MaTcHmAkInG von MemoirenOfMe ================================================================================ Kapitel 1: ☠ L ☠ ---------------- ☠ L ☠ Es gibt rund hundert Milliarden Neuronen im menschlichen Gehirn, die ständig neue Verbindungen eingehen. Das Organ mit seinen Windungen steuert mit seinen neuronalen Leitungen und elektrischen Impulsen sämtliche Funktionen im Körper. Unter anderem wird auch das Herz, wohl gemerkt sein Lieblingsorgan, von dort aus angetrieben, damit der faustgroße Klumpen organischen Gewebes wiederum 5 Liter Blut pro Minute durch den Kreislauf pumpen kann. Das Herz schlägt für normal 70-mal pro Minute, 100.000-mal am Tag, um jedes Organ, allen voran das Gehirn, mit lebenswichtigem Sauerstoff zu versorgten. Ein wahrer Teufelskreis, dem man nicht entkommen konnte. Das eine konnte nicht ohne das andere… Aber er sollte verdammt sein, wenn er das nächste Mal auf sein Herz hören sollte! Wie um Himmelswillen war er nur in diese Situation gekommen? Warum hatte er nur auf den Rat seiner Schwester Lamy gehört? Warum hatte sich sein Hirn nur so von seinem Herz einlullen lassen? Trafalgar Law war schon immer mehr der Kopfmensch gewesen. Alles in seinem Leben hatte er sich schon von klein auf strukturiert durchgeplant. Er hatte schon immer wie sein Vater Lionel Herzchirurg werden wollen und hatte es mit seinen 26 Jahren sogar auf den Chefposten der Herzchirurgie im Heart Hospital gebracht. Auch seine Mutter Lillet war Ärztin. Sie war Neurochirurgin. Wie auch immer, seine Eltern waren beide mit Leib und Seele Ärzte und hatten ihm somit den Berufswunsch in die Wiege gelegt. Aber auch seine Schwester war der Medizin nicht abgeneigt, nur hatte sie sich für den Beruf der Krankenschwester entschieden. Sie meinte, dass ihr der Kontrakt mit wachen Patienten eher liegen würde. Law hingegen mochte es, wenn seine Patienten möglichst ruhig und reglos vor ihm lagen, damit er mit präziser Arbeit sich ihrer Körper bemächtigen und wenn auch nur für die Zeit im OP den Schöpfer spielen konnte.   Ein süffisantes Schmunzeln breitete sich bei dem Gedanken auf seinen Lippen aus. Ja, er liebte es Leute aufschneiden zu können und dem Herz dabei zu zusehen wie es den roten Lebenssaft durch die Adern pumpte. Es faszinierte ihn es wieder schlagen zu lassen, wenn es stillstand. Nur seine Hände entschieden über Leben und Tod. Ah ja, sein Job war einfach so berauschend. Plötzlich aber verschwand sein freudiges Gemüt wieder aus seinem Antlitz und er runzelte die Stirn in Missmut. Warum also hatte er verdammt nochmal zu so etwas ja gesagt? Dafür hatte er extra seine Operationen für heute abgesagt. Aber warum nur? Law befand sich in seinem Lieblingslokal, dem ‚Death‘. Er mochte es wirklich, hatte er sich nicht deswegen sogar Letter auf die Finger tätowieren lassen. Wie auch immer, das Lokal hatte für den heutigen Abend nur für eine geschlossene Gesellschaft die Tore geöffnet. Es besaß im Inneren Steinwände im Grauton, welche zusammen mit der dunklen Holzmöblierung und dem gedämpften Licht der flachen länglichen Lampen an der linken Seite an jedem Tisch, die Räumlichkeiten in ein angenehmes, ruhiges Ambiente tauchten. Die Sitznischen mit den Plätzen für zwei Personen befanden sich im hinteren Teil des Lokals. Die Bar war im vorderen Teil angesiedelt. Von seinem Platz aus hatte er eine gute Sicht auf die verschiedenen farbigen Flaschen mit den unterschiedlichsten alkoholischen Getränken in den Holzregalen an der Wand hinter der Bar und er spielte, seit er nun hier saß oder eher festsaß, mit dem Gedanken sich mit dem ein oder anderen Hochprozentigen wegzusinnen, damit er vergessen konnte, dass er bei so einem Scheiß überhaupt mitmachte. Die heutige Veranstaltung des Abends stand ganz und gar im Sinne des Speed-Datings. Ja, richtig gehört, er, Law, saß als fester Sitzpartner an einem Tisch mit der Tischteilnehmernummer 6 und wartete ihn seinem schwarzen maßgeschneiderten Anzug und knallig gelbem Hemd darauf, dass es endlich anfing, damit er sich so schnell wie möglich wieder verkrümeln konnte. Er seufzte und nippte erneut an seinem viereckigen Glas mit seiner Lieblingscotchsorte. Seine Lieblingskopfbedeckung, eine weiße Fellmütze mit dunklen Punkten, lag neben ihm auf der Bank auch wenn er sich heute ausnahmsweise seine Haare in Form gebracht hatte. Naja, soweit die Form alla verrücktwuscheliger Frisur dazuzählte. Seinen Kinnbart hatte er extra zurechtgestutzt, ebenso wie seine Kotletten. Sein Outfit rundeten je zwei goldene Ohrringe links und rechts und eine Halskette mit einem Langschwertanhänger ab. Ja, was sollte er sagen, er mochte die Farbe Gelb eben und etwas auffälligere Kleidung, schließlich hatte er nicht vor wie einer dieser 0815-Mensch auszusehen. Er schloss kurz die Augen und rieb sich die Nasenbrücke. Welche Gestalten er heute wohl alles treffen würde? Soweit Lamy ihm gesagt hatte, wäre am heutigen Abend alles möglich. Was sie genau damit gemeint hatte, wusste er nicht. Wie auch immer. Law war bisexuell, männliche sowie weibliche Partner kamen für ihn in Frage. Vielleicht könnte er ja wirklich endlich diese Leere in seinem Herzen füllen. Schließlich war er doch nur deswegen hier. Er hatte in letzter Zeit immer mehr mit dem Gedanken gespielt, endlich eine feste Partnerschaft einzugehen. Ob das hier der richtige Weg war seinen Traumpartner zu finden? Oder war es von Anfang an ein Fehler gewesen? Der erste Gong ertönte und sollte die Veranstaltung somit wohl starten lassen. Doch als der erste potentielle Interessent mit der Teilnehmer-Nr. 1 sich ihm näherte und sich nach einer kurzen genuschelten Entschuldigung umständlich wegen der Platzverhältnisse und einer verstrichenen Minute hinsetzte, konnte er nicht verhindern, dass seine linke Augenbraue skeptisch nach oben rutschte. Das sollte jetzt wohl doch nicht der Ernst seines Gegenübers sein, oder? Sein Blick glitt einmal gründlich über Teilnehmer Nr. 1. Er bedachte ihn aufmerksam, ließ den anderen somit warten. Nach der kurzen Musterung vermutete Law, dass sein Gegenüber männlichen Geschlechtes war, da jener sich für den heutigen Abend in einem sehr farbbetonten orangenen Anzug gekleidet hatte. Ein 0815-Mensch schien der Mann, jung oder alt, da er sein Alter nicht einschätzen konnte, wahrlich nicht zu sein. Law hatte jetzt zwei Optionen, entweder er sorgte dafür, dass der Gong auf der anderen Seite des Lokals schon bevor die 10 Minuten abgelaufen waren ertönte oder er ließ sich darauf ein und gab dem Kerl eine Chance. Das Lokal komplett zu verlassen kam leider nicht in Frage, da er sich das Gemeckere von Lamy nicht unbedingt antun wollte. Sein Sitzpartner schien durch die Ruhe zwischen ihnen immer nervöser zu werden und knetete mit seinen Tatzen in den Stoff des Tischtuches. Ja, ganz recht! Sein Partner auf Zeit hatte statt Hände eben Tatzen oder besser gesagt, egal wer es in Wirklichkeit war hatte sich wahrhaftig ein weißes, voluminöses Bärenkostüm für ein Date angezogen. So etwas war ihm noch nie untergekommen. Was tat er also? Schlussendlich siegte doch seine Neugierde und er entschied sich dem anderen eine Chance zu geben. „Hm, dir ist aber schon klar, dass du nur mehr 5 Minuten und 35 Sekunden Zeit hast dich von deiner besten Seite zu zeigen, damit ich es in Erwägung ziehen könnte dich näher kennenlernen zu wollen?“, nippte Law erneut gelassen an seinem Getränk, sein Gegenüber aber nicht aus den Augen lassend. „Ah, Entschuldigung!