Kimi no tameni dekiru koto von Kat (Gackt x Hyde) ================================================================================ Kapitel 1: Jetzt verstehe ich endlich ------------------------------------- Kimi no tameni dekiru koto Disclaimer: Alle Charaktere aus dieser FF gehören sich selbst *lach* Ich mache kein Geld mit der FF. Warnings: Shonen Ai (Welch Wunder ^^)... Angst vielleicht? Pairings: GacktxHyde (man beachte die Reihenfolge) und angedeutet MasaxGackt (auch in der Reihenfolge) Teil: 1/1? Oder doch mehr? Geschrieben aus der Sicht von Gackt. Kommentar: Entstanden ist die Story in einer der unzähligen schlaflosen Nächte vorm Abi >.< Mit irgendwas muss man sich ja beschäftigen *gg* Hab die Geschichte zwar schon weitergedacht, bin mir aber noch net sicher, ob ich sie auch wirklich weiterschreibe... Falls jemand eine Fortsetzung verlangt, dann schreib ich natürlich auch weiter ^-^ Die Geschichte ist mir in den Sinn gekommen nach dem ich den Eintrag von Cas im Forum gesehen hatte... Ich rede von dem über Masa >__< Der ist sooo traurig. Naja, ansonsten wollte ich als Ausgleich zu meiner anderen FF auch mal eine aus Gackt Sicht schreiben uuund ich wollte schon immer mal eine FF "Kimi no tameni dekiru koto" nennen. Ich find den Titel einfach zu genial!!! Und er passt hier sogar hin. Hihi Okay, genug geredet. Würde mich freuen, wenn ihr mir sagen würdet ob ich weiter an der FF schreiben soll oder net... Bin noch so unentschlossen >_< Vielen, vielen Dank an Cas fürs beta-lesen! Du kannst dich als Schuldige für diese FF betrachten *lach* Ach ja, das ist übrigens der längste FF-Teil den ich je geschrieben habe! Und ich habe ihn in einem Stück geschrieben... Aber interessiert das überhaupt irgendwen ^^""? Teil 1 Jetzt verstehe ich endlich Ich hatte nie etwas verstanden. Nie... All die Worte, die er mir damals gesagt hatte, bedeuteten genauso wenig für mich, wie eines der unzähligen Liebesgeständnisse meiner Fans. Als er ging schaute ich ihn nur abwertend an. Ich dachte nicht einmal dabei über seine Gefühle nach und genauso wenig dachte ich darüber nach wieso er so handelte... So handeln musste. Ich war damals unglaublich dumm gewesen. Ich hatte wie immer nur an mich gedacht. Das war eh das einzige was ich konnte: An mich denken. Seitdem ich meine Solokarriere begonnen hatte fing ich mich an zu verändern... Das Musik-Business ließ mich berechnend und kaltherzig werden. Etwas das ich eigentlich niemals sein wollte. Heute war ich wieder anders... Ich konnte zwar kaum behaupten, dass ich nicht mehr an mich selbst dachte, an meine Zukunft und Selbstverwirklichung, aber da war jetzt noch etwas anderes... jemand anderes, durch den ich mich wieder zum Positiven hin entwickelt hatte. ***~*** Und so stand ich nun an ,unserem' Strand. Wie oft hatten wir hier gesessen und über alle möglichen Dinge geredet... Doch heute war er nicht an meiner Seite. Ich war alleine und das in einer total stürmischen und verregneten Nacht. Was ich am Strand bei so einem Wetter machte war mir auch nicht so recht klar... Ich hatte mich in mein Auto gesetzt und war einfach losgefahren... Eigentlich hatte ich kein bestimmtes Ziel vor Augen gehabt. Ich wollte nur weit, weit weg fahren. Und obwohl ich, wie gesagt, kein bestimmtes Ziel vor Augen gehabt hatte, hielt ich nach stundenlangem Fahren gerade hier. Ob ich nun durch Zufall oder durch Absicht hier gelandet war, musste ich mir noch überlegen. Der Regen fiel unermüdlich auf mich herab und lief an meinem schweren, schwarzen Ledermantel hinab. Meine Haare und Sachen hatten sich schon lange mit Wasser voll gesogen... Ich war mir nicht sicher wie lange ich hier schon stand. Einige Minuten, einige Stunden? Ich wusste es nicht und es interessierte mich auch nicht wirklich. Um ehrlich zu sein verschwendete ich an so was in diesem Moment nicht mal einen einzigen