Love is in the Air von Kathili ================================================================================ Kapitel 6: Der Schutzengel -------------------------- Kapitel 6 *Der Schutzengel* -Zorro- Zorro fiel die Decke auf den Kopf. Seit seines plötzlichen Reichtums, war ihm ständig langweilig. Geld zu haben war eben nicht alles auf der Welt, aber das wusste er auch vorher. Zwar hatte er gehofft, dass der plötzliche Geldsegen ihn etwas zufriedener und glücklicher stimmen würde, doch das tat es nicht. Klar, er konnte sich alles kaufen, was er wollte, aber was brachte ihm all das, wenn er noch immer allein war. Glück, Liebe und Gesundheit kann man nun mal nicht mit Geld kaufen. Seufzend erhob er sich von der Couch, zog sich seine Jacke über und schlüpfte in seine Sneaker. Er brauchte etwas frische Luft. Zwar war es draußen schon fast dunkel, aber das war ihm egal. Er zog die Tür hinter sich zu und trat nach draußen, wo ihm die angenehme warme Abendluft ins Gesicht wehte. -Robin- Wachsam beäugte Robin jede Ecke. Zuerst überkam sie etwas Unwohlsein, als sie daran dachte, ihren Heimweg zu Fuß antreten zu müssen, dämmerte es draußen schließlich schon. Doch nun, wo sie den Weg, der sie nach Hause führte, gemächlich entlang lief, genoss sie es, diese Winkel mal im dunklen zu betrachten. Und es lohnte sich. Während sie zwischen zwei Häuserwände blickte, entdeckte sie einen schmalen versteckten Weg, der anscheinend zu einem kleinen Park führte. Sie wechselte die Straßenseite und lief auf den Park zu. Die Baumkronen warfen große Schatten durch die Laternen, die im Park aufgestellt waren. Robin bewunderte die Schönheit der Natur, die der auch im dunkeln sehr begrünte Park zu bieten hatte. Auch ein kleiner See war vorhanden, deren Bewohner wohl gerade ihre Behausungen aufsuchten. Eine kleine Holzbank erweckte Robins Aufmerksamkeit, die sich unmittelbar am Rande des Sees befand. Sie lief ein paar Schritte darauf zu, erschrak aber im nächsten Moment, als sie einen großer Schatten im Form einer Person neben sich bemerkte. Augenblicklich ging sie ein paar Schritte rückwärts, während ihr Herz wie wild raste. "Keine Angst, ich tue dir nichts!". Unerklärlicherweise beruhigte sie sich schnell wieder, als sie die Stimme des Mannes hörte. Diese hatte sie doch schon einmal gehört. Die Stimme war tief und markant, aber wirkte keinesfalls bedrohlich auf sie. Im nächsten Moment trat der Mann auch schon ein paar Schritte aus der Dunkelheit ins Licht und hob beschwichtigend die Hände. Wusste sie es doch... Es war tatsächlich der Grünhaarige, der sie vor ein paar Tagen vor einem Unfall bewahrt hatte. "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken!", erklang erneut die Stimme des Grünhaarigen. Robin war erleichtert. "Schon okay... Ich war wohl in Gedanken versunken!", erklärte sie. Sie kannte den jungen Mann zwar nicht, aber Angst hatte sie vor ihm nicht, schließlich hatte dieser ihr ja das Leben gerettet. Außerdem schien er ihr gegenüber keinesfalls bedrohlich. So standen sie sich nun gegenüber. "Du lebst wohl gerne auf gefährlichem Fuß!". Der Grünhaarige grinste, als Robin ihn daraufhin fragend ansah. Anscheinend verstand sie nicht, was er damit meinte. "Na, erst der Unfall und nun ganz allein im dunkeln durch den Park laufen. Ich hätte schließlich sonst wer sein können!", erklärte er. Jetzt verstand auch Robin. Auch sie musste nun grinsen. "Stimmt! Es scheint wohl so, als wärst du mein Schutzengel!". Sie blickten beide auf die Bank. "Sollen wir uns setzen?", fragte der Grünhaarige. "Ich weiß nicht, du könntest schließlich sonst wer sein!", antwortete die Schwarzhaarige grinsend, wobei sie ihm kurz zuzwinkerte. Sodann setzte sich Robin auf die Bank und deutete dem Mann, sich ebenfalls zu setzen. Beeindruckt von ihrer kecken Art folgte er ihrer Anweisung und nahm neben ihr auf der Bank Platz. "Verrätst du mir deinen Namen?". "Zorro!". "Zorro!", wiederholte Robin. "Ein cooler Name für einen Schutzengel!", fügte sie kichernd hinzu. "Ich bin Robin!", stellte sie sich dann im Gegenzug vor. Zorro grinste, diese Frau faszinierte ihn irgendwie. Sie schien sehr aufgeschlossen und war witzig. "Ein schöner Name!". "Danke!". "Was treibt dich denn so spät noch in den Park?", fragte Zorro die Schwarzhaarige. "Ich war eigentlich auf dem Weg nach Hause, als ich diesen schönen Park hier entdeckt habe!". "Du kommst also nicht von hier?!", fragte Zorro. Robin schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin vor ein paar Wochen erst hierher gezogen!". "Oh okay... Wo hast du denn vorher gelebt?". Robin antwortete nicht sofort. Sie hatte schon befürchtet, dass er das fragen würde. Sie überlegte was sie ihm sagen wollte. "Ich... ähm... Ich habe vorher bei meiner Tante gelebt. Ein... kleines Dorf... Das kennt eh niemand!", log sie und wandte ihren Blick auf den See. "Und du? Bist du hier geboren und aufgewachsen?", versuchte sie, von sich abzulenken. Zorro nickte. Unauffällig betrachtete der Grünhaarige Robins Seitenprofil. Sie war verdammt hübsch und wirkte ungemein sympathisch, doch irgendwas schien sie zu verheimlichen. Es verging eine Weile, ohne dass einer der beiden etwas sagte. Doch so langsam wurde es frisch und Robin wollte nach Hause. Sie räusperte sich kurz und wandte sich Zorro zu. "Ich muss langsam nach Hause!", sagte sie, während sie sich von der Bank erhob. Auch Zorro stand auf. "Oh... na klar. Dein Freund wird sich sicher schon Sorgen machen!", entgegnete er und hoffte, so zu erfahren, ob Robin Single war oder nicht, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Robin sah den Grünhaarigen irritiert an. "Mein Freund?", wiederholte sie fragend. "Nein, zuhause wartet niemand auf mich!". Bitterkeit lag in ihrer Stimme, doch sie versuchte, trotzdem aufrichtig zu lächeln. Zorro grinste leicht in sich hinein, wusste er nun also, dass die Schwarzhaarige Single war. Trotz allem hatte er mitbekommen, dass Robin irgendwie traurig wirkte. "Danke für deine Gesellschaft! Schönen Abend noch!", sagte die Schwarzhaarige mit einem Lächeln auf den Lippen, drehte sich zum Gehen um und ging ein paar Schritte. "Robin, warte!", hielt Zorro sie auf. Fragend drehte sich Robin zu dem Grünhaarigen um. "Was ist?". "Ich lasse dich um diese Uhrzeit bestimmt nicht alleine laufen! Ich bringe dich nach Hause!". Zorros Worte duldeten keinen Widerspruch. Robin schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich schätze, jeglicher Widerstand ist zwecklos!", erwiderte sie. Zorro grinste und nickte. Gemeinsam liefen sie aus dem Park zurück zur Hauptstraße. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)