Der Rowdy, der Streber und der Stille von Satomi ================================================================================ Kapitel 91: Abschied -------------------- • Kapitel Neunzig •   × Ende Juni ×   Ein Monat war vergangen und nichts war wie zuvor. Unterricht fand die letzten Wochen nicht statt. Nur wenige nahmen an dem angebotenen digitalen Unterricht teil. Die meisten, die daran teilnahmen versuchten sich abzulenken, zu vergessen, zu verarbeiten was geschehen war. Sie alle wurden an einem der hinteren und eher selten genutzten Notausgänge in den Theatersaal der Schule geführt. Dennoch war diese Veranstaltung freiwillig, und keiner wurde zur Anwesenheit gezwungen. Der Saal selber hatte bei der Tat keinerlei Schäden bekommen, nicht nur, weil der Saal verschlossen gewesen war, sondern auch weil kein Unterricht in diesem stattfand. Manche betraten zögernd und verängstigt den Saal. Neben der Eingangstür hing eine kleine Anweisung, wie sie bitte zu setzen hatten. So setzten sie sich, wie zur Weihnachtsfeier nicht nur Jahrgangsstufenweise, sondern auch in der Reihenfolge, wie sie in ihren jeweiligen Klassenbüchern gelistet waren. Die Unteren und Jüngeren saßen in den vorderen und die Höheren und Älteren in den hinteren Reihen. Dort wo verletzte Schüler noch im Krankenhaus lagen blieb der Stuhl leer, dort wo der- oder diejenige der Tat zum Opfer gefallen war klebte eine weiße Nelke am Sitz. Dasselbe galt bei den Lehrern. Manche Schüler und Klassen saßen allein ohne ihre Klassenlehrer im Saal. Die meisten von ihnen trug schwarz, andere dunkelblau. Es war die Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs vor genau einem Monat. Zwar fielen an manchen Stellen die Lücken nicht gleich auf, doch in anderen Klassen fehlten fast die Hälfte der Schüler. Luffy saß ein wenig abseits allein von den anderen seiner Klasse. Seine engsten und besten Freunde, die normalerweise neben ihm sitzen würden waren Sanji und Zoro fehlten, weil diese noch immer wegen Verletzungen im Krankenhaus lagen. Das gleiche galt für Tony. So oft, wie er konnte und es ihm möglich war hatte seine Freunde im Krankenhaus besucht. Meistens begleitete Law ihn, denn Drake lag ebenfalls im selben Zimmer, wie seine Freunde. Zwar schwieg dieser ihn an, aber dadurch das Drake und kurzweilig auch Basil in diesem Zimmer lag, konnte er nicht allein ins Zimmer treten. Auch nachdem man Basil wohl entlassen hatte, war dieser oft bei Drake zu Besuch, doch ihre Gespräche endeten sobald er oder jemand anderes den Raum betraten. Nur seine Klassenkameraden und die 12-1 wussten von der Sache mit dem S.S.P.E.K. Einsatzes, dass er es war, der dadurch alle anderen gerettet hatte. Nur sah er sich nicht als Held und wollte auch von den anderen nicht so behandelt werden. Er hatte unbedacht gehandelt, um seine Freunde zu beschützen. Ein Seufzen von Garp riss ihn aus den Gedanken. Er versuchte seinem Großvater zu zuhören, doch seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Garp stand als stellvertretender Schulleiter oben allein auf der Bühne und hielt eine Rede. »Ich weiß aus eigener Erfahrung das euch – das euch eure Freunde, Geschwister fehlen. Auch uns Lehrern fehlen einige unserer Freunde und Kollegen…«, Luffy sah wie es seinem Großvater mitnahm allein dort oben zu stehen. Normalerweise übernahm Senghoku die Reden, auch weil Garp kein guter Redner war. Garp ignorierte wohl das Skript welches ausgearbeitet wurde. »Um euch alle ein wenig aufzubauen und euch Mut zu machen, habe ich nun die große Ehre euch wie zur Weihnachtsfeier jemand besonderes anzukündigen.« Wieder sah Luffy, wie Garp das Mikrofon senkte und Luft holte. Mit einem tiefen Atemzug erhob sich Luffy selber von seinem Sitz und trat nach vorne, durch den Gang und stieg die kleine Treppe zur Bühne nach oben. Es hatte Garp schon einiges gekostet ihn hierfür zu überreden. Er streckte die Hand nach dem Mikrofon aus, welches Garp ihm dann reichte. Kurz rieb sich Luffy über die Nasenwurzel. »Ganz ehrlich Reden halten liegt nicht in der Familie, wir sind grottig schlecht darin, und mein lieber Opa hier, ist wohl ein lebender Beweis dafür.«, dabei deutete er auf seinen besagten Opa, der ihm einen Seitenblick zuwarf. Nur waren die letzten Wochen nicht spurlos an Garp vorbei gegangen. Ein paar wenige glucksten zumindest über seine Worte. Er holte ein wenig Luft. »Ich habe meinerseits die letzten Wochen an etwas gearbeitet. Auch von mir liegen noch immer Freunde und Klassenkameraden im Krankenhaus. Ich möchte diese Komposition jenen widmen, die uns beschützt haben, uns wichtig sind und denen die wir verloren haben…«, teilte er allen im Saal mit und reichte Garp das Mikrofon zurück. Ein verhaltener Applaus erklang während er sich an den bereit gestellten Flügel begab, und die entsprechenden Notenblätter hervorholte, die er nun brauchen würde. Dieses Stück war vor allem mitfühlend, hoffnungsvoll und zugleich sehr traurig. Wie so oft hatte er beim Komponieren seine eigenen, aber auch die Gefühle der anderen in dieses Stück gesteckt, welches er danach nicht noch einmal spielen wollte. Wie viele Tränen hatte er bei einzelnen Passagen vergossen? Er musste während des Spiels die Augen schließen, sich auf die Unterlippe beißen. Selbst während er spielte dachte er an seine Freunde, die dieses Spiel nie zu hören bekamen. Eine einzelne Passage hatte er Tony gewidmet, der ihm immer half, wenn es ihm nicht gut ging. Die nächste war Sanji gewidmet, der ihm buchstäblich jedes Mal den Arsch rettete, bevor er launisch wurde und von dem immer irgendwas zu Essen bekam. Doch die Passage für seinen besten Freund war anders. Kurz spielte er zögernd. Zoro ist der erste Freund gewesen, den er hier fand, nachdem er an diese Schule gewechselt war. Der ihn nicht nur buchstäblich, sondern wörtlich den Rücken freihielt und ihn beschützte. Schon damals als der Brand war - hatte Zoro ihn beschützt und Verletzungen erlitten. Dieses Mal war es ähnlich. Obwohl Luffy gekämpft hatte wurde er von Zoro beschützt, der daraufhin zu Boden ging. Umso erleichterte war er zu sehen, dass es seinen Freunden langsam besser ging. Hingegen waren die nächsten Noten und Töne direkt anders. Unbewusst tropften ein paar Tränen hinab. Er hoffte so sehr diese Person bald wiederzusehen, doch am meisten wollte wohl Garp diesen Menschen wiedersehen und auch wiederhaben. Diese eine Seite die er dann spielte hatte er seinem Patenonkel gewidmet. Zum Schluss spielte er Passagen, wo er die anderen um Hilfe bat. Er wusste nicht, ob jene, die er fragte anwesend waren oder noch im Krankenhaus lagen. Schlussendlich hatte er sämtliche Emotionen und Ideen zu einem stimmigen Gesamtbild geschrieben. Langsam hob er die Hände von den weißen und schwarzen Tasten und nahm sich einen Moment die zwei Tränen wegzuwischen bevor er sich von der Sitzbank erhob und nach vorne trat. Nur zog er scharf die Luft ein, als er sah, wer den Gang zur Bühne entlang ging. Statt sich wie sonst zu verneigen, schüttelte er kurz ungläubig den Kopf. Er nahm den kürzesten Weg von der Bühne und hopste mehr von dieser und rannte dann demjenigen entgegen, der auf Höhe der fünften oder siebten Reihe erst war. Luffy stoppte erst als er buchstäblich die Arme um Senghoku legen konnte. Er war wohl der Einzige Schüler, der sich freute den Schulleiter in einem Stück und lebend wiederzusehen! »Renn mich doch nicht gleich um, du kleiner Wirbelwind.«, hörte er die Stimme von Senghoku und blickte mit Tränen in den Augen auf. »Ich habe dich vermisst.«, sagte er ehrlich zu seinem Patenonkel, der ihm überm Kopf strich. »Drück mich nicht so dolle.«, meinte Senghoku zu ihm, doch er konnte nicht anders. Obwohl Senghoku sein Patenonkel ist hatte man ihm im Krankenhaus keine Information zu diesem geben dürfen. Weil er kein direkter Angehöriger oder Verwandter von diesem ist und war! Dann schob Senghoku ihn ein wenig zur Seite und Luffy sah auch wieso. Garp kam grummelnd und knurrend auf den anderen zu. »Hey Garp…«, grüßte Senghoku den anderen, nur schlug Garp den armen Senghoku ordentlich mit einem Faustschlag auf den Kopf. Luffy verzog mitfühlend das Gesicht. »Autsch… Opas Fäuste der Liebe.« Er wusste aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft diese waren. Nur schwankte und taumelte Senghoku einen Moment, als dieser wohl Sterne vor Augen sah. Nur packte Senghoku Garp wütend am Kragen. »Geht’s noch?!«, brüllte der dem anderen entgegen. Luffy rollte die Lippen ein. Garp hatte ebenfalls Tränen in den Augen. »T-Tue mir d-das nie wieder an, du Arsch!«, knurrte Garp dem anderen entgegen. Luffy wusste nicht die genauen Details, doch Senghoku wurde verwundet, während dieser in der 11-1 unterrichtet hatte. Eine der wenigen Klassen, wo nur eine Handvoll Schüler- und Schülerinnen verletzt wurden, aber kein Opfer zu beklagen war. »Opa hatte Angst seinen besten Freund zu verlieren, das kannst du ihm nicht verübeln.«, zudem tropften ihm selber auch ein paar Tränen an den Wangen hinab. Senghoku blickte noch immer knurrend drein. Bevor es noch zu einem wirklichen Streit kam umarmte Garp seinen besten Freund. »Idiot.«, grummelte dieser dem anderen zu. Augenrollend erwiderte Senghoku die Umarmung von Garp. »Ihr zwei seid wohl die einzigen, die mich vermisst haben.