Süßer Pakt von xRiLey ================================================================================ Kapitel 4: Verlobungsdinner --------------------------- Ran ihr Herz fühlte sich an, als würde es ihr gleich aus der Brust springen. Sie blinzelte ihn mit großen Augen und offenem Mund an. "Was? Warum schaust du mich so an?" "Weil du vor meiner Wohnung auf den Knien bist und mir mit einem Ring, den du aus einer Büroklammer gemacht hast, einen Antrag machst! Und so habe ich mir meinen Antrag nicht vorgestellt!" "Ach Mist. Soll ich eine Pferdekutsche chartern? Oder vielleicht einen in diesen Himmel Botschaften schreibenden Flugzeugen?" "Ich hätte wenigstens gerne einen Ring, den du nicht einfach aus einer Büroklammer gemacht hast." "Hey, mein Büroklammerring ist sehr raffiniert. Gib es zu. Du bist ein wenig beeindruckt." "Es ist schwer, von dir beeindruckt zu sein, wenn du auf meiner Willkommensmatte kniest." "Meistens, wenn ich vor einer schönen Frau knie, ist es nicht das, was ich tue." "Okay.. genug. Wir sind in der Öffentlichkeit." "Aber genau das macht es ja so lustig." Ran fuhr sich mit den Händen durch die Haare und ging auf der Treppe vor ihrem Haus auf und ab. War sie wirklich dabei, Shinichi Kudo zu heiraten? Sie spürte eine sanfte Hand an ihrer Hüfte, die sie langsam umdrehte. "Mach die Augen auf, Liebes." Seine raue Stimme drang in ihr Ohr. Es war ein leises, tiefes Schnurren. Ihre Augen flatterten auf. "Sieh mich an. Ich bin es nur." Die Brünette schaute ihm tief in die Augen. Sie waren warm und gefühlvoll und man konnte sich darin nur zu leicht verlieren. "Du weißt, warum wir das tun. Um deine Bäckerei zu retten. Um mein Sportplatz zu retten. Um unser beider Zuhause zu retten. Und um deinem beschissenen Onkel und seiner intriganten Firmenscheiße ein Ende zu setzen." "Genau. Richtig. Okay." Ran schluckte schwer und nickte. Ein sanftes Grinsen umspielte Shinichi seine Lippen. "Warum schaust du mich so an?" "Weil du süß bist, wenn du nervös bist." "Hey. Ich bin immer süß." "Wahrere Worte wurden noch nie gesprochen." "Und vergiss das bloß nicht." Er nahm ihre Hand in seine. Langsam schob er den Büroklammerring auf ihren Finger. "Ich weiß, so hast du dir das nicht vorgestellt. Du verdienst etwas Besseres als eine Scheinehe aus Bequemlichkeit. Du verdienst etwas Besseres als mich." Shinichi stößte ein hartes, selbstsicheres Lachen aus, das so rau und ehrlich war, dass es ihr den Atem raubte. "Aber das hier ist nun einmal wer ich bin. Ich kann nicht zulassen, dass dein Onkel dein Leben versaut. Und ich kann nicht zulassen, dass er mein Leben versaut. Es ist keine perfekte Lösung. Das ist mir klar. Aber es ist das, was wir sind. Willst du mich also heiraten?" Die junge Mori atmete tief durch und starrte auf den glitzernden Büroklammerring an ihrem Finger. "Ja, Shinichi.. ich werde dich heiraten. Lass uns das tun. Ich bin dabei. Ich kann es nicht glauben, aber ich bin dabei. Wir werden heiraten." "Ja!" Ein breites Grinsen machte sich auf Shinichi sein Gesicht breit. "Dein Onkel wollte doch eine Verlobungsparty feiern, oder? Ich denke, wir sollten das durchziehen." "Ja? Warum?" "Weil das die perfekte Gelegenheit ist, um ihn zu zeigen, dass wir es wirklich ernst meinen." "Aber wir meinen es ja gar nicht ernst." "Das stimmt. Und dein Onkel darf das nicht wissen. Er sucht nach jeder Gelegenheit, diese Beziehung zu beenden. Lass uns das für ihn unmöglich machen. Ziehen wir eine so gute Show ab, dass er keine andere Wahl hat, als uns in Ruhe zu lassen. Und dann, wenn wir ihn ausgetrickst haben, können wir zu