Soulmember 4 von abgemeldet (Teil 4) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Teil 4 Die vier Erwachsenen im Zimmer bekamen nur sehr langsam mit, dass sie soeben Zeugen eines unvergleichlichen Schauspiels geworden waren. Yue fing sich verhältnismäßig schnell wieder und meinte nach Luft schnappend: "Ich wusste gar nicht, dass du so ein Talent hast, geliebtes Herz! Ich hoffe doch, wenn dich wirklich mal einer fragt, dass du dem dann nicht so viele Zweifel an den Kopf knallst!!" Unwillkürlich musste er wieder lachen. "Und ich hätte wirklich beinahe überlegt, ob ich dich nicht doch nächstes Jahr heirate! Du bist wirklich gut, wenn's darum geht jemanden zu überzeugen!" Kraftlos lehnten die beiden aneinander und schnappten zwischen den einzelnen Lachanfällen immer wieder verzweifelt nach Luft. So langsam beruhigten sie sich nach ein paar Minuten schallenden Gelächters wieder. Hiraguchi, die sich als erste fing, meinte bewundernd: "Das war eine schauspielerische Meisterleistung, ihr beiden! Wie lange habt ihr geübt?" "Geübt?", keuchte Megumi. "Das war nicht geübt, noch nicht mal geplant!" "Schade, wollt ihr wirklich nicht heiraten? Ich hatte mir schon gerade überlegt, wen wir alles einladen könnten!" Bedauernd schaute Michiru ihre Tochter und ihren Neffen an. Die prusteten nur wieder los. Ryuichi taumelte immer noch schockiert auf den Tisch zu, schnappte sich seines Vaters Sakeschale, goss sich einen tüchtigen Schluck ein und kippte es runter. Sein Vater nahm ihm mit einem verständnisvollen Blick die Schale aus der Hand, goss sich etwas ein und trank, allerdings mit mehr Nachdruck als Ryuichi es getan hatte. "Was für ein Drama!", meinte er nur heiser, goss sich ein zweites Mal ein und trank wieder. Mühevoll und mit schmerzenden Bauchmuskeln schleppten sich die beiden Teenager zum Tisch und nahmen wieder auf ihren Sitzkissen Platz. Bemüht, sich zu beherrschen, mahnte Ryuichi die beiden jüngeren: "Ihr wart echt gut, ich habe zwar nicht alles von Anfang an mitbekommen, aber was ich gesehen habe, hat mich wirklich davon überzeugt, dass ihr zusammen seid und heiraten wollt. Tut mir das nie wieder an, klar?" Mit gespielt bedauerndem Gesicht meinte Yue: "Wäre es denn so entsetzlich, wenn wir heiraten würden? Ich meine, deine Nichten oder Neffen würden doch recht hübsch werden, meinst du nicht?" Dabei sah er Megumi so ehrlich überzeugt von der Seite an, dass sie nur wieder zu kichern anfing. "Lach nicht, geliebtes Herz, du weißt, dass unsere Kinder schön sein würden!" Verletzt drehte er sein Gesicht weg. "Yue, hör auf, ich kann nicht mehr!!", keuchte seine Cousine und klammerte sich haltsuchend an seiner Schulter fest. Er grinste nur fröhlich und tätschelte ihren Kopf. "So ist es brav, Geliebte, lehne dich an mich und finde Ruhe." Schallend lachte Megumi los. "Yue!! Das ist nicht fair! Mein Bauch tut höllisch weh!" Tränen liefen ihr die Wangen hinunter und durchnässten sein Hemd. Andächtig schloss er die Augen. "Ah, was für eine Wonne, wenn dein zarter Tau meine Haut benetzt!" Nun wand sich das langhaarige Mädchen abwechselnd lachend und wimmernd auf dem Boden. Besorgt beugte sich ihr Cousin über sie. "Oh, Herz meines Herzens, ist dir nicht wohl? Sag bloß, mein Deo hat versagt!" Dann drehte er sich mit leidendem Gesicht zu seiner Tante um. "Saget mir, werte Tante, ist meine Gegenwart so abscheulich, dass selbst mein erwähltes Weib mich nicht in ihrer Nähe ertragen kann?!" "Nein, das nicht..." "So saget mir, oh holde Schönheit, was bereitet meiner Braut diese Qual, dass sie sich windet im Staube und sie wohl an Sauerstoffmangel dahin siechet?" Bevor Michiru jedoch antworten konnte, tauchten hinter Yues Kopf zwei Hände auf, die sich mit der letzten Kraft der Verzweiflung über seinem Mund schlossen. "Hör...auf...Ich...Mein Bauch..." Ein paar erstickte Lacher entrangen sich Megumis Kehle. Als Yue sie zu beschwichtigen suchte, kam allerdings nur heraus: "Mmmpf. Mmpf hmmhmmhmm, nnh hmmhmm nh hm!" Was da heißen sollte: "Schon gut. Wenn du mich loslässt, dann hör ich auch auf!" Doch Megumi ließ ihn nicht los, was wohl daran lag, dass sie ja nicht verstanden