Ter´nak Band 1: Wind von Drachenlords ================================================================================ Kapitel 16: Der Abschied ------------------------ Freudestrahlend betrat ich die Eingangshalle. Es gab doch nichts besseres, als ein wenig mit seinen Freunden herumzualbern, um seine Lebensgeister neu zu entfachen. Die einfache, dunkelgrüne Robe, die mir Klaus hingelegt hatte, saß auch perfekt. Bewusst atmete ich die Luft durch die Nase ein. Ja, endlich mal wieder richtig sauber zu sein, war ein berauschendes Gefühl. Ich schielte leicht über meine Schulter zu meinen Gefährten, die hinter mir liefen. Weder Aaron noch Rogue hatten sich optisch großartig verändert. Der einzige Unterschied war, dass sie unter ihren Ledermonturen frische Leinenhemden und Unterwäsche trugen. Dennoch war es wohl an der Zeit, uns neue Ausrüstung zuzulegen. Während Aarons Lederrüstung mit der Verzauberung Härte und seine Doppelaxt mit Schärfe versehen war, trugen Rogue und ich gewöhnliche Sachen, ohne magische Effekte. Diesen Umstand sollte ich baldmöglichst ändern. Vielleicht wäre ich auch in der Lage, selbst Gegenstände zu verzaubern. Wieder ein Punkt für meine unendlich lange To-Do-Liste. Jemand sprach mich an und riss mich aus meinen Gedanken: »Da bist du ja, Adrian. Ich habe schon nach dir gesucht.« Ich sah wieder nach vorne und nickte Garret zu. »Guten Tag. Um was geht es?« Verlegen mit den Händen ringend, begann er: »Bestimmt werdet ihr noch etwas Ruhe benötigen, um wieder zu Kräften zu kommen. Aus diesem Grund wollte ich euch mitteilen, dass ich ohne euch abreisen werde. Nun da ihr den Schreckenswolf erledigt habt, dürfte der Wald wieder sicher sein.« Verwirrt runzelte ich die Stirn. »Gibt es einen bestimmten Grund für deine Eile?« Garret straffte die Schultern und grinste mich vielsagend an. »Die Dorfbewohner haben mir eine Liste geschrieben, mit Dingen, die sie dringend benötigen. Sie in ihrer Notlage warten zu lassen wäre doch unhöflich.« »Verstehe«, meinte ich und nickte. »Außerdem wäre es sehr profitabel, wenn du dich um diese Bestellung kümmern könntest, bevor dir ein anderer Händler zuvorkommt, nicht wahr?« Garret lacht laut auf. »Da hast du mich wohl ertappt.« Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Er wollte sich am Leid anderer bereichern, das gefiel mir nicht. Streng sah ich ihn an, während ich bewusst eine Augenbraue hob. Als er meinen Blick bemerkte, blieb ihm das Lachen im Hals stecken. Rasch fügte er hinzu: »Selbstredend erhalten die Leute einen Sonderrabatt. Je schneller die Dörfer wieder aufgebaut sind, desto eher wird der Warenhandel sich normalisieren. Den entgangenen Gewinn holen wir uns über eine Preissteigerung bei den Exportgüter wieder rein.« Mit dieser Aussage konnte ich leben. Sollten doch die Kunden zur Kasse gebeten werden. Ich fand das ein sehr vernünftiges Vorgehen. Über meine Schulter spähend, fragte ich: »Seit ihr fit?« Rogue verzog die Lippen und ließ den Kopf hängen. Undeutlich konnte ich ihn murmeln hören: »So ein Sklaventreiber.« Wenn der Bengel die Kraft hatte, sich zu beschweren, dann ging es ihm gut. Blieben noch zwei. Lucky bellte kurz auf und nickte überschwänglich, während Aaron etwas ratlos aus der Wäsche schaute. »Mir geht es gut. Danke der Nachfrage.« Au Backe, auf Aaron würde ich gut aufpassen müssen. Ich nickte mir selbst zu und wandte mich abermals an Garret: »Wir müssen uns noch angemessen von Felix und Charlotte verabschieden. Ich würde sagen, wir treffen uns in einer halben Stunde am Haupttor.