CIL-Fanfic-WB:Odins Auge von abgemeldet (so komplett abgeschlossen) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9- Man sieht sich immer zweimal -------------------------------------------------- so hallo zusammen hier ist das vorletzte kapitel! viel spaß dabei! Kapitel 9- Man sieht sich immer zweimal Sie hatten beide keine Verfolger bemerkt, waren sich aber nicht sicher, ob nicht einer der Passanten dazu gehörte. Nach einigen Metern trennten sie sich. Im Vorhinein hatten sie einen Treffpunkt verabredet. Ziellos liefen beide durch die Menschenmengen. Sie verschmolzen mit einigen größeren Gruppen, sonderten sich wieder ab, betraten ein Kaufhaus, verließen es durch einen anderen Ausgang und drängten sich weiter vorwärts. Elisabeth kam nach einer Stunde im, zu ihrer Überraschung leeren, Mc Donald' s an. Sie blickte sich suchend nach Max um, fand ihn aber nicht. Aus der Not machte sie eine Tugend. Ohne sich anstellen zu müssen, gab sie ihre Bestellung auf und bekam auch prompt das gewünschte Essen. Zufrieden setzte sie sich an einen der Tische. Sie blickte sich unsicher um. Noch niemals war sie in einem Restaurant, egal welcher Art, gewesen, welches so leer war. Es waren höchstens noch vier andere Gäste im Mc Donald' s. Sie blickte auf die Uhr. Es war erst halb elf, sicherlich lag es daran. Noch niemand hatte Mittagspause, die Schulen waren noch nicht zu Ende, wer also sollte hier sein und essen? Sie versuchte so, verzweifelt das ungute Gefühl zu unterdrücken. Jetzt war sie froh, einen Tisch am Fenster zur Straße genommen zu haben, hier würde man ihr wenigstens nicht so schnell etwas antun können. Gelangweilt saugte sie am Trinkhalm. Immer noch war von Max nicht das Geringste zu sehen. Sie nahm ihre Kette in die Hand und ließ sie gelangweilt vor ihren Augen hin und her baumeln. "Entschuldige, dass es so lange gedauert hat! Ich war noch einkaufen." Überrascht sah Elisabeth in Max' Augen. "Ich habe dich gar nicht kommen hören!", gab sie zu. "Das habe ich gemerkt." Sein Blick fiel auf das Tablett vor ihr, "Und auch schon gegessen. Also Elli, das finde ich gar nicht freundlich." Er fischte sich einige kalte Fritten aus der Schachtel. "Ist irgendwas?", erkundigte er sich als Elisabeth in einige Momente anstarrte. Sie wurde rot vor Verlegenheit. "Nein, nur ist es lange her, dass mich jemand Elli genannt hat. Sehr lange." "Hm, nennt dich denn niemand deiner Freunde so?", fragte er überrascht und griff nach ihrem Becher. Vielsagend gab sie keine Antwort. "Was hast du denn gekauft?", erkundigte sie sich, dabei beobachtete sie fasziniert, wie Max alle kalten Überreste ihrer Essens vernichtete. "Nichts, was man hier so in der Öffentlichkeit zeigen sollte." Er schob ihr eine der Tüten hinüber. Elisabeth nahm sie auf den Schoß und spähte in die Tüte. Und ob der Inhalt nicht für unbekannte Augen geeignet war! Sie sah als erstes einen schwarzen, schlanken Revolver, einige kleine Patronenpackungen und eine zweite Waffe. "Die silberne ist für dich. Ich glaube, du solltest lernen, wie man damit umgeht." Ernst sah er ihr in die Augen. Sie räusperte sich. Einmal vielleicht sogar auf einen Menschen schießen zu müssen, war niemals Teil ihrer Lebensplanung gewesen, noch nicht mal der Besitz einer Waffe war vorgesehen. "Ist dir noch was eingefallen? Irgendeine Idee, was du so Interessantes gefunden hast? Oder, warum die dein Gedächtnis so manipuliert haben?" "Nein, wenn ich mich an etwas erinnere kommt es unerwartet, wird durch etwas Bestimmtes ausgelöst. Bis jetzt war noch nichts." Sie unterhielten sich noch