Neue (und alte) Abenteuer von Sharry (Szenen, die es nicht in die Hauptfic geschafft haben) ================================================================================ Kapitel 2: Extrakapitel 2 - Unerwarteter Besuch ----------------------------------------------- Unerwarteter Besuch   Nach Teil 2 Kapitel 53 Kuraigana – in der Pause vom ultimativen Training, nachdem Zorro zusammengebrochen war Einige Tage später   - Zorro – Gähnend schlurfte er durch die Flure des Schlosses. Am vergangenen Abend hatte er lange mit Dulacre gestritten – diskutiert, wie der Samurai es nennen würde, obwohl es eindeutig ein Streit gewesen war – und sich schließlich darauf geeinigt, dass sie am kommenden Tag endlich wieder das Training aufnehmen würden. Es hatte auch lange genug gedauert, aber Zorros Wunden waren mittlerweile fast komplett verheilt und wie immer wurde er langsam ruhelos, wenn er so lange nicht trainieren durfte. Nicht mal seine morgendlichen Runden hatte er laufen dürfen, nicht mal als Loreen, selten war Dulacre so streng mit ihm gewesen und selten hatte Zorro sich so sehr an ihm die Zähne ausgebissen. Schlussendlich war er eingeknickt, hatte die Tage mit viel Schlafen und Lesen verbracht – nicht mal Observationshaki hatte er üben dürfen, Dulacre hatte darauf bestanden, dass er sich vollständig erholen sollte, ehe sie weitertrainieren würden – und konnte es nun kaum erwarten, endlich wieder auf den Berg zu steigen. Er konnte wirklich kaum noch abwarten, noch nie hatte er solch ein Training erlebt. Dulacre trieb ihn wirklich an seine Grenzen und weit darüber hinaus, und ja, es gab Momente, da dachte er, er würde sterben, aber verdammt nochmal, was machte es Spaß. Vielleicht war er deshalb nun noch ruheloser als sonst, weil er nicht nur trainieren wollte, sondern weil er so trainieren wollte, und morgen würde er das. Daher sollte er sich heute noch ausgiebig stärken. Vielleicht hatte er ja Glück und Perona hatte ihm was vom Frühstück verwahrt. Müde stieß er die Türe zum Kaminzimmer auf. „Morgen“, gähnte er erneut und erstarrte. Sein Gegenüber erstarrte ebenfalls und zeigte dann mit ausgestrecktem Arm auf ihn. „Aaah!... Aaaah!“, machte er und zeigte immer noch mit ausholenden Bewegungen auf Zorro, während er Dulacre anstarrte, welcher in seinem Sessel saß und unbeeindruckt die Zeitung las. „Worte, Rothaar, versuch es mal damit.“ „Lorenor Zorro!“ „Wir kommen der Sache näher.“ „Das ist Lorenor Zorro!“ Nun starrte Shanks ihn an und Zorro musste gestehen, nicht weniger erstaunt zu sein. Schließlich stand vor ihm niemand anderes als der rote Shanks, der Mann, der das Leben seines Kapitäns gerettet hatte. „Das ist korrekt“, antwortete der Samurai noch immer so gleichgültig. Zorro merkte, wie eine Anspannung durch seinen Körper glitt, doch bevor er sich bewegen konnte, bevor er sagen konnte, was er zu sagen hatte, war Shanks bereits auf ihn zugeeilt und warf ihm seinen Arm um die Schultern. „Was für ein Zufall!“, lachte er laut auf und zog Zorro mit sich in den Raum hinein. „Ich wollte dich unbedingt kennenlernen, war echt neugierig, was du wohl für einer bist. Du warst der Erste, der in Ruffys Crew eingetreten ist, nicht wahr? Und du hast doch auch…“ Plötzlich hielt der Pirat in seinem Wortschwall inne und sah Zorro ernst von der Seite her an. „Ich dachte, du bist tot“, murmelte er dann in einer Tonlage, die Zorro schaudern ließ. Wie konnte er so schnell vom lachenden Plappermaul zu einem der vier Kaiser werden? „Du bist doch mit der G6 gefallen, oder nicht?“ Dann wirbelte er herum, ließ Zorro los und stakste auf den Samurai zu. „War das dein Werk? Hast du etwa die G6…?“ „Verschon mich mit falschen Mutmaßungen“, unterbrach Dulacre ihn kühl, ohne auch nur aufzusehen. „Ich hatte mit dem Sturz der G6 nichts zu tun. Warum sollte ich auch meine Zeit mit so einer Lappalie verschwenden?“ „Aber wie…?“ Nun sah Shanks ihn wieder mit großen Augen an, während Zorro keine Ahnung hatte, was hier vor sich ging. Er hatte sich auf einen ruhigen Tag eingestellt und plötzlich stand der rote Shanks vor ihm. „Er ist ein Wiedergeborener.“ Zorro drehte sich um, hinter ihm, neben der Tür, stand ein hochgewachsener Mann und rauchte einen Zigarillo. Dann zwinkerte er Zorro kurz zu. „Hab ganz gute Augen“, erklärte er mit einem Schmunzeln. „Oh, wirklich?“ Nun stand Shanks wieder neben ihn und begutachtete ihn eindringlich, wusste offensichtlich ganz genau, wovon der andere sprach. „Schon vorher oder seit Senichi?“ „Von seinem Schatten her würde ich auf danach tippen“, kam es wieder von Ben Beckman, Vize der Rothaarpiraten. Zorro mochte nicht, dass ein anderer für ihn sprach und so salopp sein Geheimnis entlarvte. Gleichzeitig war ihm sehr bewusst, wie entspannt – wenn auch offensichtlich entnervt - Dulacre dafür war, dass Fremde anwesend waren. Natürlich kannte Zorro die Geschichten, die sich um den roten Shanks, dessen Crew und dessen Kämpfe gegen Dulacre rankten. Der Samurai selbst hatte auch das ein oder andere darüber fallen lassen. Er schien die Anwesenheit des Kaisers nicht unbedingt gutzuheißen, aber es schien ihm egal, dass Beckman mal eben so Zorros Geheimnis verraten hatte. „Ach, ist das so?“ Immer noch sah Shanks ihn so intensiv an. Zorro begegnete diesem Blick, wunderte sich, was dieser Mann wohl dachte. „Ja, ich bin Lady Loreen“, murrte er, nicht gewillt, dass der Mann an der Wand ihm nochmal das Wort nehmen würde. „Oh!“ Nun machte Shanks noch einen Schritt auf ihn zu, sodass keine Hand mehr zwischen sie gepasst hätte, und sah mit leicht geneigtem Kopf zu ihm hinab. „Shanks, rück ihm nicht so auf die Pelle, du machst ihm noch Angst“, mahnte Beckman hinter Zorro. „Ach, darum würde ich mir keine Sorgen machen“, bemerkte der Samurai von seinem billigen Platz. „Lorenor ist niemand, der sich von anderen Menschen einschüchtern lässt.“ „Na, da hat jemand aber großes Vertrauen in dich“, schmunzelte Shanks und sah zu Zorro hinab. „Hat Falkenauge Recht? Hat die heutige Jugend denn gar keinen Respekt mehr?“ „Respekt schon“, entgegnete Zorro direkt und hielt den anderen weiterhin im Blick. „Aber es gibt keinen Grund für mich, von dir eingeschüchtert zu sein oder gar Angst zu haben. Schließlich bist auch du nur ein Mensch.“ Für einen Moment sagte niemand etwas, aber Zorro hatte nicht gelogen; er meinte jedes Wort so, wie er es gesagt hatte. Natürlich war ihm bewusst, wer der andere war und dass er vermutlich dessen Kraft noch nicht mal ansatzweise erfassen konnte. Er musste ähnlich stark sein wie Dulacre, wenn sie so oft miteinander gekämpft hatten, ohne dass es einen eindeutigen Sieger gegeben hatte. Aber das bedeutete auch, dass Zorro, wenn er Dulacre eines Tages besiegen wollte, auch vor Gegnern wie dem roten Shanks nicht zurückschrecken durfte. Plötzlich lachte Shanks laut auf und schlug ihm so heftig auf den Rücken, dass seine Knie nachgaben. „Ach, du gefällst mir!“, verkündete er mit einem lauten Lachen. „Wusste doch, dass die Zeitung gefaked war, würde so gar nicht zu dem Rotzbengel passen, ein Crewmitglied im Stich zu lassen. Da hat Ruffy sich wirklich jemand Guten geholt! Nicht wahr, Ben?“ Im nächsten Moment glitt eine Schockwelle durch Zorros Körper und die Schwerkraft schien sich zu verzehnfachen. Im selben Atemzug war dieser Moment wieder vorbei. „Zumindest scheint er kein Schwächling zu sein“, murrte Beckman und beobachtete ihn, doch von seinem Grinsen war nichts mehr zu sehen, er schien Zorro gerade ernsthaft zu beurteilen, „und er muss Nerven aus Stahl haben, wenn er freiwillig bei Mihawk lebt.“ „Könntet ihr bitte aufhören, mein Heim als euren Spielplatz zu missbrauchen“, brachte sich nun Ebengenannter mit einem leisen Stöhnen ein, „und mir wäre es lieber, ihr würdet davon ablassen, meinen Schüler zu belästigen.“ „Oh!“, kam es einstimmig von Kapitän und Vize, die einen vielsagenden Blick tauschten. „Deshalb die Gerüchte um Lady Loreen“, kam es von Shanks. „Hab mich schon gewundert, ob es tatsächlich jemanden geben würde, der deine miese Laune tagein tagaus aushalten könnte.