Urlaub in Ägypten (Das Geheimnis vom Tal der Könige) von Nickl ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Urlaub in Ägypten Das Geheimnis vom Tal der Könige Hi Leute. Das ist wieder eine neue KKJ FF von mir. Ich hoffe sie gefällt euch, denn diesmal spielt die Geschichte ganz wo anders. Ach, und etwas Romantik ist auch dabei. Viel Spaß noch! "Hey Maron! Bist du fertig? Wir wollen los! Unser Taxi steht bereits draußen!" Rief Miyako durch meine Tür. "Bin sofort da!" Noch einmal checkte ich, ob ich alles Nötige eingepackt hatte, und schleppte mein Gepäck zur Tür. Ich kramte noch einmal in meiner Tasche rum, und holte mein Amulett raus. "Es ist besser, wenn du hier bleibst. Ich werde dich dort wohl nicht brauchen." Sagte ich zu es, und legte es auf einen Tisch. Schnell öffnete ich die Türe, und sah, wie Chiaki, Miyako und Yamato bereits ungeduldig warteten. "Soll ich deine Koffer tragen, Maron?" Fragte Chiaki in einem charmanten Ton. "Aber nur, wenn du nichts fallen lässt!" Mahnte ich ihn spielerisch. Hastig liefen wir zum Aufzug. "Wir können von Glück reden, wenn das Taxi nicht schon längst weg ist." Meinte Miyako gestresst. "Es wird schon warten." Versuchte ich sie zu beruhigen, was mir aber nicht sonderlich gelang. Alle ließen sich das Gezicke von Miyako über sich ergehen. Denn alle wussten, dass sie es so nicht meinte. Unten angekommen liefen wir sofort zum Taxi. Es war noch kühl draußen, da es noch sehr früh war. Das Taxi war ein Kleinbus, das uns zum Flughafen bringen sollte. "Miyako! Warte Schätzchen!" Rief plötzlich Miyakos Mutter Sakura, und kam aus dem Gebäude gerannt. "Ma. Wir haben es eilig." Beschwerte sich Miyako. "Darf man sich noch nicht einmal verabschieden?" Fragte sie ironisch. "Ach Mama." Sie umarmte ihre Mutter, und packte nun als letzte ihre Sachen in den Kofferraum. "Pass gut auf dich und deine Freunde auf, meine Kleine." Chiaki, Yamato und ich waren bereits im Taxi, und warteten auf Miyako. "Ich bin nicht mehr klein. Vor dir steht eine 16 jährige ,Fastpolizistin'. Ich werde auf alle aufpassen. Mach dir keine Sorgen." Sagte Miyako schnell, denn sie wusste, dass die Zeit knapp war, und unser Flieger schon in einer Stunde ging. "Machs gut! Und schreib mir." Bettelte Sakura. "Ich bin doch nur für zwei Wochen weg. Du tust ja so, als ob ich für immer wegreisen würde." Sagte Miyako hastig. "Miyako, jetzt steig schon ein! Wir müssen los!" Rief Chiaki zu ihr heraus. "Komme!" Sie drehte sich zu ihrer Mutter und umarmte sie noch ein letztes Mal. Dann stieg sie zu uns ins Taxi, das sofort losraste. Sie winkte ihrer Mutter noch aus dem Fenster. "Tut mir echt leid, aber meine Mutter macht sich halt Sorgen um mich." Entschuldigte sich Miyako bei uns allen. "Schon gut. Entspann dich. Wir haben ja noch Zeit." Sagte Yamato ruhig. "Yamato hat Recht. Wir liegen gut in der Zeit." Stimmte ich zu, obwohl es nicht besonders stimmte. Ich saß zwischen Miyako und Chiaki. Yamato saß am Beifahrersitz neben dem alten Taxifahrer. "Hast du die Tickets Chiaki?" Fragte Miyako aufgeregt. Chiaki holte vier Flugtickets aus seinem Rucksack, und hielt sie ihr vor die Nase. "Keine Panik. Wir haben an alles gedacht." Beruhigte er sie, und packte die Tickets wieder weg. "Da bin ich ja erleichtert." Seufzte sie. "Ich kann es immer noch nicht glauben, das du die Reise nach Alexandria gewonnen hast." Sagte Yamato, und drehte sich zu uns nach hinten. "Und dann auch noch für vier Personen. Das ist unglaublich." Staunte er. "Ja. Ich glaube, ich hatte einfach nur Glück." Sagte ich glücklich. Chiaki legte sanft seinen Arm über meine Schulter. "Danke, dass du uns mitnimmst." Flüsterte er mir ins Ohr. Ich entfernte seinen Arm wieder. "Keine Ursache." Wir kamen am Flughafen an. "Schnell! Schnell! Wir haben nur noch eine halbe Stunde Zeit!" Hetzte Miyako, und holte alles Gepäck aus dem Kofferraum. In der Zwischenzeit bezahlte ich den Taxifahrer, und brachte schließlich das Gepäck mit den anderen weg. Schnell liefen wir zum Check-in, wo niemand stand. Alle waren schon im Flugzeug. "Sie brauchen sich nicht zu beeilen." Sprach die Stewardess zu Chiaki. "Sie haben noch genug Zeit." Erleichtert atmeten alle auf, während Chiaki die Tickets zeigte. Wir begaben uns ins Flugzeug und auf unsere Plätze. Wieder saß Chiaki neben mir. Yamato und Miyako saßen ebenfalls nebeneinander, doch eine Reihe hinter uns. Völlig fertig lehnte ich mich zurück, und atmete tief durch. "Das war stressig, was?" Sagte Chiaki, und verstaute seinen Rucksack. "Zum Glück haben wir alles geschafft." Fügte ich hinzu. Langsam näherte ich mich Chiaki. "Ich hoffe nur, das Fin und Access auch ohne uns klarkommen werden." Flüsterte ich so leise es nur ging in sein Ohr. "Keine Sorge. Die kommen schon klar. Access wird gut auf Fin aufpassen." Beruhigte er mich. "Ich hoffe sie vertragen sich. Wenigstens für diese zwei