“, nuschelte der Bär verlegen, pausierte dann aber wieder. Er runzelte die Stirn. Der Andere schien es wohl nicht gewohnt zu sein auf ein Date zu gehen. Vermutlich deswegen auch das Kostüm, aber schon seine schüchterne Art sprach davon. Irgendwie amüsierte ihn die Idee ihn plötzlich etwas zu necken. „Du scheinst nicht so geübt im Dating zu sein, oder?“ Er schmunzelte, da das Tischtuch immer zerknitterter wurde. Sein Blick schweifte wieder nach oben. „Hä? Eh, entschuldige, nein, nicht so…“ Schon wieder hatte sich der Typ entschuldigt und es nervte ihn etwas. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Wenn ich dir auf die Sprünge helfen soll, dann wie wäre es erstmal mit deinem Namen? Mein Name ist Trafalgar Law“, schlug Law mit leichtem mürrischem Ton ob seiner anfänglichen Entscheidung vor. „Ach so, ja… Bepo.“ Und erneut folgte keine weitere Silbe über die Lippen/Schnauze des Mannes. Mit Höflichkeit konnte der Mann schon einmal nicht punkten. Er stellte sein Glas ab und verschränkte laut seufzend seine Finger und legte die Ellbogen an der Tischplatte ab. „Also gut Bepo-ya-“, wollte er gerade von sich geben, doch wurde er von seinem Gegenüber unterbrochen. „Bepo.“ Er hob die Augenbrauen. „Entschuldige, aber mein Name ist Bepo… Nicht Bepo-ya.“ Seine Augen formten sich leicht zu Schlitzen. „Das sagte ich doch! Wie auch immer, wie kommt es-“ „Entschuldige nein, du sagtest Bepo-ya. Ich heiße aber Bepo…“ Ein Knurren entkam seiner Kehle. „Deinen Namen habe ich durchaus verstanden BEPO-YA! Also nun, warum zum Teufel trägst du jetzt ein verdammtes Bärenkostüm?“, stierte Law einen Finger bestimmend auf ihn, da er endlich eine Antwort auf die Frage haben wollte, die er sich schon seit Beginn des ‚Gespräches‘ gestellt hatte. Wie er nun einen Namen prononcierte konnte dem Typen doch egal sein! Ah, ja, hatte er schon erwähnt, dass er sehr eigensinnig war? Nicht, naja, dass war er aber. Nicht umsonst hatte man ihm auf der Arbeit wegen seines mürrischen, finsteren Auftretens den Spitznamen ‚Chirurg des Todes‘, verpasst. Wenn er genervt war oder man ihm auf den Schlips trat, zeigte sich das schnell in seinem Verhalten wieder. „Entschuldige, dann eben Bepo-ya…“, murmelte der Mann im Bärenoutfit eingeschüchtert. Die Pause, die folgte schien bei seinem Gegenüber unausweichlich gewesen zu sein, jedoch wurde er nur ungeduldiger. „Sagst du es mir nun endlich, oder wie?“, grummelte er und verschränkte die Arme. „Hä? Ehm, entschuldige, was soll ich sagen? …“, überlegte er verwirrt und legte den Kopf schief. Nach weiteren Überlegungen holte er kurz Luft. „Ah, ja, also… Hallo, mein Name ist Bepo-ya…“, erwiderte dieser ‚Bepo‘, hatte er wohl gedacht, dass er verlangte, dass er seinen Namen erneut vorstellte. Law konnte sich nur den Nasenrücken reiben. Verstohlen linste er auf die Uhr. Verdammt. Es waren immer noch 2 Minuten übrig.   Er drehte den Kopf weg und fuchtelte sich plötzlich ziemlich müde fühlend in Richtung seines Gegenübers. „Humph, nein, das mit dem Kostüm…“ „Ach so, Entschuldigung. Comic Con…“ Gut, ja, er sah es ein, sein Gegenüber war alles andere als ein guter Gesprächspartner. Er seufzte und trank sein Getränk mit einem Zug komplett aus. Das leere Glas platzierte er wieder am Tisch und beäugte es. Vielleicht sollte er sich wirklich mehr Nachschub besorgen, wenn das hier heute so weiter ging. Nach einer schier endlosen Stillen erklang erneut der Gong. „Oh, schon vorüber?“ Der Bärenmann schien sich zu wundern, machte sich dann aber daran nach einer weiteren Session umständlicher Handlungen den Sitzplatz wieder zu verlassen. Law konnte ihm nur hinterherblicken. Es war ihm ein Rätsel, was jemand mit so wenig Interesse an einem Date eigentlich hier tat. Wie auch immer, das war erst Nr. 1 gewesen, aber bevor er sich Nr. 2 zuwenden würde, brauchte er mehr zum Trinken und so hob er seinen Finger, um dem Barmann seine Bestehlung aufgeben zu können… Kapitel 2: ☠ A ☠ ---------------- ☠ A ☠ Nach dem im positiven Sinn in Gedächtnis bleibenden Gespräch mit dem grünhaarigen jungen Mann, der Nr. 2 und der genauso wie er gerne sich in der Schwertkunst übte, hatte er den nächsten Kandidaten kennengelernt. Kandidat Nr. 3 war ein protziger, muskelbepackter rothaariger Möchtegern-Kleinkrimineller gewesen. Ganz recht, der Mann hatte seine ‚Berufswahl‘ ihm als erstes stolz präsentiert und hatte sogar seine Waffe, einen Revolver, auf den Tisch gelegt. Hatte das Teil sogar liebevoll gestreichelt und ihn gefragt, ob er seine Knarre denn mal halten wollte. Natürlich hatte sich Law bei solch einem Anblick sichtlich versteift und war gewillt gewesen sich zuerst schnell nach den Ausgängen umgesehen, doch hatte der Rothaarige, welcher sich im Anschluss als Eustass Kid vorgestellt hatte, ihm lasziv zugezwinkert, dass er doch keine Angst vor ihm zu haben brauchte. Der Mann im braunen Anzug, Goldkette und offenstehendem schwarzen Hemd, dessen Haare wild nach oben hin abgestanden hatten und mit einer dunklen Sonnenbrille im Haar dekoriert gewesen waren, hatte sichtlich versucht Eindruck bei ihm zu schinden, aber mehr als die 10 Minuten abzuwarten und sich selbst mit noch mehr Alkohol zu beruhigen war von seiner Seite aus nicht drinnen gewesen. Er hatte sich zwar ob des Aussehens nicht beschweren können, da er durchaus die Muskeln des anderen Mannes begutachtet hatte und auch von seinem auffälligen Look war er nicht verschreckt gewesen, aber die Art des Mannes hatte ihm auf den ersten Blick nicht gefallen. Zu arrogant und er hatte ein sichtliches Aggressionsproblem nach dem Abgang, den er sich geleistet hatte, als Law ihm nicht gleich seine Telefonnummer zugesteckt hatte. Wie auch immer, nun war Law sichtlich etwas angetrunkener, obwohl er sich bei Kandidat Nr. 4 eher zurückgehalten hatte und nur mehr Mineralwasser getrunken hatte. Das Gespräch mit jenem hatte ihn nicht mehr so verstört. Ein junger Dunkelhaariger, der sich ob des All-you-can-eat-Buffets hier eingefunden hatte. Ein ziemlich verfressener Kerl mit auffälligem orangem Cowboyhut, welcher hier im Surfoutfit, Oberkörperfrei mit roter Perlenkette mampfend vor ihm gesessen hatte. Hübsches Kerlchen, aber als sie endlich nach 6 Minuten ein richtiges Gespräch, ohne Essvorgang als Zwischenlaute, hätten anfangen können, war der Typ dann einfach mit dem Kopf auf die Tischplatte geknallt. Es war für ihn eine wunderliche Situation gewesen, jedoch als Arzt hatte er gleich nach dem Puls des anderen gegriffen und schlussendlich wegen der Schlaflaute eine Diagnose stellen können: ‚Narkolepsie‘. Der Veranstalter hatte den jungen Mann mit dem Ansteckpin Nr. 4 (un)auffällig vom Tisch wieder verschwinden lassen. Wirklich eine seltsame Veranstaltung, er konnte darüber nur den Kopf schütteln und blickte immer noch in Gedanken versunken in den Inhalt seines Glases. Langsam konnte er sich vorstellen, was seine Schwester gemeint hatte. ‚Am heutigen Abend ist alles möglich!