Never say Never von abgemeldet (Ein schmaler Grad zwischen Hass und Liebe) ================================================================================ Kapitel 3: Yin&Yang ------------------- 3. Kapitel - Yin&Yang Harry schlug zu. Und tatsächlich gab das Glas nach und zersplitterte. "Potter! Los, Zurück!" schrie Snape. Und sofort machte Harry einen Sprung nach hinten, denn das Glas splitterte weiter. Überall aus den Rissen floss etwas des bläulichen Tranks das Glas herunter, doch der Druck wurde zu groß und das Glas schoss ihnen regelrecht um die Ohren. Der Kasten war explodiert. Doch Lilian schwebte in ihrer alten Position, die Augen noch immer geschlossen, ebenso wie der Zahn des Basilisken. Doch nun leuchtete er rötlich und zersprang genauso, wie das Glas. Doch ein Stück davon streifte ihren rechten Arm und eine tiefe Wunde zeichnete diesen. Das rote Blut floss die blasse Haut runter, wickelte sich wie eine Schlange um den Arm. Dann leuchtete das Blut auf, verfestigte sich, wand sich noch um ihren Hals. Dann hörte so plötzlich auf zu leuchten und die Anwesenden konnten erkennen, dass daraus ein silbernes Schmuckstück geworden ist. Eine silberne Schlange mit rotglühenden Augen. Der Kopf lag um ihren Hals gewickelt, dann lief der Körper ihre Schulter entlang und um den Arm. Jetzt sank Lilians Körper zu Boden und blieb da bewegungslos liegen. Die Zuschauer liefen schnell zu ihr. "Wo...ist Harry?" sagte das Mädchen schwach. Ihre Augen waren glasig. Der Junge beugte sich zu ihr hinunter. "Ich bin hier Lilian." "Du hast mich von allem befreit. Ich danke dir....Bruder." Sofort kippte ihr Kopf zur Seite. "Schnell sie muss zu Madam Pomfrey. Sie lebt gerade noch. Aber lange hält sie das nicht aus." Sagte der Zaubertranklehrer. Malfoy zog seinen Umhang aus und wickelte Lilian in diesen ein. "Gute Idee, Mr. Malfoy." Lobte Snape seinen Schüler. Harry bekam nichts mehr mit. Er war völlig weggetreten. Was hatte sie gesagt? Bruder?! Wie in Trance bewegte er sich mit den anderen in den Krankenflügel. Dort behandelte Madame Pomfrey die Verletzte sofort. Und schickte die Männer aus dem Raum. "Hey..Potter. Ich rede mit dir." Malfoy schüttelte Harry nun. Doch der wachte immer noch nicht auf. "Das muss ja ein echter Schock gewesen sein. Was hat die dem denn gesagt?" Niemand hatte mitbekommen, was Lilian dem Jungen gesagt hatte. Doch Dumbledore konnte sich das ganz genau denken. "Ich glaube, ich nehm ihn mit in mein Büro. Serverus, der Junge ist für heute freigestellt." Der Lehrer nickte und zog Malfoy mit sich. ~*~ Harry machte sich unglaubliche Sorgen. Er saß nun mit allen anderen am Abend beim Essen. Doch Lilian ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Dumbledore hatte ihn heute Vormittag aufgeklärt und hatte ihn danach in den Gemeinschaftsraum geschickt, doch noch immer hatte er es nicht verdaut. ~Flashback~ "Endlich bist du wach Harry. Das muss ja ein echter Schock für dich gewesen sein." Harry sah seinen Gegenüber misstrauisch an. "Sie haben es gewusst und mir nie erzählt." Sagte er pampig. "Du musst mich verstehen Harry. Nicht einmal deine Eltern wussten von ihrer Existenz. Denn sie glaubten beide, dass du das einzige Kind in Lilis Bauch bist. Denn Lilian ist deine Zwillingsschwester Harry." "Wie bitte?!" Harry sah aus als wäre er gleich wieder weggetreten. "Du hast schon richtig gehört Harry. Lilian ist deine Zwillingsschwester." "Aber warum wussten meine Eltern nichts von ihr? Und warum musste sie unten in den Kellern eingesperrt werden?" "Deine Eltern bekamen einen Gedächtniszauber von mir. Ich musste deine Schwester deinen Eltern weg nehmen. Es war zu gefährlich für sie. Denn sie hat, genau wie du eine seltsame Verbindung zu Voldemort. Und so wie du bekam sie durch die Machteinwirkung Voldemorts besondere Kräfte. Doch hatten sie nicht mit deinen zu tun, denn sie schlummerten schon in ihr. Es waren ihre eigenen. Doch durch deine Blitznarbe wurden sie geweckt." "Hat sie auch eine Narbe?" " Nein, aber dafür das Mal auf ihrer Brust. Es erschien gleichzeitig mit deiner Narbe. Von da an musste ich sie in den Keller sperren. Das Mal verschwand und damit ihre Kräfte. Doch je älter du wurdest, desto mehr wuchs ihre