Wochen." Hoffte ich laut. "Also ich glaube, Access mag Fin schon. Ich glaube nicht, dass es ihm was ausmachen wird für zwei Wochen alleine mit ihr zu wohnen." Scherzte er. "Ja. Von Access her schon. Aber Fin... ? Ach! Sie muss es eben aushalten." Schimpfte ich lächelnd. Fin und Access hatten Chiakis Wohnung ganz für sich alleine. Wir hatten sie gezwungen, auf sich gegenseitig und auf die Wohnungen aufzupassen, während wir in Alexandria waren. ,Das wird schon noch klappen.' Ich konzentrierte mich nun auf den Gedanken, wie es wohl in Alexandria sein würde. Ich hatte extra viele Filme für den Fotoapparat eingepackt. Wir hatten zwei Doppelzimmer in einem 5 Sterne Luxushotel gewonnen. ,Ich freue mich schon so.' Ich lächelte an den Gedanken, endlich auszuspannen. Wir hatten viel Programm, aber auch Wellness und Entspannung würde uns dort erwarten. Der Flug dauerte lange. Ab und zu nickte ich sogar kurz ein. "Maron? Maron? Wach auf." Ich spürte, wie mich jemand an der Schulter rüttelte. "Was ist denn los? Ich will weiterschlafen." Nörgelte ich müde. "Wir sind da." Antwortete Chiaki sanft. Ich öffnete meine Augen, und sah direkt in Chiakis braune Augen. Er war mir ganz nah. Alle Müdigkeit war verschwunden. Ich wurde ziemlich verlegen, und konnte spüren wie mir Röte ins Gesicht stieg. Hastig stieß ich ihn weg. "O.k. Ich bin wach." Schnell packte ich meinen Kram in den Rucksack, und stand auf. ,Was fällt dem denn überhaupt ein?' Dachte ich etwas angekratzt. ,Er nutzt den Urlaub anscheinend nur, um sich wieder an mich ran zu machen. Das kann er aber gleich vergessen!' Wir stiegen aus der Maschine, wo uns die Sonne direkt ins Gesicht knallte. Der Flughafen sah sehr modern aus. Schnell gingen wir in ihn hinein, und holten unsere Koffer ab. Nachdem wir sicher waren, alles wiederzuhaben, gingen wir zu ner art Kutsche, die uns als Taxi zum Hotel fahren sollte. "Wow. Ich bin ja so gespannt, was uns erwarten wird." Schwärmte Miyako, als wir uns bereits in der Kutsche befanden. "Es wird bestimmt toll." Träumte Yamato. "Wie sieht die Zimmerverteilung aus?" fragte Chiaki mich lächelnd. "Das ist doch klar, oder? Es gibt zwei Doppelzimmer. In einem wohnen Miyako und ich, und im anderen, du mit Yamato." Erklärte ich. "Mach dir keine Hoffnungen Chiaki. Du wirst Maron nie dazu überreden können, mit ihr in einem Zimmer zu wohnen." Mischte Miyako sich ein. Ich lächelte. Wollte Chiaki wirklich so gerne bei mir sein? Wir fuhren an verschiedenen Märkten vorbei, wo viele Leute handelten, oder Wasserrauchen rauchten. "Die Ägypter haben eine tolle Kultur." Sagte ich zu allen. "Ja, wirklich schön, was?" Stimmte Miyako mir zu. Wir kamen an unserem Hotel an, dass direkt am Meer lag. Pagen holten unser Gepäck, und führten uns zu den Zimmern. "Heute können sie sich von der langen Reise erholen. Morgen früh werden wir dann mit dem Programm starten. Unser Wellnessbereich steht ihnen Tag und Nacht zur Verfügung, genau wie der Zimmerservice." Klärte der Hotelführer uns auf, und gab uns die Zimmerschlüssel. "Wir wünschen ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt." Wünschte er uns mit einer Verbeugung, und ging. Aufgeregt schloss ich die Tür auf. "Wow! Das ist kein Zimmer, das ist eine richtige Suite!" Staunte ich. "Das ist ja echt irre!" Rief Miyako begeistert, und schloss die Tür hinter uns. "Komm. Lass uns unsere Sachen auspacken, und danach zu Chiaki und Yamato gehen." Schlug sie vor. "O.k." Stimmte ich zu, und schon fingen wir an, all unseren Kram auszupacken. Nach ein paar Stunden waren wir auch fertig, und hatten es uns gemütlich gemacht. Miyako ging zum Fenster, und riss die Gardine auf. "Sieh mal! Wir haben einen Ausblick auf Meer! Wow. Hier will man ja gar nicht mehr weg!" Sagte sie froh. "Lass uns doch jetzt rüber gehen. Ich bin viel zu aufgeregt, um zu schlafen." Also begaben wir zu unseren "Nachbarn" und klopften. "Hi Yamato. Dürfen wir reinkommen?" Fragte Miyako, als die Tür geöffnet wurde. "Klar. Kommt rein." Wir schauten uns um. Diese Suite war ganz anders aufgebaut, als die, wo Miyako und ich untergebracht waren. "Ach! Hallo ihr Beiden!" Begrüßte uns Chiaki. "Hier sieht es richtig toll aus." Sagte ich begeistert. "Ganz in Ordnung." Stimmte er mir zu. "Was soll hier heißen ,ganz in Ordnung?' Das hier ist eine Luxussuite!" "Schon gut. War ja nur ein Scherz. Hier ist es einfach klasse." Er umarmte mich von hinten, und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Zufrieden?" Fragte er. Wie erstarrt blieb ich stehen. "Äh.. äh. Was soll denn das! Lass das!" Ich fasste mich wieder. Es war zwar angenehm, aber ich wollte ihm erst keine Hoffnungen machen. "Hey Maron! Sieh dir mal das Schlafzimmer an!" Kam Miyakos Stimme aus dem Zimmer neben uns. Ich löste mich von Chiaki und trat langsam ein. "Wow. Das ist ein Schlafzimmer? Das ist ja fast so groß wie mein