‘ Diese Aussage traf es doch direkt auf den Punkt. Naja, schlimmer konnte es ja nicht mehr werden, oder? Law wartete also auf den nächsten Kandidaten. Soweit er es sich gemerkt hatte, würde es ein großgewachsener rothaariger Knappvierziger sein, der die Nr. 5 als Ansteckpin hatte. Er wusste es, da er wegen seines letzten Partners genügend Zeit gehabt hatte, sich flüchtig die anderen Teilnehmer anzusehen. Wie auch immer, der nächste Gong riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Sein Blick war noch starr auf den Stuhl ihm gegenübergerichtet, als jener von einer blasen Hand zurückgeschoben wurde und sich folgend ein großer, muskulöser Mann hinsetzte. Seine Augen huschten sofort über ihn, wobei sie sich von Moment zu Moment immer mehr verengten. Der Mann hatte eine braune Anzughose an, trug ein blaues Jackett alla Professor einer Uni, da es die typischen ledernen Ellbogenbereiche besaß, ein schwarzes Hemd, welches durchaus zugeknöpft war, aber dennoch zeigte es genügend Ausschnitt, sodass man eine protzige Goldkette sehen konnte. Sein Gegenüber war durchaus rothaarig, hatte sogar seine störrischen Haare flach und gesittet zur Seite gegellt und trug eine Brille, deren Brillengläser für ein Kennerauge wohl herausgedrückt worden waren. Das Jackett spannte de Mann etwas an den Oberarmen, aber das war ja auch kein Wunder, schienen die Sachen doch eindeutig nicht ihm zu gehören. Das der Typ es nur wagte hier wiederaufzutauchen und ihn auch noch für dumm zu verkaufen! Tz, echt ungeheuerlich, aber gut Law tat so als würde er nichts bemerken und beäugte den Mann weiterhin nur skeptisch und nahm einen Schluck seines Getränks. Der rothaarige Mann räusperte sich, versuchte sogar etwas die Stimme zu verstellen und lugte dann sichtlich auf das Handgeschriebene auf seiner Handinnenfläche. „Ehm, Tag. Mein Name ist… Shanks!“ Irgendwie amüsierte ihn diese Farce und er genoss es sichtlich den anderen schwitzen zu sehen, ob das wohl am Alkoholpegel lag? „Und wer bist du, ehm Sie, wenn man fragen darf?“, machte der Hüne weiter. Law schmunzelte. Der Typ war anscheinend beharrlich. Na gut, er wollte mal nicht so sein und spielte mit. Eine erneute Abfuhr konnte er ihm ja immer noch erteilen. „Freut mich ‚Shanks-ya‘. Ich bin Trafalgar Law“, stellte er das Glas ab und setzte sich etwas aufrechter hin, die Fingerspitzen aneinanderlegend. „Aha und was machst du, ah, Sie so beruflich?“ Der Andere versuchte sich sichtlich zu verstellen, doch sah es ziemlich verkrampf aus. „Ich bin Chirurg im Heart Hospital und du?“, stellte er eine Gegenfrage, da er doch sehr gespannt drauf war, was sein Gegenüber erwiderte. „Banker! Aber reden wir nicht über mich, erzähl mir doch etwas mehr über dich, mein Hübscher!“, lehnte sich der Rothaarige etwas weiter zu ihm und grinste ihn nun wohlwollend an, da es ihm wohl gefallen hatte, dass er ihm unterschwellig das ‚du‘ angeboten hatte.   Er schien sich auf einmal der Sache wohl sicher zu sein. Zu sicher für seine Geschmack. Law hob das Kinn etwas spöttisch an und verschränkte die Arme. „Du hättest dir mit der Scharade schon etwas mehr Mühe geben können, Eustass-ya. Dem Mann, dem du die Klamotten und den Ansteckpin geklaut hast, war offensichtlich ein Uniprofessor. Immerhin hängt doch sein Ausweis an der Brusttasche des Jacketts!“ Law verwies nur mit einem Nicken darauf. „Außerdem hast du vergessen deinen eigenen Ansteckpin mit der Nr. 3 von deinem Hemd zu nehmen. Aber, dass du einen rothaarigen Mann zum Platztauschen ausgesucht hast, zeugt doch wenigstens davon, dass du doch über ein wenig Grips verfügst“, spottete Law und griente den Kleinkriminellen Eustass Kid spitzbübisch an. Eustass hatte auf seine Aussagen hin die Augenbrauen verärgert zusammengezogen. „Scheiße Mann! Mir ist auf die Schnelle halt nichts Besseres eingefallen!“, wuschelte sich Kid angefressen wieder die Haare durch. „Aber du hast mir ja beim ersten Mal nicht mal richtig zugehört! Es sind eh nur 10 Mi-“, gestikulierte der Rothaarigen, doch er unterbrach ihn. „4.“ „Was?“ Nun sah er ihn etwas verdutzt an. „4! Du hast nur mehr 4 Minuten!“, verwies Law mit einem Finger auf die Uhr am Tisch. „Scheiße verdammt! Grrh, also gut, wie ich dir vorhin schon gesagt habe, bin ich ein 23-jähriger, nennen wir es jetzt eben ‚Geschäftsmann‘, obwohl ich ja von Anfang an ehrlich hatte sein wollen“, lehnte sich Kid lässig gegen die Rückenlehne. „Hast du deswegen sogar deine Knarre zum Date mitgebracht?“, fragte Law und hob eine Augenbraue. Das Gemüt des anderen hellte sich sichtlich auf und er nickte, richtete sich wieder auf. „Ja. Die ‚Flintlock‘ ist klasse. Magst du sie nochmal sehen?“ Er verneinte. „Nein danke, ich bin eher der Schwertliebhaber.“ „Ach so…“, klang der andere etwas enttäuscht. Es ließ ihn seine Unterarme wieder auf den Tisch ablegen und er lehnte sich etwas näher vor, seine Zunge schien durch den Alkoholspielgel in seinem Blut sichtlich gelockert zu sein. „Du klingst ja recht verliebt in deine Handfeuerwaffe. Vielleicht solltest du mit ihr ja mal ein Date ausmachen?“, hob er eine Augenbraue zweideutig an. Im nächsten Moment, Law hatte gar nicht so schnell schauen können, hatte Kid ihn am Kragen gepackt und ihn stürmisch an sich herangezogen. „Willst du dich etwa über mich lustig machen, Kleiner? Nur weil du so ein Sahneschnittchen bist, musst du nicht gleich so überheblich sein!“, knurrte er ihm direkt ins Gesicht, ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Er musste schlucken, doch im nächsten Augenblick war es so als würden die goldenen Augen von Eustass ihn in den Bann ziehen. So von einem starken Mann gepackt zu werden, schien seinen Körper sichtlich in Aufregung zu versetzen. Ungewollt zog sich eine leichte Röte über seine Wangen. Sein Gegenüber bemerkte es und fing an arrogant zu grinsen. „Ah, doch nicht so abgeneigt, ja? Weißt du, wenn du mir deine Nummer gibst, verspreche ich dir, dass du hiervon noch weit aus mehr haben könntest!“, blickte der Typ kurz an sich herunter, sah ihn dann aber wieder an und leckte sich lasziv über die Lippen. Aber seine Worte ließen ihn wieder ins Hier und Jetzt zurückfinden und er ergriff die Hand des anderen, drückte sie von sich, sodass er sich wieder hinsetzten konnte. „Tz! Du scheinst ja ziemlich von dir eingenommen zu sein“, schnaubte Law, obwohl er den unweigerlichen Fantasien in seinem Kopf nicht wirklich abgeneigt war. Auch Eustass setzte sich wieder. Kurz huschte sein Blick nochmal auf die Uhr, als schon auch der Gong ertönte und Kids Gesichtszüge sich entsetzt verzogen. „Scheiße!“ Dann wandte er sich wieder ihm zu. „Na was ist jetzt?“ Laws linker Mundwinkel hob sich an. „Du hast den Gong gehört. Deine zweite Chance hast du vertan, doch bevor du wieder gehen musst, würde mich ja schon interessieren was du mit dem armen Kerl gemacht hast?“ Kid grinste und erhob sich. „Der ist in einer Toilettenkabine aufs Klo gefesselt“, deutete er mit dem Daumen über die Schulter. Law musste lachen, dann verabschiedete sich der Kerl zwinkernd mit einem, „Ich bin hartnäckig mein Hübscher, und bei dir will man seine Klaue regelrecht versenken!