Gedanken. Da waren ganz andere Sachen die mich beschäftigten... ***~*** Alles begann im Januar 2002... Oder wahrscheinlich schon viel früher, doch ich war zu blind um es zu erkennen. Ich hatte in dieser Zeit meinen Kopf voller Ideen. Ich war dabei mein lang geplantes Konzept ,Moon' endlich zu verwirklichen. Im Sommer sollte der erste Teil dieses Konzeptes veröffentlicht werden... Mein neues Album, das den Namen ,Moon' tragen würde. Aber das war nicht alles. Ich hatte Größeres vor, viel Größeres. Ich wollte einen Film drehen... Ich konnte mich nicht mehr so recht daran erinnern, wann mir die Idee zu dem Film gekommen war, denn mir kam es so vor, als hätte ich sie schon immer im Kopf gehabt. Ich war wie besessen dieses Projekt, so schnell es ging, zu verwirklichen. Ich arbeitete Tag und Nacht an neuen Songs und vor allem an dem Drehbuch für meinen Film. Nebenbei hatte ich Auftritte in dutzenden von Fernsehsendungen, hatte unzählige Fotoshootings, drehte Werbungen und machte auch alles andere dafür berühmter zu werden. In dieser Zeit war kein Platz für Probleme. In dieser Zeit brauchte ich Leute die mich hundertprozentig unterstützten und mir bei allem was ich tat zu Munde redeten, egal wie launisch ich war. Und genau diese ungünstigen Umstände suchte sich Masa aus, um mit mir zu reden. Und dabei handelte es sich nicht um ein einfaches Gespräch von Freund zu Freund, nein es war vollkommen anders... Ich saß zu Hause an meinem Laptop und schrieb mal wieder an dem Drehbuch für ,Moon'. Jedenfalls sollte der Film zu dem Zeitpunkt noch ,Moon' heißen. Zu ,Moon Child' wurde er erst etwas später. Es klopfte an der Tür, aber ich war so in Gedanken, dass ich das nicht einmal wahrnahm. Erst als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, riss ich mich vom Bildschirm los, um zu gucken wer mich bei meiner Arbeit störte. Ich blickte direkt in das grinsende Gesicht von Masa. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht und er machte in diesem Moment eher den Eindruck auf mich, als wäre er ein kleiner Junge und kein erwachsener Mann. "Masa ich bin beschäftigt. Was willst du von mir?" Masas Lachen gefror augenblicklich auf seinen Lippen und für einen Moment bereute ich es ihn so unfreundlich begrüßt zu haben, dennoch sagte nichts weiter dazu. "Ich wollte mit der reden, Ga-chan." "Das ist gerade sehr ungünstig. Ich bin am arbeiten." Ich nahm eine Zigarette aus der Schachtel, die neben meinem Laptop lag, und zündete sie an. "Du weißt doch, dass ich momentan immer sehr beschäftigt bin." "Aber Gackt... Ich wollte schon ungefähr fünf Mal mit dir reden." "Daran kann ich mich gar nicht erinnern." Ich stand auf und schaute Masa ungeduldig an. "Jetzt sag endlich was du willst. Beeil dich, ich habe nicht ewig Zeit." Der Ausdruck auf Masas Gesicht änderte sich von Sekunde zu Sekunde. Erst war er geschockt gewesen, dann traurig, dann wütend. Masa war schon immer leicht zu verstehen gewesen. "Wieso kannst du mich nicht einmal wie einen Menschen behandeln, Gackt? Zu allen anderen bist du äußerlich immer nett und freundlich, aber kaum kennt man dich besser wird man behandelt wie der letzte Dreck!" Ich seufzte. So ein Gespräch wurde das also... Etwas das ich momentan gar nicht gebrauchen konnte. "Du weißt, dass das nicht wahr ist Masa. Okay, ich war sehr beschäftigt in letzter Zeit und falls ich mich mal im Ton vergriffen habe, dann tut mir das auch wirklich Leid." "Denkst du mit so einer einfachen Entschuldigung wäre alles wieder in Ordnung? Ich verbiege mich für dich, tue alles nur um es dir recht zu machen und du kannst mich nicht mal mit etwas Respekt behandeln! Ich verlange keinen Dank dafür, dass ich mein eigenes Selbst aufgebe, ich will nur, dass du mich wie einen normalen Menschen behandelst." "Wieso bist du hier Masa? Um mir eine Szene zu machen?" Ich drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und