Wüstenstaub und Dosenbohnen von KiraNear ================================================================================ Kapitel 3: Wurmschwanz ---------------------- ~ Remus ~   Remus‘ Augen ruhten auf Sirius. Er beobachtete ihn dabei, wie dieser versuchte eine bequeme Position für seine Arme zu finden. Am Ende verschränkte Sirius sie vor seiner Brust, seine Fingerspitzen bohrten sich angespannt in seine Oberarme. „Dieser … Mistkerl. Hätte ich ihn nicht die ganze Zeit im Auge behalten, wäre mir diese kleine, subtile Bewegung entgangen. Vermutlich hat es außer mir niemand bemerkt, vor allem keiner von den No-Majs…“ Sirius schnaubte abfällig, sein Gesicht färbte sich rot, während seine Fingerspitzen weiß wurden. Remus seufzte bei diesem Anblick. „In Ordnung, vergiss bitte deinen Hass auf ihn für eine einzige Minute und sag mir, was an dem Tag in St. Johns passiert ist. Du hast mir damals keine Details erzählt, ich weiß nur, dass er von einem Zug überrollt worden sein soll. Er und mindestens ein Dutzend No-Majs.“ Verächtlich zog Sirius die Nase hoch. „Dass der Zug entgleist war, kam ihm wohl ganz recht. Aber es ist ja auch kein Wunder, er selbst steckt ja dahinter“, sagte Sirius mit trockener Stimme. Remus gab ihm seine Wasserflasche, aus welcher sein Freund mehrere große Schlucke nahm. „Nun gut, jedenfalls war ich unterwegs in St. Johns, da ich versuchen wollte, an mehr Informationen zu kommen. Und auch, weil ich nach Peter gesucht habe. Er hat sich früher dort oft aufgehalten und ich dachte mir, dass er eventuell sagen könnte, was passiert ist. Immerhin war er von uns dreien der einzige Geheimniswahrer.“ Sirius wischte sich mit der freien Hand über den Mund, der Staub der Prärie hing nun in seinen unrasierten Bartstoppeln. Doch das störte ihn nicht. „Wie es die Macht der Gewohnheit wollte, konnte ich ihn tatsächlich ausfindig machen. Glaub mir, ich hatte auch erst Zweifel daran, dass er es wirklich getan haben könnte. Dass er die beiden verraten hat …“ Seine Stimme brach ab, seine Arme lagen nun schlaff auf seinem Schoß und er drehte den Kopf zur Seite, offensichtlich mit den Tränen kämpfend. Remus konnte sich mehr als ausmalen, welchen Schmerz sein Freund in diesem Moment erneut durchleben musste. Sirius blinzelte mehrere Male, holte sein Taschentuch hervor und wischte sich damit rasch über die Augen. Als ihre Blicke sich wieder trafen, waren sie leicht gerötet. „Also habe ich ihn gefragt. Immerhin kann man die Auskunft von einem Geheimniswahrer nicht erzwingen, nicht durch einen Zauber, nicht durch Folter. Dennoch, dass er Du-Weißt-Schon-Wem den Standort aus freien Stücken gesagt hat … ein naiver Teil von mir dachte, dass er vielleicht hereingelegt wurde. Dass er das Opfer einer dunklen Intrige war.“ Mit einer schnellen Bewegung leerte Sirius die Wasserflasche, bevor er sie auf den Tisch vor sich fallen ließ. „Auf dieser stark belebten Straße habe ich ihn gefunden, und ihn sofort angesprochen. Dachte, er würde anfangen zu heulen oder sonst irgendwie Reue zeigen. Weißt du, was dieser verdammte Bastard gemacht hat?“ Remus hob ahnungslos die Schultern. „Nein, ich weiß es offensichtlich nicht, sonst hätte ich dich ja nicht nach den Details gefragt.