unserem normalen Leben zurückkehren." "Bei dir klingt das so einfach." "Ich bin von unseren Schauspielerischen Fähigkeiten überzeugt." "Oh.. Du kannst schauspielern?" "Natürlich kann ich das. Schau dir dieses Gesicht an. Ich hätte berühmt werden können." Shinichi gab Ran zum Abschied einen Kuss auf die Hand und zwinkerte ihr frech zu. "Bis dann, Süße." Was zum Teufel hatte Ran da gerade getan? Nach einem unruhigen Schlaf und einem langen Arbeitstag stand sie vor dem Inhalt ihres Kleiderschranks. Der Plan war in Stein gemeißelt. Heute Abend traf Ran sich mit Shinichi, ihrem Onkel Kenji und ihrem Cousin Sota zu einem Verlobungsessen. Das wird ihr erster Abend als offizielles, verliebtes Verlobungspaar werden. Ran wollte sich sinnlich und cool fühlen, weshalb sie sich für ein schickes Kleid in einem tiefen Rot entschied. Sie schlüpfte in ihr leuchtendes Kleid und schang ihre Hüften. Es klingelte an der Tür. Ran warf ihrem Spiegelbild einen letzten entschlossenen Blick zu, bevor sie zur Tür eilte. "Guten Abend, Süße." Die Worte erstarrten auf Shinichi seinen Lippen, während er sie in sich aufsog. "Fuck.. das sitzt wie angegossen. Du siehst heiß aus." "Ich sehe heiß aus?" "Schau mich nicht so überrascht an. Du weißt, dass du unwerfend aussiehst." "Weiß ich das? Erzähl mir mehr." "Ich würde es dir lieber zeigen." Shinichi sein Gesicht kam ganz nah an ihres heran. Sie atmete kurz sein berauschendes, teures Aftershave ein, bevor seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt waren. Ihre Finger krallten sich in den Revers seines Hemdes und gaben ihm einen warnenden Ruck. "Was tust du da?" "Wonach sieht es denn aus, dass ich tue? Ich küsse dich." Das Herz der Bäckerin begann zu hämmern, ihre Augen waren so rund wie Münzen. Ein Grinsen kräuselte sich auf Shinichi seinen Mund. "Ach Süße. Wenn ich versuchen würde dich vor deinem Onkel und deinem Cousin zu küssen und du mich so ansehen würdest, wie du mich jetzt ansiehst, würden sie alle niemals glauben, dass wir verlobt sind." "Nun.. Du hast mich überrumpelt!" "Ich habe deine Improvisationskünste getestet." Ran ihr Atem stockte, als sich eine von Shinichis Händen auf ihrer Hüfte niederließ. Er zog sie dicht an sich heran, sodass ihre Lippen nur noch einen Hauch von seinen entfernt waren. "Lass es uns noch einmal versuchen. Trägst du immer diesen roten Lippenstift?" "Immer. Er wird auf dir landen." "Fuck.. das ist heiß." "Ist es das?" Ein tiefes, gefährliches Knurren ertönte in Shinichi seiner Kehle, als er nickte und seine Augen zu ihrem Mund wanderten. "Ja. Jetzt küss mich. So, als ob du es auch ernst meinen würdest." Ihre Brust erhob sich. Shinichi stupste mit dem Daumen auf ihren Mundwinkel und seine Augen glühten vor lauter Lust auf. "Sag mir nicht, dass du nervös bist, weil wir uns vor deiner Familie wie ein Pärchen benehmen müssen?" "Ich bin nicht nervös!" "Ich dachte, du hast es schauspielerisch drauf?" "Habe ich!" "Beweise es." Seine Hand schlang sich um ihren Rücken und zog Ran noch näher an sich heran. Sie konnte sein Partüm riechen, würzig und gefährlich. Sie konnte auch seine Wimpern zählen und sie konnte hören, wie schnell sein Herz klopfte. Er forderte sie heraus und sie würde es ihm zeigen. Die Blauäugige nahm Shinichi seinen Kiefer, sanft in ihre Finger und führ mit dem Daumen über die Wölbung seines spitzen Wangenknochens. Sie neigte sein Gesicht zu ihr und hörte das scharfe Einatmen, das von Shinichi seinem Gesicht kam, während sie langsam den Abstand zwischen ihren Mündern schloss. In dem Moment, in dem ihre Lippen seine berührten, war es, als