Christmas at Gate 11 von Sunwings ([Zorro x Nami]) ================================================================================ Kapitel 2: Fairytale Of New York -------------------------------- „Kaffee?“ Nami blickte müde auf. Sie hatte die letzte Stunde nur auf den dreckigen Boden gestarrt und ihre Lebensentscheidungen in Frage gestellt. Verwundert zog sie die Augenbrauen nach oben, als sie den herrlich duftenden Coffee to go Becher in Zorros Hand betrachtete.  „Ist das ein Friedensangebot?“, hakte sie argwöhnisch nach und griff nach dem Becher, bevor er es sich wieder anders überlegen konnte.  Zorro schmunzelte und ließ sich ihr gegenüber auf einen Stuhl fallen. Er antwortete ihr nicht, sondern zwinkerte ihr über den Becherrand hinweg zu. Nami schüttelte augenrollend ihren Kopf.  „Sie haben mir immer noch nicht ihren Namen gesagt“, stellte er nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens fest.  Schulterzuckend legte Nami ihren Kopf schief. „Sie haben auch nicht danach gefragt.“ „Okay, wie ist Ihr Name?“ „Nami.“ Zorro nickte. „Nami...“, wiederholte er nachdenklich. Die Art, wie er ihren Namen sagte, ließ Namis Körper beben und sie biss sich instinktiv auf ihre Unterlippe. Verdammt, sie hatte niemals daran gedacht, dass ihr Name mal sexy klingen würde. Sie runzelte die Stirn, während sie Zorro betrachtete. Gerade fuhr er sich mit einer Hand durch sein grünes Haar, das genau die richtige Länge hatte, um sich daran festzuhalten, während ... Nami stoppte ihre Gedanken. Sie hasste ihn jetzt sogar noch mehr.  „Wir sollten uns duzen, Nami“, sagte er und Nami zuckte nur mit ihren Schultern. Sie hielt sowieso noch nie viel von solchen Förmlichkeiten. Aber warum musste er immer wieder ihren Namen sagen?! „Was bringt dich nach New York?“, fragte er schließlich und betrachtete sie mit seinen unwiderstehlichen Augen.  „Arbeit, und dich?“ „Familienangelegenheiten“, antwortete er mysteriös. Nami kniff die Augen zusammen. Diese Antwort hätte sie nicht erwartet. „Bist du verheiratet?“, fragte sie, ohne darüber nachzudenken. Zorro schien genauso überrascht von ihrer Frage zu sein, wie sie selbst. Lächelnd schüttelte er seinen Kopf. „Ich wusste, dass ich dir auch gefalle“, antwortete er und wackelte mit seinen Augenbrauen.  „Idiot“, murmelte Nami und versteckte ihre roten Wangen hinter dem großen Kaffeebecher. Natürlich gefiel er ihr. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es auf diesem Planeten irgendeine Frau gab, die Zorro nicht wahnsinnig sexy fand. Um sein gutaussehendes Gesicht nicht länger anschauen zu müssen, sah sie stattdessen lieber zu den Kindern, die gerade von einem Flughafenmitarbeiter eine rote Weihnachtsmütze geschenkt bekommen hatten. Die beiden Schwestern kreischten erfreut und strahlten mit den Mützen auf den  Köpfen ihre Eltern an, die sich müde bei dem Mitarbeiter bedankten. Seufzend ließ Nami sich in ihrem Sitz zurückfallen. Sie hatte vor ihrer Abreise nicht mal Zeit gehabt, ihre Wohnung weihnachtlich zu schmücken.  „Ich liebe Weihnachten“, flüsterte sie gedankenverloren. „Warum sitze ich ausgerechnet heute hier fest?“ „Ich hasse Weihnachten“, antwortete Zorro augenrollend. „Die Weiber flippen in dieser Zeit komplett aus.