Der Rowdy, der Streber und der Stille von Satomi ================================================================================ Kapitel 88: Chargen ------------------- • Kapitel Siebenundachtzig •   Die Zeit verflog viel zu schnell, vor allem für Luffy. Seine engsten und liebsten Freunde hatten ihre schriftlichen Prüfungen hinter sich. Nun kam die Zeit in denen er die anderen kaum noch sehen würde. Na ja, bis auf zwei oder ein paar mehr. Denn Law durfte weiterhin bei ihm bis zu den Ferien wohnen, auch wenn sie nun zusätzlich unter der Beobachtung von Dragon standen. Das sein Vater den restlichen Mai, wie auch den Juni Zuhause sein würde war selbst für Luffy ungewohnt. Natürlich nutzte er das genauso aus, seinen Papa einfach mal zu umarmen oder sich mit diesem wie früher anzulegen und liebevoll zu stänkern. Bisher unterlag Luffy jedes Mal, vor allem, weil Dragon seine Schwachstellen kannte, wodurch er lachend und windend zu Boden ging. Manchmal wurde er auch von Law aus den Fängen seines Papas befreit. Dennoch rückten unaufhaltsam die Termine näher. Am nächsten Schultag schaute Luffy wann Law oder Kid zu diesen Vorbereitungsstunden für ihre Prüfungsfächer gehen mussten. Zwar hatte Law ihn wie versprochen zur Schule gefahren, doch für heute konnte dieser einfach tun, was er wollte – etwa für die Prüfung lernen. Seufzend ließ er die Schultern hängen, nachdem sein Liebster mit dem Motorrad wieder davonfuhr. Auch von den anderen war heute keiner im Schulgebäude. Luffy hatte auch den Eindruck das er sich zu den älteren flüchtete, um nicht von seinen gleichaltrigen Freunden umgeben zu sein. Dabei hatte er seine besten und engsten Freunde wirklich gern. Die passenderweise auf ihn am Treppenabsatz nach oben warteten. Ein breites Grinsen schlich sich über sein Gesicht. »Zoro! Sanji! Morgen…«, grüßte er die beiden, die ihm entgegen grinsten. »Heute kannst du uns mal nicht entkommen, du Schlingel.«, meinte Zoro zu ihm, der ihn in einen Schwitzkasten nahm und ihm die Haare komplett verwuschelte. »Eh! Au…«, er befreite sich und sah im Fensterglas, wie zerrupft er nun aussah. »Och nö…«, jammerte er und schaute Zoro grummelnd an, der wie Sanji lachend weiterging. »Vorsicht! ... Im Treppenhaus ist ein wildes Äffchen!«, zog Sanji ihn dann auf. Er blies grummelnd die Backen auf und sah eher wie ein Hamster dabei aus. »I-Ich gebe euch gleich ein Äffchen!«, er setzte seinen Freunden nach und rannte denen bis zum nächsten Unterrichtsraum nach. Das sie im oberen Flur ein zwei Lehrer, wie andere Schüler dabei anrempelten und gegen die Hausordnung verstießen, war ihnen kurz egal. Er ließ sich doch nicht als Äffchen betiteln… Bevor er den Raum erreichte und betreten konnte, wurde er am Kragen gepackt und zappelte dann samt Rucksack in der Luft. Dazu waren nur zwei Lehrer fähig! Schluckend und nervös sah er sich der Schulleitung entgegen. »Yo Morgen…«, grüßte er grinsend seinen Opa, den er zuvor ja bereits Zuhause gesehen hatte. Statt ihm eine Standpauke zu erteilen holte Garp mit dem Arm aus und warf ihn kurzerhand einfach ins Biologiezimmer. »Waahh~« Während Luffy gefühlt ein zwei Meter nicht nur flog, sondern auch über den Boden rutschte, landete er mit einem Aufschrei kurz vor dem Skelett, welches hin und her wackelte. Garp ließ ihn am Boden liegen, und blickte zu den Anderen der Klasse. »Im Schulgebäude wird nicht gerannt, merkt euch das Mal ihr Rabauken!«, knurrte Garp mehr brummend zu den Zehntklässlern. »Und gebt dem Kleinen mal eine ordentliche Frisur.