nahm mir eine Neue. Masa behielt ich dabei die ganze Zeit im Blick. "Du verstehst wirklich gar nichts, oder?" "Dann erklär es mir doch." "Verdammt, musst du immer so ruhig bleiben? Kannst du nicht einmal irgendwelche Gefühle zeigen?" "Wie soll ich etwas zeigen, was nicht da ist?" Masa wurde immer wütender. Er hatte meine Ruhe und Gelassenheit schon immer gehasst, doch es konnte nun mal nicht jeder so ein Hitzkopf wie er sein. "Hast du nun noch etwas Wichtiges zu sagen, oder nicht? Wenn nicht, könntest du mich dann bitte endlich alleine lassen?" Ich setzte mich wieder auf meinen Schreibtischstuhl und fing an die Zeilen, die ich als letztes geschrieben hatte, nochmals zu lesen. Als ich nach einigen Minuten ein leises Schluchzen neben mir hörte, riss ich meinen Blick erneut vom Laptop weg und schaute wieder hoch. Masa stand immer noch neben mir, jedoch liefen ihm jetzt unaufhörlich Tränen das Gesicht hinab. Ich wusste nicht so recht, was ich in diesem Moment machen sollte, so stand ich auf und ging zu Masa hin. Als ich ihn dann aber umarmen wollte, schlug er mir hart mit seiner Hand ins Gesicht. "Fass mich nicht an, Gackt!" "Verdammt Masa! Was soll das? Wenn das einen blauen Fleck hinterlässt... Du weißt, dass ist nicht besonders gut für meinen Ruf." "Scheiß auf deinen Ruf!" Ich schaute Masa entsetzt an. Ja, ich hatte ihn schon oft wütend erlebt, aber so wütend war er noch nie gewesen. "Sag mal, seit wann denkst du schon so, Masa?" "Darum geht es hier doch gar nicht!!" "Worum dann?" "Darum, dass ich dich liebe!" Und da war es endlich ausgesprochen. All dieses hin und her lief nur auf eine Sache hinaus... Darauf, dass Masa in mich verliebt war. Ich hatte es nie bemerkt und eigentlich wäre ich auch ganz froh gewesen, wenn es mir ewig verborgen geblieben wäre. Denn ich fühlte nicht im Geringsten so wie er... Ich verstand nicht einmal, wieso er überhaupt so fühlte. Für mich war seine Liebe in diesem Moment nur ein kleines, störendes Etwas, dass so schnell wie möglich beseitigt werden musste. "Und was kann ich dagegen tun?" Wieder machte Masas Faust schmerzlichen Kontakt mit meinem Gesicht. "Ich verstehe wirklich nicht, wie ich mich in so einen Kerl wie dich verlieben konnte! Du kümmerst dich nicht im Geringsten um meine Gefühle, du denkst immer nur an dich und deine Arbeit! Ich habe mich so sehr für dich verändert, ich versuchte genauso zu werden wie du mich haben wolltest, doch das hast du nicht einmal bemerkt. Der wirkliche Masa hat aufgehört zu existieren, Gackt! Und das nur für dich!" Ich war in diesem Moment sprachlos. Was sollte ich auch schon dazu sagen? "Ja, danke."? Nein, das war wohl nicht besonders angebracht. "Ich werde GacktJOB verlassen, Gackt. Für immer." Und damit verließ er meine Wohnung. Seine Worte hallten noch einige Minuten in meinem Kopf, doch vergaß ich auch diese schnell wieder, als mir auffiel, dass ich schon eine Menge Zeit durch das Gespräch mit Masa verloren hatte. So begann ich mich wieder an die Arbeit zu machen und ließ die Sorgen hinter mir. Ich konnte nicht glauben, dass Masa wirklich meine Band verlassen würde. Ich hielt das alles für einen schlechten Scherz. Für mich stand fest, dass jede Person klaren Verstandes, wegen ein paar dummen Gefühlen, nicht seinen Job aufgeben würde. Besonders nicht, wenn er gerade so erfolgreich war wie Masa... Meine Fans waren auch seine Fans. Wieso sollte er das also aufgeben? Als sich GacktJOB zwei Tage später im Tonstudio traf fühlte ich mich in meiner Meinung bestätigt. Masa sagte kein Wort darüber, dass er die Band verlassen wollte. Er benahm sich wie immer, jedenfalls dachte ich das. Über die Wochen hinweg merkte dann aber sogar ich, dass Masa immer depressiver wurde und sich von der Band langsam zurückzog. Ich fragte mich manchmal, ob Masa all die Sachen damals vielleicht wirklich ernst