“ Nami rümpfte die Nase. Wie konnte man Weihnachten hassen? Den Kommentar mit den Weibern beachtete sie gar nicht. Doch als sie erneut seine sonderbare Haarfarbe betrachtete, gluckste sie amüsiert. „Mr. Grinch.“ Zorro rollte mit seinen Augen: „Du weißt gar nicht, wie oft ich das schon gehört habe.“  Kichernd trank sie einen weiteren Schluck von ihrem Kaffee. „Weihnachten ist doch die schönste Zeit des Jahres. Die vielen Lichter, das gute Essen, Kekse backen, Zeit mit der Familie genießen“, zählte sie einige guten Seiten von Weihnachten auf. Doch Zorros Gesichtsausdruck wurde bei jedem Punkt noch qualvoller. „Schon gut, Mrs. Claus.“ Belustigt über ihre neuen Spitznamen prostete Nami ihm zwinkernd zu. Endlich hatte sie etwas gefunden, wie sie ihm auf die Nerven gehen konnte. Vielleicht war die Bekanntschaft mit Zorro doch nicht so übel. So würde wenigstens die Zeit ein wenig schneller vergehen.   „Okay, genug mit den langweiligen Fragen“, bemerkte Zorro nach einer Weile grinsend. „Was bereust du am meisten in deinem Leben, Nami?“ Schon wieder sagte er ihren Namen so, als würde er sie im nächsten Moment nicht nur mit seinen Augen ausziehen. Und sie hasste sich mittlerweile selbst dafür, wie ihr Körper auf ihn reagierte. Deshalb konzentrierte sie sich auf seine Frage. Nachdenklich betrachtete sie ihn dabei, wie er den Becher in den Müll warf und sie nun auffordernd ansah. Nami wusste, was sie am meisten bereute. Sie bereute, dass sie diese Nacht mit Sanji verbracht hatte. Er war ihr bester Freund und insgeheim wusste sie schon länger, dass er mehr als freundschaftliche Gefühle hatte. Doch sie wollte es sich nie eingestehen. Der Frust über ein weiteres gescheitertes Tinder Date und die große Menge Alkohol waren eine teuflische Kombination an diesem Abend, bei dem sie Sanjis verliebten Augen nicht widerstehen konnte und mit ihm schlief. Sie wollte sich gewollt und geliebt fühlen. Am Morgen danach fühlte es sich so an, als hätte sie die Nacht mit ihrem Bruder verbracht. Und als sie Sanjis hoffnungsvollen Gesichtsausdruck sah, brach es ihr beinahe das Herz. Schweren Herzens hatte sie schnell ihre Sachen gepackt und ihm versprochen, sie würden nach ihrer Rückkehr alles klären. Ihr war bewusst, dass Sanji sich große Hoffnungen machte. Ebenso wie ihre Familie.  „Also?“, fragte Zorro geduldig nach. Nami schreckte aus ihren trübsinnigen Gedanken. Das mit Sanji war zwar die Wahrheit, jedoch würde sie Zorro bestimmt nicht davon berichten.  Also sagte sie etwas, das gleich an zweiter Stelle kam: „Ich bereue es, dass ich nicht mit Trafalgar Law zum Abschlussball gegangen bin.“ „Trafalgar Law? Er klingt interessant“, antwortete Zorro.  Nami seufzte träumerisch. „Er war perfekt. Gutaussehend, klug, freundlich. Jedes Mädchen wollte mit ihm auf den Ball und er fragte mich. Es war der schönste Moment meiner Schulzeit.“ Gedankenverloren dachte sie an diesen Tag zurück. Sie war das glücklichste Mädchen auf der ganzen Schule. „Er hätte mich mit einer Limousine abgeholt und wir hätten zusammen zu Love Story von Taylor Swift getanzt“, schwärmte sie von ihrer verflossenen Jugendliebe. „Und wir wären bestimmt Ballkönigin und König geworden.“ Zorro schnaubte. „Du meine Güte ... mit so einer verzweifelten Antwort hätte ich nicht gerechnet.