einige Minuten über ihrer Beobachtungen auf dem Weg zu diesem Mc Donald' s. Langsam füllte sich der Laden weiter mit jungen und alten Menschen. Elisabeth entspannte sich langsam und fühlte sich unter all den Menschen außerordentlich sicher. "Ich geh nur noch mal kurz zur Toilette, dann können wir weiter. Ich hoffe, wir haben sie auch wirklich abgehängt.", äußerte sie noch mal ihre Bedenken und verschwand in Richtung der Toilette. Max blieb allein zurück. Die Toiletten befanden sich im Keller des Gebäudes. Ein unangenehmer Geruch schlug ihr schon auf der Treppe nach unten entgegen, doch in den Toilettenräumen war der Gestank kaum noch auszuhalten. "Gott, nur schnell wieder raus hier.", keuchte sie erstickt und wollte sich umdrehen, um den Raum zu verlassen. "Wenn Sie uns geben, was wir wollen, können Sie vielleicht wirklich schnell wieder hier raus. Das kommt ganz auf Sie an.", erklang die rauchige Stimme des Kleinen hinter ihr. Unvermittelt blieb sie stehen. "Ihnen was geben?", forschte sie zaghaft. Sie wagte nicht, sich umzudrehen, in die Mündungen der Waffen zu blicken und zu wissen, dass sie nicht die geringste Chance hatte. "Sie wissen genau, wovon wir reden. Dieser Vollidiot von Psychiater hat Scheiße bei ihrem Freund gebaut! Wir wissen, dass er sich wieder an alles erinnert und mit Sicherheit hat er Ihnen auch schon alles erzählt. Also los, her damit." Er klang immer noch ruhig und vollkommen selbstsicher. Kein einziges Mal hatte er seine Stimme erheben müssen, um etwas zu verdeutlichen, allein die Art, wie er es sagte, genügte. Elisabeth zitterte am ganzen Körper. "Ich weiß wirklich nicht, was Sie von mir wollen! Ich habe nichts, was ich Ihnen geben könnte!" Für ihre nächsten Worte schämte sie sich schon in dem Moment, in dem sie diese aussprach, aber sie waren gesagt und nicht mehr rückgängig zu machen. "Wenn Sie was haben wollen, gehen Sie doch zu Max! Er ist doch derjenige den Sie suchen!" Ihre Stimme überschlug sich, wurde zu einem spitzen Kreischen und sie drehte sich schließlich doch um. Ihre Angst wurde stärker und verwandelte sich in Panik. Ihre Brust schnürte sich zusammen, das Atmen fiel ihr schwer und das Zittern verstärkte sich. "Wenn dieser Typ gewusst hätte, wo es ist, wäre er nicht mehr am Leben. Uns blieb nichts anderes übrig, als die unbegreifliche Anziehung zwischen ihm und dem Auge auszunutzen. Und was war? Er hat uns zielsicher zu Ihnen geführt. Also, jetzt her damit!" Er war immer näher gekommen. Jetzt stand er so nah bei ihr, dass sie ihn ohne Probleme hätte anfassen können, wenn sie es gewollt hätte. Doch dazu war sie nicht annähernd in der Lage. Sie hatte wirklich nicht die geringste Ahnung, was er von ihr wollte. Er erzählte etwas von Anziehung und zu ihr bringen, alles Sachen, die ihr unerklärlich waren. Sie schluckte den bitteren Kloß in ihrem Hals hinunter und zwang sich dazu klar zu denken. Seltsamerweise war der Kleine allein, von dem Bulligen oder sonst irgendjemandem, war nicht die geringste Spur zu sehen. Er musste sich seiner ziemlich sicher sein. Bitter korrigierte sie sich, er war sich sicher, dass die Waffe in seiner Hand ihre Wirkung nicht verfehlen würde. "Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich nicht weiß, was Sie von mir wollen!" Verzweifelt starrte sie ihn an. Sie merkte, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten, was dem Kleinen sichtlich Freude bereitete. Sie hörte, wie Schritte den Flur entlang polterten und Sekunden später ein Unbekannter hereinstürzte. "Hast du es? Wenn nicht, mach' hinne, der Typ ist auf