«, kaum drehte sich Garp um, setzte sich Luffy auf und sah wie das Schulskelett auf ihn kippte. Er hatte eigentlich nicht vorgehabt vom Schulskelett umarmt zu werden. Schließlich war er doch vergeben und verlobt. Ob Law auf das Skelett eifersüchtig werden würde?, fragte er sich, während er das Lachen seiner Klasse um sich herum hörte. »So was kann echt nur dir passieren…«, lachte Zoro, der ihm von dem Skelett befreite. Kaum stand Luffy blickte er so finster seinen besten Freund an, dass dieser prustend und lachend sich an die Tischreihe lehnte. Dafür reichte Vivi ihm ihre Haarbürste. »Wenigstens eine von euch ist lieb und nett zu mir.«, schmollte er in die Runde. Er hatte zum frühen Morgen einen ordentlichen Lacher hingelegt und verursacht. Nun versuchte er irgendwie seine Haare wieder zu kämmen, und zischte leicht. Seine linke Schläfe an seinen Narben schmerzte etwas. Vermutlich war das Gerippe dagegen gekommen. Nur ließ er sich doch nicht vom Schulskelett ausknocken. Zumindest seine Haare waren wieder halbwegs ordentlich und gerichtet, bevor alles wieder von seinem Stirnband verdeckt wurde, vor allem seine Ohren. Dabei waren die nächsten Tage eine Art Feuerprobe für ihn. Nach den Sommerferien würde er schließlich wirklich hauptsächlich mit seinen Freunden und denen aus seinen Kursen abhängen. Dafür kam der Schulleiter persönlich für eine Orientierungsstunde in ihre Klasse. »Bitte schaut noch einmal, ob eure angegeben Kurse noch stimmen, wie ihr sie am Anfang des Schuljahres gewählt habt…«, verkündete Senghoku an die Klasse, die nach den Ferien ja nicht mehr so zusammenkommen würde. Luffy blickte auf seine gewählten Leistungs- aber auch Grundkurse. Er wusste das es für ihn schwierig werden würde, ohne Law um ihn herum. Aber sollte er sich dadurch mehr aufbürden, als Ablenkung? Andererseits hatte er ja gesehen, dass er sich in manchen Fächern langweilen würde, wenn das Niveau so bliebe. Er war derzeitig der Jahrgangsbeste, vor allem auch durch diese Extranoten des Theaterstücks. Sein Notenschnitt hatte sich zum vorherigen Halbjahr verbessert. Nur war er unschlüssig und erhob sich von seinem Sitz und trat nach vorne zu Senghoku. »Hast du eine Frage oder wieso siehst du eher niedergeschlagen drein?«, ein leichtes Schmunzeln zeichnete sich bei Senghoku ab. Luffy ließ die Schultern sinken als er ausatmete und wieder einatmete. »K-könnte ich…«, er rollte die Lippen ein und sah Senghoku an. »Könnte ich auch vier Leistungskurse wählen, statt zwei und dem Naturwissenschaftlichen Fach?«, fragte er und schon hörte er beinahe ein entsetztes Raunen seiner Klassenkameraden. Doch der Blick von Senghoku war eher nachdenklich. Schließlich kannte Senghoku ihn mit am besten, vor allem seine schulischen Leistungen. »Bist du dir sicher? Ich weiß das du ein cleverer Junge bist, Luffy. Aber…« »Ich würde dich nicht fragen, wenn ich mir nicht sicher wäre. Eher frage ich mich, ob es überhaupt erlaubt wäre.«, wollte er von Senghoku wissen, den er versehentlich geduzt hatte. »Erlaubt wäre es schon, aber nur wenige halten den Druck von mehreren Leistungskursen durch.«, argumentierte Senghoku dagegen. Luffy verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn es erlaubt ist, habe ich die Antwort, die ich wollte.«, er drehte sich um, kehrte zu seinem Platz zurück und änderte die beiden Kurse entsprechend ab. Er hörte ein amüsiertes Prusten und sah wie die anderen, wie Senghoku sich zurückhielt nicht zu Lachen. »Genauso stur, wie der Großvater.«, kommentierte der Schulleiter. Luffy hob die Brauen und neigte den Kopf. »Tja~ Wir Monkey sind halt schon immer stur gewesen und dennoch hast du uns gern und an der Backe…«, vor allem seinen Opa bekam Senghoku wohl nie wieder los. Dafür waren diese zwei schon zu lange - beste Freunde. Haarscharf wich er dem Stück Kreide aus. »Frecher Bengel.