen!!! Wenn Shampoo Ryoga so attraktiv findet, dann... dann kann es sein das sie ihm das Fläschchen geben wird!! Das muß ich auf jeden Fall verhindern!!! Ruckartig sprang sie auf den Ast wo Shampoo immer noch wie gebannt die beiden bzw. den einen Mann, beobachtete. Hehe! Sie ist so darin vertieft den Dummkopf von Hibiki zu beobachten, das sie gar nicht auf das Fläschchen achtet! Lachte Ranma fies grinsend in sich rein. Ich hab sie!!! Sie griff mit beiden Händen nach dem Fläschchen in Shampoos linker Hand, als diese plötzlich von ihrem Platz aufsprang und in Richtung Parkausgang lief. "SHAMPOO!!??" wild fuchtelte sie mit ihren Armen um nicht wieder vom Ast zu fallen. Ein lauter Knall und ein aufgeschlagenes Loch auf dem Boden, waren die Beweise das es ihr wieder nicht gelungen war. **** "Tokyo!!! Wir haben tatsächlich nach Tokyo gefunden! Sag mir wie du das gemacht hast! Wie hast du hierher gefunden?" Sesshoumaru reagierte nicht. Langsam fing er an zu glauben das ein Leben unter Menschen erträglicher sein würde, als eine Woche mit so einem Schwachkopf, der sich in Berührung mit kaltem Wasser, in ein wildes Ferkel verwandelte. Die Umgebung war ihm mehr als nur fremd. Mit großen Augen schaute er um sich herum. Die vielen Menschen um ihn herum störten ihn langsam weniger. Seine Aufmerksamkeit war ganz den großen Häusern, den bunten Werbebannern, den vielen Autos und den Glasschaufenstern mit der Ware gerichtet. Er war so von den vielen Neuigkeiten um ihn herum gefangen, das er noch nicht mal denken konnte. Sie gingen große Straßen entlang, auf den angegeben wird wann man rüber gehen darf oder nicht. Ein rotes Männchen auf einem schwarzen Hintergrund sagte ihnen stumm das sie stehen bleiben sollten. Es muß so etwas ähnliches bedeuten, denn alle Menschen um ihm herum blieben tatsächlich stehen. Was aber nicht bedeuten soll das sich Sesshoumaru auch daran halten würde. Er setzte einfach seinen Marsch fort. Die Autos, für die, die Ampel gerade auf grün geschaltet hatte, bremsten plötzlich scharf und mußte ausweichen um den, über den Zebrastreifen laufenden, großen Mann nicht um zu fahren. Dabei fuhr das eine Auto ins andere rein. "Mann! Was machst du da?" "Hey! Du Schwackkopf? Wirst du wohl von der Straße gehen?" Sesshoumaru ging aber ungerührt weiter. Ihn juckte das Chaos, das er verursacht hatte wenig. An der anderen Seite der Straße angekommen wartete er auf Ryoga, der zusammen mit den anderen Menschen, bei grün die Straße überquert hatte. "Was sollte das eben?" fauchte der Sesshoumaru an. "Hier darf man bei rot nicht über die Straße gehen?" "Was intressiert mich, was stumme rote Männchen sagen, die sich noch nicht mal bewegen können." Erwiderte der Angebrüllte unberührt. "Wo wohnt dieser Saotome?" "Ranma! Öh...jo..." Ryoga schaut um sich als wolle er erkunden in welche Richtung es nun gehen sollte. Sesshoumaru merkte wieder einmal, das auch diesmal kein Verlaß auf den Orientierungssinn des Mannes neben ihm sein würde. Wenn er nur wüßte wie dieser Ranma riecht! Und wenn schon, er würde ihn in dieser Welt sicher nicht riechen können! Hier war alles etwas anders als bei ihm zu Hause. Rin! Sie gingen an einem Park vorbei und