“, von sich und ging in Richtung Bar. Erneut stieg Law leicht die Röte ins Gesicht. Dirty Talk hatte er ja schon immer gemocht, aber dieser Eustass kam ihm eher so vor, als wäre er nur auf eine schnelle Nummer aus. Law war zwar nicht abgeneigt, sahen so doch auch seine letzten ‚Beziehungen‘ aus, aber dieses Mal war er auf der Suche nach mehr. Somit war der Rothaarige definitiv nicht in der engeren Auswahl, oder? Kapitel 3: ☠ W ☠ ---------------- ☠ W ☠ Der Veranstalter hatte ihnen mitgeteilt, dass es eine 15-minütige Pause geben würde, also hatte Trafalgar Law seine Zeit sinnvoll genutzt und hatte sich in Richtung Toilette begeben, um sich nach den Unmengen an Flüssigkeit, die er heute schon zu sich genommen hatte, zu erleichtern. Gerade in diesem Moment war er damit beschäftigt sich die Hände zu waschen, da es für ihn einfach zur ordentlichen Sitte gehörte, dies nach einem Toilettenbesuch zu machen. Er verzog sichtlich das Gesicht, wenn er nur daran dachte, dass manche Leute es eben nicht taten und ihre bazillenverseuchten Hände ihm dann entgegenstreckten. Echt widerlich, aber für solche Fälle hatte er ja immer ein kleines Fläschchen Händedesinfektionsmittel dabei, welches er nun zückte, um seine Hände, die er vorher abgetrocknet hatte, ausgiebig einzureiben. Dabei dachte Law aber noch einmal über die vergangenen Teilnehmer nach. Der Opa alias Kandidat 78, eine seltsame Nummer, die wohl eher sein Alter wiedergespiegelte, hatte ihn echt in Bedrängnis gebracht! Wäre nicht auszudenken gewesen, wenn der ihn angemacht hätte. Er schüttelte den Kopf. Nein, also das war ihm dann doch etwas zu alt, auch wenn dieser 'Garp' sich für sein Alter echt noch gut hatte halten können. Auch schien er den Schwarzhaarigen, der als viertes heute an seinem Tisch gesessen hatte, sogar zu kennen. Irgendwie amüsierte ihn die Idee Großvater und Enkel seien beide zu gleich auf der Suche nach dem Traumpartner oder eben jemanden für eine gewisse Zeit. Er konnte ja nicht wissen, welche Beweggründe die anderen Teilnehmer des Speed-Datings hatten. Sein letztes Gespräch vorhin mit diesem Grünhaarigen, der mit dem Piercing in der Nase, hatte ihm durchaus gefallen. Bartolomeo hatte ihm wahrlich das Ego etwas aufpoliert. Immerhin gab man nicht alle Tage ein Autogramm und wurde angeschmachtet, naja jedenfalls nicht auf diese Weise. Liebäugelein kannte Law zur genüge, obwohl es ihn ja manchmal echt wunderte, wie oberflächlich die Leute sein konnten. Würde er nur halb so gut aussehen - in der Tat, er wusste, dass er ein attraktiver Mann war - würden ihn die Frauen, meist Krankenschwester oder Patientinnen nicht so hinterhergucken, da er nicht gerade von sich selbst sagen konnte, dass er einen angenehmen Charakter hatte. Er war nicht überaus freundlich, sondern machte das was von ihm als Chirurg verlangt wurde. Hatte er mal ein Patientengespräch zu führen, berief er sich auf die nackten Tatsachen und kümmerte sich kaum um die emotionalen Belange seiner potentiellen nächsten 'Kunden'. Ja, er sah sie manchmal sogar nur als Nummern an, dessen Zahl er zu seiner Operationsstatistik hinzufügen konnte. Aber herzlos war er ja auch nicht, schließlich verwies er seine Patienten doch immer gleich daraufhin, dass für eine Therapiestunde die hiesigen Psychotherapeuten des Heart Hospitals zuständig waren. Suchten manche dennoch nach einem Gespräch mit ihm, bombardierte er sie mit medizinischen Fremdwörtern, überforderte sie regelrecht, sodass die Leute meinst gar nichts mehr erwidern könnten. Law hatte dann meist Ruhe, aber trotz seiner Art schienen die Leute es wohl nicht abzuschrecken, sich nach solchen 'Kundengesprächen' doch von ihm operieren zu lassen. Er schmunzelte sich selbst im Spiegel zu. Warum sollten sie auch nicht, immerhin war er der Beste in seinem Job. Die kaum vorhandenen Todesfälle in seiner Statistik zeugten nur davon. Aber gut, er sollte sich heute außerhalb der Arbeit nicht mit der Arbeit beschäftigen. Auch Lamy sagte das immer wieder zu ihm. Sie war meist auch der Grund warum er sich gezwungen sah, auch mal ‚Unternehmungen sowie andere in seinem Alter‘, zu unternehmen, so jedenfalls laut seiner Schwester. Deshalb war die Gute richtig aus dem Häuschen gewesen, als er sie in ihrer kleinen Mietwohnung aufgesucht hatte, um sich Rat bei ihr in seiner aktuellen Herzensangelegenheit zu suchen. Sie war sofort Feuer und Flamme gewesen und war in ihr Zimmer gestürzt, um mit etwaigen Proschüren oder Ähnliches mit Aufzeichnungen von Datingwebseiten zurückzukommen, aber auch unter anderem mit einer in der diese Speed-Dating-Veranstaltung abgebildet gewesen war. Law konnte über sich selbst immer noch den Kopf schütteln, dass Lamy es wirklich geschafft hatte, ihn dazu zu bringen hieran teilzunehmen. Aber gut, so schlecht war es nun auch wieder nicht. Jedenfalls hatte er es sehr sympathisch empfunden, dass dieser 'Killer' versucht war, das Chaos hinter seinem rothaarigen Freund wieder zu beseitigen. Solche Freundschaften bewunderte er. Jemand, der trotz der offensichtlichen Macken doch zu einem hielt, gab es ja bekanntlich selten. Wobei, da fiel ihm ein, was wohl dieser Eustass wohl gerade tat? Ob er sich schon wieder einen neuen, ausgeklügelten Plan zurechtlegte? Die in schwarz gehaltenen Toilettenkabinen waren bekanntlich ja wieder frei. Der Gedanke amüsierte ihn und er musste grinsen, schüttelte dann aber kurz den Kopf, richtete sich noch den Kragen seines gelben Hemdes zurecht und war eigentlich drauf und dran sich umzudrehen, um die Toiletten wieder zu verlassen, doch im Augenwinkel fiel ihm etwas auf und er knitterte leicht die Augenbrauen. Wenn man vom Teufel sprach. Er räusperte sich, um den rothaarigen Mann, der relaxt seitlich mit verschränkten Armen an der Wand lehnte, dazu zubringen damit aufzuhören seinen Arsch so gründlich zu inspizieren. “Eustass-ya. Was kann ich für dich tun?“ Ein anzügliches Grinsen bildete sich auf den Gesichtszügen des Mannes noch ehe er sich die Mühe machte seine Augen von seinen unteren Regionen zu nehmen, aber nur damit dieses funkelnde Gold ihm im nächsten Moment kurz die Sprache verschlug. “Oh, da würde mir so einiges einfallen, was du/wir tun könnten“, stieß sich der Rothaarige von der Wand ab und kam etwas näher. Er musste schlucken, denn die rauchige Stimme des Mannes war für seine Ohren alles andere als gut. Wie lange war sein letztes Mal eigentlich schon her? Wenn Law sich nicht daran erinnern konnte, bestimmt schon mehrere Monate. War das auch der Grund warum er jetzt sehen wollte, was der andere vorhatte? Seine Hände verkrampfen sich merklich um den Waschbeckenrand, während seine grauen Augen Eustass fixiert im Blick behielten, als er langsam Schritt für Schritt wie ein Jäger auf seine Beute auf ihn zu trat. Der Gedanke verursachte unweigerlich, dass ihm ein kribbelnder Schauer über den Rücken hinunterlief. Besser er ergriff die Flucht. Doch leider wollte sein Körper nicht reagieren und so erreichte der rothaarige Hüne ihn, stellte sich hinter ihn, legte provokant seine Hände links und rechts auf seine Hüften und beugte seinen Kopf etwas vor, um ihm lüstern ins Ohr zu hauchen. “Ah, ich kann es richtig in deinem Blick sehen, wie sehr du es doch wollen würdest, dass ich dich jetzt, gleich hier, nehmen würde! Oder anderweitig verbotene Dinge mit dir tue“, biss Eustass ihm dann sogar leicht ins Ohrläppchen und er konnte sich den leisen Aufstöhner nicht verkneifen, legte sogar den Kopf etwas schief. Eine Einladung, wie Eustass gleich empfand und fing an ihn mit sanften Küssen über seiner Halsschlagader zu malträtieren. Law schloss kurz die Augen, doch rang er damit sich nicht komplett gehen zu lassen. Nein, er war nicht wegen eines Abenteuers hier. Er wollte was Ernstes, eine echte Beziehung. Jedenfalls redete er es sich ein, dass er das wollte, aber jetzt gerade war er sich da nicht so sicher. “Glaubst du echt, hm, ich bin so leicht zu haben, Eustass-ya?!“, keuchte er trotz allem im Widerstand. “Kid“, grummelte jener zurück und ließ eine Hand nach vorne über seinen Bauch fahren, um sie spielerisch über seinem Sixpack gleiten zu lassen. Ja, er schaute auf seine Figur - trotz der vielen Arbeitsstunden - und besuchte des Öfteren ein Dojo in der Stadt, doch würde er demnächst vielleicht in ein anderes wechseln. Es täte sich je nachdem dann wohl zeigen, aber nun sollte sich sein Hirn und vor allem sein Körper langsam wieder unter Kontrolle haben. “Was hast du gesagt?