Wenn Zauberer erwachsen werden von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Von Spätzündern und Frühreifen ----------------------------------------- Wenn Zauberer erwachsen werden Teil 2 Von Spätzündern und Frühreifen Ron starte fassungslos auf die Tür. Ihm schossen Hunderte von Gedanken durch den Kopf. Warum zum Teufel knutschte seine kleine Schwester gerade mit Colin, daß kann doch nicht sein, dachte er. Sein Mund stand immer noch offen und er hatte, seit dem Ginny die Tür zugeschlagen hatte, nicht einmal geblinzelt. Harry schaute unterdessen abwechselnd zu Ron und zur zugeschlagenen Tür. Er bemitleidete seinen Freund im Moment, denn er konnte sich vorstellen was in Ron vor ging. Im Grunde nichts anderes als in ihm. Er war angesichts dem was gerade passiert war, also ein Spätzünder. Warum gerade er ,schoß es ihm durch den Kopf. War er es nicht der Voldemort schon mehr als einmal besiegt hatte. War er es nicht, der einen verurteilten Mörder als Paten hatte. War er es nicht der jeden Sommer zu den grauenhaften Dursleys mußte. Und hatte er nicht als erster gesehen daß Voldemort wieder da war. Natürlich aber warum mußte er jetzt ein Spätzünder sein. Es war schon richtig daß er sich darüber im Grunde nie Gedanken gemacht hatte. Er tat immer was zu tun war, wann es zu tun war. Doch nun war alles irgendwie aus den Fugen geraten. In ihm war so vieles durcheinander. Ron wandte sich nun von der Tür ab und lehnte sich ,schwer atmend, gegen die Wand. Harry tat es ihm gleich. "Sag mal Harry hast du schon mal ein Mädchen geküßt, also so richtig auf den Mund, mit Zunge und so" fragte Ron schließlich, nachdem die Beiden ein paar Minuten geschwiegen hatten. Harry überlegt, ob er Ron die Wahrheit sagen sollte. Er wußte nicht genau, ob Ron schon mal ein Mädchen geküßt hatte. Er glaubte es zwar nicht, aber Ron war schon für so manche Überraschung gut gewesen. "Nein und du?" sagte Harry schließlich, nachdem er es für das Beste hielt, mit Ron offen und ehrlich über die ganze Sache zu reden. "Nein ich auch noch nicht. Glaubst du wir sind Spätzünder?" fragte Ron und schaute auf seine Füße, als wären sie interessanter, als der etwas traurige Gesichtsausdruck von Harry. Dieser dachte unterdessen scharf darüber nach. Er dachte im Grunde genau so. Doch vielleicht war Ginny ja einfach nur Frühreif. Er hoffte es zumindest. Hatte er denn überhaupt schon mal die Gelegenheit gehabt ein Mädchen zu küssen, schoß es ihm durch den Kopf. Er mußte wirklich angestrengt darüber nachdenken. Im Grunde gab es da ja schon so ein paar Situationen. Doch Harry mußte sich selbst eingestehen, daß er in diesen Situationen, überhaupt nicht daran gedacht hatte. Irgendwie hatte er immer nur Quidditch, die Schule und natürlich die drohende Gefahr, die von Voldemort ausging, im Kopf. "Ron ich glaube wir sind keine Spätzünder. Ich mein wir hatten einfach keine Zeit für so etwas, glaub ich. Wir waren doch immer damit beschäftigt irgendwelche drohenden Gefahren ab zu wenden. Außerdem denk ich daß Ginny einfach nur frühreif ist" sagte Harry schließlich und versuchte dabei so überzeugend, wie möglich zu klingen. Im Grunde nämlich dachte er schon daß er ein Spätzünder sei. "Harry ich weiß nicht recht. Wenn ich ehrlich bin muß ich sagen das Fred und George und auch Percy in unserem Alter schon viel weiter waren. Ich mein wir sind noch nicht mal richtig im Stimmbruch. Vielleicht sollten wir uns einfach damit abfinden" gab Ron kleinlaut zurück und schaute Harry dabei mit glasigen Augen an. Harry mußte zugeben Ron hatte recht. Doch was sollte er dagegen tun. Er wollte nicht als totaler Nachzügler am Ende da stehen. Nicht schon wieder. Er hatte sich bis jetzt schon immer als ein Nachzügler empfunden. Konnte denn nicht einmal etwas normal laufen. Er schaute an sich herunter und mußte feststellen, daß er für sein Alter ruhig etwas größer und kräftiger hätte sein können. In ihm stieg eine ungeheure Wut auf. Er hatte es wirklich satt immer, überall letzter zu sein und immer als Nachzügler zu gelten. "Ron hör zu wir müssen dagegen was machen" sagte er bestimmt "wir schließen jetzt einen Packt. Wir werden bis zum Wochenende also bis Freitag um Punkt zwölf Uhr ein Mädchen geküßt haben. Richtig geküßt du verstehst was ich meine. Und wer von uns daß nicht einhält oder besser schafft, der macht die Hausaufgaben des anderen eine ganze Woche lang mit". Harry beendete seinen Vorschlag in dem er mit seiner Faust in die Handfläche seiner anderen Hand schlug. Ron schaute den zu tiefst entschlossenen Harry etwas entgeistert an. Erwartet hatte Ron daß nun wirklich nicht von Harry. Es sah im gar nicht ähnlich einen so bescheuerten Vorschlag zu machen. Doch je mehr der Rotschopf sich die Sache durch den Kopf gehen ließ, je mehr Gefallen fand er an der Idee. Vielleicht würde ein bißchen Druck ja gar nicht Schaden, dachte er sich. "OK Harry ich mach mit und ist es denn egal welches Mädchen wir küssen" fragte Ron schließlich, und seine Augen leuchteten, vor Begeisterung. "Voll kommen egal welches Mädchen, außer natürlich deine Schwester." Gab Harry ebenfalls begeisternd zurück. Beide Jungen lächelten sich