Macht wieder an. Bis sie in diesen Ferien die Gabe wiedererlangte, dass sie sich in einen Raben verwandeln konnte. Zu dieser Zeit konnte sie endlich ihren Käfig für ein paar Stunden verlassen." "Weiß sie warum?" Dumbledore sah Harry fragend an. "Weiß sie den Grund warum sie ist wie sie ist?" "Ich weiß es nicht. Aber ich habe ihr auch nie gesagt, dass sie einen Bruder hat. Also glaube ich schon, dass sie es weiß." Harry nickte leicht. ~Flashback End~ Er hatte den ganzen Tag über Dumbledores Worte nachgedacht. Er hatte nun eine Schwester, die ihn an Macht weit überstieg, das hatte Harry leicht an seinen Worten heraushören können. Das war wahrscheinlich ein Grund, warum sie versiegelt werden musste. Harry aß fast nichts. "Hey Harry, was ist denn eigentlich los mit dir?" Hermine sah ihn besorgt über den Tisch an. Auch Ron sah nicht glücklich aus. "Nichts." "Mann, das sieht aber gar nicht aus wie nichts." Antwortete jetzt Ron. "Ich möchte nicht drüber reden. Ihr werdet schon früh genug alles erfahren. Spätestens wenn sie hier auftaucht." Sagte Harry geheimnisvoll. Hermine und Ron schauten sich an. Wen meinte er mit Sie? Harry ließ seinen Blick über die Halle wandern. In seinem Blickfeld war auch der Slytherintisch und somit auch Draco Malfoy. Alle um ihn herum lachten und redeten. Er war vollkommen still und aß. Er war auch besorgt um Lilian. Das sah man ihm an. Auf seltsame Weise empfand Harry im Moment keinen Hass auf Draco. Ganz im Gegenteil, er fand ihn mehr als sympathisch. >>Aber das legt sich bestimmt wieder.<< dachte er seufzend. Als ob Malfoy seinen Blick gespürt hätte, blickte er ihn nun an. Sie schienen sich blind zu verstehen und nickten sich zu. "Seit wann verstehst du dich eigentlich so gut mit Malfoy? Du bist doch wohl nicht schwul oder Harry?" "HÄH?! Was erzählst du da für einen Mist Ron?" Sein Blick wanderte augenblicklich zu seinem besten Freund. "Immer wenn ich euch sehe, dann streitet ihr ohne den Biss der letzten Jahre. Aber das erst seit ihr für den Kellerflügel verantwortlich seit." Antwortete Ron. "Weil wir grad dabei sind. Was ist eigentlich da unten Harry?" fragte Hermine neugierig. Harry wollte grad zu einer Antwort ansetzen, als... Jemand klopfte an der Tür zur großen Halle. Augenblicklich verstummten alle Gespräche und alle sahen zur Tür. Als letzter blickte Dumbledore auf und kaum heftete sein Blick an der großen Holztür wurde sie ruckartig aufgerissen und ein starker Wind, wie bei einem Sturm, trieb massenhaft schwarze Federn in den Saal. Die wirbelten erst wirr durch die ganze Halle und dann fielen sie sachte, wie Schnee zu Boden. Erst richteten sich alle Blicke an die Decke, wo die Federn herumflogen, dann sahen sie wieder zur Tür. Dort stand ein Mädchen, die Augen geschlossen, wartend, dass alle Aufmerksamkeit ihr galt. Dann öffnete sie langsam die Augen und blickte zum Lehrertisch. Dumbledore nickte ihr zu. Das war das Zeichen und die junge Frau schritt elegant zwischen den Tischen von Griffindor und Huffelpuff hindurch. Harry stand auf, sein Mund leicht geöffnet, als wolle er etwas sagen, doch es kam kein Ton heraus. Es war Lilian, die durch die Halle schritt und als sie an ihm vorbeikam, lächelte sie ihn warm an und Harry erwiderte das Lächeln. "Hallo Harry." "Du siehst ja.....mir fehlen die Worte, echt." "Danke schön Harry." Damit hatte Harry nicht unrecht. Sie trug ein bodenlanges, fließendes, schwarzes Kleid. Das Dekolleté verlief schräg. Also war ein Schulter nackt, die andere wurde von dem Stoff verhüllt und ging in einen langen anliegenden Ärmel über, der am Mittelfinger der linken Hand befestigt war. Die andere Schulter war die, um die sich am Vormittag die silberne Schlange herumgewickelt hatte. Über dem Kleid trug sie einen smaragdenen Umhang, der ihre grünen Augen vollends zur Geltung brachte. Das Letzte war ihr Haarschmuck. Lilian trug auf der linken Seite ihres Kopfes zwei lange schwarze Rabenfedern, die nach hinten weg reichten. Ihre Harre, die ebenso schwarz waren, wie die Rabenfedern, wellten sich sanft ihren Rücken runter. Sie war eine absolute Augenweide. [ich hoffe ihr könnt euch das so einigermaßen vorstellen ^^"] Nun ging Lilian weiter. Und Harry stand noch immer