“ Dulacre wollte etwas entgegnen, aber Beckman war schneller. „Und deswegen bist du so schnell abgehauen, als der Krieg beendet war“, bemerkte er, wofür er einen erstaunten Laut seines Kapitäns erntete. „Ich hatte mich also doch nicht geirrt, dass dein Kampfstil seltsam unruhig wirkte. Du wolltest schnell nach Hause.“ „Tatsächlich ja“, knurrte Dulacre und schlug nun seine Zeitung zu, ein sanfter rosa Schimmer auf seinem Nasenrücken, „dieser Krieg war so ermüdend, dass ich nicht erwarten konnte, von dort wegzukommen und meine Zeit mit etwas Sinnvollem zu verbringen.“ „Warte mal“, murmelte nun Shanks und hatte einen Finger an seine Schläfe gelegt, während er wohl angestrengt nachdachte, irgendwie ein vertrautes Bild, auch wenn Zorro nicht wirklich wusste wieso, „mir entgeht hier was. Wieso bist du überhaupt hier?“, meinte er dann und zeigte auf Zorro, doch bevor er überhaupt antworten konnte, sprach Shanks bereits weiter: „Und dann auch noch als Schüler? Als würdest du dich dazu herablassen, jemanden zu trainieren. Also etwas passt hier ganz und gar nicht, du würdest doch nie…“ „Er war der Junge, den Mihawk im East Blue verschont hat“, ergänzte Beckman und drückte seinen Zigarillo aus, nur um sich direkt einen neuen anzustecken. „Seinetwegen hast du uns doch damals Ruffys Steckbrief gebracht, nicht wahr? Nicht, weil du Informationen über Ruffy wolltest, sondern über ihn.“ Zorro war sich sehr wohl bewusst, dass er der Junge war, und es war nicht das erste Gespräch dieser Art, dem er beiwohnte, und doch war es auch anders, die Energie im Raum war ganz anders. Da war eine Spannung, wie inmitten eines Kampfes, er konnte fühlen, wie sein Monster in ihm unruhig wurde, was vielleicht aber auch an den vergangenen Tagen ohne Training lag. „Auch das ist korrekt“, bestätigte Dulacre ohne jegliches Zögern. „Du trainierst ihn, damit er dich eines Tages besiegen kann“, stellte Beckman fest. „Das tue ich.“ Grinsend schnaubte Beckman auf. „Du warst ja schon immer ein grausamer Mann, Mihawk, aber das ist selbst für dich makaber.“ „Wenn du meinst.“ Dulacre schien nicht im Mindesten beeindruckt, während er die Zeitung auf den Tisch ablegte und dann Shanks grob zur Seite schubste, um sich Zorro zuzuwenden. „Es tut mir leid, Lorenor, ich hatte nicht mit diesem… Besuch gerechnet und auch nicht, dass sie sich wie Kinder in einem Zoo aufführen würden. Wenn du deine Ruhe vor ihnen haben möchtest, würde ich dir raten, dein Frühstück in der Küche einzunehmen.“ „Was?“ Augenblicklich schob sich das bärtige Kinn des roten Shanks auf Dulacres Schulter. „Du willst ihn uns vorenthalten, das ist aber ganz schön gemein von dir.“ „Lass das!“, fauchte der Samurai und stieß den anderen von sich weg. „Mir wäre am liebsten, ihr würdet augenblicklich verschwinden. Warum seid ihr überhaupt hier? Ich habe nichts mit dir zu bereden.“ „Oh, bist du dir da so sicher?“ Shanks grinste breit, doch dann glitt sein Blick von Dulacre auf Zorro. „Aber du hast Recht. Was ich mit dir besprechen möchte, kann warten.“ Dann drückte er sich überraschend flink an Dulacre vorbei und legte seine Hand auf Zorros Schulter. „Zorro, kämpf mit mir!“ „Was?“ „Okay!“ „Lorenor!“ Dann packte Dulacre die Schulter des anderen Piraten und zog ihn zu sich herum. „Nein, Rothaar, er wird nicht gegen dich kämpfen!“ Eine schmerzhafte Welle der Wehmut erfasste Zorro, als er sah, wie schelmisch Shanks den anderen angrinste. Wenn er so grinste, dann erinnerte er Zorro irgendwie sehr an seinen Kapitän, daher also wirkte er so vertraut. „Aber er hat bereits zugesagt, und die Ehre eines Schwertkämpfers besagt doch…“ „Das ist mir gleich, aber du wirst nicht…“ „Ich will gegen ihn kämpfen“, brachte Zorro sich nun ein und sicherte sich die Aufmerksamkeit aller im Raum, doch er sah nur Dulacre an. „Schließlich ist er so stark wie du.“ Für einen Moment wurden die Augen des Samurais groß, dann verengte er sie zu Schlitzen und trat auf Zorro zu, als er verstand, was Zorro meinte. Er wusste nicht, ob Shanks und Beckman über Dulacres mangelhafte Kontrolle Bescheid wussten – vermutlich schon – aber er brauchte es auch nicht laut aussprechen, damit sein Lehrmeister verstand. „Ich erlaube es nicht“, betonte dieser jedoch kalt. „Na, ein Glück, dass ich dich nicht um Erlaubnis frage“, entgegnete Zorro unbeeindruckt. Im Hintergrund gluckste Shanks auf und sah Zorro über Dulacres Schulter hinweg mit hochgezogenen Augenbrauen an. Doch Zorro hielt dem harten Blick seines Lehrmeisters stand. „Du wirst nicht gegen mich kämpfen, ehe ich gut genug bin. Sollte ich dann nicht die Gelegenheit nutzen, gegen jemanden zu kämpfen, der mit dir mithalten kann und mich freiwillig herausfordert? Wäre es nicht ziemlich dumm, mir so eine einmalige Chance entgehen zu lassen?“ Einen langen Moment sah der Samurai ihn einfach nur mit versteinerter Miene an. „Du bist so ein sturer Bengel, ich sollte dir beide Arme brechen“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Nicht, dass mich das aufhalten würde“, widersprach Zorro und verschränkte die Arme, starrte zurück, für Sekunden sagte niemand etwas. Laut stöhnte Dulacre auf, dann schritt er an Zorro vorbei Richtung Tür. „Meinetwegen, tu was du nicht lassen kannst. Aber du wirst nicht mit deinen Schwertern kämpfen und das ist nicht verhandelbar.“ „Was? Warum?“ Wütend wirbelte Zorro herum. Wenn er auch nur den Hauch einer Chance haben wollte, gegen Shanks mehr als zwei Sekunden zu bestehen, dann würde er wohl eindeutig seine Schwerter brauchen. „Wenn du noch nicht mal das verstehst, sollte ich als dein Lehrmeister dir erst recht verbieten, gegen ihn zu kämpfen“, knurrte der andere. „Nein, wenn ich etwas nicht verstehe, dann solltest du als mein Lehrmeister es mir erklären“, widersprach Zorro entnervt und schritt dem anderen nach, blieb dann jedoch stehen, als Dulacre geräuschvoll die Tür hinter sich zuknallte. „Mistkerl.“ „Na, sieh einer an“, murmelte Shanks hinter Zorro leise, aber er hatte keine Ahnung, was der andere damit wohl meinte, und es war ihm auch egal. Denn nun hatte sich Beckman in Bewegung gesetzt und kam auf ihn zu. „Ich vermute, es liegt an deinem Haki“, bemerkte er sachte und blieb vor Zorro stehen, schenkte ihm ein halbes Lächeln, ehe er die Arme verschränkte. „Gehe ich recht in der Annahme, dass du die Hakianwendung erst während deiner Zeit unter Mihawks Fittische gelernt hast?“ Zorro nickte. „Ja, dann kann ich ihm nur zustimmen. Du bist offensichtlich noch ein Neuling im Bereich der Verhärtung, aber in einem Kampf gegen Shanks wirst du nicht die Zeit haben, dich auf eine ebenmäßige Rüstung konzentrieren können. Das heißt, du würdest dein volles Potential nicht abrufen können, und solltest du nur einen Moment schwächeln, dann würden deine Schwerter dafür büßen, sie würden brechen, selbst, wenn Shanks kein Haki anwenden würde. Schließlich ist sein Schwert stark genug, um dem schärfsten Schwert der Welt standhalten zu können.“ Beckman blies blauen Dunst ins Zimmer. „Um diese Gefahr zu eliminieren und dir zu ermöglichen, dich ganz auf den Kampf zu konzentrieren, benötigst du ein Schwert, welches deine derzeitigen Schwächen aushalten kann. Ein Drachenschwert sollte geeignet sein, Shanks Kraft und Gryphons Härte zu widerstehen, selbst wenn du es nicht schützen kannst. Deshalb wird er dir wohl eines holen, schließlich besitzt dieser Schwertnarr mehrere.“ „Ich verstehe“, murmelte Zorro, dann sah er den älteren Mann an. „Du kannst gut erklären. Dulacre macht alles immer unnötig kompliziert.“ Nun lachte Beckman das erste Mal auf. „Du bist ganz schön direkt“, urteilte er mit einem Grinsen, „kein Wunder, dass Mihawk so gereizt ist. Aber auch das kann ich dir erklären. Er umgibt sich nun mal bevorzugt mit Menschen, die mit seinem Intellekt mithalten können und ist nicht bereit, seine Wortwahl an die Hörerschaft anzupassen.“ „Anders ausgedrückt“, warf nun Shanks ein und schmiss seinen Arm über Zorros Schulter, „er ist ein verkappter Schnösel, der nicht in der Lage ist, normal zu reden, weil er nicht mit schlichten Gemütern wie uns in einen Topf geschmissen werden will.