Herz aus Eis von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Okay, es ist eine Sidestory (seeeeeeehr side) zu Wish, aber wo ich es einordnen soll ... weiß ich selbst nicht ^^; (sap? Eher nicht .... zumindest nicht wie sonst) Ähm, ich hab keine Ahnung was ich noch zu meinem "Werk" sagen soll ... es ist nicht das was ich gewöhnlich schreibe (weder Thema noch Stil) ... hatte einfach tierisch schlechte Laune und das kam dabei raus .... Tut mir leid, daß ich Euch das antue ^^; Herz aus Eis Kapitel eins Ich stehe am Fenster. An sich nichts besonderes, würde im Bett hinter mir nicht ein Dämon liegen und wäre ich nicht ... nun, was ich eben bin. Mit einer Macht gesegnet - oder verflucht, je nachdem wen man fragt - die es mir ermöglicht sowohl Engeln als auch Dämonen Erfüllung zu schenken. Ob ich mich schäme, daß ich keinen Unterschied mache? Nein, das wäre geheuchelt. Es ist nicht meine Natur, ich bin was ich bin. Käuflich in einem gewissen Sinne. Nicht jeder kann mich haben, ich bin wählerisch. Ob sich das legen wird? Wie bei allen anderen meines Gewerbes? Mit der Zeit ist man schon dankbar, wenn irgendeiner einen erwählt, haben sie gesagt. Unabhängig davon zu welcher der vielen hier vertretenen Rassen sie gehören, man bekommt immer das gleiche zu hören. Noch bin ich neu hier. Ich bin jung, ich weiß es besser und achte trotzdem nicht auf ihre Worte. Noch ist es eine Gnade von mir erwählt zu werden. Arrogant nennen sie mich. Es kümmert mich nicht. Ich bin die einzige, die seit langem den Höllenfürsten zu Gast hatte ... einen der wenigen, die man nicht ablehnen kann. Und was wichtiger ist, ich bin die erste seit Jahrhunderten, die es überlebt hat. Kein Erlebnis an das ich gerne zurückdenke. Fast wäre es über meine Kraft gegangen und nicht nur deswegen erinnere ich mich nicht gerne ... Die anderen sagen, es wäre kein Wunder, daß er mich erwählt hätte. Ich sei schön, mächtig und völlig herzlos. Auch unter meiner eigenen Rasse eine seltene Eigenart, und wir empfinden nicht wie die anderen. Man sagt, daß sogar Dämonen lieben können. Wir dagegen können uns einer Sache ganz hingeben - Leidenschaft in fast unendlicher Stärke entwickeln. Aber wir lieben nur sehr selten und manche von uns gar nicht. Ich weiß nicht, ob es wahr ist. Vielleicht ist es Selbstschutz, wenn sie behaupten, daß kaum einer unser Herz berühren kann. Ganz besonders für die, die sich für meinen Weg entscheiden. Für mich ist es wahr ... bis jetzt. Ob ich es bereue? Ich weiß es nicht. Der Dämon hinter mir regt sich. Ich sehe das Glitzern in seinem Blick. Die Erinnerung, an das was wir geteilt haben, brennt in ihm. Manche werden süchtig danach. Es ist, als ob man hundert Seelen auf einmal berührt, hat einer einmal versucht mir zu erklären. Ich habe gelächelt, nichts dazu gesagt und brav genickt. Er kam nicht wieder. Auch Engel kommen zu uns - sehr wenige, aber sie kommen - ihr Herrscher verurteilt sie nicht dafür. Auch wir sind seine Kinder ... wenn auch nicht nur seine. Aus allen Mächten geschaffen, dem Chaos entrissen sind wir eine der weiteren Rassen neben Engeln, Dämonen und Menschen. Die Erfüllung, die wir geben können hat nichts mit dem Licht des Himmels oder dem Feuer der Hölle zu tun. Die Reinheit oder Verdorbenheit einer Seele wird davon nicht verändert. Es