lächelnd da. "Hey Harry. Wer ist das?" Harry setzte sich und blickte weiter vor. Alle männlichen Blicke zogen seine Schwester regelrecht aus, auch Ron war da keine Ausnahme. Der fing fast an zu sabbern. Harrys Zwillingsschwester kam nun vorne beim Lehrertisch an. Und lächelte jedem Lehrer einzeln zu. Die Rabenfedern an der Decke waren verschwunden und Dumbledore richtete sich auf. "Liebe Schüler. Ich möchte euch eine neue Mitschülerin vorstellen. Sie wird von nun an in die sechste Klasse gehen und mit euch zusammen den Unterricht besuchen. Auch wenn sie es eigentlich nicht nötig hätte." Den letzten Teil hatte er nur geflüstert. Doch Lilian musste unweigerlich kichern. "In welches Haus kommt sie eigentlich?" wurde plötzlich von einem männlichen Schüler aus Huffelpuff gerufen. "Ach so ja. Sie kommt in das gleiche Haus wie ihr Bruder." Er hielt einen Moment inne und ließ seinen Blick über die Tische schweifen. In der Zwischenzeit tuschelten die Schüler angeregt. "Also der muss ja ein echtes Glück haben. Da könnte man glatt über Inzucht nachdenken." Meinte Ron. Harry grinste. Nun redete Dumbledore weiter. "Ja ihr Bruder. Den bitte ich gleich mal vorzukommen, dann kann er seiner Schwester das Schloss zeigen. Sie hat ja noch nicht viel davon gesehen." Jeder Schüler blickte den anderen an. Auch Ron ließ seinen Blick schweifen, doch nicht in Harrys Richtung. Doch der ließ es sich nicht nehmen einfach aufzustehen. Augenblicklich wurde er angestarrt. Harry stieg über die Bank und ging aufrecht und stolz den Kopf hebend, zum Lehrtisch. Lilian sah im lächelnd entgegen. Wenn er sie schon vor allen begrüßen musste, dann wenigstens mit Stil. Harry warf seinen schwarzen Schulumhang leicht zurück und griff zärtlich nach ihrer Hand. Zum Schluss hauchte er ihr sanft einen Handkuss auf die Haut. Lilian grinste sich eins ab, doch alle Münder in der Halle standen offen. Harry blickte zu seiner Schwester auf und lächelte verführerisch, dann richtete er sich auf. Der junge Mann bot ihr den Arm an und Lilian hakte sich bei ihm ein. Wie ein Brautpaar schwebten sie regelrecht durch die Halle hinaus. Bis die Tür sich schloss, konnten sie die Blicke auf sich spüren. Draußen begann Harry herzhaft zu lachen. Lilian kicherte verhalten. Dann blickte sie ernst auf ihren Bruder. "Und nun? Was machen wir jetzt?" Dieser blickte fragend auf sie herab. Er war ja einen halben Kopf größer als sie. "Na ich würd mal sagen, ich tu das, was mir Dumbledore aufgetragen hat. Ich zeig dir die Schule." "Das brauchst du nicht. Ich kenn mich hier zur genüge aus. Bin schon sehr lange als Rabe die Gänge auf und ab geflogen. Das einzige was ich noch nicht sehen konnte, waren die Gemeinschaftsräume." "Nun gut, dann zeig ich dir halt nur den Griffindorturm." Harry zuckte mit den Schultern. Oben angekommen zeigte er Lilian alle möglichen Räume in die er reinkam, Ausnahme natürlich das Mädchenschlafzimmer des sechsten Jahrganges. Als sie fertig mit dem Rundgang waren und Lilian sich ihre Schuluniform doch noch angezogen hatte, setzten sich beide auf die Couch vor dem Kamin. Das Mädchen schmiegte sich an die Schulter des Älteren. [Lilian ist die Jüngere der beiden Geschwister] Sie sah ins Feuer und dies spiegelte sich in ihren grünen Augen wider. Sie war im Moment so glücklich nicht mehr allein sein zu müssen, genauso wie er. Zu lange hatte er ohne eine echte Familie auskommen müssen und nun hatte er eine Zwillingsschwester. Und die Liebe zu einander war so stark als hätten sie sich nie getrennt und sich nicht eben erst kennen gelernt. Lilian gähnte leicht. Sie war es noch nicht gewöhnt sich so oft und lange zu bewegen. Sie hatte nur wenige Stunden außerhalb des Trankes als Rabe leben dürfen und als Mensch immer nur im Trank geschwebt. Deswegen zogen sich ihre Augen immer weiter zu, doch Harry stupste sie leicht an. "Wenn du müde bist, dann geh doch schlafen." Meinte er führsorglich lächelnd. Doch sie schüttelte nur den Kopf. "Will bei dir bleiben." Wie ein kleines Kind zog sie eine Schnute. Harry grinste, das war einfach zu niedlich. Er kuschelte sich in eine Ecke und sie kletterte zu ihm und legte ihren Kopf auf seine Brust. Und dann fielen ihr doch die Augen zu und