“ Nun war sein Gesicht Zorro so nahe, dass ihre Nasenspitzen einander fast berührten, während Shanks sich halb gegen halb auf ihn lehnte. „Aber du hast schon was“, meinte er mit diesem unnatürlich breiten Grinsen, welches Zorro zu sehr an Ruffy erinnerte, „scheinst ihm ja ziemlich gut Paroli bieten zu können.“ „Ich bin ehrlich“, entgegnete Zorro schlicht, „ich halte nicht viel davon, mich zu verstellen, und wenn er damit nicht klarkommt, ist das sein Problem.“ Dann wurde ihm wieder bewusst, wer da auf seiner Schulter hing. „Aber was ich noch sagen…“ „Lass mal stecken“, grinste Shanks ihn weiterhin an. „Dieses Gespräch müssen wir nicht führen. Aber wir können schon mal zu eurem üblichen Trainingsort gehen; ich freue mich richtig darauf, dich in Aktion zu sehen.“ „Wo ist eigentlich der Rest eurer Crew?“, murmelte Zorro und sah zwischen Shanks und Beckman hin und her. „Sie sind an Bord geblieben“, bemerkte Beckman. „Falkenauge mag es gar nicht, wenn wir einfach zu Besuch kommen“, holte Shanks aus. „Seit einer kleinen Feier vor ein paar Jahren hat er mir verboten, irgendwen mit von Bord zu nehmen. Hab’s einmal ignoriert und er hat beinahe unser Schiff versenkt, mache ich nicht nochmal, seine Tobsuchtsanfälle sind nicht lustig. Niemand darf mehr mit, müssen sie halt warten.“ „Niemand?“, wiederholte Zorro und beäugte Beckman, der nicht wirklich wie niemand wirkte. „Na, mich kann er leiden“, schmunzelte der Angesprochene. „Wir spielen sogar ab und an Schach miteinander. Allerdings haben wir es nie über die erste Partie hinausgebracht.“ „Warum?“, fragte Zorro, nicht wirklich interessiert, aber vielleicht würde Beckman ihm nun einen Trick verraten, mit dem er Dulacres strategisches Denken vielleicht verstehen konnte. „Keiner von uns war bisher bereit, den ersten Zug zu machen.“ „Langweilig!“ Übertönte Shanks das gefährliche Schmunzeln seines Vizes, dann drückte er Zorro Richtung Tür. „Na komm, zeig uns den Weg, dann können wir uns schon mal ein bisschen aufwärmen, bis Falkenauge mit dem Schmollen aufhört.“ „Wer schmollt hier?“ Die Türe wurde wieder aufgerissen und Dulacre kam hereingestürmt. „Außerdem würde ich nicht darauf vertrauen, dass Lorenor den Weg zu den Ruinen findet. Er verläuft sich ja regelmäßig auf dem Weg ins Bad.“ „Ach, halt doch die…“ „Aber wo ist denn jetzt seine Waffe?“, ignorierte Shanks einfach Zorros Einwand, während sie bereits das Kaminzimmer verließen. „Du wirst ihm doch irgendein Schwert geben müssen, Falkenauge. Einen Schwertkämpfer ohne Schwert kämpfen zu lassen, ist selbst für deine Verhältnisse richtig fies.“ Unbeeindruckt sah Dulacre auf Shanks hinab, obwohl dieser sogar einen Hauch größer schien. „Hast du keine Augen im Kopf?“, meinte er nur und riss das große Tor auf, deutete mit einer Hand auf Yoru, welches er wie üblich auf seinen Rücken geschnallt hatte. „Yoru?“, wiederholten Shanks und Beckman einstimmig mit Erstaunen, tauschten einen verwunderten Blick aus, der Zorro an Jiroushins Reaktion erinnerte. „Du lässt jemand anderen mit deinem Schwert kämpfen?“, fragte Beckman stutzig. „Du lässt jemand anderen dein Schwert tragen?“, fragte Shanks laut. „Ich durfte es noch nicht einmal anfassen“, beschwerte er sich dann wie ein verwöhnter Rotzbengel. „Weil du schludrig bist“, urteilte Dulacre kühl, „schludrig mit deinen eigenen Sachen, mit den Sachen Fremder, ja sogar mit deinem eigenen Körper. Ich würde dir nicht mal ein Weinglas anvertrauen, geschweige denn eines meiner Schwerter.“ Der Rothaarige streckte ihm die Zunge heraus, sagte aber nichts mehr, nun lag sein Blick jedoch noch neugieriger auf Zorro als zuvor. Als sie die Ruinen erreicht hatten, brachte Dulacre etwas Abstand zwischen sie und die beiden Rothaarpiraten. „Nun gut, Lorenor, höre mir zu“, sprach er gewohnt eindringlich. „Der Grund, warum du mit Yoru kämpfen wirst, ist…“ „Ich weiß“, unterbrach Zorro ihn. „Beckman hat es mir erklärt.“ „Ach, hat er das?“, kam es vom Samurai leicht säuerlich. „Nun gut, dann können wir zum Wesentlichen übergehen. Ich möchte, dass du dir keine Gedanken um Yorus Rüstung machst, aber du wirst dich im Zweifel schützen müssen, verstanden?“ Zorro nickte. „Ich halte es für ratsam, wenn du deine besonderen Fähigkeiten in diesem Kampf nicht einsetzt, konzentriere dich aufs Kämpfen, das wird dich schon genug beanspruchen.“ Es war überraschenderweise so wie immer. Erst hatte Dulacre sich gewehrt, doch nun, da er Zorros Entscheidung akzeptiert hatte, handelte er beinahe so, als wäre es sein Plan gewesen. „Ich möchte, dass du dir Rothaar als eine Verbindung von meinen und Jiroushins Stärken vorstellst.“ „Nicht so einfach“, murmelte Zorro und meinte es nicht mal als Scherz, „schließlich habe ich immer noch keine genaue Vorstellung davon, wie stark du wirklich bist oder wie du richtig kämpfst.“ Dann sah er zu Shanks hinüber, der irgendwelche lächerlichen Dehnübungen vollführte, wobei Beckman ihn mit einem halb bedauernden, halb belustigten Blick beobachtete, den Zorro auch nur zu gut nachempfinden konnte. „Das heißt, er ist so stark wie du, kann sich aber perfekt an seinen Gegner anpassen so wie Jiroushin?“, fragte er nach. „Er kann wie Jiroushin sich meinem Können innerhalb von Sekunden anpassen und seine Kampftechnik jederzeit komplett ändern.“ „Korrekt“, stimmte Dulacre ihm zu, „er mag kein echter Schwertkämpfer sein, aber für dein Niveau dürfte es ausreichend sein.“ Zorro sah zweifelnd zu ihm hoch, nicht sicher, ob Dulacre gerade einen von ihnen oder sogar beide gleichzeitig beleidigen wollte, oder ob Zorro ihn einfach nur nicht verstand. „Allerdings ähnelt er mir in noch einer Sache. Anders als Jiroushin hat Shanks kein Problem damit, dich für deine Fehler hart zu bestrafen. Soldaten trainieren viel in Übungskämpfen, Piraten haben diesen Luxus nicht, also ist jeder Kampf für sie ein echter.“ Zorro nickte nur. Mit einer solchen Aussage konnte er etwas anfangen, schließlich galt dies auch für ihn. „Wobei er auch den Spieltrieb eines Welpen hat, also brauchst du dir keine Sorgen machen, dass er dich töten möchte. Es geht ihm eher darum Spaß zu haben und du kommst ihm gerade recht.“ „Warum wolltest du nicht, dass ich gegen ihn kämpfe?“, fragte Zorro dann nach, sein Blick wieder auf Shanks fixiert. Dulacre seufzte: „Nun ja, das liegt daran, dass…“ „Na, können wir denn endlich loslegen?“ Wie aus dem Nichts stand Shanks plötzlich wieder neben Dulacre und hatte sein Kinn auf dessen Schulter abgelegt, obwohl Zorro ihn doch nicht eine Sekunde aus dem Blick gelassen hatte. „Du sollst das lassen“, fauchte Dulacre und schob den anderen von seiner Schulter. „Nun gut, bringen wir dieses Fiasko hinter uns. Lorenor, denk daran, was ich dir gesagt habe, und lass dich nicht aus dem Konzept bringen.“ Erneut nickte Zorro nur, ehe sein Lehrmeister Yoru vom Rücken nahm und es ihm in einer eleganten Bewegung darbot. Nun war selbst der rote Shanks ruhig, als Zorro tief einatmete und dann schließlich das mächtigste Schwert der Welt in Empfang nahm. Für einen Moment schloss Zorro sein Auge und erlaubte sich, Yoru in seiner vollen Macht zu fühlen, bat das alte Schwert um Geduld und Vergebung und darum, ihm in diesen Kampf beizustehen, auch wenn er noch nicht seiner würdig war. Wie immer war Yorus Antwort sanft und einnehmend, aber Zorro bildete sich ein, dass seine Fingerspitzen kribbelten, vielleicht freute Yoru sich auf diesen Kampf gegen eine Klinge, mit der es bereits so oft gekämpft hatte, vor vielen, vielen Jahre. „In einem echten Kampf würde ich dir nicht so lange Zeit lassen, deine Waffe kennen zu lernen, weißt du das?