brennt auf eine andere Art. Verzehrt die, die zu schwach sind. Eine Droge. Eine Art von Magie. Wir sind in gewisser Weise ebenso unsterblich wie Engel und Dämonen. Dennoch sind wir nur etwas mehr als ein paar Dutzend Handvoll. Ich bin eine der wenigen, die jünger ist als Jahrtausende. Eben weil wir so gut wie nicht lieben, sind Kinder bei uns selten. Und weil wir herzlos sein können - grausam in manchen Fällen - töten wir uns bei Gelegenheit gegenseitig. Allerdings töten wenige, die meinem Gewerbe nachgehen. Wenn du einmal willentlich getötet hast, kommen nur noch Dämonen zu dir. Die Unschuld wird durch einen Mord so sehr zerstört, daß Engel dann durch unsere Berührung sterben. Auch wenn ich von welchen gehört habe, die es versucht haben. Auch Engel sind fehlbar und erliegen Versuchungen. Und das Risiko des Todes besteht immer wenn uns einer besucht. Ob Dämon oder Engel, wenn die Energie außer Kontrolle gerät, dem Willen entrinnt, gibt es nur eine Macht der Welt, die sie drosseln könnte. Und der Preis, der dafür entrichtet werden muß ist hoch. Natürlich sind deswegen auch nur wenige meiner eigenen Rasse in diesem Gewerbe tätig. In diesem Haus sind es vier außer mir. Auch wenn die Kontrolle so gut wie nie verloren geht, bleibt das Risiko auf beiden Seiten bestehen. Vielleicht mit einer der Gründe warum es trotzdem solche wie mich gibt. Der Kitzel ist einzigartig. Die Gefahr .... steigert die Erregung ins Unermeßliche. Ob Menschen zu uns kommen? Sehr selten um das gleiche zu finden wie die Unsterblichen. Obwohl auch sie durch uns pure Wonne erfahren können. Aber in ihren Augen sind wir oft die letzte Hoffnung. Es wissen nicht viele von uns und die, die wissen ... sie haben einen hohen Preis dafür gezahlt. Es kümmert uns nicht was mit den Seelen der Menschen geschieht. Manchmal kommen sie zu uns und bitten uns um Hilfe. Ob wir sie gewähren ... eine Frage der Laune und der Bezahlung. Wir erbitten für sie von den Unsterblichen die Seelen ihrer Lieben. Die Freifahrkarte zum Himmel oder eine Wiedergeburt. Daß wir sie erhalten können ist wohl Beweis genug für unsere Macht - unsere Gabe. Sind die wie ich willkürlich grausam? Ich würde ohne zu zögern ja antworten. Es gibt wohl einige die ein Herz für die Menschen haben. Ja, ich weiß, ich sagte wir seien zum Teil herzlos, stellen wir das mal richtig ... manche mehr, manche weniger wie bei jeder Spezies. In uns ist Licht und Schatten stärker vertreten als in jeder anderen Rasse. Ein paar von uns sind Mörder, andere gieren nach Macht, einige leben wie Menschen, benutzen keine ihrer gegeben Mächte. Leiden und leben wie sie. Wieder andere versuchen zu helfen, wo sie nur können. Wie absolut idiotisch. Ich kann es nicht verstehen und ich bin als Tochter einer solchen Familie geboren. Meine Familie habe ich schon lange verlassen. Ich glaube, sie erschraken als ihnen bewußt wurde wie viel Potential in mir wohnt. Um meine Macht zu kontrollieren schickten sie mich ... nennen wir es mal "zur Lehre" als ihr Kräfte nicht mehr reichten um meine Gaben zu lenken. Meine Ausbilder lehrten mich die Kontrolle und gaben mich frei. Ich wählte dieses Leben. Was danach kommt? Wer mich töten wird? Ein Dämon, ein Engel oder einer meiner Art? Wie es geschieht? Ob ich die Kontrolle verliere? Oder mich einer tötet um