« Verunsichert ließ Garret den Blick zwischen uns schweifen. »Seid ihr sicher, dass ihr keine Pause benötigt? Sollte es um den Escort Auftrag gehen, so werde ich natürlich bezahlen, auch wenn ihr erst später nachkommt. Dank euch dreien ist der Wald wieder sicher. Das werde ich nicht vergessen.« »Keine Sorge, wir werden mit dir gehen.« Mit diesen Worten beendete ich die Diskussion. Für meine Entscheidung gab es mehrere Gründe. Nach reiflicher Überlegung während des Badens, war ich zu dem Ergebnis gelangt, dass ich weder Felix noch sonst einer Person, das Wissen aus meinem früheren Leben anvertrauen konnte. Bevor ich das auch nur in Erwägung ziehen würde, musste ich mehr über Ter´nak und die Technologie hier wissen. Ich wäre nur zu gerne noch ein paar Tage geblieben und hätte Felix ausgefragt. Jedoch würde er das Gleiche mit mir machen. Besser ich ging an dieser Stelle kein Risiko ein. Je schneller wir aufbrachen, desto besser. Der zweite Grund war wesentlich einfacher. Ich hatte diese Quest angenommen. Sie abzubrechen oder nicht Ordnungsgemäß zu beenden, würde stark an meinem Ehrgeiz als Zocker kratzen. Auch könnte mir das Probleme mit der Gilde einhandeln. Das konnte und wollte ich mir zurzeit nicht erlauben. Mit einem Nicken verabschiedete ich mich von Garret und eilte die Treppe hinauf. Am besten ich brachte den Abschied schnell hinter mich. * Kaum hatte ich einen Fuß in Felix Schlafzimmer gesetzt, als ich vom Hausherren angesprochen wurde: »Hier, auf meinem Nachttisch liegen zwei Briefe, die ich dir mit auf den Weg geben werde.« Betreten ließ ich den Kopf hängen. Natürlich wusste er bereits Bescheid. Ob er uns wohl auch beim Baden beobachtet hatte? So oder so konnte ich nichts gegen die Macht seines Spiegels unternehmen, also brachte es nichts weiter, darüber nachzudenken. Neugierig geworden, ging ich auf das Bett zu, während Felix erklärte: »Der Erste ist für die Abenteurergilde. Ich war so frei zu bestätigen, dass du mein Schüler bist und, dass du maßgeblich mitgeholfen hast den Schreckenswolf zu erledigen. Der zweite Brief ist für Jonathan den Weisen, Direktor der Windakademie in Lusira. Ich bitte ihn, dir freien Zugang zu Bibliothek zu gewähren. Jedoch ist Jonathan äußerst stur und unflexibel. Er wird dich und deine Magie sicherlich auf die Probe stellen, bevor er meine Bitte auch nur in Betracht ziehen wird.« Ich nahm die beiden Umschläge an mich. »Ich muss wohl nichts weiter erklären, da du schon alles weißt.« Verborgen hinter neuen Gardinen lachte Felix. »Die jungen Leute haben es immer eilig. Nie halten sie inne, um das Hier und Jetzt zu genießen. Wenn ich dir noch ein paar Ratschläge geben dürfte: Pass gut auf deine Freunde auf, nimm nichts als gegeben hin und sei vorsichtig gegenüber den Elfen. Diese religiösen Fanatiker verstehen keinen Spass.« Elfen, die hatte ich ganz vergessen. Laut dem weißen Götterdrachen sollte es auf Ter´nak Elfen sowie Zwerge geben. Bisher hatte ich keine Person dieser Spezies gesehen. Bestimmt würde sich das noch ändern. Rasch verbeugte ich mich vor dem Bett. »Ich danke dir für alles Felix. Du hast mir sehr geholfen. Ohne dich, hätten wir wohl nicht überlebt.« »Genug der Worte. Geh mit meinem Segen. Sicherlich werde ich bald von deinen Heldentaten hören. Solltest du mal wieder in der Gegend sein, dann würde ich mich über einen Besuch freuen. Das Licht möge deinen Weg stets erhellen.