“ „Hey!“, schrie Nami. „Du hast danach gefragt und ich habe ehrlich geantwortet.“ Naja fast, dachte Nami.  „Also gut und warum bist du nicht mit Law auf den Ball gegangen?“ „Weil...“, begann Nami und sie hasste sich heute noch dafür. „... ich bereits meinem besten Freund versprochen hatte, dass ich mit ihm dorthin gehen würde. Schlussendlich sind wir jedoch gar nicht gegangen, da er eine Lebensmittelvergiftung hatte.“ Nami erschrak, als Zorro laut auflachte. „Das ist nicht witzig!“, schimpfte sie. Die Tatsache, dass sein Lachen ihn noch attraktiver machte, versuchte sie zu ignorieren.  „Tut mir leid“, schmunzelte Zorro, nachdem er sich beruhigt hatte. „Du hast also auf deine mögliche große Liebe verzichtet, weil du Mitleid mit deinem besten Freund hattest?“ Perplex sah sie ihn an. Verdammt, das brachte es ziemlich auf den Punkt. Eingeschnappt reckte sie ihr Kinn und blickte an Zorro vorbei. „Die Freundschaft mit Sanji war mir mehr wert als ein blöder Tanzball“, sagte sie, doch konnte die Enttäuschung in ihrer Stimme nicht verhindern. Was wäre wohl aus ihr und Law geworden? Tatsächlich hatte sie ihn erst vor wenigen Tagen gegoogelt und erschrocken festgestellt, dass er mittlerweile ein erfolgreicher Herz Chirurg war und verteufelt gut aussah. Fast so gut, wie ihr Gegenüber, der sich immer noch über sie lustig machte.  „Bist du denn immer noch mit Sanji befreundet?“ „Ja“, antwortete sie knapp. Zorro kniff die Augen zusammen und betrachtete sie argwöhnisch. Warum kam es ihr so vor, als würde er bis in ihr Innerstes blicken und all ihre Geheimnisse offenbaren? Nervös trank sie den letzten Schluck von ihrem mittlerweile kaltem Kaffee und stand auf. „Er ist mein bester Freund“, sagte sie mit Nachdruck. Nicht nur, um es Zorro klar zu machen, sondern in irgendeiner Weise auch sich selbst. Sanji war immer an ihrer Seite gewesen. In den schlechten und in den guten Zeiten - auf Sanji konnte sie sich immer verlassen. Dass sie ihm nun das Herz brechen musste, zerriss Nami innerlich.  „Und doch bereust du es, nicht mit Law auf den Ball gegangen zu sein.“ „Ja“, antwortete Nami und fühlte sich dabei noch schlechter. Sanji gegenüber hatte sie immer beteuert, dass es ihr nichts ausgemacht hatte. Sie hatte auf seine Gefühle Rücksicht nehmen wollen. Doch jetzt wusste sie, dass er sich vermutlich schon damals Hoffnungen auf mehr gemacht hatte.  Zorro sah sie nachdenklich an. „Ich habe eine Idee...“, sagte er so leise, dass Nami ihn beinahe nicht hören konnte. Verwundert schaute sie ihn an. „Was für eine Idee?“ „Wir sollten aus unserer misslichen Lage das bestmögliche machen.“ Geheimnisvoll lächelte er. „Du wirst schon sehen. Wir treffen uns in zwanzig Minuten beim Coffee-Shop.“ Mit diesen Worten stand er auf und ging zwei Schritte. Dann drehte er sich nochmals zu ihr um. „Du musst mir allerdings versprechen, dass du dich nicht in mich verlieben wirst.