seine Macht zu mehren? Es kümmert mich nicht. Im Moment bedeutet es Spaß ohne Verpflichtung. Meistens. Wenn ich Schmuck will, fordere ich ihn als Gegenleistung. Ein Auto, ein Kieselstein ... was meine Laune mir eingibt. Der Dämon, der jetzt wieder vor mir steht hat mir gestern abend einen Edelstein gebracht. Ein Juwel der Nacht, fünf gibt es im gesamten Reich der Finsternis. Einer liegt jetzt auf meinem Nachttisch. Trotzdem weise ich ihn dieses Mal ab, es ist mir egal, was er geopfert hat um mir den Stein zu bringen. Er wird wütend, ich sehe es in seinen Augen. Sein Schlag trifft mich und schleudert mich durch das ganze Zimmer. Es tut weh, wir sind nicht unverwundbar. Ich war unaufmerksam und ohne Macht bin ich ihm körperlich unterlegen. Aber schließlich ist man hier auf alles vorbereitet, dieses Haus ist nicht umsonst das mit dem besten Ruf. Binnen Sekunden liegt er von Lähmungszaubern niedergeworfen vor mir. Diener kommen und tragen ihn weg. Die Herrin des Hauses kommt zu mir, untersucht die Wunde bevor ich sie mit meinen Kräften heile. Sie schüttelt den Kopf und ich kann die Sorge in ihren Augen sehen. Das ist schon das zweite Mal in diesem Monat, daß mich ein Gast angreift und ich zu unaufmerksam bin um es abzuwehren. Die Wunde verschwindet. Ich sehe immer noch jedes Mal das Erstaunen in ihren Augen, wenn ich das tue. Ich bin die einzige mit der Macht des Heilens, die jemals diesen Weg gewählt hat. Es gibt aber auch nur sehr wenige von uns. Ob es Gründe gibt, daß ich nicht wie alle anderen versuche Schmerzen zu lindern? Ja, sicher. Aber keinen den man bewußt nennen könnte. Einsamkeit, Wut, Schmerz ... die ganze Paillette. Gerade weil mein Herz nicht berührt worden ist und ich das auch zu verhindern weiß, habe ich mich für diese Lebensart entscheiden. Um Schmerz bei anderen zu lindern muß man sein eigenes Herz für sie öffnen. Und das will ich nicht. Ich zucke mit den Schultern als sie mich ermahnt. So etwas geschieht und ich habe schon schlimmeres überlebt. In dem Moment wo der Pakt beginnt gibt es kein Zurück. Egal was geschieht. Lust und Schmerz liegen bei manchen erschreckend nahe beieinander. Sie sagt etwas zu mir ... ja, ich weiß, ich kann jederzeit gehen ... aber ich will nicht. Mein Körper erhält hier was er braucht. Und meine Seele? Das war eine hinterhältige Frage ... um die kümmere ich mich schon. Resignation erscheint in ihrem Blick. Gut, ich werde mich ausruhen. Ich weiß, daß Heilungen meine Kräfte beanspruchen. Ja, morgen werde ich wieder einen Kunden empfangen. Den Neffen des Höllenfürsten? Hm, interessant ... Kapitel zwei Langsam bin ich gelangweilt. Gibt es denn keine hier die diesem Koryu nicht verfallen ist? Und so was nennt sich dann Professionelle .... ja, gut ... ich bin eine Hure, wenn es recht ist. Zwar eine besondere Art, aber letztendlich nützt alles schönreden nichts. Eigentlich meide ich den Ausdruck - auch schon fast eine Art der Heuchelei - aber darauf kommt es heute auch nicht mehr an. So entnervt war ich lange nicht mehr. Eigentlich wollte ich mich nur ein wenig auf meinen abendlichen Gast vorbereiten. Ein paar Erkundigungen einziehen, damit ich nicht überrascht werde, wenn er irgendwelche "Spezialitäten" möchte. Und was bekomme ich zu hören? Anstatt der üblichen knappen Tips, hat dieser Name eine