entschlossen an. "Ok ich werde dann mal gehen die Mittagspause ist noch lang und ich küß jetzt ein Mädchen" sagte Ron und war im Begriff zu gehen. "Warte noch" schrie Harry ihm hinterher "Derjenige der es schaffte die jenige zu küssen die er wirklich gern hat bekommt alle Süßigkeiten vom anderen OK" "OK kein Problem, dann streng dich mal an" schrie Ron fröhlich zu Harry und setzte seinen Weg, siegessicher fort. Das mit dem Spätzünder wollen wir mal schnell ändern, dachte Ron und machte sich auf den Weg in die große Halle. Hermine saß noch immer mit Justin am langen Tisch der Griffindors. "Sag mal Hermine wie wäre es wenn wir am Wochenende mal etwas gemeinsam unternehmen" fraget Justin schließlich ohne seine Augen aus einem Buch über die neuesten Besen und deren Zubehör zu wenden. Hermine war über die Frage nicht sonderlich überrascht. Sie hatte schon seit geraumer Zeit das Gefühl, daß Justin etwas mehr als nur ihre Freundschaft wollte. Doch sie wollte auf jeden Fall nicht mehr als seine Freundschaft. Andererseits würden die anderen Mädchen sicher ganz schon dumm aus der Wäsche schauen, wenn gerade sie, die ewig, neunmal kluge Hermine, mit einem der beliebtesten Jungen in Hogwarts gehen würde. "Natürlich können wir etwas zusammen machen, was hatte dir denn so vorgeschwebt, wenn ich fragen darf" Hermines Stimme, klang ein wenig arrogant. Sie hatte versucht ein wenig verführerisch zu klingen, doch leider war das nicht so ganz gelungen. Justin hingegen hatte diesen etwas mißlungenen Ton überhaupt nicht bemerkt. Er war nur etwas überrascht daß Hermine wirklich zu sagte. Im Grunde hatte er mit einer Absage gerechnet. Aber daß war nun auch egal. "Wie wäre es denn wenn wir beide zur Geburtstagsfeier von Luna Lovegood gehen. Sie ist in Ravenclaw und hat mich heut eingeladen. Ihr Vater ist Herausgeber von irgendeinem Klatschblatt und er hat Dumbeldore überredet, daß seine Tochter am Freitag eine Party geben darf. Und sie hat mir gestattet jemanden mit zu bringen. Also wir wäre es" sagte Justin und schaute Hermine direkt in die Augen. Hermine hatte ein seltsames Gefühl. Justins Augen sahen so niederträchtig, so hinterlistig aus. Eine Kälte überkam sie. Sie mußte wegschauen. Der Blick er war wie ein Stich in ihr Herz. So etwas hatte sie noch nie bei einem Menschen erlebt. Es dauerte eine Weile bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. "Sicher wir können gerne gehen. Kein Problem und wann genau" sagte Hermine und ihre Stimme klang so fremd. Sie wußte selbst nicht woher es kam, sie wußte auch nicht warum sie es gesagt hatte. Es war ihr bewußt, daß sie nur wegen der Aufmerksamkeit und den neidischen Blicken der anderen Mädchen ,mit Justin dort hin ging. Nun gab es auch kein zurück mehr. Sie hatte ja gesagt und nun mußte sie mit den Konsequenzen leben. "OK dann treffen wir uns am Freitag um sechs im Griffindorgemeinschaftsraum" sagte Justin fröhlich und klappte endlich das Buch zu. Er schaute Hermine noch einmal an und verabschiedete sich dann. Er müsse noch etwas für den Unterricht vorbereiten. Hermine schaute ihm nach. Sie wußte nicht warum. Es hatte sowohl etwas Anziehendes an sich, als auch etwas tief Abscheuliches. Hermine schüttelte den Kopf in letzter Zeit, hatte sie andauernd solche seltsamen Gefühle. Ihr Mutter hatte bereist in den Ferien gesagt, daß sie nur in der Pubertät steckt. Doch Hermine mußte zugeben, daß sie sich die Pubertät etwas anders vorgestellt hatte. Ron betrat fest entschlossen die große Halle. Er war froh Hermine allein an zu treffen. Die Anwesenheit dieses Justin hätte er im Moment nicht ertragen. Selbstsicher schritt er durch die Massen von Schülern die sich in der Halle befanden. Sein Herz pochte ungewöhnlich schnell. Er versuchte tief durch zu atmen und sein Selbstbewußtsein zu bewaren. Der Weg zu Hermine kam ihm unendlich lang vor. Doch schließlich ließ er sich mit rot angelaufenen Ohren neben Hermine sinken. "Na wie geht's so" fragte er, wobei seine Stimme etwas quietschig und schief klang, was ihn selbst überraschte. Hermine war erstaunt, daß Ron so fröhlich klang. In letzter Zeit war er eher etwas niedergeschlagen und traurig , dieses Gefühl hatte sie zumindest. Es war schön ihn mal wieder etwas fröhlich und lächelnd zu sehen. "Mir geht's gut wirklich ich hab nur ganz schön viele Hausaufgaben auf, aber du sicher auch" sagte Herime, und bemerkte dabei wie ihr warm wurde. Ihr Herzschlag wurde schneller. Und in ihrer Magengegend gab es ein Gefühl das sich unbeschreiblich gut anfühlte. Sie konnte sich nicht daran erinnern es schon einmal gefühlt zu haben. Ihr ganzer Körper schien auf einmal nicht mehr ihr selbst zu gehören. "Ja sicher hab ich auch viel auf an Hausaufgaben. Snape hat ja wieder mal den großen Clou mit seinem Buch gelandet. Weiß gar nicht wie ich es schaffen soll es so schnell zu lesen" sagte Ron, um das entstandene Schweigen zwischen ihnen zu brechen. Er mußte es schaffen Hermine in ein längeres Gespräch zu verwickeln dann könnte sich vielleicht etwas ergeben. "Ich kenne das Buch schon. Ich hab es gleich in meinem ersten Jahr hier in Hogwarts gelesen, wenn du willst kann ich dir ja etwas darüber