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Dich zu töten fiel mir schwer

von

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Draußen ist Freiheit

Draußen ist Freiheit
 

Das Verhörzimmer war spärlich eingerichtet. In der Mitte stand ein einfacher Schreibtisch und auf beiden Längsseiten dieses Tisches stand jeweils ein Stuhl. Es gab nicht mal ein Fenster.

Es war das erste Mal seit Wochen, dass Lucius Malfoy seine Zelle verlassen durfte und nun saß er hier und wartete. Er wartete, doch wusste er nicht worauf. Man hatte ihm zwar gesagt, dass es ein erneutes Verhör über seine Tätigkeit als Todesser geben sollte, doch er war nicht darüber informiert worden, welcher Ministeriumsmitarbeiter ihn diesmal befragen sollte. In seinen Augen war dies jedoch eh egal, da sie alle unfähig waren.

Die Zeit in Askaban war sicherlich nicht angenehm gewesen, doch hatte sie ihn in seiner Zuneigung zu Voldemort nicht brechen können. Seitdem die Dementoren abgezogen waren, hatte dieser Ort mit Sicherheit an Grausamkeit verloren. Dies konnte man vor allem an seiner Erscheinung ausmachen, da er nach wie vor ein gutaussehender Mann war. Er hatte immer noch diesen stolzen kalten Blick und diese ebenso stolze Haltung. Doch trotzdem hatte er nicht vor hier ewig zu verweilen, zu viel gab es noch für ihn zu tun. Und gerade als er begann sich seinen Gedanken hinzugeben, öffnete sich die Tür. Sofort sprang er von seinem Stuhl auf und hielt dem Hereinkommenden die Hand hin. "Fudge! welch Überraschung Sie hier zusehen!"

Fudge lächelte zwanghaft und erwiderte den Handschlag, dann nahm er auf dem Stuhl gegenüber von Lucius Platz.

"Nun Malfoy, aus gegebenem Anlass habe ich es mir nicht nehmen lassen dieses Gespräch mit Ihnen selbst zu führen und da ich offen zu Ihnen sein möchte, sage ich Ihnen lieber sofort, dass sie die Bedingungen des Ministeriums akzeptieren sollten, wenn sie aus Askaban entlassen werden wollen." Cornelius Fudge sah in durchdringend an.

"Ich verstehe Fudge." Lucius setzte sich wieder und er verstand wirklich. Seit seiner Verhaftung waren er und Fudge nicht mehr die Freunde, die sie einst gewesen waren. Es schickte sich für den Zaubereiminister eben nicht mit einem verurteilten Todesser befreundet zu sein. Trotzdem wusste Lucius, dass er es eben dieser alten Freundschaft zu verdanken hatte, dass Fudge nun persönlich hier war.

"Viele Minister zweifeln daran, ob es die richtige Entscheidung ist ausgerechnet Sie für unser Vorhaben auszuwählen, aber wir alle wissen, dass wir nun endlich aktiv werden müssen. Zu oft schon hat das Ministerium wie eine Ansammlung von Nichtsnutzen ausgesehen." Fudge seufzte laut. "Lucius, ich selbst habe Sie dem Ministerium vorgeschlagen. Wir beide wissen, dass ein Mann Ihres Formats und Ihrer Herkunft nicht nach Askaban gehört."

Lucius lächelte süffisant: "Sie schmeicheln mir Fudge und trotzdem lässt sich nicht abstreiten, dass ich nicht hier wäre, hätten Sie sich bei meiner Verhandlung für mich eingesetzt."

Fudge errötete und Lucius wusste, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. "Ja richtig, Malfoy. Nun gerade, um diese Nachlässigkeit meinerseits wieder gut zu machen, bin ich nun hier, um Ihnen die Bedingungen zu diktieren, an denen Ihre Freilassung hängt und ich kann mit gutem Gewissen behaupten, dass ich mich sehr dafür eingesetzt habe Ihnen den Weg in die Freiheit nicht zu schwer zu gestalten"

Er sah Lucius erwartungsvoll an, doch dieser reagierte nicht. Er hielt seinem Blick stand und wartete, dass Fudge mit seinen Ausführungen fort fuhr. "Das Ministerium gewährt Ihnen zurück in die Freiheit zu kehren. Dafür erwarten wir, dass Sie sich zu Du-weißt-schon-wem begeben und ihn für uns ausspionieren."