«, behauptete Senghoku und Luffy schüttelte den Kopf. »I-Ich wüsste da noch ein paar, die sich S-Sorgen gemacht hatten.«, na toll jetzt hickste er auch noch und schluchzte abwechselnd. Durch die Tränen sah er nur verschwommen, wie sich Senghoku den wohl schmerzenden Kopf rieb. »Du bleibst wohl immer eine kleine Heulsuse.«, meinte Senghoku seufzend, der Garp von sich schob und dann Luffy umarmte. »Was erwartest du denn? Schließlich bist du sein Patenonkel! Der Kleine hat sich Sorgen um dich gemacht.«, brummte Garp neben ihnen. Schniefend und mit Tränen in den Augen stellte sich Luffy zwischen die Beiden. »Wenn ihr euch prügeln wollt, geht in Opas Büro.«, meinte er selbst grummelnd zu den beiden, die ihm ja zwei bzw. drei Köpfe überragten. Nur sah er sich dann seiner Situation. Hatte er sich eben versehentlich mit der Schulleitung angelegt? Könnte sein. »Oho…«, rutschte ihm raus, und er wich etwas nach hinten. Die Frage die sich ihm stellte, wie soll er… ein Arm legte sich um seine Schulter und der andere um seinen Arm und Bauch. »Brauchst du Hilfe?«, fragte Kid in seinem Rücken, der ihm auch unauffällig ein Taschentuch reichte. Nun grinste er schief, was mit Tränen und laufendem Rotz wahrscheinlich sehr seltsam und unschön aussah. »Kiddo…«, er sah zurück zu den beiden Erwachsenen. »Putz dir erstmal die Nase.«, grunzte Kid amüsiert. Kid war einer der wenigen, die ihn so verheult ertrug und wusste, was zu tun war. Augenrollend putzte sich Luffy die Nase und wischte sich mit dem Hemdärmel die Tränen weg. »Meinst du, ich komme hier lebend raus?« Kid blickte einen Moment zwischen der Schulleitung hin und her, bevor er ihn einfach umdrehte und sich über die Schulter warf und den Gang nach oben schritt. Luffy konnte nicht anders als zu glucksen, die Gesichtsausdrücke von Garp und Senghoku waren zu herrlich. Zudem hatten sie auch die anderen zum Teil zum Lachen gebracht. Kid trollte mit ihm den Gang weiter entlang und blieb an den Sitzreihen der 12-1 stehen. Luffy hörte einige von denen glucksen. »So… was mache ich jetzt mit meinen kleinen Lu?«, fragte Kid wohl mehr in die Runde als an ihn gewandt. »Am besten nicht fallen lassen…«, riet Killer. »Ich glaube eher das Kid gleich Ärger mit der Schulleitung bekommt…«, mutmaßte Heat und Luffy sah wie zumindest Garp in ihre Richtung kam. »Gut das es hier keine Zäune gibt…«, bemerkte Luffy, er bekam einen kurzen Drehwurm und wurde von Kid zu jemand anderes geworfen. Natürlich wurde er nicht zu Law geworfen, sondern war nun in den Fängen von Killer, aber auch von Heat und Wire. Kid stellte sich Garp entgegen. »Rückt ihr Bengel wohl meinen Enkel wieder raus!«, forderte Garp, nur verschränkte Kid die Arme. »Wieso sollten wir? Wie du siehst fühlt sich Luffy doch wohl bei uns.« Wohl?, fragte sich Luffy. Er wurde gerade eher wie ein Maskottchen oder Kuscheltier von Killer festgehalten. Sein Blick schweifte nach hinten zu seinem Freund, der wohl überlegte, wie er ihn selber für sich haben konnte. Luffy überlegte wirklich, wie er sich „befreien“ konnte. Sein Blick schweifte den von Garp. »So „wohl“ scheinst du dich nicht bei diesen Bengeln zu fühlen.«, meinte und bemerkte sein Opa da sehr offensichtlich. Killer sah seinerseits drein, als wollte er ihn nicht loslassen. »Du kleiner Rabauke heckst doch irgendwas aus…«, ein klein wenig fühlte sich Luffy ertappt und nickte. »Na ja, ich bin wohl dafür bekannt unerwartete Dinge zu tun.«, kaum sagte er das, stemmte er die Beine gegen die Armlehne des Vordersitzes und stützte die Arme auf die Armlehnen neben sich. In den nächsten Sekunden holte er Schwung und entwich Killer. »Was zur-«, Mit einem „und hepp“ landete er mit einem Standsalto in der hinteren Reihe und ließ sich absichtlich von dem Einzigen umarmen und einfangen, der das wirklich durfte. Feixend lehnte er sich dann an seinen Freund. »Was war das denn für eine Akrobatiknummer?«, wurde er von Shachi gefragt, der wie Penguin grinste. Luffy überlegte wirklich. »Ich habe vielleicht ein wenig zu viel mit Ray trainiert.«, behauptete er einfach, während er sah, wie Law schmunzelte und zu Garp blickte. Nur sah Luffy, wie die anderen dreinblickten. »Noch nicht gewusst, dass sich Luffy nicht von jeden mopsen oder umarmen lässt?«, hakte Garp grinsend nach, selbst Kid malmte mit dem Kiefer.   Die restliche „Feier“ übernahmen die Musiklehrer das Spiel auf dem Flügel. Niemand störte es, dass ein Schüler bei einer anderen Klasse und bei dessen Freund war. Luffy genoss die Wärme und Nähe von Law und hatte das Gefühl das eine große Last von seinen Schultern wich. Die Rückkehr des Schulleiters gab vielen die Hoffnung, dass auch die anderen Verletzten demnächst zurückkehren würden. Würde nur eine andere Sache seine eigene Laune nicht trüben. Er wusste von Garp das die Abschlussklassen dennoch ihre restlichen Prüfungen abgelegt hatten. Zumindest, denen es gesundheitlich möglich war. Und das war das Problem. Die Klasse 12-1, die ihm wirklich wichtig geworden war, hatte ihren Abschluss gemacht. Sein Freund, sein bester Freund und die anderen würden hiernach nie mehr in die Schule müssen. Dabei fragte sich Luffy auch, wo die Prüfungen stattfanden, wenn nicht im Schulgebäude selbst? Eine andere Frage kroch in sein Bewusstsein und wurde sogleich von Law unterbrochen, der ihm einen Kuss auf seine Schläfe drückte. Nun blickte er eher fragend seinen Freund an. »Wo warst du denn gerade mit den Gedanken?«, wollte Law von ihm wissen, da sah Luffy wie die anderen ihn ebenfalls ansahen. Er kuschelte sich einfach an Law und schwieg lieber auf die Frage. Er wollte nicht das Law wegging! Dabei hatte er diesem versprochen es zu schaffen, diese zwei Schuljahre, die näherkamen ohne Law durchzustehen. Doch nach dem was geschehen war, war er sich nicht mehr so sicher es wirklich zu schaffen. »Lu… vergiss nicht das ich dennoch nebenan wohne.«, erinnerte Kid ihn einfach und Luffy nickte. »Außerdem werden noch ein paar von denen hier ebenfalls in der Nähe bleiben…«, erzählte Kid, damit er sich wohl besser fühlte. Doch derjenige, den er am meisten brauchte würde nicht in der Nähe sein. Mehr unfreiwillig zuckte er zusammen, was auch Law spürte. »Luf-…«, ausgerechnet jetzt, dachte Luffy. Er hob die Hand an sein linkes Ohr und verzog das Gesicht. »Ich kann dich gerade nicht hören…«, teilte er leise mit und sah den mitfühlenden Blick seines Freundes. Die Operation nahte ebenso, wie auch der letzte Wettbewerb vor den Ferien, und die feierliche Zeugnisausgabe, und Abschlussfeier der Absolventen. Garp hatte ihn gefragt, ob er für die Absolventen ein zwei Lieder spielen würde, während diese ihre Zeugnisse, Auszeichnungen und sonst was bekamen. Er bekam nicht einmal mit, wie sie wohl entlassen und gehen durften. »Dann bringe ich dich süßen Kerl mal nach Hause.«, sagte Law ihm mit Absicht ins rechte Ohr und hob ihn wie immer hoch. Und wie immer hing er wie Laws Klammeräffchen an diesem. Langsam konnte er auch auf seinem linken Ohr wieder Geräusche wahrnehmen. Ein leises Schluchzen entwich ihm. »Bitte geh nicht.«, brachte er mit zitternder Stimme an Laws Halsbeuge hervor. Law blieb kurz vorm Parkplatz stehen und blickte ihn an. Leise seufzte Law schließlich. »Nicht weinen, Schatz. Sonst fehlt dir die Kraft dich festzuhalten.«, bat Law ihn. Nur brauchte er dann Minuten und zog sich noch schniefend die Sachen über seine Kleidung. Bevor er den Helm aufsetzte stahl Law ihm einen Kuss. »Dieser leicht erschrockene Blick ist wirklich niedlich.«, schmunzelte Law ihm entgegen. Nur hob es nicht seine Laune.   × Juli ×   Leise rastete die schwere Tür hinter ihm nicht ins Schloss, während er die Wettbewerbshalle verließ. Dieses Mal war er allein bei diesem Klassik Klavier Wettbewerb gewesen. In seiner Hand hielt er die eingerollte Urkunde und eine kleine gläserne Auszeichnung. Gewonnen hatte er zwar nicht, aber er hatte den zweiten Platz belegt. Weil er gepatzt hatte und ihm Punkte abgezogen wurden. Mitten im Spiel hatte er links wieder einmal nicht hören können. Den Scheck über einen kleinen Betrag des Preisgeldes, hatte er sich bereits in die Innentasche der Jacke gesteckt, die er trug. Eigentlich sollte er sich freuen, es war dennoch eine gute Platzierung gewesen und er hatte auch eine hohe Punktzahl bekommen. Wäre das mit seinem Ohr nicht, wäre er womöglich Erster geworden. Nur freute er sich nicht. Sein Weg führte ihn durch die Straßen zu dem Veranstaltungsort, wo in wenigen Stunden die Zeugnisausgabe der Absolventen stattfand. Zudem trug er mitten im Hochsommer einen Anzug. Es war unerträglich warm, selbst im Schatten. Die Luft stand regelrecht und drückte alles nieder. Normalerweise wäre er jetzt mit seinem Freund und dem Motorrad unterwegs. Nur wurden sämtliche Absolventen regelrecht abkommandiert - in die Schule. Wegen ihrer besonderen Umstände und Vorfällen war dieses Jahr der Abschluss der Zwölftklässler wie verhext. Zu einem Samstag mussten diese nun ihre restlichen Sachen aus ihren Fächern ihrer Klassenzimmer holen, ihre geliehenen Schulbücher, wie auch die geliehenen aus der Schulbibliothek zurückgeben. Ihm selbst stand das erst nächste Woche bevor. Für seine eigene Zeugnisausgabe und der kleinen Aufräum- und Putzaktion vor den Ferien, welche eine kleine Tradition der Schule war. Nach den Sommerferien würde er wie die anderen ein anderes Klassenzimmer bekommen, ihre Klasse mit den anderen zusammengewürfelt werden, je nachdem wie sich die Kurse zusammenschließen. Irgendwie hoffte er ins Klassenzimmer der noch jetzigen 12-1 zu kommen. Ihm war es nie wirklich aufgefallen, aber er und Law saßen irgendwie auf denselben Plätzen, am Gang der dritten Reihe. Langsam schwirrte ihm vor Wärme der Kopf und er holte sich irgendwo auf halben Weg noch etwas zu Trinken. »Wieso findet die Zeugnisausgabe gefühlt am anderen Ende der Stadt statt?