«, kommentierte Senghoku das nur, während irgendwo hinten im Musikzimmer nun ein zerbrochenes Stück Kreide lag. Luffy feixte bevor er darüber lachen musste, wie finster Senghoku gerade dreinblickte. Die Fassade des Schulleiters war gerade gebröckelt. »Manchmal frage ich mich, ob der Schulleiter nicht dein anderer Großvater ist…«, meinte Sanji skeptisch. Nun grunzte Senghoku und Luffy lachte. »Niemals!«, sagten aber beide gleichzeitig. Luffy setzte sich anders hin. »Darf ich es verraten?«, fragte er an Senghoku gerichtet, dieser rieb sich die Stirn. »Dass es überhaupt noch ein Geheimnis ist, erstaunt mich sowieso…« »Was meinen sie?«, fragte Tony, der dann zu Luffy blickte. Luffy räusperte sich. »Na ja unser lieber Herr Schulleiter ist mein Patenonkel.«, erzählte und offenbarte Luffy eins seiner letzten Geheimnisse. Nur wusste er nicht, was witziger war, wie die Kinnladen der anderen aufklappten oder wie entsetzt diese dreinschauten. »Der verarscht uns oder?«, fragte Usopp den Schulleiter, doch Senghoku verneinte es nicht. »Luffy ist nicht diese Art von Mensch, der andere verarscht. Und das kann ich beurteilen, ich habe dem Kleinen damals sogar die Windeln gewechselt, als der noch sehr klein war.«, erzählte Senghoku hingegen. Luffy versuchte verlegen das zu kaschieren. »Das ist nun doch ein wenig überraschend.«, kommentierte Sanji das Ganze und blickte zu Luffy. »Hast du noch mehr seltsame Geheimnisse. Irgendeinen Geheimagenten in der Familie oder Spione?«, fragte der Blonde. Luffy fiel vor Schreck beinahe vom Stuhl. Nervös blickte er mit den umher. »Nee das wäre nun schon zu krass. Cool, aber nee…«, versuchte er sich herauszureden. Dann hörten sie alle wie Senghoku das Klassenbuch einfach auf den Tisch haute. »Ihr sollt eure Kurswahl bitte jetzt erledigen. Schließlich bin ich derjenige, der euch Kids in eure neuen Kursklassen einteilen muss.«, ein wenig klang Senghoku wieder wie der strenge Schulleiter. Luffy überprüfte seine Kurswahl. Er hatte nun auch als Leistungskurs Mathe angekreuzt, was für ihn bedeutete, dass er Mathe dann bei Senghoku hätte. Ein klein wenig schmunzelte Luffy doch darüber. Seine Kurswahl hatte er unbewusst so gewählt, dass er weder über- noch unterfordert sein würde, aber genügend zu tun hatte. Denn für ihn rückte nicht nur das Ende des Schuljahres näher, sondern auch weiterer Klassikwettbewerb. Ebenso würde er sich im Juni auf die nächste Runde des Komponisten Wettbewerbs vorbereiten müssen. So in Gedanken bekam er nicht einmal mit, wie Senghoku seinen Kurswahlzettel einsammelte, während er in seinem Schülerkalender wegen den Wettbewerben nachsah. Ein Seufzen neben ihm riss ihn dann aus den Gedanken, ebenso eine einfache mathematische Aufgabe, die er mehr aus Reflex beantwortete, bevor er seinen Schülerkalender zuklappte. Blinzelnd und mit eingerollten Lippen blickte Luffy auf, nur schnipste ihm Senghoku gegen die Stirn. »Aua~«, jammerte er und rieb sich die Stelle. »Kommt davon, wenn man am Tag träumt.«, zog sein Pate ihn auf. Als die Mittagspause nahte stand ebenso ein Raumwechsel für sie an. Noch eine Doppelstunde und dann würde er von seinem Liebsten abgeholt werden, dachte Luffy, während er mit seinen Freunden zu dritt auf einer der Tischtennisplatte auf dem Schulhof saß und sein Mittagessen aß. Sie saßen lieber auf der sauberen und warmen Steinplatte, als sich in den ausgetrockneten Rasen und Dreck zu setzen. Seit letzter Woche war es nicht nur trocken, sondern auch ziemlich warm und heiß geworden. Doch der aufkommende Wind und die Brise waren frisch. Die Sonnenstrahlen täuschten über die Temperaturen. Hingegen merkte er, dass vor allem sein linkes Ohr und sein Kopf dieses Wetter absolut nicht mochten. Während sich seine Freunde unterhielten, hielt er sich den schmerzenden Kopf und versuchte den Schmerz weg zu reiben. Natürlich klappte es nicht, wenn er es selber versuchte. Wie schaffte Law es nur ihm seinen Kopfschmerz immer zu lindern?, fragte er sich. »Lu?