waren in Begriff in die nächste Ecke einzubiegen, in denen man ihnen gesagt hatte, das sich das Dojo der Saotomes dort befinden würde. Sesshoumaru wußte genau wie ein Dojo aussah, also würde es für ihn keine große Mühe sein, das Dojo zu erkennen. "HALT!" Als sie in die erste Gasse einbogen, hielt sie eine Frauenstimme zurück. Beide drehten sich um und erkannten die Abrisse einer jungen Dame in der Sonne. "Shampoo!" Ryoga erkannte Shampoo sofort und schaute sie verwundert an. "Was willst du hier?" "IHN!" Sie zeigte mit dem Finger auf den großen Mann neben Ryoga. "Sesshoumaru?" Ryoga schaute verwirrt von einem zum anderen. "Woher kennt ihr euch?" Sesshoumaru zeigte sich wenig beeindruckt. Es interessiert ihn noch nicht einmal, die junge Dame zu fragen wer sie sei und was sie wolle, geschweige denn Ryoga auf seine Frage zu antworten. Er drehte sich wieder. "Lass uns weitergehen, Jaken!" Ryogas Augen funkelten wütend. "Zum hunderttausendsten Mal, ICH BIN NICHT JAKEN!" "Schrei nicht so! Lass uns weitergehen!" kam es kühl vom Yokailord. Shampoo merkte wie ihr die Knie weich wurden und bald nicht mehr ihr Gewicht halten konnte, aber als Amazone muß sie stark sein, das erst einmal durchzuziehen. Sie konnte sich nicht erklären was mit ihr los war, aber sie nahm ihre Kraft zusammen und schrie noch einmal, allerdings mit einer zittrigeren Stimme als es ihr lieb war. "HALT! ICH WILL MIT DIR KÄMPFEN!" Sesshoumaru wendete seinen Blick kurz auf das Mädchen. Musterte sie von unten nach oben. Kämpfen will das Weib!? Die Menschen hier sind um einiges mutiger als bei uns. Nicht schlecht. Vielleicht haben sie sich ja entwickelt!!! Nicht schlecht!!! "Was hast du vor?" Ryoga sah das fiese Grinsen auf Sesshoumarus Gesicht. Es lief ihm kalt den Rücken runter. Im Laufe der Woche, war dieser Fremdling immer die Ruhe in Person. Trotz seiner mysteriösen Art, war er doch immer ein sehr friedlicher Zeitgenosse. Ohne es sich eingestehen zu wollen, hatte er den Mann schnell lieb gewonnen. Er war ihm auf der Reise ein guter Kumpel, auch wenn er noch nie einen Kampf gegen ihn gewonnen hatte. Wie gedenkt er jetzt gegen Shampoo zu gewinnen, die Ryogas Kampfkraft um einiges übertraf. Es war Ryoga ein Rätsel, aber so ein böses dämonisches Grinsen hatte er zuvor noch nie in Sesshoumarus Gesicht gesehen. Es bereitete ihm Angst. Vielleicht ist Shampoo ja sogar in Gefahr, und wenn es sie nicht mehr geben sollte, dann ist da eine Frau weniger, die Ranma von Akane fernhalten will. Nein! Sie muß bleiben, sonst hab ich nie eine Chance Akane zu bekommen! Aber eher er Sesshoumaru aufhalten konnte, sprang der schon ruckartig nach hinten. Seine rechte Hand hielt er gehoben und formte seine Finger zu einer Klaue. Shampoo stellte sich in Kampfposition und wartete kühl aber aufmerksam Sesshoumarus Attacke ab. Als er immer näher kam und von ihm keine Attacke ausging, ging sie in die Offensive und schlug ihn heftig mit dem Fuß direkt in die Magengrube. Es war weniger der Schlag in die Magengrube, der ihn fast betäubte als vielmehr, die entsetzte Feststellung, das seine Poison Claw Attacke nicht funktioniert hatte. Entsetzt, erschöpft und ausgepowert fiel er unter großen