stand die Welt still. Ran konnte sich nur noch auf das weiche Gefühl seines Mundes konzentrieren. Sie zog sich zurück, hielt seinen Kiefer immer noch in ihren Händen und genoss den Moment. "Ran.. komm her." Shinchi zog die Brünette gierig für einen weiteren Kuss zu sich. Er saugte ihre Zunge in seinen Mund, seine Hände verschlangen ihre Hüften. "Shinichi!" "Weniger reden. Mehr küssen." "Nur zum üben?" "Übung? Ja. Ja, natürlich. Nur zum üben.." Er räusperte sich. "Jetzt, wo das erledigt ist, gibt es noch eine Sache, die wir klären müssen, bevor wir deinen Onkel und deinen Cousin sehen." Shinichi nahm ihre Hände in seine und begutachtete den Büroklammerring an ihrem Finger. "Ja, das wird definitiv nicht reichen." "Der Ring? Mir gefällt er eigentlich ganz gut." "Ich fühle mich geschmeichelt. Aber du weißt, dass ich Besseres vollbringen kann, als das." "Das kannst du? Was hast du in deinem Ärmel?" Shinichi sein Lächeln wurde ein bisschen schüchtern. "Oh mein Gott. Shinichi Kudo. Wirst du gerade rot?" "Nein. Hör auf damit. Ich werde nicht rot." "Ich glaube, deine Wangen sagen etwas anderes." "Willst du mein Geschenk oder nicht?" "Du hast ein Geschenk für mich?" Shinichi kramte in seinen Taschen herum. "Mach die Augen zu, Ran." "Aber dann kann ich nicht sehen, wie du errötest." "Soll ich dir die Augen verbinden?" "Na gut." Ran spürte, wie er ihre Hände in die seinen nahm und den Büroklammerring vorsichtig abnahm. Plötzlich spürte sie, wie kühles, glattes Metall die billige Büroklammer ersetzte. "Öffne deine Augen." Die Brünette öffnete ihre Augen und schaute nach unten. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. "Shinichi!" Der junge Kudo senkte seinen Kopf mit einem jungenhaften Grinsen. "So schlau mein Büroklammerring in dem Moment auch war.. Wir können nicht zulassen, dass du mit so etwas Billigem auftauchst. Meine Frau wird von mir wie eine Königin behandelt." "Ich werde nicht deine richtige Frau sein." "Rechtlich gesehen wirst du es sein. Ich habe vor, das richtig zu machen." Die Ernsthaftigkeit in Shinichi seinem Gesicht überraschte Ran. Sie biss sich auf die Lippe und bewunderte, wie der Diamant das Licht auffing. "Dein Onkel und dein Cousin dürfen dich nicht ohne einen echten Ring sehen, Ran." "Du hast mir also einen Diamantring gekauft, damit wir überzeugender sind? Shinichi, das ist zu viel des Guten." "Zu viel des Guten ist meine Art zu handeln. Entweder macht man es richtig oder lässt es bleiben." "Du bist verrückt." "Falls es dir was bedeutet, Ran.. Ich habe den Ring nicht gekauft. Er gehörte eigentlich meiner Mutter." Wehmut blitzte in Shinichi seinen tiefen, gefühlvollen Augen auf, so schnell, dass man sie fast übersah. "Sie ist gestorben. Ich war.. fünfzehn. Ich hatte kein gutes Verhältnis zu meinem Vater, weißt du. Ich habe meine Mutter verloren, als ich quasi noch ein Kind war." Die Blauäugige hatte keine Ahnung, dass er einen Elternteil verloren hatte. Sie hatte ihre beiden Elternteile bei einem Autounfall verloren. Deshalb stand sie ihrer eigenen Großmutter so nahe. "Mein Vater ist mein einziges lebendes Elternteil und er.. nun ja , er ist im Grunde genommen ein Workholiker, der nicht einmal kam, als meine Mutter starb. Je weniger über ihn gesprochen wird, desto besser." Shinichi hatte als Kind seine Mutter verloren und sein Vater hatte ihn nicht beachtet. Sie hatte keine Ahnung, dass er es scheinbar so schwer hatte. Ran griff nach unten und drückte mitfühlend seine Hand. "Es tut mir so leid, Shinichi." Er schüttelte seinen Kopf und winkte ab. "Das muss es nicht. Er ist aus meinem Leben