Ter´nak Band 1: Wind von Drachenlords ================================================================================ Kapitel 1: Der mächtigste aller Magier? --------------------------------------- Meine lieben Leserinnen und Leser, heute möchte ich euch mein neuestes Projekt vorstellen. Bitte sagt mir, was ihr davon haltet. Uploadzyklus: Jeden Sonntag ein Kapitel Kapitelanzahl: 20 Betaleser/innen: gesucht _______________________________________________________________________________________ Wie gebannt sah ich in das aufgerissene Maul des grauen Wolfes, meinem Gegner. Animalische gelbe Augen starrten mir mit mörderischem Ausdruck entgegen. In ihnen stand eine wilde Gier geschrieben. Der Wolf hatte Hunger, und ich war seine Beute. Unaufhörlich rann der Geifer an den gelben, spitzen Zähnen herunter, während ich einen guten Ausblick auf den Schlund des Ungetüms hatte. Unfähig wegzusehen schlug mir sein fauliger Atem ins Gesicht. Ich konnte nichts mehr tun. Weder fliehen noch mich verteidigen. Gefangen in einer Schockstarre konnte ich nur über mein Schicksal nachdenken. Wie hatte es nur soweit kommen können? Sollte das mein Ende sein? Schon wieder sterben. So viel zu meinem Wunsch der Mächtigste aller Magier zu werden. Dieser verdammte Götterdrache hatte mich betrogen! *-* Einige Stunden zuvor. Erschöpft ließ ich mich auf einen freien Sitzplatz sinken. Besonders bequem war die rote Polsterung nicht gerade, aber wenigstens musste ich nicht mehr stehen. In der 2. Klasse konnte ich kaum mehr erwarten. Leider gab mein Job als selbständiger Spieletester, in letzter Zeit nicht viel her, daher musste ich solche Abstriche in Kauf nehmen. Kurz schloss ich die Augen und versuchte den Lärm der Leute auszublenden. Der Zug war brechend voll mit Passagieren und sauste mit knapp 200 Sachen über das Land. Vermutlich wollten sie alle, wie auch ich, in den Urlaub fahren. Das erste Ziel meiner Europareise war Paris. Das nächste Mal würde ich die paar Euro investieren und mir einen Sitzplatz reservieren. Ein Schweißtropfen rann mir die Stirn herunter. Es war fast unerträglich heiß hier drin. Entweder war die Klimaanlage zu schwach eingestellt oder mit der Mittagshitze des brütend heißen Sommertages überfordert. Jedes Jahr aufs Neue wurden die Bahnbetreiber davon überrascht, dass es im Sommer warm wird. So ein Saftladen. Frustriert seufzte ich und schmeckte die leicht stickige Luft im Abteil. Mit halb geöffneten Augen ließ ich den Blick schweifen. Um mich herum herrschte hektisches Treiben. Es gab nicht genügend Sitzplätze für alle. Alles drängelte, schubste und schimpfte. Mir gegenüber saß ein kahlköpfiger Typ im Anzug. Sein weißes Hemd klebte ihm auf der dicken Brust. Kein besonders schöner Anblick. Die Blondine zu seiner rechten wedelte sich mit der Hand Luft zu, während der kleine Junge neben mir aufgedreht zappelte. Ich vermutete, dass die drei eine Familie waren und freute mich schon auf einige Stunden Gequengel, seitens des Kindes. Meine Laune war am Boden. Warum nur musste ich ausgerechnet am ersten Ferientag meine Reise beginnen? Ich hätte es besser wissen müssen. Neben mir kam eine ältere Dame zum Stehen. Sie zitterte leicht und seufzte schwer. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Na großartig. Gerade erst hatte ich diesen Platz erobert. Ich winkte der älteren Dame zu und stand auf. “Bitte, nehmen Sie meinen -” Bevor ich meinen Satz beenden konnte, drang mir ein grauenhaftes, metallisches Quietschen in die Ohren. Im nächsten Augenblick schwebte ich durch das Abteil, begleitet von diversen Taschen, Koffern, wie auch Personen. Aus meiner Perspektive sah es so aus, als ob die Welt sich um mich herum drehte. Wie in Zeitlupe flog die Trennwand zum nächsten Abteil auf mich zu. Entgegen meiner Einschätzung, hatte ich nicht mehr die Zeit meine Hände vors Gesicht zu reißen. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit kollidierte mein Kopf mit der Wand und mein letzter Gedanke, bevor alles Schwarz wurde, war: Immerhin muss ich nicht mehr stehen! * Ich schnappte nach Luft, während meine Arme unkontrolliert um sich schlugen. Langsam öffnete ich die Augen und was ich zu sehen bekam, ließ mir den Atem stocken. Ich hielt in der Bewegung inne und konnte es nicht fassen. Vor mir erstreckte sich das Universum. Auf schwarzem Firmament funkelten mir abertausende Sterne entgegen. Ich breitete meine Arme aus. So müssen sich Astronauten fühlen, wenn sie frei im Weltall schweben. Wo auch immer ich war, ich konnte atmen und hatte keine Schmerzen. Sicher war ich bei dem Aufprall ohnmächtig geworden und träumte das alles nur. Doch für einen Traum war das hier alles zu real. War ich tot? Ich blinzelte und ließ die Hände sinken. »Das Jenseits habe ich mir anders vorgestellt.« »Das hier ist nicht das Jenseits«, dröhnte eine bass geschwängerte Stimme über mich hinweg. Suchend drehte ich den Kopf dorthin, wo ich den Ursprung der Stimme vermutete. Hinter mir, inmitten der Leere, schwebte ein riesiger weißgeschuppter Drache. Seine weit aufgespannten Flügel, die hinter seinen mächtigen Armen hervorragten, ließen ein Erfassen seiner gesamten Ausmaße nicht zu. Einen Anhaltspunkt allein, gaben zwei leuchtende Körper, die um seine Hörner kreisten. Beim Betrachten wurde mir klar, dass es sich dabei um Sonnen handelte. Zwei blaue Augen, so groß wie Planeten, starrten mir entgegen. In ihnen lag eine Weisheit, wie ich sie in meinem Leben noch nicht gesehen hatte. Seltsamerweise verspürte ich keine Angst vor dem Drachen. Wovor denn auch? Ich war doch bereits tot. Oder nicht? Von Ehrfurcht ergriffen stammelte ich: »Wer, beziehungsweise, was bist du?« »Ich bin ein Gott.« »Du bist Gott?« Nachdenklich kratzte ich mich am Hals. Vor meinem inneren Auge sah ich einen alten Mann mit weißem Bart. »Ich habe mir Gott immer anders vorgestellt.« Der Drache schnaubte. Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe. Hatte ich ihn beleidigt? »Ich bin ein Götterdrache, ein Gott unter vielen. Der Gott, an den du denkst, wacht über eine andere Dimension.« Offenbar konnte der Drache meine Gedanken lesen. Sogleich spürte ich, wie ich rot wurde. Das war mir schon etwas peinlich. Dennoch konnte ich nicht anders als nachzufragen: »Eine andere Dimension?« »Das Multiversum ist größer als du es dir vorstellen kannst.« Mein rechtes Auge zuckte. So einige Ausschnitte aus verschiedenen Filmen des 21. Jahrhunderts schossen mir in den Sinn. Das Konzept des Multiversums war real? Das musste ich erstmal verarbeiten. Ob es eine Art Fantasiewelt gab? Eine andere Erde, mit Elfen, Zwergen und anderen Fabelwesen. Ich blinzelte. Vor mir schwebte noch immer der Götterdrache. Die Wahrscheinlichkeit für eine derartige Welt erschien mir daher sehr hoch. Schnell sammelte ich meine Gedanken. Es gab Wichtigeres zu klären. Offenbar war ich tot und stand nun dem Allmächtigen gegenüber. Die Frage war nur was wollte Gott von mir? Plötzlich breitete der Drache seine Arme aus. »Herzlichen Glückwunsch. Deine Seele ist bereit aufzusteigen.« Verdattert starrte ich den Drachen an. »Was soll das heißen, meine Seele ist nun bereit aufzusteigen? Was passiert jetzt mit mir?« »Jede Seele befindet sich so lange im ewigen Kreis der Wiedergeburt, bis sie alle Ziele ihrer Reise erreicht hat.