Welt ohne Karten von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Ein schrecklicher Schmerz zog sich durch Tristans Körper. Er merkte, dass er auf kaltem Boden lag, ansonsten spürte er nur einen brennenden Schmerz in jedem seiner Knochen und Gelenke. Er öffnete seine Augen, auch sie brannten, doch er konnte nicht viel sehen, es war stockdunkel. Das Einzige was er erkannte, war eine große, hölzerne Tür, in die ein Gitter eingelassen war, durch das ein paar schwache Lichtstrahlen hereinfielen. Er wollte unbedingt in dieses Licht. "Uhh...", unter Stöhnen und Geächze versuchte er sich zu erheben, doch er schaffte es nicht, deshalb mühte er sich erst einmal damit ab sich hinzusetzten. Was war mit ihm passiert? Er war mit Yami in der Disco gewesen, hatte ihm seine Liebe gestanden und dann waren da so komische Leute gewesen, mit denen sie mitgegangen waren. Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war ein Schmerz in seiner rechten Armbeuge. Langsam und unter Schmerzen robbte er zu den Lichtstrahlen. Als er im Schein des Lichtes saß, besah er sich seine Armbeuge und entdeckte einen Einstich, wie von einer Spritze. Diese Leute mussten ihm irgendein Betäubungsmittel gespritzt haben. Doch jetzt war er wieder wach und ihn quälte der Gedanke an Yami, wo war er nur? Eine erneute Schmerzwelle traf ihn und Tristan krümmte sich auf dem Boden zusammen und schrie, als könnte er dadurch den Schmerz abschütteln. Erschöpft blieb er auf dem Boden liegen und atmete schwer, als der Schmerz langsam wieder abklang. "Ich glaube, der Gefangene ist wach.", hörte er eine Stimme von draußen, sie klang, als wäre sie aus einer anderen Dimension, aber das lag daran, dass sein Körper schwindelig vor Schmerz war. "Sollen wir dem Chef bescheid sagen?", fragte eine andere Stimme. "Dann geh, du hättest schon längst weg sein können!", fuhr der erste den zweiten an. Daraufhin hörte Tristan, wie jemand hastig davonlief. - Hoffentlich wollen die nichts von mir. Ich kann noch nicht einmal klar denken! Yami ... wo bist du? -, Tristan mühte sich vergeblich damit ab, einen klaren Gedanken zu fassen, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Ihm kam es vor, als hätte er Stunden nur so dagelegen und an Yami gedacht, als sich die Tür öffnete und Tristan von gleißend hellem Licht geblendet wurde. Langsam nur gewöhnten sich seine Augen an die Helligkeit und als er alles einigermaßen erkennen konnte, entdeckte er einen hochgewachsenen Mann vor sich. "Sind wir also auch endlich wach? Dein Freund hat nicht so lange gebraucht.", ein hämisches Grinsen zog sich über das Gesicht des Mannes. Tristan konnte nicht antworten, er war noch viel zu schwach und brachte nur ein brummendes Geräusch hervor. "Die Betäubung hat dir anscheinend zu schaffen gemacht. Eigentlich ist sie ja auch nicht für so halbe Portionen wie dich bestimmt, aber du hast es ja so gewollt!", der Mann drehte sich um und ging. "Bringt ihm ein bisschen Wasser!", befahl er seinen Leuten, bevor er endgültig verschwand. In Tristan kochte die Wut hoch. Dieser Kerl wusste wo Yami war und er war es auch, der Yami gefangen hielt. Der Zorn rächte sich sofort. Urplötzlich schoss ein schneidender Schmerz durch Tristans Kopf. Ihm wurde schwarz vor Augen doch er verlor nicht das Bewusstsein. "Du solltest ganz ruhig bleiben. In ein paar Stunden wird es dir besser gehen. Jede Anstrengung verursacht Schmerzen, solange das Mittel noch wirkt. Ich hatte dich gewarnt, aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Hier trink.", die Frauenstimme war sanft und beruhigend, sie reichte ihm einen Becher mit Wasser und half ihm sich aufzusetzen. "Ich bin die einzige Frau hier und habe mich schon immer um die Gefangenen gekümmert, ein Mann kann das einfach nicht.", sie flößte