Neue (und alte) Abenteuer von Sharry (Szenen, die es nicht in die Hauptfic geschafft haben) ================================================================================ Kapitel 32: Extrakapitel 29 - Eine Nacht Zuhause ------------------------------------------------ Eine Nacht Zuhause   -Zorro- Schnaufend sprang er herum. „Wo zur Hölle…? Kurai…gana?“ Schwer atmend stand er da, in irgendeinem dunklen Saal, der verdammt nochmal nach altem Schloss aussah. Langsam ließ Zorro seine Schwerter sinken, seine Anspannung jedoch nicht, wartete immer noch auf den Angriff, die verstecke Attacke, bot dafür bewusst Angriffsfläche an. „Na komm doch raus“, murrte er leise. „Was soll diese blöde Illusion? Als würde ich mich davon ablenken lassen.“ Doch selbst nach mehreren Sekunden passierte immer noch nichts. Er konnte auch niemanden spüren, er war offensichtlich alleine in diesem Raum. Aufmerksam ging er zu einem der riesigen Fenster hinüber und sah hinaus. Was zur Hölle sollte das? Selbst die Welt da draußen sah genauso aus wie Kuraigana. Der riesige See, der dunkle Wald dahinter, beinahe versteckt vom Nebel, alles genauso wie in den vielen frühen Morgenstunden, in denen Zorro spät zu Bett gegangen oder früh aufgestanden war, um seine Runden zu laufen. Verdammt! Da war er doch eine Sekunde unaufmerksam gewesen. Er spürte die Schwertspitze zwischen seinen Schulterblättern. Aber es wollte alles irgendwie immer noch nicht zusammenpassen. „Und wer in Gottes Namen willst du sein?“, kam es von niemand anderem als Dulacre in seinem Rücken. „Fragst du mich das ernsthaft?“, murrte Zorro und rollte sein Auge. „Keine Ahnung, wie ich hier gelandet bin. Ach, das war mit Sicherheit die mit den Springerstiefeln, vielleicht hat sie eine ähnliche Teufelskraft wie Bär oder Trafo. Anscheinend kann sie einen teleportieren und…“ „Mich interessiert dein Monolog nicht und mir ist gleich, wie du hierhergekommen bist, was ich verlange, ist, dass du…“ „Könntest du mal aufhören, mich wie einen…“ Er hatte sich umdrehen wollen, aber nun hatte er einen haarfeinen Schnitt am Hals, direkt unterhalb seines Kinns, und Yoru immer noch direkt dort. Dulacre stand vor ihm in der Dunkelheit des Raumes, noch in Schlafsachen, aber etwas an ihm war anders. Sie hatten sich ein paar Monate nicht gesehen, vielleicht die längste Zeit seit jenen zwei Jahren, die Zorro auf Kuraigana verbracht hatte, aber das war selbst für ihn eine etwas harsche Begrüßung. „Erkennst du mich wirklich nicht mit deinen scharfen Augen?“, meinte er daher nur und zuckte mit den Schultern. „Was soll dieser Mist, Dulacre?“ Doch der andere sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, beinahe schon grell in der Dunkelheit. „Was denn? Schon wieder ein Schlaganfall?“ „Das kann doch nicht möglich sein.“ In einer fließenden Bewegung zog Dulacre sein Schwert zurück. „Und wie so oft, scheinst du es nicht mal zu wissen. Manche Dinge ändern sich wohl nie.“ „Was? Wovon redest du?“ Der andere neigte leicht den Kopf. „Von dem Grund, warum ich nicht in Betracht gezogen habe, dass du es sein könntest.“ „Und der wäre?“, fragte Zorro misstrauisch nach. „Weil du gerade draußen deine Runden läufst, zu unmenschlich früher Stunde wie üblich.“ „Was?“ Verwirrt starrte er den anderen an, der sich nun einige Meter entfernte und einen Lichtschalter betätigte, zegite ein blasiertes Schmunzeln, während die alten Wandlampen aufflackerten. „Du scheinst aus einer anderen Zeit zu kommen, Lorenor“, meinte Dulacre wie selbstverständlich und tippte sich an den linken Wangenknochen. „Die hier kenne ich noch nicht.