hatte, was er da sagen wollte. Also legte sich Yue zurück, bettete seinen Kopf auf den Schoß seiner Cousine und schloss erschöpft die Augen. Binnen weniger als einer halben Minute war er auch schon wieder eingeschlafen. "Geht es hier immer so munter zu?", fragte Hiraguchi interessiert. "Nein, Frau Direktor, er ist erst seit drei Tagen hier, das war das erste Mal!" "Ah, wie schön, dass du wieder zu Atem gekommen bist, Megumi-chan. Oh, du hast doch nichts dagegen, wenn ich dich so nenne?" Fröhlich schüttelte diese den Kopf. "Ach wo, das tun doch fast alle!" Dann lachte sie, was Yue dazu brachte, kurz mit den Augenbrauen zu zucken und zu brummen. Sofort wandten sich alle Augenpaare dem schlafenden Halbjapaner zu. Erstaunt beugte sich Hiraguchi über ihn. "Ist er etwa eingeschlafen?" Sachte wedelte sie mit einer Hand über dem entspannten Gesicht. "Tja, sieht so aus. Heute nach der Schule hat er sich auch gleich ins Bett gelegt und hat bis kurz bevor wir hereinkamen geschlafen. Es scheint, als wenn er schnell erschöpft ist", meinte Megumi nur. "Wenigstens bringt er mich so nicht zum Lachen!" Vorsichtig nahm sie ihre Hände von seinem Mund. Schelmisch lächelnd sagte die Direktorin: "Tja, wenn er erst seit drei Tagen hier ist... Er scheint sich schnell an neue Umgebungen zu gewöhnen, nicht wahr?" "Ja", sagte Michiru, "das stimmt, aber das ist ja auch kein Wunder, denn die Umgebung gewöhnt sich auch schnell an ihn, er ist ziemlich unkompliziert. Zwar ist er der schlimmste Morgenmuffel, den ich kenne, aber er tut trotzdem, was man ihm sagt." Wehmütig begann die Direktorin zu erzählen: "Das erinnert mich an die Zeit, als ich noch zur Schule ging. In meine Klasse ging ein Junge, der der Schwarm der ganzen Mädchen war. Sein Name war zufällig auch Hikarimoto, er war ähnlich wie Yue, hübsch, intelligent und musikalisch sehr begabt. Nachdem wir die Schule verließen, hörte ich lange nichts von ihm, bis ich bei einem Klassentreffen zufällig mitbekam, dass er nach Amerika gegangen sei. Yue erinnert mich so stark an..." "Kyoshiro", beendete Michiru den Satz. Die Augen Hiraguchis wurden groß wie Suppenteller. "Woher...?" Traurig lächelnd sagte die Hausfrau: "Kyoshiro war ein wundervoller Mensch. Ich habe es sehr bedauert, als er nach Amerika auswanderte, es brach mir das Herz. Doch er hat sein Glück in dieser Schauspielerin gefunden und ist nie zurückgekehrt." "A-Aber woher kennen Sie...?" "Mein Mädchenname ist Hikarimoto. Kyoshiro war mein geliebter großer Bruder. Ich vermisse ihn sehr, und ich glaube, Yue vermisst seinen Vater auch." Das saß. Totenstille kehrte in den Kreis ein, nur unterbrochen durch Yues gleichmäßiges, ruhiges Atmen. Nach mehreren Versuchen gelang es Hiraguchi zu sagen: "Dann ist dies also...Kyoshiros Sohn?" "So ist es. Die Ähnlichkeit ist verblüffend, nicht wahr?" Die ältere nickte. Beide Frauen sahen Yue mit liebevollem Blick an. "Hiraguchi-san..." Freundlich lächelnd und mit Glückstränen in den Augenwinkeln sah die Angesprochene Michiru an. "Nennen Sie mich bitte Yokiko. Ich würde mich sehr darüber freuen." Verständnisvoll nickte Takamura und reichte der älteren Frau die Hand. "Michiru. Ich freue mich jemanden kennengelernt zu haben, mit dem ich Erinnerungen an meinen Bruder austauschen kann!" Ergriffen nahm Yokiko Michirus Hand und drückte sie fest. Da fiel ihr ein, weswegen sie überhaupt bei den Takamuras vorbeigekommen war. "Weißt du, ich bin eigentlich vorbeigekommen, um mit euch über einen heutigen Vorfall in der Schule zu sprechen. Yue hat sich in der Mittagspause mit einem älteren Schüler ein Duell geliefert." Bestürzt schlug Michiru eine Hand vor den Mund, Ryuichi und sein Vater zogen argwöhnisch die Augenbrauen zusammen und Megumi wurde aschfahl. "Er hat was...?!" Beschwichtigend lächelnd meinte Yokiko: "Das hört sich zwar an, als wenn er es mutwillig getan hätte, aber ich kann zu seiner Verteidigung sagen, dass er herausgefordert wurde. Was ein richtiger Mann ist, nimmt natürlich an und das Geschehen nahm seinen Lauf. Ich denke, es gereicht ihm zur Ehre, dass er dem Hooligan unserer Schule ordentlich was auf die Mütze gegeben hat, ohne