“ Sirius ging nicht darauf ein. Stattdessen nahm er die Wasserflasche erneut in die Hand, nur um festzustellen, dass er sie bereits geleert hatte. Sein überraschter Blick verriet ihn, dass er sein emotionaler Konflikt diesen Umstand bereits wieder hatte vergessen lassen. „Dieser Mistkerl von einer Ratte hat gelächelt. Kannst du dir das vorstellen? Ich frage ihn, was da genau los war und er scheint sich auch noch darüber zu freuen! Da war mir klar, der Kerl hat das nicht aus Angst gemacht oder weil ihm jemand eine Falle gestellt hat, nein, der ist vermutlich sogar mit diesem Lächeln zu seinem Herrn gegangen und hat ihn haargenau alles wissen lassen, was sein Meister wissen wollte.“ Sirius vergrub sein Gesicht in der rechten Hand. „Keine Ahnung, was ihn dazu geritten hat, aber als er seinen Zauberstab gezückt hat, konnte ich nicht anders, als meinen herauszuholen. In seinen Augen lag so ein seltsames Glänzen, das habe ich noch nie bei ihm gesehen! Danach ging alles ganz schnell. Mit einem Schwung seines Zauberstabs hat der den Zug, welcher gerade auf dem Weg zum Bahnhof war, entgleisen lassen. Genau in unsere Richtung! Ich habe mich gerade noch auf die Seite retten können, aber all diese armen No-Majs nicht.“ Sämtliche Wärme verließ sein Gesicht und auch Sirius wurde deutlich blass um die Nase. Remus konnte sich noch an das Foto einer Schlagzeile erinnern, welches er eher zufällig gesehen hatte. Große Teile des Bildes waren magisch zensiert worden, und er konnte sich den Horror des Anblickes nur zu gut vorstellen. Er war sogar so grausam gewesen, dass man das Bild nicht magisch verzaubert hatte, dass es stillhielt, wie es bei den No-Majs normal war. Ein extrem seltener Umstand und Remus konnte sich nicht daran erinnern, dass die Zeitung das jemals zuvor getan hatte. „Überall lagen Blut, Kleidung, menschliche Körperteile… ohne ins Detail gehen zu wollen, es hieß jedenfalls, dass man die meisten von ihnen wohl nicht mehr hätte identifizieren können. Auch ihn nicht, das Einzige, was man von ihm noch fand, war ein Finger. Dann sahen mich die ersten Leute aus unserer Gesellschaft, ich mit meinem Zauberstab in der Hand und dazu noch die Gerüchte, die es bereits über mich gab. Da war es für sie nicht schwer, eins und eins zusammenzuzählen.“ Kraftlos schlug er sich mit der Faust auf das Bein. Remus vermutete, dass es nicht das erste Mal war, dass Sirius diese Worte aussprach, doch bei den anderen Malen hatte es keine Zuhörer gegeben. Vielmehr wirkten sie wie die Überreste eines Monologs, das immer wieder und wieder in seinem Kopf stattgefunden hatte. „Irgendwo ist es auch meine Schuld. Es war meine Idee, ihn zum Geheimniswahrer zu machen. Eben weil er so unschuldig und unauffällig wirkte. Es ist meine Schuld, dass er mir entkommen konnte und dass wir nun nach ihm suchen müssen. Dass er so gut zaubern konnte, das hätte ich erahnen müssen.“ Wirsch wischte sich Sirius über sein Gesicht, welches langsam wieder an Farbe gewonnen hatte. Remus dagegen nahm die Flasche an sich und füllte sie erneut mit Wasser auf. „Irgendwie muss dieser Mistkerl ja entkommen sein – und jetzt sitzt er irgendwo, erfreut sich an meinen Steckbriefbildern und lacht sich ins kaputte Fäustchen.“ Remus sah ihn mit einem warmen Blick an, doch seine eigenen Gefühle begannen auch ihn langsam zu übermannen. Mit der Fingerspitze wischte er sich einzelne Tränen weg. Sirius’ Stimme wurde wieder lauter. „Dabei war ich es, der das zerstörte Farmgebäude betreten hatte! Ich hatte den kleinen Harry aus den Trümmern gerettet und Hagrid in die Arme gedrückt, damit er den Kleinen in Sicherheit bringt. Weißt du, wie erleichtert ich war, als ich ihn lebendig gefunden habe, nur mit dieser kleinen Narbe auf der Stirn? Seine kleinen, neugierigen Händchen, die nach mir griffen? Es hatte so lange gedauert, ihn zu beruhigen. Er hatte nach Mama geweint, nach Papa, aber sie beide konnten ihn nicht mehr trösten. Gerade noch, dass ich Hagrid meine Kutsche geben konnte. Und ich soll die beiden verraten haben? Meine allerbesten Freunde, neben dir natürlich?