Schmerzen bewußtlos zu Boden. Shampoo stiegen heftige Tränen in die Augen und bevor es Ryoga bemerken konnte, drehte sie sich um und lief so schnell sie konnte davon. Die Sicht vor ihren Augen war von den heftigen Tränen so verwischt, das sie gar nicht merkte wie sie an Ranma prallte, aufstand und weiter lief. "Shampoo?" Ranma schaute ihr besorgt hinterher. "Was hat sie nur?" Er bog in die Gasse ein und sah Ryoga, der vor einem, am Boden liegenden bewusstlosen Mann, kniete. "Was ist passiert?" Ranma vergaß ganz, warum sie Shampoo aufhalten wollte. Vergaß das sie vielleicht Ryoga schon längst das Apfelsaftfläschen gegeben haben könnte. Ihre Aufmerksamkeit war dem fremden bewußtlosen Mann gewidmet. "Wer ist das?" fragte sie, und kniete neben Ryoga nieder. "Am besten wir tragen ihn zu Dr. Tofu!" Ryoga nickte zustimmend. Jeder nahm einen Arme des Fremdlings über seine Schulter und sie trugen ihn dann gemeinsam zu Dr. Tofus Praxis, die nur zwei Blöcke entfernt war. **** "Mädchen was ist geschehen?" Cologn klopfte besorgt an das Zimmer ihrer Enkeltochter. "Hat er sich so sehr geweigert den Trank zu trinken? Mädchen, nun öffne mir doch?" Es kam aber keine Reaktion vom Zimmer. Shampoo lag auf ihrem Bett und weinte. Weinte... weinte... weinte. Es wollte einfach nicht aufhören und sie fand überhaupt keine Erklärung dafür. Das Apfelsaftfläschchen stand auf ihrem Nachttischchen und war plötzlich von weinger Wichtigkeit, als noch vor einer Stunde. **** Als Ranma in Dr. Tofus Praxis ein warmes Bad genommen hatte, betrat er das Krankenzimmer in dem der Fremdling lag. "So also, du hast ihn in China getroffen!" sagte er mit einem frechen Grinsen zu Ryoga. "Was hast du überhaupt in China zu suchen?" "Das weißt du ganz genau." Fauchte ihn Ryoga an. "Ach ja, die Quelle des ertrunkenen Mannes!" ein lautes Lachen entkam Ranma, "hast du wieder eine dieser sauteuren dummen Karten gekauft, die glauben einem den Weg zur Quelle zeigen zu können?" "Ja, das hab ich! Zufrieden?" "Nein!" Frech bespritze Ranma Ryoga mit dem Rest kaltem Wasser aus seinem Glas. "Quiiiik!" grunzte das kleine Ferkel böse "P-chan!" Akane stürmte plötzlich in das Zimmer. "Du bist wieder da!" Sie nahm das kleine Ferkelchen und knuddlte es so heftig, das es kaum Luft bekam. "Hattest du dich die ganze Zeit bei Dr. Tofu vor diesem bösen, bösen Ranma versteckt!" meinte sie mit gespielter Mütterlichkeit zu ihrem Hausferkel. "Pah! Der würde sich doch noch nicht einmal aus seinem eigenen Garten finden, geschweige denn zu Dr. Tofus Praxis!" schmollte Ranma und verließ das Zimmer. "Ich hab ihnen von Kazumi das Mittagessen mitgebracht!" Sie lächelte den Dokter freundlich an. Erst jetzt bemerkte sie den Bewußtlosen im Bett. "Was ist passiert?" "Er hatte einen Schlag in die Magengrube bekommen!" Ranma! Der muß sich aber auch mit jedem anlegen. "RANMA!" schrie sie ins Wartezimmer hinaus. "RANMA! Komm sofort hierher! Was hast du dem armen Mann angetan? Dr. Tofu," wendete sie sich, mit ruhiger Stimme, wieder dem Arzt, "Ich würde den Kranken gerne zu Hause gesund pflegen, als Entschädigung für Ranmas Unverschämtheit!" "Es scheint ihm ja nichts zu fehlen, aber so lange er unbewußt ist, kann