“, atmete er schon etwas schwerer, hielt aber zugleich die Hand des Mannes auf, noch tiefer zu wandern. Eustass knurrte und blickte kurz hoch, suchte seinen Blick im Spiegelbild. “Du sollst mich 'Kid' nennen!“ Seine herrische Art ließ ihn schmunzeln, doch verengten sich bald darauf seine Augen. “Du solltest eins wissen 'Eustass-ya': Ich lasse mir keine Befehle erteilen, also nimm jetzt deine Griffel von mir oder du wirst mich noch kennenlernen!“ Seine Stimme war eisern und wenn der Mann klug war, würde er ihn nicht unterschätzen. Eustass fing an süffisant zu grinsen. “Oh, kennenlernen würde ich dich definitiv gerne.“ Seine Worte waren mehr als nur zweideutig und dazu leckte er kurz demonstrativ einmal über seinen Hals. Es passte ihm nicht, dass der andere sich dachte Freiheiten bei ihm herauszunehmen, also wollte er gerade mit der Hand nach seinem Kopf greifen, doch darauf schien der Mann nur gewartet zu haben und griff wiederum nun provokant, mit der nun wieder freien Hand, in seinen Schritt. Er hielt inne und keuchte auf, seine Augen etwas geweitet. “Na lass mal sehen, was du dort unten so Schönes hinter diesen engen Hosen, die wohlgemerkt deinen süßen Arsch hervorragend zur Geltung bringen, versteckt hast!“, drückte seine Pranke einmal grob zu. “Hm, ich sehe schon. Auch noch gut bestückt, der hübsche Kerl…“ Langsam und genüsslich fing der Rothaarige erneut an ihn mit Küssen an seinem Hals, aber auch an seinem Nacken, da er ihm die Kleidung etwas verzog, zu quälen, während er zu seinem Leid auch noch anfing ihn untenrum, durch die Hose, zu bearbeiten. Er stöhnte, langte aber mit beiden Händen schnell nach der Übeltäterhand. “E-Eustass-ya! Verdammt, hör damit auf! W-wir sind hier in einer öffentlichen T-toilette“, erboste er sich keuchend, konnte aber seine Körperreaktionen, die langsam sein Blut immer mehr nach unten orderten, nicht verhindern. Shit! Der Mann wusste echt was er tat. “Hm, dann geh'n wir einfach in eine der Kabinen. Hm, ah, was sagst du? Dir gefällt es doch, wenn ich dir einen runterhole, nicht? Oder würdest du doch lieber hiervon etwas kosten wollen?“, stemmte der Mann plötzlich sein Becken gegen sein Hinterteil, wobei er dessen eindeutige Reaktion, die Law offensichtlich auf den anderen verübte, in der Hose spüren konnte. Er ächzte auf und musste sich leicht etwas vornüberbeugen. Den Rothaarigen schien es sichtlich zu gefallen, wie er es doch schaffte ihn geil auf sich zu machen, schob er nun auch noch ein Bein zwischen seine hindurch, um den Druck auf seine Lenden noch etwas zu erhöhen. “Hm, ah“, entkam es ihm, doch dann richtete er sich wieder etwas auf, um mit nur einem geöffneten, böse funkelnden Auge Eustass wieder im Blick zu haben, “i-ich habe dich gewarnt!“ Im nächsten Moment schlug er seinen Hinterkopf dem rothaarigen Mann frontal ins Gesicht, ließ ihn taumeln und ob des Schmerzes einer vermutlich angeknacksten Nase aufschreien, nur um ihm dann gleich noch wütend auf den Fuß zu treten und ihm auch noch den Ellbogen zwischen Rippenbogen und Becken zu rammen. Der Mann fiel trotz seiner stämmigen Größe, wie ein Streichholz zu Boden und wandte sich leicht jaulend, wegen der ihm zugefügten Schmerzen. Law wiederum drehte sich um, bedachte den Mann mit störrischem, herabwürdigendem Blick, schnaubte kurz auf, drehte sich dann aber wieder um, um seine Kleidung in Ordnung zu bringen beziehungsweise sein Aussehen zu kontrollieren. Immerhin musste er doch wieder an den Tisch und potentielle Kandidaten analysieren. “Ich hatte dich gewarnt, Eustass-ya. Aber wer nicht hören will, muss eben fühlen!“, grummelte er und zupfte sich noch das ein oder andere Haar zurecht. Ja, so könnte er wieder unter Leute. Er nickte, doch dann fielen seine Iriden wieder auf das eigentliche Problem, welches sich dank der klasse Vorarbeit, gebildet hatte. Es war wohl besser, das Hemd nun außerhalb des Hosenbundes zutragen, um die kleine Erhabenheit besser kaschieren zu können. Gesagt, getan, auch zog er sich noch den Hosenschritt etwas zur Seite, ignorierte den stöhnenden Rothaarigen am Toilettenboden und trat dann erhobenen Hauptes wieder in den Gastraum des Lokals. Zusammen mit dem Erklingen des Gongs und der wohl nächsten Teilnehmerin, kam er pünktlich wieder bei seinem Platz an, doch musste sich gleich etwas wundern, da er die orangehaarige Frau bereits schon kannte, naja, gewisse Bereiche von ihr. Sein Mundwinkel hob sich trotz den zuvor erlebten Strapazen etwas an. “Nami-ya, was bringt dich denn hierher? Hätte nicht gedacht, dass man dich auf solchen Veranstaltungen antreffen würde“, machte er auf sich aufmerksam. Die Frau, die gerade dabei gewesen war, sich ob des fehlenden Tischteilnehmers umzusehen, blickte nun mehr als überrascht zu ihm hoch. “Law? Oh mein Gott, Law, du bist es echt?“, drückte sie ihm schnell ein Küsschen auf die Lippen. Das kannte er schon von ihr, die Frau mochte es einfach so viel Körperkontakt wie möglich herzustellen. Er nickte bloß und deutete auf den Sessel, nahm dann aber auch selbst Platz. Schnell setzte sie sich hin, überschlug ihre nackten Beine, drehte sie aber seitlich weg, damit er die Vorzüge immer noch genießen konnte und sie nicht vom Tischtuch verdeckt wurden. Er musste grinsen und fuhr sich kurz durchs Haar. Ja, so kannte er die Kleine. Immer versuchte sie jedmögliches Potential auszuschöpfen, um die von ihr gewünschte Aufmerksamkeit zu erlangen. “Wow, das ist ja mal eine Überraschung, jemanden wie dich mal unter so vielen Leuten zu finden. Also, was bringt dich zu so einer, für dich mehr als unüblichen, Veranstaltung?“, schob sie auffällig ihre langen Haare zurück, damit ihr Dekolleté noch besser zur Geltung kam. Heute hatte sie ein elegantes violettes Abendkleid an, hatte aber auch zur hübschen Verzierung etwas Goldschmuck in den Haaren. Wirklich eine hübsche Frau, dessen Gesellschaft er hin und wieder zu genießen wusste. “Was bringt jemanden wohl dazu an so etwas teilzunehmen?“, stellte er eine Gegenfrage und legte den rechten Arm auf die Tischplatte, sich etwas zurücklehnend, da er doch noch etwas erschöpft war. “Die wahre Liebe?“, vermutete sie und legte halblächelnd ihr Kinn auf den ihren linken abgestützten Arm auf. Er zuckte leicht mit dem Schultern. “Was echt jetzt?“ Dieser Umstand schien die Dame wohl zu überraschen. Naja, nicht verwunderlich. Sie schien ihn ja nicht anders als nur als Playboy zu kennen, immerhin hatten sie bei ihren Treffen bedeutend andere Dinge zu tun, als zu reden. Wie nannte man das? Was waren sie noch gleich? Im Slang wohl so etwas wie 'Fickfreunde', gut 'Fickbekannte', denn außer ihren Namen wusste er gar nichts über sie. Sie streifte sich eine ihrer Haarsträhnen etwas zur Seite, wandte die Augen kurz ab und schien zu überlegen. “Das heißt also, ich sollte mich von meiner besten Seite zeigen, um bei dir punkten zu können, damit du es ihn Erwägung ziehen könntest mich auch mal außerhalb des Schlafzimmers kennenzulernen?“, sah sie ihm wieder in die Augen. Er richtete sich wieder etwas auf, legte die Fingerspitzen aneinander und blickte kurz zur Uhr, um der Frau folgend wieder in die dunkelroten Augen zu sehen. “In der Tat könntest du das, aber du hast dafür nur 7 Minuten Zeit“, grinste er spitzbübisch. Sie nickte. “Gut, also ich bin 20 Jahre jung, aber das weißt du ja, immerhin war das doch deine erste und fast schon einzige Frage nach meiner Person. Wie sagtest du? 'Nur Volljährige kriegen von dir die Erlaubnis deinen Namen stöhnen zu können!'