“   ♡ ♡ ♡ ♡   Sie konnte es nicht fassen, dass sie doch tatsächlich zwanzig Minuten später beim Coffee-Shop auf diesen Mistkerl wartete. Als er sie mit diesen Worten alleine gelassen hatte, schwor sie sich, dass sie nicht hier warten würde. Der Idiot konnte sie doch nicht herumkommandieren, wie es ihm passte. Was sollte außerdem die Aussage über das Verlieben?! Als würde sie sich nach gerade Mal zwei Stunden in einen Wildfremden verlieben, der ihr bis jetzt nur seine arrogante Seite gezeigt hatte?! Doch nach langem Ringen war sie dann schließlich trotzdem aufgestanden und hierhin gegangen. Die Neugierde brachte sie fast um den Verstand. Innerlich tadelte sie sich selbst, als ihr Herz aufgeregt pochte und sie nervös von einem Fuß auf den anderen tapste. Dieses Herzpochen hatte sie schon lange nicht mehr gefühlt und dass es sich ausgerechnet jetzt zurückmeldete, hieß nichts Gutes.  Als sie plötzlich ein lautes Hupen hörte, schreckte sie aus ihren Gedanken. Verwirrt sah sie den langen Gang hinunter, wo ihr ein Golfwagen mit einem grinsenden Zorro darauf entgegen fuhr. Sprachlos starrte sie ihn an, als er den Wagen neben sie parkte und nochmals stolz die Hupe drückte. Nami konnte ein ungläubiges Lachen nicht verhindern. Zorro kletterte aus dem Golfwagen und räusperte sich, um Namis Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Diese stand nämlich immer noch mit offenen Mund da und glotzte auf das Gefährt vor ihr.  Zorro reichte ihr die Hand und führte sie zum freien Platz hinter dem Fahrersitz. „Ihre Limousine, Madam.“ Ach. Du. Kacke.  Vielleicht war das mit dem Verlieben doch nicht so abwegig.    „Wohin fahren wir?“, fragte Nami neugierig nach, als sie zehn Minuten später immer noch durch den Flughafen JFK fuhren. Auf die Frage, wie er zu dem Golfwagen kam, hatte er ihr ebenfalls noch nie geantwortet. Doch eigentlich war es Nami egal. Denn gerade jetzt fühlte sie sich wie der glücklichste Mensch in ganz New York. Noch nie hatte sie ein Mann derart überrascht. Nicht einmal Sanji und der war berühmt für seine liebevolle Aufmerksamkeit, die er der Damenwelt schenkte. Ihr Herz schwoll schmerzvoll an, als sie Zorro betrachtete. Warum tat er das? Sie hatte ihn vollkommen falsch eingeschätzt. Wo war das arrogante Arschloch hin? „Irgendwo hier müsste es doch sein“, murmelte Zorro angestrengt und kniff die Augen zusammen. „Ich könnte schwören, dass es hier sein muss.“ „Du siehst nicht so aus, als würdest du den richtigen Weg kennen“, grinste Nami frech. Schon vorhin war ihr aufgefallen, dass Zorro zweimal im Kreis gefahren war.  Jetzt betrachtete er sie mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen aus den Augenwinkeln. Kichernd hielt sich Nami die Hand vor den Mund. Wie süß der taffe Zorro plötzlich aussah.  Plötzlich hielt er jedoch an und zeigte grinsend auf ein großes Schild. Nami blickte unter dem Dach des Golfwagens hervor und las die Zeilen „Air Canada Maple Leaf Lounge“. Wieder reichte Zorro ihr die Hand, um ihr aus dem Wagen zu helfen. Dieses Mal jedoch ließ er sie nicht sofort wieder los, sondern führte sie zum Eingang der Lounge.  „Zorro, wir sind nicht in der Business Class“, murmelte sie nervös, als sie den strengen Mitarbeiter sah, der sie von oben bis unten betrachtete. Namis Flughafen Outfit bestand nämlich aus einer dicken schwarzen Strumpfhose, einem knappen Rock und einem flauschigen Pullover. Sie passte definitiv nicht in eine sündhaft teure Lounge.  Zorro hingegen sah natürlich tadellos aus. Mit seiner schwarzen Hose und dem dunklen Hemd konnte er genauso gut ein steinreicher Anwalt sein. Stirnrunzelnd betrachtete sie ihn. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie gar nicht wusste, ob er vielleicht tatsächlich ein Anwalt war und sogar in der Business Class flog. Zorro schien mal wieder ihre Gedanken zu lesen, denn er schüttelte seinen Kopf. „Alles, was ich tun musste, war ein wenig mit der Dame von Air Canada zu flirten.“ Nami rollte mit den Augen. Natürlich hatte er das getan. Und einfach so wurde ihm ein Golfwagen und der Zutritt zur Lounge verschafft. Ausnahmsweise verkniff sie sich einen Kommentar, da ihr in diesem Fall seine Flirterei und sein gutes Aussehen ein besonderes Erlebnis verschafften.  „Guten Abend, Mr. Lorenor“, begrüßte der Mitarbeiter sie schließlich und lächelte sie herzlich an.  Zorro bedankte sich mit einem Nicken und führte Nami in die exklusive Lounge, die fast schon nach Reichtum roch. In der Mitte der Lounge war eine große Skulptur, die wie die Decke rot beleuchtet waren. Beinahe wollte sie ihre Schuhe ausziehen, als sie auf den hochwertigen Teppichboden trat, doch Zorro führte sie, ohne etwas zu sagen, in die Mitte des Raumes. Dort standen auf einem kleinen Tisch zwei Gläser Rotwein, wo von er ihr eines reichte. Erst jetzt bemerkte Nami, dass sie sich alleine in der Lounge befanden. Sie konnte immer noch nicht fassen, was hier gerade passierte.  „Leider bin ich nicht Trafalgar Law“, grinste er zwinkernd, als er ihr zuprostete. Ihr Herz setzte einen Augenblick aus und sie biss sich schmerzhaft auf die Lippe, um nicht das zu sagen, was ihr gerade durch den Kopf ging. Lorenor Zorro war so viel besser als Trafalgar Law.  Da dieser Mann ihr sprichwörtlich den Boden unter den Füßen wegzog, setzte Nami sich auf einen der roten Loungesessel. „Du überraschst mich“, sagte sie schließlich.  „Niemand sollte seinen Abschlussball versäumen“, antwortete er und setzte sich ihr gegenüber. „Ich hatte sogar zwei Dates, um nichts zu verpassen.“ „Natürlich hattest du das“, lächelte Nami und trank einen weiteren Schluck Wein. „Die armen Mädchen.“ „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie sich beschwert haben.“ Amüsiert schüttelte Nami ihren Kopf. „Und die gebrochenen Herzen?“ „Die beiden wussten genau, auf was sie sich einlassten. Ich spiele immer mit offenen Karten“, erklärte er ihr unschuldig.  „Du siehst aus wie ein Herzensbrecher“, gab Nami zu bedenken.  „Ich habe dir doch schon gesagt, du sollst dich nicht in mich verlieben, Nami“, raunte er ihr zu, während er sich zu ihr rüber beugte. Nami widerstand dem Drang, sich ihm ebenfalls zu nähern. Nur schwer konnte sie die Fassung bewahren und still sitzen bleiben. Er jedoch schien ihren inneren Kampf zu bemerken, denn er lächelte wissend. „Du selbst siehst auch aus wie eine Herzensbrecherin.“ Sofort musste Nami an Sanji denken. Sie würde bald ein Herz brechen. Gedankenverloren sah sie Zorro an. „Das wissen wohl nur die Sterne.“  „Du gehörst doch nicht zu den Frauen, die glauben, dass der Mars oder die Venus an allem Schuld sind, oder?“ Nami lächelte geheimnisvoll, dankbar darüber, dass er sie so schnell auf andere Gedanken brachte. „Du bist bestimmt Sternzeichen Skorpion. Harte Schale, weicher Kern.