“   Remus zwang sich zu einem Lächeln, ging jedoch nicht näher darauf an. Stattdessen wollte er Sirius weiterhin das Wort geben, doch diesem schien jede Kraft verlassen zu haben. Innerhalb weniger Sekunden wich jedes Leben aus ihm und als Sirius auf dem Sofa zurücksank, wirkte er mehr wie eine Puppe als wie ein lebendiger Mensch. Der Anblick schmerzte Remus, doch er wusste, er würde nicht so schnell etwas daran ändern können. „Ich kann genau verstehen, was du durchmachst. All diese Blicke, all diese Vorwürfe, ob nun ausgesprochen oder nicht, sie tun einem weh. Selbst, wenn man so tut, als würde es an einem abprallen. Und hey, mach dich nicht so fertig.“ Er stand auf, ging zum Sofa und legte eine Hand auf Sirius’ Schultern. „Wir alle hielten es für eine gute Idee, ihm zum Geheimniswahrer zu machen. Niemand hat uns dazu gezwungen oder überredet, ich selbst hatte ihn ja sogar vorgeschlagen. Er selbst wollte es erst ablehnen, wir waren dann am Ende sicher: So ist es am besten. Wenn ich mir überlege, dass der Kerl das Ganze nur gespielt haben könnte, wird mir schlecht, richtig schlecht.“ Remus spürte, wie seine Beine schwach wurden und wie etwas seinen Hals heraufzuwandern begann. Mit größter Mühe schluckte er es wieder herunter. „Als ich von meinem letzten Job zurückgekommen und du mir davon erzählst hattest, ich hatte ja zuerst gehofft, dass du nur einen ganz, ganz schlechten Scherz machst. Oder dass du dich irrst. Dass es jemand anderen getroffen hat, eine ganz andere Familie, oder dass sie alle drei noch am Leben sind. Ich hatte es so, so sehr gehofft…“ Schwindel begann sich in seinem Kopf auszubreiten, unsicher steuerte er seinen alten Sitzplatz an und ließ sich unbeholfen darauf fallen. Kalter Schweiß brach über seiner Stirn aus. Remus kannte dieses Gefühl, und obwohl er sich schon lange mit diesem Zustand arrangiert hatte, so pochte sein Herz dennoch so laut es konnte. Sirius blickte aufmerksam auf, ein wenig Leben, aber auch viel Sorge waren in seinen Blick zurückgekehrt. „Remus! Ist alles in Ordnung?“ Er schien für einen kurzen Moment nachzudenken, bevor sein Blick sorgenvoller wurde. „Ich verstehe, deine Verwandlung steht kurz bevor. Wir werden also bald wieder Vollmond haben, nicht wahr? Hast du deshalb keinen Job mehr angenommen? Du meintest zwar, dass dein letzter Auftrag sehr lukrativ war, aber … entschuldige, ich hätte daran denken müssen. Stattdessen bin ich nur vor Gedanken an Peter und wie ich mich an der Ratte rächen könnte!“ Remus hob seinen Blick, es fiel ihm schwerer als zuvor. Müde schüttelte er langsam seinen Kopf, er brauchte ein paar Sekunden, um zu bemerken, dass Sirius aufgestanden, die Wasserflasche aufgefüllt und ihm gereicht hatte. Ein paar Schlucke wanderten seine Kehle hinunter. „Nein, nein, schon gut, immerhin hast du den Mondzyklus nicht so sehr im Auge wie ich. Und ich hätte dir auch was sagen können… ich habe noch zwei, vielleicht drei Tage Zeit, nur mein Körper fühlt sich davor immer so übel an. Es wird schlimmer, je älter ich werde.“ Sofort wollte Sirius seinen Platz verlassen, doch Remus hob nur seine Hand. „Sag mal, hattest du das früher schon?“ Remus schüttelte seinen Kopf. „Ja, aber als Teenager war es sehr erträglich, es fühlte sich eher an, als hätte ich einen ordentlichen Kater. Das wurde erst schlimmer, als ich – lass mich überlegen – so Anfang/Mitte 20 rum war?