ihn wirklich schwer zu verletzen." Streng sah Sanosuke seine Tochter an, als er ihre ungesunde Gesichtsfarbe sah, milderte sich seine Stimme um etliche Nuancen. "Hatte die Sache etwas mit dir zu tun, Megumi?" Dass ihr Vater sie ohne Verniedlichung ansprach, verängstigte Megumi und sie senkte den Kopf, leise begann sie zu schluchzen und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Also? Ich warte auf deine Erklärung." Ein Tropfen fiel auf Yues Stirn, ein paar weitere benetzten seine Wangen und Nase. Verwirrt und schläfrig öffnete er die Augen gerade in dem Moment, als Megumi stotternd mit der Wahrheit heraus kam. "Ich weiß ja, dass es ein Fehler war! Aber ich hätte nie gedacht, dass..." Ihre Stimme brach und sie barg das Gesicht in ihren Händen. Stumm setzte sich Yue, der sofort wusste, was Phase war, auf und nahm sie beschützend in seine Arme. "Es wäre nicht fair, sie für diesen kleinen Fehler zu bestrafen, wenn ihr es dennoch tun wollt, dann übernehme ich ihre Strafe, ich habe diesen Typen schließlich verprügelt, nicht sie." Ernst blickte er seine Verwandten und die Direktorin an. "Jetzt hör aber auf, wir wollen sie doch nicht bestrafen!", rief Michiru entrüstet. "Den Kerl sollte man einsperren, man sollte ihn...!" Zornig machte die Hausfrau mit ihren Händen eine Geste, als wenn sie jemandem den Hals umdrehen würde. Schniefend fragte Megumi kläglich: "Also seid ihr nicht böse auf mich?" "Ach wo! Wer wird denn schon wegen einer solchen Lappalie böse auf dich sein!" Versöhnlich breitete Michiru ihre Arme aus und Megumi löste sich von Yue, stürzte zu ihrer Mutter und sank in ihre Arme. "Na bitte, hab ich nicht gesagt, die ganze Aufregung ist umsonst?!" Fröhlich strahlte Yue in die Runde. "Was dich angeht, mein Junge", flüsterte Yokiko ihm kichernd ins Ohr, "ich für meinen Teil bin froh, so ein fantastisches Patenkind zu haben!" Schockiert riss Hikarimoto die Augen auf und starrte die Direktorin in einer Mischung aus Verwunderung und Überraschung an. "Hääääh?", war das einzige, was ihm dazu noch einfiel. Der Abend verlief lustig, Yue und Michiru machten zusammen das Abendessen und die jüngere Frau freundete sich gut mit der ehemaligen Klassenkameradin ihres geliebten Bruders an. Die nächsten Tage verliefen recht ereignislos, Yue brachte den vier Musikern bei, wie man die Noten las und spielte und Hideki Sagara hielt sich in der Schule von Megumis Umfeld fern. In der ganzen Highschool waren bald die kampftechnischen und musikalischen Fähigkeiten des neuen Schülers bekannt und er war in allen Klassenstufen gleichermaßen beliebt. Als wieder ein stressiger Tag seinem Ende entgegenging, Yue gerade erschöpft in seinem Bett lag und zu dem Schluss kam, dass es doch nicht so unangenehm war eine öffentliche Schule zu besuchen, platzte Michiru aufgeregt und quirlig wie immer in den Raum und verkündete, dass heute Karaoke-Tag war. "Ka...Karaoke-Tag??!! Was soll das denn sein?" Verwirrt schaute der Halbjapaner seine aufgekratzte Tante an. "Karaoke-Tag! Das bedeutet, dass wir heute alle gemeinsam in die Karaoke-Bar gehen, uns Drinks bestellen und Spaß haben!!", rief sie begeistert. Unwillkürlich musste Yue an beschwipste, kichernde Mädchen und sich dreckige und abgedroschene Witze erzählende Männer denken. Megumi und Ryuichi, die gerade an Yues Zimmertür vorbeikamen, hörten dies und riefen sogleich: "Jaa!! KARAOKE-TAG!!!" Doch Yue begann jetzt schon davor zu grauen. Karaoke...Wenn ihn nicht alles täuschte, dann bedeutete dies ebenfalls schlechten Gesang, das hieß kreischende Stimmen und zahllose schiefe Töne. Wie konnten sie ihm das bloß antun?! Doch er wollte der Familie die Freude nicht verderben, also machte er gute Miene zum bösen Spiel und gab vor, sich ebenfalls zu freuen. In einem Anfall von Geistesgegenwart oder reiner Partystimmung mailte Ryuichi seinen Freunden, dass sie auch erscheinen könnten. Na ganz klasse, dann waren sie wohl zu acht. Genervt scheuchte der Junge mit den rotgesträhnten Haaren seine aufgeregt plappernde Verwandtschaft aus seinem Zimmer und trottete bedripst in seinen begehbaren Kleiderschrank. Unschlüssig suchte er in seinen