ihm von dem Wasser ein und Tristan fühlte sich daraufhin schon viel besser, es war wie eine Medizin. "Hast du eine Wunde am Kopf, oder was sieht da so komisch aus?", sie beugte sich vor und tat als würde sie Tristans Hinterkopf untersuchen, dabei flüsterte sie: "Ich bin Kara. Ich helfe euch hier heil rauszukommen." Tristans Augen weiteten sich, wenigstens eine, die ihm helfen wollte, aber konnte er ihr wirklich trauen? Zweifelnd sah er sie an und sie beugte sich daraufhin wieder zu seinem Kopf. "Vertrau mir. Ich beschütze deinen Freund schon lange, ich bin hier nur zur Tarnung." Erschöpft nickte Tristan und sank auf den Boden. Kara verließ unbemerkt den Raum. In dem Wasser war ein leichtes Schlafmittel, das jetzt dafür sorgte, dass Tristan ruhig blieb und keine Probleme machte. "Kara ... Kara ...", eine leise Stimme flüsterte Karas Namen, doch Kara öffnete nicht die Augen. Es war mitten in der Nacht und sie wollte die Träume abschütteln, doch so sehr sie es auch versuchte, es ging nicht. Die Stimme wurde immer aufdringlicher. "Kara ... wach auf ... Kara! Hör mir zu!", wer immer da sprach, es war kein Traum. Mühsam öffnete Kara ihre Augen und sah einen alten, kränkelnden Mann. "Vater! Was ... bin ich froh!", sie war sofort hell wach und fiel ihrem Vater, Okanory, um den Hals. "Ruhig mein Kind. Ruhig.", versuchte er seine Tochter zu beruhigen. "Vater, was machst du hier? Was ist passiert?", fragte sie wissbegierig, denn eigentlich hatte er gesagt, er wolle nicht zu ihr kommen, bevor sie nicht ihre Aufgabe erfüllt hatte. "Es ist etwas schief gelaufen. Ich habe dir doch gesagt, du sollst Yugi Muto schützen. Das hast du auch getan, doch sie haben seinen Bruder, Yami Muto und seinen Freund gefangen. Der Master hatte nicht bedacht, dass Yugi in dieser Welt einen Zwillingsbruder haben könnte, den haben sie jetzt und halten ihn für Yugi. Zudem verliert der echte Yugi langsam aber sicher jede Erinnerung an die Karten und an seine Welt. Er fügt sich komplett in diese Welt ein.", Kara hatte ihren Vater die ganze Zeit nicht unterbrochen, da es sich, trotz aller Neugierde, nicht ziemte. Sie nickte betreten, deswegen hatte sie also gestern so ein komisches Gefühl gehabt. "Und was soll ich nun tun, Vater? Wie steht es um den Yugi, in der anderen Welt?", sie war ratlos und außerdem interessierte es sie, ob der Master wirklich so perfekt arbeitete, wie er immer vorgab. "Du musst den echten Yugi zum Master bringen, er muss ihn besiegen, dann werden auch Yami und sein Freund frei sein. Es gibt keinen Yugi mehr in der anderen Welt, der Yugi aus dieser Welt hängt zwischen den Welten fest und die Freunde von dem echten Yugi machen sich Sorgen um ihn. Ich beobachte sie, doch sie ahnen nichts und wenn sie etwas wüssten, könnten sie auch nichts unternehmen. Er muss es alleine schaffen, er muss auf seine Karten vertrauen und den Master damit besiegen, dann kommt er auch zurück in seine Welt.", erklärte er seiner Tochter, die nun in seinen Armen lag. "Und wenn er nicht zurück will? So wie ich erfahren habe, hat er einen Freund, diesen Seto Kaiba, er würde doch nie seine Liebe verlassen!", Kara schaute ihren Vater erwartungsvoll an, sie würde ihre große Liebe um keinen Preis verlassen wollen. "Aber er muss es tun, sonst wird der Master seine Pläne durchsetzen können. Außerdem weiß ich ganz zufällig, dass der Seto in Yugis alten Welt genauso fühlt, wie der Seto aus dieser Welt." "Wer ist überhaupt der Master und was ist sein Plan?" "Nur Yugi wird herausfinden können, wer der Master wirklich ist, doch seine Pläne kenne ich gut. Er will mit Hilfe der Duell Monsters Karten die Welt beherrschen, er will die Monster zum Leben erwecken und sich damit die Menschen Untertan machen. Der Einzige, der ihn aufhalten könnte, wäre Yugi