wahre Sintflut ausgelöst. Von allen Seiten sind Schwärmereien auf mich niedergeprasselt. Augen, die einen bezaubern. Hände, die einem Himmel und Hölle gleichzeitig zeigen. Eine Stimme, die einen umschmeichelt wie eine warme Brise. Lippen wie Rosenblätter. Daß sie nicht noch seine Füße heilig gesprochen haben ist alles. Vermutlich sollte ich dankbar sein, daß keine damit angefangen hat. Und alle klagen, daß keine ihn wirklich zufrieden stellen kann. Für den Moment vielleicht Erleichterung geben, aber niemals für die Dauer. Er geht, wenn er bekommen hat was er wollte. Kein Lächeln kann man ihm entlocken, nur das der Befriedigung. Für was sind wir denn sonst bitte da? Wir sind doch keine Lebensgefährten, wir sind ... Beschäftigung. Eine Ablenkung. Ein Spiel. Für manche etwas mehr ... aber niemals Gefährtin. Und das sollten diese Damen nun wirklich wissen! Selbst ich weiß es und ich mache das hier erst ein paar Monate - und nicht Jahrhunderte wie gewisse andere hier. Bevor ich es vergesse ... die Herren in diesem nicht ganz so ehrenwerten Haus hier sind auch nicht besser. Was hat dieser Dämon nur an sich, daß alle nach ihm süchtig sind? Schließlich sind eigentlich wir es, die die Sucht auslösen. Ach, überrascht, daß ich von Männern rede? Nun, Dämonen haben ein ziemlich aktives Liebesleben. Und mal ehrlich: Dämon und Moralvorstellung sind nicht gerade verwandte Begriffe. Oder? Außerdem gibt es auch weibliche Dämonen. Engel können auch beides lieben. Gestalt ist für sie sowieso nebensächlich. Ja, sie lieben immer auf eine gewisse Art wenn sie zu uns kommen ... sie tun mir fast leid. Ist aber eigentlich jetzt völlig belanglos. Zurück zu meinem speziellen Entnervungsthema heute: Koryu Nachdem ich mich ein bißchen weiter umgehört habe, weiß ich sogar was an seiner Seele knabbert. Der Arme hat sich in eine Engel verguckt. Oh, der Sarkasmus in meiner Stimme? Nicht weiter beachten. Pech, daß sein Engel einen Menschen liebt. Engel sind dieser Art von Liebe immer treu. Er hätte nicht einmal Chancen, wenn die Seele des Menschen vernichtet werden würde. Immer treu ... bei Unsterblichen ist das nun mal die Ewigkeit. Und Kohaku ... ich habe sie heute beobachtet. In einem Spiegel ein Bild beschworen. Manche der Sachen, die ich für meine Dienste erhalte sind extrem nützlich. Wenn er es wünscht kann ich nun ein Trugbild schaffen. Kohaku für ihn sein. Sogar meine Stimme kann ich ändern. Beides kräfteverzehrend, aber Sonderleistungen für spezielle Gäste sind hier Standard. Und ich hatte den starken Verdacht, daß der Neffe Satans eine gewisse Sonderbehandlung erhält. Schon bevor ich einen Vortrag meiner Hausherrin über die Herrscherfamilien anhören mußte. Eigentlich ganz informativ. Aber sie hätte wirklich darauf verzichten können ihn immer "der liebe arme Junge" zu nennen. Dieser "liebe arme Junge" ist und bleibt immer noch ein Dämon. Punkt und Aus. Langsam bekomme ich Kopfweh. Ob ich meine erste Migräne bekommen soll? Nein, ich bin viel zu neugierig auf dieses Wunderwesen. Und wenn noch einmal jemand den Kopf durch meine Tür steckt und mir sagt, daß ich mit ihm als Kunden wirklich Glück habe, werde ich den Waschlappen von meiner Stirn nehmen und sie - oder ihn! - damit verprügeln! Kapitel drei Ui ui ui - ich hätte besser zuhören sollen. Er ist