«, murrte und grummelte er etwas. Nachdem er wirklich einmal quer durch die Innenstadt gelaufen war, ging er das letzte Stück durch einen Park, der dank den Bäumen nicht nur etwas kühler war, sondern auch schattiger. Nach einer weiteren halben Stunde erreichte er das Gebäude, in dem die „Feier“ stattfand. Auf dem Parkplatz hatten sich schon einige Fahrzeuge, aber auch Fahrräder eingefunden. Wer fuhr mit dem Fahrrad zu seiner Zeugnisausgabe?, fragte er sich amüsiert. Am Eingang wollte man seine Einladung sehen und er hob die Brauen. »Welche Einladung?«, fragte er nur, und wurde ohne die entsprechende Einladung wirklich nicht hineingelassen. Seufzend holte er sein Handy aus der Hosentasche. Er blickte während des Rufzeichens die beiden Türsteher an. »Hey Opa… die lassen mich nicht rein, … wieso nicht? Weil du mir keine Einladung gegeben hast…«, sein Opa hatte aufgelegt bevor er den angehen konnte, wie nett. Einen Augenblick später erschien Garp und reichte ihm keine Einladung, sondern ein Band mit „VIP“ und seinem Namen. »Der Kleine ist der Special VIP Gast… und mein Enkel.«, teilte Garp den Türstehern mit. Kopfschüttelnd folgte Luffy seinem Opa ins Innere. Wenigstens gab es hier eine Klimaanlage, dachte Luffy. Noch waren nur eine Handvoll Leute anwesend, vor allem die Lehrer, die die Absolventen unterrichtet hatten. Von den anderen war noch keiner zu sehen. »Na komm, du kriegst erst einmal was zu Essen und zu Trinken…«, meinte Garp zu ihm und er folgte diesem seufzend. Er hatte danach noch ein paar Minuten und machte sich ein wenig frisch und fuhr zusammen, als er einfach umarmt wurde, während er wegen dem Handtuch nicht sah, wer ihn so erschreckte. »Hey süßer Schatz…«, wurde er auch schon von niemand geringeres als seinem Freund begrüßt und überfallen. Blinzelnd sah er auf und zog Law einfach am eigenen Hemdkragen nach unten, um den zu begrüßen. Als kleine Rache biss er dem in die Lippe. »Frecher Traffy Schatz.«, nur küsste er seinen Freund nochmal sanfter und ließ Law dann los. »Warte mal…«, er blickte zur Seite. »Wie bist du in den Backstagebereich gekommen?«, fragte er erstaunt und sah, wie Law sein Band ansah. »Wow, mein Freund ist also ein Special VIP…«, kommentierte Law das Band, statt zu verraten, wie er sich hineingeschlichen hatte. Zudem waren sie gerade alleine in diesem kleinen Badezimmer. »Man könnte meinen, dass du das mit Absicht machst.«, und legte selbst die Arme um Law und würde den gern mehr berühren. Nur hatten sie dafür gerade keine Zeit. Widerwillig löste er sich wieder von Law, der ihn zurückhielt. »Dürfte ich eine Bitte an dich richten?«, fragte der da auch schon und strich ihm über die Wange. Leicht skeptisch sah Luffy nun auf. »Kommt drauf an, welche…«, schließlich kannte er seinen Freund, der war teilweise verrückter als er selber. »Na ja, ich bräuchte für heute Abend noch meine niedliche Hälfte als Tanzpartner, für den Abschlussball. Und…«, »Wag es dir mich in ein Kleid zu stecken!«, platzte ihm direkt heraus, was Law zum prusten und lachen brachte. Nur würde er nie wieder ein Kleid, schon gar kein Ballkleid tragen! Statt ihm zu sagen, was Law wohl eigentlich sagen wollte küsste er ihn einfach. Ziemlich atemlos löste er sich von Laws Lippen und war sich sicher leicht verlegen rot zu sein. »In ein Kleid stecke ich dich sicher nicht, und… verflucht du hast mich ausm Konzept gebracht.«, meinte Law und rieb sich über die Nasenwurzel, bevor er ihn wieder ansah. »Du bist heute Abend mein Tanzpartner, außerdem weiß ich das du mich doch sowieso nicht loslassen magst.« Augenrollend ließ er die Arme um Law sinken. »Jaja, schon klar, aber wag es dir mich vor den anderen irgendwie in Verlegenheit zu bringen.«, es reichte ihm schon, wenn das sein bester Freund ständig tat. Moment, wieso grinste Law ihn regelrecht frech und schelmisch entgegen?, fragte sich Luffy. »Ich doch nicht.«, versprach Law ihm zwar, aber er hatte ein seltsames Gefühl dabei. Und dann musste er auch wirklich vor und auf die Bühne. Die beiden Abschlussklassen und Absolventen wurden nacheinander aufgerufen, doch er wusste während er gefühlt in einer Dauerschleife diese Lieder spielte, dass Law zum Schluss erst aufgerufen werden würde. Hin und wieder blickte er zu den anderen, und musste bei dem Grinsen und Zwinkern von Kid selber grinsen. Ihm fiel es erst jetzt wirklich auf, wie viele aus der 12-2 fehlten. Fehlen bei denen wirklich zwölf Leute?, fragte er sich und fing das Lied wieder von vorne an. Er war mit denen aus der 12-2 nur durch das Theaterstück nähergekommen, und vielleicht mit zwei oder dreien etwas befreundet. Im Augenwinkel sah er bei manchen noch Verbände, Gipse oder Bandagen. Hingegen schluckte er als er sah, wie Shirahoshi auf Krücken auf die Bühne begleitet wurde. Das Mädchen, welches Shirahoshi begleitete war Kamy, die von beiden die Zeugnisse entgegennahm und Shirahoshi auch nach unten wieder begleitete. Nach und nach waren wohl alle Absolventen durch, dachte er. »Die nächsten beiden Schüler erhalten Abgangszeugnisse, da sie nach den Ferien auf eine andere Oberschule wechseln. Diez Drake und Basil Hawkins würdet ihr bitte zu uns kommen…«, bat Senghoku dennoch wie bei allen ernst und neutral. Kurz blickte sein Patenonkel ihn an, und er spielte für diese beiden am Klavier dieselben Zeilen, wie für die anderen ebenso. Sekunden später sah er, wie Basil auf die Bühne zu ging und Drake diesem mit Krücken und einem verbundenen Auge folgte. Einen Augenblick begegneten sich ihre Blicke bevor Basil und Drake sich ihre Abgangszeugnisse nahmen und wieder von der Bühne gingen. Luffy schluckte und spürte, wie er leicht zitterte. Wieso wurde ihm nicht gesagt, dass diese zwei ebenfalls anwesend sein würden?, nun stand er dennoch kurz vor einer leichten Panikattacke. Er nahm sich einen Moment und hörte auf zu spielen und atmete einfach durch. Ein Seufzen war über das Mikrofon zu hören. »Zu guter Letzt bitten wir den diesjährigen Jahrgangsbesten zu uns. Dieser Schüler hat einen Notenschnitt von 0,8 erreicht und wird zudem im September mit Stipendium ein Medizinstudium beginnen. Ich denke ihr wisst alle wen ich damit meine.«, erzählte Senghoku lächelnd und blickte zu Luffy. »Außerdem ist er wohl die bessere Hälfte von dem Kleinen am Flügel.«, kommentierte der Schulleiter da auch noch. Bessere Hälfte?, fragte sich Luffy und blickte seinen Patenonkel an, als würde er den am liebsten schlagen wollen. »Kommst du bitte zu uns Trafalgar Law.«, bat Senghoku dann und Luffy versuchte am Klavier zu spielen, doch seine Hände zitterten zu sehr. Im Augenwinkel sah er, wie Law auf ihn zu kam und ihm einem Kuss stahl, der ihn irgendwie beruhigte. »Spielst du für mich vielleicht „still in hope“?«, fragte Law ihn flüsternd. Er musste gerade dreinschauen, wie ein Reh im Autoscheinwerferlicht. »O-Okay.«, dann spielte er für Law dessen Lieblingslied von ihm und kam selbst auch ein wenig runter, während er das Lied spielte, welches er zuvor nach Laws Bitte sonst nicht öffentlich spielte. Derweil nahm Law sein Zeugnis und irgendeine Auszeichnung entgegen. Kurz gluckste Luffy, als Law die Blumen sehr skeptisch betrachtete. »Geben sie die lieber jemand anderes.«, denn Law konnte nichts mit Blumen anfangen, dafür drehte sich Law um und kam auf ihn zu. In dem Moment als er dieses Lied zu ende gespielt hatte, zog Law ihn von der Sitzbank und grinste ihn wieder schelmisch entgegen. Nur blickte Law zu Garp und Senghoku. »Statt den Blumen behalte ich einfach diesen süßen Kerl hier.«, verkündete Law. Luffy sah wie Garp grinste und Senghoku seufzte. »Lässt du wohl meinen Patensohn hier!«, verkündete Senghoku übers Mikrofon. Nur dachte Law nicht einmal daran Luffy loszulassen. »Ich glaube das bringt nichts mehr.«, meinte Garp grinsend und Senghoku drehte sich zu diesem. »Hat Dragon das ernsthaft erlaubt?«, hakte Senghoku geradezu entsetzt nach, und dann nickte Garp, bevor der über den Gesichtsausdruck von Senghoku lachen musste. Luffy blickte kurz zu Law und dann wieder zu den beiden Erwachsenen. »Na ja, Mathe habe ich dennoch nach den Ferien bei Senghoku…«, vorausgesetzt sein Freund entführte ihn nicht erneut, schmunzelte Luffy in Gedanken. Law lehnte sich an sein Ohr. »Wärst du mir sehr böse, wenn ich eins unserer Geheimnisse verrate?«, fragte sein Freund und er wusste nicht, um welches Geheimnis es sich dabei handelte. »Welches Geheimnis?«, viele Geheimnisse hatten sie nicht vor den anderen, aber ein paar hatten sie sicherlich. Law ließ ihn unwissend und mit einem fragenden Blick stehen, und holte sich einfach das Mikrofon von Garp. »Es gibt da noch eine Sache, die ich loswerden will. Auch damit ihr mal aufhört meinen Freund ständig zu entführen oder ihm wehzutun.