Luna Sea von abgemeldet (Image or Real) ================================================================================ Kapitel 17: Moon ---------------- Ryu schlenderte durch seine Wohnungstür und wurde sofort von seinen zwei Hunden angefallen, die sich schon den ganzen Tag freuten ihn zu sehen. Bevor er auch nur schaffte die Tür hinter sich zu schließen sprangen die zwei Mischlinge schon gegen seine Brust und warfen ihn ein Stück nach hinten. Er knallte mit dem Kopf gegen die Tür und schloß sie somit auch gleich. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht rieb er sich den Hinterkopf und streichelte seine beiden Lieblinge. Die Hunde ließen sich einen Moment von ihm streicheln und liefen dann schonmal vor ins Wohnzimmer. Ryu zog sich in seinem Zimmer um und schreitete dann in die Küche um sich ein Glas Wasser zu holen. Er füllte auch die Näpfe der Hunde nach und packte sich als nächstes glücklich auf die Couch. Er brauchte jetzt unbedingt eine Entspannung. Die Gedanken um Sugi und J ließen ihn aber einfach nicht zur Ruhe kommen. Er wollte auf keinen Fall das sich die Band trennte nur weil J mal wieder einen seiner bekloppten Scherze machen musste. Und wer konnte schon wissen ob Ino wirklich schaffte ihn dazu zu überreden das er sich noch heute Abend bei Sugi entschuldigen würde? Natürlich hatte Ino ein gutes Verhältnis zu J, das wußte Ryu schon seit er in die Band eingetreten war. Aber er hatte auch mitbekommen das J sehr eigensinnig und zickig sein konnte wenn er nur wollte. Wer wußte schon ob in diesem Moment nicht schon alles vorbei war? Wahrscheinlich schlugen sich J und Ino gerade weil dieser ihn um eine Entschuldigung bei Sugi gebeten hatte. Die Hunde merkten das Ryu sich offensichtlich Sorgen machte und kuschelten sich stillschweigend an seine Seite. Ryu konnte einfach seine Gedanken nicht abschalten und auch die Müdigkeit half ihm nichts. Entschlossen nahm er sich einen Block aus dem Schrank und setzte sich auf seinen winzigen Balkon. Oben am schwarzen Nachthimmel strahlte der Mond in all seiner Schönheit auf ihn herunter. Das Mondlicht erleuchtete sein Gesicht und wie gebannt starrte Ryu zum Himmel hinauf. Dieses Licht erfüllte ihn mit Hoffnung, noch nie hatte er etwas schöneres gesehen. Automatisch musste er an Sugi denken, der Mond war mindestens genauso erhaben über alle anderen wie Sugi selbst. Aber all das was er in Gedanken schon tausendmal zu ihm gesagt hatte, würde ihn nie erreichen. Denn wenn er vor ihm stand dann konnte er gar nichts mehr sagen. All die Sachen die er sagen wollte schwirrten zwar noch in seinem Kopf herum aber er brachte kein einziges Wort über die Lippen. Ohne noch weiter zu überlegen setzte er den Stift aufs Papier und schrieb seine Gedanken auf. Er ließ all seine Gefühle auf das Papier fließen, wollte diesen Moment für ewig einfangen. Er wollte daran erinnert werden, immer wenn er es lesen oder singen würde. Vielleicht konnte er das mit aufs Album bringen? Für ein Lied mehr oder weniger hatten sie sicher noch Platz. Während er seine Gefühle niederschrieb liefen Tränen über sein Gesicht. Er würde das singen, immer und immer wieder, doch Sugi würde nicht wissen das dieser Text an ihn gerichtet war. Vielleicht würde er es niemals erfahren? Aber wenigstens hatte Ryu es dann einmal zu ihm gesagt, auch wenn er nicht wußte das es an ihn gerichtet war. Er wünschte sich er könnte diesen Augenblick festhalten, dieses Bild vom Mond, es brannte sich in sein Gedächtnis und strahlte dort auch noch Jahre nachdem er den Song "Moon" geschrieben hatte. Als es keinen Platz mehr auf dem Blatt gab hörte er auf zu schreiben. Er las sich alles noch einmal durch und verbesserte einzelne Stellen. Wieder richtete sich sein Blick auf den klaren Himmel und den verzauberten Mond. Einzelne Wolken zogen an ihm vorbei und gaben ihm ein leicht unheimliches aussehen. Dieser Moment gehörte nur Ryu allein. Er konnte sich einfach nicht von den hellen Strahlen abwenden, so sehr er es auch wollte, es ging nicht. Sie nahmen ihn mit all ihrer Schönheit und dem nächtlichen Zauber gefangen. Er stand noch Ewigkeiten auf dem Balkon und starrte in den Nachthimmel hinaus. Irgendwann hatte er dann so großen Durst das er rein gehen und einen Schluck Wasser trinken musste. Der Zauber war gebrochen und der Moment in die Winde der Zeit verflogen. Seine Hunde schauten ihn treu- doof an als wenn sie fragen wollten "Geht es dir wieder besser?" Ryu trank das Glas aus und warf den Block auf seinen Tisch. Er beugte sich liebevoll über die Hunde und kraulte sie im Nacken "Keine Sorge, eurem Herrchen geht es gut!" Seufzend brachte er das Glas in die Küche und knipste das Licht im Zimmer aus damit er schlafen gehen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)