wirklich bemerkenswert. Und das sage ich, die hier schon einige wirkliche dämonische und himmlische Schönheiten gesehen - und auch etwas mehr mit ihnen getan, ich bestreite es ja gar nicht - hat. Aber selbst die, die ihn kennen starren ihn an. Und ein paar von ihnen müssen mehr Kunden gehabt haben als Amerika Einwohner hat, wenn ich das über Jahrhunderte aufrechne. Also muß ich kein schlechtes Gewissen habe, daß ich mich wie eine Anfängerin aufführe. Das liegt immerhin schon ein paar Monate hinter mir. Ein Glück, daß er mich gerade nicht sehen kann. Macht bestimmt einen klasse Eindruck, wenn ich ihn fast verschlucke. Also erst mal Mund zu. Gut, geschafft. War doch gar nicht schwer. Außerdem was ist schon dabei? Sieht er halt gut ... sehr gut aus. Na und? Kunde bleibt Kunde. Dann werfen wir uns mal in Pose, schließlich bin ich das Bemerkenswerteste, das irgendeines der Häuser zu bieten hat. Hm, Plan geändert ... ich habe gar keine typische Pose. Aber ich habe auch nie eine gebraucht. Ah, jetzt wird nach mir geschickt. Ich komme ja schon, brav verschleiert. Ich trete vor ihn hin. Er mustert mich. Durch die Schleier kann man wirklich genug erahnen. "Ja, geht klar" Bitte? Das war ja wohl gerade die Höhe! Ich gehe klar? Oh, das wird er büßen!! Langsam hebe ich den Blick, lasse ihn über ihn schweifen. Registriere die Kälte in seinem Blick, die Langweile und die Schönheit, die davon nicht getrübt wird. "Ja, das glaube ich auch" Ein Funken Neugier zeigt sich in seinem Blick. Und in die Augen meiner Hausherrin ist ein sehr wissendes Funkeln getreten ... Pff, Job bleibt Job. Ich führe ihn auf mein Zimmer. Interessant, dieses Mal ist es schwarz-violett. Bei besonderen Kunden paßt sich das Zimmer an. Die Kulisse ist wirklich wie für ihn geschaffen. Egal ... "Was darf es sein?" mit meinem bezauberndsten Lächeln wende ich mich ihm zu. Daß ich noch wütend bin ... ebenfalls egal. "Temperament, hmm?" "Wenn sie es wünschen" "Das habe ich nicht gemeint" "Ich weiß" jetzt lächelt er ... und mein Herz fängt an zu schmelzen. Halt, stopp, das will ich nicht. Das Interesse, daß ich jetzt in seinen Augen aufkommt macht mir Angst. "Sag mir deinen Namen" "Ich heiße wie immer sie wünschen" Himmel, was für eine abgedroschene Floskel. Er sieht die Wut über meine eigene Antwort in meinen Augen und beginnt zu lachen. Tiefschlag ... Ich muß mich wehren, ich kann und will nicht akzeptieren, daß dieser Dämon gerade etwas in mir weckt, von dem ich nicht mal wußte, daß es da ist. Also lasse ich meine Kleider fallen. Das Lachen bleibt ihm im Halse stecken. Man könnte sagen ich bin sein weiblicher Gegenpart. Einer der Gründe, warum ich ohne Probleme hier aufgenommen wurde. Ich sehe das aufkommende Verlangen in seinem Blick. Gut, damit kann ich umgehen. Langsam nähere ich mich ihm, schleichend. Erforsche ihn mit Blicken. Beginne sein Hemd zu öffnen. Er hält meine Hände auf. "Nicht so" "Wie dann? Möchten sie der Führende sein? Soll ich unschuldig sein?" Block auf jeder Ebene, die mit Gefühl zu tun haben könnte. Ich weiß mein Herz zu schützen. Das Interesse in seinem Blick schwindet, läßt nur noch das Verlangen übrig. "Egal" mit einem Knurren beugt er sich vor und nimmt meine Lippen gefangen... Er ist gegangen und ich sitze hier nun schon seit drei Stunden und starre die