Lucius lachte laut auf. Das also hatten sich diese alten Dummköpfe ausgedacht. Sie glaubten tatsächlich, er würde Voldemort verraten, um zurück in die Freiheit zugelangen. Aber dies war nicht das einzige, was ihn störte.

"Da gibt es ein Problem, das Sie nicht bedacht haben." Fudge nickte ihm zu als Zeichen, dass er weiter sprechen sollte.

"Die Menschen werden sich fragen wieso ich plötzlich freigelassen werde. Es gibt viele die nicht mehr mit meiner Familie handeln wollen, da sie sich nun in dem Wissen, wir ständen auf der dunklen Seite, bestätigt fühlen. Und daran ist das Ministerium nicht ganz unschuldig."

"Dafür ist gesorgt" unterbrach ihn Fudge. "Das Ministerium wird eine Erklärung veröffentlichen, in der stehen wird, dass Sie unschuldig seien und lediglich aufgrund mehrerer schwerwiegender Verfahrensfehler verurteilt wurden. Dies wird die Menschen nicht wundern, da bereits viele Fehler im Ministerium gemacht wurden. Dafür, dass das Ministerium diese Schmach auf sich nimmt, erwarten wir jedoch, dass Sie gut und zuverlässig mit uns zusammenarbeiten."

"Angenommen ich würde annehmen, glauben Sie wirklich der dunkle Lord wird nicht misstrauisch sein, wenn ich plötzlich mit Rückendeckung des Ministeriums aus Askaban entlassen werde? Er wird sich sicherlich fragen, was das Ministerium dazu bewegt hat und was ich dafür zahlen musste. Beleidigen Sie nicht seine Intelligenz."

"Nun Malfoy, ich schätzte Sie immer als einen guten Freund und habe dabei selbst Ihre Zuneigung zu Du-weißt-schon-wem unterschätzt. Und obwohl ich nun Ihre Natur kenne, habe ich mich dafür eingesetzt Ihnen eine zweite Chance zu gewähren und Ihnen die Möglichkeit zu geben zu zeigen, was Sie wert sind. Ich unterschätze weder die Intelligenz von Du-weißt-schon-wem noch Ihre. Deswegen bin ich mir sicher, dass Sie es schaffen werden Ihn von Ihren Absichten, erneut an seine Seite zurückzukehren, zu überzeugen." Damit schloss Fudge. Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und verschränkte die Arme. Lucius wusste, dass die Zeit des Handelns nun vorbei war und er diesen Vorschlag nun annehmen oder ablehnen konnte. Er war sich sicher, dass er Askaban verlassen würde, auch wenn er ablehnen sollte, jedoch war die Aussicht dies auf legalem Wege zu tun, um einiges verlockender als, wie ein gewöhnlicher Verbrecher zu fliehen. Zudem hatte Voldemort eine ganz besondere Aufgabe für ihn, die er hier drinnen unmöglich erfüllen konnte.

"Ich nehme an!" seufzte er gelangweilt.

"Gut, ich wusste, dass wir übereinkommen würden Malfoy." Fudge lächelte und es war das erste ehrliche Lächeln, das er zeigte, seit dem er mit Lucius in diesem Raum saß.

Dieser nahm dieses Lächeln als Zeichen dafür, dass das Gespräch nun beendet sei und erhob sich, doch Fudge blieb sitzen und sah ihn an.

Lucius lachte erneut auf: "Das ist nicht alles, was Sie von mir erwarten, nicht wahr."

Fudge nickte sehr langsam und bedacht und Lucius setzte sich wieder auf seinen Stuhl...
 

~*~
 

Ihre Absätze hallten auf dem Steinboden wider, als sie durch die langen, kalten Gänge des Schlosses schritt. Sie war eine sehr schöne Erscheinung, mit hüftlangen, schwarzen Haaren, die wild über ihre Schultern und ihren Rücken fielen. Ihre dunklen Augen nahmen aufmerksam jedes Detail um sich herum wahr und streiften jedes Wesen, das an ihr vorbei ging. Sie war nicht mehr weit von dem Thronsaal ihres Vaters entfernt und sie fragte sich verärgert was so wichtig sein konnte, dass sie ein so großes Ereignis verpassen musste. Es waren erst wenige Minuten vergangen, seitdem einer seiner Bediensteten sie vom Opferfest weggeholt hatte, das erste seit Monaten und in der Hoffnung doch noch rechtzeitig zurückkehren zu können, beschleunigte sie ihren Schritt. Ihr langer schwarzer Umhang umwehte dabei ihren zierlichen Körper.