“ Und da verstand Zorro, weshalb Dulacre so anders wirkte. Er war noch… „Und deine Aura erst…“ Dulacre leckte sich über die Lippen und schüttelte dann den Kopf, atmete tief aus. „Du hast es also geschafft. Du bist der beste Schwertkämpfer der Welt geworden.“ Das war noch der Dulacre, der sich zurückhalten musste, weil seine Kontrolle noch so brüchig war. Zorro war wirklich in der Vergangenheit, oder? „Ja“, stimmte er zu, doch dann wurde ihm etwas bewusst. „Warte mal, darf ich dir sowas überhaupt sagen? Und wieso bin ich hier? Wir sind mitten in einem Kampf und ich…“ „Beruhige dich, Lorenor.“ Der Samurai hob bedächtig beide Hände. „Die Wirkung der Reflektfrucht ist nicht von Dauer, in der Regel nur wenige Minuten.“ „Und natürlich weißt du nach nur fünf Sekunden über alles Bescheid“, murmelte er mit einem Augenrollen. „Natürlich weiß ich das“, entgegnete Dulacre aalglatt, „und du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Du bist nur ein Schatten in dieser Zeit, und solange du hier nicht stirbst, wirst du in wenigen Minuten in deiner Zeit wieder auftauchen und ich werde vergessen haben, dass du je hier warst, bis meine Zeitlinie den Punkt erreicht hat, von dem du gerade kommst.“ „Woher weißt du sowas immer?“, murmelte Zorro ungläubig. „Und was bringt diese Kraft dann überhaupt?“ Dulacre grinste. „Unterschätze sie nicht, diese Kraft mag wie ein billiger Taschenspielertrick wirken, hat aber eine recht hohe Erfolgsrate.“ „Ach, und wie? Ich werde für ein paar Minuten zurück in die Vergangenheit geschleudert, was soll mir hier passieren?“ Und da war wieder dieses überhebliche Grinsen, welches Zorro früher echt nicht hatte leiden können. „Du wirst nicht nur einfach in die Vergangenheit geworfen, Lorenor, sondern an einen Punkt, wo du leicht sterben könntest, zum Beispiel durch mich eben. Außerdem würdest du sterben, sollte dein Vergangenheitsich dich sehen. Welch Glück, dass du gerade laufen bist, und du hier im Schloss gelandet bist und nicht zwanzig Meter weiter nördlich.“ Sein vermaledeites Glück, nicht wahr? Zorro war sich sicher, dass es andere Momente in seiner Vergangenheit gegeben hatte, die gefährlicher gewesen waren. Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass er mit seinem jetzigen Können wohl deutlich besser gewappnet gewesen wäre. Schmunzelnd zuckte er mit den Schultern. „Okay, heißt, ich sollte die nächsten zwanzig Minuten mir nicht selbst über den Weg laufen und nicht in die Schwertspitzen fremder Leute reinlaufen. Also was mache ich bis dahin?“ Dulacre verschränkte die Arme. „Du könntest mir von der Zukunft berichten. Ich bin neugierig und da ich es eh wieder vergessen werde, musst du nicht auf deine Worte achten.“ „Aber hast du nicht gesagt, dass du dich in meiner Zeit wieder erinnern wirst?“ „Ja, aber das ist dann das Problem von dir und meinem Zukunftsichs. Nicht von mir.“ Dulacre zeigte wieder dieses Grinsen und Zorro kannte das Gefühl. Er wusste, dass Dulacre etwas plante, erkannte diesen Gesprächsaufbau sofort. Außerdem wäre Dulacre sein Zukunftsich nie egal, dafür war er viel zu egoistisch. Also musste es um etwas gehen, was ihm noch wichtiger war als sein Egoismus. Aber ausnahmsweise könnte es sein, dass Zorro mal mehr wusste. „Meinetwegen“, spielte er mit. „Reden wir. Ich bin derzeit also hier. Wie viele Monate noch, bis ich Kuraigana verlassen werde?“ „Du bist noch keine neun hier“, antwortete der Noch-Samurai wieder mit diesem Schmunzeln, dachte wohl, er würde sein Spiel gewinnen, aber Zorro war deutlich besser im Schachspielen geworden, als er damals gewesen war. „Aber du siehst weitaus erfahrener aus, als ich erwartet habe. Muss ich etwa noch so lange auf unseren Kampf warten?