Wand an. Diese Nacht war wirklich ohne gleichen. Wieder. Er war alles was die anderen je gesagt hatten und mehr. Und ich? Ich auch ... als ich ihm die Erfüllung schenkte - und er sie mir - ... es war das erste Mal, daß etwas von meinem wirklichen Ich miteingeflossen ist. Das mehr als nur die Gabe gewirkt hat. Ich hasse ihn dafür. Immer noch, drei Nächte hintereinander ist er zu mir gekommen. Ich habe ihm immer noch nicht gesagt, wie ich genannt werde. Jede Nacht spielen wir ein ähnliches Spiel. 'Nur keine Blöße geben' heißt es wohl. Was mich noch mehr irritiert, ist daß er heute nach vollzogenem Akt - was für ein hübscher Ausdruck - noch geblieben ist. Er ist erst mit der Morgendämmerung aus dem Bett gekrochen und das auch nur weil ein Diener kam um ihn an einen Termin zu erinnern. Ich habe mich schlafend gestellt. Waren es wirklich seine Lippen, die ich an meiner Stirn gefühlt habe? Und wieso ertappe ich mich dabei wie ich meinen Zynismus mit Kohakus Liebenswürdigkeit vergleiche? Ihr Opferbereitschaft mit meinen Ängsten? Und ihr goldenes Haar mit meinem rabenschwarzen? Autsch, heute habe ich wirklich Kopfweh. Kapitel vier Eine Woche ist vergangen und er ist fort geblieben. Meine Kopfschmerzen haben angehalten. Meine Hausmutter sieht mich mit diesem elendigen wissenden Ausdruck an ... nix da! Ich bin nicht irgendein verliebtes Dämonenliebchen. Keine Chance. Heute abend steht ein neuer Kunde an. Wer sagt da was von Ablenkung? Prima, das paßt ... Madame ruft mich zu sich. In ihr privates Zimmer, etwas ungewöhnlich. Was liegt denn an? Ist der neue schon da? O nein, nein, nein! ER! Und nicht als Kunde. Er liegt auf dem Bett und er sieht übel aus. Sein Atem geht schwer, Wunden zieren seinen Körper und Fieber hat er auch noch. Beinahe hätte ich entsetzt aufgeschrien, aber schließlich bedeutet er mir nichts. Nicht wahr? Nur ein Kunde. Ich ahne schon was jetzt kommt. Heile ihn. Ist nicht nötig, so schnell bringt einen Dämon nichts um ... hat er halt ein paar Unannehmlichkeiten. Na und? Aber das sagt sie nicht "Sie haben seine Macht gebunden" Hmm? "Er wurde dafür bestraft, daß er Kokuyo und den Engeln geholfen hat. Hari und Ruri haben ihn hergebracht" Ich weiß, daß Shuichiro gestorben ist und das Kohaku jetzt für ein Jahrhundert schläft. Wäre doch ganz praktisch für ihn gewesen, wenn Kohaku wach und alleine gewesen wäre, hätte seine Chancen zumindest etwas erhöht. Also wieso geholfen? Es wäre auch ohne ihn gegangen, vielleicht deswegen. Egal, egal, egal - scheint mein neues Lieblingswort im Zusammenhang mit ihm zu sein. Sie sieht scheinbar was ich denke. "Ohne Macht kann er sterben" Das war ein unfairer Tiefschlag. Aber immer noch egal. Jawohl! He! Was soll das? Jetzt geht sie einfach aus dem Zimmer. Und läßt mich stehen. Ohne ein Wort. Er liegt vor mir. Ich kann die Schmerzen, die er leidet, förmlich sehen. Seine unruhigen Bewegungen sorgen dafür, daß einige Verbände sich rot färben. Er hat seine Augen geschlossen, ich glaube nicht, daß er weiß, daß ich da bin. Jetzt sollen wohl meine Heilerinstinkte erwachen? Nicht mit mir. So lasse ich mich nicht manipulieren. Nicht einmal von mir selbst. Ich verlasse das Zimmer ohne ihn berührt zu haben. Gehe ruhig und beherrscht aus dem Raum. Werfe keinen Blick zurück. Sie tun für ihn was sie