«, teilte Law allen Anwesenden im Saal an. »Diese Sache betrifft etwas persönliches, nämlich wie Luffy und ich uns wirklich begegnet und uns kennengelernt haben…«, nun blickte Luffy zu Law. »W-Willst du denen das wirklich erzählen?«, flüsterte er Law entgegen, nur war der Blick seines Freundes vielsagend. Diese Information würde einige nun schocken. »Gut, wir haben euch in der Hinsicht angelogen. Die Wahrheit ist nämlich, dass ich Luffy nicht, wie der Kleine erzählte in der Schule zum ersten Mal begegnet bin… Ich bin Luffy im Musikladen vor vier, nein mittlerweile fünf Jahren begegnet. Damals wollte ich meine Gitarre dort verkaufen und loswerden.«, Luffy merkte, wie seine Lippe zitterte. Er wusste zwar, was Law gleich allen Anwesenden erzählen würde, aber es war dennoch hart für ihn. »Ich hatte an dem Tag beschlossen mein Leben zu beenden…«, verkündete Law und Luffy biss sich auf die Unterlippe und ballte die Hände, während die anderen, und auch die Lehrer sehr schockiert über diese Information dreinblickten. Law blickte zu ihm. »Nur kam es nicht dazu, denn in dem Moment als ich meine Gitarre verkaufen wollte, spielte Luffy im Musikladen an einem der Flügel dieses Lied, welches ihr eben gehört habt. … Ich weiß nicht, ob mich Luffy oder sein gespieltes Lied „still in hope“ daran hinderte…«, Luffy ging auf Law zu und legte die Arme einfach um diesen. »Vielleicht war es auch beides.«, meinte Law, der ihm selber den Arm übern Rücken legte. Luffy wollte das nicht noch einmal hören. Er nahm dann einfach das Mikrofon von Law weg und sah seinen Freund böse finster an. »D-Dann bin ich wohl an der Reihe euch mein anderes Geheimnis zu erzählen.«, er sah von Law zu den anderen. »Viele wissen es nicht, aber ich gebe mir immer noch die Schuld daran das mein bester Freund damals verschüttet und schwer verletzt wurde. Damals war ich fünf und er sieben. Wir haben in der alten Ruine am Stadtrand gespielt. Ich habe nicht aufgepasst und die Decke stürzte über uns ein. Mein bester Freund schubste mich aus dem Weg und wurde selbst von den Trümmern verschüttet. Zu allen Überfluss war ebenso der Boden eingestürzt.«, er blinzelte die nahenden Tränen weg. »Ich werde wohl nie vergessen, wie er von den Rettungskräften geborgen und blutend auf dieser Trage lag.«, sein Blick wanderte im Saal umher, aber allein diese Haarfarbe von demjenigen war ebenso einzigartig, wie sein Kumpel selbst. »Später als er aus dem Krankenhaus durfte wollte ich wissen, wie es ihm ging und mich bei ihm entschuldigen, aber ich wurde abgewiesen.«, er rollte die Lippen ein und biss sich in die Innenseite der Wange. »Aus dem Grund entschied ich mich ihm zu verschweigen, dass er mein bester Freund war und die ganzen elf Jahre auch blieb!«, er schluckte und wischte sich ein paar Tränen weg. »I-Ich redete mir sogar ein, dass er mich doch sowieso hasste, für das was uns zugestoßen war.«, ihm fiel es schwer nicht zu weinen oder zu schluchzen. Langsam kam der besagte beste Freund auf ihn zu. »Ich habe dich nie gehasst, du kleine Heulsuse.«, dabei schnipste ihm Kid gegen die Stirn. »Man Kiddo, das tut weh.«, beschwerte er sich und Kid nahm sich einfach das Mikrofon. »Bevor ihr euch wundert, die kleine Heulsuse neben mir meinte mich damit. Nur habe ich mich eine ganze Weile nicht erinnern können. Darum kam es einigen vielleicht seltsam vor, dass ich seit September und Oktober einiges mit Luffy unternahm. Ich wollte einfach Zeit mit meinem Kindheitsfreund verbringen. Auch auf die Gefahr hin, dass mich Law jeden Moment in den Arsch treten oder gar umbringen würde.«, erzählte Kid mit einem Seitenblick zu dem Erwähnten, der Kid mit einem finsteren Blick bedachte. »Zu diesem Zeitpunkt fingen auch die Gerüchte über Luffy und mich an zu kursieren, die ich gerne widerlege…«, Kid lehnte sich zu Luffy und versuchte den zu küssen. »BroFriendzone Kiddo!«, knurrte Luffy hörbar und schob den anderen weg. Stattdessen küsste Kid Luffys Stirn. Grummelnd sah er seinen besten Freund an. Kid prustete über seinen Gesichtsausdruck und strich ihm über die linke Ohrseite. »Was er nur immer vergisst. Er war derjenige, der versucht hatte mich aus den Trümmern zu befreien und dann Hilfe holte…«, »Ich hatte damals Angst dich zu verlieren.«, »Hast du nicht, du hast mir so gesehen das Leben gerettet… du scheinst gerne Leben zu retten…« Auf die Bemerkung hin schüttelte Luffy den Kopf. »N-Nein. Vielmehr könnte ich es nicht ertragen die zu verlieren, die ich liebhabe und ihr zwei zählt nun mal zu denen, die ich lieb- und gernhabe.« Und zu spät merkte er, dass nun alle Anwesenden es wieder Mal mitbekamen. Er tastete und streckte unauffällig nach der Hand von Law aus und zog diesen dann einfach von der Bühne und zur Seite. »Schleppst du Trafalgar schon wieder ab?«, fragte Kid grinsend. »Jaaa, und ich behalte ihn!«, rief Luffy ziemlich hörbar und verschwand mit Law in den hinteren Backstagebereich, während Kid sich nicht einkriegte zu Lachen. Hinten im Backstagebereich war es dunkler und vor allem ruhiger. Luffy nahm Law das Zeugnis und das andere Dokument ab und legte beides zu seinen eigenen Sachen. Dann blickte er sich vielleicht ein wenig zu auffällig um, was Law schmunzeln ließ, der sich leicht zu ihm vorlehnte. »Bist du…«, er ließ seinen Freund nicht aussprechen und packte den einfach am Kragen und küsste den. Ein wenig war er wirklich böse auf Law und biss diesen in die Zunge, was diesen ein anderes Geräusch entlockte. »Böse auf dich, ja etwas.«, grummelte er gegen Laws Lippen. »Denk nie wieder an so was, klar!«, er könnte es nicht ertragen seinen Freund zu verlieren, und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Dann küsste er Law sanfter und war ein wenig gierig nach mehr. »Du hast dein Versprechen wirklich gehalten…«, entwich ihm seufzend und sah wie Law grinste und ihn dann einfach hochhob und er sich an seinen Freund klammern konnte. »Ich habe es doch meinem süßen Klammeräffchen versprochen.«, außerdem musste sich Law nicht so nach unten lehnen. »Dann weißt du sicher auch, was ich gerade von dir will…«, sein Blick war dabei sehr eindeutig, nur wischte ihm Law erst einmal die restlichen Tränen weg. »Meinen süßen Verlobten vernasche ich später noch. Hier sind ein paar zu viele Leute, die uns beobachten könnten.« Nun rollte Luffy mit Absicht dramatisch die Augen. »Als ob die uns hier…«, er unterbrach sich lieber selbst und dachte darüber nach. Denn noch mehr Gesprächsstoff wollte er denen nicht liefern. Law trug ihn an eine der Wände, wo sich dieser anlehnte. »Wie lief dein Wettbewerb?«, wollte Law dann ziemlich banal von ihm wissen. Dennoch seufzte Luffy. »Bin Zweiter geworden, weil ich gepatzt habe.«, da fiel ihm unweigerlich ein, dass die Operation in eineinhalb Wochen war. »B-Bleibst du bei mir… also bei der Operation, mein ich.«, zwar wusste er mittlerweile aus dem Vorgespräch, was genau gemacht würde, aber er würde die erste Ferienwoche dennoch mit Schmerzen und halb-taub verbringen. Zur Antwort neigte Law den Kopf ein wenig und gab ihm einen sanften Kuss. »Schon vergessen, dass du mich behalten willst… so für immer.«, erinnerte Law ihn an seine eigenen Worte. Nur nutzten sie den Moment für ein wenig unauffällige Zweisamkeit aus und vergaßen wo sie waren und verloren auch die Zeit aus den Augen. Ein deutliches Räuspern erinnerte sie dann unweigerlich, wo sie eigentlich waren. Wirklich verlegen waren sie deshalb schon längst nicht mehr. Auch, wenn der Blick von Garp eher skeptisch und warnend war. »Ich störe euch zwar nur sehr ungern, aber wenn ihr nicht zu beschäftigt wärt. Laws Freunde würden gerne mit dem feiern und reden.«, teilte der stellvertretende Schulleiter ihnen mit. »Haben die irgendwas erwähnt, dass ich alleine zu denen gehen sollte?« »Nicht das ich wüsste…«, meinte Garp als Antwort, woraufhin Law mit Luffy dem kleinen Klammeräffchen zu den besagten Freunden und Klassenkameraden trat. Die anderen schmunzelten und warfen sich beinahe lachend weg, als sie sahen, wie Law mit ihm zu ihnen trat. »Wie er einfach an dir hängt, ich könnt mich wegschmeißen.«, »So niedlich, wie immer.«, kommentierten Penguin und Shachi. »Hältst du den Kleinen eigentlich fest, oder?«, bei der Frage von Killer ließ Law für einen Moment die Arme sinken, und Luffy hielt sich von selbst an seinen Freund fest. »Mein Klammeräffchen gebe ich doch nicht her.«, informierte Law die anderen, der ihn dann wieder umarmte und Luffy sich einfach an seinen Freund schmiegte. Dabei sah er auch, dass ein paar wenige von den anderen ebenfalls bei ihnen standen. »Ich informiere euch Mal, dass das Buffett eröffnet wäre…«, teilte Garp alle Anwesenden mit, nur blickte dieser in ihre Richtung. »Ich rate der Gruppe da drüben in Deckung zu gehen. Sonst knabbert der kleine Lausebengel euch an.« Luffy ahnte es, als auch schon ein deutlich hörbares Magengrummeln erklang, von ihm. Manchmal fragte er sich wirklich, wieso sein Opa ihn so gut kennt!? Law blickte leicht nach unten, während Kid grunzend prustete. »War das eben Luffys Magen?«, hakte Killer nach. »Pass lieber auf, dass der Kleine dich nicht frisst.