Muto, deswegen wollte er ihn in dieser Welt ohne Karten beseitigen. Aber nun muss ich gehen Kara. Auch ich habe noch Pflichten, die du bald übernehmen wirst und außerdem kann es sein, dass wir belauscht werden.", er bugsierte Kara in Richtung Bett, wo er sie hinlegte. "Ich vertraue dir.", zum Abschied gab er seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und war auch schon verschwunden. "Ich werde dich nicht enttäuschen, Vater. Auch wenn ich noch so viele Fragen an dich hätte.", flüsterte Kara leise, obwohl sie genau wusste, dass ihr Vater sie nicht mehr hören konnte. Sie dachte noch lange über das Gesagte nach, doch auch sie fiel irgendwann wieder in tiefen Schlaf. Mit gesenktem Kopf kam Yugi aus der Klasse, sie hatten gerade die Klausur in Geschichte geschrieben. Seto wartete schon vor der Tür auf ihn. "Wie ist es gelaufen, hat das Lernen geholfen?", fragte er neugierig und ging auf seinen Freund zu. "Geht so. Ich wusste nicht mehr alles.", betrübt schaute er zu Seto auf, der zu seiner Überraschung lächelte. "Was ist daran so lustig?" "Nichts, aber man kann ja auch nicht alles wissen. Du siehst echt süß aus wenn du dir Sorgen machst, aber das ist nicht gesund. Lass uns lieber an die frische Luft gehen, ja?", er schaute Yugi tief in die Augen und gab ihm dann einen Kuss. Zwar hatten sie vereinbart, in der Schule wie normale Freunde miteinander umzugehen, aber jetzt war gerade niemand hier, fast alle saßen noch im Unterricht. Yugi nickte nur und folgte Seto nach draußen. Ihn beschlich ein ungutes Gefühl, was Yami anging. "Seto, kann ich mal dein Handy haben?", fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte. "Klar, wir teilen doch alles, aber was hast du damit vor?", antwortete und gab ihm das Handy. "Ich will Yami anrufen, irgendwas ist komisch. Es stimmt was nicht." "Er hat doch schon öfter die Schule geschwänzt, ja, fast täglich sogar. Mach dir keinen Kopf, der ist sicher bei Tristan und schläft mit ihm seinen Rausch aus, glaub mir.", wollte Seto Yugi von seinem Vorhaben abbringen und streckte die Hand nach seinem Handy aus. "Vielleicht hast du ja recht, zumindest bis morgen mach ich nichts.", er gab Seto das Handy wieder und sie wechselten sofort das Thema und sprachen über die Klausur. Das ungute Gefühl in Yugis Magen verschwand langsam und ein Gefühl des Wohlbefindens machte sich in im breit. Er hatte Seto die Antworten, die er aufgeschrieben hatte, erzählt und Seto meinte, dass seine Arbeit mindestens eine Drei werden müsste. Der Gedanke an Yami war ganz verschwunden und die beiden Jungs begaben sich zur Cafeteria, da es gerade zur Pause geklingelt hatte und nun der Kiosk geöffnet hatte, an dem sie sich mit Brötchen versorgen wollten. Als sie durch die Halle gingen, hörte man von allen Seiten her ein Raunen. "Das ist Seto Kaiba ... er ist reich ... ist der Kleine sein Freund? ... Seto ist so süß ..." und noch andere Sachen. Seto ließ das völlig kalt, er war den Wirbel um seine Person gewohnt. Als hätte er nichts gehört, ging er zum Kiosk und bestellte zwei Öko-Brötchen mit Käse, eines für sich und eines für Yugi. "Hier.", er reichte Yugi das Brötchen und biss in sein eigenes. "Stört dich der ganze Trubel nicht mehr?", fragte Yugi vorsichtig und tat es Seto gleich. Er beachtete die anderen nicht und biss in sein Brötchen. "Einfach nicht beachten, da stehen wir drüber, ja?", antwortete Seto freundlich, wie er sonst nur sehr selten ist und knuffte Yugi freundschaftlich in die Seite. Dieser nickte und aß weiter. "Yugi, Alter, wie geht's? Und Kaiba ... hallo.", Joey kam auf Yugi zugestürmt und hinter sich her zog er Thea. Seine große Freude verflog, als er Seto sah. "Hallo Joey, hallo Thea. Wie geht's euch?", begrüßte Yugi die Zwei. "Hallo Yugi, hey Seto Kaiba.", grüßte