Sachen, was er denn wohl anziehen könnte, wählte dann ein weinrotes Slimshirt, zog ein ebenfalls eng an seinem trainierten Körper anliegendes, schwarzes T-Shirt darüber und eine schwarze Lederhose an. Darüber zog er sich einen schwarzen Ledermantel an und band sich ein schwarzes Bandana um den Kopf. Michiru rief nach ihren Sprösslingen und Yue schloss sich den beiden anderen Jugendlichen an. Als die fünf losmarschierten, hakten sich Megumi und Michiru links und rechts bei dem sechzehnjährigen Schüler ein, was ihm die Röte ins Gesicht trieb, und Sanosuke und Ryuichi bei dem jeweils ihrem Alter am nächsten kommenden Familienmitglied. Schon, als sie so durch die Stadt spazierten, waren sie auffällig, als sich dann noch die drei restlichen Amateurrocker dazugesellten, war der Trupp der absolute Hingucker für jedermann. An der Karaoke-Bar angekommen, suchten sie sich einen großen Tisch in einer der Ecken des riesigen Raumes aus, von dem aus sie außerdem einen guten Blick auf die Bühne hatten. "Wie läuft das eigentlich ab? Ich war noch nie in einer Karaoke-Bar!" Eingeklemmt zwischen Yuki und Rei brüllte Yue gegen den infernalischen Lärm aus den Boxen an. "Es hat noch nicht angefangen, aber die Sänger oder Sängerinnen werden über Zufallsprinzip mit einem Scheinwerfer beleuchtet, kommen auf die Bühne, sagen, welchen Song sie singen, singen eben und gehen nach dem mehr oder minder ausfallenden Applaus zurück zu ihren Plätzen! Man kann sich aber auch freiwillig melden!", brüllte Yuki begeistert zurück. 'Oh mein Gott, dem macht das Spaß!! Die armen Opfer!! Oder besser gesagt, die armen Zuhörer!! Hoffentlich komme ich nicht dran...', dachte Yue mit einem flauen Gefühl in der Magengegend. Er hatte auf einmal unheimliches Lampenfieber. Unwillkürlich erinnerte er sich zurück an seine Kindheit... Er saß verängstigt auf seinem Stuhl im Klassenzimmer, sie hatten ihren allerersten Elternabend und die Kinder mussten etwas vorführen. Yue hatte ein Lied gelernt, dass zur Zeit in den Charts war und jeder gerne sang. Die Lehrerin nannte seinen Namen, er sollte auftreten. Zittrig stand er auf, seine Knie schlotterten so sehr, dass er es kaum bis zur Bühne schaffte. Dann stand er vor dem Mikro und die Musik setzte ein. Er holte tief Luft und wollte singen, doch aus seinem Hals kam nur ein klägliches Piepsen. Yue war so angespannt, dass seine Stimme versagte. Er wäre am liebsten im Boden versunken, die Eltern, die Schüler, ja selbst seine Mutter und sein Vater lachten. Aber er konnte absolut nichts dagegen tun, seine Stimmbänder waren so verkrampft, dass er keinen Ton mehr herausbrachte, und dieser Zustand hielt nicht nur den ganzen Abend, nein, sogar noch die ganze Woche an. Danach war er noch drei Monate zur Schule gegangen und dann hatten seine Eltern einen Privatlehrer für ihn organisiert... Von Jubel und Klatschen wurde er aus seinen Erinnerungen gerissen. Verwirrt blickte er sich um, bis er den in einen glitzernden Frack gekleideten Moderator sah, der wohl eben offensichtlich etwas sagte. Langsam begann er auch die Worte, die der Mann sprach, zu hören und zu verstehen. "Ladies and gentlemen! Ich freue mich, sie heute Abend begrüßen zu dürfen, ich werde diese Nacht ihr Gastgeber zu sein! Haben wir denn schon Freiwillige?" Ein Mann sprang von einem der vorderen Tische auf und riss seine rechte Hand hoch. "Na bitte, wer nicht wagt der nicht gewinnt!" Der Freiwillige stieg die Treppe hinauf zur Bühne und erreichte schließlich den Moderator. "Welches Lied wollen Sie uns denn präsentieren?", fragte dieser sogleich. Der Mann, etwa dreißig Jahre alt, sagte einen Interpreten und den Titel und der glitzernde Typ wiederholte es noch einmal laut für's Publikum: "Robbie Williams mit dem Song Millenium! Ich wünsche Ihnen viel Spaß!!" Damit verließ der Moderator die Bühne und dem aufgeregten Sänger wurde in Windeseile ein Mikrofon gebracht. Die Musik setzte ein und das grausame Schauspiel begann. Bei den ersten Tönen, die der Typ auf der Bühne von sich gab, ließ Yue verdrossen den Kopf auf die Tischplatte sinken. Das konnte ja noch heiter werden... Rei, der die bedrückte Stimmung