erzählen, wenn du es nicht schaffst alles zu lesen" Hermine war von sich selbst überrascht, sonst bot sie so etwas doch niemanden an. Ihre Divise war doch immer daß sie zwar gerne half aber nicht die Arbeit von jemanden übernahm, seltsam. "Oh das ist toll" sagte Ron und strahlte "Du mußt wissen ich versteh da auch ein paar Sachen nicht. Wäre es OK wenn wir uns am Mittwoch Abend mal mit dem Buch beschäftigen. Da hab ich nämlich voraussichtlich nicht so viel Hausaufgaben. OK?" Ron war richtig aufgeregt. Er würde Mittwoch genauso viele Hausaufgaben wie immer auf haben. Aber Mittwoch war Quidditchtraining und irgendeine Versammlung der Duellanten. So würde der Aufenthaltsraum der Griffindor schön leer sein. "OK Ron kein Problem aber ich muß jetzt los ich hab noch was zu tun" Hermine klang etwas hektisch, wenn nicht sogar schüchtern. Sie wollte im Grunde nur erst einmal weg. Dieses unbeschreibliche Gefühl war überwältigend. Und je länger sie Ron ansah, desto mehr hatte sie das Gefühl sie würde jeden Moment etwas Dummes tun. So stand sie schnell auf und verließ die Halle. Ron winkte ihr etwas irritiert hinterher. Aber er fühlte sich gut. Am Mittwoch würde er sie küssen, er war sich ganz sicher. Nur was war wenn Hermine es gar nicht wollte, oder wenn er etwas falsch machte. Schlagartige wandelte sich Rons Selbstbewußtsein in eine Mischung aus Unsicherheit und Panik. Er mußte sich schlau machen dachte er. Und wo ging das in Hogwarts besser als in der Bibliothek. Ron sprang auf und machte sich auf den weg. Harry hatte sich unterdessen in den Aufenthaltsraum der Griffindors verzogen. Er wußte er kann mit Beth nicht normal reden ohne das er entweder stotterte oder einen Steifen bekam. Also mußte er sich Hilfe suchen. Und wer wäre da besser als Sirius. Harry war sich sicher das sein Pate Ahnung von solchen Sachen hatte, er hatte immer den Eindruck, daß Sirius ein Frauenheld war, obwohl er ihn nie mit einer gesehen hatte. Aber wie denn auch. So setzte sich der junge Zauberer an einen der vielen Tische im Griffindorraum und begann seinen Brief zu schreiben. "Lieber Schnuffel, Ich habe da mal eine Frage, nein eher ein Problem. Wir haben da ein neues Mädchen an der Schule und immer wenn ich sie sehe habe ich so ein merkwürdiges Gefühl. Ich glaub zumindest daß ich sie ganz gern habe. Nur leider benehme ich mich in ihrer Gegenwart wie ein Vollidiot und mir passieren dann immer komische Dinge, darauf möchte ich jetzt nicht weiter eingehen. Ich möchte sie aber gerne mal näher kennen lernen und so. Ich weiß aber nicht wie. Ich hoffe du hast eine Idee. Außerdem würde ich gern wissen ob es normal ist daß Ginny schon mit Jungen knutscht oder ob sie Frühreif ist. Ich und Ron glauben nämlich irgendwie daß wir Spätzünder sind. Ich hoffe es stimmt nicht, aber wir sind uns da nicht so sicher, weil wir auch noch keinen Stimmbruch und so etwas haben. Es wäre schön wenn du auch darauf eine Antwort hättest. Hoffe geht es geht dir gut. Bis dann Harry" Harry beeilte sich den Brief schnell zusammen zu falten und in einen Briefumschlag zu tun. Dann ging er in die Eulerei und suchte Hedwig, die gerade genüßlich eine Maus verschlang. "Hier Hedwig bring das schnell weg und beeil dich." Hedwig flatterte übermütig aus dem Fenster und Harry schaute ihr noch eine Weile nach, hoffend das Sirius die richtigen Antworten parat hatte. Als Harry sich wieder im Korridor befand kam ihm Beth entgegen. Ihre Haare wehten im Wind, der durch die Ritzen der Fenster zischte. Harry hatte das Gefühl, daß alles in Zeitlupe ablief. Es war seltsam. Er wußte er war allein mit ihr und es fiel eine gewisse Last von ihm. Jetzt war die Chance mit ihr normal zu reden, zumindest so normal wie möglich. "Hey Beth na alles klar" sagte Harry und winkte ihr zu. Sie lächelte ihm entgegen und kam auf ihn zu. Harry spürte wieder dieses seltsame Gefühl Magen. Ihm wurde wieder warm. Er durfte jetzt nur nicht die Nerven verlieren. Er versuchte tief durch zu atmen. "Na Harry wo mußtest du denn vorhin so schnell hin?" fragte die blonde Hübsche. Ihre Stimme klang in Harrys Ohren, wie wunderschöne Musik. Er merkte wie seine Knie langsam weich wurden, und er drohte um zu kippen. Mit Müh und Not hielt er sich senkrecht. Sein Gesicht war ganz heiß und er hätte schwören können, es war rot wie eine Tomate. "Ich also... ähm ich mußte nur mal auf die Toilette und was hast du noch so gemacht" stotterte Harry vor sich hin. Er wußte eigentlich nicht recht über was er mit Beth reden sollte. Quidditch vielleicht, schoß es ihm durch den Kopf. Doch er verdrängte den Gedanken gleich wieder. Ein so wunderschönes, zartes Mädchen würde sich sicher nicht für einen doch eher rabiaten Sport wie Quidditch interessieren. Aber er konnte bei ihr vielleicht mit seinen Abenteuern ein paar Bonuspunkte machen. Die Geschichte mit dem Stein der Weisen oder der Kammer des Schreckend würde sie sicher interessieren. Aber was wenn sie denken würde er wäre dann ein Angeber. Doch Harry kam nicht weiter zum nachdenken. "Sag mal stimmen die Geschichten eigentlich mit dem Stein der Weisen und so" fragte Beth und sah, wie Harry es zumindest empfand, sehr