“ Sie schmunzelte und er musste leicht auflachen. “Ja, das klingt nach mir, aber hey, besser Vorsicht als Nachsicht, nicht? Haha, aber gut, Nami-ya, was machst du so beruflich oder studierst du noch?“, fragte er interessiert. Sie nickte und fing an mit der Tischdeko zu spielen. “Ja, Meeresgeografie. Ich habe vor einmal im Leben, um die Welt zu segeln und dann selbst eine Weltkarte zu zeichnen“, errötete sie leicht. Es überraschte ihn, dass die Frau so große Pläne hatte, doch machte sie das nur noch interessanter und vielleicht sollte Law sich es ja doch überlegen, sich mehr mir ihr zu beschäftigen. Vielleicht hatte er seine(n) Traumpartner/-in ja schon längst gefunden, doch nur nicht wirklich zur Kenntnis genommen. Im Bett, da waren sie schon mal kompatibel, also kein schlechter Startpunkt. Er musste leicht grinsen, während er so in Gedanken schwelgte, doch plötzlich verspürte er eine verdächtige Bewegung unter dem Tisch, die sich doch stark danach anfühlte als würde der Fuß der Orangehaarigen ungeniert an seinem besten Stück reiben. Geschockt sah er nach unten, hob die Tischdecke etwas an. Tatsache, Nami tat genau das, was er vermutet hatte. “Dachte ich es mir doch. Männer wie du, sehen normalerweise auf ihr Aussehen und würden nur aus einem einzigen Grund das zerknitterte Hemd über der Hose tragen. Hm, soll ich es mir mal ansehen?“, raunte sie ihm zu, während sie seinen ohnehin schon erigierten Penis, jetzt erst recht in die Senkrechte brachte. “Nami-ya, was soll das?“, schnappte er aufgebracht nach Luft, doch da ließ sie demonstrativ schon gespielt entrüstet die Serviette fallen und schlüpfte unter den Tisch, um sie eigentlich wieder aufzuheben, nur leider schien die Dame seinen Hosenschlitz mit zu vor Genannter zu verwechseln. Seine Augen weiteten sich wegen des Lautes des Reißverschlusses, aber auch seine Hände verkrampften sich an der Tischkante als er nun plötzlich nicht nur ihre geübten Finger spürte, sondern auch ihren warmen Mund um seinen Freudenspender. Scharf zog er die Luft ein. Was war denn auf einmal in die Leute gefahren, dass sie ihm auf einmal so voller Tatendrang an die Wäsche wollten? Er wusste es nicht, aber sein Gehirn schien im Augenblick auch nicht wirklich produktiv arbeiten zu können, um darüber zu philosophieren. Scheiße! Ihre Lippen, ihre Zunge waren wie immer der Wahnsinn und er bemühte sich echt, ein Stöhnen zu unterdrücken. Er konnte die Frau nicht mehr stoppen, wusste er doch selbst, dass er es nicht mehr lange aushalten konnte. Vielleicht wäre es doch sinnvoller gewesen, sich des Problems vorher zu entledigen, aber bei Gott, wer erwartete schon bei einem Speed-Dating erstens befummelt und zweitens einen geblasen zu bekommen? Ein doch lauteres Ächzen entkam seinen zusammengepressten Lippen und er stützte sich etwas heftiger auf die Tischplatte, ließ sie etwas wackeln. Der ein oder der andere Tischnachbar sah kurz zu ihm, wie er mit einem geschlossenen Augenlid bemerkte und sich deswegen die Speisekarte schnappte, sie aufschlug, um so das eigentliche Vorgehen, aber vor allem seine Reaktionen besser verstecken zu können. “Verdammt Nami-ya!“, flüsterte er gepresst Richtung Tisch, doch das brachte sie nur dazu, den Unterdruck mit ihrem Mund nur noch zu verstärken und ihm so endgültig den Rest zu geben. Er bäumte sein Becken von seinem Sitz aus nach vorne und spürte regelrecht, wie sich die angestaute Lust der letzten Monate aber vor allem der letzten halben Stunde in den Mund seiner ab und an Bettgespielin entlud. Law stöhnte laut, aber doch dumpf durch seine vor den Mund platzierte Hand auf. “Hmm, ah…“, schnaufte er außer Atem, “na sieh mal einer an… die haben sogar mein Lieblingsessen, einen pazifischen Barsch!“ Er versuchte trotz all dem die Situation noch zu retten, während im selben Moment auch endlich der Schlussgong ertönte. Gott, er hoffte echt, dass dieses kleine Stelldichein niemand mitbekommen hatte. “Ah, da schau her. Gut für dich und ich habe sogar wieder meine Kontaktlinse wiedergefunden, die mir bei der Suche nach der Serviette urplötzlich herausgefallen ist“, kniff die Frau, die sich wieder unter dem Tisch hervor erhob, gespielt mit extra lauter Stimme das linke Auge zu, während sie sich noch kurz den Mundwinkel mit der Serviette sauber tupfte. Er senkte die Speisekarte und sah die Frau mit verengten Augen böse an, dabei einen leichten Rotschimmer auf den Wangen habend. “Ja, das ist super“, zischte er ihr zu, während sie sich langsam wieder erhob. “Hm, hat mich wie immer gefreut, Law. Melde dich, wenn du nochmal ein ausgiebiges ‚Gespräch‘ führen willst“, zwinkerte sie ihm zu und ging mit schwingenden Hüften von Dannen. Sich den Hosenstall wieder unbeobachtet hochziehend und mit skeptisch erhobener Augenbraue, sollte er sich die mögliche ‚Beziehung' mit so einer Frau wohl doch erst mal gründlich überlegen… Kapitel 4: ☠ I ☠ ---------------- ☠ I ☠ „Nein! Nein, du brauchst dich gar nicht so unschuldig hinzustellen und mit einer reinen Entschuldigung ist es auch nicht getan!“, schimpfte Law, während er immer noch an seinem Tisch saß. Man hätte meinen können er würde Selbstgespräche führen, da er bei seinem vermutlichen Monolog auch ausreichend seine Hände zum Gestikulieren verwendete, doch wenn man genauer hinsah, konnte man den schwarzen Ohrstecher mit einem gelben grinsenden Smiley-Logo an der Außenseite sehen, den er im Ohr hatte. Er hatte also durchaus noch alle Tassen im Schrank, fragte sich nur noch wie lange, denn langsam entpuppte sich diese Veranstaltung zu einem Treffen der anonymen Irren. „Nein Lamy! Deine Rechtfertigung, dass ich doch derjenige war, der dich um Rat gefragt hatte zieht nicht!“, schüttelte er den Kopf und fing mit den Fingerkuppen der rechten Hand an auf dem Tisch herum zu klopfen. „Du hast mir die Veranstaltung doch nahegelegt! Und woher hattest du diese Broschüre überhaupt?“ Er musste nun doch mal nachfragen, denn irgendwie war ihm der Veranstalter, der kurz vorhin diesen Kettenraucher ‚Smoker-ya‘ von seinem Tisch abgeführt hatte, bekannt vorgekommen. Langsam schien ihm hier ein Verdacht aufzukeimen. „Von einem Patienten?“ Law glaubte er hätte sich verhört, doch nein, sie bestätigte es ihm noch einmal, dass sie den Flyer zur Speed-Dating Veranstaltung von einem der Patienten im Heart Hospital hatte, den sie nach seiner Herzoperation, die er selbst offensichtlich durchgeführt hatte, gesund gepflegt hatte. Die Puzzleteile schienen sich langsam zusammenzusetzen. Deshalb war der große Blonde mit dem verrückt angemalten Gesicht ihm so bekannt vorgekommen. Er konnte sich noch gut an den Fall erinnern, da er sich als eine wahre Herausforderung an seine Operationskünste dargestellt hatte. Der Mann, nun wohl der Veranstalter von diesem extravagantem Speed-Dating, hatte über Jahre hinweg unter einer sehr seltenen Herzkrankheit gelitten, die sogar den Beinamen ‚Ope Ope no Mi‘ trug, was so viel wie, ‚nicht zu operieren‘ hieß. Doch er hatte es geschafft und hatte ihm ein neues Leben geschenkt. Damals war die wundersame Heilung in allen Zeitungen gestanden. Ein kurzes, selbstgefälliges Schmunzeln breitete sich auf seinen Zügen aus. Ja, er war und blieb nun mal der Beste! Wie auch immer, er hatte nicht gewusst, dass das ‚Death‘ ihm gehörte. Die Welt war manchmal wahrlich klein. Er schüttelte den Kopf, um wieder ins Hier und Jetzt zu gelangen, während Lamy ihm ein Ohr abgeknabbert hatte, wie süß sie doch den großen Tollpatsch fand und wie toll er doch mit den leukämiekranken, teils blassen Kindern umgegangen war, als er sie mit seiner auffälligen Erscheinung mit geschminkten Gesicht, da er wohl vorher sich von ihr ihre Schminksachen geliehen hatte, doch beglückt und zum Lachen gebracht hatte. „Ja, ja. Dieser Cora-san-Typ ist super toll, schon verstanden! Schwing deinen Hintern doch hierher und frag ihn ob er mal mit dir ausgehen würde. Er ist nur knappe 10 Jahre älter als du und du könntest es echt mal vertragen, dass man dir die Flausen aus dem Kopf- “, motzte er dazwischen, überdrehte die Augen, wurde aber von seiner besseren Hälfte unterbrochen, die er wohl nun auch verärgert hatte. „Ich soll mich locker machen? Dein Ernst? Oh, du weißt ja nicht, wie viel Dampf ich bereits schon abgelassen habe!