verschwunden. Mir geht es gut." Er schenkte ihr ein verlegendes, nicht überzeugendes Lächeln. "Tut mir leid. Verdammt. Schau mich an, ich plappere einfach meine kleine rührselige Geschichte aus. Ich habe das noch nie jemanden erzählt." "Wirklich nicht?" "Ja, wirklich. Ich bin nicht wirklich gut darin, solche Dinge zu erzählen." "Und doch hast du es mir erzählt." "ja, das habe ich." Shinichi hielt sie einen langen Moment lang mit seinem Blick fest und erforschte ihre Augen. Die unverblümte Verletzlichkeit raubten ihr den Atem. "Du brauchst diese Seite von dir nicht zu verstecken, Shinichi." Anstatt zu antworten, nahm Shinichi wieder ihre Hand und betrachtete den Ring seiner Mutter an ihrem Finger. "Meine Mutter hat mir diesen Ring gegeben, um ihn meiner zukünftigen Frau zu schenken. Meiner Braut. Meiner besseren Hälfte. Um ehrlich zu sein.. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal jemanden treffen würde, der mich wirklich heiraten will. Aber nun.. hier sind wir." "Ich bin sicher, viele Frauen würden dich heiraten." "Du überschätzt mich, Ran." "Ich glaube, das ist nicht wahr." Shinichi flechtete die Finger ineinander. Wenn seine Augen sie ansahen, waren sie voller Aufrichtigkeit. "Ich möchte, dass du den hier bekommst, Ran. Er gehört dir. Wenn dein Onkel und dein Cousin diesen Ring an deinem Finger sehen, können sie nicht mehr behaupten, dass unsere Verlobung nicht rechtmäßig ist." Der Puls der jungen Mori begann zu rasen. Ein kleines Grinsen umspielte ihre Lippen, dass dem von Shinichi entsprach. "Und außerdem.. bei meiner Erfolgsbilanz und meinem Pech? Das könnte die einzige Ehe sein, die ich je führen werde. Du verdienst etwas Schönes. Etwas Besseres als diese kleine Büroklammer an deinem Finger. Etwas Echtes. Nimm ihn, Ran. Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Ring jemandem anvertrauen würde.. Aber ich vertraue dir." "Es wäre mir eine Ehre, den Ring deiner Mutter zu tragen, Shinichi." "Wäre es?" "Willst du mich verarschen? Natürlich wäre es das. Er ist wunderschön und er bedeutet dir etwas. Ich hoffe nur, ich kann ihm gerecht werden. Und mit diesem großen funkelnden Stein an meinem Finger kann mein Arschloch- Onkel nicht mehr behaupten, unsere Verlobung sei gefälscht. "Alle gewinnen." Ran bewunderte die Art und Weise, wie der Ring an ihrem Finger saß, fast so, als ob er für sie gemacht wäre. "Er sieht wunderschön an dir aus." Sie schaute Shinichi in die Augen. Zu ihrer Überraschung war da kein freches Grinsen oder Zwinkern in seinem Gesicht. Nur pure, ehrliche Aufrichtigkeit. "Wirklich?" Shinichi antwortete mit einem Kuss auf ihrer Hand. Ihr Magen überschlug sich. "Ich liebe ihn an dir." In der Ferne hörte Ran, wie eine Uhr anfing zu schlagen. Shinichi nahm ihre Hand in seine. "Komm schon, Ran. Lass uns Verlobte spielen gehen." Sie kamen Hand in Hand in einem schönen Restaurant am Rande von Beika an. Der Blick der Brünetten fiel sofort auf ihren Onkel Kenji und ihren Cousin Sota, die ein breites, falsches Lächeln aufgesetzt hatten. "Ran! Shinichi! Schön, dass ihr beide es heute Abend geschafft habt." Ran setzte ihr bestes Schönheitsköniginnen- Lächeln auf. Shinichi verkneifte sich ein Lachen. Ran stößte ihn mit einem Ellbogen in die Rippen und befahl ihm leise, mitzuspielen. Shinichi setzte schnell ein breites Lächeln auf. "Onkel Ken! Sota! Wie schön, dass ihr dabei seid." "Ich bin wirklich begeistert, Leute. Ich bin so froh, hier zu sein. Einfach aufregend." "Ihr seid verlobt! Das ist eine große Sache!" Sota ergriff Ran ihre Hand und begutachtete den wunderschönen Diamantring, den