gemeint hatte... doch die Arbeit ließ mich vergessen. Ich sprach Masa nicht ein einziges Mal auf seine Gefühle an und kümmerte mich genauso wenig wie vorher um ihn. Ich war wirklich ein verdammter Idiot zu dieser Zeit... Hätte ich die Situation ernster genommen, hätte ich auch nur einen Funken Verständnis gezeigt, dann wäre Masa jetzt vielleicht noch an meiner Seite. Aber so war es nicht. Im Sommer 2002 gab Masa bekannt er würde GacktJOB endgültig verlassen. Egal wie sehr alle auf ihn einredeten, er ließ sich von seinem Vorhaben nicht abbringen. Er wollte seine eigene Band gründen und wieder zu sich selbst finden. Und ich hielt ihn nicht davon ab. Wir haben, seitdem er die Band verlassen hat, nicht ein Wort mehr miteinander geredet. Das einzige, was ich von ihm hörte war, dass er regelmäßig mehr oder weniger erfolgreich Singles und neue Alben veröffentlichte. Ich machte mir auch keine wirklichen Gedanken über ihn, da es neue Projekte und Menschen gab, die meine ganze Aufmerksamkeit beanspruchten. Nun sind fast exakt zwei Jahre vergangen, seitdem mir Masa seine Liebe gestanden hatte und genau jetzt sollte ich wieder daran erinnert werden. Als ich gestern ins Studio kam sah ich Ren und You aufgeregt etwas diskutieren. Ich hatte die Beiden seit langem nicht mehr so fröhlich und ausgelassen über etwas reden sehen. Die letzte Zeit war hart und anstrengend für uns alle gewesen. "Ohayou! Was ist denn los? So aufgedreht wart ihr ja schon lange nicht mehr." Ren hielt mir eine Karte entgegen und schaute mich freudig an. "Schau mal, was heute Morgen in meinem Briefkasten war! Es ist eine Einladung zu..." Ich ließ ihn nicht ausreden und riss ihm die Karte aus der Hand. Es war eine Einladung zu Masas Hochzeit. Ich setzte mich neben Ren auf den Stuhl und starrte ungläubig auf das kleine Stück Pappe. Masa würde wirklich heiraten... Ich gab die Karte Ren wieder und versuchte krampfhaft irgendwelche Worte zu finden. "Ich wusste gar nichts davon, dass er eine Freundin hat..." "Sie kennen sich erst seit einem guten halben Jahr. Aber Masa ist so verliebt, dass er sie jetzt schon heiraten will." "Aha, schön für ihn..." Ich schaute mich panisch im Raum um. Ich musste hier raus und zwar sofort. Ich hatte wohl noch nie solche Beklemmungen in einem geschlossenen Raum gespürt, wie in genau diesem Moment. "Hatte ich schon erwähnt, dass ich jetzt einen wichtigen Termin habe? Deshalb bin ich auch nur hier, ich wollte nämlich die Aufnahmen für heute absagen." "Aber Gackt es war doch geplant, dass..." "Wir sehen uns später." Und so stürmte ich aus dem Raum raus und ließ einen verwunderten Ren und einen ebenso verwunderten You zurück. Ich hatte keinen Termin gehabt. Das war natürlich nur ein Vorwand gewesen, um dem Studio zu entfliehen. Ich fuhr wieder zu mir nach Hause zurück, setzte mich in die dunkelste Ecke meiner Wohnung... Und begann zu denken. Ich dachte über all das nach, was vor zwei Jahren passiert war und ich hatte das erste Mal das Gefühl Masa wirklich verstehen zu können. Denn in diesen zwei Jahren ist mir etwas sehr ähnliches passiert. Auch ich hatte mich verliebt. Ich hatte mein Herz voll und ganz einem anderen Menschen geschenkt... Und er wusste genauso wenig von meinen Gefühlen, wie ich damals etwas von Masas gewusst hatte. Ich hatte mich in eine völlig aussichtslose Liebe gestürzt. Masas Hochzeit schien mich wachgerüttelt zu haben. Monate, Jahre hatte ich meine Gefühle unterdrückt und eine Freundschaft dafür entstehen lassen. Ja, ich war unglaublich glücklich darüber einen guten, wirklichen Freund gefunden zu haben, doch auf einmal schien das nicht mehr zu reichen. Ich konnte doch mein Leben lang nicht immer eine Lüge leben. Ich wollte zu meinen Gefühlen stehen, ich wollte ihm endlich die Wahrheit sagen. Oh, wie gut ich Masa auf einmal verstand. Vor zwei Jahren dagegen hatte ich nicht mal