«, schmunzelte dann Penguin neben Law. Luffy verzog die Lippen. »Auf diese Art und Weise fresse ich Law sicher nicht.«, nur meldete sich wieder sein Magen, sehr deutlich. »Bevor du mich oder die anderen hier womöglich doch anknabberst, gebe ich dir lieber was zu Essen.«, verkündete Law nicht nur ihm. Erst da bemerkte und sah Luffy, wie spät es bereits war. Da musste er sich ja nicht wundern, dass sein Magen rebellierte, dachte er. Luffy versuchte zu überschauen, wie viele an diesem Tisch saßen, aber es war wohl gut die Hälfte von Laws Klasse, der ja auch neben ihm saß, während auf seiner anderen Seite Kid saß. Ein wenig saßen sie wohl unbewusst, wie sie es sonst in der Kantine taten, plus ein paar mehr. Nach einiger Zeit legte jemand ihm schwere und warme Hände auf die Schultern, sodass er den Kopf nach hinten neigte. »Hey Opa…«, grinste er Garp entgegen. »Ich bin erstaunt, dass du dieses Mal niemanden versehentlich angeknabbert hast…« Luffy grinste unschuldig und blickte nichtsahnend weg. Nur blickte Garp neben ihn. »Hast du wirklich noch die Narbe, wo der Kleine dich damals gebissen hatte?« Kid offenbarte den anderen eine kleine Narbe, die man nicht wirklich mehr als Zahnabdruck eines kleinen Luffys erkannte. »Noch sieht man sie.«, meinte Kid, der zu ihm blickte. »Du hattest mich damals wortwörtlich zum Fressen gern.« Luffy rollte die Lippen ein, er konnte sich selbst nicht erinnern, dass er Kid irgendwann mal gebissen hatte. Nur dunkel erinnerte er sich daran, das Kid da mal einen Verband und Pflaster trug, und das der eine kurze Zeit Angst vor ihm hatte. Dann bemerkte er den Blick von seinem Opa. »Im Übrigen wäre die Tanzfläche für diejenigen freigegeben, die sich trauen zu tanzen…«, nur blickte Garp genau zu ihm nach unten. »Ein paar der Lehrer haben mit mir gewettet, dass du nicht mit Law wie im Theaterstück tanzen würdest. Wenn ich die Wette gewinne, kriegst du die Hälfte des Einsatzes.« Luffy blickte skeptisch und fassungslos seinen Opa an. »Heißt ich soll mit Law tanzen, damit du keine Ahnung wie viel von den anderen bekommst?«, wollte er von Garp wissen. »Wenn du mit Law die Tanzfläche eröffnest, würdest du bei der Hälfte zumindest 200 bekommen.«, teilte Garp ihm grinsend mit. »Hmmm.«, normalerweise ließ er sich nicht für Geld kaufen, aber andererseits wusste er, worum er seinen Opa bitten könnte. »Ich wüsste was Besseres, mit der Hälfte kaufst du mir die Zugtickets, die ich in den Herbstferien brauchen werde.«, änderte er einfach diese kleine Vereinbarung. Er erhob sich vom Stuhl und reichte Law die Hand. »Außerdem habe ich meinerseits Law etwas versprochen.«, kurz streckte er frech die Zunge heraus. Luffy und Law spürten die Blicke auf sich, während Luffy seinen Freund grinsend zur leeren Tanzfläche zog. Dann blinzelte er etwas und wackelte mit den Brauen. »Wollen wir die anderen ein wenig mit unserem blinden Vertrauen schocken?«, fragte er. Zur Antwort bekam er erst einmal einen Kuss aufgedrückt. »Klärst du mich auch auf, was das eben mit den Zugtickets auf sich hatte?«, wollte Law von ihm wissen und Luffy schmunzelte. »Na was wohl, ich will dich in den Ferien dann besuchen kommen, und na ja noch habe ich keinen Führerschein, also bleibt nur der Zug.«, erzählte er und sah wie Law ihn ungläubig ansah. »Und du denkst wirklich das ich dich danach wieder nach Hause fahren lasse?«, hinterfragte Law, der ihn in die richtige Ausgangsposition brachte. Der Blick von Law ließ ihn glucksen. »Warten wir einfach mal ab, sonst würde Papa schneller vor der Tür stehen, wie du es mitbekommst.«, und nachdem Law wusste welche Art von Arbeit Dragon ausübte, war der doch ein wenig vorsichtiger geworden. Nur mussten sie einen Moment warten bis jemand ihnen gnädiger Weise die Musik einschaltete. Ihr blindes Vertrauen mussten sie nicht einmal anwenden, so oft wie sie damals diese Tanzschritte eingeprügelt bekamen würden sie diese nicht so schnell verlernen. Würde er nicht dieses schelmische Grinsen von Law sehen. »W-Wag es dir!«, drohte Luffy seinen Freund wohl Sekunden zu spät, der ihn nicht nur aus dem Arm drehte und wieder eindrehte, nein Law musste ihn auch noch hochheben. Luffy hasste diese Hebefigur! »T-Traffy.«, grummelte er Law entgegen, der ihm einfach die Zunge rausstreckte. »Wer von uns beiden war nochmal älter?«, hakte er nach, bevor er erneut ausgedreht wurde. Statt normal zurückgedreht zu werden, landete er einfach halb liegend in Laws Armen. »Du verwechselt gerade Walzer mit Tango…«, versuchte er sich aus dieser Haltung und Situation zu befreien. Und das einfachste war Law aus dem Konzept zu bringen und zwar mit einem Kuss. Daher passte der verlegene Blick von Law mit dem Ende des Liedes, wo er sich einfach ein zwei Schritte von Law wegtrollte. »I touching your warm heart…«, sang er einfach aus dem Stehgreif und sah wie Law ihn ansah. »Sag du frecher Kerl…« Nur summte Luffy den Part, den nur Law sang. »running away~~«, nur ging er hierbei ein paar Schritte singend rückwärts. Wieder entstand eine Pause während Law den Kopf schüttelte. »Come and find me … come and find me«, nun zwinkerte er einfach und beobachtete seinen Freund einfach. »Come and catch me«, dabei war ihm egal, dass die anderen ihn anstarrten, und nicht wussten was er da vor sich hinsang. »Wag es dir!«, knurrte Law, der die nächsten Zeilen ganz genau wusste, und Luffy frech grinsend weiter ging. Er war schon dabei Luft zu holen, als Law ihm einfach den Mund zuhielt. »Willst du mich etwa ärgern?«, fragte Law, der aber auch ein wenig verlegen dreinblickte. Schließlich war es ihr Lied, was nur ihnen vorbehalten war. »Ein bisschen schon…«, gestand er und feixte Law entgegen. »Außerdem…«, er mochte dieses Lied, und bat Law öfter mal es für ihn zu singen, vor allem wenn er dessen Nähe und Wärme brauchte. »Say it«, sang er leise und sah wie Law den Kopf kurz hängen ließ und sich vorlehnte. »I love you«, bekam er endlich zu hören. »I love you more…«, und drückte seinerseits Law einen Kuss auf. Ihm war es wirklich egal, dass sie beobachtet wurden. Schmunzelnd sah er auf. »Und?«, er wollte wie im Liedtext von Law gefangen und von dem in dessen Armen sein. Nach einem kurzen Seufzen lagen die Arme von Law um ihn. »Wie lange wollen wir noch hierbleiben?«, hakte Law nach, der ihn dann hochhob und er die Arme grinsend um Laws Nacken legte. »Bist du mit dem Motorrad da?«, stellte er die Gegenfrage und so wie Law grinste, wussten sie beide, dass sie in den nächsten Minuten verschwinden würden. »Ich sage Garp dennoch Bescheid, nicht dass es wieder heißt, ich hätte dich entführe.« Minuten später wusste Garp Bescheid und sie verschwanden von der Feier, auch wenn es für Luffy bedeutete, dass er einige von den anderen nicht so schnell wiedersehen würde. Er brauchte Zeit allein mit seinem Freund.   ▬×▬   Unfähig irgendwas zu tun saß Luffy mit angewinkelten Beinen auf dem fremden Bett. Er murrte, grummelte und schmollte vor sich hin, bevor er sich von dem Bett von Law erhob und sich einfach in einen der größeren Umzugskartons setzte. Zwar sah er wie Law in der Bewegung innehielt und schief grinste, aber er konnte im Augenblick nichts hören. Er konnte das Lachen seines Freundes nicht hören! Weil er für die nächsten Tage auf ärztliche Anordnung nach der Operation seine Ohren mit den speziellen Pfropfen verschließen musste. Wie ihn das gerade störte! Dabei lachte Law wirklich selten, der ihn schmunzelnd ansah und dann sanft küsste. Natürlich würde Law ihn nicht in einem Umzugskarton mitnehmen und reichte ihm die Hand. Seufzend ließ er sich von Law aus dem Karton helfen. Ein wenig sabotierte er seinen Freund, indem er Law wieder umarmte und sich an ihn schmiegte. Wie vor einer Stunde hob Law ihn hoch und setzte ihn zurück aufs Bett, wo er einfach bleiben sollte. Luffy murrte und schmollte, ihn würde es nichts bringen mit Law zu reden, weil er diesen nicht hören würde. Also zog er wieder die Beine an und beobachtete, wie Law seine medizinischen Modelle sorgfältig in Papier oder Luftpolsterfolie packte. Hingegen sortierte Law wohl auch einiges aus. Immer wieder landeten Bücher und auch Auszeichnungen in einen anderen Karton, wo Law zuvor groß „Müll“ draufgeschrieben hatte. Andererseits schweifte sein Blick zu dem recht vollen Beutel in denen vier Ordner verstaut waren. Law überließ ihm einige seiner Mitschriften und Aufzeichnungen der letzten beiden Jahre. Wodurch er einen ziemlichen Vorteil gegenüber den anderen bekam, schließlich war Law der Jahrgangsbeste. Nur hatte Luffy es verschwiegen, denn Kid hatte ebenfalls vor, ihm zumindest einen Teil seiner eigenen Mitschriften zu geben, vor allem die Fächer, die Law zum Teil fürs Studium mitnahm. Der Stolz den er für seinen wirklich unglaublichen Freund empfand wurde nur durch eine Sache überschattet: Laws Umzug! Ursprünglich war dieser für August vorgesehen, nicht für Mitte Juli! Ihm wurde ein ganzer Monat mit seinem Freund, seinem Liebsten und Verlobten von irgendwelchen hinterhältigen Erwachsenen geraubt! Wieder seufzte er und murrte vor sich hin. Das Ganze war doch ungerecht! Wieso musste Law schon umziehen und ihm weggenommen werden, wenn das Semester erst im September anfing? Seine trüben