Apartment!" Rief ich, indem ich mich wieder umschaute. "Man muss es ja nicht übertreiben." Meckerte sie. Ich sah mich um. Das Schlafzimmer bestand aus zwei Einzelbetten, die meiner Meinung so groß wie ein Ehebett waren, zwei verzierten Schränken und Nachttischen. Außerdem stand da noch eine exotische Couch und eine Minibar. ,In einem Schlafzimmer?' Ich wunderte mich. ,Wieso habe ich so eine Super Reise gewonnen? Das ist ja wie im Himmel. Es gibt hier wirklich alles, was man sich nur denken kann.' "Maron, pass auf!" Rief Chiaki mir zu, doch bevor ich reagieren konnte, klatschte ein riesiges Kissen voll in mein Gesicht. Nach ein paar Sekunden rutschte es an mir runter. "Hey, was soll denn das?!" Rief ich ärgerlich. Ich schaute sie wütend an. Miyako kugelte sich vor lachen auf dem Boden, während Chiaki mich etwas besorgt anschaute. "Sorry. Ich wollte eigentlich Yamato treffen." Entschuldigte er sich, und deutete hinter mich. Ich drehte mich um, und sah in Yamatos verlegenes Gesicht. "Na warte!" Ich hob das Kissen auf, und schleuderte es zurück zu Chiaki. Es traf ihn so hart, dass er aufs Bett fiel. "Hey! Ich will auch mitmachen!" Beschwerte sich Miyako, und angelte sich das nächstbeste Kissen. Wir verwickelten uns in eine richtige Kissenschlacht. Ohne Rücksicht zu nehmen, schleuderten wir eins nach dem anderen durch die Luft. Nach ner ganzen Weile lagen wir alle völlig fertig auf dem Boden. "Das war toll." Sagte Miyako schwer atmend. Alle stimmten ihr zu. "Ich gehe mich mal im Hotel umsehen. Kommst du mit Miyako?" Fragte ich sie, während ich mich aufraffte. "Nee. Ich glaube ich bin zu müde. Ich werde mich schlafen legen." Gab sie zur Antwort. "Aber ich komme mit!" Sagte Chiaki, und sprang auf. "Ich gehe schon alleine." Schnell lief ich aus dem Zimmer. ,Ich muss mich zusammenreisen. Ich darf mich nicht mit ihm streiten. Das würde den ganzen Urlaub zerstören.' Schnell rannte ich die majestätische Treppe hinunter, zur Rezeption. "Kann ich ihnen helfen?" Fragte mich eine Angestellte. "Äh." Ich wusste nicht was ich sagen wollte, denn eigentlich wollte ich nichts. "Ja. Können sie mir vielleicht sagen, wo hier der Swimmingpool ist?" Fiel es mir gerade so ein. "Sie müssen gleich hier gehen. Dann immer geradeaus, und dann rechts. Sie werden ihn nicht übersehen können." Sagte sie freundlich, während sie mir den Weg mit den Händen beschrieb. "Danke." Sagte ich und ging in die Richtung in die sie gedeutet hatte. Eigentlich hatte ich den Pool ja gar nicht gesucht, aber da ich schon mal in der Nähe war, konnte ich ja mal einen Blick drauf werfen. Als ich ankam staunte ich nicht schlecht. Es war wunderschön. Abgesehen von dem großen Becken, standen überall Säulen mit eingeritzten Hieroglyphen. Darum schlängelten sich wunderschöne Blumenranken. Alles war in dem Typisch ägyptischen Stil eingerichtet. "Wow." Gab ich nur von mir. Ich stand ganz nah am Beckenrand. Niemand war hier, und alles war still. ,Hier ist es wirklich traumhaft.' "Hi Maron! Was machst du denn hier so alleine?" Hörte ich plötzlich Chiakis Stimme hinter mir. Ich schreckte auf, wobei mein Gleichgewicht leicht ins Schwanken geriet. Das war auch nicht gerade praktisch, weil ich direkt am Rand stand. Chiaki kam angelaufen, und hielt mich fest. "Du willst doch kein Bad nehmen." Sagte er liebevoll. "Was soll denn das? Ich hätte mein Gleichgewicht ja auch nicht verloren, wenn du nicht aufgekreuzt wärst!" Ich stieß ihn von mir weg. "Wir wollten doch nicht streiten." Erinnerte er mich und legte seine Hände auf meine Schultern. "Das geht aber nicht, wenn du mich immer dazu bringst wütend zu sein!" Sagte ich laut, und wollte schon weggehen. "Lauf nicht weg. Du rennst immer von deinen Problemen weg. Du solltest dich ihnen stellen." "Du bist mein Problem. Du bist mein Feind, Sindbad!" Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Er lies mich nicht los, sondern drückte seine Hände noch fester an meine Schultern. "Maron. Das stimmt nicht." Davon war ich nicht überzeugt. "Lass mich doch! Ich will den Urlaub nicht kaputt machen! Wieso lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Nur für diese zwei Wochen!" Ich befreite mich aus meinem Griff, und rannte zurück in die Suite. Miyako schlummerte bereits in ihren Träumen. Ich allerdings war kein bisschen Müde. Ich ging zu einer Balkontür, die ich vorher noch nicht bemerkt hatte, und ging hinaus. Der Ausblick auf Meer beruhigte mich ein wenig. ,Wieso muss gerade Chiaki Sindbad sein. Es könnten alle sein, doch ausgerechnet er. Er ist ein Freund, und doch ein Feind. Ich habe doch mit ihm abgemacht nicht zu streiten. Wieso hält er sich nicht dran. Und seine Ausreden sind auch nicht gerade originell. "Maron, das stimmt nicht." Sehr glaubwürdig.' Es wurde später, und langsam siegte die Müdigkeit. Ich legte mich in ein Bett, und schlief ein. "Maaaaaaaaarrrrrrrooonnnn! Aufstehen!" Riss