neugierig aus. "Ja.. aber woher weißt du davon" fragte Harry etwas schüchtern und unsicher. "Na es weiß doch jeder was der berühmte Harry Potter so alles treibt auch wenn es nicht alle glauben. Ich mein du bist der Einzige, der die Angriffe von du weißt schon wem überlebt hat." Beth klang richtig euphorisch, als hätte sie sich vorher genau über Harry informiert. "Ja das stimmt schon, aber ich rede nicht so oft darüber. Heißt das dann eigentlich daß du all das mit Voldemort glaubst und nicht wie die anderen dem Tagespropheten vertraust" fragte Harry schon bittend darum daß sie die Lügen aus dem Tagespropheten für unwahr hielt. "Nein ich habe nie so etwas geglaubt was im Tagespropheten stand. Ich glaube nämlich du bist ganz in Ordnung und der berühmte Harry Potter würde doch nicht lügen" sagte Beth mit einer Bestimmtheit, die Harry einen kalten Schauer über den Rücken jagte. "Aber was macht dich so sicher, daß ich nicht lüge" fragte Harry, wobei sich eine bestimmte Skeptik in seiner Stimme bemerkbar machte. Er war zweifelsohne froh darüber, daß Beth auf seiner Seite war. Aber die Zeit hatte ihn gelernt nicht blindlings jedem zu vertrauen. "Harry wenn ich ehrlich bin, ist es Dumbeldore der mich überzeugt. Er ist so zu sagen mein Großonkel oder so ähnlich. Auf jeden Fall war meine Mutter seine Nichte und ich glaube ihm kann man vertrauen." Sagte Beth und starrte dabei etwas schuldbewußt auf den Boden, als wäre es etwas Schlimmes mit Dumbeldore verwandt zu sein. "OK kann ich verstehen und es ist toll daß du mich nicht für einen Lügner hältst. Aber können wir vielleicht das Thema wechseln". Harry wußte nicht warum, aber es war ihm wohler nicht so offen über die Sache mit Voldemort zu reden. Er hatte in den letzten Wochen in Hogwarts gelernt, daß es unter Umständen manchmal besser ist, sich bedeckt zu halten. "Ok kein Problem. Ich habe gehört du spielst Quidditch. Du sollst gut sein oder", Beth war sich nicht sicher warum Harry das Thema wechseln wollte, wo er doch so viel hätte erzählen können. Doch manchmal war es besser die Leute nicht zu drängen, etwas zu erzählen, was sie gar nicht wollten und mit Quidditch kannte sie sich auch aus. "Ja also ich bin Sucher bei Griffindor und ich denke mal ich bin gar nicht schlecht. Spielst du auch Quidditch" fragte Harry, wobei er schon wieder etwas verlegen und eingeschüchtert klang. "Ich hab in Irland gespielt. Du mußt wissen dort gibt es auch eine Zauberschule. Ihr Ruf ist zwar nicht so gut, wie die von Hogwarts aber sie war ganz in Ordnung. In unserer Hausmannschaft war ich Treiber und ich war auch nicht schlecht". Gab Beth zurück und klang etwas kleinlaut, als wenn sie sich schämen würde. Harry hingegen fand es sehr interessant zu wissen, daß es in Irland auch eine Zauberschule gab und daß Beth sogar ein Treiber war. Ihrer Figur nach zu urteilen, hätte er sie höchstens als Sucher oder bestenfalls als Hüter eingestuft. So konnte er sein etwas überraschtes Gesicht auch nicht verbergen. "Was denn du schaust so komisch, glaubst du mir etwa nicht" fraget Beth, als sie den erstaunten Gesichtsausdruck von Harry bemerkte. "Nein, nein ich dachte nur ein Mädchen mit deiner doch eher zierlichen Figur sieht einem Treiber so gar nicht ähnlich" brachte Harry etwas zögernd hervor. "Wenn du willst kann ich dir ja mal zeigen wie gut ich bin. Eine Chance in die Hausmannschaft zu kommen hab ich ja nicht mehr, weil sie nur einen Hüter suchen. Leider ,aber ich werde mir auf jeden Fall jedes Spiel ansehen." Sagte sie entschlossen. Harry sah jetzt seine Chance gekommen. Wenn ihr Quidditch so zusagte dann würde sie sicher sehr beeindruckt sein, wenn sie sähe wie Harry schnell und wendig ,wie er war, den kleinen, goldenen Schnatz fing. "Was hältst du davon wenn du mich am Mittwoch zum Quidditchtraining begleitest. Danach könntest du mir ja noch zeigen wie gut du bist". Harrys Stimme klang erwartungsvoll. "Ja gerne was für einen Besen hast du denn. Ich hab einen Nimbus Zweitausendundeins" sagte sie, wobei sie etwas angeberisch klang, was aber nur aufgesetzt war. "Schön und gut so ein Nimbus Zweitausendundeins, aber was sagst du zu einem Feuerblitz" Harry hatte die selbe Angeberei, wie Beth, seiner Stimme zugefügt und lächelte sie nun hämisch an. Beth hingegen schaute ihn entgeistert an. "Du hast einen Feuerblitz. Das ist ja toll. Läst du mich den auch mal fliegen. Ich wollt mir ja auch einen kaufen, aber die sind so etwas von teuer, weil die englische Quidditchnationalmannschafft sie auch benutzt" sagte sie begeistert und gleichzeitig wehmütig. "Ja klar ich kann dich ja am Mittwoch dann auch mal fliegen lassen, wenn du willst ,ist kein Problem und ich hab ihn mir ja auch nicht selbst gekauft sondern hab ihn geschenkt bekommen" sagte Harry und war ganz stolz, daß Beth ihn um seinen Besen beneidete. "OK dann treffen wir uns Mittwoch im Griffindorraum. Ich glaub dein Training fängt um sechs an." Harry nickte zustimmend und Beth fuhr fort. "Dann treffen wir uns um fünf Uhr fünfundvierzig". Sie gab Harry die Hand zum Abschied und ging weiter. Harry war mehr als stolz auf sich. Nicht nur daß sein Besen so cool war, nein er hatte es