Zukunft ist Vergangenheit und Gegenwart ist Fluch von abgemeldet (- demnächst gehts weiter -) ================================================================================ Kapitel 3: Lose Myself ---------------------- Chap. 3: Lose Myself "Es zieht uns näher zur Sonne hin doch wir fürchten das Licht. Wir glauben nur an Lügen, verachten, verzicht," nuschelte eine Gestalt vor sich hin. Sie saß auf einem Stein direkt gegenüber einer Wasserquelle die aus einer Höhle in einem kleinen Hügel floss. Dieser Hügel war überdeckt mit Gras, verdeckt mit Bäumen und Sträuchern. Einige bunte Elfen schwirrten hin und her und mitten in dem kleinen See, auf einer Seerose, quakte ein Frosch. "Hier wird mich keiner finden. Ich hätte den Ort ja nicht mal selbst gefunden, wenn ich mich nicht verfranzt hätte, von einem Werwolf gejagt, eine Böschung heruntergekullert und quer durch ein Unterirdisches Labyrinth geirrt wäre. Okay, es war eher ein Abwasserkanal oder so was in der Art, weil das Wasser mir wortwörtlich bis zum Hals gestanden hat. Irgendwie zieht mich dieser Ort total in seinen Bann," dachte Draco vor sich hin als eine Elfe auf seiner Schulter landete und ihn mit einem lauten "Hallo!" aus seinen Gedanken riss. Gerade als Draco sich umgedreht hatte um die Elfe anzusehen machte sie eine Drehung und löste sich in Luft auf. "Bildschön, verderblich und verdammt. Ja, sterblich warst du ein mal. Doch nun ist diese Zeit Vergangenheit - lass sie ihn Frieden ruh'n," flüsterte eine Stimme in Draco's Ohr und erschrocken drehte er sich um. Ein groß und schlank gewachsener Mann, ganz Schwarz gekleidet stand vor ihm auf einen Stock gestützt. Seine Haut war noch blasser als die seinige, seine Augen noch leerer und auf seiner schwarzen Kragenrobe, die mit dem leicht wehenden Wind schwenkte, klebte Blut. Seine langen, dunkelbraunen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden und er grinste spöttisch. "Was ... wer ... wer sind sie," stammelte Draco doch ehe er sich versah kniete der Mann neben ihm und legte eine Schulter um seinen Hals. "Kennst du mich nicht mehr," fragte er entzückt und Draco schüttelte nur leicht den Kopf. Als er seinen Mund öffnete um weiter zu sprechen erkannte Draco die Zähne des Mannes - blutverschmierte, spitze Zähne. "Sie sind ein ...," wollte Draco anfangen doch der Mann hielt im einen Finger vor den Mund. "Hörst du es," fragte er den jüngeren. "Nein, was," verwirrt blickte der Angesprochene in den Wald und dann zu dem Fremden. "Du hast recht, hier ist nichts. Niemand. Niemand außer uns," erklärte er und erst jetzt viel Draco auf, dass die Elfen verschwunden waren, alles still war und grau und neblig erschien. "Du bist wunderschön mein Freund," erklärte der Mann und fuhr mit einer Hand über Draco's Wange. "Lestrad hat von dir erzählt. Er meinte dass er geweint hat, als er dich erschaffen hat. Jetzt versteh ich ihn," murmelte er leise, dass nur Draco ihn verstehen konnte und seinen Atem auf der Wange spürte. "Erschaffen," fragte Draco verwirrt nach und der Unbekannte nahm seine Hand und führte sie erst zu seinem, dann zu Draco's Hals. "Was ...," fing Draco an als er zwei kleine Löcher in seinem Hals spürte doch die Gestalt neben ihm antwortete für ihn," ... Bisswunden." Draco starrte ihn entsetzt an. "Lestrad wurde bestraft. Dir wird also nichts geschehen," fügte der Unbekannte hinzu. "Wieso bestraft," fragte Draco etwas unsicher und ängstlich nach. "Es ist verboten einen so jungen Vampire zu erschaffen, denn sie werden nie Erwachsen und lernen die Vorzüge nicht kennen," erklärte der Fremde dem Unwissenden," Erinnerst du dich an die Stimmen? Ja, genau die welche du Nachts gehört hast. Er hat dich gerufen. Je mehr du dich gewehrt hast, desto mehr wollte er dich. Er hat es geschafft und es mit seinem Leben bezahlt ... gut das hat er eigentlich schon früher aber jetzt ist er endgültig von der Bildfläche verschwunden." "Wieso wollte er gerade mich," fragte Draco doch darauf schien der Fremde keine Antwort zu haben. "Ich denke ... weil du aus der neuen Welt bist. Verdammte aus der alten Welt brauchen so was wie Partner," erklärte er etwas unsicher, was Draco sehr verwunderte. "Also gibt es Vampire wirklich? Mein Vater hat immer gesagt sie wären eine Erfindung eines durchgeknallten und betrunkenen