« Unbeholfen sagte ich: »Das Licht möge mit dir sein.« Diesen Spruch hatte ich schon einige Male gehört. Ich verstand zwar nicht warum, aber alle Bewohner brabbelten andauert etwas vom Licht. Vielleicht war das auf Ter´nak das Equivalent zu einem Gott. Das würde passen, war aber auch seltsam. Es gab sechs Elemente, warum also gerade Licht? Für mich war das aber keine richtige Verabschiedung, deshalb fügte ich hinzu: »Auf Wiedersehen Charlotte, Felix. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.« Bald war so ein schönes Wort. Vor allem sehr dehnbar. * Kurze Zeit später trafen wir Garret nahe des Haupttores. Er stand an seinem Wagen und packte einen Sack. Ich sah mich um und runzelte die Stirn. »Sag mal, wo ist denn dein Ochse abgeblieben.« Kurz hielt Garret inne und sah mit einem traurigen Gesichtsausdruck zu mir auf. »Die Wölfe haben ihn gefressen.« Natürlich. Das hätte ich mir auch denken können. Schuldbewusst ließ ich den Kopf hängen. Das arme Tier, wir hatten es einfach zum Sterben zurückgelassen. Um mich abzulenken, sah ich mich um. Das ganze Dorf, wie auch weite Teile der Umgebung waren leicht rötlich gefärbt. Ich musste schwer schlucken. Die Dorfbewohner waren gezwungen, meine Sauerei wegzuräumen. In Fässern, Eimern, Kisten und, was sie sonst noch in die Finger bekamen, sammelten sie Fleisch, Fell und sonstige Brocken, die ich mit meinem Orkan überall verteilt hatte. Wie ich mir dachte, war von den Wölfen nichts mehr übrig geblieben, das ich noch verwerten konnte. In diesem Moment bemerkte ich ein großes, blutiges Bündel, das neben Garret lag. »Was ist das?« Der Händler folgte meinem Blick, dann grinste er mich an: »Die Dorfbewohner wollten sich ihrem Retter erkenntlich zeigen und haben den Schreckenswolf gehäutet. Sein Fell soll dir gehören.« Dankend nahm ich dieses Geschenk an. Gemeinsam mit Aaron, den ich zur Hilfe rief, verstauten wir das rote Fell in meinem magischen Beutel. Seltsamerweise verzog Aaron dabei keinen Muskel, als ob das etwas ganz normales wäre. Der Bursche war eindeutig nicht in der Lage über den Tellerrand hinauszusehen und zu verstehen, wie besonders mein Seesack war. Ich zuckte mit den Schultern und nahm das so hin, immerhin ersparte mir das eine Menge an Erklärungen. Mit gemischten Gefühlen stand ich auf, wobei ich mich an Garret wandte: »Ist es wirklich in Ordnung, einfach zu gehen, nach dem Chaos, das ich angerichtet habe?« »Ich muss zugeben, du hast ganz schön gewütet, dennoch sind sie dir alle überaus dankbar. Am meisten ist ihnen aber geholfen, wenn ich bald mit den Waren zurückkehre. So, ich bin fertig. Wir können.« Mit einem Ächzen schulterte Garret einen übervollen, grauen Rucksack. So wie er dabei schwankte, musste der Sack einiges an Gewicht haben. »Soll ich dir helfen?«, fragte ich leichthin, als ich sah, wie sein Gesicht langsam rot anlief. »Geht schon. Eure Aufgabe ist es, mich zu beschützen, nicht mein Gepäck zu tragen.« Gut, wenn er das so wollte, dann würde ich ihm seinen Willen lassen, vorerst jedenfalls. Ich war mir sicher, dass er diesen gewaltigen Rucksack nicht lange würde tragen können. Gemeinsam wandten wir uns vom Fischerdorf ab und gingen auf das Haupttor zu. Hinter uns stimmten die Dorfbewohner zu einer lautstarken Verabschiedung an. Ich winkte ihnen zu, dann starteten wir den Rückweg. * Nach gut einer Stunde war Garret vollkommen am Ende mit seinen Kräften. Schwer schnaufend, lehnte er an einem Laubbaum und rang um Atem. Genug war genug. Ich nahm meinen Seesack von der Schulter und reichte ihn Aaron. »Steck bitte Garrets Rucksack hier rein. Wenn das so weitergeht, werden wir eine Woche für den Rückweg benötigen.