“, kam es überraschend kühl vom roten Shanks irgendwo vor Zorro. „Dann greif mich doch an“, entgegnete Zorro ruhig und merkte, wie sein Herz langsam Yorus Rhythmus fand. Im nächsten Moment sprang er zur Seite und riss Yoru hoch, gerade noch rechtzeitig, um einen harten Schlag zu parieren. Zorro duckte sich zur Seite und entging nur um Haaresbreite einem Tritt, ehe Stahl erneut auf Stahl prallte. Shanks war schnell, nicht, dass das überraschend war. An einen eigenen Angriff war nicht zu denken, Zorro schaffte es kaum rechtzeitig auszuweichen und musste viel zu oft Schwerthiebe oder Tritte mit Yoru abwehren. Jedes Mal bebte es durch Zorros Knochen und er wusste, dass er es vermeiden musste, aber er wusste nicht wie. Shanks war überall. Gleichzeitig war Zorro alles andere als zurückhaltend. Er mochte nicht mit dem Kaiser mithalten können, aber er wäre nicht Lorenor Zorro, wenn er es nicht wenigstens versuchen würde, und Yorus Ruhe gab ihm Kraft und Zuversicht. Zorro hatte Spaß! „Für einen Anfänger bist du gar nicht schlecht darin, Yoru zu führen“, bemerkte Shanks, doch im nächsten Moment verschwand sein Grinsen, und seine Klinge fuhr gezielt auf den Griff nieder, „aber du bist nicht Falkenauge!“ Ein ungeahnter Schmerz glitt durch Zorros Finger, als sein Gegner versuchte ihm die Waffe aus den Händen zu schlagen. Knochen knackten, aber er ließ nicht los, würde auf keinen Fall loslassen. Shanks übte noch mehr Druck aus, lehnte sich vor, sein Oberkörper über den gekreuzten Klingen, während Zorro nichts tun konnte, um dieser Kraft zu entgehen. Er konnte nicht ausweichen, ohne Yoru loszulassen, also musste er es aushalten. „Sag mal“, murmelte Shanks, sein Gesicht viel zu nahe an Zorros, viel zu ernst, nichts von dem bisherigen Schalk verblieben, „warum denkst du, dass ich gegen dich kämpfen wollte?“ Zorro grunzte unter dem Druck auf, schaffte es aber nicht, seine Zähne weit genug auseinander zu bringen, um zu antworten. „Weil ich Falkenauge einen Gefallen tun will? Damit er sehen kann, wie weit du wirklich bist, obwohl er nicht selbst gegen dich kämpfen kann? Oder weil ich sehen will, wie stark Ruffys erstes Crewmitglied wirklich ist? Beides falsch.“ Plötzlich war es nicht mehr bloße Körperkraft, Haki schien aus jedem seiner Poren zu sickern, so schwer machte es die Luft, während Shanks Gesicht ihm immer näher zu kommen schien, so mächtig war seine Aura. Zorro meinte seine Energie in jedem Atemzug einzuatmen, es war beeindruckend und faszinierend, so unglaublich stark. „Ich will es verstehen. Wie kann es sein, dass Falkenauge nicht mehr gegen mich kämpft, obwohl er jede Sekunde seines Lebens nach einem Kampf schmachtet, aber dich bildet er bereitwillig aus, obwohl du doch noch lange nicht auf unserem Niveau mitspielst?“ Shanks lehnte sich noch mehr vor. Irgendwo im Hintergrund konnte Zorro seinen Lehrmeister und Beckman etwas sagen hören, aber seine gesamte Konzentration lag auf seinem Gegner. „Ich finde, ich habe ein Recht darauf zu erfahren, ob du ein würdiger Nachfolger bist, ob du gut genug werden kannst, um Falkenauges Gier zu befriedigen.“ „Mach doch, was du willst“, brachte Zorro endlich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, absolut nicht in der Lage dieser überwältigenden Kraft auszuweichen. „Ich will gegen dich kämpfen, weil du gegen ihn gekämpft hast. Deine Motive sind mir egal.“ Aber er konnte angreifen! Tatsächlich sprang Shanks zurück, leise Überraschung in seinem Blick, dann grinste er gefährlich. „Nicht schlecht, gar nicht schlecht.“ Zorro rieb sich das Blut von der Stirn, während sein Gegner nicht mal einen Kratzer hatte. Dann ging er wieder in Kampfposition und hob Yoru an. Keine Sekunde zu früh. Einem Tritt ausweichen, die Klinge musste er blocken. Zwei Tritte hintereinander, einer traf ihn an der Schulter. Aber er ließ nicht los, würde Yoru nie loslassen, denn dann hatte er bereits verloren. Die Erde unter ihren Füßen bebte bei jedem Zusammenprall, kam gar nicht mehr zur Ruhe. Er sprang zur Seite, duckte sich, riss sein Schwert hoch, aber Zorro war schon längst nicht mehr mit Defensive zufrieden, doch seine Angriffe wollten nicht durchdringen. Shanks wich ihm mit einer Leichtigkeit aus, die Zorro beinahe neidisch machte; er bewegte sich viel spielerischer als Jiroushin oder er selbst. Erinnerte ihn in manchen Momenten an den Koch oder an Ruffy. Das war offensichtlich der Unterschied zwischen einem Schwertkämpfer und jemandem, der mit einem Schwert kämpfte. War es das, was Dulacre gemeint hatte? Seine Bewegungen waren unüblich für einen Schwertkämpfer und obwohl seine Deckung offensichtliche Lücken und Schwächen hatte, konnte Zorro sie sich nicht zunutze machen, als würde Shanks sie ihm bewusst darbieten. Vielleicht waren es auch keine Schwächen, bei einem Schwertkämpfer vielleicht, aber vielleicht nicht bei jemandem, der nur mit einem Schwert kämpfte. „Urgh!“ „Keine Tagträume bitte“, lachte Shanks, während er seinen Ellenbogen in Zorros Schulter bohrte. Er war zu langsam gewesen! Wieder mal war er zu langsam gewesen! Hart schlug er auf dem Boden auf, fing sich mehr schlecht als recht ab, kam keuchend wieder zum Stehen. Dann sprang er noch mal zurück, entging nur knapp der gegnerischen Klinge, im nächsten Moment griff Zorro an. Shanks folgte keinem Muster in seinem Kampf und seine Schwächen waren keine Schwächen. Nichts, was Zorro bisher gelernt hatte, galt mehr in diesem Kampf. Alle seine Erfahrungen waren nichts wert in diesem Moment. Er konnte nicht voraussehen, wie Shanks kämpfen würde, sein Observationshaki fraglos unterlegen, aber auch unabhängig davon konnte er sich nicht auf seine Erfahrung verlassen. Dieser Gegner war anders. Mit Leichtigkeit wehrte Shanks seinem Angriff ab. „Haben wir uns langsam aufgewärmt?“, fragte er mit einem spielerischen Grinsen. „Dann können wir ja anfangen, oder?“ „Was?“ Im nächsten Moment prallte Zorro erneut zu Boden, rollte sich zur Seite, drückte sich mit einer Hand ab, bevor diese ihm bereits wieder weggetreten wurde. Gleichzeitig riss er sein Schwert gerade noch rechtzeitig in die Höhe, um Shanks davon abzuhalten, sein Gesicht in zwei Hälften zu teilen. Er war zu langsam! Er schaffte es nicht, Yoru rechtzeitig in Position zu bringen, musste viel zu oft auf plumpe Notwehrmaßnahmen zurückgreifen. Jedes Mal schrie sein Schwert unter Zorros Fehlern auf, aber nahm es hin, nahm es für ihn hin. Schwer atmend brachte er ein paar wenige Meter zwischen sich und Shanks. Was tat er hier? Wollte er so ein Schwertkämpfer sein? Der seine Waffe leiden ließ, nur weil er zu schlecht war? Wäre es nicht Yoru, wäre das Schwert in seiner Hand längst zerbrochen. Jeder Kratzer auf der Klinge deines Schwertes ist ein Zeichen der Schande, ein Zeichen dafür, dass dein Schwert dafür bezahlen musste, dass du nicht gut genug warst. Dulacre hatte Recht, jeder Aufschrei Yorus war ein Zeugnis von Zorros Unfähigkeit. Der beste Schwertkämpfer der Welt hatte Zorro für diesen Kampf sein Schwert anvertraut, das beste Schwert der Welt, und was tat Zorro? Er blamierte sie beide mit seinem Unvermögen. Aber ganz gleich was er tat, er konnte nicht mal träumen mit Shanks mitzuhalten. Yoru in seiner Hand drängte ihn zu mehr Schnelligkeit, zu härteren Angriffen, ignorierte Zorros mangelndes Können, verlangte von ihm so gut zu sein, dass Yoru kämpfen konnte, verlangte von Zorro so gut zu sein, dass er seine Waffe zumindest im Kampf nicht behindern würde, wenn er schon nicht so gut kämpfen konnte, wie der eigentliche Führer dieser Waffe. Shanks griff an, Zorro wich aus, so verlief fast jeder Schlagabtausch zwischen ihnen. Er konnte nur so viele Angriffe abblocken, bevor seine Knochen brechen würden. Er konnte nur so oft angreifen und seine Deckung vernachlässigen, ehe sein Rüstungshaki brechen würde. Ausweichen war derzeit die sinnvollste Alternative, um möglichst lange durchzuhalten. Aber es war keine Alternative, um einen Kampf zu gewinnen, und Yoru wollte gewinnen, Zorro wollte gewinnen. Aber er wusste nicht wie, wusste nicht, wie er mit einem so übermächtigen Gegner mithalten konnte, der ihn spielerisch durch die Ruinen jagte, doch sein Grinsen war verschwunden. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er sich langweilen würde, wenn Zorro nicht langsam einen Weg finden würde. Hart prallten die Klingen aufeinander, Luft schnitt seine Oberarme auf. Er hatte ausweichen wollen, aber war nicht schnell genug gewesen und hatte dann Yorus Stimme nachgegeben und den Angriff durch einen Eigenen abgehalten. Dieses Mal hatte Yoru nicht geschrien. Langsam verstand Zorro. Er würde sich nicht an Shanks anpassen können, nicht wie bei seinen bisherigen Gegnern, nicht wie bei Jiroushin, und zwar nicht, weil er so unüblich für einen Schwertkämpfer kämpfte, sondern weil Zorro sein Können noch nicht ansatzweise erfassen konnte. Und er würde nicht lange genug durchhalten, um das zu ändern. Er würde vermutlich Wochen mit seinem Gegner die Klingen kreuzen müssen und realistisch gesehen, konnte Zorro dieses Tempo vielleicht noch ein paar Stunden aushalten, sollte der andere nicht irgendwann aufdrehen oder die Lust verlieren. Aber auch, wenn Zorro nicht mit Shanks mithalten konnte, seine Waffe war dazu sehr wohl in der Lage. Yoru konnte mit den Angriffen Gryphons umgehen, sie aufhalten, ihnen entgegenstehen. Zorro war der Schwachpunkt, er konnte Yoru nicht gut genug führen, damit es gegen Shanks und dessen Waffe Gryphon bestehen konnte. Sie waren das schlechtere Team, obwohl Zorros Waffe im Zweifel sogar die überlegenere war, weil seine Schwäche so beißend offensichtlich war. Doch in dem Moment, als er verstand, dass sie aufgrund des Kräfteungleichgewichts zwischen ihm und seiner Waffe unterlegen waren, wusste er auch, wie einfach die Lösung war. Wenn er wollte, dass sie gewinnen konnten, dann musste er sein Schwert so führen, dass es seine ganze Kraft nutzen konnte. Natürlich wusste Zorro, dass er ein Zanbato wie Yoru anders führen musste als seine Katana, aber darum ging es hier nicht. Die wichtigste Waffe ist nicht die, die du führst, sondern du selbst. Wieder brachte Zorro Abstand zwischen sich und seinen Feind, er brauchte noch etwas Zeit, aber die gab Shanks ihm nicht. Erlaubte ihm nicht, seinen Atem zu beruhigen, Yorus Rhythmus zu vereinnahmen. Dulacre mochte das damals in einem anderen Zusammenhang gemeint haben, aber es war trotzdem die Wahrheit. Nicht nur Yoru war eine Waffe und wenn Zorro als Schwertkämpfer noch nicht gut genug war, um Yoru so zu führen, wie er musste, dann musste er selbst zur Waffe werden, ein Werkzeug werden. Nur so konnte er Yoru die Freiheit geben, die es brauchte, um Gryphon aufhalten zu können, und nur wenn Yoru Gryphon aufhalten konnte, konnte Zorro überhaupt eine Chance gegen Shanks haben. Gib mir zwei Sekunden, bat er seine Waffe und Yoru erhöhte ihn. „Ui!“ Shanks sprang zurück, als Yorus Schnittwelle ihn beinahe erfasst hatte. Der unerwartet starke Angriff, mit dem Yoru Shanks abgeblockt hatte, drosselte die Geschwindigkeit des Kaisers kaum, aber dennoch genug. Tief ausatmend ging Zorro zurück in die Ausgangsposition und schloss sein Auge. Sein Fehler war gewesen, sich einer unbekannten Größe wie Shanks anpassen zu wollen, obwohl Yorus Macht ihm doch so viel vertrauter war, schließlich hatten sie bereits Wochen miteinander trainiert. Zorro erlaubte den Mauern seines Verstandes zu fallen, erlaubte Yorus Stimme seinen Körper zu fluten, ihn zu der Waffe zu machen, die Yoru brauchte, um befreit kämpfen zu können. „Nicht einschlafen, Zo…!“ Hart prallten ihre Klingen aufeinander, Zorros Hände hatten sich bewegt, bevor er überhaupt sein Auge geöffnet hatte. Aus dem Augenwinkel sah er noch Shanks überraschten Gesichtsausdruck, da war er bereits neben ihm, über ihm, hinter ihm. Immer wieder knallte Yoru gegen Gryphon, aber endlich übernahm Zorro die Initiative. Es war, als würde die Zeit langsamer verstreichen. Während Shanks sich eben noch unmenschlich schnell bewegt hatte, konnte Zorro nun seine Bewegungen fast schon so deutlich sehen, wie wenn er Observationshaki anwandte. Nein, sogar noch besser, Shanks war langsam geworden, oder Zorro nur schneller. Er wusste es nicht und er durfte darüber auch nicht nachdenken, musste einfach nur auf Yoru hören, sich von dieser mächtigen Stimme leiten lassen. Aber plötzlich konnte er fast mit Shanks mithalten. Der Kaiser sagte etwas mit einem lauten Lachen, aber es erreichte Zorros Ohren nicht, während er nur Yorus Stimme hörte, doch der nächste Angriff seines Gegners ließ die Erde unter ihnen bersten. Gleichzeitig fiel es Zorro beinahe leicht ihn abzufangen. Er merkte den Schmerz in seinen Muskeln, in seinen Gelenken, aber das war weit weg, erreichte seine Sinne kaum. Alles, was er wahrnahm, war Yoru. Alles, was er hörte, war Yorus Stimme. Sein Summen eins mit Zorros Herzschlag, eine Verbundenheit, die er so noch nie mit einer Waffe gespürt hatte. Mit einem Mal schien die Welt vor Zorro in neuen Farben zu erblühen. Zorro spürte, wie sich sein Haki öffnete, in einer Form, die er noch nicht kannte. Plötzlich war es ein Leichtes, sein Observationshaki einzusetzen, während die Hakiströme um ihn herum sichtbar wurden, ohne dass es ihn überraschte. Zorro wusste kaum, was er tat, aber er verstand. Yoru sprach so klar und ruhig mit ihm, drang in die tiefsten Winkel seiner Seele hinein und ganz gleich, was Shanks tat, Zorro wusste, was er zu tun hatte. Endlich wurde aus der Jagd ein Kampf, aus der Flucht Angriff. Nun grinste sein Gegner endlich wieder, hatte offensichtlich Spaß, wie auch Zorro. Er war sich bewusst, dass er noch immer nicht mit Shanks mithalten konnte, aber der Abstand wurde geringer. Wenn Zorro noch ein bisschen durchhalten würde, wenn er Yoru noch etwas mehr geben konnte. Die Farben um ihn herum wurden immer intensiver und er schien sich immer schneller in der Zeit bewegen zu können, als würden die Gesetze der Natur nicht mehr für ihn und seinen Körper zu gelten. Seine Sicht konnte kaum noch mit der Geschwindigkeit mithalten, aber das war nicht schlimm, Zorros Körper bewegte sich, ohne dass er mehr als diesen Strudel aus Farben sehen musste. Alles, was er tun musste, war Yoru zuhören und zu dem Führer werden, den es brauchte, um frei kämpfen zu können. „Halt!“ Yoru verstummte und plötzlich war die Welt leer, als gäbe es nichts mehr, kein Sauerstoff, keine Schwerkraft, kein Licht, nichts. „Lass von ihm ab.“ Zorro stand verloren im Nichts, absolut orientierungslos, konnte seinen eigenen Körper nicht fühlen, konnte Yoru nicht fühlen. Es gab kein Gleichgewicht und seine Knie gaben nach, aber Zorro spürte seinen Körper kaum, als wären seine Sinne nach dieser Intensität plötzlich abgestumpft. Irgendwo in der Ferne konnte er Stimmen hören, fremde Stimmen, aber nicht die eine Stimme, die bis gerade seine Sinne erfüllt und verstärkt hatte. „Lorenor, lass los“, kam ein sanfter Befehl, den Zorro nicht verstand, „lass Yoru los.“ Er verstand nicht, was das bedeutete. Doch dann war da ein Gefühl, ein Sinn. Zorro fühlte, wie etwas über seinen Handrücken strich, etwas Warmes, Körperwärme. „Der Kampf ist vorbei. Du hast dich gut geschlagen.“ Erleichterung glitt durch seinen Körper, er war gut genug gewesen. Er hatte es geschafft, endlich geschafft. „Genau, du kannst Yoru nun loslassen und dich etwas ausruhen.“ Ausruhen… Ja, Zorro sollte sich etwas ausruhen. Langsam wurde diese Welt aus Nichts dunkel, und dann sah er einen dunklen Umriss über sich, fühlte den gebrochenen Boden unter sich, die Schmerzen in seinem Körper. „Gut gemacht, Lorenor. Du solltest jetzt etwas schlafen, also lass Yoru jetzt los.“   -Mihawk- Mit einem letzten Flattern fiel Lorenors Augenlid endlich zu und endlich – endlich! – lösten sich auch seine Finger kaum merklich um Yorus Griff, sodass Dulacre die Waffe seinem Schüler entwinden konnte, ohne Gewalt anzuwenden. „Oh, hat er sich doch etwas übernommen? Dabei hat es gerade so richtig angefangen, Spaß zu machen. Hätte echt nicht gedacht, dass er schon so…“ „Schweig!“ Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme bebte, beinahe brach, und als er mit Lorenor im Arm aufstand und seinen ehemaligen Rivalen ansah, schwand dessen Lächeln, nicht, dass es Dulacre irgendetwas bedeutete. „Falkenauge, was ist denn…?“ „Deswegen hasse ich es, mit Amateuren zu arbeiten.