können, aber es reicht nicht. Keine und keiner von ihnen kann heilen. Manche Dämonen und viele Engel können es, aber zur Zeit kann von diesen niemand das Haus betreten. Der Höllenfürst hat wutentbrannt einen Bann über das Haus ausgesprochen, das es gewagt hat seinen Neffen aufzunehmen. Wenn er stirbt soll es ihm angeblich nur recht sein. Wenn er überlebt ... dann hat er wenigstens Stärke bewiesen und dann wird er ihm auch seinen Verrat verzeihen. Es kümmert mich nicht. Und auch die vorwurfsvollen Blicke der anderen sind mir egal. Egal. Egal. Das Wort hallt in meinem Kopf so oft habe ich es in den letzten Tagen zu mir gesagt. Keiner hat mich direkt aufgefordert. Vermutlich hat die Hausherrin es verboten. Egal. Egal. Egal. Ich habe verloren und ich weiß es ... heute haben sie gesagt, daß er die Nacht vermutlich nicht überleben wird. Natürlich so, daß ich es hören mußte. Aber es war keine Taktik, es war die Wahrheit. Und die Wahrheit siegt immer, nicht wahr? Jetzt stehe ich vor dem Bett. Sterbebett kann man schon fast dazu sagen. Er ist wirklich hart an der Grenze. Ich will nicht. O Sterne, ich kann nicht! Aber schon knie ich neben ihm. Berühre sein Gesicht mit meinen Händen. Jede Kontur davon ist mir so verflucht vertraut. Reichen drei Nächte um sich zu verlieren, alles an das man glaubt aufzugeben? Ja, anscheinend. Ich muß den Verstand verloren haben. Ich lasse meine Macht fließen. Sanft, denn wenn er sich wehrt, habe ich verloren bevor ich begonnen habe. Jetzt ist der Strom der Energie stetig. Wenn er sich mir jetzt verweigert, dann wird er sterben und ich vermutlich mit ihm. Schon spüre ich die Ablehnung in ihm. Er weiß, daß ich ihn vor zwei Tagen einfach habe liegen lassen. Dabei hatte er auch wegen mir den Engeln geholfen. Nicht nur wegen der Freundschaft, die er für Kohaku empfindet. Weil er etwas gefunden hatte, daß ihm wichtiger war als seine vergebliche Leidenschaft zu Kohaku. Seinen neuen Engel. Mich. Tränen strömen über meine Wangen, angesammelt in Jahren und besonders in den letzten Tagen. Trotzdem bricht die Verbindung nicht. Trotzt seiner Ablehnung und Wut. Ich lasse alle Schranken fallen, jeden sorgfältig aufgebauten Schutz reiße ich ein, damit er sieht was in mir ist. Er erfüllt jeden meiner Gedanken und jeden meiner Atemzüge. Die Angst um ihn hat mich keine Sekunde der letzten Tage losgelassen. Unabhängig davon wie sehr ich es geleugnet habe. Ich spüre sein Lächeln mehr als daß ich es im Moment sehen kann. Die Energien werden stabiler. Seine Wunden schließen sich und das Fieber sinkt. Ich unterbreche schließlich die Verbindung. Halb bin ich zu ihm auf das Bett gesunken. Es hätte mich wirklich fast getötet. Schließlich schlägt er die Augen auf und hebt die Hand an mein Gesicht. "Ist dein Herz doch noch geschmolzen?" Er weiß also doch wie ich genannt werde. Koorime - Eismädchen. Er sieht mich an und lächelt wieder. So kann es also dazu kommen, daß eine Zynikerin einen Dämonen liebt ..... END Sieh an, ein Happy End (kann es eben nicht lassen ^^)... hätte ich aber nicht gedacht als ich angefangen habe ^^; Danke, daß jemand bis hierher durch gehalten hat ^^ Kritik, Lob und Morddrohungen werden dankend angenommen *dezenterwinkmitdemzaunpfahl* Tippe am ehesten auf 1 und 3 ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)