dem Weg nach hier unten." Elisabeth wusste nicht, ob sie froh oder entsetzt sein sollte. Max kam, um nach ihr zusehen, aber sie wusste ebenso sicher, dass keiner der beiden zögern würde ihn über den Haufen zu schießen. Der Kleine zog gemächlich einen Schalldämpfer aus einer Innentasche, schraubte ihn auf und zielte wartend auf die Tür. Doch es kam niemand zur Tür hinein, noch hörte man Schritte auf dem Gang. Der Freund des Kleinen zuckte unwissend mit den Schultern. "Er ist ganz sicher hier in die Richtung gegangen. Ich war mir sicher, dass er runter kommen wollte." Unsicher schüttelte er den Kopf, wand sich in Richtung Tür und ging in den Gang. Was danach geschah dauerte nicht mal eine Sekunde. Er hatte eben den Gang betreten, da ertönte ein leiser Knall. Durch die Tür sah man, die in schwarz gekleidete Gestalt, straucheln. Blut lief am schneeweißen Türrahmen hinab. Haltlos sackte der Mann zu Boden. Unter seinem Kopf bildete sich eine stetig größer werdende Blutlache. Der Kleine hatte noch nicht mal mit der Wimper gezuckt, als der Mann starb. Unablässig zielte er auf die offene Tür. Elisabeth atmete hastig. Er hatte gewusst, dass jemand hinter der Tür stand und dieser jemand war mit hundertprozentiger Sicherheit Max. Er hatte seinen Partner geopfert, um Max voll ins Visier zu nehmen. "Max, nicht reinkommen! Er zielt auf die Tür!", brüllte sie mit voller Kraft in Richtung der Tür. Der Kleine schwang sich mit wutverzerrtem Gesicht zu ihr, brachte die Waffe wieder in Anschlag und schoss. Elisabeth kniff die Augen zusammen. Ihr Herz hämmerte unrhythmisch in Ihrer Brust. Den Atem hatte sie angehalten, die Hände zu Fäusten geballt und sie schickte das letzte Gebet an Gott. Doch sie wartete vergebens auf den Schmerz. Nur langsam wagte sie, wieder zu atmen. Die Augen hielt sie immer noch geschlossen. Sie spürte, wie etwas warmes ,feuchtes ihr Gesicht hinab lief. Spürte wie ihre Bluse an ihrer Haut klebte. "Elli! Ist alles in Ordnung?" Max stand neben ihr und hatte ihren Arm gepackt. Nur langsam öffnete sie die Augen wieder. Sie tastete mit den Händen ihr Gesicht ab. Doch sie sah längst, was da in ihrem Gesicht klebte. Auf ihrer Brille waren überall feine, rote Sprenkel zu sehen. "Ich... bin... in Ordnung.", erklärte sie wenig überzeugend. "Ich habe die beiden erschossen. Ist alles wieder O.k., Elli? Sie können dir nichts mehr tun." Max zog sie in seinen Arm und wiegte sie leicht hin und her. "Komm Mädchen! Reiß dich zusammen! Das ist mit Sicherheit nicht unbemerkt geblieben! Wir müssen hier weg. Wasch dein Gesicht und dann komm!" Er strich ihr noch einmal über die Haare und schob sie dann sanft zum Waschbecken. Elisabeth wusch sich das Gesicht und die Hände öfters. Als sie schließlich aufsah, erkannte sie im Spiegel hinter sich den Kleinen. Mit aufgerissenen Augen, verzerrtem Gesicht und der Waffe immer noch in der Hand, lag er nur einige Schritte hinter ihr. Der Fußboden verwandelte sich langsam in ein Meer aus Blut. Der Boden war leicht abschüssig, sodass normalerweise Wasser sofort in den Ausguss in der Mitte des Raumes laufen konnte, doch jetzt machte etwas anderes seinen Weg in die Kanalisation. Die Fugen entlang, floss gemächlich das rote Blut der beiden Toten in den, mit einem Eisensieb verschlossenen, Abfluss. Max riss sie an den Schultern vom Spiegel los. Er zog Ellis Jacke aus einer Tüte, die an seinem Arm hing, und zog sie ihr an. Er schloss den Reißverschluss bis oben, damit niemand die Blutspritzer auf ihrer Bluse sehen konnte. Er verstaute die Waffe wieder in der Tüte, legte den