«, hörte er neben sich und blickte auf. Seine Freunde sahen ihn mit diesen besorgten Blicken an. »Alles okay bei dir?«, fragte nun Sanji, der neben Nami saß. Er nickte zwar, doch er hielt sich sein linkes Ohr zu. Das was er vor knapp zwei Wochen zu Drake sagte, stimmte. Sein Gehör war nicht mehr dasselbe. Er hasste es zutiefst, manchmal nahm er in seinem linken Ohr gar keine Töne wahr. So oft hatte er schon halb taub am Klavier gegessen und gespielt, nur weil er sich erinnerte, wie die einzelnen Tasten und Töne klangen. Er konnte sich nicht einmal durchringen es Law zu sagen, der sollte sich nicht noch mehr oder wieder Sorgen machen. Wie sollte er da seinen Traum leben Pianist zu werden, wenn sein Gehör noch immer nicht in Ordnung war? Unterdessen unterhielten sich seine Freunde, was sie später einmal machen wollten, nach dem Abschluss. Er packte seine Lunchbox in seinen Rucksack und legte sich mit dem Rücken auf die warme Steinplatte und blickte in die vorbeiziehenden Wolken. Schon seit Jahren strebte er dieses Ziel an… In sein Blickfeld schoben sich mehrere Gesichter seiner Freunde. »Wirklich alles okay bei dir?«, hakte Zoro nach. Leicht neigte er den Kopf zu seinem Kumpel. »Ich weiß einfach nicht, ob ich noch das anstreben sollte, was ich gerne machen wollte…«, er hatte sich seinen Freunden nicht anvertraut. Die Zukunftspläne seiner Freunde erstaunte ihn zum Teil, aber andererseits passten so viele Pläne zu denen. Sein Blick schweifte zu Tony, doch selbst, wenn der Kleinste Medizin studieren wollte, sobald er dem das erzählte wussten direkt alle davon. Einschließlich Law. Er klemmte die Beine unter die Steinplatte während er sich aufrichtete. Sitzend nahm er das Stirnband ab und rieb sich über die Narben an seiner linken Gesichtshälfte, wie am Ohr. Der Wind rauschte an seinem freigelegten Ohr, während das Stirnband sich für einen Moment wie ein zweites Armband um den Arm wickelte. Hin und wieder half es ihm einfach das Stirnband abzunehmen, auch wenn seine Freunde dadurch, wie auch andere auf seine Narben starrten. »Deine Narben sind mittlerweile wirklich gut verheilt.«, meinte Vivi neben ihm. Schon während des Theaterstücks hatte man seine Narben leicht gesehen, doch durch das Make-Up, wie den gestylten Haaren waren sie vom weiten nicht zu sehen gewesen. Er seufzte leicht. »Die Narben schmerzen nicht. Es ist mein Ohr, welches noch immer nicht in Ordnung ist.«, sagte er da und sah, wie seine beste Freundin vorsichtig sein linkes Ohr berührte. »Inwiefern nicht in Ordnung?«, hakte Vivi vorsichtig nach und er sah, wie seine Freunde auf eine Antwort antworteten. »Ich…«, seine Unterlippe zitterte leicht dabei. »Ich höre manchmal nichts, aber zeitgleich kann es vorkommen, dass die Töne zu hoch, zu tief sind. Am schlimmsten finde ich es, sind die Momente, wo ich gefühlt zu viel hören kann.«, vertraute er seinen Freunden an. »Wie im Moment. Ihr seht doch da drüben, hinter uns die Gruppe Achtklässler, die spielen Uno. Ich höre jedes Wort von denen.«, seine Freunde blickten zu der Gruppe, die in seinem Rücken saß, und er musste es nicht sehen, wie der eine motzend und schmollend mehrere Karten ziehen musste. »Der muss zehn Karten ziehen…«, meinte Luffy seufzend, während seine Freunde ihn ansahen. Sie hatten die Jüngeren nicht verstanden. »Wie oft kommen die Schwankungen vor?