auch geschafft einigermaßen normal mit ihr zu reden. In den nächsten vier Unterrichtsstunden ( Doppelstunde Wahrsagen und Pflege magischer Geschöpfe), dachte Harry nur an Beth. Er überlegte sich was er wohl auf seinem Besen für Kunststücke machen könnte um sie zu beeindrucken. Er paßte die ganze Zeit gar nicht auf und so geschah es daß er sich in Pflege magischer Geschöpfe Extrahausaufgaben einhandelte. Ron hingegen beäugte Harry die ganze Zeit nur etwas komisch. Er hatte schon längst bemerkt, daß Harry total abwesend war. Aber auch Beth konnte dem Unterricht wohl nicht so recht folgen. In Wahrsagen hatte sie die vollkommen falsche Seite in ihrem Schulbuch aufgeschlagen und anstatt Träume zu deuten, machte sie Handlesen, was zum Glück ohne Extrahausaufgaben geschah. Ron hingegen verhielt sich auch nicht viel besser. Er schaffte es zwar den Inhalt des Unterrichts einigermaßen zu verfolgen, doch seine Blicke hingen die meiste Zeit an Hermine. Erst als Dean Thomas in anstieß und ihm mitteilte daß er ziemlich bescheuert aussehe, unterließ er dies. Der Montag ging so ohne weiterer Ereignisse vorbei. Am Abend saßen Harry, Ron und Hermine im Griffindorgemeinschaftsraum und versuchten einen Teil des Hausaufgabenberges ab zu arbeiten. Harry mußte feststellen daß sich Ron besonders viel Mühe gab. Sonst klierte er seine Hausaufgaben in Windeseile auf die Pergamente, doch an diesem Abend schrieb er außerordentlich sauber und genau. Er versuchte auch so viel wie möglich von allein zu wissen ,ohne dabei ständig Hermine um Rat zu fragen. Weiterhin mußte Harry feststellen, daß sich Ron wohl über einige Dinge in den Pausen, die er in der Bibliothek verbracht hatte, ziemlich schlau gemacht hatte. Denn nur so ließ es sich erklären, woher Ron auf einmal alle Anwendungen von Sternenstaub wußte und wie man Mindikusse (kleine kaktusähnliche Pflanzen, die bei Sonneneinstrahlung einen Saft gegen Übelkeit abgeben) züchtete. Ohne Zweifel hatte Ron das alles nur für Hermine gelernt, die auch nicht weniger beeindruckt von Ron war, was sie ihm mit seltsamen Lauten deutlich machte. Harry konnte sich nach einer Weile ,aber leider nicht mehr konzentrieren. Er hatte schon zum dritten mal die selbe Zeile in dem Buch von Snape gelesen, und hatte Nichts verstanden. Er war immer noch am Überlegen, ob es auch klug war Beth zum Training ein zuladen. Was wenn er vom Besen fallen würde oder den Schnatz nicht fangen würde. Vielleicht würde man ihm auch einen Klatscher auf den Hals jagen. Er versuchte die Gedanken beiseite zu schieben, doch leider gelang ihm das nicht. So verabschiedete sich Harry von Ron und Hermine, die sich seltsam bescheuert, wie Harry fand, ansahen. Im Schlafsaal angekommen, legte er erst mal seine Schulbücher bei Seite. Er hatte ein seltsames Gefühl. Er war überhaupt nicht müde, eher aufgekratzt und zapplig. Doch was sollte er tun. Er zog sich seinen blau, weiß gestreiften Pyjama an und legte sich in sein Himmelbett. Die Vorhänge ließ er offen, damit ein wenig frischer Wind, von den offenen Fenstern im Schlafraum zu ihm dringen konnte. Harry wälzte sich von einer Seite zur anderen. Er konnte einfach nicht schlafen. Er dachte im Moment an so viele Dinge. An Beth, an Quidditch, an den Berg von Hausaufgaben, die nur darauf warteten erledigt zu werden, an Sirius. Was er wohl gerade machte dachte Harry, ob er in dem alten Haus seiner Mutter saß und Däumchen drehte. Er tat Harry irgendwie leid. Sirius konnte nichts tun. Nicht mal mit Frauen ausgehen oder etwas in der Art. Harry wußte nicht warum ihm jetzt gerade daß in den Kopf kam, doch der Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Sirius war sicher ein Frauenheld gewesen. Er hatte ja immer gesagt er und Harrys Vater die Coolsten auf der Schulewaren, doch er hatte Harry immer nur etwas von Lily, Harrys Mutter erzählt. Vielleicht war ihm ja mit Frauen mal etwas ganz Bescheuertes passiert, dachte Harry. Vielleicht war Sirius ja in Wirklichkeit genau so verklemmt wie Harry. Ja vielleicht, aber Sirius hatte niemanden den er fragen konnte ,schoß es Harry durch den Kopf. Was war jetzt also ,wenn sein Patenonkel keine Antworten auf seine Fragen hatte. Harry dachte und dachte nach. Er bemerkte gar nicht wie Ron, Neville, Seamus und Dean ebenfalls in den Schlafraum kamen und sich ins Bett legten. Es war bereits Mitternacht als Harry schließlich in einen traumlosen Schlaf fiel. Ron hingegen lag noch lange wach. Er dachte daran, daß er einem Mädchen im Grunde nichts zu bieten hatte. Er war Vertrauensschüler ja, aber es machte ihm nicht wirklich Spaß. Er fühlte sich immer schon etwas zurück geblieben. Außer vielleicht im Zauberschach. In der Bibliothek hatte er in Büchern nachgeschlagen, wie er diese verdammte Pubertät in Griff bekommen könnte. Doch was in den paar Büchern stand ,die er gefunden hatte, war nicht gerade hilfreich. Er überlegte, ob er vielleicht Fred oder George fragen könnte. Aber sie würden in sicher nur auslachen. Unser Ronispätzchen ist in der Pubertät gelandet, würden sie sagen, dachte Ron. Er war wütend, daß er niemanden fragen konnte, aber noch mehr war er wütend auf sich selbst. Wütend