“ Seine Schwester wollte ihre Schuld wohl einfach nicht einsehen. Er hatte sie gleich nach seinem Gespräch mit dem Kettenraucher angerufen, um ihr mal seine Meinung zu dem Treffen, aber vor allem, zu ihrer ach so tollen Idee, hieran teilzunehmen, mitzuteilen, aber sie schaltete wie so oft einfach auf stur. Doch was sie konnte, konnte er auch und Lamy wusste genau, wenn er sauer war, war mit ihm nicht gut Kirschen essen. Sie hatte den gefährlichen Ton in seiner Stimme heraushören können und war plötzlich wieder so lieb wie sonst auch, schien geradewegs schon vor ihm kuschen zu wollen. „Wieder gutmachen? Oh, du wirst es ja so was von wieder gutmachen, dass schwöre ich dir, meine Kleine!“, zeigte sich trotz seines genervten Gemüts ein kleines, böses Grinsen auf seinen Gesichtszügen. Ja, und er hatte schon eine hervorragenden Idee. „Weißt du was, Lamy? Ich sehe du willst Reue zeigen, also werde ich mal nicht so sein. Was hältst du davon dieses Wochenende gemeinsam den Zirkus ‚Barto Club‘ zu besuchen und die Differenzen über dieses Streitgespräch zu glätten?“ Es amüsierte ihn wie leicht er seine kleine Schwester doch um den Finger wickeln konnte. Sie freute sich natürlich riesig darüber, dass er mit ihr mal einen Ausflug machen würde und sie versprach ihm sogar sein Lieblingsessen mitzubringen. „Gut, mach das. Hm, kein Brot. Ja, schon gut, ich werd’s überstehen. Nein, ich bin dir nicht mehr böse, keine Sorge…“ Hätte sie ihm jetzt ins Gesicht schauen können, hätte sie das böse Funkeln in seinen Augen sehen können. „Ist gut, ja, danke, bis dann!“, legte er auf und atmete trotz allem sich richtig gut fühlend aus, denn er verspürte eine wahre Vorfreude, wenn Lamy erkennen würde, welchen Fehler sie gerade mit der Zusage zum Zirkusbesuch gemacht hatte. Ja, er freute sich wirklich auf ihren Gesichtsausdruck, wenn sie als Zuschauerin aus dem Publikum natürlich ‚völlig ungeplant‘ aufgerufen würde. Sein Grinsen wurde breiter, wenn er daran dachte, wie sie sich dann als ‚Opfer‘ bei der Messerwerfershow des Grünhaarigen Zirkusartisten, der heute schon einer der Kandidaten des Speed-Datings gewesen war und der ihm als Dank für sein Autogramm zwei Eintrittskarten überreicht hatte, wiederfinden würde. Er lehnte sich auf der Sitzbank zurück und legte die Fingerkuppen aneinander. „Ausgezeichnet! Wirklich ausgezeichnet!“ …   ~~~ Was Dr. Trafalgar Law aber nicht wusste war, dass er von einer Überwachungskamera genau in Augenschein genommen wurde und dass schon den ganzen Abend über. Ein Honigkuchenpferdegrinsen, welches auf dem Gesicht eines blonden, fast als Clown geschminkten Mannes saß, griente den Monitor vor sich liebevoll an. „Ach, mein kleiner Chirurg. Es freut mich, wenn du wieder etwas gefunden zu haben scheinst, worüber du dich amüsieren kannst. Wenn du wohl gerade angerufen hast?“ Er hätte es zu gerne mitangehört, nur leider wäre es gegen das Gesetz jemanden abzuhören, doch mit den Überwachungskameras, die eigentlich die Sicherheit der Gäste gewährleisten sollten, konnte er wenigsten ein Augen auf seinen Schutzengel haben. Er war ihm immer noch unglaublich dankbar und er hatte damals seiner Pflegerin Lamy, ein süßes Ding, die Broschüre für ihren Bruder mitgegeben, da sie sich immer darüber beschwert hatte, dass er nie wirklich unter Menschen ging und so überhaupt nicht seine große Liebe finden würde. Es hatte gedauert, aber als Lamy ihm vor ein paar Tagen mitgeteilt hatte, da sie seit damals immer noch telefonisch in Kontakt geblieben waren, dass Law dieses Mal teilnehmen würde, hatte er sich gleich etwas ganz Besonderes für den jungen Mann einfallen lassen. Nur für ihn, hatte er diese ‚Alles ist möglich‘-Version einer Speed-Dating Veranstaltung kreiert. Trafalgar Law sollte damit eine breite Paletten von mögliche Kandidaten haben und sich somit den optimalen Traumpartner aussuchen könnte, immerhin hatte er ja nicht genau gewusst, was der Arzt mochte oder auf was für ein Geschlecht er stand. Er kicherte beglückt in die Hände. „Hihi, ich bin gespannt, ob dir Kandidatin Nr. 12 zusagen wird.“ Doch der Veranstalter wurde genau in diesem Moment abgelenkt, da es an seiner Bürotür klopfte. Er war aber nicht genervt oder erzürnt darüber. Nein keineswegs, denn er hatte den Besuch bereits erwartet. „Ja bitte?“ Die Tür öffnete sich und ein breitgebauter, rothaariger Mann mit Papierschnipsel in der Nase trat ein. „Man hat mir gesagt, ich soll hier oben mal antanzen“, sagte er missmutig, sah sich dabei aber ausreichend in seinen Büroräumen in der obersten Etage des Death um. Eustass Kid musste pfeifen. „Chiu~, das nenn ich mal ‘ne Bonzenbude, Alter!“ „Ja, schön, wenn Ihnen das Ambiente zusagt. Kommen Sie doch rein, Mr. Eustass. Nehmen Sie Platz!“, deutete er auf den freien Stuhl vor seinem Schreibtisch. Der Rothaar hob skeptisch eine Augenbraue. „Was willst du von mir? Ich habe besseres zu tun, als mich hier oben, von dir belehren zu lassen, dass man niemanden auf den Toiletten einsperren darf oder-“ Mit einer wegwedelnden Hand und mit einem Kopfschütteln unterbrach er den aufbrausenden Mann. „Nein, hatte ich nicht vor, mein Lieber. Ich bewundere sogar Ihre Hartnäckigkeit und wollte Ihnen einen Vorschlag machen. Mein Name ist übrigens Rocinante, doch die Leute hier kennen mich als ‚Corazon‘“, stellte er sich vor und schien mit dem Wörtchen Vorschlag wohl die Neugierde des Kleinkriminellen geweckt zu haben. Er fing an zu grinsen und trat näher. „Ach ja? Was sollen der Vorschlag beinhalten?“, ließ er seinen schweren Körper auf den Stuhl plumpsen. Kid dachte dabei wohl schon an mögliche Geschäfte, doch Corazon pries ihm etwas ganz anderes an. „Keine krummen Dinger, wie Sie vielleicht erwarten“, schüttelte er den Kopf und lehnte sich im Sessel zurück, „nein, ich möchte nur wissen, wie sehr Sie an einer echten Beziehung zu diesem hübschen Kerlchen hier interessiert sind?“ Dabei drehte er den Monitor vor sich um, damit der rothaarige Mann, Law an seinem Tisch sitzen sah, an dem in diesem Moment eine großgewachsene, hübsche, schwarzhaarige Dame heran trat…   ~~~ Erneut ertönte der Gong und riss Law damit wieder aus seinen schönen, kleinen Racheplänen. Ihm gegenüber saß schon bereits eine dunkelhaarige Frau, die höchst beschäftigt damit war sich etwaige Notizen zu machen. Er runzelte die Stirn, da er sie gar nicht bemerkt hatte und richtete sich im Sitz auf, nahm dabei das Earphone aus dem Ohr und verstaute es in der Brusttasche seines gelben Hemdes. Das Jackett hatte er mittlerweile ausgezogen und über die Lehne hinter sich gelegt. „Oh, wie ich sehe, haben Sie sich nun doch zu einem Gespräch mit mir entschieden. Das freut mich“, bemerkte die Frau, sah ihn beim Reden aber nicht an, sondern machte sich noch eine weitere Notiz in ein schwarzes Büchlein. Er hob eine Augenbraue und wollte schon etwas erwidert, aber da streckte sie ihm schon ihre Hand hin, in der sie aber weiter noch ihren Kugelschreiber hielt. „Mein Name ist Nico Robin und Sie sind der berühmte Herzchirurg Dr. Trafalgar Law. Habe ich Recht?