Shinichi ihr geschenkt hatte. Er schenkte Shinichi ein beeindruckendes Nicken. "Verdammt, Playboy. Dafür hast du dich richtig ins Zeug gelegt, was?" "Natürlich habe ich das. Nur das Beste für meine Frau." Shinichi presste seine Lippen auf ihre Schläfe und zog sie in die Kurve seines Arms. Onkel Kenji blickte finster auf den Ring und war sichtlich wütend, dass er so überzeugend aussah. Zum Glück kam die Wirtin, bevor noch jemand etwas sagen konnte und führte alle zu dem reservierten Tisch. Shinichi hielt Ran mit einer galanten Geste ihren Platz frei und zwinkerte Ran kurz zu. "Also, Ran. Komisch, dass deine Verlobung nicht zur Sprache kam, als ich euch gestern getroffen habe." "Ach ja. Wie lustig." Ran tauschte einen kurzen Blick mit Shinichi. Onkel Kenji und Sota hoben selbstgefällig die Augenbrauen, waren entschlossen, sie bei einer Lüge zu erwischen. "Nun Sota weißt du.. Shinichi und ich halten die Dinge sehr privat. Wir sind nicht die auffälligen Typen. Wir wollen nicht, dass die ganze Welt weiß, was wir tun." "Ich gehöre zur Familie, Ran! Meinst du nicht, dass ich wissen sollte, wenn meine eigene Cousine verlobt ist?" "Es ist so süß, wie du die Familienkarte ziehst, wenn es dir gerade passt, Sota. Aber wenn es ums Geldverdienen geht, gehöre ich plötzlich nicht mehr zur Familie. Ich bin nicht wichtiger als ein Fremder." "Hey, hey. Es ist okay, Engel." Shinichi seine Stimme schnurrte in ihrem Luftraum herum, als er mit einer seiner massiven, starken Händen über ihr Rücken fuhr, um sie zu beruhigen. "Lass dich von ihm nicht aus der Ruhe bringen. Lasst uns heute Abend einfach Spaß haben." "Wow. Wer hätte das gedacht? Der große Fußballer ist derjenige, der vor einem Game zurückschreckt?" Shinichi drückte mit seiner Zunge in seine Wange und warf Sota einen eisigen Blick zu. "Pass auf, was du sagst. Ich schrecke nie vor einem Game zurück." "Warum hast du dann seit ungefähr.. zwei Jahren nicht mehr gespielt? Denn nach dem, was ich gehört habe, hattest du nach deiner Verletzung Schiss bekommen. Du willst das Spielfeld nicht einmal mehr betreten." "Das ist nicht wahr." Shinichi seine Hände ballten sich zu Fäusten zusammen. Sota sein selbstgefälliges Grinsen wurde breiter. Neben ihm stieß Kenji ein leises Glucksen aus. "Oh, sieh ihn dir an. Der arme Shinichi schmollt. Ich glaube, du hast einen wunden Punkt getroffen, Sota." Ein leises Knurren summte in Shinichi seiner Kehle. Man merkte, dass er die beiden nur zu gern fertig machen würde. Die Blauäugige drückte sanft auf seine Schulter und forderte ihn auf, sich zu beruhigen. Shinichi atmete tief durch, aber er sah immer noch so aus, als würde ihm gleich die Sicherung durchknallen. "Jungs.. können wir uns heute Abend nicht einfach vertragen und ein Essen genießen? Bei diesem Essen sollte es doch darum gehen, Shinichi und mich zu feiern." "Natürlich Ran. Ich möchte nur, dass du mir eine Frage beantwortest." Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrem Magen breit, als Sota ihr ein spöttisches, selbstgefälliges Lächeln schenkte. "Du willst einen berühmten Fußballer heiraten.. und du wählst den aus? Einen abgewrackten Fußball mit einem kaputten Knie, der seit Jahren nicht mehr gespielt hat?" "Verdammte Scheiße, Kumpel. Du weißt wirklich nicht, wann du deine Klappe halten musst, oder?" Shinichi seine Stimme war sanft, aber gefährlich. Ein Muskel kribbelte in seinem Kiefer. "Ich habe keine Angst vor dir. Du bist ein Nichts. Du bist ein Niemand." Schmerz blitzte in seinen Augen auf, kurz, aber echt. "Willst du deinen Mann nicht verteidigen, Ran? Willst du