«, fragte Tony geradezu leise. Mit einem tiefen Atemzug sah er seinen Kumpel an. »Leider ziemlich oft. Darum trage ich das Stirnband, es hilft die Geräusche zu filtern und zu dämmen.«, erklärte er. »Du trägst es also wirklich nicht, weil auch Kid so eins trägt?«, fragte Sanji ihn. Nun musste er schmunzeln, denn das Stirnband, welches er heute dabei hatte hatten ihn Kid und Killer zum Geburtstag geschenkt. »Kid trägt es aus anderen Gründen, außerdem ist es doch mittlerweile sein Markenzeichen.« Vivi setzte sich neben ihn auf die Steinplatte. »Na ja so gesehen könntest du seine Position als Anführer der Schulgang antreten. Seit dem Theaterstück hast du ein paar Verehrer und Verehrerinnen mehr bekommen…« Auf die letzte Bemerkung hin rollte er dramatisch mit den Augen. »Na bloß gut das ich glücklich vergeben und verlobt bin.«, grinste er mehr feixend. »Ich muss immer noch darüber lachen, wie du Law da einfach improvisiert von der Bühne geschleppt hast.«, lachte Vivi, während er etwas verlegen wurde. »Erinnere mich nicht daran, ich hatte meinen Text komplett vergessen und wollte die Szene hinter mich haben. Und dann war da ja auch noch Nino…«, er lehnte sich an die Schulter von Vivi. »Aber du warst eine süße kleine Schwester. So richtig finster böse und hübsch.« »Du hast vergessen, dass ich dich wortwörtlich auf Eis gelegt hatte.«, erinnerte sie ihn daran, woraufhin sie beide prusteten. »Selbst die Szene war improvisiert.« »Na ja, es konnte ja keiner ahnen, dass du wirklich ausgeknockt wirst und dann verletzt warst.« Sie sprachen noch ein paar Minuten über das Stück, als sie sahen, wie Nami sich erhob und in Richtung Mülleimer ging. Luffy blickte ihr einen Moment nach, bevor Sanji dieser folgte und Luffy fragend die Brauen hob. Ganz leicht oder mehr minimal sah es so aus, als hielten Nami und Sanji die Hand des anderen. Vivi sah seinen Blick und lehnte sich stärker gegen seine Schulter. »Die zwei sind ein wenig seltsam. Sie daten zwar, aber Nami meint, dass sie ihn nicht so mag, wie jemand anderes.« Augenrollend blickte Luffy zur Blauhaarigen neben sich. »Kannst du ihr nicht sagen, dass sie drüber hinwegkommen soll?«, er hatte keine Lust das dieses Drama sich bis zu den Ferien oder gar bis zum nächsten Schuljahr zog. Das Pausenklingeln scheute sie Minuten später wieder ins Innere. Dadurch, dass sie das Theaterstück hinter sich gebracht hatten, fanden keine weitere Literarturstunden statt, stattdessen hatten sie regulären Unterricht, welcher sonst teilweise für die Proben zu kurz gekommen war. Das sie nun aber ausgerechnet Chemie hatten half nicht unbedingt seinen Kopfschmerzen. Zumindest experimentierten sie nicht selber. In einem hämmernden, klopfenden Tempo schrieb ihr Chemielehrer nur die Elemente auf, die restliche Formel mussten sie selber herausfinden, berechnen und lösen. Ein klein wenig war ihr Chemielehrer verrückt, doch es gab wohl auch weitaus verrücktere Lehrer an dieser Schule, als Cesar Crown. Irgendwie fiel es ihm leichter die Formeln zu lösen, nachdem er mit Law ähnliche gelöst hatte, als sie gemeinsam gelernt hatten. Zudem hatte er sich für Chemie als naturwissenschaftlicher Leistungskurs entschieden. In Chemie musste er nämlich weniger irgendwelche Dinge zeichnen. Er verzichtete lieber auf die Punktabzüge, und führte lieber Experimente durch, wo er bisher immer gut abschnitt. Für einen Moment, war er selber erstaunt, wie gut er mit den Aufgaben vorankam. Kaum standen die Elemente setzte er diese in die Reaktionsformeln um. Er blätterte die Seite seines Blocks um, und sah, wie Zoro nun nicht mehr bei ihm