“ Seine Stimme war nur ein Flüstern, so sehr stahl der Zorn ihm den Atem. Dann warf er sich sein Schwert über den Rücken und trat den Heimweg an, ignorierte den unerwünschten Besuch. „Mihawk!“ Er blieb stehen, selten nannte Shanks ihn beim Namen und selten klang er so ernst. „Was ist passiert? Ich verstehe deine Wut nicht. Er hat sich doch prächtig geschlagen, deutlich besser, als ich erwartet habe. Er hat zwar etwas gebraucht, aber dann hat er sich hervorragend an meinen Kampfstil angepasst. Er scheint ja sogar schon zu verstehen, wie man einen Kampf kontrolliert, ohne zu führen. Also ich…“ „Du Narr.“ Langsam drehte Dulacre sich dem anderen zu. „Hast du seine Fähigkeiten etwa so verkannt? Er hat sich nicht dir angepasst, das kann er noch gar nicht.“ „Aber…“ „Er hat sich Yoru angepasst.“ „Was?“ Die Augen des anderen wurden groß. „Er hat sich seiner Waffe untergeordnet?“ „Deswegen sage ich ja, dass du ein Amateur bist; ein wahrer Schwertkämpfer hätte es erkannt.“ Kopfschüttelnd ging Dulacre dann seinen Weg, ignorierte die Schritte, die ihm folgten. Eigentlich war es seine Schuld. Er hatte gedacht, dass Shanks es unmöglich nicht hatte bemerken können, und war daher davon ausgegangen, dass der andere den Kampf beenden würde, bevor Lorenor seine physischen Grenzen überschreiten würde. Aber das hatte er nicht und selbst Dulacre hatte einen Moment zu lange noch gezögert, war eine Sekunde seiner Schwäche erlegen, als er gesehen hatte, welches Potential in Lorenor schlummerte. Dieser Kampf hatte es offensichtlich gemacht. Lorenor war ein wahrer Meister des Schwertes, seine Technik von allerhöchster Qualität, aber er konnte sie noch nicht auskosten, denn sein Körper konnte mit seinem wahren Können noch nicht mithalten. Der heutige Kampf hatte gezeigt, wie gut Lorenor sein könnte, wenn seine Physis ihn nicht mehr zurückhalten würde. Eine Sekunde schloss Dulacre seine Augen und glitt mit der Zunge seine Zahnkronen entlang, fühlten den süßen Schmerz, wenn die Kanten ins Fleisch schnitten. Ob Shanks ihm einen Gefallen hatte bereiten wollen? Ihm das hatte geben wollen, was Dulacre selbst nicht tun konnte, ohne Lorenors Leben zu riskieren? Wenn ja, hatte er trotz des desaströsen Endes Erfolg gehabt. Dulacres Gier war so schwer zu kontrollieren, wie schon lange nicht mehr. Aber es hatte noch etwas deutlich Schlimmeres offenbart. Shanks war nicht mehr genug, so wie Dulacre es schon immer befürchtet hatte. Jetzt, da er Lorenors wahres Potential gesehen hatte, konnte ihn jemand, der mit dem Schwert kämpfte, aber kein Schwertkämpfer war, nicht mehr genügen, selbst wenn es der rote Shanks war. Schwer atmend legte er Lorenor auf dem Sofa ab und rieb sich den Nasenrücken. „So gut ist er also.“ Shanks stand auf der anderen Seite des Sofas und hielt Dulacre fest im Blick. Beckman zeigte wie üblich mehr Taktgefühl als sein Kapitän und war nicht mit ins Kaminzimmer gekommen. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich dich das letzte Mal so gesehen habe.“ Leise ächzte Dulacre auf und ließ sich dann vor Lorenor auf den Boden sinken. „Du bist eindeutig das wahre Monster unter uns, Rothaar. Wie kannst du mir das antun? Er wird noch Monate brauchen – vielleicht sogar Jahre - bis er das Level erreichen wird, welches er heute gezeigt hat. Wie soll ich denn nur so lange noch aushalten? Ich habe das Gefühl, den Verstand zu verlieren.“ Ungelenk stützte Shanks seinen Ellenbogen auf der Rückenlehne ab und legte dann sein bärtiges Kinn auf seiner Hand ab. „Du hast dir also einen würdigen Nachfolger ausgesucht“, murrte er, aber seine Stimme klang ungewohnt kühl. „Es macht mich fast eifersüchtig. So hast du noch nie über mich geredet.“ „Nein, das habe ich nicht“, stimmte Dulacre zu. „Also habe ich mir selbst ins Knie geschossen, was? Nach heute besteht wohl keine Chance mehr, dass du doch nochmal gegen mich kämpfen wirst, oder?“ „Diese Chance hast du vor über einem Jahrzehnt einem Seekönig zum Fraß vorgeworfen; gib nicht Lorenor die Schuld dafür.“ „Ein Schwertkämpfer, der sich seiner Waffe beugt, nur um einen Kampf zu gewinnen. Er ist wirklich eigenartig. Wollen Schwertkämpfer nicht sonst immer um jeden Preis den Kampf führen?“ „Er hat sich nicht gebeugt, Shanks. Das ist ja das Besondere an ihm. Lorenor ist ein unglaublich stolzer Schwertkämpfer und dennoch empfindet er keine Scham darin zu folgen, solange er es als den richtigen Weg erachtet. Er hat erkannt, dass er die Schwachstelle in diesem Kampf war und Yoru erlaubt die Kontrolle zu übernehmen, um diese Schwäche auszugleichen. In einen Kampf auf Leben und Tod würde den meisten Schwertkämpfern ihr Stolz im Weg stehen und sie würden sterben.“ Er betrachtete Lorenors geschundenes Gesicht. „Er hingegen hat entschieden seiner Waffe zu folgen, der einzige Weg, der ihm in einem Kampf gegen jemanden wie dich auch nur die leiseste Chance auf einen Sieg ermöglichen würde.“ „Warum bist du also so wütend?“ Langsam sah er auf, begegnete dem Blick seines ehemaligen Rivalen. Solche Gespräche waren immer selten zwischen ihnen gewesen, diese Momente, in denen Dulacre ihn beinahe leiden mochte. „Weil der Preis zu hoch war und du das hättest bemerken müssen. Yoru gibt sich nicht mit ein bisschen zufrieden. Es hat von ihm verlangt, so gut zu sein, wie ich es bin, und sein Körper kann dies noch nicht aushalten. Wäre ich nicht eingeschritten, hätte dieser Kampf Lorenor zerstört, ohne dass du ihn hättest besiegen brauchen. Sein Körper hätte einfach irgendwann der Beanspruchung nicht mehr standhalten können. Bereits jetzt sind die Folgen desaströs.“ Die Augen des anderen folgten seinen, Shanks machte einen nachdenklich Laut. „Komisch, du hast Recht, sein Hakifluss ist echt unstet. Im Kampf ist es mir wirklich nicht aufgefallen… nein, ich könnte schwören, dass er im Kampf gut war, sogar beeindruckend flüssig war. Es wäre mir doch aufgefallen, wenn er…“ „Deswegen sage ich ja, dass du ein Amateur bist, Rothaar.“ Dulacre rollte mit den Augen. „Natürlich war sein Hakifluss im Kampf so gut, wie er sein kann. Die Kapazitäten dieses Jungen sind für seine derzeitigen Fähigkeiten beeindruckend und seine Konzentration ist während eines Kampfes nahezu perfekt und natürlich braucht Yoru für einen vernünftigen Kampf einen perfekten Hakifluss.“ „Aber woran hast du es dann bemerkt? Ich meine, ich hab auch gemerkt, dass er seinen Körper viel zumutet, aber ich dachte, dass er schon wüsste…“ „Lorenor hat die unangenehme Angewohnheit, seine eigenen Grenzen zu ignorieren. Wie ein gewisser anderer jemand, den ich kenne.“ Sie tauschten einen kurzen Blick aus. „Daher hatte ich ein besonderes Augenmerk auf seine körperliche Verfassung gelegt.“ „Dennoch bist du nicht vorher eingeschritten? Warum? Ich war doch schon längst überzeugt und du hattest gesehen, was du hattest sehen wollen. Warum hast du ihn nicht früher aufgehalten?“ Er schwieg. „Kann es etwa sein…? Warst du etwa für einen Moment so fasziniert von unserem kleinen Scharmützel, dass du… Falki, warst du abgelenkt? Sag bloß, ist er derjenige?“ Nun lehnte Shanks sich vor Schalk grinsend vor. „Willst du mir sagen, dass er derjenige ist, auf den du die ganze Zeit gewartet hast? Der perfekte…?“ „Nein.“ Dulacre betrachtete wieder Lorenors Gesicht, nun zeigten sich die Strapazen, seine Wangen waren bereits leicht eingefallen. Er würde wohl ein paar Tage brauchen, ehe sie ihr Training fortsetzen konnten. „Ich glaube nicht, dass Lorenor je die Perfektion erreichen wird, die ich ersehne. Dennoch, heute habe ich einen Blick in die Zukunft werfen können, und was ich gesehen habe, übersteigt bei Weitem meine Erwartungen. Also ja, ich war für einen Moment abgelenkt, das gebe ich zu. Wieder einmal habe ich ihn unterschätzt.“ Er seufzte auf und fuhr sich durch die Haare, fühlte sich beinahe erschöpft und das, obwohl er nichts getan hatte. „Zum Ende hin hat er versucht, Yoru vollends zufrieden zu stellen, aber das kann nur ich, deshalb hatte er seinen eigenen Kampfstil verloren und war mehr und mehr in meinen hineingerutscht, deshalb wusste ich, dass er sich bereits zu sehr aufgegeben hatte. Egal, wie sehr man sich seinem Schwert öffnet, man darf sich nie von seinem Schwert dazu zwingen lassen, den Kampfstil des vorherigen Führers zu kopieren.