schlief auf der Stelle ein. So eng an ihren Bruder gekuschelt zu sein, wirkte beinahe wie ein Schlafmittel. Harry küsste sie leicht auf die Haare und schloss dann auch die Augen. Plötzlich war etwas um sie sehr, seeeehr laut. Lilian öffnete ein Auge und sah auf einen roten Haarschopf, der vor ihr kniete. Sie richtete sich auf und sah sich verschlafen um. Alle blickten sie an. "Was ist denn das für ein Krach?" nuschelte jemand neben ihr. Auch Harry war aufgewacht. Er rieb sich das Gesicht und sah seine Freunde missmutig an. "Na kein Wunder, dass du nicht zurück gekommen bist Harry. Bei so einer angenehmen Beschäftigung." Grinste ihn Ron an. "Was laberst du eigentlich für einen Müll Ron?" Harry schaute seine Schwester an, doch sie schüttelte mit dem Kopf. "Ich wusste doch, dass das mit dem Schwestersein eine Erfindung ist. Du hast keine weiteren Verwandten als die Muggel. Und das hat es ja eben bewiesen." Hermine sah ihn strafend an. "HÄH?!" kam es aus den Mündern der Potter-Zwillinge. "Glaubt ihr echt, ich bin Harrys Freundin oder was? Ich bin seine Zwillingsschwester." Lilian war aufgesprungen und funkelte jeden im Raum böse an. "Und warum wussten wir das dann nicht?" "Weil es nicht mal Harry wusste. Wir wurden gleich nach der Geburt getrennt." Antworte sie immer noch böse. "Lass es sein Lilian. Das hat keinen Sinn. Ich geh schlafen." Schon stand auch Harry von der Couch auf und unter den Augen aller Griffindors ging er in den Jungenschlafsaal. Ginny trat langsam auf Lilian zu. "Du bist wirklich nicht Harrys Freundin?" fragte sie leise. Die Gefragte sah sie an, und schüttelte dann den Kopf. Ginny lachte freudig los, wie auch alle anderen im Raum. Das Mädchen sah sich fragend um, dann wurde sie von Hermine mitgezogen. "Es war ein langer Tag und du willst bestimmt schlafen." Und schon wurde sie ins Mädchenzimmer gezogen und die Tür schloss sich hinter ihr. ~*~ Harry und Lilian begegneten sich erst wieder am nächsten Morgen beim Frühstück. Harry kam gerade mit Ron in die große Halle als er Lilian am Tisch mit Hermine entdeckte. Beide gingen sie fröhlich zu den beiden Mädchen. "Und wie war deine Nacht in Hogwarts." "Wesentlich besser als die übrigen. Ich hab keinen steifen Rücken durch das Schweben." Harry lachte, doch Hermine und Ron sahen sie fragend an. Die Potter-Zwillinge hatten nichts davon erzählt, dass Lilian schon in Hogwarts gelebt hatte und zwar tief unten in den Kellern. "Warum hast du dich so fein gemacht Lilian? Wir haben doch heute nur Unterricht und gehen zu keinem Ball." Schmunzelte Harry. Lilian sah an sich herab. Sie trug ihre Schuluniform, ihren Umhang in schwarz mit dem Abzeichen von Griffindor. Alles war doch normal, so dachte sie. Doch dann fiel ihr ein, was er meinen könnte. Sie hatte ihre Haare zwar zu einem Zopf zusammengebunden, doch die Rabenfedern von letztem Abend steckten noch in ihnen. "Die sind mein Markenzeichen. Die kann ich nicht einfach ablegen." Harry sah sie bittend an. Sie seufzte und nahm sie aus dem Haar. "Noch was zu bemängeln?" zischte sie. "Warum trägst du die Schlange?" Er meinte die Silberschlange, die sich um ihren Arm gewunden hatte und sich unter ihrem Pullover abzeichnete. Doch sie war kleiner, zu einem Oberarmreif geschrumpft. [also solche Armreife die man am Oberarm trägt. Nur damit keine Verwirrung auftritt] Sie zuckte unschuldig mit dem Schultern. Der ist aus meinem Blut und wie eine lebendige Schlange. Ich kann ihn nicht abnehmen." "Aha..." Für Harry war das Gespräch jetzt beendet und er wendete sich wieder seinem Frühstück zu, aber nur um die ratlosen Blicke seiner Freunde mitzubekommen. "Was?" fragte er. "Was wird hier eigentlich gespielt?" fragte Ron gereizt."Sie taucht auf, es stellt sich heraus, dass sie deine Schwester ist und sie hat so eigenartige Dinge. Die Schlange zum Beispiel, wie sie sagt aus ihrem Blut." Hängte Hermine hinten dran. "Die ist aus ihrem Blut." Erwiderte Harry. "Ein Basiliskenzahn hat mich am Arm erwischt und mir eine Wunde ins Fleisch geschnitten. Daraus kam mein Blut. Doch anstatt, dass mich das Gift erledigte, hat das Blut sich um meinen Arm gewickelt und ist zu Silber geworden." Offene Münder antworteten. Lilian grinste und widmete