Addicted von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 41: My Immortal ----------------------- "Ich kann mich nicht einfach so entscheiden...Shadi. Ich muss alleine sein. Lasst mich und Yami allein...Wartet draußen auf mich!" forderte Tea und tatsächlich schienen alle Anwesenden zu verstehen. Zu verstehen, dass der Schmerz zu tief in ihr saß und dass sie eine Entscheidung fällen musste, die alles verändern würde. Sie schloss die Augen, spürte wie sich ihr Körper noch mehr anspannte, das Zittern lief über ihren Rücken hinab, als sie Yami betrachtete. Auf einen Augenblick zum anderen, war sein Körper so geschwächt, dass er einfach nur so dalag - wie eine leblose Hülle. Die darauf wartete, dass das Ende kam. Es war so schrecklich. Schluchzten hielt sie die Hände vor den nassen Augen. Schneller, als ihr lieb war, wurde diese Erkenntnis, die ihr solange auf dem Magen geschlagen hatte, wahr. Sie fühlte richtig, wie nun sie eine Entscheidung treffen musste. "Was machen wir jetzt?" Tea zuckte zusammen, sie hatte die Stimme schon längst erkannt, doch sie hatte nicht geahnt, dass er hier geblieben war. Natürlich wusste sie, dass es ihm genauso viel anging, aber dass er wirklich hier war? Tea spürte, wie ihr Herz anfing leiser zu schlagen, als sie den Mund öffnete und den einen Satz herausbringen wollte, der alles änderte. "Seto....", fing Tea an, bewusst, dass sie seinen Vornamen benutzte, "ich weiß es nicht." Ihre glänzenden Augen waren auf ihn gerichtet und zum ersten Mal, spürte auch Seto eine Traurigkeit und einen unausgesprochenen Schmerz, der tief in Teas' Seele liegen musste. "Wir können ihn nicht töten!" Seine Stimme klang stark, aber jeder der Kaiba kannte, wusste, dass es diesesmal nicht so klang. Er wollte seine Stimme stark klingen lassen. Aber selbst ihm, schien dies ziemlich mitzunehmen. Sein Satz, der zweideutig rüberkam, ließ Tea wieder weiter nachdenken. Er hatte Recht. Auf schlimmer Art und Weise, hatte er Recht. Sie konnten Yami und selbst das ungeborene Kind Marik nicht töten. Wo sollte das noch hinführen? Sie würde ihr Leben lang ein schlechtes gewissen plagen, diese unbeantwortete Frage: "Was wäre, wenn...!" Sie wusste nicht was passieren würde, wenn sie Marik nicht töten würden....aber wenn Yami sterben würde? Nein, niemals! Damit würde sie nicht umgehen können. Dann hätte sie genauso die Schuld tragen müssen. Dann wäre nämlich die Frage entstanden...: "Wäre er wirklich gestorben, wenn ich nicht....!" Der Tränenschwall wurde immer schlimmer, denn als sie Yami weiterhin betrachtete, schien es so, als ob er in einer Art Wachkoma lag. Er reagierte kaum noch auf ihre Berührungen, wenn sie seine Hand drückte...Nichts! Als ob er bereits tot wäre...als ob Marik bereits die komplette Kontrolle übernommen hatte. Die Angst, die in Tea hochkroch, wie ein Parasit, der sie auf jeden Fall angreifen würde und vernichtend schlagen würde, wurde mächtiger. "Wir müssen es tun! Obwohl selbst ich mich dagegen sträube!" Tea wusste, dass sie Recht hatte, aber selbst als sie sich selbst zuhörte, schreckte sie zusammen. Wie konnte sie so was sagen? Verstohlen sah sie Setos' Nicken. "Was sagst du dazu?" hakte tea doch noch mal nach. Er stöhnte auf. "Das willst du gar nicht wissen....", fing er an und wollte tatsächlich den Satzanfang im Raum stehen lassen, doch dann räusperte er sich, denn selbst er konnte Tea nicht in dem Ungewissen lassen, " ich find es einfach schon krank...alles zusammen genommen, dass ich diese ägyptische Vergangenheit haben soll...und zweitens, dass ich den Pharao mit seiner Frau betrogen haben soll..." Er sah mit einem Seitenblick kurz zu Tea, dann richtete er seine Sicht wieder zu Yami, "...und das schlimme ist, ich kann gar nichts dagegen tun, ich bin dagegen machtlos, dieser Shadi glaubt doch wirklich, ich wäre seine Marionette, als ob nur du und ich in die Vergangenheit reisen könnten und alles unschädlich machen könnten....!" Tea schluckte, als sie begriff, was er damit eigentlich sagen wollte. Er sah es nicht ein, mitzukommen, warum auch? Er trägt keine Schuld - sagte er! "So, wie du das sagst, glaubst du an gar nichts!" stellte tea fest. "So ist es...wer glaubt bitte an so einem Unsinn, das hört sich wie ein Science Fiction Abklatsch an, mit Zeitveränderung und so ein Käse...das ist doch lächerlich. Als ob