“ Dann sah er Shanks an. „Vergib mir meine grobe Art von eben. Aber euer Kampf war sehr wohl fesselnd für mich und ich war besorgt um seine Gesundheit, hatte mich über meine Fahrlässigkeit geärgert. Es war nicht gerecht von mir zu erwarten, dass du diese Feinheiten bemerken würdest, wo du doch weder Lorenor noch Yoru so gut kennst, wie ich es tue.“ Er senkte seinen Blick wieder auf Lorenor, der stetig atmete. „Wäre es dir Recht, wenn wir, was auch immer du zu besprechen hast, auf morgen verschieben würden? Mir steht heute nicht der Sinn danach, die Eindrücke dieser unerwarteten Prophezeiung durch belanglose Alltagsprobleme verblassen zu lassen.“ „Wie du willst.“ Shanks schritt durch den Raum, jedoch nicht zur Türe, sondern ums Sofa herum und ließ sich dann zu Dulacres Überraschung neben ihn sinken. Sein Blick hatte eine Ernsthaftigkeit, die Dulacre nicht gewohnt war. Seit dieser Kampf vorbei war, legte der andere ein Verhalten an den Tag, was Dulacre durchaus als angenehm empfand, und das ließ ihn wachsam werden. Dafür konnte es nur einen Grund geben, Shanks analysierte ihn. „Ist dir bewusst, dass du dich gerade zum ersten Mal, seit wir uns kennen, bei mir für irgendetwas entschuldigt hast?“ Shanks Augen schienen irgendetwas in ihm zu suchen und dann wurden sie groß, fassungslos sah er erst Lorenor und dann wieder Dulacre an. „Ich verstehe, so ist das also.“ Dulacre entgegnete nichts, verstecke sich nicht, verleugnete sich nicht. Shanks war gerne ein tumber Holzkopf und ausgesprochen nervig, allerdings war seine soziale Ader deutlich besser ausgeprägt als Dulacres eigene und er legte eine emotionale Intelligenz an den Tag, die für Dulacre seit jeher unbegreiflich war. Er wusste nicht, was für Informationen Shanks halfen, seine Schlüsse zu ziehen, aber Dulacre wusste, wann ein Kampf sinnlos war. „Du liebst ihn“, stellte Shanks mit einer Deutlichkeit fest, als würde er Dulacres Gefühle besser kennen als er selbst. „Habe ich Recht, Mihawk? Schlägt dein kaltes Herz etwa für diesen Jungen?“ Etwas an der Stimme des anderen ließ ihn zögern, als wäre diese Möglichkeit etwas Unvorstellbares für den Mann, der gerne schon mal das Unmögliche möglich machte. Aber Dulacre wusste nicht, was es war, und was auch immer es war, es würde nichts an der Wahrheit ändern, also nickte er. „Weiß er es?“ Leise lachte er auf. „Glaubst du wirklich, ich würde ihm gegenüber eine solche Schmach eingestehen? Glücklicherweise sind seine sozialen Fähigkeiten… schwach. Jiroushin behauptet, er würde es nicht mal begreifen, selbst, wenn ich es ihm sagen würde und ich glaube, damit liegt er noch nicht mal falsch.“ „Soll ich es ihm sagen? Ich kenne Mittel und Wege, dass er es kapieren würde.“ Ohne aufzublicken, klatschte er dem anderen einmal mit voller Kraft gegen den Hinterkopf. „Nur ein Scherz, nur ein Scherz.“ Doch immer noch war da dieser seltsame Ton in Shanks Stimme, der Dulacre beunruhigte. „Keine Sorge, ich werde niemandem davon erzählen, nicht mal Ben.“ „Darum würde ich dich bitten.“ „Du bittest?!“ Unbeeindruckt begegnete er dem beinahe erschrockenen Blick des anderen. „Verdammt, langsam machst du mir wirklich Angst. Hätte nicht gedacht, dich je so zahm zu erleben.“ „Mir bleibt doch nichts anderes übrig. Wir beide wissen, dass du mir nicht geglaubt hättest, wenn ich meine Gefühle abgestritten hätte, und dann hättest du es erst recht überall herumerzählt, nur um mich zu ärgern. Aber ich habe kein Interesse daran, dich zu töten, denn dann würde man im Zweifel erwarten, dass ich mich um die Geschehnisse dieser Welt kümmere; das ist mir eindeutig zu lästig. Dazu weiß jeder, dass du zu schlicht bist, als dass man dich erpressen könnte. Also bleibt mir nur die Bitte, wenn ich verhindern möchte, dass diese Worte hier je den Raum verlassen.“ „Stimmt“, nickte Shanks nachdenklich und lehnte sich gegen das Sofa. „Na gut, ich werde diese Worte im Zweifel mit mir ins Grab nehmen. Aber Mihawk…“ Nun sah der andere ihn viel zu ernst an. „Sollte es je zu einer Hochzeit kommen, will ich eine Einladung und ich will den Toast sprechen.“ Tatsächlich brachte dieser schlechte Scherz ihn zum Schmunzeln. „Meinetwegen, Rothaar, wenn dies deine Bedingung ist, dann kann ich sie gefahrlos eingehen.“ „Ach, kannst du das?“ Es schien, als wollte Shanks noch etwas sagen, aber in jenem Moment ging die Tür auf und Beckman kam herein, gefolgt von Perona, die das Abendessen mit sich brachte.   -Zorro- Yoru! Senkrecht saß er im Bett… oder eher auf dem Sofa, wie er nach einem Moment der Orientierungslosigkeit feststellen musste. Sein ganzer Körper schmerzte. Es war nicht, wie wenn sein Monster die Kontrolle übernommen hatte, nein, es erinnerte ihn an Bär, und an die vergangenen Wochen des Trainings. Alles brannte, alles tat weh, die Knochen kurz vom Brechen, die Muskeln kurz vorm Reißen, teils gerissen. Aber er konnte sich bewegen und es war sein Körper, immer noch sein Körper. Was war passiert? Doch dann erinnerte er sich wieder und die Anspannung glitt aus seinem Körper, gab dem Schmerz noch mehr Raum und ihm wurde übel. Er hatte gegen Shanks gekämpft, für ein paar wenige Atemzüge hatte er wirklich gegen Shanks gekämpft. Langsam sah er auf seine geschundenen Hände hinab, Finger und Handflächen übersät von bereits verheilenden Blasen, teilweise eitrig, teilweise blutig. Die Übelkeit nahm zu und die Welt vor ihm begann sich langsam zu drehen. War das etwa…? So wie Yoru ihn hatte kämpfen lassen, war das etwa…? Konnte es sein…? „Du bist aufgewacht, das ist gut. Ich hatte schon begonnen, mir Sorgen zu machen.“ Er sah auf, als sein Schwindel sich überraschend legte. Dulacre stand am Fenster und sah in die neblige Nacht hinaus. „Wie lange war ich ohnmächtig?“, fragte Zorro. „Etwas länger als einen Tag. Rothaar war ziemlich enttäuscht, er hätte noch gerne mit dir gesprochen.“ „Sie sind abgereist? Wann?“ „Heute Morgen. Beckman hat wie immer einen strammen Zeitplan. Tze, manchmal könnte man glatt vergessen, wer der Kapitän dieser Crew ist.“ Dann seufzte der andere. „Aber das ist nun nicht mehr von Belang. Sag mir lieber, wie es dir geht. Ich gehe davon aus, dass du heute noch nicht mit deinem Training fortfahren möchtest?“ Zorro wusste, dass der andere ihn neckte – schließlich tat alleine Sprechen schon so weh, dass ihm die Tränen kommen wollten – aber er konnte nicht anders. „Doch“, murmelte er, „bei Sonnenaufgang will ich weitermachen.“ „Das habe ich befürchtet.“ Überrascht sah er den Rücken des anderen an. Dulacre versuchte noch nicht mal, es ihm auszureden? „Das heißt, du verstehst, was passiert ist, Lorenor?“ Obwohl der andre ihn nicht ansah, nickte Zorro nur, nicht in der Lage es laut zu sagen. Es gab keine Worte, um das auszudrücken, was er gerade empfand. „Gut.“ Nun zum ersten Mal klang Dulacres Stimme anders, tiefer. „Dann werden wir bei Sonnenaufgang aufbrechen und deine Physis endlich deinem Können anpassen.“ „War das… war das wirklich ich?“, flüsterte Zorro, obwohl er die Antwort wusste, ausnahmsweise die Antwort mal wusste. „Es war nicht Yoru, oder? Das war…?“ „Natürlich warst du das“, schnaubte der andere leise auf, klang sofort wieder gewohnt herablassend. „Also bitte, was für eine naive Frage. Yoru mag es eingefordert haben, aber was nicht existiert, kann nicht gegeben werden.“ Für einen Moment erinnerte Zorro sich an dieses Gefühl, an seine Sinne, an seinen Körper, an Yoru in diesem Moment. Doch dann sah er den anderen an, der ihm immer noch den Rücken zugewandt hatte. „Bist du wütend?“, fragte er nach. „Weil ich wieder einmal meine Grenzen überschritten habe?“ Dulacre seufzte. „Ein bisschen“, gestand er ein. „Allerdings war dies gegen Shanks auch die einzige Möglichkeit, die dir geblieben ist. Tatsächlich bin ich eher beeindruckt. Nicht viele Schwertkämpfer sind gewillt, ihrer Waffe die Führung zu überlassen, allerdings passt es wohl zu deinem bisherigen Verhalten.