sich dann auch ihren Essen. "Ich hab gehört, du betreibst Inzucht Potter?!" kam eine nur all zu bekannte Stimme von der Seite. "Was willst du Malfoy?" zischte Harry zurück. Kaum war Lilian wohl auf gewesen, konnten sich die beiden nicht mehr riechen. So wie immer also. "Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Potter!" "Du bist am Griffindortisch und verpestest meine Luft. Also geht es mich doch etwas an." Nun war Harry aufgestanden und blickte den anderen kampfbereit an. Harry wusste genau, was er vor hatte. Er würde es nicht zu lassen, dass er Lilian schikaniert, nur weil sie eine Potter ist. Doch der ging nur an ihm vorbei, direkt auf Lilian zu, die dem Schauspiel fragend entgegen blickte. "Du bist also Lilian Potter." Er verbeugte sich leicht vor ihr und griff nach ihrer Hand und gab ihr wie Harry zuvor einen Handkuss und blickte dabei auf ihr Gesicht um eine Regung darin zu erkennen. Doch nichts zeigte sich darin. Sie war eiskalt und abweisend, wie eine Malfoy. "Eine Verschwendung für eine minderwertige Familie wie Potters." Das galt Harry und der wollte sich fast auf ihn stürzen, als Lilian ruckartig aufstand, noch immer die Hand in der von Draco. Sie funkelte ihren Bruder wütend an. "Setz dich sofort wieder hin, oder du kannst was erleben." Sie hätte brüllen sollen, dass wäre angenehmer gewesen als so ein giftiger Ton. Harry gehorchte ihr. Das war es nicht wert, mit ihr in Clinch zu geraten. "Potter hört auf ein Mädchen. Ist ja echt witzig." Draco fand das wirklich amüsant und lachte laut los. "Und du!" nun war er dran. Lilian war voller Wut. Draco hielt sofort die Klappe. "Verzieh dich an deinen Tisch und wage dich nie wieder in die Nähe eines Griffindors." "Und wie soll ich dich nennen kleine Wildkatze?" fragte Draco verführerisch, dabei wechselte er blitzschnell das Thema. Sie war wirklich wie eine Malfoy. Die Wut spiegelte sich in ihren Augen wider und ließen sie in noch dunklerem grün erscheinen. Sie wollte ihm grad die Hand entwinden und ihm eine schallende Ohrfeige zu verpassen, als er sie an eben dieser Hand zu sich zog und ihre Lippen mit den seinen verschloss. Lilian hatte die Augen aufgerissen und die ganze Halle starrte perplex zu den beiden, die sich mehr oder verdammt weniger freiwillig küssten. Langsam löste sich Draco wieder von ihr, sah sie einen Moment musternd an und ging dann davon, nicht ohne wehenden Umhang. Lilian versagten die Beine und sie brach unter ihrem Gewicht zusammen, noch immer total geschockt. Ihr Bruder, wie auch Hermine und Ron waren aufgesprungen. Harry half seiner Schwester wieder auf die Beine, doch als er sie loslassen wollte, brach sie beinahe wieder zusammen. Noch immer hatte sie den Blick auf die Tür gerichtet, durch die Draco gerade verschwunden war. "Ganz ruhig Lilian. Er ist weg. Er wird dir nichts mehr antun. Dafür sorge ich höchstpersönlich." Ja, Malfoy würde dafür schmerzhaft büßen müssen, nahm sich Harry vor. Hermine und Harry setzten Lilian sanft auf die Bank und Ron schob ihr was zu essen hin. Harry setzte sich neben sie. Doch Lilian aß nichts. Sie schob den Teller von sich weg, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Dabei seufzte sie. Harry, der das als einen Ausdruck ihrer Qual verstand, wollte sie aufmuntern. "Draco ist doch ein Arsch. Erst beleidigt er dich und dann so was. Ich glaube, der hat mal eine richtige Tracht Prügel verdient." Er nahm sich seine Tasse mit Kaffee und trank etwas daraus. Lilian sah ihren Bruder forschend an. "Nein, du hast mich missverstanden Harry. Wenn Draco mich nicht so überrumpelt hätte, hätte es sogar ganz schön sein können. Der Kerl kann im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend küssen." Das war endgültig zu viel. Harry prustete über den ganzen Tisch und Ron, der ihm gegenüber saß konnte gerade noch dem Schwall an schwarzer Flüssigkeit ausweichen. "WIE BITTE?!" Lilian sah ihn grinsend an. Hermine kicherte. "Das war doch nur ein Witz. Denkst du, ich lass mich so leicht von Malfoy um den Finger wickeln?" Harry sah sie immer noch geschockt an, doch dann beruhigte er sich wieder langsam und geriet in ein Gespräch mit Seamus, der neben ihm saß. Hermine flüsterte ihr etwas zu. "Und kann