“ Er klang spielerisch, aber diese tiefe Sehnsucht hatte Zorro ihm damals schon anhören können. Nun verstand er sie, zumindest ansatzweise. Zorro begutachtete ihn, jetzt bei Licht war es ganz offensichtlich, diese kaum wahrnehmbare Anspannung im ganzen Körper des anderen, in jeder Bewegung. Wie hatte Zorro es damals nicht sehen können? Dabei war es doch überhaupt nicht übersehbar, wie sehr der andere sich kontrollieren musste. „elf, neun, drei“, sagte er schlicht. „Wie bitte?“ Dulacre neige leicht den Kopf, und jeder Muskel schien dabei verspannt. Wie hatte Zorro es nicht sehen können? Er hatte Dulacre immer für unglaublich elegant gehalten, jetzt wirkten seine Bewegungen beinahe schmerzhaft auf Zorro. „Bis zum heutigen Tage habe ich dich elf Mal besiegt, du mich neun Mal und drei Mal mussten wir uns auf Unentschieden einigen. Das letzte Mal vor einigen Wochen.“ Er konnte sehen, wie diese Augen sich wieder weiteten. „Aber… aber das würde ja bedeuten…“, flüsterte der andere ungläubig. „Ja“, bestätigte Zorro mit einem breiten Grinsen, „du hast deine Kontrolle zurück. War ein hartes Stück Arbeit – und du hast mir die Ohren deshalb vollgeheult – aber wir haben noch einige Kämpfe vor uns und ich freue mich drauf.“ Zorro mochte, wie Dulacre dreinblickte, ihn anstarrte, fassungslos. Und dann änderte sich sein Blick, wurde sanfter, als er die Worte verstand, realisierte, dass Zorro die reine Wahrheit sagte. „Du bist wirklich immer für eine Überraschung gut, Lorenor. Ich kann es kaum erwarten.“ Seufzend sah Zorro zum kommenden Morgen heraus. „Ein bisschen wirst du dich noch gedulden müssen. Ich habe wirklich lange gebraucht, bis ich verstanden habe, was es bedeutet einen Kampf zu kontrollieren, ohne ihn zu führen und ich… ich hab dich wirklich lange warten lassen.“ Er konnte hören, wie der andere näher schritt. „So erfahren scheinst du nun auch wieder nicht. Die paar Jahre kann ich schon noch aushalten.“ Zorro wandte sich dem anderen zu. Er wirkte so anders, so wenig wie der Dulacre aus seiner Zeit und das, obwohl er sich äußerlich kaum verändert hatte. Aber hier und jetzt schien fast ein anderer Mensch vor ihm zu stehen. „Aber du hast dich wirklich sehr verändert, Lorenor. Ich erkenne dich kaum wieder.“ Dulacre lächelte. „Nein, das stimmt nicht. Ich erkenne dich schon wieder, aber du bist jetzt so viel mehr, noch viel mehr, als ich schon immer in dir gesehen habe.“ Ich könnte dir nie übelnehmen, dass du das wurdest, was ich schon immer in dir gesehen habe. Zorro wusste nicht genau, warum er an jenen Moment im Krankenzimmer denken musste. Aber es brachte ihm zum Lächeln. Seit jenem Tag war so viel passiert. Er hatte diese Worte damals nicht verstanden – nicht, dass er darüber damals nachgedacht hätte – aber jetzt verstand er es. Jetzt konnte er es sehen, in diesem Dulacre, alles, was er noch nicht war, und in Zorros Zeit werden würde. „Ich glaube, ich bin im Begriff, etwas sehr Dummes zu tun“, riss Dulacre ihn aus seinen Gedanken. Da begann er also den nächsten Schachzug seiner verwinkelten Strategie. „Aha, und ich dachte über so etwas ist der ach so kluge Mihawk Dulacre erhaben“, bemerkte Zorro mit einem Schmunzeln, doch anders als sonst, quittierte der andere seinen Kommentar nicht mit einem entnervten Augenrollen oder einem überheblichen Schmunzeln, sondern sah ihn einfach nur an. „Warum solltest du etwas Dummes tun?“ Dulacre sah zur Decke hinauf. „Weil ich es vergessen werde.“ „In meiner Zeit wirst du dich wieder erinnern.“ „Ja, aber dann werde ich schon gegen dich gekämpft haben, 23 Mal. Ich denke, ich kann das Risiko eingehen.“ Nichtverstehend, worauf Dulacre hinauswollte, sah Zorro ihn stirnrunzelnd an. „Okay… was auch immer. Dann mach halt was Dummes.