ich keinen Transport für ihn erlauben. Er muß solange hier bleiben!" "Ich brauche keine Krankenpflege!" meinte Sesshoumaru kühl und versuchte, wenn auch unter Schmerzen, vom Bett aufzustehen. "Halt warten Sie, ich helfe Ihnen!" Akane setzte P-chan, mit den Worten "Bleib brav hier!", auf den Boden nieder und beeilte sich Sesshoumaru aus dem Bett zu helfen. Verflucht, warum hat sie keine Angst vor mir? Er stieß Akane ihren Arm brutal zur Seite. "Ich brauche keine Hilfe." sagte er genervt. Akane lief vor Wut rot an, "Dann eben nicht!" Sie nahm P-chan vom Boden. "Auf Wiedersehen Dr. Tofu. Sie können ihren Patienten behalten.! Erst jetzt erblickte Sesshoumaru das Ferkel. Dieser Mistkerl hat sich schon wieder in ein Ferkel verwandelt. "Du da! Lass das Ferkel los!" Akane schaute den Fremdling entsetzt an. Hat sie richtig gehört. Was fällt dem unverschämten Kerl ein, ihr zu befehlen ihren P-chan loszulassen. "Ich hab gesagt, lass das Ferkel los!" knirschte er sie wütend an. "Was fällt dir ein, mir zu befehlen was ich mit meinem Haustier zu machen habe!" P-chan sah das Sesshoumaru im Begriff war etwas zu sagen. Es schüttelt heftig den Kopf, in Hoffnung, er würde das Zeichen verstehen. "Lass das Ding los?" ermahnte er sie ein letztes Mal, stand auf und riss ihr das Ferkel aus der Hand. "Hey, gibst du mir wohl meinen P-chan wieder!" "P-chan? Das ist nicht P-chan..." P-chan riss seine Augen auf. Jetzt kommt's... jetzt kommt's... das ist mein Untergang... Es sprang ruckartig aus Sesshoumarus Griff und verschwand in Windeseile ins Bad. **** "Ryoga? Wo kommst du denn plötzlich her?" "Los, lass uns zum Haus der Saotomes gehen!" Sesshoumaru warf ihm seinen Rucksack zu und ging zur Tür, ohne auch nur noch die kleinste Notiz von Akane zu nehmen. "Zu uns?" Akane sah verwundert von Sesshoumaru auf Ryoga. "Wer ist das?" fragte sie den Letzteren. "Ein Freund!" meinte Ryoga verlegen. "Lass uns gehen Akane!" Zusammen mit Sesshoumaru gingen sie die zwei Blöcke zurück zur Gasse und bogen dann links in eine andere kleine Gasse ein an dessen Ende sie an ein großes Tor ankamen. Sesshomaru wußte das sie angekommen sein mußten. Auf dem Dojo-Schild konnte er "Tendou Dojo" lesen. Akane führte die beiden rein und dann ins Wohnzimmer. "Setzt euch hier nieder!" bat sie höflich und gastfreundschaftlich an. "Ich geh und sag Kazumi schnell Bescheid das wir Besuch haben!" "Das ist nicht mehr nötig!" meinte eine freundlich Stimme an der Schiebetür. "Ich habe euch bereits gehört. Schön dich wieder zu sehen Ryoga. Wer ist der zweite Mann, Akane?!" "OH, das ist ein Freund von Ryoga... er heißt... ähm..." "Sesshoumaru!" kam ihr Ryoga zur Hilfe. "Sehr erfreut!" Kazumi machte eine kleine Verbeugung. "Ranma ist gerade im Bad! Wenn er fertig ist, werde ich ihn bitten, das Wasser für euch beide warm zu halten!" Damit verschwand sie im Flur in die Küche. Sesshoumaru schaut sich im Wohnzimmer um. Einiges war wie bei ihm im Palast, aber einiges nicht. Somit starrte er zum Beispiel minutenlang auf den Fernseher, in dem gerade eine japanische Soap Serie lief. Akane und Ryoga schauten verwundert auf ihren Gast. ,Was für ein Typ ist das?' flüsterte sie Ryoga leise zu. ,Ich