darüber daß er nicht etwas mehr war wie dieser Justin, dessen angeberische Art er im Grunde verachtete. Es war bereits drei Uhr morgens, als Ron in einen von Alpträumen durchzogenen Schlaf fiel. Er träumte er würde sich wie Justin benehmen und alle würden ich auslachen und Hermine würde ihn nie wieder sehen wollen, weil Ron nicht so war wie Justin. Die ersten Sonnenstrahlen schienen bereits in den Schlafraum, als Ron schweißgebadet aus seinem Alptraum erwachte. Die anderen Jungen schliefen noch. Ron zog sich seinen Morgenmantel an und schlüpfte in seine Hauschuhe, die sich ,nachdem Mrs. Weasley sie in den Ferien gewaschen hatte, ziemlich kratzig anfühlten. Noch etwas benommen stürzte Ron hinunter in den Waschraum und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Dann schaute er etwas verzweifelt in den Spiegel und mußte erschrocken feststellen daß ein dicker roter Pickel auf seiner Stirn Platz genommen hatte. Das kann doch nicht sein, dachte er und versuchte an dem Pickel herum zu drücken, was die Sache nur noch schlimmer machte. Gestern war er noch ein Spätzünder und heute steckte er scheinbar in der tiefsten Pubertät. Dabei lief es mit Hermine gerade so gut. Ron rannte wieder zurück in den Schlafraum und zog sich seine Sachen an. Dean und Neville waren inzwischen auch schon wach, doch keiner schien seinen Pickel zu bemerken. Als Rons seine Schuluniform endlich anhatte mußte er feststellen, daß die Ärmel seines Pullovers inzwischen etwas zu kurz waren. Er verfluchte den Tag schon jetzt und zog sich den Pullover wieder aus. Er hatte leider keinen größeren dabei, so bleib ihm Nichts anderes übrig als entweder den zu kleinen wieder an zu ziehen ,oder im weißen Hemd zu gehen, welches ihm aber ein wenig zu groß war, da es früher mal Charlie gehört hatte. Am Ende entschloß er sich für daß weiße Hemd. Er wußte in Zaubertränke würde er unten im Kerker fürchterlich frieren, doch daß war es ihm wert. Harry hingegen hatte Mühe an diesem Morgen die Augen auf zu bekommen. Sein Hals fühlte sich irgendwie rauh an und als er Ron Guten morgen sagte, bemerkte Harry daß sich seine Stimme seltsam tief anhörte. Es erschreckte ihn, doch Ron schien es nicht bemerkt zu haben. Wahrscheinlich weil er mit sich selbst schon genug zu tun hatte. Harry zog sich in windesheile an und stürmte hinunter zum Waschraum. Er versuchte diese komische Stimme mit Gurgeln zu bekämpfen. Doch nachdem er mindestens zwanzig mal gegurgelt hatte und sich schon fünf mal verschluckt hatte, gab er es auf. Es war halt nicht zu ändern, er war wohl oder übel im Stimmbruch gelandet. Doch er hatte eher das Gefühl, daß sich seine Stimme anhörte wie ein Grunzen. Er fand es widerlich und abstoßend und was würde nur Beth sagen. Er konnte sie schlecht ewig an schweigen, oder zumindest bis sich seine Stimme wieder normalisierte. Niedergeschlagen stapfte er herunter zur großen Halle um zu frühstücken. Als er unten neben Neville, der sich gerade ein riesiges Stück Schinken reinstopfte, Platz genommen hatte, fiel ihm erst ein daß er nicht auf Ron gewartet hatte, wie er es sonst immer tat. Aber heute war wahrscheinlich kein normaler Tag, wie jeder andere. Gestern noch fühlte sich Harry als Nachzügler und nun steckte er, wie er es empfand, in der tiefsten Pubertät. Das Leben konnte schon grausam sein, schoß es ihm durch den Kopf, als er sich ein wenig Rührei auf seinen Teller füllte. Ron stand abermals im Waschraum und beäugte seinen Pickel, mit einem Kamm versuchte er sich ein paar Haarsträhnen über den vermeintlichen Übeltäter zu kämmen. Leider hatte er keinen erfolg und so stampfte er hinunter zur großen Halle. Betrübt, wie er war, war es ihm nicht aufgefallen, daß Harry nicht auf ihn gewartet hatte. Hermine hingegen stand noch immer im Waschraum der Mädchen und beäugte sich von allen Seiten. Aus irgendeinem Grund kamen ihr ihre Brüste zu klein vor und ihre Schenkel zu dick. Ihr Harr gefiel ihr auch nicht mehr. Mit einem Kamm bürstete sie wütend durch die Haare. Das Ziepen der Haare trieb ihr Tränen in die Augen, die ignorierte es. Warum zum Teufel konnte sie nicht einen richtig schönen Busen haben und wunderschöne, schlanke, lange Beine. Nach endlosen Minuten der Pein, stützte sich Hermine wütend, und schweratmend auf den Waschbeckenrand. Sie verfluchte im Moment alles an ihr. Sie hatte das Gefühl sie müßte besonders schön aus sehen. Für wen eigentlich. Für Justin, oder war es doch für Ron. Irgend etwas in ihr sträubte sich gegen den Gedanken mit Ron etwas Ernstes an zu fangen. Eine unbändige Angst machte sich, bei dem Gedanken, in ihrem Körper breit und doch war da wieder diese wunderschöne, kribbelnde Gefühl in der Magengegend, wenn sie an Ron dachte. Sie schmiß die, mit Harren volle Bürste, in ihre Waschtasche und ging, noch immer mit Tränen im Gesicht, hinauf in den Mädchenschlafraum, wo sie sich noch für ein paar Minuten auf ihr Bett setzte. Neben dem großen Himmelbett stand auf ihrem kistenähnlichen Koffer ein Bild von ihr, Ron und Harry. Sie waren wirklich richtig gute Freunde, dachte sie. Vielleicht war es daß was sie daran hinderte mit Ron etwas an zu fangen. Vielleicht würden sie wenn