Hoffnungslos? von Tasha88 (Kageyama x OC) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 6 -------------------- Sie wird das schon schaffen! Nervös streicht Saori ihre inzwischen vor Aufregung schweißnassen Hände an ihren Oberschenkeln ab. Sie muss sich einfach nur zusammenreißen. Das ist doch, was sie sich gewünscht hat. Zeit mit ihrem Schwarm verbringen. Nur sie beide, allein. Oh Gott. Sie beide allein! Und wieder bricht die Nervosität über sie herein. Was, wenn er sie danach schrecklich findet? Das wäre furchtbar! “Hey Mishima.” Und schon erklingt seine Stimme hinter ihr und sie schreckt zusammen. Da ist er. Gerade schließt er den Reißverschluss seiner Trainingsjacke und bleibt vor ihr stehen. Er schiebt seine Hände in seine Hosentasche und sieht sie an. In seinem Gesicht steht nicht wirklich etwas, aus dem sie erkennen könnte, ob er sich freut, Zeit mit ihr zu verbringen oder ob er genervt ist. Es scheint viel mehr so, als wäre es ihm egal. Aber es ist generell oft schwierig, seinen Gesichtszügen Regungen oder Gefühle zu entnehmen. Nicht umsonst nennen ihn ihre Freundinnen Mr. Crabby - Mr. Mürrisch. Denn so sieht er viel zu oft aus. Auch wenn sie weiß, dass er das nicht ist, zumindest geht sie davon aus. “H-hallo Kageyama”, stottert sie. Warum wirkt er eigentlich immer auf ihr Sprachzentrum aus? Plötzlich ändert sich etwas in seinem Blick und er wirkt noch mürrischer. Also doch genervt? Schon zieht sie ihren Kopf zwischen ihre Schultern. Sie will ihn nicht nerven! Sie will doch einfach nur, dass er sie auch mag. “Mir fällt da gerade etwas ein”, bricht es aus ihm heraus. “Ja?” Ihre Stimme klingt verunsichert. “Damals, als du mir deine Milch gegeben hast, da hast du meinen Namen schon gewusst.” Er hingegen klingt aufgeregt. “Ja”, stimmt sie zu. Trotzdem klingt ihre Erwiderung schon fast fragend. Worauf will er hinaus? “Woher kanntest du meinen Namen?”, fragt er und die Neugierde steht ihm ins Gesicht geschrieben. Anscheinend kann man ihm manchmal doch mehr ablesen, als gedacht. Ein Schmunzeln erscheint auf Saoris Zügen und sie wippt auf ihren Füßen ein wenig vor und zurück. Auch wenn diese Antwort einfach zu geben ist, so ist sie in seiner Anwesenheit doch viel zu nervös. “Ich habe ja schon im letzten Jahr eure Spiele verfolgt … und da schnappt man doch den ein oder anderen Namen auf.” Und sie würde es niemals zugeben, dass sie die Namen an sich nur gelernt hat, weil sie wissen wollte, wie er heißt. “Ah, ja, das macht natürlich Sinn.” Er sieht sie immer noch nachdenklich an, ehe er sich leicht verbeugt. “Warte bitte einen Augenblick, Mishima.” Und schon ist er weg. Mit großen Augen sieht Saori ihm hinterher. Kurz fühlt sie sich unwohl, dann erinnert sie sich daran, dass er gesagt hat, dass sie warten soll. Also wird er auf jeden Fall wieder kommen. Und was soll sie bis dahin machen? Fragend blickt sie sich einen Moment um, ehe sie nach ihrer Tasche greift und ihr Notizheft für den Volleyballclub sowie einen Stift hervorholt. Sie lässt sich damit im Schneidersitz auf dem Boden nieder und schlägt eine Seite auf. >Volleyball - Kageyama< - und ehe sie es sich versieht, hat sie ein Herz hinter seinen Namen gemalt und sieht verträumt darauf. Da wird es ihr klar. Kageyama wird vermutlich auch gleich hier drauf schauen und er darf das Herz auf keinen Fall sehen! Nicht nur, dass es super peinlich wäre, so kann sie ihm doch nichts von ihren Gefühlen verraten! Schnell mal sie mit ihrem Stift darüber, macht es wieder unkenntlich. Sie hält inne. Kann er es noch erkennen? Oh Gott, lieber nicht. Und wieder kritzelt sie wie wild darüber. Und dann auch noch schnell über das bisher Geschriebene. Lieber eine neue Seite. Sie blättert weiter und schreibt noch einmal >Volleyball - Kageyama< ganz oben auf das Blatt. Dieses Mal reißt sie sich zusammen, so dass sie nicht doch nochmal ein Herz neben seinen Namen malt. Das wäre wirklich mehr als nur ein wenig peinlich. “Hier.” Als ihr plötzlich etwas vor die Nase gehalten wird, sieht sie erschrocken auf. So schnell hat sie nicht mit ihm gerechnet. Ist er etwa gerannt? Zumindest geht Kageyamas Atem ein klein wenig schneller. Sie lässt ihren Blick wieder auf das Milchpäckchen sinken, das er ihr entgegenhält. “Weil du mir doch damals deine gegeben hast. Und ich dachte”, er kratzt sich unbeholfen am Hinterkopf, “dass das vielleicht ganz gut tut, wenn wir jetzt die Theorie durchgehen, oder?” Schon färben sich Saoris Wangen rot und sie streckt ihre Hand aus, um die Milch entgegen