seines neuen Kumpels bemerkte, beugte sich zu ihm runter und flüsterte ihm zu: "Keine Sorge, du wirst es überleben!" Mit böser Vorahnung drehte sich Yue zu ihm und fragte unheilvoll: "Willst du etwa sagen, ich soll singen?!" Abwehrend wedelte sein Gesprächspartner mit einer Hand. "Ach wo, wenn, dann wirst du über Scheinwerfer ausgelost! Wir zwingen niemanden, der nicht will. Aber wir werden alle singen, es hängt nur vom Betrunkenheitsgrad ab!! Ryuichi wird wohl wieder anfangen, dann geht's einmal Reihe durch, mag sein, dass du heute auch noch dran glauben musst!" Fröhlich grinste Rei und nahm den ersten Schluck seines alkoholischen Getränkes. Der scharfe Geruch des Alkohols stieg Yue in die Nase, zweifelnd schaute er auf seine Cola und schnupperte vorsichtig daran. Roch eigentlich ganz normal, oder irrte er sich womöglich? Irgendwie kam ihm die ganze Sache sehr suspekt vor. Skeptisch stellte er das Glas zurück auf den Tisch und traf eine Entscheidung. Er würde sie einfach nicht anrühren, dann konnte ihm auch nichts geschehen, denn er wusste nur zu gut, dass er Alkohol nicht vertrug. Der Abend nahm seinen Lauf und das Chaos begann. Als erster betrat Ryuichi die Bühne, dann seine Mutter, Megumi, Sanosuke, Yuki, den Yue an und für sich gar nicht mal so übel fand, Toshi, und schließlich Rei, doch dieser eher aus Pflichtgefühl und aus Spaß anstatt deswegen, weil er betrunken war, denn wenn man davon ausging, hätte Michiru die erste sein müssen, sie kicherte und lachte schon die ganze Zeit, machte sich abwechselnd an Sanosuke, der übrigens nicht viel weniger besoffen war, und ihren Neffen heran und entschied sich letztendlich doch für ihren Mann. Yuki war auch schon recht lustig, allerdings konnte er etwas mehr Alk vertragen, Megumi lag schon halb unter dem Tisch, denn Yuki und Toshi hatten sie ungeachtet der Tatsache, dass sie noch minderjährig war, schlicht und einfach abgefüllt. Am Anfang hatte sie den Alkohol ja noch ganz gut weggesteckt, doch dann war es wie eine Welle über sie gekommen und sie war in einem Höllentempo Richtung Klo gerannt, wo sie sich herzhaft erbrach. Bleich und völlig fertig war sie zurück an den Tisch gekommen, um sofort wieder alkoholische Getränke gereicht zu bekommen, bis sie wimmernd mit ihrem Kopf auf Yues Schoß lag, der ihr ein kühles Wasser bestellte, nachprüfte, ob auch wirklich kein Alkohol 'zufällig' drin war und es ihr anschließend Schluck für Schluck einflößte. Binnen zehn Minuten war das Glas geleert und Yue wollte ihr ein neues bestellen, doch der Kellner reagierte nicht auf sein Gebrüll. Also musste er wohl oder übel die Hand heben, just diesen Moment suchte sich der Moderator blöderweise aus, um nach weiteren Freiwilligen zu fragen, und kaum hatte er Yues hochgereckten Arm bemerkt, als auch schon der Scheinwerfer den Jungen blendete. 'Was soll das denn auf einm... OH NEIIIN!! Doch nicht etwa...' der Halbjapaner wurde noch blasser, als er ohnehin schon war. Panisch hörte Yue den Mann im glitzernden Frack seine schlimmsten Vermutungen mit den Worten "Ja, bitte, der junge Mann dort hinten!" bestätigen. Wie gelähmt nahm er die jubelnden Stimmen seiner Freunde und Verwandten wahr, nicht fähig sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Er wurde erst aus seiner Trance gerissen, als Megumi die Augen öffnete und mit halbwegs klarem Verstand fragte, was denn los sei. Doch Yuki und Toshi hatten den jungen Halbjapaner schon gepackt und schoben ihn unter zaghaftem Protest Richtung Bühne. Schlagartig drangen alle Erinnerungen an den Elternabend auf das arme Opfer des riesigen Missverständnisses ein. Er konnte nicht singen!! Er WOLLTE nicht singen!! Das war doch nur ein großes Missverständnis! Er hatte doch nur...! Panik stieg in ihm auf, sein Puls raste und ihm wurde speiübel. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, das Lampenfieber stieg in unheimlichen Maße, bis es den kritischen Punkt überschritt. Mit einem Mal war er in einem Zustand der Todesruhe. Ein eigenartig pulsierender Klumpen schien sich in seinem Innersten gebildet zu haben, durchströmte ihn wellenartig in gleichmäßigen Abständen mit Adrenalin. Jetzt war es soweit, er war zu allem entschlossen. Okay, wenn sie es wollten, dann sang er eben, die würden schon sehen, was sie davon hatten!! Fest entschlossen riss er seine Arme aus der festen Umklammerung Yukis und marschierte auf die Treppe zur Bühne zu. Viel schlechter, als die anderen es waren, würde es bestimmt nicht werden. Zielsicher steuerte er auf den eingeschüchterten Moderator zu, knurrte ihm Band und Titel zu und wartete darauf, dass dieser es wiederholte, was nach ein paar Sekunden auch geschah. "Und nun hören wir den Song Bel Air von Malice Mizer!" Mit tödlichem Griff packte Yue das Mikro, senkte den Kopf und schloss die Augen, das Ticken unzähliger Uhren und eine friedlich vor sich hin dudelnde Spieluhr läuteten den Beginn des Songs ein. Der Junge auf der Bühne entrückte langsam der Welt, tauchte in den Takt und die Dynamik des Stückes ein, verinnerlichte alles, was er davon aufnehmen konnte. Dann erhob er die Stimme. Warm, sehnsuchtsvoll und sanft erklang sein Bass, ein nie vorher gehörtes Vibrieren erfüllte ihn, übertrug sich auf die Luft und grub sich in die Herzen seines Publikums ein. Der Raum wurde mucksmäuschenstill, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Alle Augenpaare waren auf den Sänger gerichtet, der alles um sich herum vergaß. Er sang, er legte seine ganze Seele in diesen Song, ließ seine wohlklingende Stimme durch die Sphäre hallen und war einfach nur er selbst, unverfälscht und rein. Das kurze Instrumentalstück begann, doch er wagte sich nicht seine Augen auch nur für einen kurzen Moment zu öffnen, denn das hätte ihn unweigerlich aus dem Bann gerissen. Ohne zu denken setzte er wieder an der richtigen Stelle ein, sang die letzten Zeilen, endete. Der CD-Player gab noch ein kurzes Rauschen von sich und verstummte. Niemand wagte sich ein Geräusch zu machen. Yue tauchte schwerlich und langsam wieder aus seiner Trance auf und öffnete die Augen, sah auf das schweigende Publikum hinunter. Als ob sie alle nur darauf gewartet hätten, brandete tosender Beifall wie eine Flutwelle auf und riss Yues Sinne mit sich. Der Klumpen in seinem Innersten löste sich auf und gab undenklich viele Glückshormone frei, die den verwirrten jungen Halbjapaner überschwemmten. Hatte er eben wirklich gesungen? Wahnsinn, er hatte es geschafft!! Glücklich verbeugte er sich und schlenderte auf seine Familie und Freunde zu, die ihn begeistert empfingen. Verschwommen nahm er die bekannten Gesichter um sich herum wahr, hörte sie jubeln und ihn feiern. Undeutlich bemerkte er das Kratzen in seinem Hals und griff nach der Cola vor ihm. Allerdings hatten Toshi und Yuki ihm Rum untergemischt, was er in seinem Zustand nicht bemerkte und das Getränk einfach herunter kippte. Nebenbei kam ihm der schwache Gedanke, dass die Coke irgendwie seltsam schmeckte, doch er hatte Durst und es kümmerte ihn nicht weiter. Er war der letzte Sänger gewesen, denn nach dieser Darbietung wollte keiner den Zauber, den Yue geschaffen hatte, mit seinem Gesang zerstören. So nahm auch die Familie Takamura samt Anhang nach einem Weilchen ihre Sachen und machte sich auf den Weg nach Hause. Nach und nach verkleinerte sich die Gruppe, als die einzelnen Freunde Ryuichis und Yues in die Straßen zu den Häusern ihrer eigenen Familien einbogen, schließlich waren nur noch die fünf übrig. Ryuichi trug Megumi und Sanosuke Michiru auf dem Rücken, denn die beiden weiblichen Familienmitglieder waren schon auf halber Strecke eingeschlafen. Yue, der auch sehr müde war, bekam auf einmal Probleme mit dem Gleichgewicht. Heftig atmend lehnte er sich gegen einen der vielen Bäume, die die Straße säumten. Besorgt drehte sich Ryu-chan um. "Was ist? Simmt was nicht mit dir?" Der Junge mit den roten Haarsträhnen meinte nur: "Ist...schon gut. Ich bin nur müde, ich komme gleich nach!" "Na gut..." Die Besorgnis wich nicht aus Takamuras Gesicht und er fasste den Entschluss, dass er erst seine Schwester zu Hause ablieferte und dann seinen Cousin holte, der sich offensichtlich ganz und gar nicht wohlfühlte. Yue hatte seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle, ihm war schwindelig, seine