weiß es auch nicht? Aber er ist ein feiner Kerl! Er scheint nur an einiges nicht gewohnt zu sein!' Das ist nicht zu übersehen! Dachte Akane für sich. "Das Bad ist bereit! Ryoga...?" Ranma trat, mit einem Handtuch seine Haare trocknend, in das Wohnzimmer hinein. "Was sucht ihr denn hier?" "Sie haben hierher gesucht!" "Wo ist P-chan?" grinste Ranma Ryoga frech an. Sesshoumaru lenkte seine Aufmerksamkeit kurz vom Fernseher ab. Er starrt den jungen Mann mit dem Handtuch in der Hand an. Ranma hatte sein Haar offen getragen und es fiel ihm lang hinter die Schultern. Es war fast genauso lang wie Sesshoumarus Haar. "Inuyasha?!" Sesshoumaru stand auf und ging, überrascht ruhig, auf Ranma zu. "Inu... HEY MANN! WAS ERLAUBST DU DIR MICH ALS HUND ZU BEZEICHNEN!" schrie Ranma den fremden Gast plötzlich an. "Ich lasse mich von dir doch nicht als Hund beschimpfen!" Er stellte sich in Kampfposition und wollte gerade eine Attacke ansetzen, als Ryoga zwischen den beiden sprang. "Halt! Er kann nicht kämpfen!" "Er kann was nicht?" Ranma setzte ab. Das war ihm fremd. So ein großer kräftiger Mann kann nicht kämpfen!? Sesshoumaru ging weiter auf Ranma zu und dann an ihm vorbei. "Wo ist das Bad?" fragte er beim Vorbeigehen. "Äh..." stotterte Ranma, bei dem eigenartigen Auftreten des Yokailords, "Den Flur entlang und dann dritte Tür rechts!" "Ich geh lieber gleich mit!" Ryoga nahm seinen Rucksack und folgte Sesshoumaru ins Bad. "Nur wenn du dich voher unterwegs nicht verloren hast!" grinste Ranma frech und lies ein lautes Lachen von sich. Er flochte sich sein Haar wieder und setzte sich vor den Fernseher. **** In diesem Haus lebt er also. Jetzt hab ich ihn endlich gefunden. Jetzt wird unser Kampf fortgesetzt. Er betrat das Bad. Wunderte sich erst über die Ausrüstung. Irgendwie sah auch das Bad anders aus als bei ihm zu Hause. Er zog seine Sachen aus und erkundete erst den kleinen Vorraum. Keine Wanne mit heißem Wasser war zu sehen. Dann bemerkte er eine Schiebetür und schob sie auf. Der Raum, zu der sie führte war etwas größer als der erste. An der einen Wand war in der Ecke eine Wanne angebaut. Aus der Wanne dampfte warmes Wasser. An der anderen Seite des Raumes waren an der Wand kleine komische Dinge angebaut. Er ging näher und schaute sie sich besser an. Er setzte sich auf den kleinen Hocker und versucht an dem komischen Etwas zu drehen. Nach links ließ es sich nicht drehen, also versuchte er es nach rechts zu drehen und siehe da, es lief tatsächlich kaltes Wasser raus. Er ließ davon in eine kleine Schüssel, die vor ihm lag, fließen und goß es auf sich. Neben der Schüssel fand er etwas weißes, das fein duftete. Er schaute sich das Ding erst kurz an und kam dann auf die Idee, es zu reiben, wie er zu Hause immer die Blüten rieb um sich bisschen zu parfümieren. Der Schaum von der Seife wunderte ihn zwar ein bisschen, benutzte sie aber weiter. Er füllte die grüne Schüssel wieder mit Wasser und wollte es gerade über seinen Körper gießen, als er im Wasserspiegel schwach das Spiegelbild eines schwarzhaarigen Mannes sah. Inuyasha??? Die Gesichtszüge waren schwer zu erkennen. Er kippte sich das Wasser einfach über den Körper und wusch den ganzen