zu nehmen. “D-danke”, flüstert sie, zu mehr ist sie gerade nicht in der Lage. Ihr Herz schlägt so unglaublich schnell und am liebsten würde sie das Trinkpäckchen nie wieder loslassen. Kageyama hat es ihr geschenkt! Einfach so. “Na gut, was willst du wissen?”, fragt er in dem Augenblick und lässt sich neben ihr nieder, während er bei einem weiteren Päckchen den Trinkhalm hervor holt und gleich darauf seine eigene Milch schlürft. Sein Blick ist dabei auf das noch leere Notizheft vor ihm gerichtet. “Ähm …” Ja, was soll er ihr eigentlich erklären? Immerhin weiß sie doch schon recht viel. Da sie nicht weiterspricht, runzelt Kageyama seine Stirn. “Sollen wir vielleicht mal die Positionen durchgehen?” Schnell nickt Saori. “Ja, das wäre super.” “Na gut.” Er richtet sich etwas auf. Dann fangen wir doch einfach mal mit den Angreifern an …” ~🏐~ Bereits seit ein paar Tagen bleibt Saori mit Kageyama nach dem Training noch zusammen. Manchmal ist auch Hinata dabei, dann zeigt Kageyama eher aus der Praxis heraus, während sie, wenn sie nur zu zweit sind, zusammen sitzen und er ihr die Theorie erklärt. Heute sind es wieder nur sie beide. Gerade erzählt Kageyama von den verschiedenen Turnieren und wann man drei oder fünf Sätze spielt. Doch davon nimmt Saori gar nicht wirklich etwas wahr. Wie viel zu oft ist sie einfach nur damit beschäftigt, ihn anzustarren. Beim Praxisteil fällt das ja nicht auf. Natürlich muss sie in anschauen, wenn er ihr etwas zeigt. Was er erstaunlich gut kann. Das liegt aber hauptsächlich darin, dass er total in Volleyball aufgeht. Klar, manche Erklärungen mit Bumm, Bämm, Woosh machen jetzt nicht viel Sinn, auch nicht Hinatas Einwürfe mit Swoosh und Woom, aber was solls. Doch in der Theorie - Kageyama hat es zwar sonst nicht wirklich mit Worten und ist eher ruhig, außer er schreit Hinata an, aber wenn es um Volleyball geht - da hört er gar nicht mehr auf. Und er scheint regelrecht von innen heraus zu leuchten. Sie sieht ihn wirklich gerne an. Seine Arme, die gestikulieren und wodurch seine Muskeln hervor treten. Er hat wirklich wohldefinierte Arme. Oder auch seine Hände, die so gepflegt wirken. Aber sie hat ihn jetzt auch schon oft genug dabei beobachtet, wie er mit einer Nagelfeile da sitzt und sich die Nägel feilt. Er legt darauf wirklich viel Wert. Sie hat ihn auch mal einem der neuen Erstklässler gegenüber erklären hören, dass seine Hände seine Werkzeuge sind und er diese pflegen muss. Ihr Blick gleitet höher. An dem leichten Lächeln, das auf seinen Zügen liegt, bleibt sie hängen. Sein Lächeln war es, das sie dazu gebracht hat, sich an Ort und Stelle in ihn zu verlieben - damals, als sie ihn letztes Jahr das allererste Mal gesehen hat. Dieses Lächeln, das alles an ihm eingenommen hat. Und auch wenn er aktuell nur ein wenig lächelt, es nur minimal ist, so erinnert es sie wieder daran und ihr Herz beginnt zu flattern. Sie will ihn viel öfter lächeln sehen. Und wenn er es macht, dann leuchten auch seine Augen so. Diese schönen, blauen Augen. Sie mag sie, sehr sogar. Sie mag diese Farbe. Sie erinnern sie an einen tiefen See. Sie könnte regelrecht in ihnen versinken. Kurz schließen sich seine Augen, sehen sie wieder an und … Saori erstarrt. Stopp, er sieht sie an? “Alles okay, Mishima?”, fragt er in dem Augenblick. Schon stockt ihr Herz und alles in ihr zieht sich zusammen. Oh Gott, er hat sie beim Starren erwischt! Sie rutscht ein Stück nach hinten und wedelt mit beiden Händen panisch vor ihrem Oberkörper hin und her. “I-ich - ent-entschuldige bitte. I-ich w-wollte dich n-nicht so an-anstarren!” Er runzelt seine Stirn. “Okay”, erwidert er langgezogen, sein Blick wirkt verwundert. “Es ist nur”, langsam lässt sie ihre Hände sinken und auch ihre Stimme wird ein wenig leiser, “du … du wirkst so offen und gelöst, wenn du von Volleyball sprichst. Du lächelst viel mehr. Sonst wirkst du immer so mürrisch”, gibt sie ihre Gedanken von sich. Seine Stirn legt sich in noch mehr Falten. “Mürrisch?” Doch, so wirkt er jetzt doch eindeutig wieder. Sehr mürrisch, noch mehr als sonst. “Das meinte ich so nicht”, erwidert Saori kleinlaut. Sie wollte doch nur sagen, dass er richtig aufgeht, wenn es um seinen Lieblingssport geht, doch das scheint nicht angekommen zu sein. “Na gut”, grummelt er. “Machen wir einfach weiter, ja?” “Okay”, erwidert sie leise und nimmt sich fest vor, sich mehr zu konzentrieren. Sie will von ihm nicht noch einmal beim Starren erwischt werden … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)