einfach schweigend da sitzen?" "Vielleicht liegt es daran, dass sie weiß, dass ich recht habe. Sie kann wen viel besser haben als Shinichi Kudo. Warum also er, Ran? Warum Shinichi?" Shinichi senkte den Kopf und sagte nichts. Die junge Mori hatte genug von Kenji und Sota seinen Schwachsinn. Shinichi tat ihr einen großen Gefallen. Jetzt war sie an der Reihe, ihn zurückzuzahlen. "Warum ich Shinichi heirate? Weil er furchtlos ist. Keiner kämpft mehr für mich als er." Eine Stille brach über den Tisch herein. Shinichi blinzelte Ran überrascht an. Ein sanftes Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Innerhalb und außerhalb des Spielfelds ist Shinichi ein Kämpfer. Er gibt nicht auf. Vor allem, wenn es darum geht, die Menschen zu verteidigen, die ihm wichtig sind." "Denkst du das wirklich von mir?" "Ich bitte dich. Du weißt, dass ich verrückt nach dir bin." Auch wenn es nur eine Vorstellung für Kenji und Sota war, huschte ein schüchternes, zufriedenes Grinsen über Shinichi sein Gesicht. Er neigte den Kopf, um es zu verbergen, aber Ran hatte das Lächeln bereits gesehen. "Dann sind wir wohl schon zu zweit." "Okay, genug, ihr Turteltäubchen. Ich bin kurz davor, mich zu übergeben und mir wurde noch nicht einmal das Essen serviert." "Du kotzt, wenn du zwei Menschen siehst, die verrückt aufeinander sind? Tut mir leid, Kumpel. Vielleicht brauchst du etwas mehr Liebe in deinem Leben." "Ich bin zufällig gerne Single." Ran und Shinichi prusteten vor lauter Lachen. Kenji und Sota tauschten beide einen finsteren Blick aus. Unter dem Tisch drückte Shinichi ihre Hand aus Dankbarkeit. Er beugte sich zu ihr hinüber und flüsterte ihr ins Ohr, außer Hörweite von Kenji und Sota. "Danke. Für einen Moment war ich beinahe vom Weg abgekommen." "Nicht der Rede wert. Und falls es dir etwas bedeutet.. Ich habe das ernst gemeint, was ich gesagt habe, Shinichi." Er blinzelte sie verblüfft und sprachlos an. Er verbiss sich in ein Grinsen. "Du bist ein großartiger Spieler, Shinichi. Lass dir von meinen Arschloch- Familienmitglieder nie etwas anderes einreden. Shinichi drehte sich zu Kenji und Sota um. "Es interessiert euch vielleicht nicht, aber wenn ihr mich fragen würdet.. Ich liebe Ran, weil sie sehr klug und witzig ist und ihre Törtchen mich in den Wahnsich treiben. Ganz zu schweigen davon, dass sie eine eiskalte Füchsin ist." "Eiskalte Füchsin? Erzähl mir bitte mehr darüber." "Ein Babe, eine Sexbombe, das Pin-up-Girl meiner Träume." "Du bist ein gefährlicher Süßholzraspler, Babe. Bevor einer von den Beiden mehr sagen konnte, sah Ran ihre beste Freundin Kazuha und ihren Mann Heiji das Restaurant betreten. Ihre Blicke fielen sofort auf Ran. Heiji war noch nicht über die Scheinverlobung von Shinichi und mir informiert worden. Er könnte vor Kenji und Sota etwas Verdächtiges sagen! Ran klappte die Speisekarte auf dem Tisch auf, sodass sie Shinichi sein Gesicht verdeckte. "Was machst du da, Engel?" "Ran!" "Oh mein Gott, Baby, sieh mal! Es ist deine beste Freundin! Wir müssen ihr Hallo sagen!" Es war zu spät. Dem Lallen in Heiji seiner Stimme und dem Schwanken seiner Schritte nach zu urteilen, hatte er heute Abend schon ein paar Biere getrunken. Kazuha ihre Augen weiteten sich vor Panik, als Heiji sich auf den Weg zu Ran, Shinichi, Kenji und Sota machte. Heiji sein betrunkener, verwirrter Blick fiel auf Ran und Shinichi. Shinichi hielt ihre Hand schützend fest. "Warte mal kurz.. Was zum Teufel macht Kudo bei dir Ran?" "Ich bin ihr Verlobter, Hattori." "Was? Weder du noch Ran seid verlobt!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)