Gedanken wurden unterbrochen als Law wohl genug von seinem traurigen Blick und Murren hatte. Law zog in seine Arme und setzte sich mit ihm auf dessen Schoß aufs Bett. Wie gerne würde er gerade jetzt einfach die Stimme seines Freundes hören wollen! Die Umarmung half nicht, auch der Kuss den Law ihm gab half nicht. Er wollte Law nicht gehen lassen! Doch genau das würde sein Versprechen zu Law brechen. Schließlich war es doch ihr gegenseitiges Versprechen. Irgendwie würde er die nächsten beiden Schuljahre überstehen und seinen eigenen Schulabschluss machen. Nur wie sollte er diesen schweren Moment überstehen, wenn ihm gerade einfach alles zu viel war. Die letzten Wochen und Monate hatten auch bei ihm Spuren hinterlassen. Er litt unter Alpträumen, seine Belastungsstörung die seit der Klassenfahrt abgeklungen und wie weg war, kehrte durch das was seinen Freunden zustieß zurück. Seine Angststörung wurde nicht erneut ausgelöst, weil die Verursacher und Auslöser nach den Ferien an eine andere Schule wechselten. Sein Kinn wurde leicht angehoben, sodass er aufsah. Ihm würde diese Wärme, die Liebe und wohl auch dieses schelmisch freche Grinsen von Law fehlen. Nur wurde er gerade bei diesem Grinsen ein wenig skeptisch, bevor er vor Schreck quiekte und quietschte und in den Kissen landete. Bevor er seinen frech grinsenden Freund fragen konnte lag er unter Law, der ihn einfach sanft küsste. »Frecher Traffy.«, schmunzelte er gegen Laws Lippen, die seine sogleich wieder verschlossen. Er wusste auch das es Law selber schwerfiel zu gehen. Zu oft hatte man versucht sie zu trennen, auf sehr gewaltsame und brutale Art und Weise. Mehr unbewusst strich er über die Narben auf Laws Rücken, die sein Freund sich zugezogen hatte, als er ihn auffing. Von den anderen seelischen Narben sah man zwar nichts, doch er wusste wie sehr Law gelitten hatte. Sanft löste er sich etwas von Laws Lippen. »Ich liebe dich.«, sagte er leise. Dennoch war er es selber leid, wie viel Leid und Sorgen er seinem Freund bereitet hatte. Egal was sie durchgemacht und durchgestanden hatten, am Ende hatte es sie eher mehr zusammengebracht. Ebenso war es ihnen egal, wenn andere sich darüber amüsierten, wie sehr sie doch aneinanderklebten. Die anderen haben nicht das erlebt, was sie erlebt haben! Zudem waren sie beide eigensinnig, egoistisch und manchmal auch extrem stur. Luffy hatte nicht einmal mitbekommen, dass er irgendwann wohl eingenickt und geschlafen hatte. Über ihm lag eine Decke, die er etwas zurückschob und sich aufsetzte. Wie lang hatte er denn geschlafen?, fragte er sich, als er sah dass Law in der Zwischenzeit nicht nur einige Kartons verklebt und beschriftet über- und nebeneinander gestapelt stehen hatte. Zudem war Law mittlerweile dabei ein paar der Bücherregale auseinander zu bauen und blickte grinsend - na ja - schmunzelnd zu ihm. »I-Ich wollte dir doch d-dabei helfen.«, schmollte er und rieb sich die Nasenwurzel, als er die Hand sinken ließ bekam er schon einen Kuss aufgedrückt. Manchmal war Law erschreckend schnell, als könnte der sich wirklich teleportieren. Nach einigem hin und her an murren, grummeln und Schweigen gab Law ihm nach, nur hielt der ihm eine kurze Nachricht dann hin „Nicht übernehmen, Süßer!“, woraufhin er mit den Augen rollte. »Ich werde mich schon nicht übernehmen.«, schließlich wollten sie doch nur ein paar Möbel auseinander bauen. Gemeinsam waren sie nicht nur schneller mit dem auseinander bauen, von den Möbeln, die Law mitnehmen wollte, umso eher konnten sie auch wieder von da verschwinden. Luffy mochte im Moment zwar nichts hören, aber diese Feindseligkeit zwischen den Mädchen und Law bekam er dennoch mit. Zu Mal dieses kleine blauhaarige Mädchen ihn sehr böse und finster ansah. Gab die ihm wieder die Schuld Law denen wegzunehmen?, fragte er sich und wich instinktiv der Kleinen aus, die ihn doch wirklich erneut treten wollte! Nur fiel und lag Sugar dann schreiend und weinend am Boden im Flur. Als dann auch noch Do Flamingo auf ihn zu kam und die Kleine hochnahm warf er fast die Arme hoch. Von dem Gespräch zwischen Law, der sich vor ihn stellte und Do Flamingo bekam er zum Glück nichts mit. Er nahm sich einfach die Sachen, die sie mitnehmen wollten und ging die Treppe nach unten. Da er im Moment taub war hatte sich Law auch den Wagen von Garp geliehen, in den sie die Sachen, wie die Ordner und ein paar andere Sachen auf der Rückbank verstauten. Im vertrauten und ruhigen Wagen legte er die Finger an diese gummi- und gelartigen Pfropfen, die sich unter seinem Stirnband verbargen. »Zwei Tage…«, seufzte er. Neben ihn schaute Law ihn mitfühlend an.   Die Zeit verflog regelrecht. Wieso hatte er manchmal das Gefühl das die Zeit regelrecht raste und dann manchmal wie stillstand? Nun saß er mal wieder unruhig auf so einer gummibezogenen und kalten Liege im Sprech- und Behandlungszimmer. Der behandelnde Arzt, der auch der Spezialist und ihn auch gleichzeitig am Ohr operiert hatte - entfernte sorgfältig und vorsichtig die beiden Pfropfen aus seinen Ohren. Stillschweigend kontrollierte dieser seinen Hörgang, bevor der Mann von ihm wegrückte und nickte. »Dein Trommelfell und Gehörgang sehen gut aus.«, teilte der nicht nur ihm mit. Dann sah Luffy, was der Mann holte. Eine Stimmgabel. »Kannst du mir sagen welche Note das wäre?«, fragte der Arzt und schlug die Stimmgabel an und hielt diese neben sein linkes Ohr. Der Ton war für ihn klar zu hören. Er antwortete ohne Zweifel zu haben. Den gleichen Test machte der Arzt auch an seinem rechten Ohr. Es war derselbe Ton. Ihm kamen beinahe Freudentränen. Endlich konnte er wieder normal hören! »Sieht so aus, als würdest du wieder normal hören können.«, teilte der ältere Arzt nicht nur ihm mit, woraufhin er nickte. »D-Danke.«, sagte er etwas scheu, weil er sonst womöglich wirklich weinte. »Woher kennen sie eigentlich meinen Papa?«, wollte er von dem Mann wissen. »Hmm… das ist nicht so leicht zu erklären. Eher kenne ich Dragon, weil ich ein alter Freund und Kumpel von Roger war. Du weißt schon, der alte Vater deines großen Bruders. Außerdem wäre mir Rayleigh ebenso böse, wenn du nicht richtig hören könntest.«, erzählte der ihm. Nun war Luffy sprachlos. »Sie kennen Ray und Ace?«, fragte er und sah wie der Mann erst schief grinste und dann lachte. »Kennen wäre wohl untertrieben. Ich war schließlich derjenige, der dem Bengel bei jeder Verletzung, die er sich zuzog behandelte.« Sprachlos sah Luffy den Mann mit geneigtem Blick an und versuchte nun dessen Namensschild zu lesen. Kro-Krokos, las er. Neben ihm räusperte sich Law hustend, der sich nicht nur von der Liege abstieß, sondern sich Luffy einfach nahm. »Ist doch sicher okay, wenn ich mit meinem süßen Verlobten verschwinde, oder?«, fragte Law in die Runde und blickte zu Garp, der prustend lachte. Luffy schmunzelte über diese Entführung und schmiegte sich an Law. Im leeren Gang legte er sein linkes Ohr über Laws Brust. Er lauschte dem Herzschlag seines Freundes, aber das Rascheln von Laws Kleidung und auch dessen Atmung störte. Kurz sah er Law schmollend an. »Darf ich Zuhause mit dir kuscheln?«, fragte er. Zur Antwort bekam er einen Kuss auf die Schläfe. »Aber vorher muss ich dir was Wichtiges sagen.«, meinte Law und Luffy ahnte, was Law ihm sagen würde, denn der grinste. »Ich liebe dich auch, mein süßer Schatz.«, kaum hörte Luffy diese Worte gluckste er etwas. »Endlich kann ich dich wieder hören.« Er war wirklich froh und erleichtert wieder normal zu hören, ohne diese Schwankungen, ohne Schmerzen! Nur fiel ihm auf das Law ihn nicht zum Parkplatz brachte. Fragend sah er auf. »Entführst du mich etwa?«, hakte er schmunzelnd nach und hörte Law prusten. »Ein klein wenig schon.«, gestand Law ihm. »Schließlich hatten wir lange kein Date mehr.« Nun musste Luffy selber glucksen und feixte darüber. »Klingt gut.«   Auf Biegen und Brechen hatte Luffy seinen Vater und Großvater um Erlaubnis gebeten Law nicht nur bei dessen Umzug zu begleiten, sondern auch ein paar Tage bei diesem zu bleiben. Natürlich sahen es Garp und Dragon eher kritisch ihn allein mit Law fahren zu lassen. Andererseits wollten beide nicht, dass er ihnen wohl mehr so traurig und niedergeschlagen dreinblickte. So half er vor einem Wohnhaus Law die Sachen aus einem geliehenen und geparkten Transporter zu entladen. Nachdem sie die Ladefläche vollständig geleert und alles nach oben gebracht hatten, lehnte sich Luffy eher müde und erschöpft an die Wand im Flur. Schritte näherten sich und er hörte wie Law über ihn leise gluckste. »Müde?«, fragte sein Freund leise und er hob den Blick. »Etwas…«, gab er zu und rieb sich über die Nasenwurzel - bevor er die Arme um Law legte. »Ich lade mich kurz an meinem warmen und liebsten Traffy auf…«, schmunzelte er gegen Laws Shirt. »Es wäre aber unfair, wenn nur dich wieder auflädst.«, wandte sein Freund ein, der sein Kinn anhob und sich anders auflud. Schmunzelnd erwiderte Luffy den Kuss. Langsam wurde der Kuss intensiver und inniger und er fand sich immer mehr gegen die Wand gedrückt, als Law ihn auch schon hochhob und richtig gegen diese drückte. Mit ziemlichem Herzklopfen zwang sich Luffy sich von Laws Lippen zu lösen. »Du lädst dich also auf, indem du mich fast vernaschst?