Arm um Elisabeth' Schultern und schob sie neben sich her, in Richtung des Flurs. Beinahe wären sie beide auch noch ausgerutscht, doch Max konnte sie gerade noch abfangen. Sie gingen die Treppe hinauf und verließen auf direktem Weg den Laden. Keiner von ihnen merkte, dass die Gäste im Restaurant ihnen hinterher starrten. Beide hinterließen auf dem hellen Fußboden blutige Schuhabdrucke, doch darum kümmerten sie sich nicht. Sie verschwanden unauffindbar in der Menge der Menschen. Elisabeth hatte sich wieder etwas beruhigt und konnte Max nun selbstständig folgen. "Wir leihen uns ein Auto! Das ist sicherer, als Bus, Bahn oder Taxi! Also nimm dich zusammen, wenn wir weit genug weg sind, hast du immer noch genug Zeit, um deinen Schock zu verarbeiten." Max starrte grimmig vor sich her. Wenn er etwas sagte, klang es barsch, aber er sagte so gut wie nichts. Beide gingen zu einem Autoverleih. Sie waren mehr als zwei Stunden zu Fuß durch die Stadt gejagt, um weit genug von der Stadtmitte wegzukommen. "Guten Tag! Womit kann ich Ihnen weiterhelfen?", fragte der ältere Verkäufer, nachdem sie den Laden betreten hatten. "Wir brauchen ein Auto. Mit unserem hatten wir gestern einen Unfall." Max hatte sich vor Elli geschoben und verhandelte mit dem Herren. Zehn Minuten später bekamen sie die Schlüssel eines blauen Kleinwagens in die Hand gedrückt. Der Vermieter des Wagens rief einen seiner Angestellten, welcher sie zu ihrem Mietwagen brachte. Max' setzte sich hinter das Steuer, einstweilen musste Elisabeth mit dem Beifahrersitz vorlieb nehmen. Max Fahrstil war bei weitem nicht gewagt zu nennen, selbstmörderisch wäre die angebrachtere Umschreibung gewesen. Stoppschilder schienen für ihn keine Bedeutung zu haben und Vorfahrt hatte er an sämtlichen Kreuzungen und Straßen. "Willst du uns umbringen? Fahr vernünftig, oder halt an, damit ich weiterfahren kann!" Elisabeth hatte ihre Finger um den Haltegriff der Tür gekrallt und starb tausend Tode. "Wir sind ja gleich aus der Stadt raus! Bis dahin werde ich das jawohl noch schaffen!" Max hatte sichtlich Spaß an seinem Fahrstil, nahm einem ältern Mann mit Hut die Vorfahrt und bog ab, auf die Schnellstraße. "Hat der Kerl was zu dir gesagt?", ermittelte Max. "Und ob! Der wollte etwas von mir haben. Er meinte, sie wüssten, dass du dich an alles erinnerst und du hättest mir sicher schon alles erzählt. Er meinte so etwas, dass ein Auge dich angezogen hätte, und ich solle es ihm geben. Ich hätte ihm in dem Moment alles gegeben, nur wusste ich nicht was er wollte." Elisabeth war immer noch verwirrt über die Worte des Kleinen. Sie hatte versucht sich an etwas zu erinnern was ihr entgangen war, etwas, das es ihr verständlich machte, aber da waren keine Hinweise mehr. "Mich angezogen? Ich wüsste nicht, dass mich etwas angezogen hätte. Ich habe jedenfalls so was nicht gespürt." Sie fuhren so lange weiter, bis der Tank beinahe leer war. Sie hielten an einer kleinen Tankstelle. "Gehen wir uns noch was zu essen und zu trinken holen?", erkundigte sich Max. Elisabeth, die sich an das Auto gelehnt hatte, nickte jetzt zustimmend. Beide waren erstaunt, über die doch sehr große Auswahl in dem kleinen Laden. Elisabeth nahm einen Sechserpack Coladosen aus der Kühltheke und Max bediente sich an den Schokoriegeln. Plötzlich blieb Max stehen. In seiner Hand hielt er einen kleinen Stoffwolf. Verwirrt blinzelte Elli und ging dann zu ihm hinüber. "Alles in Ordnung?", wollte sie wissen, erkannte aber im gleichen Moment, dass er sie gar nicht hörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)