ansatzweise verstanden, warum Masa alles ,ruinierte', nur um endlich wieder er selbst sein zu können. Umso länger ich über Masa und meine Liebe nachdachte, umso mehr hatte ich das Gefühl, dass ich erst beginnen konnte einen anderen Menschen zu lieben, nach dem er meine Band verlassen hatte. Vielleicht hatte mich sein Ausstieg aus GacktJOB doch mehr mitgenommen, als ich gedacht hatte... Vielleicht wurden meine Gefühle durch sein Handeln erst wirklich geweckt... Es war Sommer und Masa hatte angekündigt, dass er aus der Band aussteigen wollte. Nur wenig später begannen die Dreharbeiten zu ,Moon Child'. Dass ich dort einen Menschen, der für mich nun unendlich wichtig ist, kennen und lieben lernen würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es ist wahr, dass ich das Drehbuch mit Hyde als Hauptcharakter im Kopf geschrieben hatte... Aber nur weil er gut in die Rolle passte und weil ich wusste, dass wir Beide zusammen aus dem Film sicher noch eine Menge mehr Gewinn schlagen konnten, als ich es alleine konnte. Ich war froh darüber gewesen, dass Hyde schnell zugesagt hatte in ,Moon Child' mitzuspielen... und eh ich es überhaupt merkte, waren wir auch schon dabei den Film zu drehen. Die Zeit verging damals wirklich rasend schnell. Es gab immer etwas zu tun und man hatte nie eine freie Minute. Hyde und ich verstanden uns von Anfang an ungewöhnlich gut. Wir hingen viel in Taiwan zusammen und unternahmen eine Menge zu zweit. Er schaffte es mein versteinertes Herz wieder zu beleben und bevor ich mich versah fing ich an mich langsam auf Hydes Wünsche einzustellen. Etwas das ich vorher nie für einen anderen Menschen getan hatte. Eine entscheidende Wendung meines Verhaltens brachte ein Telefongespräch zwischen Hyde und mir. Er rief mich einen Tag im Hotel an und beschwerte sich darüber, wie heiß es doch am Set sei. Mich dagegen störte die Hitze nicht sonderlich. Ich lachte nur am Telefon und sagte ihm, dass ich auch nichts dagegen tun könnte. Doch er bestand darauf, dass ich zum Set kam, egal ob ich gerade Mittag aß oder nicht. Ich ließ mein Essen also stehen und fuhr sofort zum Set. Es war das Mindeste, was ich für Hyde in diesem Moment tun konnte. Und meine Einstellung dazu hatte ich seitdem auch nicht geändert. Immer wenn Hyde mich anrief und darum bat zu ihm zu kommen, dann kam ich auch. Egal, ob ich gerade ein Fotoshooting oder ein Interview oder sonst irgendeinen wichtigen Termin hatte. Das zweite was ich aus diesem Telefonat gelernt hatte war, dass Hyde die Hitze hasste. Ich merkte mir das und traf mich seitdem immer nur da mit ihm, wo es nicht zu heiß war. Komisch, ich war in der Lage mir jedes Detail zu merken, das Hyde je zu mir gesagt hatte und benutzte mein Wissen dafür, dass ich ihm alles recht machen konnte. Auch ich begann mich in einigen Hinsichten nur für Hyde zu verbiegen, doch das störte mich nicht. Ich tat das alles wirklich gerne für ihn. Das ich Hyde so ganz anders gegenüber eingestellt war, als Masa mir gegenüber eingestellt war, lag wohl ganz einfach daran, dass ich Masa unmöglich behandelt hatte und Hyde zu mir aber immer nett gewesen war. Dies war wohl auch der Grund, warum Masa irgendwann die Nerven verloren hatte und ich dagegen immer noch treu und brav alles machte was Hyde mir sagte. Ich machte alles nur Erdenkliche um ihn glücklich zu sehen und das wollte ich eigentlich auch nicht ändern. Dennoch war ich jetzt der Meinung, dass er in gewisser Hinsicht ein Anrecht darauf hatte über meine Gefühle Bescheid zu wissen... Immerhin galten all diese nur ihm. ***~*** Ich starrte auf das tosende Meer hinaus. All diese Gedanken hatten mich gestern so lange beschäftigt, bis sie mich fast zerfraßen. Ich verspürte diesen unglaublichen Drang Hyde endlich meine Liebe zu gestehen. Ich hatte unendlich oft zum Telefon gegriffen um Hyde anzurufen, aber dennoch nie fand