«, wobei er selbst nicht ganz unschuldig an ihrer Situation war. »Was heißt denn hier fast?«, hakte Law seinerseits mit einem schiefen Grinsen nach und veränderte ein wenig wie er von diesem gehalten wurde. »Ich glaube wir weihen die Dusche ein wenig anders ein.«, entschied Law einfach und Luffy hielt sich ein wenig anders an seinen Freund fest. »A-Aber wolltest du nicht noch ein paar der Möbel zusammenbauen bevor-«, weiter kam er nicht und fand sich im Badezimmer wieder, wo er einen Moment später abgesetzt wurde. »Nicht weglaufen, Schatz.«, wies ihn Law an. Unschlüssig, ob er den restlichen Abend dann noch laufen könnte, blieb Luffy wo er war. Nur gluckste er, als er sah, was Law wohl geholt hatte. Er sollte nicht weglaufen, dachte er, aber das hieß nicht, dass er es Law einfach machen würde. »Come and catch me.«, schmunzelte er seinem Liebsten entgegen und wich dann langsam vor Law weg, während dieser nicht nur näher auf ihn zu kam. Sondern ihn auch in eine Richtung navigierte bis er in seinem Rücken Fliesen spürte. Law stand dann genau vor ihm und hob sein Kinn. »Du süßer und frec-«, dieses Mal ließ sich Luffy nicht als frech bezeichnet, stattdessen zeigte er Law, was er gerade wollte.   Nur gähnte Luffy zwei Stunden später das gefühlt zehnte Mal, es war mittlerweile recht spät und sie hatten dann noch das Bett, wie den Schreibtisch zusammengebaut und -geschraubt. Er wollte nur noch dieses Bücherregal zusammenbauen, wenn ihm nicht die Augen zufallen würden. Neben ihm schmunzelte Law und nahm ihm das Werkzeug weg, bevor er es sich versehentlich damit verletzte. »Ab ins Bett mit dir…«, »A-Aber ich wollte noch…«, wollte er widersprechen und sank gegen Law. »Den Rest können wir auch noch morgen zusammenbauen.«, schmunzelte Law, während er in dessen Armen fast schon einschlief. Luffy schmiegte sich schlaftrunken an Law, der ihn vom zukünftigen Wohnzimmer ins Schlafzimmer trug. Er hatte nicht einmal mitbekommen, dass Law nicht nur die Matratze auf dem Lattenrost gelegt, sondern auch die Bettwäsche übers Bettzeug gezogen hatte. Halbwach und Halb im Schlaf nahm sich Luffy eins der Kissen und drückte es an sich. »Ich… bin… wach…«, brachte er ein wenig undeutlich hervor. Law lehnte sich über ihn nachdem er die improvisierten Gardinen zufallen ließ. »Das sehe ich…« Kaum nahm Law ihm das Kissen weg konnte er sich an seinen Freund schmiegen, der einfach sein liebstes Kissen war. Was Luffy zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war das Law nicht ohne Grund diese Wohnung bezog. Erst am nächsten Morgen und Vormittag nahm sich Luffy Zeit sich diese zwei Zimmerwohnung genauer anzusehen, während Law versuchte ihnen Frühstück zu machen, ohne Lebensmittel und den nötigen Rest, was sie sonst für ein Frühstück benötigen würden. »Die Wohnung ist ja ziemlich groß…«, meinte Luffy und war ein wenig verunsichert. Law drehte sich zu ihm und legte sein Handy zur Seite. »Na ja, ich habe denen gesagt, dass die Wohnung für zwei reichen muss.«, teilte ihm Law da auch schon mit. Nun blinzelte Luffy und schaute wohl sehr fragend drein, während Law auf ihn zu kam. »Ich hatte leider nicht viel Mitspracherecht, also was meinst du… reicht diese Wohnung für uns zwei?«, erzählte Law ihm da und fragte ihn auch noch das. Nun hob Luffy wirklich sprachlos den Blick und stammelte was Unverständliches hervor, was Law zum prusten brachte. »Ich glaube du brauchst erst einmal was zu essen.« Nur hielt Luffy Law dann fest und umarmte diesen ganz fest. »D-Du hast… du hast diese Wohnung für uns ausgesucht?«, denn er glaubte Law nicht, dass der kein Mitspracherecht gehabt hätte. Die Wohnung sah aus, als sei sie erst vor kurzem renoviert wurden, ebenso befand sich eine Einbauküche mit Elektrogeräten in der Küche. Dann erinnerte er sich, was Law vor ein zwei Monaten mal erwähnt hatte, wegen der hohen Kaution, die er Law einfach „lieh“. »D-Du hast hinter meinem Rücken das geplant, oder?«, fragte er zwar und zog einen Flunsch, doch wieder war er überrascht, erstaunt und auch sprachlos. Schmunzelnd lehnte sich Law vor. »Irgendwie weiß ich gerade nicht, ob du mir böse bist oder einfach sprachlos bist…« Zur Antwort zog er Law einfach an dessen Kragen zu sich und ließ den so wissen, dass er ganz sicher nicht böse auf seinen verrückten Verlobten war, sondern eher verrückt nach diesem war. »Bevor du mich noch zum Frühstück vernaschst… sollten wir schauen, wo hier in der Nähe ein Supermarkt oder Bäcker ist.«, meinte Law, der sich mit einem verlegenen Blick von seinen Lippen lösen musste. Das hatte er also nachgesehen, dachte Luffy. Ihr Frühstück hatten sie wirklich bei einem Bäcker ein paar Straßenecken weiter bekommen, ebenso haben sie zwei Supermärkte in naheliegender Umgebung, wo sie sich ein paar Lebensmittel kauften. Nur standen sie beide dann sehr planlos in der Küche. Luffy rollte die Lippen ein und versuchte nicht zu lachen, bis ihn Law finster ansah und ihn fast schubste, aber zu sich zog. »Du kleine Kichererbse!«, versuchte Law ihn daran zu hindern zu lachen. »Dabei planst du sonst echt alles, aber das…«, prustete Luffy. Sie hatten weder Töpfe, noch Pfanne oder sonst irgendwas, nicht einmal Besteck oder Geschirr. Law atmete hörbar tief durch, schnappte sich ihn und teilte ihm das offensichtliche mit. »Dann fahren wir halt zu irgendeinem Möbelhaus und kaufen uns das, was wir brauchen…« Nur kringelte sich Luffy selbst im Transporter noch immer, während Law ihn mit einem schmollenden Seitenblick besah. Schmunzelnd und glucksend übernahm er dann die Suche nach einem solchen Möbelhaus. »Das nächste ist knapp sieben Kilometer entfernt.«, teilte er Law mit und beobachtete den schmunzelnd, während der auf den Verkehr achtete. »Habe ich was im Gesicht oder schwärmst du gerade für deinen Verlobten, du süßer Schatz?«, fragte Law ihn, wodurch er breit grinste. »Letzteres!«, gab er ohne zu zögern zu und entlockte mit dieser Antwort ein zaghaftes Grinsen. Ein wenig fühlte sich Luffy von der Menge und dem Angebot, was die in diesem Möbelhaus anboten, erschlagen. Obwohl es mitten in der Woche war, war es recht voll. Er schmunzelte, als Law und er wohl dieselbe Idee hatten und dann die Hand des anderen festhielten, während sie sich umsahen. Zudem machten sie sich erst vor Ort Gedanken, was sie eigentlich brauchen könnte, vor allem Law.   Luffy schaute, wie Law sehr überrascht und auch sprachlos drein. Sie hatten ein wenig mehr gekauft, wie sie dachten, was sie wohl brauchen würden. Dabei hatten sie wirklich nur die Gegenstände und Dinge in den Wagen gelegt, die sie so in Küche, Bad und Schlafzimmer bzw. Wohnzimmer brauchten. Law rieb sich seufzend die Nasenwurzel, während der auf den Betrag schaute, was demnächst von seinem Konto und auch Ersparnissen abgezogen werden würde. »Das ist fast ein Monat Miete…« Luffy verzog seinerseits die Lippen, bei dem Betrag hatte seine Karte beim Bezahlen gestreikt. Sonst hätte er einen Teil davon definitiv bezahlt, nur hatte sich Law auch gewehrt. Schließlich sei Law doch hier der Student und Luffy nur der Schüler. Wieder vorm Wohnhaus schleppten und trugen sie die Sachen nach oben. Und während Law sich um die Einweihung der Kaffeemaschine kümmerte, schraubte Luffy die Beine des neu gekauften Küchentisches an und schraubte anschließend auch die dazugehörigen Stühle zusammen. »Mein Süßer ist handwerklich ja ziemlich geschickt.«, meinte Law zu ihm, und bevor er was darauf erwiderte wurde ihm eine Tasse Kakao gereicht. »Danke… und na ja, wirklich viel falsch machen kann man nach der Anleitung eigentlich weniger.«, versuchte er zu erklären, zudem waren sämtliche Löcher vorgebohrt. Er hatte am Ende sogar Ersatzschrauben und Unterlegscheiben übrig, die er einfach in eine der kleinen Plastiktüten packte. »Magst du Probesitzen?«, fragte er grinsend. Law lehnte sich etwas über ihn. »Und dann fallen die Stühle auseinander, ich zu Boden und du lachst mich aus…«, mutmaßte Law, woraufhin er den schmollend ansah, während Law ihm einen Kuss auf die Stirn gab. »Okay, ich weiß das war gemein.« Seufzend und kurz augenrollend stellte Luffy die halbleere Tasse Kakao weg, und stellte dann mit Law den Tisch dahin, wo er stehen sollte. Luffy sah und beobachtete, wie Law den Härtetest für Tisch und Stühle ausprobierte. Er hielt sich sogar die Augen zu, weil er eher Vertrauen in dem Material hatte, aber nicht in seinen kippelten Freund! »Ich lass dich liegen, wenn du umkippst.«, meinte er kurz und knapp und hörte wie Law darüber prustend lachte. Schließlich zog Law ihn mit auf den einen Stuhl. »Was wird das denn?«, wollte er wissen. »Och ich teste nur, ob die Stühle auch uns beide aushalten.« Luffy neigte skeptisch den Kopf. »Und ich soll verrückt sein?«, hakte er nach. So langsam fragte er sich, ob nicht Law hier der Verrückte von ihnen war.   Am Abend hatten sie sich in eine Decke gekuschelt, während sie über Laws Laptop einen Film anschauten. Mitten im Film vibrierte und sirrte Luffys Handy. Seufzend löste er sich etwas aus Laws Arm, nahm sich sein Handy und ließ sich zurück an Laws Seite fallen, während er die Nachricht seines Opas las. „Wann kommt denn der kleine Unruhestifter wieder nach Hause?