es schief gehen würde nie mehr mit einander reden. Nein, daß wollte Hermine nicht. Entschlossen ging sie aus dem Schlafraum und versuchte so fröhlich wie möglich zu wirken. Sie wußte im Grunde gar nicht warum sie hinunter in die große Halle ging, sie würde so wie so nichts essen. Sie wollte nicht daß ihre Schenkel noch dicker wurden. Mit einem aufgesetzten Lächeln setzte sie sich an den Tisch, neben Harry und Ron, die beide auch nicht gerade fröhlich waren, und so ersparte sich Hermine einen Guten morgen Gruß. Harry stopfte sich mißmutig sein Rührei herein. Er wußte wenn er noch mehr essen würde, dann würde ihm sicher schlecht werden, aber was sollte es schon. Wenn er zu Madame Pomfrei müßte dann könnte diese vielleicht auch etwas gegen seinen vermeintlichen Stimmbruch tun. So schlang Harry sich immer mehr Rührei herein, gefolgt von Schinken und Toast. Ron achtete gar nicht darauf sondern war darauf bedacht sich so hin zu setzten, daß niemand seinen Pickel sah. So rutschte der Rotschopf hin und her und machte Dean damit ganz nervös. "Könntest du vielleicht mal still sitzen Weasley, ich versuche zu essen" schrie Dean schließlich und schmiß seine Gabel mit lautem Klirren auf seinen Teller. Die Umsitzenden waren so geschockt davon, daß es auf einmal ganz still wurde und alle sie anstarrten. Rons Ohren liefen schon wieder rot an. "Entschuldigung" gluckste Ron kaum hörbar zu Dean, welcher nur nickte und sich dann wieder seinem Frühstück zu wandte. Die Menge hatte sich auch schnell beruhigt und Ron hoffte nur inständig daß niemand seinen Pickel bemerkt hatte. Hermine schaute derweilen Harry beim Essen zu und beneidete ihn. Wenn sie jetzt so rein hauen würde, dann hätte sie sicher wieder zehn Kilo mehr auf den Rippen, dachte sie und versuchte ihren knurrenden Magen zu ignorieren. Harry stopfte sich inzwischen den dritten Toast herein und eine ziemliche Übelkeit machte sich bei ihm schon bemerkbar. In der ersten Stunde hatten Harry, Ron und Hermine mit Professor Mcgonagell Unterricht. Bereits nach den ersten paar Minuten dachte Harry er müsse sich jeden Moment übergeben. Sein Gesicht war weiß, wie daß eines der Hausgespenster und auf seiner Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet. "Geht es ihnen gut Mr. Potter" fragte Professor Mcgonagell schließlich. "Ich weiß nicht mir ist irgendwie nicht gut" gab Harry klein laut zurück. "Das glaube ich auch" erwiderte Mcgonagel und schielte über die Gläser ihrer Brille "Vielleicht ist es besser wenn Mr. Weasley sie in den Krankenflügel bringt" fuhr sie fort und schaute Ron, der immer noch versuchte seinen Pickel zu verdecken, mit einer Mischung aus Bemitleidung und Unverständnis an. "Ich denke Mr. Weasley scheint heute auch nicht so ganz auf der Höhe zu sein. Also marsch ihr zwei" sagte sie und befahl ihnen mit einem Handzeichen zu gehen. Ron und Harry schlurften aus dem Klassenzimmer, als hätten sie Strafarbeiten bekommen und begaben sich zum Krankenflügel. "Warum mußtest du auch so viel essen Harry" sagte Ron verständnislos, nachdem sie sich eine Weile angeschwiegen hatten. "Sorry man aber ich brauch was gegen Stimmbruch und wirklich Lust auf Unterricht habe ich heute auch nicht" sagte Harry etwas betrübt und hielt sich den Bauch, der sich inzwischen verkrampfte. "Ist ja OK, ich habe auch nicht wirklich Lust auf Unterricht und meinst du Madame Pomfrei hat was gegen Pickel" fragte Ron erwartungsvoll. "Na wollen wir mal sehen" Als sie im Krankenflügel ankamen mußten sie feststellen, daß es nicht nur ihnen schlecht ging. In einem Bett lag Luna Lovegood, die sich, wie es aussah, versucht hatte mit einem Zauberspruch die Harre zu färben. Leider war jetzt ihr ganzer Körper blau. In einem anderen Bett lag Susan Bones, die sich wohl versucht hat die Harre zu schneiden und jetzt einen Punker hatte. Madame Pomfrey war gerade damit beschäftigt einen anderen Patienten zu versorgen, als Ron an ihrem Zipfel zog um sie auf sich aufmerksam zu machen. Erschrocken drehte sich Madame Pomfrei um und gab den Blick fei Ginny die wohl gerade von ihr verarztet wurde. Ron blieb fast das Herz stehen als er sah, daß seine Schwester geschminkt war und Unmengen Haarspray in den Haaren hatte. An ihrem Bein zog sich eine lange Schnittwunde entlang, so wie es aussah hatte sie versucht sich die Beine zu rasieren. "Ginny sag mal spinnst du" sagte Ron gereizt und schüttelte seine Schwester etwas grob. "Ach Ron halt die Klappe liest du denn keine Zeitungen wie "Zauberer von Heute" und "Was heute in ist ,ist morgen out" schrie sie Ron entgegen. "Sag mal geht's dir noch gut" warf Ron ein. "Nein aber du solltest mal was an deinem Outfit ändern und versuch den Pickel da über zu schminken" sagte Ginny arrogant und verschränkte die Arme vor der Brust. "Dann schreib ich halt Mum was du hier treibst" sagte Ron eingeschnappt und ging rüber zu Harry, der sich inzwischen auf ein Bett gelegt hatte und von Madame Pomfrei untersucht wurde. Ron und Harry verbrachten beide den Rest des Tages im Krankenflügel. Beiden ging es zwar gut, aber keiner hatte Lust auf den Unterricht. Und auf die Fragen ob Mdame Pomfrei vielleicht etwas gegen