ich den Mut dazu. Als ich heute Morgen wieder ins Studio fahren wollte, landete ich am Ende nicht vor dem Studio, sondern vor Hydes Wohnung. Es regnete schon zu dieser Zeit und ich hatte das Gefühl, dass dies kein besonders gutes Zeichen war. ****~*** "Ga-chan! Was machst du denn hier?" Hyde lachte mir entgegen, als er die Tür öffnete. Ich musste in dem Moment an Masa denken... wie er damals gelacht hatte kurz bevor er mir seine Liebe gestand. Heute war es genau anderes rum... Ich wollte Hyde meine Liebe gestehen und mir war gerade gar nicht zu lachen zu Mute, was dieser wohl auch merkte. "Komm doch rein. Willst du was trinken oder vielleicht... sag mal ist was mit dir, Ga-chan?" Ich stand wie versteinert da und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte mich noch nie unwohl gefühlt wenn ich mit Hyde zusammen war, doch gerade wollte ich am liebsten wegrennen... Aber das hätte meine Probleme auch nicht gelöst. "Nein. Es ist alles okay." "Gut! Dann komm doch rein." Er lächelte mich wieder an und ich ging langsam in die mir bekannte Wohnung. Ich schaute mich um und fragte Hyde dann ruhig: "Bist du ganz alleine?" "Ja, Megumi ist mit dem Kleinen eine Freundin besuchen. Sie wird sicher erst spät abends wieder da sein." "Un..." Ich setzte mich auf das Ledersofa im Wohnzimmer und schaute Hyde an, der immer noch zu überlegen schien, ob er sich nun hinsetzten wollte oder nicht. So entschloss er sich dazu mich lieber noch etwas auszufragen. "Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist? Es scheint so als... würde dich etwas bedrücken." In diesem Moment lief ein wahrer Kampf in meinem Inneren ab. Ich wusste nicht, ob ich unsere Freundschaft dafür aufgeben sollte, ihm meine Liebe zu gestehen. Es war vollkommen ausgeschlossen, dass er meine Gefühle erwidern würde, immerhin hatte er Frau und Kind. Ich wusste plötzlich nicht mehr, was ich hier überhaupt machte und begann wie am vorigen Tag in eine Panik zu verfallen. "Ga-chan, was ist nur mit dir?" Hyde hatte sich zu mir runtergebeugt und sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem eigenen entfernt. Aus Angst meine Gefühle nicht mehr zügeln zu können sprang ich schnell auf. Hyde schaute mich dabei nur verwundert an. "Du bist ganz rot im Gesicht. Kann es sein, dass du krank bist?" Er streckte langsam seinen Arm aus und legte mir eine Hand auf die Stirn. Das war der besagte Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Es ging einfach nicht mehr. "Hyde, ich liebe dich." Er schaute mich eine ganze Weile mit weit aufgerissenen Augen an und hatte dabei immer noch seine Hand auf meiner Stirn. Ich dachte unterdessen darüber nach, wie er reagieren würde... Ob er mich anschreien würde, ob er mich aus der Wohnung werfen würde oder ob es ihm ganz einfach nur egal sein würde. Letzteres machte mir dabei besondere Angst. "Gackt... Ich weiß nicht, was ich sagen soll." "Vielleicht das. was du momentan denkst?" Hyde nahm jetzt endlich seine Hand von meiner Stirn und begann nervös im Zimmer umher zulaufen. Dabei vermied er es mich auch nur einmal anzuschauen. "Wir sind jetzt schon so lange befreundet. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll... Ich habe nie etwas davon gemerkt, Gackt!" So wie er das sagte, klang es wie ein Vorwurf. Mir war nicht klar, ob der Vorwurf nun mir oder ihm selbst galt, aber das spielte in diesem Moment auch nur eine nebensächliche Rolle. "Du weißt doch, dass ich verheiratet bin! Und ich habe ein 3 Monate altes Kind... Wieso sagst du mir das gerade jetzt?" "Weil ich es nicht mehr ausgehalten habe die ganze Zeit eine Lüge zu leben." "Ach, dann war unsere Freundschaft also nur eine Lüge für dich?" Ich schüttelte meinen Kopf. Nein unsere Freundschaft war keine Lüge, aber nun einmal auch nicht die ganze Wahrheit. "Nein, niemals! Aber ich dachte, ich wäre es dir schuldig ehrlich zu