mich Miyakos Stimme unsanft aus meinen Träumen. "Was ist." Fragte ich verschlafen. "Das Programm fängt gleich an! Du musst dich beeilen." Erklärte sie mir, während sie die Decke wegriss. "Wie spät ist es denn?" "Punkt sieben. Höchste Zeit zum Aufstehen." "Waaas? Erst sieben? Dann kann ich ja noch weiterschlafen." Ich vergrub mein Gesicht im Kissen. "Von wegen!" Miyako entriss es mir. "Wir sind schon alle längst fertig. Ich habe dich extra so spät geweckt, weil ich wusste, dass du niemals so früh wie wir aufstehen würdest." Ich gab mich geschlagen, und stand auf. "Beeil dich. Wir fahren heute in das legendäre Tal der Könige." Schwärmte Miyako. "Tal der Könige. Schon mal irgendwo gehört." Murmelte ich vor mich hin, während ich mich fertig machte. Wir saßen im Bus, der nach Luxor fuhr. Die Strecke würde lang werden, dass sagte jedenfalls der Fahrer. Außer uns waren noch einige Touristen mit. Wir hatten uns alle dementsprechend gekleidet. Ich hatte, genau wie Miyako kurze dunkelgrüne Shorts und schwarze Wanderstiefel an. Darauf trug ich ein besches schlichtes T-Shirt. Miyako war ganz in grün. Und die Jungen sahen auch nicht anders aus. Wir alle sahen eher wie Archäologen aus, als einfache Touristen. Die Fahrt dauerte länger, als ich erwartet hatte. Miyako, die neben mir saß, war eingenickt. Ihren Kopf hatte sie gegen meine Schulter gelehnt. Auch ich schlief langsam ein. Als ich aufwachte packten alle anwesenden ihre Sachen ein. "Endlich bist du wach. Ihr solltet auch mal eure Sachen packen." Sagte Yamato von hinten. Ich schaute neben mich. Miyako schlief immer noch. "Weck Miyako auch auf. Wir kommen gleich an." Ich rüttelte sie sanft. "Miyako. Wir sind gleich da. Wach auf." Sie regte sich, und hob ihren Kopf. "Schon da?" Fragte sie verschlafen. "Ja. Wir müssen unseren Kram bereit halten." Ich suchte meine Sachen zusammen, die ich während der Fahrt ausgepackt hatte, und stopfte sie zurück in den Rucksack. Der Bus hielt an, und die Menschen drängelten sich aus dem Ausgang. Ein Mann kam auf die Gruppe zu. "Herzlich willkommen in Luxor. Ich werde sie durch das Tal der Könige führen. Genießen sie den Aufenthalt und..." Jetzt kamen auch Miyako, Chiaki und Yamato aus dem Bus. Sie waren die letzten. Die Touristengruppe machte sich auf den Weg. Nach einem kleinen Fußmarsch blieben wir an einem Tempel stehen. "Das hier ist der Tempel von Ramses den II. Wenn sie hier näher an die Wände gehen, können sie Innenschriften erkennen." Alle beugten sich zur Wand hin, und betrachteten sie. "Das was dort eingeritzt worden ist, sind die Namen seiner 52 Söhne. Ich staunte. ,52 Söhne?' Wir gingen weiter. Der Eingang war sehr schmal. Der Reiseführer erzählte ohne eine Pause zu machen. Alles war wirklich interessant. Wir waren die Letzten, und trabten den anderen nach. "Maarrrronnn." Rief mich plötzlich eine unbekannte Stimme. Ich blieb stehen. "Wer hat das gesagt?" Flüsterte ich. Ich sah niemanden. Die anderen gingen vor mir weiter. Plötzlich umgab mich ein dunkler Schatten. "Geh nicht weiter Maron. Du wirst es noch bereuen." Drohte mir eine krächzende Stimme. Ein widerliches und lautes Lachen ertönte. "Wer ist da?" Ich bekam Angst. Niemand antwortete. Der Schatten verschwand, und ich stand wieder im Gang. Doch die Touristengruppe und meine Freunde waren weg. "Mi.. Miyako? Chiaki? Yamato, wo seid ihr?" Niemand meldete sich. Nun stand ich ganz alleine, mitten in einem Tempel, ohne zu wissen, wo ich war. ,Oh nein. Ich habe sie verloren.' Hilflos ging ich weiter. Eine Treppe runter. Niemand war hier. ,Was war das eben?' Was wollte mir diese Stimme sagen? War sie auf meiner Seite, oder wollte sie mich in eine Falle locken?' Ängstlich tappte ich mich durch Gänge und Kammern. Als ich irgendwann stehen blieb, wusste ich, dass es ein Fehler war einfach weiter gegangen zu sein. ,Ich hätte dort auf sie warten sollen.' Warf ich mir vor. Ich ging langsam weiter. Zurück konnte ich nicht. Irgendwo müsste es doch noch einen anderen Ausgang geben. Davon war ich fest überzeugt. Erschrocken blieb ich stehen, als ich Stimmen und klirrendes Werkzeug hörte. ,Das sind Menschen.' Erleichtert atmete ich auf, und ging in die Richtung aus der die Geräusche kamen. Ich sah mich um. Hier gab es viele Arbeiter. "Hey! Was machst du hier? Der Zutritt ist hier strengstens verboten!" Ein Mann kam auf mich zu, uns sah mich prüfend an. "Äh. Ich em... ich habe mich verirrt. Wissen sie, ich bin ein Tourist, und ich habe meine Gruppe verloren. Sie wissen ja gar nicht wie froh ich bin hier auf Menschen zu treffen." Erklärte ich ihm. "Ich weiß nicht ob ich dir glauben kann. Es gibt hier viele Diebe, die die Schätze aus den Grabkammern stehlen." Ich zuckte zusammen, als ich das Wort "Diebe" hörte. "Em. Ich bin ganz sicher keine Diebin. Ehrlich. Ich will nur zurück zu meinen Freunden." Er nickte. "Lilly. Komm