Beine zitterten und er konnte sich nicht mehr vom Fleck bewegen. Was war nur mit ihm los? Ein böser Verdacht schlich sich in seinen Kopf. Yuki! Er musste ihm was untergejubelt haben, während Yue auf der Bühne stand, hatte der Bassist ja genug Zeit gehabt... Ein Welle von Übelkeit stieg in dem von kaltem Schweiß bedeckten, schlanken Körper auf. Mühsam kämpfte der junge Halbjapaner sie nieder, doch das schale Gefühl wollte nicht ganz verschwinden. Schwach rutschte er am Baumstamm herab. Ryuichi und sein Vater waren schon längst außer Sichtweite. Ohnmacht begann Yues Sinne zu benebeln, doch er wollte sich nicht in die wohltuende Schwärze hinübergleiten lassen, er wollte aufstehen und nach Hause... Eine weitere Übelkeitswelle stieg in ihm auf und er musste seine ganze Konzentration und Selbstbeherrschung aufbringen, damit er sich nicht erbrach. Der kalte Schweiß rann ihm an den Schläfen herab, brannte in seinen Augen. Der zitternde Junge schwankte und glitt seitwärts ins vom Tau feuchte Gras. In einem letzten Versuch, sich wieder aufzurichten, krallte er seine Finger in das saftige Grün, doch er hatte bereits verloren. Kalt umklammerte ihn die Finsternis. Mit dem letzten Fünkchen Bewusstsein nahm er wahr, wie sich Schritte näherten und starke Arme ihn vom feuchten Boden aufhoben. Ein fremder Geruch drang ihm in die Nase... Das letzte, was er dachte, war nur ein Wort: '...schön...' Der junge Mann sah einen Schemen im Gras liegen. Bestimmt wieder einer dieser minderjährigen Jugendlichen, die sich in Kneipen herumtrieben und sich besoffen... Naja, auch egal. Der Fremde drehte sich um und wandte sich schon zum Gehen, als irgendetwas ihn aufhielt. Ach, es konnte ja nichts schaden. Er wandte sich wieder dem Schemen unter dem Baum zu und ging zu ihm. Es war ein Junge, recht gutaussehend, wenn man von der leicht grünlichen, ungesunden Gesichtsfarbe mal absah. Merkwürdig, der Kleine hatte sich ja gar nicht erbrochen... Eigentlich passierte das allen Kindern, die sich dermaßen besoffen. Er schnupperte, doch der Alkohol haftete eher an des Jungen Klamotten, als an seinem schweren Atem. "Hey, Kleiner, kannst du mich hören? Kannst du mich sehen?" Keine Reaktion, doch die Augen waren geöffnet. Naja, man könnte ihn liegenlassen, aber irgendwie brachte es der fremde Mann nicht übers Herz. Er kniete sich ins Gras, brachte seine Arme vorsichtig unter den schmalen Körper und hob ihn hoch. Wie leicht der Kleine doch war, wie eine Feder. Haltlos kippte der Kopf nach hinten. Sanft brachte der Mann ihn in eine bessere Lage. Als der Kopf des Jungen an seiner Schulter ruhte, gab dieser einen schwachen Laut von sich und schloss die Augen. Na, wenigstens war er noch nicht tot. Seine Sachen waren feucht, doch der Fremde konnte nicht sagen, ob es an dem nassen Gras oder dem kalten Schweiß lag, der dem Kleinen übers Gesicht rann, an dem feuchte Haarsträhnen klebten. Sein ganzer Körper war kalt, wenn sich das mal nicht zu einer handfesten Erkältung auswuchs... Er drehte sich um und schlug den kürzesten Weg zu sich nach Hause ein. Eigentlich hatte er ja selbst noch in eine Kneipe gewollt, aber vielleicht war es auch besser so, dass er den Jungen aufgelesen hatte, der ihn jetzt viel dringender brauchte. An seiner Wohnung angekommen hatte er Probleme, die Tür zu seinem Apartment zu öffnen, also lehnte er den bewusstlosen Jungen gegen die Wand, schloss die Tür auf, nahm den Jungen wieder auf seine Arme und schubste die Tür hinter sich mit dem Fuß zu. Als Antwort auf das laute Geräusch zuckte der schmale Körper schwach zusammen und der fremde Kleine wimmerte leise. "Sorry. War keine Absicht." Nanu? Hatte er sich etwa eben entschuldigt? Was war denn auf einmal mit ihm los? Merkwürdig... Der Mann, dessen Türschild den Namen Mihara trug, legte Yue vorsichtig auf der Couch ab, ging zum Lichtschalter und betätigte ihn, sogleich flutete Licht durch das Zimmer und enthüllte Mihara die wahre Gestalt seines Fundes. Er schlich leise zur Couch zurück und besah sich prüfend den fremden Jungen. Er war etwa 1,80 groß, zwischen sechzehn und achtzehn Jahre alt und sein Gesicht war schmal, europäisch