sein. Du bist einer meiner besten Freunde und ich möchte dich nicht mehr belügen, verstehst du das nicht?" "Was... was erwartest du von mir? Denkst du ich könnte meine Familie einfach so für dich aufgeben?" "Nein, natürlich nicht." Ich senkte meinen Blick. Wieso war ich nur hierher gekommen? Ich hatte alles kaputt gemacht. War es das wirklich wert gewesen? Hyde stand unterdessen wieder vor mir und packte mich an meinem Shirt. Er rüttelte einige Male kräftig daran, bis er wieder zu reden begann. "Verdammt, ich weiß nicht, was ich machen soll, Gackt! Ich weiß es einfach nicht!" Ich schaute auf ihn hinab und wusste in dem Moment nur eines sicher: Ich wollte Hyde nicht unglücklich machen. Ich wollte immer für ihn da sein, doch momentan schien er mich nicht zu brauchen, mich nicht hier haben zu wollen. Das war ein schreckliches Gefühl. "Was kann ich für dich tun?" Hyde schaute fragend in mein Gesicht. "Was meinst du damit?" "Sag mir, was du von mir erwartest. Ich werde es tun. Ich kann es nicht ertragen dich so zu sehen." Mein Gegenüber überlegte einen Moment und schaute mir dann direkt in die Augen. "Bitte geh jetzt, Gackt. Ich brauche Zeit zum nachdenken." Das war wahrscheinlich der letzte Satz, den ich in diesem Moment hören wollte. Ich sollte Hyde in diesem Zustand alleine lassen?... Jedenfalls redete ich mir ein, dass dies mein Problem an der ganzen Sache war... Doch in Wirklichkeit war ich es, der nicht alleine gelassen werden wollte. Ich konnte, wollte in diesem Moment nicht gehen. Ich wollte einfach nur bei Hyde bleiben. "Gut. Es tut mir leid, dass ich heute hierher gekommen bin... Aber das was ich gesagt habe, ist nun einmal die Wahrheit. Dennoch werde ich dich jetzt alleine lassen, ganz so wie du es willst." Es lag ein gequälter Ausdruck auf seinem Gesicht und mir wurde, spätestens in diesem Moment klar, dass ich Hyde nur glücklich machen konnte wenn ich verschwand. Nicht nur aus seiner Wohnung, sondern auch aus seinem Leben. "Sayonara, Hyde" Ich würde gehen. Für immer... ***~*** Und genau das war nun passiert, bevor ich hier an den Strand gekommen war. An unseren Strand. Hyde und ich sind hier oft her gefahren, da hier nie Menschen waren. Hier konnten wir in Ruhe unsere Zeit verbringen. Es war ein schöner Platz. Ich starrte immer noch zum Meer hin. Ich war müde. Müde von der langen Autofahrt, von der Kälte und vom vielen Nachdenken. Ja, ich konnte Masas Verhalten jetzt verstehen. Ich wusste, wieso er mir seine Liebe gestanden hatte und ich wusste, wieso er für immer aus meinem Leben verschwunden war. Ich hatte nämlich auch nicht anders gehandelt als er... Nur eines war mir immer noch nicht klar. Wie konnte er mit diesem Schmerz weiterleben und vor allem wie konnte er jemand anderes finden, den er wirklich liebte? Masa war wohl stärker als ich immer gedacht hatte... Er war sogar stärker als ich selbst, denn ich konnte nicht so einfach weiterleben, wie er es getan hatte. Ich konnte Hyde nicht aufgeben, doch ich musste es. Zu seinem eigenen Wohl musste ich auf meine Gefühle verzichten und genau das war es, woran ich gerade zerbrach. Ich hatte, seitdem ich klein war, Respekt vor dem Meer. Der Vorfall, bei dem ich fast ertrunken wäre, hatte mir gezeigt, wie viel Macht die Wassermassen haben. Ich war immer nur dann schwimmen gegangen, wenn es jemand von mir verlangt hatte oder wenn ich mich mal wieder in einer von meinen ,Selbstüberwindungs-Phasen' befand. Doch jetzt hatte ich keine Angst mehr. Das Meer schien mich zu rufen... und ich folgte seinem Ruf. Langsam ging ich auf das Meer zu, bis mir das Wasser über die Schuhe rauschte. Die Wellen bäumten vor mir auf und jedes andere Geräusch wurde vom lauten Meerestoben verschluckt. Ich begann weiterzulaufen bis mir das Wasser zur Brust reichte. Die Wellen peitschten mir dabei immer wieder ab und zu uns Gesicht... Ich schaute