Seifenschaum ab. Dann ging er zur Wanne, die aber ziemlich klein aussah. Ob er da rein passen würde? Im klaren Wasser erkannte er den gleichen Mann, dessen Gesicht er eben undeutlich im Wasserspiegel der Schüssel wahrnehmen konnte. Es war nicht das Gesicht von Inuyasha. Diese spitzen Gesichtskanten, dieser spitze Mund, diese spitze Nase und die schmalen kalten Augen, waren seine Gesichtszüge. Allerdings waren die Augen braun und nicht gold. Sein Haar war schwarz und nicht silber-weiß. Er schaute auf seine Hände, die Krallen war verschwunden. Er schaute auf seine Haut, sie war nicht mehr so rau. Er schaute noch einmal in sein Spiegelbild. Da fehlt doch etwas. Mit den Zeige- und Mittelfinger beider Hände ging er über beide Wangen entlang, auf den Stellen wo eigentlich zwei rote Streifen auf jeder Wange sein sollten. Sie waren nicht da! Erschrocken hob er mit der rechten Hand seinen nassen Pony aus der Stirn. Der Halbmond! Er war nicht mehr da! Entsetzt schaute er noch mal auf seine Unterarme. Nichts! Auch die roten Streifen auf seinen Unterarmen waren verschwunden. Noch mal hob er seinen Pony um sich zu vergewissern, dass der Halbmond tatsächlich nicht mehr da war. Er war nicht da! Wutentbrannt schlug er mit der rechten Hand ins heiße Wasser! Immer wieder und wieder! Er bespritzte das ganze Bad! Sich selber! Es störte ihn alles gar nicht! Er war blind vor Wut und hatte noch nicht einmal die Kraft den Beckenrand zu zerschlagen. Er war ein Mensch geworden!! Ein Mensch!! Ein Mensch!! Wut und Hass stiegen in ihm herauf aber er spürte nicht wie sonst als er ein Yokai war, wie das Blut heiß in seinen Adern floß. Er spürte nichts außer Schwäche. Er tauchte seinen Kopf mehrmals ins Wasser und wieder raus!!! Noch mal ins Wasser und wieder raus!! Und das gleich Szenario noch ein drittes Mal, ins heiße Wasser und wieder raus!!! Als ob das ein und auftauchen im heißen Wasser was geholfen hatte, spürte er langsam wie sein Blut heiß wurde. Es floß rasend schnell durch seine Adern. Seine Augen glühten rot. **** Ryoga hatte endlich zum Bad gefunden. Er betrat den Vorderraum. Entsorgte sich seiner Klamotten und wollte gerade die Schiebetür aufschieben, als er ein Knacken und Reißen an der Tür vernahm und ehe er sich versah, zerbrach die Tür und die Wände rissen und sprangen auseinander. Seine entsetzten Augen starrten in die funkelnden roten Augen eines großen silbernen hundeähnlichem Monster* mit einem dunkelblauen Halbmond auf der Stirn über der Schnauze. ~~**~~**~~ * Sesshoumarus Dämonenform ist enorm groß, noch größer als das Tendou Haus. In der FF hab ich sie aber bisschen verkleinert, so das nur das Bad demoliert wurde. Sonst hätte Sesshoumaru die Tendous in dieser Szene obdachlos gemacht ^^°... aber soweit will ich es in meiner FF nicht kommen lassen. Die etwas kleinere Form des Hunddämons, kann man auch damit erklären, das die ökonomischen Einflüsse der neuen Zeit, auf Dämonenformen eher reduzierend wirken, sprich Dämonenformen werden kleiner ;-). Ich werde in der FF nicht weiter darauf eingehen, so oft wird sich Sesshoumaru nicht in einen Hunddämon verwandeln ;-)!!! ~~**~~**~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)