mal her!" Rief er zu einem Mädchen. Ein braunhaariges Mädchen trat neben ihn. Sie war ungefähr so alt wie ich. "Ja Dad? Was gibt's?" Fragte sie und schaute zu ihm auf. "Kümmere dich mal um das Mädchen hier. Sie hat sich verlaufen. Hilf ihr, ihre Gruppe wieder zu finden. Komm aber sofort wieder zurück." Sie schaute mich an. "In Ordnung." Stimmte sie zu, und kam zu mir. Der Mann ging wieder an die Arbeit, und lies mich mit dem Mädchen alleine. "Wie kommst du denn hier her? Der Bereich hier darf nur von Archäologen betreten werden." Fragte sie mich. "Ein dummes Missgeschick. Ich wusste wirklich nicht, dass ich hier nicht hindarf. Tut mir echt leid." Entschuldigte ich mich. Sie ging vor. "Komm schon." Forderte sie mich auf. Ich ging ihr nach. "Wie heißt du eigentlich?" Fragte sie schließlich. "Maron." Antwortete ich. "Ich bin Lilly. Weißt du, Maron. Es ist nicht so, dass hier niemand hindarf, weil wir arbeiten oder so, sondern weil es hier sehr gefährlich ist." Klärte sie mich auf. "Gefährlich?" Wiederholte ich. Sie nickte. "Besonders in letzter Zeit. Es sollte eigentlich geheim bleiben, aber man sagt, dass sich hier ein Geist aufhält." "Ein Geist?" "Ja. Aber damit die Leute keine Panik bekommen, wurde der Tempel nicht geschlossen. Die Rundführungen wurden auch nicht abgebrochen. Nur einzelne Bereiche wurden abgegrenzt." Ängstlich schaute ich sie an. "Ist das wahr?" Ich war etwas misstraurig. "Na hör mal! Ich helfe meinem Vater schon seit Jahren bei den Ausgrabungen. In der Zeit habe ich vieles dazu gelernt. Und irgendwann werde ich auch so ein guter Archäologe wie mein Vater." Ich lächelte. Es war immer schön sich die Wünsche und Ziele anderer Menschen anzuhören. "Was ist denn das für ein Geist?" Fragte ich neugierig. Traurig blickte sie zu Boden. "Das weiß keiner genau. Mann vermutet, dass es der Geist von Ramses II ist. Weißt du, das Tal der Könige, mit all seinen Tempeln, wurde früher erschaffen, weil die alten Ägypter hofften, dass wenn sie die Könige einbalsamierten, sie irgendwann wiedergeboren würden. Die Körper wurden mit Mullbinden und anderen Sachen eingewickelt, damit sie lange hielten. Außerdem wollten sie den Königen eine gute Reise in den Tod verschaffen, und legten ihnen persönliche Dinge mit ins Grab." "Warum denn das?" "Sie wollten, dass ihre Sachen, sie bis in den Tod begleiteten. Doch leider gibt es immer mehr Grabdiebe, die diese Schätze stehlen." Wir kamen in einen mit Fackeln beleuchteten Raum. "Bleib stehen!" Rief Lilly plötzlich. Ruckartig stoppte ich. "Was ist denn los?" Fragte ich verwirrt. Wir standen im Eingang. "Hier war ich noch nie. Hier könnte es Fallen geben!" Ich schaute zu ihr. Ihre braunen Augen schauten sich um. "Fallen? Aber... ?" Ich verstand so ziemlich gar nichts mehr. Ich sah mich um, und erschrak. Überall lagen Skelette und Teile davon. "Wir sollten umkehren!" Rief sie aufgeregt. Wir drehten uns zum Ausgang, wo plötzlich ein verrostetes Gitter runterkrachte. "Was soll denn das?" Lilly rüttelte am Gitter. "Es sitzt fest." Mit aufgerissenen Augen starrte ich sie an. "Wir sitzen fest." Sagte sie. "Nein. Es muss doch einen Ausgang geben." Sagte ich ungläubig, und setzte einen Schritt vor. "Geh keinen Schritt weiter!" Sie riss mich zu Boden. "Au! Was soll denn das?" Meckerte ich. "Das ist kein Spiel, Maron. Siehst du da an der Wand diese kleinen Löcher?" Fragte sie mich. Ich betrachtete die Wände. "Ja, aber... ." "Und siehst du die an der Decke, die aussehen, wie harmlose Sterne?" Ich blickte an die Decke. "Ja." Antwortete ich unsicher. "Die an der Seite schießen Giftpfeile ab, sobald sich etwas rührt. Und aus der Decke können scharfe Messer raustreten." Erschrocken sah ich sie an. "Aber das ist doch alles ganz alt. Das funktioniert doch nicht mehr." Sagte ich, wieder in einem unsicheren Ton. Mittlerweile saß sie auch auf dem Boden neben mir. "Maron. Es gibt da noch etwas, was eigentlich geheim bleiben sollte." Sagte sie Langsam. "Sag's mir! Wenn es uns hier rausbringen kann, dann..." "Nein Maron. Es kann uns nicht hier rausbringen. Aber ich finde du solltest es erfahren." Sie starrte auf den Boden. "Es gibt hier noch ETWAS." Sie machte eine Pause. Ich schwieg. "Ein Dämon treibt hier sein Unwesen." Ich zuckte wieder zusammen. "Was?! Ein Dämon?!" ,Das darf doch nicht wahr sein. Das kann doch nicht wahr sein.' "Ja. Niemand weiß, wo er sich auftreibt, und was er genau vorhat. Aber er ist erst seit kurzem aufgetaucht. Ich habe ihn selbst gesehen. Er ist dafür verantwortlich, dass Ramses Seele keinen Frieden findet." "Was, du hast einen Dämon gesehen? Wo war er?" Traurig blickte sie mich an. "Er war in Ramses Grabkammer." Sie schluckte. "Ich hatte solche Angst, als ich da war. Ich bin sofort zu meinem Vater gelaufen, und habe ihm alles erzählt, doch er hat mir nicht geglaubt. Er hat gemeint, dass alles nur