Iren, der ins falsche Flugzeug gestiegen ist und über Rumänien abgeworfen wurde. Knoblauch und ein Pflock ins Herz wären nur Aberglaube," fasste Draco immer noch verängstigt zusammen. "Ich erinnere mich an ihn. Lucius stimmt's? Ja, der Vater aller Lügen," grinste der Unbekannte und Draco sprang in diesem Moment auf. "Reden sie nicht so über ihn! Ich weis nicht mal wer sie überhaupt sind und trotzdem wagen sie es, meine Familie zu beleidigen," schrie er wütend heraus und wollte sich umdrehen, als er am Handgelenk gepackt und zurückgerissen wurde - direkt in die Arme des Unbekannten welcher ihn fest umklammerte. "Deine Familie sind jetzt wir. Du musst dich uns anschließen. Ich verstehe dass du sie liebst, aber alles was wir lieben verwehst irgendwann. Versteh doch Draco, die Welt verändert sich, wir nicht. Das ist die Ironie die uns tötet. Viele von uns haben nicht die Ausdauer für die Ewigkeit," erklärte er, vernahm einen Schluchzer des Jungen und drückte ihn näher an sich, welcher sich sofort an ihn klammerte. "Aber ... wie soll ich es ihnen beibringen? Und was ist mit dem Tageslicht? Und ... ," stammelte der verstörte Junge von sich und blickte mit Tränen in den Augen zu dem Mann hinauf. "Och, dass kriegen wir leicht geregelt. So was gilt erst nach zweihundert Jahren Vampirdasein, also macht es dir in nächster Zeit nichts aus, musst halt nur genau mitzählen. Mein Onkel hatte sich mal um einen Tag verzählt, wollte gerade zur Haustüre rausgehen um beim Bäcker Wecken zu kaufen, stolperte die Treppen hinab, krachte ins Sonnenlicht und verfiel zu Asche. Und erzählen wirst du es keinem. Ich werde Nachts hier warten und wenn du Hunger hast kommst du einfach gegen Mitternacht vorbei und wir gehen zum Essen. Engländer haben das schmackhafteste Blut, hast du das gewusst? Die Franzosen kann man vergessen, diese zähen Dinger und die Italiener sind sowieso nichts Wert. Mich wundert's dass die noch leben, bei ihrem Blutgehalt wird doch kein Mensch satt. Auch wenn du nicht hier her kommst werden wir uns immer wieder begegnen, denn die Gefahr bindet dich an mich," sprach er und streichelte dem Jungen über den Rücken. "Ich versteh trotzdem nicht wieso dieser Lestrad gerade mich gewählt hat? Ich meine, er hätte doch sicher auch andere beißen können oder," fragte Draco nach und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen weg. "Tja, deine Jungend, deine Unschuld, deine Einsamkeit und dein Schweigen haben in fasziniert. Er konnte dir einfach nicht ... wie sagt man ... wiederstehen," erklärte er und lachte leise," schau ins Wasser." Draco tat was ihm gesagt wurde und blickte in den See. Er hatte gehofft dass es nur eine Spiegelung war doch als er an seine Zähne bestätigte es sich. "Och Gottchen, sie sich einer diese Beißer an. Wie soll ich denn damit eine Pizza essen, ohne dass ich durchbeiße und auf meiner Zunge rumkaue," fragte er sich selbst und plötzlich tauchte der Frosch wieder auf und quakte, einige Elfen kamen auch wieder zum Vorschein und der Wald strahlte wieder so, wie in der Zeit bevor der Unbekannte aufgetaucht war. Unbekannter? Ja wo war er denn hin? "Tja, ich werde mich dann wohl auf den Rückweg machen. Hoffentlich finde ich den Weg überhaupt," sprach er leise vor sich hin und drehte sich um. Langsam ging er den Weg zurück den er gekommen war und blickte sich um. Alles schien jetzt so anders, so leblos, so grau und vor allem fühlte er sich hier überflüssig. Er wusste nicht warum, aber es war so. Er hatte den Wald immer so genossen doch jetzt, fand er, dass er im Weg rumstünde. "Wieso stehen hier diese Bäume? Immer muss man drum rum laufen und vergeudet damit seine Zeit. Und Zeit ist Geld und Geld ... hab ich genug. Aber trotzdem hab ich's eilig, schließlich schüttet es hier wie aus Eimern. War das vorhin auch schon so? Na ja, hoffe mal es hört bald wieder auf, denn ich seh aus wie ein nasser Pudel mit einem fettigen Plattkopf. Wieso geht hier nicht ne Straße entlang? Moment mal, ich brauch jetzt doch hoffentlich keinen Sarg in meinem Zimmer oder? Na ja, ich hoffe mal nicht. Wär' schon ein bissel doof," fragte er sich selbst und dachte daran wie es wohl aussehen würde, einen großen Sarg im Zimmer stehen zu haben. Bei dem Gedanken lachte er leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)