mit japanischen Merkmalen. Außerdem hatte es eine blasse Farbe, die eher Standard zu sein schien, denn die grünliche Färbung hob sich deutlich ab. Der Atem des Jungen ging schwer und ab und zu gab er ein leises Wimmern von sich. Der Fremde begann Yue die nassen Sachen auszuziehen, rieb ihn mit einem Handtuch trocken und zog ihm ein paar seiner eigenen Sachen über. Den Handschuh hatte er nicht beachtet, er war für die Gesundheit des Jungen seiner Meinung nach unwichtig. Dann holte er ein Glas Wasser, in das er eine Kopfschmerztablette auflöste, und flößte es dem Jungen ein. Schließlich suchte er eine warme Decke heraus und deckte seinen kleinen Gast damit zu. Sachte strich er ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Yues Gesichtsfarbe hatte sich gebessert, doch er war immer noch blass. Naja, war wohl wirklich normal bei ihm. Mihara seufzte und ging seinerseits zu Bett, allerdings nicht ohne das Licht im Wohnzimmer wieder auszuschalten. Der nächste Morgen begann für ihn spät, obwohl er sonst eigentlich recht früh aufwachte. Nachdem er sich ausgiebig gestreckt hatte, fiel ihm der Junge vom Abend wieder ein. Hastig stand er auf und ging ins Wohnzimmer. Dort enthüllte sich ihm ein erstaunliches Bild. Der Junge hatte sich auf die Seite gedreht und schlief in aller Seelenruhe, den Mund leicht geöffnet und die rotgesträhnten Haare wirr im Gesicht hängend. Das viel zu große Hemd, in das er notdürftig gekleidet war, entblößte eine Schulter und hing ein wenig über seine Fingerspitzen hinab. Dieses Bild entlockte Mihara ungewollt ein Lächeln. Es schien dem Kleinen wohl besser zu gehen, wenn er sich so sehr in der Nacht bewegt hatte. Leise schlich sich der fremde Mann in seine Küche und begann Frühstück zu machen, er deckte ein Tablett mit Butter, Marmelade, einer Tüte Milch und stellte frischen Toast in die Mitte. Dann ging er zurück ins Wohnzimmer mit dem Tablett in der Hand, stellte es auf den Boden, hockte sich daneben und hielt dem Kleinen ein mit Butter und Marmelade bestrichenen Toast unter die Nase. "He, Kleiner, wach auf!" Sanft stupste er seinen Gast mit dem duftenden Toast an die Nase, die Reaktion darauf ließ nicht lange auf sich warten. Erst schnupperte er, dann blinzelte er und schließlich setzte sich der Junge auf. Yue fühlte sich wie zu Hause in L.A., ein Toast am Morgen und Milch dazu... Sein Magen knurrte laut und deutlich. "Mornin'...", nuschelte er. Verblüfft zog Mihara die Augenbrauen hoch. Das war eindeutig Amerikanisch gewesen! "Good morning. Time for your breakfast!", sagte er in der selben Sprache. "Thanks...", kam zwar schläfrig, aber unmissverständlich die Antwort. Im Halbschlaf ließ sich Yue die Toaststulle in die Hand drücken und begann zu essen. "Hmm, tasty! Didn' eat toast for a long time... Huh? Wait a sec!" Nun riss er die Augen auf. "Am I back in America?" Yues verwirrte sturmgraue Augen richteten sich auf Mihara. "Nope, immer noch in Japan. Kannst du dich an gar nichts mehr von gestern Abend erinnern?", fragte dieser fröhlich. Stumm legte Yue den Kopf schief und überlegte, derweil aß er weiter. Als er zwischen den Bissen redete, hatte er automatisch wieder auf Japanisch umgeschaltet. "Hmm, lass mal überlegen...Wir sind zu dieser verdammten Karaoke-Bar gegangen...Auf dem Rückweg wurde mir plötzlich schwindelig und ich konnte mich nicht mehr bewegen, und dann... Gar nichts mehr. Aus." Yue wandte sich an den Mann vor ihm. "Du hast mich gefunden, oder?" Grinsend antwortete Mihara: "Yes. Du warst schon bewusstlos, hast wohl zu viel getrunken, hm?" Entrüstet schüttelte Yue den Kopf, was er aber augenblicklich bereute. "Auuu, mein Kopf bringt mich noch um! Ich habe keinen Alkohol getrunken! Zumindest nicht absichtlich. Yuki, dieser Knallkopf, muss mir irgendwas reingemixt haben... Den Kerl bring ich um!! Ich hatte noch nie solche Kopfschmerzen...", jaulte er. Yue hatte seinen Toast schon längst aufgegessen und presste nun die Hände an seine Schläfen. "Don't worry, du kannst noch ein bisschen hierbleiben, wenn du willst." Mihara stand auf. "Ah, what's your name?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)