“ Einen tiefen Atemzug später sprach Remus weiter. „Aber mal was anderes. Mir ist bei deiner Geschichte etwas aufgefallen und auch generell“, sagte Remus und sprach damit seine Überlegungen aus. Sirius, der nun einen sehr wachsamen Blick auf ihn zu haben schien, setzte sich mit langsamen Bewegungen wieder aufs Sofa zurück. „Was ist dir aufgefallen?“ „Nun, du nennst ihn ständig Mistkerl und Ratte.“ „Das ist er auch, Remus, das ist er auch! Das und noch viel schlimmeres!“ Remus schüttelte wieder seinen Kopf. Nun waren auch die altbekannten Kopfschmerzen dabei, zurückzukehren, doch noch ließen sie sich ignorieren. „Das kann sein, aber das meine ich. Nein, was, wenn er wirklich eine Ratte ist? Immerhin ist das seine Animagusform! Er könnte sich an dem Tag, an dem ihr aufeinandergetroffen seid, in eine Ratte verwandelt und so verschwunden sein. Zumindest hast du mir das damals erzählt. Ich glaube, er hat sich vor meinen Augen verwandelt, aber ich bin mir nicht ganz sicher, weil es so schnell ging. Kannst du dich noch daran erinnern?“ Sirius schien über diese Worte nachzudenken, dann nickte er für einen kurzen Moment. „Gut. Was, wenn er diese Gestalt nie wieder aufgegeben hat? Oder zumindest für den größten Zeitraum, hier draußen in der Einöde kann er ja aussehen, wie er will, hier sieht ihn ja keiner. Und als Ratte bekommt man keine Konservendose auf.“ Sein Blick fiel auf die leeren Dosen, dann auf Sirius zurück. „Das würde auch erklären, warum sein Geruch hier und da ist, obwohl ihn gleichzeitig niemand mehr zu sehen bekommen hat. Weil niemand Ratten sieht oder ihnen große Aufmerksamkeit schenkt.“ Sirius riss seine Augen auf, bevor sich ein tiefer Schatten auf sein Gesicht legte. Wieder schlug er mit der Faust auf sein Bein, dieses Mal kraftvoller. Ein kurzer Schmerzenslaut entwich seinen Lippen. „Du meintest auch, dass er nur kurz unterwegs wäre, dass er wieder zurückkommen würde. Was sollten wir also am besten tun? Uns hier irgendwo verstecken? Ihm hier auflauern?“ Sofort begannen seine Augen nach einem geeigneten Versteck zu suchen, doch Remus hob beschwichtigend seine Hand. „Dass wir auf ihn warten und ihn einkesseln müssen, steht außer Frage. Aber nicht hier drin. Zum einen können wir es nicht riskieren, dass er uns vorher bemerkt und dann verschwindet. Zum anderen ist es für uns beide nicht sicher, wenn ich mich hier drin verwandle. Das hier ist nicht die heulende Hütte, in der wir uns als Teenies oft verzogen haben. Hier steht zu viel Zeug rum, mit dem ich dich verletzen könnte. Denk daran, nicht nur du hast die beiden verloren. Auch ich habe nur noch einen besten Freund, den ich beschützen möchte.“ Remus spürte neben einer leichten Übelkeit einen starken, unbeweglichen Kloß im Hals und wie zum erneuten Male seine Augen feucht wurden. Sirius schien es nicht anders zu gehen. Sofort drehte Remus sich zum Fenster und sah aus diesem hinaus. „Lass uns in der Nähe eine kleine Höhle suchen, von der wir die Hütte hier im Auge behalten können. Zur Not zaubere ich uns eine“, sagte Remus und konnte spüren, wie Sirius dagegen Proteste einlegen wollte. „Zusammen können wir dann sehen, ob und wann Peter zu diesem Haus zurückkehrt. Ob nun als Mensch oder als Ratte, er wird uns nicht entkommen können. Danach können wir uns die nächsten Schritte überlegen. Ich habe genug Vorräte für uns dabei und Wasser haben wir ja in Massen.