er wirklich so gut küssen?" "Ja kann er, aber denk dir mal, was passiert wäre, hätte ich das Harry ins Gesicht gesagt. Malfoy hätte sich gleich einsargen lassen können." Beide lachten. Die beiden waren wirklich schon dicke Freundinnen. "Was hast du eigentlich jetzt?" Lilian hatte sich gerade ein Käsebrot in den Mund geschoben, als sie gefragt wurde und nun blickte sie etwas belämmert drein. "Ist da so ein Unterschied?" "Ja, entweder hast du jetzt Arithmantik mit mir zusammen oder du hast Wahrsagen mit Ron und Harry." Lilian sah zur Decke. Es sah aus als würde sie angestrengt nachdenken. "Öhm.....ich glaube, ich habe jetzt Arithmantik." Hermine war wirklich mehr als happy das zu hören. "Das ist ja einfach super, dann brauch ich mich nicht mehr neben Malfoy zu setzen. Der mag ja in anderen Fächern spitze sein, aber von Arithmantik hat der Kerl absolut keinen Dunst." "Und was hat das mit dir zu tun?" kam die Gegenfrage. "Na, ich bin super in diesem Fach und Professor Neise, Hauslehrerin von Ravenclaw [das hab ich mir jetzt nur ausgedacht. Weiß nicht, wer Hauslehrer(in) bei Ravenclaw ist, ebenso wenig, wer der Lehrer in Arithmantik], hat mich neben ihn gesetzt, dass ich ihm helfe." Hermine war ganz hibbelig. Sie konnte es kaum aushalten, Malfoys Gesicht zu sehen. "Wir haben noch 20 Minuten. Ich glaube, wir machen uns so langsam mal auf den Weg." Sagte Ron den Mädchen zu gewand. Sie hatten das Gespräch um Malfoy nicht mitbekommen. "Ja machts gut. Und seht schön viele Katastrophen voraus." Lachte ihnen Hermine hinterher. Kaum wenige Minuten später machten sich die beiden auf den Weg zum Griffindorturm. Sie mussten noch ihre Bücher aus dem Schlafsaal holen. "Sag mal Lilian, oder darf ich dich Lili nennen?" Fragte Hermine. "Tu dir keinen Zwang an." Erwiderte diese eher desinteressiert. "Was hältst du von den Jungs in unserem Jahrgang." Lilian ließ die Bücher im Gehen fallen und war wie erstarrt. Das hatte sie absolut nicht erwartet, schon gar nicht von Hermine. "Das fragst ausgerechnet DU mich?" fragte sie entsetzt. Hermine wurde leicht rot. "Na ja, ich bin doch auch ein Mädchen." Meinte sie verlegen. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr war die Situation sehr unangenehm. Lilian hob derweil ihre Bücher wieder auf und ging weiter. "Was ich von ihnen halte? Du fragst mich Sachen. Ich kenn doch kaum welche." Meinte sie achselzuckend. "Laut der Meinung der meisten Mädchen, hast du die begehrenswertesten Jungs schon kennen gelernt." "Höh?! Und wer soll das denn bitte sein." Hermine blickte nach vorne in den Gang. "Ich rede von Harry und Draco Malfoy. Ich kenne viele, die keinem von beiden abgeneigt wären." Lilian kicherte. In gewisser Weise entsprach das auch so ungefähr ihrer Meinung, aber sie war und wollte nie so ein Mädchen sein, dass sich einen Freund angelte und sich dann nie von ihm löste. Sie wollte nie durch so etwas eingeschränkt sein, sie wollte frei sein. Hermine führte ihre Freundin durch einige Gänge, bis sie vor eine Holztür im vierten Stock kamen. Sie waren nicht die ersten, denn es standen schon einige andere Schüler vor der Tür und warteten, dass Professor Neise sie öffnen würde. Unter diesen Schüler waren auch Seamus und Dean. Sie blickten den ankommenden Mädchen lächelnd entgegen und diese erwiderten das freundlich. "Warum ist denn noch nicht offen? Sonst sitzen wir doch schon lange im Klassenraum." Fragte Hermine mit einem vorwurfsvollen Blick zur Tür. Dean zuckte mit den Schultern. "Vielleicht ist sie in der letzten Minute krank geworden." Lilian lehnte sich an die Wand und rutschte an dieser zu Boden. "Oder Malfoy hat sie zum Wahnsinn getrieben." Lilian sah zu anderen unschuldig auf, doch an ihrem Grinsen konnte sie erkennen, dass das vielleicht der Wahrheit entsprach. "Das ich das noch erleben darf. Potter am Boden." Diese Stimme hätte Lilian unter Tausenden wiedererkennen können. Keine andere jagte ihr das Gefühl so schnell hoch, dass sie ihm ordentlich in die Weichteile treten wolle. "Lass die doofen Sprüche Malfoy." Sie sah ihn giftig an. "Und wo sind deine trotteligen Gorillas. Ach ja dumme Frage." Dann wand sie sich ab und blickte aus dem Fenster. Es war ein heißer Sommertag und sie musste ihn hier drin mit Malfoy aufm Gang verbringen. Was hätte schöner sein können. >>Achtung! Ironie im Tiefflug.