“ las er und überlegte einen Moment, als eine weitere Nachricht eintraf. „Dragon wird ein wenig unruhig, weil du dich nicht meldest.“ Nun rollte er mit den Augen und lehnte den Kopf zu Law. »Opa fragt wann du mich nach Hause fahren lässt?«, dabei war er nicht einmal drei Tage weg. Law blickte ihn etwas nachdenklich und skeptisch an. »Ich lasse dich nicht nach Hause fahren…«, teilte Law ihm da ernst mit. »A-Aber…«, dann bekam er einen Kuss auf die Schläfe gedrückt. »Glaubst du ernsthaft, dass ich dich zum einen allein mit dem Zug nach Hause fahren lasse und zum anderen fängt das Semester erst in September an.« So langsam realisierte Luffy, was das bedeutete und er umarmte Law, der ihn ebenfalls umarmte. »Außerdem steht mein Motorrad noch bei euch.«, schmunzelte Law ihm entgegen. Einen Moment vergaß Luffy, dass er seinem Großvater schreiben sollte, statt seinen Freund ins Kissen zu küssen. »Friss mich nur nicht…«, grinste Law unter ihm entgegen. »Das hebe ich mir für später auf.«, nämlich in seinem eigenen Zimmer!, dachte er und küsste Law einfach, der ihn ein wenig mit seinen Berührungen aus dem Konzept brachte. Vielleicht würde er sich das doch nicht für später aufheben, dachte er und genoss es einfach Law zu küssen und mit dem zu kuscheln. Den nächsten Vormittag nutzten sie noch, um die restlichen Möbel für Bad, Schlafzimmer und Wohnzimmer aufzubauen, wie auch den Abwasch zu machen. Erst nach dem Mittagessen und einem schnellen Aufräumen fuhren sie die Strecke über Autobahn und Landstraße bevor Law gegen Abend den Transporter auf der Straße vor Luffys Haus parkte. Zwei skeptische Personen blickten ihnen entgegen, als sie zu zweit den Flur betraten. »Hast du dieses Mal deinen Freund entführt, oder was hat das zu bedeuten?«, wollte Garp sichtlich überrascht von Luffy wissen, der breit grinsend zu Law und dann zu seinem Opa, wie Papa sah. »Bis Ende August darf ich Law bei mir behalten…«   × Abschied ×   Der August war für Luffy viel zu kurz und viel zu lang gleichermaßen. Er hatte vergessen, dass er bereits ab der zweiten Augustwoche wieder zur Schule musste! Umso mehr waren seine Freunde und die anderen sehr überrascht, als Law ihn tatsächlich früh zur Schule fuhr. Zumindest für eine Woche war es für ihn, wie im vorherigen Schuljahr. Für eine Woche! Den Samstag verbrachte er direkt nach dem Aufwachen in Laws Armen, der ihn auch nicht zu zwang oder bat ihn loszulassen. Immer wieder küsste Law ihn, strich ihm über Schläfen, Wangen, Hals und über Rücken und Seiten. Garp und Dragon hielten sich bedeckt und zurück, sie wussten sowieso was sie am Abend erwartete. Luffy fiel es unglaublich schwer nicht zu weinen. Er wollte und konnte Law einfach nicht loslassen, geschweige denn den gehen lassen. »Hey… wir sehen uns doch in knapp neun Wochen wieder.«, versuchte Law ihn und wohl auch sich selber zu beruhigen. Luffy blickte mit Tränen in den Augen seinen Freund an. »G-Geh ni-nicht.«, brachte er nur hervor. Genau diese Worte, die er nicht sagen wollte, nicht sagen sollte. Law strich ihm verirrte Tränen weg. »Und mein Versprechen dir gegenüber brechen? Ich glaube nicht, dass ich das mag.«, fragte Law und hob sein Kinn leicht an. »Außerdem…«, statt weiter zu sprechen küsste Law ihn einfach erneut. »Mach es mir bitte nicht schwerer, wie es sowieso schon ist…«, bat Law ihn schließlich, der ihm über die Wangen strich und weitere Tränen wegwischte. »T-Traffy… Ich liebe dich.«, er sah, wie der Blick sich etwas änderte. »Ich liebe dich auch, sehr… also bitte hör auf zu weinen. Wir sehen uns doch wieder…«, ein wenig grummelte und knurrte Law, weil seine Tränen einfach nicht versiegten. »D-Darf ich dich um etwas bitten?«, fragte Luffy zögernd und etwas schüchtern, und beobachtete Law einen Moment. »Lass dich nicht von jemand anderes … anbaggern, flirten… schon gar nicht küssen!«, forderte er von seinem Freund dessen Blick ein wenig belustigt für Sekunden wurde. Zur Antwort hielt Law ihrer beide Hände hoch, an denen ihre Ringe zu sehen waren. »Ganz sicher nicht. Schließlich bin ich nicht nur an den süßesten, verrücktesten und wohl liebsten Kerl auf Erden vergeben und mit diesem verlobt, sondern auch in diesen verliebt.« Für einen Moment wusste Luffy nicht, ob Law ihm absichtlich mit seinen Worten eine Gänsehaut verursachen wollte, aber er spürte am ganzen Körper dieses Kribbeln und auch diese Wärme. Dann hob Law etwas sein Kinn an. »Dasselbe gilt aber auch für dich. Lass dich bitte nicht von deinem Fanclub überrennen, schon gar nicht von diesem seltsamen Fanboy!«, leicht musste Luffy darüber glucksen. »Und auch, wenn diese kleine Blauhaarige deine beste Freundin und mehr wie eine kleine Schwester für dich ist, versuche dich bitte nicht von ihr küssen zu lassen. Das ist mir vorbehalten!«, bei der Erwähnung von Vivi hörte er auch ein kurzes Knurren von Law, nur schien dieser noch nicht ganz fertig gesprochen zu haben. »Auch wenn ich es ungern zugebe, wenn irgendwas sein sollte. Ich bin für dich immer erreichbar, das weißt du.«, ja, aber auch gleichzeitig so weit weg, dachte Luffy und strich seinerseits über Laws Wangen. Ein kurzes genervt klingendes Seufzen entwich Law. »Ich gebe es nur ungern zu, aber diese Nervensäge wird dann wohl mehr Zeit mit dir als ich in der nächsten Zeit verbringen.« Luffy wusste wen Law damit meinte, denn nicht nur Kid war an einer benachbarten Universität ab September eingeschrieben, sondern auch Killer. »Weder Kiddo noch Killer, noch sonst wer könnte dich jemals ersetzen. Du bist unangefochten meine Nummer Eins, was meinen Papa auch schon ein wenig ärgert und eifersüchtig macht.«, musste er dann leider gestehen. Zudem trug er seit geraumer Zeit auch ein neues intaktes Piercing mit derselben Funktion, wie das vorherige. Dann sah er wie Law zögerte, schluckte und die Stirn gegen seine lehnte. »Ich… Ich muss dann leider wirklich los.«, verkündete dieser widerwillig. Bevor er irgendwas zu sagen kann küsste Law ihn sanft, aber leicht stürmisch. »Vergiss nicht, in neun Wochen sehen wir uns wieder und Weihnachten werde ich auch wieder hier bei dir sein.«, erinnerte Law ihn, der es irgendwie klären konnte, dass er die Weihnachtstage bei ihm verbringen durfte. Dennoch ließ er Law nur sehr widerwillig los, damit sich dieser die Motorradkleidung an- und überziehen konnte. Bevor Law sich auch noch den Helm und die Handschuhe nehmen konnte, hielt er Law an der Hand zurück. »L-Luffy…«, er sah und hörte Law an, wie dieser sich wirklich zwang zu gehen. Kurz rollte er die Lippe ein, bevor er mit der Sprache herausrückte. »Bevor ich es vergesse, was wünschst du dir zum Geburtstag?« Statt wohl ernsthaft über die Frage nachzudenken, drehte sich Law zu ihm und küsste ihn innig und biss ihn sogar leicht in die Zunge. »Dich. Meinen liebsten Schatz.«, zwinkerte Law ihm entgegen. Ein tiefes Räuspern sagte ihnen, dass da jemand dagegen war. »Noch bleibt mein Sohn hier.«, ließ Dragon die beiden wissen, störte sie aber nicht weiter. Law rollte absichtlich dramatisch mit den Augen. »Ich überlege mir was, okay?«, zwinkerte der ihm noch zu und nahm sich die restlichen Dinge, die Law mitnahm, und trat mit Helm, Handschuhen und Rucksack nach draußen auf die Veranda. Mehr aus Impuls nahm sich Luffy seine Schlüssel und hielt mitten auf den Treppenstufen auf. »Küss mich!«, verlangte er von Law. Er wollte zum Abschied von diesem da geküsst werden, wo Law ihn das erste Mal geküsst hatte, auf den Stufen der Veranda. Einen kurzen Moment starrte Law ihn nur an, wie er da in Socken, Shorts und Shirts mit bebenden Lippen und traurigen Augen ihn wohl ansah. Schon die ganze Zeit hatte er es gehasst sich von Law zu trennen. Kurz fürchtete Luffy das Law seine Bitte nicht erfüllte, als dieser den Rucksack ablegte und die Stufen der Veranda betrat. In der nächsten Sekunde lagen Laws Hände an seinem Gesicht und dessen Lippen auf seinen. Dieser Kuss fühlte sich ganz anders an, als sonst und zugleich intensiver und inniger. Sanft löste sich Law zuerst von seinen Lippen. »Ich liebe dich, also lass dich bitte leben.«, sagte Law ihm und strich ihm über seine linke Gesichtshälfte. »Ich gehe dann mal.«, zwinkerte Law ihm zu und ließ ihn dann mit Herzklopfen zurück. »Traffy!«, rief er Law nach, und sah wie der sich den Helm aufsetzen wollte. »Ich liebe dich auch!«, rief er seinem Freund zu, der ihm leicht schief entgegen grinste und sich dann den Helm aufsetzte. Er biss sich auf die Unterlippe, in die Innenseite der Wange und versuchte krampfhaft nicht zu weinen, während Law langsam mit dem Motorrad von der Einfahrt rollte und dann wegfuhr. »F-Fahr ni-nicht!«, bat Luffy vergeblich. Seine Schultern sackten nach unten und er setzte sich auf die Stufen der Veranda. Schritte näherten sich, wie auch ein sehr deutliches Seufzen. »Na dann komm mal her.«, meinte Dragon zu ihm, der ihn einfach hochhob und an sich drückte, während die Tränen hinabtropften. Er sah durch die Tränenschleier bereits nichts mehr, als ihm über den Kopf gestrichen wurde. »Na ob da eine heiße Schokolade reicht bezweifele ich sehr.«, hörte er von seinem Opa, während Dragon ihn nach drinnen trug. Sein Opa und sein Papa versuchten den restlichen Abend seine Tränen zu stoppen und ihn zu beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)