Einbildung gewesen ist, doch ich weiß was ich gesehen habe!" Sie war den Tränen nahe. "Ich glaube dir." Sagte ich sanft. "Er hat gesagt, dass ich es niemanden erzählen soll, weil ich damit Touristen verschrecken könnte." Sie schlug sich die Hände vor die Augen, und fing an zu weinen. "Schon gut. Ich glaube dir, und ich werde dir helfen. Wir müssen hier nur erst mal raus. Am besten warten wir, bis uns jemand findet." Energisch schüttelte sie ihren Kopf. "Bis uns jemand findet, sehen wir so aus, wie die!" Sie deutete auf die Skelette. Angewidert schaute ich das Gerippe an. "Was hat denn der Dämon mit den Fallen zu tun?" Fragte ich. Ich wollte sie nicht so quälen, doch ich brauchte mehr Informationen. "Der Dämon kann die alten Fallen und Waffen wieder benutzbar machen. Sie werden so funktionieren, wie vor vielen Jahrtausenden." Sie entfernte ihre Hände vom Gesicht, und lies sie in den sandigen Boden fallen. Am anderen Ende des Raumes befand sich eine weitere Tür. ,Das muss der Ausgang sein.' "Komm. Wir müssen hier raus. Wir werden einfach am Boden lang kriechen. So können uns die Fallen nichts anhaben." Nach einigem Zögern nickte sie. ,Ich habe schon wieder Menschen in Gefahr gebracht. Die Dämonen sind doch nur hinter mir her, selbst in einem fremden Land. Und ich habe mein Amulett zuhause gelassen. Ein Fehler.' Wir brachten uns in Startposition. "Auf drei geht's los." Sagte Lilly jetzt entschlossen. Sie schien wieder stark zu sein. Ich nickte. "Eins...zwei und drei!" Wir schmissen uns in den Sand, und krochen so schnell es nur ging in Richtung Ausgang. Über uns zischten die Giftpfeile und fielen zu Boden, nachdem sie an der anderen Wand abgeprallt waren. Ganz knapp hinter uns fielen die Messer so tief, dass sie uns fast berührten. Völlig außer Puste kamen wir am anderen Ende an. "Du ...hattest ...Recht." Keuchte ich. Sie atmete nur schwer. Sie konnte es anscheinend selber nicht fassen, das ihre Vermutung wahrgeworden ist. ,Wenn es hier noch mehr dieser Fallen gibt, sind die Menschen hier in großer Gefahr. Ich muss den Dämon finden und unschädlich machen! Aber... ich kann nicht. Ich brauche Fin, und das Amulett. Ohne sie kann ich mich nicht in Jeanne verwandeln.' "Wir müssen weiter." Lilly raffte sich auf, und angelte sich eine Fackel, die an der Wand hing. "Aber weißt du denn wohin?" Fragte ich stutzig. "Nein. Aber wir haben ja wohl kaum eine andere Wahl, oder?" Sie klopfte den Sand von ihrer Kleidung. "Wir müssen aufpassen. Hier könnte es noch schlimmeres geben. Die Ägypter haben grausame Methoden gehabt, um Diebe zu vertreiben." Ich wollte gar nicht erst nachfragen. "An deiner stelle würde ich aufstehen." Riet sie mir. "Hier könnte es Skorpione geben." Ich sprang auf, und klopfte mir ebenfalls den Sand runter. "Hier. Sie drückte mir eine Fackel in die Hand. Hier ist es sehr dunkel. Eine Fackel wird nicht reichen." Ich umklammerte sie Fest. ,Hoffentlich geht es Miyako, Yamato und Chiaki gut.' Wir tasteten uns an den Wänden entlang. Langsam und Schritt für Schritt, damit wir in keine weiteren Fallen tappten. Lilly ging vor mir. Plötzlich lachte Jemand laut auf. Es war das gleiche Lachen, wie von vorhin, als ich meine Gruppe verloren hatte. Als Lilly das Lachen hörte, blieb sie wie angewurzelt stehen. Sie starrte zu mir. "Der Dämon." Flüsterte sie. Ich riss meine Augen weit auf, und trat vor sie. Ich spinkste um die Ecke. Es war eine Grabkammer, das konnte ich erkennen. Dort stand aber kein Dämon, sondern Lillys Vater! Ich sah zu ihr. "Was hast du gesehen?" Fragte sie kaum hörbar. Anstatt ihr zu antworten schmiss die Fackeln auf den Boden und schüttete Sand drauf. Es wurde dunkel. Nur etwas Licht trat aus der kleinen Kammer, indem der Dämon sich befand. Was sollte ich ihr sagen? Ihr Vater war von einem Dämon besessen. Und das nur wegen mir! Ich musste mir etwas einfallen lassen. Lilly schaute jetzt auch um die Ecke. "Dad!" Rief sie, und beugte sich in seine Richtung. Ich zog sie zu mir und hielt ihr den Mund zu. "Psst. Das ist nicht dein Dad. Ängstlich schaute sie mich an. "Er ist nicht er selbst." Erklärte ich ihr, und lies sie los. "Du meinst er ist besessen, oder so." Stumm nickte ich. "Heißt das, dass er der Dämon ist, der hier sein Unwesen treibt?" Ihr stiegen Tränen in die Augen. "Ist er für all das verantwortlich? Für die Fallen, und dafür das Ramses Seele keine Ruhe findet." Flehend schaute sie mich an. "Ich weiß es nicht. Aber es könnte sein." Ich hoffte, dass er uns nicht bemerkte. Es schien auch so. "Nein. Das glaube ich nicht. Maron. Es tut mir so leid, dass ich dich da reingezogen habe. Ich sollte dich eigentlich hier rausführen, aber ich habe dich in noch größere Gefahr gebracht." Sie lies sich auf den Boden sinken. "Hör auf dir Vorwürfe zu machen! Das hatte der Dämon schon geplant. Du kannst da gar nichts für." Ich packte sie am