<< Über ihre Gedankengänge musste sie schmunzeln. Mittlerweile waren noch andere Slytherin aufgetaucht. Unter ihnen auch Pansy Parkinson und die sprang um Draco wie eine Irre herum. Das er ihr noch keine gescheuert hatte, wunderte Lilian doch sehr stark. Und als sie noch mit ihrem zu lang und zu hoch ausgesprochenem: "DRAAAAKYYYY" ankam, konnte sich Lilian nicht mehr halten. Sie lachte mitten aufm Gang los. Hermine kicherte mit, sie wusste worüber Lilian lachen musste, weil sie sich selbst kaum halten konnte. Doch von den anderen kassierte das Potter-Mädchen nur fragende bis entsetzte Blicke. "Was ist los Potter? Hast du irgendeinen versauten Trank zu dir genommen?" blaffte Pansy Lilian an. Dieser stiegen nun noch Lachtränen in die Augen. Sie wollte antworten, doch konnte es einfach nicht. Sie saß auf dem Boden und konnte einfach nicht mehr aufhören. Nur sehr, seeeehr, sehr langsam bekam sie sich halbwegs unter Kontrolle. Als sie einigermaßen wieder klar und verständlich reden konnte, antwortete sie. "Das könnt ich ja mal dich fragen Parkinson." Sie grinste die Slytherin hämisch an. "Krallst dich an nem Typen fest, der nichts von dir wissen will und dich mit geekelten Blicken betrachtet. Du machst dir Hoffnungen, dass du seine Freundin wirst und dabei könnte er jedes Mädchen in Hogwarts kriegen." Immer mehr verdüsterten sich die Blicke des Mädchens. Und Malfoy starrte sie an, dann begann er hämisch und selbstsicher zu grinsen. Er löste sich von Pansy und ging auf die am Boden sitzende Griffindor zu. Die anderen wagten nicht, sich einzumischen. Die Lage war zu gespannt, noch mehr als bei Harry und Draco, und drohte jeden Moment zu eskalieren. Er kniete sich vor Lilian nieder und blickte sie, noch immer grinsend, an. "So, ich könnte also jede in Hogwarts haben." Er packte sie am Kinn und hob es leicht an. So war Lilian gezwungen ihm in die Augen zu sehen. "Also könnte ich auch dich haben, wenn ich es wollte." Er näherte sich ihr, doch sie packte ihm am Hals und schob ihn wieder von sich weg. "Ich revidiere mich. FAST Jede in Hogwarts. Ich als eine Potter kann mir doch nicht anmaßen, eine so hochwohlgeborene Persönlichkeit anzuhimmeln. Das wär doch unter deinem Stolz Draky." Lilians spöttisches Lächeln wurde breiter und sie sah, wie sich eine gewisse Röte in Malfoys Gesicht stahl. Ob es nun aus Wut oder Verlegenheit war, konnte sie nicht einordnen, aber es war ihr auch im wahrsten Sinne des Wortes, Scheißegal. Sie wollte gerade noch eins drauf setzen als Professor Neise um die Ecke kam. Deswegen sagte lieber nichts mehr und ließ Malfoy für den Moment in Ruhe. Sie ging mit Hermine in den Klassenraum und setzte sich mit in die zweiter Reihe. Professor Neise ging sofort an ihr Pult und las sich die Klassenliste durch. "Oh Mr. Malfoy. Bevor ich es vergesse. Sie setzen sich bitte auf ihren Stammplatz in der ersten Reihe, wo ich sie im Auge habe." Also sprich, direkt vor Hermine und Lilian. Die Letztere konnte nur stöhnen. Jetzt würde ihr der Typ auch noch im Unterricht auf den Keks gehen. Malfoy war auch nicht begeistert. Er warf seine Tasche auf den Tisch und pflanzte sich laut auf seinen Stuhl. Professor Neise bekam das nicht mit, weil sie weiter die Liste kontrollierte. Dann nickte sie und richtete ihren Blick auf die sechste Klasse. "Wie ich sehe, meine Herrschaften, haben wir ein neues Mitglied in unserer Runde." Dabei wollte sie Lilian fest mit ihrem Blick fixieren, doch die blickte gelangweilt aus dem Fenster und nahm davon keine Notiz. "Miss Potter, ich rede mit ihnen." Sagte Professor Neise leicht gereizt. Sie mochte es ganz und gar nicht ignoriert zu werden. Lilian winkte ab und richtete ihren Blick starr auf die Professorin. >>Das Mädchen ist unheimlich.