“ Leicht lachte Dulacre auf, schüttelte den Kopf und rieb sich den Nacken. Wenn Zorro es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass er verlegen wirkte, noch unüblicher war, dass er selbst nach mehreren Sekunden noch nicht mit der Sprache herausrückte. „Vielleicht solltest du dich mal langsam beeilen, wer weiß, wie lange ich noch hier bin.“ „Immer so ungeduldig“, seufzte der andere und schritt auf ihn zu. Zwei Schritte vor Zorro blieb er stehen, ein seltsam gekniffener Ausdruck im Gesicht. „Bitte verurteile mich nicht für das, was ich sagen werde.“ Und da wusste Zorro, was er tun würde, weshalb Dulacre so unsicher und so schmerzerfüllt dreinsah. Ob es ihm damals auch so schwergefallen war? Zorro wusste es nicht mehr wirklich, hatte zu jener Zeit genug mit sich selbst und seinen Problemen zu tun gehabt, aber er glaubte, dass Dulacre damals ähnlich gelitten hatte, vielleicht sogar noch mehr, vielleicht nicht so viel, hatte sich schon dran gewöhnt, es schon akzeptiert. „Lorenor, ich liebe dich.“ … „Ich weiß.“ Diese vor Schmerz zusammengekniffenen Augen weiteten sich. „Du… du weißt…?“ „Ja, klar. Und so oft, wie du es mir sagst, gehst du wohl davon aus, dass ich verdammt vergesslich bin.“ Ein gebrochenes Lächeln glitt über Dulacres Gesicht. „Bitte… bitte mach dich nicht lustig über mich. Es ist schon so schlimm genug.“ Zorro zuckte mit den Schultern. „Mach ich nicht und ich wüsste nicht, was das Problem sein soll. Soweit ich weiß, ist es relativ normal, dass man in einer Beziehung auch solche Gefühle füreinander hat.“ „Wa… was soll das? Ist das ein dummer Scherz?“ „Ist es nicht“, entgegnete Zorro ruhig und dieses Mal was es hell, dieses Mal war es früher Morgen, nicht die Dunkelheit der Nacht, und er konnte ganz genau sehen, wie sich der Gesichtsausdruck des anderen veränderte. „In meiner Zeit führen du und ich… eine Beziehung. Mir war der Mist egal, aber du wolltest einen Titel, Sozius, der lächerlichste Titel, den ich je gehört habe.“ Immer noch sah Dulacre ihn fassungslos an. „Aber auch, wenn Titel mir nicht ansatzweise so wichtig sind wie dir, auch diesen gebe ich nicht mehr so schnell her.“ Grinsend beobachtete er, wie Dulacre seine Worte verarbeitete, all diese verschiedenen Gesichtsausdrücke, ein leises Kopfschütteln, biss sich auf die Unterlippe, und am Ende ein vorsichtiges Lächeln. „Ist das… ist all das wahr?“ Seine scharfen Augen waren ungewohnt glasig. „Ist das mein Leben in wenigen Jahren?“ Zorro nickte. „Ja, und ich mein, unser letztes Gespräch ist schon ein paar Tage her, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du ganz zufrieden bist.“ Kopfschüttelnd lachte Dulacre leise auf, sah weg, rieb sich den Nacken, glitt mit der Hand über Mund und Wange. „Das alles hört sich zu perfekt an, um wahr zu sein.“ „Keine Sorge, perfekt ist es nicht“, grinste Zorro und auf Dulacres wenig beeindruckten Blick ließ er wohl die eigentliche Bombe dieses Gespräches platzen. „Ruffy nennt dich Falki und Shanks hat eine Aufnahme, in der du zugibst, dass ihr Freunde seid.“ Stilles Grauen kroch nun über das Gesicht des Älteren. „Er… hat… wieso sollte ich so etwas unsinniges sagen? Ich kann ihn nicht ausstehen.“ Zorro zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau, aber ich denke, es hat was mit eurem gemeinsamen Training zu tun.“ „Unserem was?“ „Na, irgendwie musstest du doch deine Kontrolle wiederkriegen. Er hat dir ge… So schlimm? Schlaganfall?“ „Mach dich nur lustig“, beschwerte der andere sich. „Was für desaströse Weissagungen, ich will es gar nicht glauben.“ „Sicher?