Handgelenk, und huschte an dem Eingang vorbei, auf die andere Seite. "Er bemerkt uns nicht. Er meditiert." Erklärte sie. "Was?" Ich verstand wieder nichts. Das gleiche habe ich vor ein paar Tagen auch gesehen. Er bemerkt uns nicht, weil er sich auf Ramses konzentriert." Sagte sie mit zittriger Stimme. Wir waren jetzt mehr oder weniger in Sicherheit. "Lilly. Hat dein Vater irgendeinen Gegenstand, den er sehr gerne hat?" Mit einem verheulten Gesicht sah sie mich an. "Das ist doch alles nicht wahr. Das ist nur ein Albtraum." Sagte sie mit Kopfschütteln. Ohne zu zögern verpasste ich ihr eine Ohrfeige. "Reis dich zusammen! Das ist kein Traum. Oder tun Träume so weh?" Eine weitere Träne kullerte ihr übers Gesicht. "Er hat einen Skarabäusanhänger. Er hängt an einer Kette um seinen Hals. Dieser Anhänger bedeutet ihm alles. Es ist sein Glücksbringer. Er hat mir immer gesagt, dass er es ohne ihn nie so weit gebracht hätte." Sie schaute mir in die Augen. "Maron. Was soll ich denn nur tun. Wie kann ich den Dämon in ihm vernichten?" Sie stand auf. "Ich werde alles dafür geben, um meinem Vater zu helfen." Ich legte eine Hand auf ihre Schulter. "Du kannst gar nichts machen. Es ist meine Schuld, und ich muss sie ausbaden." Plötzlich kam grelles Licht auf. "Ahhh! Was ist das?!" Schrie Lilly. "Ich weiß nicht!" Schützend hielten wir uns die Hände vor die Augen. Nach einiger Zeit gewöhnten wir uns aber an das grelle Licht. "Ich glaubs nicht! Das muss ein Traum sein. Das muss ein Traum sein." Sagte Lilly andauernd. Ich starrte die Gestallt an. Ich kannte sie nicht. "Maron." Sie kam zu mir. "Das ist Ramses II." Ungläubig starrte ich sie an. "Sieh doch nur. Das ist er 100%tig. Ich habe schon soviel über ihn gelesen, und Bilder von ihm gesehen." Ich schaute wieder zur Gestallt. "Er sagt was." Bemerkte ich. "Was ist das für eine Sprache? Ich kenne sie nicht." Sagte ich mit einem Blick auf Lilly. Das ist die Sprache der alten Ägypter. Ich kann sie übersetzten. Ich habe sie lange gelernt." Die Gestallt schwebte in der Luft direkt vor uns. Ich war sprachlos. ,Das glaube ich einfach nicht.' Er redete weiter. "Er sagt: Maron Kusakabe. Du hast die Reise nach Alexandria nicht aus Glück gewonnen. Gott hat dich hierher bestellt, damit du mich rettest. Du und Lilly." Übersetzte Lilly. Sie schaute mich an. "Ich?" Die Gestallt hielt ihr etwas entgegen. Sie ging auf ihn zu, und nahm es ihm aus der Hand. Ramses nickte, und drückte den Gegenstand in ihre Hand. Er ging ein wenig zurück. Lilly betrachtete den Gegenstand in ihren Händen. "Das ist eine Uräusschlange. Ramses hatte sie getragen, als er noch an der Macht war. Sie hat ihn beschützt." Sagte sie, und konnte es gar nicht fassen. Sie blickte zu ihm auf. "Was soll ich damit tun?" Fragte sie. Er begann wieder zu reden, und sie übersetzte. "Ich gebe dir die Macht, dich zu verwandeln. So kannst du mithilfe von Jeanne den Dämon in deinem Vater besiegen. Ich werde dann endlich frei sein." Er wendete sich zu mir. "Jeanne. Lange habe ich auf dich gewartet. Ich wusste, dass du irgendwann kommen würdest. Verwandle dich, und hilf Lilly. Nur zusammen könnt ihr es schaffen. Du musst nur an dich glauben." Ramses löste sich langsam auf. Lilly lies sich wieder zu Boden sinken, und drückte die Uräusschlange fest an sich. "Wir müssen uns verwandeln." Sagte sie entschlossen. Sie wusste jetzt, wer ich war. Doch aus irgendeinem Grund schien sie es nicht zu überraschen, dass ich Jeanne war. ,Wusste sie es etwa schon die ganze Zeit, oder beachtet sie die Tatsache im Moment nicht?' "Du hast Recht." Stimmte ich zu. "Stark, bereit, unbesiegbar, schön entschlossen, mutig!" Ich vertraute mir. Ich wusste, dass ich es schaffen könnte, denn ich musste Lilly unbedingt helfen. Es klappte. Ich konnte die Verwandlung spüren. Meine Haare wurden Blond, und meine Kleidung wechselte sich. "Jeanne, die Kamikaze-Diebin ist hier, die Gesandte des Herrn!" Rief ich durch die Halle. Ich blickte zu Lilly. Ihre braunen Haare waren dunkelrot, genau wie ihre Augen und viel länger. Sie trug ein leichtes braunes Gewand und ein Kopfband, das Fast bis zum Boden ging. An ihrer Stirn war die Schlange befestigt. "Kann's los gehen?" Fragte sie mich. Entschlossen nickte ich, und verlies mit ihr den Raum. "Aaahhhhhhhhhh!!!" Ertönte ein Schrei, aus der Grabkammer. Ich kannte diese stimme nur zu gut. "Miyako!" So schnell ich nur konnte lief ich hinein. Lilly kam mir hinterher. Lillys Vater stand in der Mitte. Vor ihm hingen Miyako, Yamato, und Chiaki an der Wand. "Gib auf Dämon. Wir sind hier, um dich zu vernichten!" Rief ich. Chiaki schaute auf. Er schien bereits sehr schwach zu sein. "Ihr kommt reichlich spät." Grinste der Dämon, und fing wieder an zu lachen. "Jeanne! Das gibt's doch nicht." Sagte Miyako, und wurde ohnmächtig. Auch Yamato war schon weggetreten. "Was hast du mit meinen Freunden