“ „Oh Gott, ich wusste es“, stöhnte Zorro und starrte fassungslos in sein Weinglas. „Du bist eine von denen.“ Kichernd streckte sie ihre Zunge raus. „Bist du jetzt enttäuscht?“ „Ein wenig“, murmelte Zorro, konnte sich ein Lächeln jedoch nicht verkneifen.  „Und, bist du es?“ „Was?“ „Skorpion?“ Zorro murmelte unverständliche Worte, während er aufstand und dem Kellner hinter der Bar ein Zeichen gab. Dieser nickte und wandte sich dem Computer hinter ihm zu.  Gleich darauf klimperten die ersten Takte von Taylor Swifts Love Story durch die Lounge. Nami lachte ungläubig, als Zorro ihr seine Hand hinhielt: „Darf ich bitten?“ Sie starrte in seine unergründlichen Augen und griff nach seiner Hand. Nicht verlieben, nicht verlieben, nicht verlieben, hallte es immer wieder durch ihren Kopf, als Zorro sie von den Sesseln wegzog, damit sie mehr Platz hatten.  Er drehte sich zu ihr um, legte beide Hände an ihre Taille und bewegte sich langsam mit ihr zum Rhythmus der Musik. Die Musik war eigentlich nicht dafür gemacht, einen romantischen Tanz aufs Parkett zu legen, doch Nami und Zorro war das so ziemlich egal. Nami legte ihre Arme um seinen Nacken und ließ sich von ihm durch die Lounge führen. Mit jedem Takt wurde ihr die Nähe zwischen ihren Körpern mehr und mehr bewusst. Sie hatte bereits ahnen können, dass sich unter seinem Hemd eine stählerne Brust und starke Arme befanden. In seinen Armen fühlte sie sich unglaublich klein und geborgen. Sie hatte keine Ahnung, wie er es schaffte ihr in kürzester Zeit ein Gefühl von Sicherheit in seinen Armen zu vermitteln. Unwillkürlich strich sie mit ihren Fingern durch seine Haare. Es fühlte sich genauso weich an, wie sie es sich erhofft hatte. Der viele Kaffee und der Rotwein machten Nami seltsam beschwipst.  „Romeo, take me somewhere we can be alone...“, sang Nami gedankenverloren mit. „Mein Gott, du bist ja ein richtiger Swiftie“, schnaubte Zorro leise. „Jeder ist insgeheim ein Swiftie, Zorro.“  Sein Griff um ihre Taille verstärkte sich, als sie erneut mit ihren Fingern durch seine Haare fuhr. Es war wie in einem Traum, sie wollte auf keinen Fall aufwachen.  „Nami...“, raunte er und seine Augen fixierten sie, als wäre sie ein Beutetier und er der gefährliche Tiger. Wieder bescherte ihr Name aus seinem Mund ihr eine Gänsehaut. Dieses Mal war es Zorro, der einen inneren Kampf führte. Immer wieder sah er auf ihre Lippen.  Küss mich, schrie es in Namis Kopf. Erneut schien Zorro ihre Gedanken zu lesen, denn er beugte sich langsam zu ihr herunter. Doch kaum hatte Nami ihre Augen geschlossen, war das Lied vorbei und somit auch der Zauber. Zorros Hände entfernten sich zögerlich von ihrer Taille und er ging einen Schritt zurück. Nami blinzelte, als wäre sie tatsächlich aus einem Traum erwacht. Fröstelnd legte sie ihre Arme um ihre Körpermitte. Zorro kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Nach ein paar Sekunden schien er sich wieder gefasst zu haben, denn er lächelte sie an, als hätte es diesen Moment vorhin nicht gegeben.  „Ich denke, Law wird sich noch heute in den Arsch beißen, dass du nicht mit ihm auf den Ball gegangen bist. Dein bester Freund ist ein Glückspilz.“ Namis Augen zuckten nervös. Wenn er nur wüsste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)