“ Einen Moment dachte Zorro über diese Worte nach, doch Dulacre sprach bereits weiter: „Dennoch solltest du als Schwertmeister nie deinem Schwert gehorchen, Lorenor. Die meisten Schwerter sind gierig und kampfversessen, die Schwäche eines menschlichen Körpers ist ihnen gleich. Wenn du dich einmal von deinem Schwert kontrollieren lässt, wirst du es nie…“ „Yoru hat mich nicht kontrolliert.“ „Was? Wovon redest du? Ich habe es doch mit eigenen Augen gesehen, wie du…“ „Ich habe mich Yoru angepasst, ich bin Yoru gefolgt. Aber ich habe es freiwillig in meinen Geist gelassen.“ Ganz langsam drehte Dulacre sich zu ihm herum, seine Augen weit aufgerissen, wie Zorro sie noch nie gesehen hatte. „Du willst mir sagen, dir war bewusst, was passiert ist, und du hast es bereitwillig hingenommen?“ Zorro schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe es nicht hingenommen, Yoru hat es nicht eingefordert. Ich habe Yoru drum gebeten, die Führung zu übernehmen.“ „Wie bitte?“ Zweifelnd verschränkte Dulacre die Arme. „Ja, ist doch klar. Ich konnte einfach nicht mit Shanks mithalten, aber Yoru konnte mit seinem Schwert mithalten, daher musste ich besser werden, und Yoru wusste wie, daher entschied ich, Yoru die Führung zu überlassen.“ Langsam schritt Dulacre auf ihn zu, die Stirn in Falten. „Zu Anfang vielleicht, aber zum Ende hin hast du dich dann in ihm verloren, oder nicht? Ich konnte ganz genau sehen, dass du…“ „Ich habe versucht, deinen Kampfstil zu imitieren“, unterbrach Zorro ihn, „weil ich wusste, dass Yoru deinen Kampfstil braucht, um möglichst frei kämpfen zu können.“ Kopfschüttelnd blieb Dulacre auf der anderen Seite des Sofas stehen und sah zu Zorro hinab. „Du willst mir sagen, dass du Yoru gefolgt bist, aber die Kontrolle behalten hast, selbst als Yoru die Führung übernommen hatte?“ Zorro nickte, verstand nicht, warum Dulacre ihn anscheinend nicht verstand. „Du willst mir sagen, dass du Yoru selbst zum Ende des Kampfes hin jederzeit noch aus deinem Geist hättest verbannen können, obwohl du schon fast im Delirium warst?“ Erneut nickte Zorro. „Aber warum warst du dann so abwesend? Auf mich wirktest du, als hätte Yoru deinen Geist vernebelt?" „Hast du eine Ahnung wie scheiße weh mein Körper tat?“, murrte Zorro mit einem Schulterzucken, nur um festzustellen, dass sein Körper immer noch scheiße weh tat. „Yoru hat mir geholfen, den Schmerz auszublenden, damit ich mich auf den Kampf konzentrieren konnte. Natürlich war mein Geist vernebelt, aber ich hatte mich nicht in Yoru verloren, ich hab das absichtlich gemacht, um den Schmerz aushalten zu können, damit ich mich konzentrieren konnte.“ Dulacre sah ihn einfach nur an. „Als mir bewusst wurde, welche Möglichkeit Yoru mir bietet, wollte ich es auskosten, ich wollte einen guten Kampf liefern. Ich wollte…“ Er zögerte, sah erneut auf seine Hände hinab. „Ich wollte dir beweisen, dass ich das Warten wert bin. Ich mag noch nicht da sein, aber ich bin keine Zeitverschwendung.“ Dann sah Zorro seinen Lehrmeister entschieden an. „Noch mag ich Yoru brauchen, um meine körperlichen Grenzen zu überwinden, aber ich verspreche, dass ich ein Gegner werde, der selbst Shanks dir nicht war.“ Nun weiteten sich die Augen des anderen, dann senkte er den Blick und ein leises Schmunzeln glitt über seine harten Züge. „Du schaffst es doch immer wieder, mich zu überraschen, Lorenor. Du hast es also verstanden?“ Dulacre ging in die Hocke und legte seine Arme auf der Sofalehne ab, sodass sie fast auf Augenhöhe waren. Zorro überraschte, wie sanft der andere ihn ansah. „Ich bin geduldig, Lorenor, denn glaube mir, ich habe nicht dieses Kampfes bedurft, um zu wissen, dass es das Warten wert sein wird.“ Abrupt erhob der andere sich dann wieder. „Allerdings gestehe ich, nicht mit dieser interessanten Wendung gerechnet zu haben.“ Langsam ging er ums Sofa herum und ließ sich Zorro gegenüber auf den Beistelltisch nieder. „Weißt du, du bist nicht der erste Schwertkämpfer, der sein Schwert führen ließ. Sie sind selten, aber es gibt Schwertkämpfer, die nicht um jeden Preis die Führung innehaben wollen. Tatsächlich lässt Jirou seinen Degen in einem Kampf auf Leben und Blut immer führen.“ „Was?“, überrascht sah Zorro den anderen an. „Natürlich, weshalb denkst du, ist er ein Meister des Degens? Das besondere an seiner Waffe Gars ist, dass dieser Degen ein sehr zurückhaltendes Gemüt hat. Es übernimmt die Führung, wenn es sein muss, aber nie die Kontrolle. Sie passen sehr gut zueinander, ein aggressiveres Schwert würde Jirous Sanftmütigkeit sehr schnell ausnutzen.“ Dulacre seufzte. „Nun gut, aber Jiroushin ist gerade nicht von Belang; die Partnerschaft mit Gars ist in gewisser Art einzig. Denn er ist wohl der einzige Schwertkämpfer, dessen Waffe ihn nicht kontrollieren will, wenn er die Führung abgibt. Deswegen habe ich dich gewarnt, Lorenor. Denn für die meisten Schwertkämpfer bedeutet die Abgabe der Führung auch die Aufgabe der Kontrolle, und über kurz oder lang ihren Untergang.“ Diese Worte überraschten Zorro nicht wirklich. Er kannte die Geschichten von Kriegern, die willenlose Marionetten ihrer Waffen geworden waren, war vertraut mit der leisen und lauten Gier seines Kitetsus. Damals, als er das Wado-Ichi-Monji an sich hatte nehmen dürfen, hatte sein Meister ihm erklärt, wie mächtig die Seelen der Schwerter sein konnten und dass nur wenige Waffen so friedliebend waren, wie diese in Zorros Händen. All diese Dinge hatten Zorro nie Angst gemacht, nie eingeschüchtert, nicht im Vergleich zu seinem eigenen Monster, zu diesem absoluten Verlust der Kontrolle. Aber vielleicht war genau das der Grund, warum er nie zugelassen hätte, dass eine Waffe – selbst wenn diese Yoru sein sollte – ihn kontrollieren würde. Er bemerkte, wie Dulacre ihn begutachtete, als würde er Zorros Gedanken verfolgen. „Du bist wirklich ein eigenartiger Mann, Lorenor.“ Dann erhob er sich. „Du solltest noch etwas schlafen, damit wir bald dein Training wiederaufnehmen können.“ „Du bist seltsam drauf“, murrte Zorro. „Ist irgendetwas passiert? Normalerweise wärest du doch total dagegen, so schnell mit dem…“ „Ich sagte, ich wäre geduldig, Lorenor, aber so geduldig dann doch nicht.“ Dulacre wandte sich ihm zu und Zorro konnte das Brennen in diesen Augen sehen. „Es ist schon schwer genug für mich, dich so kämpfen zu sehen und nicht in der Lage zu sein, selbst gegen dich anzutreten. Aber jetzt… ein Schwert führen zu lassen, ohne um die Kontrolle kämpfen zu müssen… wusstest du, dass selbst ich es nicht einfach so konnte, sondern es mir aneignen musste? Wusstest du, dass kaum ein Schwertkämpfer dies erfolgreich erlernen kann? Ich kenne keinen aktiven Schwertkämpfer neben mir, der beim Versuch nicht gescheitert ist. Und du… du hast es einfach ganz selbstverständlich getan, und das auch noch mit Yoru.“ Kopfschüttelnd zuckte Dulacre mit den Schultern und zeigte ein selten ehrliches Lächeln, ehe er sich mit einem Wink wieder zum Gehen wandte. „Dir mag noch nicht mal bewusst sein, wie beeindruckend deine Tat ist, aber Lorenor, glaube mir, dass Jiroushin sich geirrt hat; dein Talent ist ohnegleichen.“ Doch dann blieb er stehen, ohne Zorro anzusehen. „Wobei ohnegleichen stimmt wohl nicht. Schließlich konnte meine Schwester es auch. Tja, wer weiß, vielleicht hatte Shanks ja doch Recht.“ „Warte, was meinst du…?“ Doch der andere war gegangen, ließ Zorro mit diesen Worten zurück, und vielleicht sollte es Zorro aufrütteln, Angst machen oder was auch immer. Aber das war Zorro egal. Dulacre hatte sehr zufrieden gewirkt und Zorro war verdammt nochmal müde. Über Kontrolle, Führen, Schwerter, Sharak und Shanks konnten er sich irgendwann anders Gedanken machen. Jetzt sollte er schlafen, denn bei Sonnenaufgang würde er damit beginnen, diesen flüchtigen Moment der Zukunft Realität werden zu lassen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)