vor?!" Fragte ich den Dämon, der sich immer noch in Lillys Vater aufhielt. Oder eher gesagt in seinem Anhänger. "Ihre Energie ist kostbar. Sie haben nach dir gesucht, und sind geradewegs in meine Arme gelaufen." Wieder lachte er spöttisch. ,Sie haben nach mir gesucht. Sie haben sich um mich gesorgt.' "Maron, lauf weg." Sagte Chiaki schwach, und verlor ebenfalls sein Bewusstsein. Eine dunkle Aura umgab meine Freunde. "Chiaki!" Ich wollte zu ihm laufen, doch der Dämon schleuderte mich an die Wand. "Jeanne!" Lilly kam auf mich zugelaufen. Ich raffte mich wieder auf. "Lass meine Freunde gehen!" Drohte ich ihm. "Na gut." Miyako und Yamato fielen von der Wand auf den Boden. "Die beiden sind mir eh zu schwach." Sagte er mit seiner krächzenden Stimme. "Auch Chiaki!" "Nein. Den brauche ich noch. Er kann mir viel Kraft geben." Ich wurde wütend. "Komm raus Dämon!" Mischte Lilly sich ein. "Kämpfe!" Zu unser Überraschung kam er sogar aus dem Anhänger, und verwandelte sich in einen schmierigen Dämon. Der Körper von Lillys Vater fiel zu Boden. "Dad!" sie wollte zu ihm hinlaufen, doch ich hielt sie auf. Wir müssen ihn erst mal besiegen, Lilly. Dann kümmern wir uns um alles andere. "Ihr habt keine Chance!" Sagte der Dämon wütend, während er auf uns zukam. Geschickt wichen wir seinen Attacken aus. Nach viel hin und her, als der Dämon, aber auch wir schon ziemlich am Ende waren, gab ich Lilly ein Zeichen es zu beenden. "Schachmatt!!!" hallte es von beiden Seiten. Wir warfen unsere Pins, und trafen direkt ins Schwarze. Ein grässlicher Aufschrei ertönte, und der Dämon verwandelte sich in eine Schachfigur. Sie war weder Schwarz noch weiß, so wie ich sie kannte. Sie war braun. Ein brauner Springer. Lilly hob ihn auf, während ich mich zurück in Maron verwandelte. "Chiaki!" Ich lief zu ihm und befreite ihn aus den Ketten. Auch Lilly verwandelte sich zurück und half ihrem Vater. "Chiaki. Chiaki, sag doch was! Bitte, Chiaki wach auf!" Ich blickte hinter mich. Miyako und Yamato waren immer noch bewusstlos. Aber mit ihnen schien es nicht so schlimm. "Maron." Chiaki öffnete langsam seine Augen. "Oh Chiaki. Ich bin ja so froh." Ich beugte mich zu ihm runter, und drückte ihn fest an mich. Und ab da wurde mir klar, dass ich ihn liebte. Das ich IHN liebte, und nicht, dass was er tat. Er hat sein Leben für mich riskiert. Und das schon so oft. Nie habe ich das geschätzt. Lilly und ich brachten alle aus dem Tempel raus, und legten sie auf den Boden. Mittlerweile waren Ärzte angekommen, und hatten sich um sie gekümmert. Es ging allen gut. Niemand war ernsthaft verletzt. "Maron. Darf ich mit dir reden?" Fragte mich Lilly, und holte mich aus dem Tumult von Ärzten und Archäologen. "Ich wollte dir danken. Ohne dich hätte ich das nie Geschafft. Du hast mir nicht nur geholfen meinen Vater zu retten, sondern auch die Seele des Ramses II. Und damit hast du wiederum nicht nur mir, sondern dem ganzen Archäologenteam geholfen. Danke." Wir blieben vor einer Ramsesstatue stehen. "Du brauchst mir nicht danken. Du musst ihm danken." Ich deutete auf die Statue. "Er hat dir die Kraft gegeben, dich in eine ,Diebin' zu verwandeln. Damit wirst du in Zukunft leben müssen." "Das ist nicht schlimm. Solange ich meine Mitmenschen beschützen kann, nehm ich diese Aufgabe gerne an mich." Wir lächelten. "Ich muss morgen wieder nach Hause. Oder eher gesagt, nach Alexandria zurück. Es war toll dich kennengelernt zu haben." Sagte ich. "Ganz meinerseits." Stimmte sie zu. Ich ging zurück zu Chiaki, Yamato und Chiaki. Lilly kam nach, und setzte sich zu ihrem Vater. Miyako öffnete ihre Augen. "Wo ist sie?! Ich muss sie schnappen! Wo ist Jeanne?!" Rief sie, indem sie aufsprang. "Em. Miyako. Du hast nur geträumt." Sagte ich, während ich sie wieder hinlegte. "Das war kein Traum! Sie muss hier sein!" "Miyako. Wir sind hier in Ägypten. Jeanne lebt in Japan. Das hast du wirklich nur geträumt." Geschlagen lehnte sie sich zurück. "Ach. Ich glaube du hast Recht." Jetzt öffnete auch Chiaki seine Augen. "Maron." Er stand auf, und kam auf mich zugerannt. "Maron, alles o.k. mit dir?" Er drückte mich fest an sich. Damit Miyako aber nichts auffiel, spielte ich wie üblich eine andere Platte auf. "Was soll denn das! Hast du etwa auch schlecht geträumt?" Ich bemühte mich glaubwürdig zu verhalten. "Ach Maron." Er kam mir immer näher, und näher, und näher..., bis unsre Lippen sich trafen. Er wusste, dass das kein Traum gewesen war. Und ich wollte mich auch nicht gegen diesen Kuss wehren. Denn ich genoss seine Nähe so sehr, dass mir alles andere egal war. Er umschlang mich, und drückte mich so fest es nur ging an ihn. Und ich war einfach nur Glücklich. Denn immerhin hatten wir ja immer noch Urlaub. ENDE. Hoffe sie hat euch gefallen. Kommentare sind wie immer erwünscht. Chiao! Euer Laragirly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)