« Bildete ich es mir nur ein, oder sprach der Drache wirklich so, als ob er einen auswendig gelernten Text herunterleierte? Die Planetenaugen fixierten mich. »Ich muss gestehen, bei dir war es sehr knapp. Im allerletzten Augenblick hast du eine selbstlose Tat vollbracht und damit den letzten Punkt deiner Seelenreise abgearbeitet.« Direkt vor mir erschien ein steinerner Torbogen. Im ersten Moment konnte ich hindurchsehen, auf den Götterdrachen dahinter. Dann strahlte ein grelles Licht hervor, so hell wie eine Sonne. Erschrocken riss ich die Arme hoch und presste die Augen zusammen um mich zu schützen. Schlagartig nahm die Lichtstärke ab. Zwischen meinen Armen hindurch spähend, sah ich, wie durch ein Fenster, eine grüne Wiese. Sanft wiegten sich die Bäume im Hintergrund unter einem strahlend blauen Himmel. Ich konnte das Gras fast schon riechen, während sich eine undefinierbare innere Ruhe in mir ausbreitete. War das, das Paradies? Hinter dem Torbogen nickte der Götterdrache. »So ist es. Durchschreite die Pforte und lebe bis in alle Ewigkeit im Paradies. Keine Sorgen, keine Verpflichtungen. Von nun an, bis ans Ende aller Tage, sollst du glücklich und zufrieden sein.« Abermals hatte ich das undefinierbare Gefühl, dass es sich hierbei um eine Art Standard-Text handelte. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie oft dieser Gott diese Sätze schon rezitiert hatte. Auch wenn das Angebot sehr verlockend war, so gab es doch einen gewaltigen Haken an der Sache. Ewiges Glück und Frieden, hieß ebenfalls ewige Langeweile. Ich sah mich schon im weißen Nachthemd über die grüne Wiese hüpfen. Tag um Tag, Jahrhundert für Jahrhundert. Was für eine schreckliche Vorstellung. Zögerlich fragte ich: »Ist das meine einzige Option?« »Normalerweise wählt jeder das Paradies.« Fasziniert sah ich Gott blinzeln. Meine Frage und Gedanken hatten ihn offenbar aus dem Konzept gebracht. Weniger mechanisch als zuvor, meinte er: »Für den Abschluss deiner Seelenreise steht dir eine Belohnung zu. Was wünschst du dir?« Ohne weiter nachzudenken sagte ich trocken: »Schick mich zurück in mein altes Leben.« Mit der gewaltigen Kraft eines Kometen schüttelte Gott den Kopf. »Diesen Wunsch kann ich dir nicht erfüllen. Dein altes Leben ist beendet. Dich zurückzuschicken würde die Grundfesten des Multiversums zertrümmern.« Bisher hatte ich noch keine Zeit nachzudenken. Nun aber schossen mir Bilder von meinen Eltern und Freunden in den Sinn. Ich wollte zurück zu ihnen. Abermals antwortete Gott auf meine Gedanken: »Die Sorgen und Probleme der Lebenden, sind nicht länger die deinen. Deine Eltern und Freunde müssen ihren Weg ohne dich gehen. Wählst du aber das Paradies, so stehen die Chancen gut, dass du eines Tages auf die Seelen deiner Liebsten triffst.« Misstrauisch hob ich eine Augenbraue. »Würden sie denn wissen wer ich bin? Ich meine, ich erinnere mich nur an mein letztes Leben, nicht an all die davor.« »Du hast einen scharfen Verstand.« Gutmütig nickte der Drache. »Sobald du die Pforte ins Paradies durchschreitet, wirst du dich an alle deine Reinkarnationen erinnern.« Mein rechtes Auge begann zu zucken. In meinen Ohren klang das nicht sehr erstrebenswert. Sollte ich mich an alle Lebenszyklen erinnern, so würde ich, Adrian Förster, nicht mehr derselbe sein. Meine Persönlichkeit wäre dann die Summe all meiner Wiedergeburten. Ich konnte nicht wissen, wer ich einst war und was ich getan hatte. Vielleicht war ich mal ein gütiger König. Ebenso könnte ich aber ein böser Diktator gewesen sein oder ein Massenmörder. Auf solche Erinnerungen konnte ich gut und gerne verzichten. »Ein schwieriger Kunde«, brummte der Götterdrache. »Ich kann dich zwar nicht in dein altes Leben zurückschicken, aber, wie wäre es mit einer Reinkarnation auf einer anderen Welt?