Als sie vor den Thronsaal ihres Vaters gelangte, öffnete sich die schwere Marmortür und heraus trat einer seiner jämmerlichen Bediensteten. Er war sehr ausgemergelt, woran sich die Nahrungsflaute der letzten Monate erkennen ließ. Sein spitzes Gesicht wurde von seinen kinnlangen schwarzen Haaren umspielt und heraus stachen nur die dunklen hungrigen Augen. Er verbeugte sich, während er sprach: "Der Lord ist nun bereit Euch zu Empfangen, tretet ein!" Sie schnaubte verächtlich: "Natürlich ist er das, dafür hat er mich schließlich holen lassen!" und ohne ihn eines weitern Blickes zu würdigen betrat sie den Saal.

Es war ein sehr großer Raum, dessen Decke von schweren Marmorsäulen getragen wurde. Das einzige Licht kam von den Fackeln an den Wänden, da die Fenster in diesem Raum, wie auch in jedem anderen im Schloss, von schweren Samtvorhängen verdeckt wurden.

Sie schritt auf den schweren, prunkvollen Thron am Ende des Raumes hinzu, der auf einer Erhöhung von drei Stufen stand.

Auf diesem Thron saß unverkennbar ihr Vater.

Er war eine wahrhaft stolze Gestalt und man erkannte sofort, dass das Blut Draculas in seinen Adern floss. Er hatte mittlerweile lange weiße Haare durchzogen von den letzten schwarzen Strähnen und trug einen schweren roten Umhang. Seine dunklen Augen, die auch ihre eigenen waren, blickten sie an und warteten bis sie endlich vor ihm stand. Dann erhob er sich und lächelte sie an: " Es freut mich, dass du so schnell herkommen konntest."

"Es blieb mir nichts anderes übrig, dein Laufbursche ließ sich schließlich nicht abwimmeln, bevor ich nicht gewillt war, ihm zu folgen." erwiderte sie barsch und wischte den letzten Tropfen Blut von ihren ohnehin blutroten Lippen.

Er zog eine Augenbraue hoch und fuhr unbeirrt fort: " Nun, wie du sicherlich weißt, leidet unser Volk Hunger und ich spüre ihre Unruhe. Es schmerzt mich zu sehen, wie wir hier eingepfercht in diesem Land leben ohne Chance auf ein besseres Leben, " und wie immer, wenn er einen Monolog hielt, begann er im Raum auf und ab zu gehen. "Sie würden es sicherlich niemals wagen mich, Lord Dracul, zu stürzen, aber ich selbst fühle mich hier äußerst unwohl. Wo sind die Zeiten, in denen wir noch unbeirrt durch die Länder der Menschen wandern konnten und uns nehmen konnten, was wir wollten?! Seit dem der dunkle Lord gestürzt wurde und man uns hierhin zurückgetrieben hat, führen wir ein unwürdiges Leben. Es wird Zeit, dass wir uns wehren und dorthin zurückkehren, wo ich mir keine Gedanken, um die Verpflegung meines Volkes machen muss."

Ihr Blick verfolgte ihn, während er durch den Raum schritt und sich in Rage redete und sie überlegte, was genau diesmal anders sein sollte, als die Hundert anderen Malen, die er ihr diesen Vortrag gehalten hatte. "Vater, ich verstehe deine Besorgnis..." doch er redete weiter, ohne sie anzuhören.

"Es mag sein, dass wir näher an unserem Ziel sind als bisher angenommen. Der dunkle Lord wird wieder stärker, er drängt darauf wieder an die Macht zu gelangen und dies könnte uns dienlich sein." Seine Augen funkelten, das Zeichen dafür, dass er bereits einen Plan hatte und von dessen Erfolg überzeugt war.