hinauf zum Mond, der heute besonders schön auf Japan hinab strahlte. Alles begann mit dem Mond und es würde auch unter ihm enden. Ich hatte mir meinen Tod immer anders vorgestellt, aber gerade schien es keine andere Lösung mehr zu geben und der Tod war nun einmal der perfekte und vor allem einfachste Ausweg, aus dieser aussichtslosen Situation. Nur noch ein paar Schritte und die Wellen würden mich erfassen und ich würde eins mit dem Meer werden. Nur noch ein paar Schritte und ich würde für immer diese Welt hinter mir lassen. Als ich wieder anfing mich mit meinen unglaublich schweren Sachen durch das Wasser zu bewegen, spürte ich plötzlich wie mich etwas festhielt. So stoppte ich und schaute an mir herab. "Verdammt Gackt! Bist du jetzt total verrückt geworden? Was soll das werden, wenn es fertig ist?" Hyde stand wütend vor mir und zerrte wie verrückt an meinem Mantel. Die Worte schreite er mir entgegen, sonst hätte ich wohl gar nichts verstanden. "Hyde?" "Ja, wer sonst? Irgendjemand muss dich doch vor dir selbst retten." Hyde, der bis zum Kinn im Wasser stand, begann mich dann langsam wieder in Richtung Strand zu ziehen. Ich ging bereitwillig mit, immerhin war es Hyde der etwas von mir verlangte. Hyde zog mich so lange vom Wasser weg, bis wir einige Meter davon entfernt waren. Danach ließ er sich erschöpft auf den Boden fallen. "Gackt, ich dachte wir sterben da draußen! Ich dachte du stirbst!" "Na und? Das macht doch auch keinen Unterschied mehr." Hyde atmete noch immer schwer von der Anstrengung und spuckte ab und zu etwas Wasser aus, dennoch begann er sich langsam wieder aufzurichten. "Sag das nicht! Denkst du etwa ich will für deinem Tod verantwortlich sein?" "Keine Angst, ich hatte das schon längere Zeit vor." Ich wollte nicht, dass sich Hyde für irgendeine meiner dummen Ideen die Schuld gab... "Natürlich, als ob ich dir das glauben würde... Du denkst doch sonst immer nach bevor du etwas tust, wieso nicht dieses mal?" Meine Gedanken schweiften vom eigentlichen Thema ab und ich antwortete nicht auf seine Frage, sondern wich nur seinem vorwurfsvollen Blick aus... "Sag mir nur eines Gackt, wieso hast du mir nicht schon früher gesagt, dass du mich liebst?" Erst mit diesem Satz gewann Hyde wieder meine volle Aufmerksamkeit. Dabei dachte ich kurz über die Antwort nach bevor ich zu sprechen begann... "Ich wollte nicht das zerstören, was wir hatten. Ich war eigentlich glücklich, so wie es war." Der Schwarzhaarige seufzte hörbar, doch ich konzentrierte mich momentan auf etwas anderes... Für mich sah Hyde wirklich wie ein Engel im Mondlicht aus. "Eigentlich? Du bist manchmal wirklich schwer zu verstehen, weißt du das Ga..." Bevor er den Satz beenden konnte beugte ich mich hinunter und küsste Hyde vorsichtig auf den Mund. Er war gekommen um mich zuretten. Ich war ihm nicht egal und wenn ich ihm nicht egal war, dann hatte ich auch noch eine Chance bei ihm. Plötzlich gab es wieder so viele Dinge die ich noch zu erledigen hatte, so viele Sachen für die ich leben wollte. Noch einmal würde ich nicht so leicht aufgeben, denn ich hatte mir jetzt noch so Einiges vorgenommen, dass ich vor meinem Tod erledigen wollte... Für das ich mich voll und ganz einsetzen musste. Dies waren meine letzten Gedanken, als meine Augen schwer wurden, mein Geist auszusetzen begann und ich langsam auf den Boden sank. "Gackt was soll das? Du kannst mich nicht so einfach küssen... und du kannst nicht so einfach bewusstlos werden!" Ich nahm Hydes Worte nur noch als ein Flüstern war, wie ein leises Windrauschen zwischen den Blättern. "Eingeschlafen... Erst erschreckst du mich so und dann schläfst du ein?! Findest du das in Ordnung? ...Am besten ich bringe dich zu mir nach Hause. Du bist mir nämlich nicht egal, ich hoffe du weißt das, Ga-chan." Hosted by Animexx e.V. 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