abschreiben konnte. »Psst. Lu…«, trotz der kurzen Ablenkung konnte Luffy nur den Kopf schütteln, da die Elemente nach wenigen Sekunden vom Lehrer auch direkt wieder weggewischt wurden, war hier Schnelligkeit gefragt. »Später…«, für einen Moment hatten alle wohl das Gefühl das Cesar eher Jagdwurst gefressen hatte, wenn der diese zwanzig Formeln innerhalb von fünf Minuten angeschrieben und wieder weggewischt hatte. Als das Stundenklingeln erklang, wollte der Lehrer die Formeln und Lösungen einsammeln, von allen… Luffy blickte entschuldigend zu Zoro, während er noch seinen Namen auf sein Blatt wie Klasse schrieb. Im Flur ließen einige die Köpfe hängen. »Wenn der das benotet haben die meisten doch höchstens eine drei oder vier. Der war viel zu schnell.«, beschwerte sich Usopp. »Na ja, wohl nicht für alle. Luffy hat alle Formeln hinbekommen.«, meinte Zoro neben ihm, und er blieb stehen. »Woher sollte ich denn wissen, dass der einen auf Speedy Chemie macht und das am Ende auch noch einsammeln würde?«, fragte Luffy, der sich den Rucksack anders auf den Rücken schulterte. Im Treppenhaus trennte er sich von den anderen. »Ich hole noch meine Sachen…«, damit meinte er seine Motorradsachen, die er im Büro von Garp auf einen Stuhl abgelegt hatte. Er zog sich die Sachen über, schulterte den Rucksack und nahm den Helm in die Hand. Garp sah ihm an, dass seine Laune nicht die beste gerade war.   Auf dem Schulhof holte er sein Handy hervor. „Ich bin gleich da.“, las er die Nachricht, die Law ihm vor fünf Minuten geschrieben hatte. »Bitte beeile dich…«, er musste ganz dringend seinen Freund umarmen und sich chargen. Dafür trat er durch das andere Schultor, welches zur Buswendeschleife führte, wo ein paar andere Schüler auf die besagten Busse warteten. Er trat zwischen die anderen Schüler und wurde von denen teilweise fragend angestarrt, als er den Kopf hob, bevor er das Geräusch des Motorrads hörte. Law bog gerade um die Ecke, als unmittelbar neben Luffy ein schwarzer Transporter mit Vollbremsung hielt, die Tür aufgerissen wurde und er ins Innere des Transporters gezerrt wurde. Kaum war er im Inneren des Transporters, fuhr dieser auch schon mit quietschenden Reifen und Vollgas los. Luffy spürte nur wie ihm das Herz bis zum Hals schlug. Wurde er gerade wirklich entführt? »Oh, er folgt uns ja sehr actionreich…«, hörte Luffy jemanden sagen. Ihm sackte das Herz eher in die Hose, er kannte seine Entführer. Er riss sich von demjenigen los, der ihn festhielt. »Ace!«, knurrte er seinen großen Bruder entgegen, der ihm entgegen grinste. Dann war der andere, der aus den verdunkelten Scheiben blickte… »Sabo!« Seine Brüder nahmen die schwarzen Hauben, Kappen und die Verkleidung ab. »Habt ihr sie noch Alle?«, fragte Luffy, dem es ein wenig zu unheimlich wurde. Doch, wenn seine Brüder hier hinten waren. Wer fuhr den Transporter? »P-Papa?«, fragte er zögernd in Richtung Fahrer, und hörte ein anderes Prusten und Lachen. »Rayleigh?« Wurde er gerade etwa von seiner eigenen Familie entführt? Er wagte es aus dem Fenster zu blicken. Law folgte dem Transporter mit dem Motorrad. »Haltet bitte an…«, flehte er und versuchte die Gesichter der beiden vorne zu sehen, als eine scharfe Kurve ihn zu Fall brachte. »Ihr solltet den Kleinen fesseln und anschnallen!«, schimpfte Dragon kurz nach hinten, der so einige abenteuerliche Fahrmanöver hinlegte. »Ich hasse euch gerade so sehr.«, knurrte Luffy, der wie eine Schildkröte auf dem Rücken im Frachtraum des Transporters lag. »Wirklich? So schlimm?«, fragte Dragon eher amüsiert. »Dafür klebt dein Freund uns fast an der Stoßstange.« »Erwartest du etwa, dass er euch aufhält und mich hier raus befreit?