Stimmbruch oder Pickel hatte, bekamen sie nur niederschmetternde Antworten, von wegen da muß jeder durch. Am Nachmittag kurz bevor der Unterricht vor bei war erschien auch Hermine im Krankenflügel begleitet von Beth. Hermine sah ungewöhnlich geschafft und blaß aus, stellten Harry und Ron fest. Hermine schaute die beiden Jungs die auf einem Bett saßen und in Büchern über die Pubertät, welche Madame Pomfrei ihnen gegeben hatte, stöberten nicht an. Es war ihr peinlich aus dem Unterricht geleitet zu werden, weil sie daß Gefühl hatte jeden Moment um zu kippen. Madame Pomfrei brachte Hermine zu einem Bett und stieß dabei einen leichten Seufzer aus, während Beth auf Ron und Harry zu kam. "Hey Harry los daß ist jetzt deine Chance sie zu küssen" sagte Ron flüsternd und stieß Harry an. Dieser war sich nicht ganz sicher ob das der richtige Zeitpunkt war, ob es einen richtigen Zeitpunkt überhaupt gab. "Ron glaubst du wirklich" fragte Harry ungläubig und spürte einen Anflug von Panik aufkommen. "Klar das schaffst du schon. Ich geh rüber zu Hermine und seh mal was ihr fehlt" sagte Ron augenzwinkernd und schritt an Beth vorbei zu Hermine. "Hey Harry na wie geht's dir" fragte Beth und setzte sich an die Kante des Krankenbettes. "Geht schon wieder und wie war der Unterricht so" Harry wußte gar nicht wovon er redete, es war total hirnlos was er da fragte und seine Stimme hörte sich immer noch seltsam fremd an. "Snape hat uns heute noch ein paar Aufgaben zum Buch gegeben, aber brauchen wir erst in zwei Wochen zu haben" sagte Beth und schien Harrys rauhe Stimme gar nicht bemerkt zu haben, was Harry ungemein freute und sicherer machte. Ron hatte sich unterdessen zu Hermine gesellt, die ihn stark an Harry erinnerte, so weiß wie sie war. "Na was fehlt uns denn" scherzte Ron. "Hab nur noch nichts gegessen" sagte Hermine etwas patzig und wandte ihren Blick zum Fenster. "Warum denn das nicht" fragte Ron etwas ungläubig. "Na weil ich dann fett werde" schrie Hermine und schaute Ron direkt in die Augen. Der wußte gar nicht wie ihm geschah und wich zurück. "Aber Hermine du bist doch schlank" entgegnete er und schaute etwas entgeistert, als wäre es das Dümmste was er je gehört hatte. "Ja klar das sagst du jetzt nur so" wisperte Hermine mit tränenerstickter Stimme und drehte sich wieder weg damit Ron ihre Tränen nicht sehen konnte. Ron hingegen sah seine Chance gekommen, früher als er dachte. So hilflos würde Hermine so schnell nicht mehr sein. Langsam drehte er Hermines Kopf zu sich und kam immer näher auf ihr Gesicht zu. Ron wurde warm, doch er würde daß jetzt durch ziehen. Harry starte etwas fassungslos an Beth vorbei. Ron tut es jetzt, schoß es ihm durch den Kopf. Er mußte es auch tun schnell, und zwar sehr schnell. Er sammelte all seinen Mut zusammen und schaute Beth tief in die Augen dann kam er immer näher auf sie zu. Er war nervös, sein Herz pochte, seine Lippen kamen denen von Beth näher und näher er schloß die Augen. Seine Lippen berührten Beths. Harry fand es wunderbar, ein Gefühl von Glück durchströmte ihn. Ron hatte inzwischen auch Hermines Lippen erreicht und das wunderbare Gefühl im Magen breitete sich über seinen ganzen Körper auf. Doch dann fühlte er wie eine Hand ihm eine scheuerte und er mußte mit erschrecken feststellen, daß es Hermine war, die in mit vor Zorn funkelnden Augen ansah. "Sag mal spinnst du" schrie sie und sprang auf. In ihrem Körper war keine Spur mehr von Erschöpfung. "Idiot" schrie sie und scheuerte Ron, noch eine und ging wütend, stampfend aus dem Krankenflügel. Harry erging es auch nicht besser. Gerade als Harry begann Gefallen daran zu finden, drückte Beth ihn entschieden weg. "Du bist ja noch schlimmer als die anderen Testosterongesteuerten Idioten hier" schrie sie und sprang auf "Ich hab mich wohl in dir getäuscht du bist ein Arschloch" fuhr sie fort und verließ ebenfalls wütend den Krankenflügel. Harry wollte noch was sagen, doch Beth war schon verschwunden. Doch es war noch nicht vorbei, denn leider war daß ganze nicht ganz unbemerkt geblieben. Und als Harry und Ron sich gerade hoffnungslose Blicke zuwarfen kam Madame Pomfrei auf sie zu und stellte sich genau zwischen sie. Ihr Nasenflügel flatterten, so wütend war sie. "So jetzt ist Schluß jedes Jahr das selbe. Ihr seit alle nur noch Hormongesteuert. Und ihr zwei seit so gut wie tot. Ich schreib euren Eltern und Potter in deinem fall den Dursleys und ich hoffe die bringen euch Vernunft bei und nun raus, los. Und Weasley nimm deine Schwester mit und sorg dafür daß sie sich wieder normal an zieht." Ron nahm Ginny an die Hand, welche sich nur unter größter Mühe mit ziehen ließ, und verließ mit Harry den Krankenflügel. "Oh Gott Harry ich bin Tod, wenn Mum das erfährt" klagte Ron und zog die bockige Ginny weiter hinter sich her. "Ich weiß und ich könnte wetten mir verabreicht sie auch ne Standpauke" sagte Harry und schüttelte den Kopf. "Tja super gestern noch Spätzünder und heute wahrscheinlich Frühreif" entgegnete Ron. "Du meinst wohl gestern noch Spätzünder und heute Vollidiot" ergänzte Harry und schritt lachend voran. -------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)