“ Jetzt sah sie ihn doch kurz an und weil sie ihn augenscheinlich erkannt hatte und damit schon sein Ego gestreichelt hatte, musste er grinsen. Er nahm ihre Hand und schüttelte sie. „In der Tat, der bin ich. Mich freut es auch Ihre Bekanntschaft zu machen Ms. Nico Robin.“ Der Händekontakt hielt nicht lange an. Geschäftigt senkte sie wieder ihren Kopf und machte sich weitere Notizen. Law faltete die Hände und legte sie aufs Tischtuch. „Sie sehen sehr beschäftigt aus. Sagen Sie mir nicht, Sie haben sich ihre Arbeit zu einem Speed Date mitgenommen?“, amüsierte er sich, wohl wissend, dass er genau dasselbe machen würde, wenn er nur könnte. Aber sein OP-Saal war leider nicht einklappbar und einfach so mitzunehmen. Zu schade… „Gut erkannt. Nur anders als Sie bin ich beruflich hier.“ Die Frau sah wieder hoch, suchte direkt nach dem Augenkontakt mit ihm. Die Frau hatte ein sehr souveränes Auftreten. Das gefiel ihm. „Ich bin Journalistin und möchte einen Artikel über dieses Treffen hier schreiben. Also Mr. Trafalgar-“ „Law“, unterbrach er sie. Sie nickte und blickte wieder auf ihr Schreibwerk. „Alles klar, dann Law… Dürfte ich Ihnen ein paar Fragen hierzu stellen?“ Er lehnte sich gelassen zurück. „Hm ja, das dürfen Sie. Immerhin ist das ja der Sinn eines Speed-Datings. Man stellt sich gegenseitig Fragen, nicht?“ Law konnte das kleine Zucken an ihrem Mundwinkel erkennen und musterte sie zufrieden. „Das ist wohl wahr. Nun gut Law, warum nimmt ein so erfolgreicher Arzt wie Sie es sind an so einem Treffen teil?“ „Hmpf, diese Frage scheint ihr Frauen mir heute schon öfters zu stellen. Ist es denn so abwegig, dass auch jemand wie ich meinem Herzen folgen würde?“, stellte er ihr eine Gegenfrage. Robin hob eine Augenbraue. „Ihrer Reaktion zu urteilen wohl doch“, bemerkte er trocken und riss sie wohl damit wieder aus ihren Überlegungen. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nein… Es ist nur-“ „Nur was?“, fragte er sie nun höchst an ihrer Antwort interessiert und lehnte sich etwas vor. Sie sah wieder kurz in ihre Notizen, überlegte und sah ihm dann wieder in die Augen. Ihre dunkelblauen mit einem hellen Türkis umrandete Augen blickten ihm mit einer gewissen Intelligenz entgegen, dass er sich durchaus darin verlieren könnte. Über Gespräche auf intellektuellem hohem Niveau würde er sich durchaus erfreuen können, vor allem, wenn sein Gesprächspartner dabei sogar noch so eine schöne Frau war. „Sie strahlen diese gewisse kühle und vorausplanende Haltung aus und wirken nicht wie der Typ Mann, der seinem Herzen folgen würde, sondern eher wie ein Playboy, der bei Bedarf seinen Spaß hat, sich aber nicht bindet und eher mit seiner Arbeit beschäftigt ist“, erklärte sie ihm, dabei eine Hand hebend. Es verblüffte ihn etwas, wobei seine beiden Augenbrauen sich überrascht anhoben, doch dann musste er wieder grinsen. „Sie scheinen eine durchaus talentierte Journalistin zu sein. 100 Punkte für die Dame, aber ich versuche mich zu ändern, verstehen Sie?“ Das brachte die große Frau, die er mindestens über die 1.80 schätzte, wenn sie nicht fast so groß war wie er selbst, zum Schmunzeln. „Oh, das sind ja durchaus große Dinge, die sie sich da vorgenommen haben.“ Sie blickte kurz weg und stich sich dabei eine Haarsträhne wieder hinters Ohr zurück. Er nahm sich die Zeit und begutachtete sie kurz ausgiebig. Sie trug ein dunkelblaues kurzes Kleid. Ihre weiße Mütze und ihre Sonnenbrille mit den orangen Gläsern hatte sie neben sich auf die linke Seite des Tisches gelegt. Er blickte kurz zur Seite und bemerkte, dass sie kniehohe Stiefel mit Absatz trug. Ihm gefiel ihr Style. Sein Interesse an ihr war eindeutig entfacht und er hätte nichts dagegen sie besser kennenlernen zu können. „Wollen Sie sich das gar nicht notieren?“, deutete er kurz mit dem Finger auf ihre Notizen. Sie bedachte ihn kurz, klappte dann aber nebenbei ihr Büchlein zu. „Hm, das kann ich immer noch.“ Sie legte das Buch zu ihren anderen Sachen und legte ihre Ellbogen auf den Tisch, um sich etwas näher zu ihm heranlehnen zu können. Er tat es ihr gleich, äußerst zufrieden und mit einem spitzbübischen Grinsen im Gesicht, über ihre Tat. Sie hatten wohl einen gleichen Nenner gefunden, nun hieß es nur noch etwas mehr über die Frau, namens Robin, herauszufinden. „Na dann lassen Sie uns unser Gespräch doch etwas mehr in Richtung privaterer Natur vertiefen. Wir haben noch etwas Zeit, also Robin, erzählst du mir etwas mehr über dich?“, fragte er charmant nach und sie stieg direkt darauf ein. „Sehr gerne Law. Also ich bin 30 Jahre alt. Ah, ich hoffe doch mein Alter stört dich nicht?“, fragte sie, ihren Kopf etwas schief legend. Er schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, keineswegs. Eine ältere Frau hat durchaus ihren Reiz und wenn ich das bemerken darf: Du bist wunderschön!“, schmeichelte er ihr und griff ihre Reaktion testend nach ihrer Hand, legte seine sanft über die ihre. Sie musste kichern, entzog ihre Hand aber nicht der seinen. „Oh, sieh an, sieh an. Sind das etwa die berühmten Anmachsprüche eines ewigen Junggesellen?“ Er schmunzelte. „Nein, sieh es eher als ein Herantasten eines durchaus interessierten Mannes an deiner Person.“ „Also Robin, wolltest du immer schon Journalistin werden?“, fragte er weiter zu den Beweggründen ihrer Lebensgeschichte nach. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Nein, ich habe vorher am College Archäologie studiert, auch ein paar Jahre darin gearbeitet, doch der Drang die Geheimnisse der Welt in der Neuzeit offen zu legen hat mich dann doch gepackt und ich habe nochmal Journalismus studiert“, erzählte sie weiter, „Zurzeit bin ich bei der ‚Baroque-Firma‘ als freie Schreiberin angestellt.“ Er hatte ihr aufmerksam zugehört, doch bevor der Schlussgong ertönte wollte er sichergehen, dass er die Frau wiedersehen würde. „Du faszinierst mich Robin, und ich würde dich gerne noch einmal außerhalb dieses Schmierentheaters hier treffen!“ Er ließ seinen Blick kurz abschätzig umherschweifen, blickte dann sogar hoch zu einer Überwachungskamera, aber sah dann die Frau wieder an. „Schmierentheater?“ Er nickte. „Ja, meine Schwester und ihr neuer zukünftiger Freund scheinen diese Veranstaltung wohl extra für mich ins Leben gerufen zu haben…“ Nun tätschelte sie seine Hand über der ihren. „Haha, das wirst du schon schaffen, aber ja Law. Ich würde mich freuen!“ Mit dem Gong entzog sie sich seinem Griff, packte ihre Sachen zusammen, setzte sich die Mütze wieder auf und erhob sich. Er hatte sich wieder zurückgelehnt und wollte sich auch erheben, um sie ganz Gentleman-like zu verabschieden. Doch sie hielt ihm schon eine Visitenkarte hin. „Ich freue mich auf eine Gelegenheit dir mehr Fragen stellen zu können, gibt mir Bescheid wann es dir passt“, verabschiedete sie sich und wandte sich ab. Er blickte auf ihre Karte, die sie als Journalistin auswies, darunter stand auch die Nummer ihrer Arbeitsstätte. Er knitterte die Augenbrauen zusammen. Er glaubte schon, dass sie ihn nur wegen ihres Artikel wiedersehen wollen würde, aber dann drehte er die Karte um und fand in geschwungener Handschrift eine weitere Nummer. Ihre Handynummer. Laws linker Mundwinkel hob sich an… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)