Thea kurz und verschwand dann wieder. Im Laufen drehte sie sich noch einmal um und rief: "Ich treff mich noch mit ner Freundin, bis später Schatz!" "Schatz? Hat unser Hündchen jetzt eine Hündin gefunden?", Seto grinste hämisch. "Pass auf, Alter. Mich kannst du beleidigen, aber lass Thea in Ruhe! Sie ist meine Freundin, du hast ja nicht mal eine.", Joey hatte prompt die Fäuste erhoben und drohte Seto. "Joey, lass das, bitte. Und du Seto, das war nicht gerade freundlich!", schaltete Yugi sich ein, damit es nicht in einem Blutbad endete. "Ist schon gut Yugi, mit dem gebe ich mich nicht ab. Ich habe etwas besseres als eine Freundin.", sagte Seto und nahm Yugi provokativ in den Arm. Joeys Unterkiefer versagte die Funktion und seine Kinnlade landete drei Etagen tiefer. "Wie ... er ... du...???", stotterte er. "Ja, wir sind zusammen und jetzt gehen wir.", beantwortete Seto die Frage und zog Yugi mit sich, der nur noch kurz die Schultern zuckte und dann winkte. Sie ließen den total bedäpperten Joey alleine zurück, Thea würde ihn sicher irgendwann einsammeln. Es war dunkel und kalt. Es roch nach Moder und Verwesung. Wo war er hier nur gelandet? Yami lag gefesselt auf dem kalten, glitschigen Boden und starrte in die Dunkelheit. So sehr er sich auch anstrengen mochte, er konnte sich weder bewegen, noch konnte er etwas sehen. Wie lange lag er hier schon? Er konnte es nicht sagen. Er wusste nur, dass er starken Durst hatte und sich nach Tristan sehnet. Er hatte zugesehen, wie sie ihm hinterhältig ein Schlafmittel gespritzt hatten und wie er daraufhin zusammengebrochen war. Er hätte nicht mitkommen sollen! Danach hatte er einen Stich gespürt und war hier aufgewacht. Sie hatten ihn so gut gefesselt, dass er sich nicht einmal auf den Bauch drehen konnte. Wie eine hilflose Schildkröte lag er auf dem Rücken und wartete, dass sich irgendjemand an ihn erinnerte und ihn holen würde. Gerade hatte er die Augen geschlossen und wollte versuchen zu schlafen, da öffnete sich die Tür und ein grelles Licht durchflutete den Raum. Angestrengt gegen das Licht anblinzelnd versuchte Yami zu erkennen, wer da in den Raum kam. Doch er hörte nur Schritte, die sich auf ihn zu bewegten. Noch immer hatten seine Augen sich nicht an das Licht gewöhnt, doch er konnte schon ein paar verschwommene Umrisse sehen. Er erkannte, wie sich etwas langes, ein Arm vielleicht auf ihn zu bewegte. Dann wurde er von etwas gepackt und über den Boden geschleift. Vergeblich versuchte er sich bemerkbar zu machen, doch seine Schreie wurden von dem Knebel in seinem Mund erstickt. Lange wurde er durch die Gänge gezerrt und langsam nur gewöhnte er sich an das Licht. Sie hielten vor einer riesigen, braunen Flügeltür, die Yami schon erkennen konnte, da sich seine Augen endlich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Er sah, wie der jemand, der ihn durch die Gänge gezogen hatte, an der Tür klopfte. "Tretet ein.", hörte er ein kalte Stimme leise von der andern Seite. Die Tür wurde geöffnet und Yami wurde hereingetragen. Vor einem großen Eichentisch wurde er auf einen Stuhl gesetzt. Er blickte in das Auge eines jungen Mannes, das andere Auge konnte er nicht sehen, da es von seinen langen, weißen Haaren verdeckt wurde. Weiter geht's mit Yami im nächsten Kapitel, will ja die Spannung noch ein bisschen aufrecht erhalten. (ich bin ja so gemein) *gbg* Nein, ganz ehrlich, läuft grad mit dem Schreiben nicht so doll, hab ... ähm ... *rechne* 4 oder 5 Storys zeitgleich am laufen, aber als erstes will ich die hier abschließen. Aber ich will mich auch mal für die vielen Kommis bedanken, erstens sind die motivierend und zweitens hab ich damit ne Wette gewonnen. *ggg* Danka Schön! *euch nen dicken Knutscha geb* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)