« Aaron nickte gehorsam und stiefelte los. Schnell war diese Aufgabe erledigt und ich warf mir meinen weiterhin federleichten Seesack über. Das einzige Gewicht, das ich spürte, war das Eigengewicht des Stoffes. Der Verzauberung Schwerelos sei dank, hatte alles in seinem Inneren keine Masse mehr. »Du erstaunst mich immer wieder Adrian. Du musst Muskeln wie ein Ochse haben. Das sieht man dir gar nicht an.« Ich ließ den Händler besser in dem Glauben. Jedem auf die Nase zu binden, wie mächtig mein Nimmervoller Beutel war, barg einige Gefahren. Aus dem Nichts heraus sprach Rogue ihn plötzlich an: »Keine Sorge Garret. Wir machen dir einen Freundschaftspreis für den Transport deiner Sachen.« Irritiert starrte ich den Bengel an. Erst dachte ich, er hätte einfach nur mal wieder einen frechen Spruch vom Stapel gelassen, aber dann begannen die beiden zu feilschen. Garret wischte sich den Schweiß von der Stirn und sagte: »Ich geb euch fünf Drachmen pro Tag.« »Vierzig Drachmen«, hielt Rogue dagegen. »Zehn.« »Dreißig.« Rogue grinste verschlagen und argumentierte: »Du solltest daran denken, wie viel schneller wir vorankommen werden, solange wir deine Last tragen. Zeit ist Geld, Garret. Außerdem schont es deinen Rücken. Du wirst auch nicht mehr jünger, mein Freund.« »Na gut, letztes Angebot, zwanzig Drachmen«, meinte der Händler und hielt Rogue die Hand hin. Frech grinsend, schlug der Katzenjunge ein. »Immer eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen.« Ich starrte von einem zum anderen. Was ging denn hier vor? Woher konnte Rogue das auf einmal? Er war in der Lage, ganze zwanzig Drachmen pro Tag rauszuschlagen. Da ging doch etwas nicht mit rechten Dingen zu! Schnell sah ich mir seinen Charakterbogen an. Rogue hatte sich weiterentwickelt. Sein Diebesrang war nicht länger Anfänger, sondern Fortgeschrittener. Stumm sah ich mir seinen neuen Klassen-Skill an: Ausweichen. Das erklärte seine neue Fähigkeit, plötzlich den Ort zu wechseln, wenn er angegriffen wurde. Allerdings gab es da einen Haken, nämlich eine zwanzig sekündige Abklingzeit. Des Weiteren hatte Rogue einen Extra-Skill erworben: Feilschen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich angenommen, dass er Garret bei seinem Gerede nicht zugehört hatte. In Wahrheit jedoch, hatte Rogue sehr genau aufgepasst, wie sein neuer Skill verriet. Es war eine Schande, ich hatte kein Talent dafür. Allerdings konnte ich ab sofort alle Verhandlungen auf Rogue abwälzen. Das war dann ein doppelter Gewinn für mich und der Bengel konnte sich nützlich machen. Etwas irritiert, starrte ich auf Geistresistenz I. Wie um alles in der Welt hatte Rogue denn diesen Skill erworben? Ratlos wanderte mein Blick weiter zu Aaron. Bei ihm hatte sich nichts verändert. Soweit so gut. Als Nächstes sah ich mir meinen Charakterbogen an. Wie schon erwartet, hatte ich zwei neue Klassen Skills vorzuweisen: Orkan und Vakuumspähre. Dann sah ich mir meine Abwehr Skills an. Auch ich hatte Geistresistenz I erlernt. Ob das am Schreckensgeheul lag? So nach dem Motto, schwaches Gift trinken, um eine Immunität dagegen aufzubauen. Das wäre immerhin eine