"Vater woher möchtest du wissen, dass der dunkle Lord an einem Pakt mit uns interessiert ist. Außerdem verstehe ich nicht, wie du bereit sein kannst die Zukunft unseres Volkes in die Hände eines Mannes zu legen, der bereits einmal besiegt wurde. Von einem Baby!" Ihre Stimme klang verächtlich und das merkte er.

"Hüte deine Zunge", giftete er sie an. "Du weißt nichts von dieser Zeit. Als der dunkle Lord gestürzt wurde, warst du erst 7, zu klein, um zu verstehen."

Tatsächlich hatte sie damals nicht verstanden wieso so viele ihres Volkes bei dem Kampf gegen die Zauberer und Hexen plötzlich ohne Hilfe gestorben waren und warum sie auf einmal zurück in dieses Land gedrängt wurden und es bis heute nicht mehr verlassen durften.

Aber damals schon hatte sie sich geschworen, sich nicht auf ewig in diesem Land gefangen halten zulassen.

"Nun Sabbaths, damals warst du zu klein, um dem Volk der Vampire helfen zu können, aber heute bist du die einzige Hoffnung, die wir noch haben. Ich selbst kann mein Volk jetzt nicht allein lassen."

Sie wusste, dass sie ein Halbvampir war, da ihre Mutter eine gewöhnliche Zauberin gewesen war und ihr war klar, dass sie für das Volk der Vampire eine besondere Waffe darstellte. Sie war im Gegensatz zu den Vollvampiren nicht auf Blut als Nahrung angewiesen und sie konnte auch im Tageslicht wandern, deswegen wurde ihr immer besondere Achtung entgegengebracht. Nun als Retterin aus ihrem Volk hervorzugehen erfüllte sie somit mit noch mehr Stolz als sie ohnehin schon besaß.

" Du wirst dieses Land verlassen! Da du ein halber Mensch bist, können sie dir den Zutritt zu ihrer Welt nicht verwehren. Und wenn du erst einmal dort bist, wirst du Kontakt mit einem der Todesser des dunklen Lords aufnehmen und ihm meinen Vorschlag unterbreiten." Fuhr ihr Vater fort.

"Mach dir keine Sorgen, Sabbath. Du wirst mich nicht enttäuschen, das weiß ich. Es ist für alles gesorgt, der dunkle Lord hat bereits jemanden bestimmt, der an seiner Stelle mit dir sprechen wird, und wenn wir übereinkommen sollten, wird meine Stunde schlagen und die Vampire werden sich über die Menschheit erheben."

Die Aussicht dieses Land endlich zu verlassen hob ihre Laune beträchtlich, wenn sie sich auch nicht vorstellen konnte, welcher Plan wirklich hinter den Absichten ihres Vaters stand.

"Und wie lautet dein Plan, den ich unterbreiten soll, Vater?" fragte sie ihn beschwingt.

Er blieb vor ihr stehen und lächelte sie gnädig an. "Ich sehe wir verstehen uns. Mein Plan ist folgender..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2004-04-30T17:50:40+00:00 30.04.2004 19:50
echt coole sache das mi dem vampir!
hast du lang gebraucht um das zu finden...
trotzdem "super!!!"

hahaha-junge mit vielen grüßen

Psw.: mach weiter so!
Von: abgemeldet
2004-04-29T16:43:22+00:00 29.04.2004 18:43
Also, um ehrlich zu sein, weiß ich nicht was ich sagen soll und dafür hab ich aber schon ne Menge gesagt. Nun, ich fand deine Story um ehrlich zu sein einfach zu GENIAL.
Schreib so schnell es geht weiter!!!!! *droh*
Danke für deinen gb eintrag, hab mich riesig gefreut *smile* *knuff* der commie ist für alle
Ciao Niqui
Von: abgemeldet
2004-03-29T15:35:36+00:00 29.03.2004 17:35
Das hört dich ja echt interessant an!
Vor allem hast du alles sehr gut beschrieben, finde ich!
Ich werde auf jeden Fall weiterlesen!
Von: abgemeldet
2004-03-12T17:44:46+00:00 12.03.2004 18:44
Haben wir da Tanz der Vampire gesehen??
Aber ich sehe du hast eine kunterbunte Mischung aus allerlei Vampirlegenden gewählt.
Interessant, werde ich weiterverfolgen!
Cat


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