«, was die vier damit bezweckten wollte er gar nicht wissen. Zumal seine Brüder doch angeblich seit zwei Tagen wieder weg sein sollten! »Na ja eher testen wir, wie weit er für dich gehen würde.«, meinte Ace. Luffy setzte sich auf und lehnte an der Tür. »Reicht es nicht, dass er mir mehrmals das Leben gerettet hat, sein eigenes Leben riskiert hat. Selber schwer verletzt wurde?«, fragte er in den kleinen Raum und stand auf. »Was verlangt ihr denn noch?«, er war den Tränen nahe, als er spürte wie die Tür in seinem Rücken sich öffnete und er bei der nächsten Kurve buchstäblich einen Abflug machte. »Luffy!«, brüllten seine Brüder, die noch nach ihm griffen. Er befand sich im freien Fall und sah über sich nur schemenhaft ein paar Bäume vorbeirauschen. Er umklammerte noch immer den Helm und setzte sich den mehr reflexartig auf, bevor er in irgendwelchen Sträuchern und Büschen am Straßenrand landete. »Au…« Ihm entwich sämtliche Luft, und gleichzeitig hörte er von irgendwoher quietschende Reifen. Schließlich hörte er ein seltsames Rauschen in seinem Helm. »-ffy!« Wieder rauschte es, aber dann nahm er die Worte klarer wahr. »Luffy?«, während ein weiteres Rauschen folgte. »L-Law?«, fragte er zögernd. Dann wurde ihm klar, wenn er Law über das Walkie-Talkie in seinem Helm hören konnte, war sein Freund nur wenige Meter von ihm entfernt. Sein Versuch sich aus dieser Lage zu befreien scheiterte im Ansatz. Eher würde er eine Bruchlandung hinlegen. »Ich liege zwischen zwei Büschen…«, dann bemerkte er etwas rötliches an seinem Visier. »Könnte eine Brombeere sein.«, vermutete er und hörte doch wirklich, wie Law knurrte. »Du willst nicht wissen, wie du da gerade da in diesem Strauch hängst.«, hörte er erst von Law, bevor er diesen auch über sich sah. Er hing also wirklich kopfüber in einem Brombeerstrauch, der ihn vermutlich schön beerisch rötlich verfärbt hatte. »Hey Schatz…«, grüßte er Law, der sein eigenes Visier hochklappte und seines ebenfalls. »Ich kann dich echt nicht allein lassen…«, anschließend hörte er wie Law seufzte. »Bevor ich dich da heraushole. Hast du dich verletzt, tut irgendwas weh?«, fragte Law ihn. Versuchsweise bewegte Luffy nacheinander seine Gliedmaßen. »Linkes Bein okay, rechtes… ebenso. Arme sind auch okay. Zählt Magengrummeln als Verletzung?«, fragte er hingegen und sah, wie Law die Schultern sinken ließ. »Dein Schutzengel macht auch Überstunden…«, anschließend wurde er von Law aus dem dornigen Strauch gehoben und klammerte sich ein wenig an seinen Freund. »Deine Entführer waren jetzt nicht wirklich dein Vater und deine Brüder…«, ein wenig klang es wie eine Frage, aber auch wie eine bedrohliche Bemerkung. Luffy legte die Arme enger um den Nacken und Rücken von Law. Durch die Motorradkleidung und den Helm blieb er unverletzt. »Am liebsten würde ich es denen heimzahlen und…«, »und den halbtoten Sohn mimen? Wer nicht wusste das diese Verfärbungen von Brombeeren stammt, könnte denken du wärst am verbluten.«, teilte Law ihm mit, der ihn zum Motorrad brachte. Wie sie vermutet hatten jagte sein Anblick seiner Familie einen gehörigen Schrecken ein. Für einen kurzen Moment löste er sich von Law, um seinen Rucksack aus dem Transporter zu holen. Wieder am Motorrad klappte er sein Visier nach unten und hielt sich nach dem aufsteigen an Laws Rücken fest. »Ich lasse mich lieber von meinem Verlobten entführen.«, teilte er diesem mit. Mit einem letzten finsteren und geradezu tödlichen Blick von Law zu den anderen, klappte Law das eigene Visier runter. Mit einem ordentlichen Tempo verschwanden sie von der Landstraße. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)