mögliche Erklärung. Rasch warf ich Lucky einen Blick zu, die neben mir stand. Wie Rogue und ich hatte sie ebenfalls Geistresistenz I erworben. Dieser Umstand stützte meine These. Zusätzlich hatte Lucky einen weiteren Extra Skill vorzuweisen: Vergrößerung. Nachdenklich beobachtete ich ihre drei wedelnden Schweife. Ob sie mit jedem zusätzlichen Schweif wohl eine neue Fähigkeit hinzubekam? Wenn das so weiterging, dann würde sie bald nur noch aus Schweifen bestehen. Eine lustige, wie auch beängstigende Vorstellung. Ich seufzte schwer. Vieles in dieser Welt war mir noch immer ein Rätsel. Andererseits konnte ich mich glücklich schätzen, dass wir uns in nur ein paar Tagen derart gut entwickelt hatten. Die Kluft zwischen uns dreien und Aaron war nun nicht mehr ganz so groß. Bestimmt würden Rogue und ich einige Abenteurerränge aufsteigen können. Soweit ich wusste, sprach nichts dagegen. Wir waren eindeutig stärker geworden und würden, zu diesem Zeitpunkt, unseren Auftrag erfüllt haben. Siedendheiß fiel mir in diesem Zusammenhang ein, dass ich ja noch drei Sammelaufträge angenommen hatte. Verdammt noch mal. Wegen dem Schreckenswolf hatte ich diese vollkommen vergessen. Ich schätzte, dass wir übermorgen in Meerblick ankommen würden, demnach hatte ich kaum noch Zeit. Wie aber sollte ich nebenher die Pflanzen sammeln? Mein Blick immer noch auf meinem Liebling ruhend, kam mir eine Idee. Ich ging vor ihr in die Hocke und streichelte sie. »Lucky, sag mal könntest du mir einen Gefallen erweisen?« Ruckartig sah sie zu mir auf. Ihre leuchtenden blauen Augen strahlten mir entgegen. Aufgeregt nickte sie, ohne zu wissen, worauf ich hinauswollte. Ich lächelte sie lieb an und erklärte: »Bevor du zustimmst, solltest du dir erstmal anhören, was ich von dir möchte. Also, es geht um die Sammelaufträge. Die kann ich nicht nebenher erledigen, ohne ein Reittier, mit dem ich die anderen einholen kann.« Sie blinzelte mich an. Im nächsten Augenblick sprang sie von mir weg. Einen Sekundenbruchteil später stand sie in ihrer großen Form vor mir. Glücklich mit allen drei Schweifen wedelnd legte sie sich auf den Boden und bellte mich erwartungsvoll an. »Darf ich wirklich?«, fragte ich, während ich aufstand. Langsam näherte ich mich ihr. Abermals bellte sie hell auf. Unter den misstrauischen Blicken der anderen kletterte ich Lucky auf den Rücken. Als sie sich erhob, klammerte ich mich rasch fest. Meine bisherigen Erfahrungen im Reiten, waren sehr spärlich. Einmal hatte ich im Urlaub auf einem Esel, ein anderes Mal auf einem Kamel gesessen. Die dressierten Tiere wurden immer geführt und ich musste nicht wirklich etwas wissen oder tun. Nun aber sah die Angelegenheit anders aus. »Sei bitte vorsichtig mit mir«, bat ich meinen Liebling, während ich sie sanft an der Seite streichelte. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, sollte das nicht ihre, sondern meine Nerven beruhigen. »Lass es uns langsam angehen.« Lucky sah über ihre Schulter und zwinkerte mir zu. Ich schluckte nervös. »Lucky und ich gehen in den Wald, Kräuter sammeln. Geht ruhig schon mal vor. Wir werden euch dann einholen« Im nächsten Augenblick machte die Fuchsdame einen Satz und raste zwischen den Bäumen dahin. Leicht in Panik geratend, klammerte ich mich mit aller Gewalt an ihrem Fell fest. Gegen den Wind schrie ich ihr zu: »Nicht so schnell. Ich kann nicht reiten!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)