wir Yami dadurch retten könnten, außerdem hat er sich das nicht selbst zuzuschreiben?" Teas' Augen weiteten sich ungläubig. Verwirrt starrte sie ihr Gegenüber an. "Warum sagst du das? Kannst du nicht mal einmal Mitgefühl zeigen? Einmal? Wieso kannst du das nicht? Musst du immer wieder diese fiesen, ironischen Bemerkungen machen? Für mich ist das auch nicht leicht...aber du musst mich wohl begleiten, auch wenn es dir gegen den Strich geht, Kaiba!" "Darum geht es nicht, Tea! Es geht mir ganz und gar nicht gegen den Strich. Aber mal ehrlich, ich will kein Kind töten müssen nur damit du deinen geliebten Freund lebendig in die Arme schließen kannst...dafür habe ich keine Zeit!" Er hob abwehrend die Hände und schnitt eine Grimasse, die alles zeigte, außer Freude. "Du hast das falsch verstanden!" schrie Tea plötzlich erbarmungslos und ihr Gesicht verdüsterte sich, je mehr sie sich in die Sache reinsteigerte - es hatte doch nicht wirklich etwas damit zu tun, dass sie Yami nicht verlieren wollte. Wäre sie denn wirklich dazu bereit, ein Kind zu töten? Sie fing an zu zittern, als ihr klar wurde, dass sie diese Frage mit "Ja!" beantwortete hätte. Sie wollte Yami auf jeden Fall nicht sterben lassen, ihr war es egal, was die Moral dazu sagte. "Wirklich?" Seto kam auf Tea zu und packte sie an den Schultern, sah sie eindringlich an und Tea spürte erneute Panik. Seine blauen Augen sahen sie tief an, kein Gefühl war darin zu lesen. Wie ausdruckslose, blaue Augen. "Wirklich? Tea? Ich glaube nicht ...!" wiederholte er und starrte Tea weiterhin an. "Du glaubst ich würde das Kind töten, nur damit Yami weiterleben kann? ..." Sie hielt inne, senkte den Blick, erhob ihn dann gleich wieder, entgegnete seinen festen Blick, " Wer würde das nicht tun? Ich liebe Yami. Ich will nicht, dass er stirbt...dass kann nicht sein...kann nicht sein...!" Sie spürte, wie der Schmerz in ihr die Oberhand gewann und sie wollte sich sicherlich nicht so gegenüber Kaiba geben, am Liebsten hätte sie nicht geweint. Aber die Unterdrückung der Tränen bereitete ihr mehr Arbeit, als ihr lieb war. Sie schüttelte sich, als ein erneuter Schauer über ihren Rücken fuhr und in ihrer Zehenspitze endete. Kaiba hielt sie noch immer fest. Grübelnd blickte er das Mädchen an, die vollkommen aufgelöst in seinen Armen lag. Und er? Was sollte er machen? Gerade in dem Moment kullerten Tränen aus teas' Augen, sie tropften auf seinen Ärmel und durchweichten dieses. Sein Blick folgte den Tränen. Seto presste die Lippen aufeinander. Wie sollte er ihr ein Gefühl des Mitgefühls zeigen? Er hatte keine Ahnung! Verstohlen sah er zu Yami, der aber noch immer wie leblos dalag. Tea weinte bitterlich, schluchzte auf und zitterte hemmungslos. Sie konnte es nicht mehr zurückhalten, so gern sie wollte. Sie wusste, dass Seto Kaiba vor ihr stand. Der kälteste Klotz auf Erden. Als er sie plötzlich an sich drückte und beruhigend mit seiner rechten Hand über ihren Rücken strich, öffnete sie überrascht die Augen. Sie lehnte ihr Gesicht an seine Brust. So etwas kannte sie nicht von Kaiba. Natürlich die paar Mal, die Berührungen, die eher zufällig stattfanden, konnte man nicht mit dieser vergleichen. Diese war anders - ganz anders, als die vorherigen. Diesesmal zeigte er Gefühle, ohne Zwang. Tea hörte sein Herz schlagen, eigenartig aber wahr, aber gerade jetzt musste sie an ihrer Erinnerungen denken...Seth und sie. Sie schniefte erneut und ihre Tränen, die nie enden wollten, kullerten weiter. Es schien ihre Anspannung noch mehr aufzubauschen, als sie zu sprechen anfing. "Wir müssen es tun!" Unter ihren Tränen, waren die Worte kaum verständlich, doch Kaiba hatte das auch so verstanden. Er konnte es noch immer nicht fassen, was er hier tat? So ganz offensichtlich. Seine Finger fuhren durch ihr braunes Haar und er drückte ihr Gesicht noch näher an seinem Körper. Langsam wurde das Zittern ruhiger und ihre Tränen weniger. "Wir werden es den anderen sagen - ich hoffe, es wird nicht zu spät sein!" Mit einem Blick zu Yami wandte sich Tea von Kaiba ab, sah ihn an. "Danke!" Mit einem Ärmel wischte sie sich über die Augen. Er sah sie nun auch an. Doch keine Regung zeigte sein Gesicht. Tea ging zur Tür und Seto Kaiba blickte ihr nach. Schließlich erhellte ein Lächeln sein emotionsloses Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)