<< dachte diese unheilverkündend. Plötzlich wurde Lilian strafend in die Seite gestoßen und bekam einen ebenso strafenden Blick spendiert. Danach wurde auch Professor Neise etwas ruhiger und begann ihren Unterricht. ~*~ Hermine kam ganz aufgelöst aus dem Klassenraum als sie Harry und Ron sah, die an der gegenüberliegenden Wand standen und anscheinend auf sie warteten. Lilian kam mit Draco raus und sie lachte amüsiert und er grinste sich eins ab. Der Streit vor der Stunde war vergessen. Als Draco die beiden Jungs sah, wurde sein Blick wieder eiskalt und er ging einfach davon, im Schlepptau seine größte Verehrerin Pansy. Hermine berichtete gerade ihren Freunden was sich in der Stunde zu getragen hatte. "Lilian ist einfach furchtbar, noch schlimmer als ihr beide. Sie hat Professor Neise mit ihrem stechendem Blick und ihren überflüssigen Kommentaren fast zum Nervenzusammenbruch gekriegt. Der Einzige der sich darüber köstlich amüsiert hat, war Malfoy." Schimpfte sie. Lilian kam lässig dazu. "Wie heißt es doch so schön: der Feind deines Feindes ist dein Freund." Kam ihre Antwort. "Ach deswegen hast du dich so gut mit Malfoy verstanden." Platzte es Ron heraus. Harry schwieg. Aber seine Miene verriet seine Gedanken. Er konnte und wollte es nicht dulden, dass sich seine Schwester mit Malfoy gut verstand. Als wäre die Feindschaft zwischen den beiden, die sie sich so lange aufgebaut hatten, im Nu unwichtig und kindisch. "Davor hab ich ihn doch ordentlich zur Schnecke gemacht, also regt euch bloß nicht auf." Sagte Lilian augenrollend. Ihr war das ganze Verhältnis viel zu kindisch. "Ich muss noch mal in den Turm." Fügte sie noch hinzu und wollte gehen, doch ihr Bruder folgte ihr. Er musste auch noch mal dort hin. Aber hauptsächlich wollte er mit seiner Schwester was klar stellen. "Vergiss es Harry. Meine Beziehung zu Malfoy geht dich nichts an." Kaum waren sie außer hörweite, drehte sich Lilian um und sah ihren Zwilling mit einem durchdringenden Blick an. "Mich geht es wohl was an. Womöglich nutzt er dich dann bloß aus um mir eine auszuwischen." Sie zog eine Augenbraue hoch. "Und du glaubst wirklich, dass ich mich zu so was herab lassen würde. Ich liebe den Kerl doch nicht. Wir sind uns bloß an manchen Stellen sympathisch." "Ich lasse es nicht zu, dass du dich mit ihm einlässt." "Du bist doch nicht mein Vormund. Ich lasse mit nicht vorschreiben, mit wem ich mich abzugeben habe und mit wem nicht." Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihren Bruder aus eiskalten Augen an. Sie ließ das offenbar ganz kalt. Doch in Harry loderte es. "Wie Yin&Yang...." konnte man eine nachdenkliche Stimme hinter Harry hören. Die beiden Streithähne drehten sich rasch zu dieser um und Cho Chang stand mitten im Gang und musterte die beiden. "Wie bitte?" kam es verblüfft von Lilian. Sie hatte die Zuhörerin gar nicht mitbekommen. "Ich sagte ihr seit wie Yin&Yang." "Und was soll das sein, Cho?" kam es nun auch von Harry. "Yin&Yang ist ein Symbol für den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse." "Und was hat das mit uns zu tun?" konnte man Lilian zischen hören. Cho antwortete langsam und weiterhin nachdenklich. "Eigentlich sind Gut und Böse so verschieden wie Tag und Nacht. Doch sind sie eine Einheit. Sie können nicht voneinander lassen. Sie dürfen sich aber nicht berühren, dafür kämpfen sie um die Existenz. Ich habe mal einen Spruch gehört, der dazu passt. Wo Licht ist, ist auch Schatten und je dunkler der Schatten, desto heller strahlt das Licht." "Gehst du jetzt unter die Philosophen Chang?" Lilian konnte diese Tussi nicht ab. Und das zeigte sie überdeutlich. "Und wo ist nun der Zusammenhang zu uns?" Hängte sie noch dran. "Zwillinge haben einen sehr ähnlichen Geist, doch sind sie Individuen, wie unterschiedlicher sie nicht sein können. Sie möchten getrennt sein, doch lieben sie sich, dass sie nicht ohne einander sein können. Und bei euch beiden kommt das sehr stark raus." Erwiderte die Siebtklässlerin ruhig. Harry war beeindruckt von ihrer Redegewandtheit. Lilian kam fast die Galle hoch. "Harry, mach den Mund zu und hör auf zu sabbern." Blaffte sie ihren Bruder an. "Und du Chang!" Sie schritt stolz auf die Asiatin zu. "Du behältst deine Weisheiten bitte bei dir. Es interessiert echt keinen, ob wir nun zu einem asiatischen Symbol passen oder nicht." Lilian beugte sich vor. "Und halt dich von Harry fern, oder ich dreh dir höchstpersönlich den Hals um." Danach schritt sie an ihr vorbei und zog Harry am Arm mit sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)