“ Dulacre begegnete seinem Blick und diese entsetzte Fassungslosigkeit wurde weich, als er lächelte. „Nun ja, vielleicht ist der Preis es ja doch wert.“ Zorro entgegnete nichts, als Dulacre noch einen Schritt auf ihn zutrat. „Deine Zeit hier wird bald vorbei sein.“ Sie sahen einander nur ein. „Sag, wenn wir wahrhaftig Partner sind, darf ich dich küssen?“ „Nein“, entgegnete Zorro kühl und sprach direkt weiter, als Dulacre noch bleicher wurde, als er eh war. „Weißt du, mein Partner ist ein eifersüchtiger Mistkerl und ich habe echt keinen Bock darauf, mit ihm durchzudiskutieren, ob ein Kuss mit seinem Vergangenheitsich Fremdgehen ist oder nicht.“ „Aber…“ „Außerdem…“, meinte Zorro und begutachtete Dulacre einmal kurz von oben nach unten, „bist du nicht der Mann, den ich liebe, noch nicht.“ Die Entrüstung des anderen schwand und er sah Zorro aufmerksam an, fast schon neugierig, während er über die Worte nachzudenken schien. „Aber du wirst mich lieben?“, fragte er dann und Zorro nickte. „Gib mir noch etwas Zeit. Ich werde stark genug sein, Dulacre, ich bin stark genug.“ Er konnte sehen, wie Dulacre unter diesen Worten erzitterte. „Weißt du, gerade wird mir bewusst, dass ich Kuraigana echt ein bisschen vermisse, aber deine beschissene Maske wirklich nicht. Ich bin froh, dass du dich in meiner Zeit nicht mehr die ganze Zeit verstellen musst.“ Nach einem langen Atemzug, nickte Dulacre. „Ich kann es kaum…“ „Hey Zorro! Wo zur Hölle warst du?!“ Er stolperte zur Seite. Gerade war er noch auf Kuraigana gewesen, vor Dulacre, jetzt stand er auf der leicht wankenden Sunny im Gras vorm Hauptmast und Nami stakste auf ihn zu. „Wir sind angegriffen worden. Hast du das nicht mitbekommen? Sag bloß, du hast bis gerade im Ausguck gepennt?“ Verwirrt schaute er sich um. Er hatte ja gewusst, was passiert war, und Dulacre hatte ihn auch vorgewarnt, was passieren würde, aber doch war er gerade etwas überrumpelt. „Zorro? Alles okay, du wirkst…?“ „Sind alle in Sicherheit?“, fragte er, seine Sinne seltsam verwirrt, wie bei Choppers Medikamenten. „Ist der Angriff vorbei? Wer war das?“ „Ja“, entgegnete Nami, nicht mehr ganz so zickig, eher wachsam. „Es waren Piraten, nicht besonders stark, aber ich hab mir Sorgen gemacht. Normalerweise lässt du dir nie einen Kampf entgehen.“ „Aber alle anderen sind da?“ „Wie… wieso? Ruffy war nicht…“ „Hui, das war spannend!“ Breit grinsend tauchte Ruffy plötzlich nur wenige Schritte neben Zorro und Nami aus, der Saum seiner Weste kokelte leise vor sich hin und sowohl seine Klamotten als auch sein Gesicht war dreckig. „Ruffy, wo kommst du denn jetzt auf einmal her?“, entkam es Nami, verwirrt. Doch Ruffy begegnete nur kurz Zorros Blick und grinste noch mehr. „Gute Reise gehabt?“ Zorro grinste. „Ich glaube besser als deine.“ „Ah, da wäre ich mir nicht so sicher.“ „Ruffy, wovon zur Hölle redest du?“ In diesem Moment meldete sich Zorros Hosentasche, genauer gesagt, seine kleine, weiße Teleschnecke. Also überließ er es Ruffy, die besorgte Nami einzuweihen, und kletterte zurück in den Ausguck, wo er vor wenigen Minuten noch gewesen war. Oben angekommen, nahm er dann auch endlich ab und die kleine Teleschnecke schien erleichtert. Nach zwei Sekunden erfüllte die vertraute Stimme seines Sozius den Raum: „Kannst du frei sprechen?“ „Ja“, antwortete er, sprach weiter, als Dulacre bereits zum Reden ansetzte. „Wo bist du gerade unterwegs?“ Offensichtlich überrascht, unterbrochen zu werden, hielt der andere inne, ehe er antwortete: „Calm Belt, habe ich dir doch…“ „Wann bist du nochmal in unserer Nähe?“ Er sah aufs weite Meer hinaus, ein Feuer in seinem Körper, das er so noch nicht kannte. „Ich will gegen dich kämpfen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)