“   Sirius’ besorgter Blick bohrte sich in seinen Rücken, Remus konnte es regelrecht spüren, dazu musste er sich nicht zu seinem Freund umdrehen. Eine weitere Übelkeitswelle rollte seinen Gaumen hinauf, er bekämpfte sie mit tiefen Atemzügen. Das würde ihm nicht ewig weiterhelfen, doch für den Moment verschaffte es ihm eine kleine Linderung. Dann, mit einem Mal, war alles vorbei. Die Übelkeit, die Schmerzen, das Unwohlsein, alles war verschwunden. Doch Remus wusste es besser. Dies war nicht die Zeit zum Freuen. Er wusste, die Beschwerden würden ihm nur eine kurze Pause gönnen, bevor sie zurückkehren würden, schlimmer mit jedem weiteren Mal. Beschwerden, mit welchen er den Rest seins Lebens zurechtkommen musste. Nichts, an dem er etwas ändern könnte. Remus schluckte einen letzten Rest an Galle herunter. Dies war nun nicht die Zeit, um über sein eigenes Schicksal zu lamentieren. Das Leben seines Freundes lag auch in seiner Hand und wenn sie es nicht schafften, Peter zu schnappen, würde die Luft für Sirius immer dünner werden. Eines Tages würden sie Dementoren für die Suche benutzen und spätestens dann wäre es für ihn vorbei. Remus zwang sich zu einem Lächeln. Wenn er sich nicht optimistisch gab und wenn auch nur zum Schein, war ihr Vorhaben bereits zum Scheitern verurteilt. Ob Sirius es ihm abkaufte, konnte Remus nicht sagen. Sehr überzeugt sah sein Blick nicht aus. Doch sie beide wussten, es ging nicht anders, nicht für den Moment. Manchmal hat das Leben ein seltsames Timing und noch einen sehr viel seltsameren Sinn für Humor. Sie konnten nichts anderes machen, als das Beste aus dem machen, was ihnen gegeben war. „In Ordnung, wir sollten zusehen, dass wir die Hütte verlassen und keine Spuren hinterlassen. Auch sollten wir unseren Geruch überdecken, nicht nur Hunde haben einen guten Geruchssinn, Ratten leider auch.“ Remus nickte und folgte seinem Freund aus der Hütte heraus, bevor er sich im Türrahmen umdrehte. Dabei hielt er die Spitze seines Zauberstabs in den Raum hinein und murmelte einen Zauberspruch vor sich hin. Ein feiner Luftzug kam hervor. Remus schwenkte den Stab mehrere Male durch den Raum, um jegliche Geruchsspur von ihnen zu vernichten. Mit einem letzten Schwenken seines Stabs ließ er auch die Vorhänge wieder ins Nichts verschwinden. Dann schloss er vorsichtig die Tür hinter sich zu. Sirius kam mit eiligen Schritten zurückgerannt. Mit der rechten Hand hielt er den Zügel des Pferdes fest im Griff. „Komm, wir sollten uns beeilen, dass wir von hier wegkommen“, sagte Sirius und reichte Remus den Zügel. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und seufzte erleichtert auf, als er es endlich in den Sattel des Pferdes geschafft hatte. Als er zu Sirius hinunterblickte, sah er in zwei dunkle, lebendige Hundeaugen. Snuffles wedelte aufgeregt mit seinem Schwanz und deutete mit der Schnauze immer wieder in eine bestimmte Richtung. „Ich schätze mal, in der kurzen Zeit bist du bereits fündig geworden. Dann sollte ich dir wohl lieber folgen – komm, zeig mir den Weg, alter Freund!“, sagte Remus mit schwacher Stimme und regte seine Stute zum Losgehen an. Ein lautes Schnauben war zu hören, und Hope ging langsamer, vorsichtiger, als es ihr üblicher Gang war. Auch die aufmerksame Stute schien es zu spüren, dass es ihrem Besitzer ein weiteres Mal nicht gut zu gehen schien. Schwach lächelnd klopfte Remus mit der flachen Hand auf ihren Hals. „Ich bin dir wirklich dankbar, aber wir dürfen Snuffles nicht aus den Augen verlieren“, sagte er und hoffte, die schwarzen Punkte, die vor seinen Augen auf- und abtanzten, würden in wenigen Sekunden wieder verschwinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)