« Neben der Pforte ins Paradies erschien ein kleiner blauer Planet. Auf den ersten Blick sah er aus, wie die Erde, aufgenommen aus dem Weltall. Der Planet drehte sich und ich entdeckte einige Unterschiede. Die Landmasse bestand aus einem ringförmigen Kontinent, der sich wie ein Gürtel um den Äquator zog. Die Kugel drehte sich weiter und ich musste meine Einschätzung abändern. An einer Stelle wurde der Ring durchbrochen, von einem deutlich kleinerem Kontinent, der lediglich ein zehntel der Landmasse ausmachte. Hinzu kamen noch eine Handvoll kleinere Inseln, sowie eine Eismasse am Nordpol, des Planeten. Der Südpol bestand gänzlich aus Wasser. Auch schien mir dieser Planet kleiner als die Erde zu sein. »Das ist Ter´nak. Ich vermute diese Welt würde dir gefallen. Flora und Fauna unterscheiden sich kaum von der auf der Erde. Allerdings, gibt es hier Magie, wie auch Elfen und Zwerge. So wie du es dir gewünscht hast.« Der Götterdrache war zum Staubsaugervertreter mutiert. Es schien so, als ob er mir diese Welt schmackhaft machen wollte. Leider hatte er damit bei mir voll ins Schwarze getroffen. Fasziniert betrachtete ich den Planeten vor meinen Augen. Eine Fantasiewelt mit allem drum und dran. Ein wahr gewordener Traum für jeden Nerd. Vor meinem geistigen Auge sah ich schon meine Abenteuerreise. Ich musste unbedingt einen Elf in meinem Team haben. Gemeinsam würden wir Wälder durchforsten, Höhlen erforschen und Feinde niederstrecken. Vielleicht würde ich sogar mein eigenes Königreich gründen. Warum auch nicht? Nebenbei hörte ich die Stimme des Götterdrachen: »Bist du sicher, dass du nicht doch ins Paradies möchtest?« »Das kannste knicken. Da will ich nicht hin«, schnaubte ich abwesend. Innerlich hatte ich mich entschlossen: In einer Welt der Magie, würde ich der Mächtigste aller Magier werden. »Dein Wunsch sei dir gewährt. Lebe wohl, Adrian Förster, Mächtigster aller Magier auf Ter´nak.« Die Augen des Drachen glühten auf. »Warte mal -«, weiter kam ich nicht. Bevor ich auch nur einen Wort hinzufügen konnte, raste ich auf den blauen Planeten zu. Die kleine Kugel wuchs um ein vielfaches und überspannte mein gesamtes Sichtfeld. Ich stieß einen spitzen Schrei aus, während ich wild mit den Armen ruderte. Ein schwacher Versuch meinen Fall abzubremsen. Aber was sollte ich sonst machen? Mit bahnbrechender Geschwindigkeit stürzte ich auf den Planeten herab. Die Landmasse wurde immer größer, bis eine Wolke sich vor mich schob. Im nächsten Augenblick war alles weiß. Ich fühlte mich wie in Watte eingepackt. Bestimmt hätte das ein schönes Erlebnis sein können, wenn ich nicht immer noch fallen würde. Weniger als eine Sekunde nach meinem Eintauchen in diese flauschige Wattewelt, schoss ich auf der anderen Seite wieder heraus. Vor meinen Augen erstreckte sich ein ebenes Grasland. Von hier oben aus sah ich eine grünliche, große Stadt, mit einem seltsamen Turm in der Mitte. Viel Zeit zum Umsehen hatte ich nicht, da ich direkt auf einen kleinen Wald am Rande der Ebene zusteuerte. So klein wie ich dachte, war er gar nicht. Je näher ich der grünen Masse kam, umso größer erschien mir der Wald. Mit aller Kraft strampelte ich mit den Gliedern, während ich mir die Seele aus dem Leib schrie. Was sollte der Mist? Wollte der Götterdrache mich umbringen? In nur wenigen Augenblicken würde ich mit dem Boden kollidieren. Ungebremst, trotz meiner verzweifelten Anstrengungen, stürzte ich durch die Baumkronen. Mehr als die Hände vors Gesicht zu reißen blieb mir nicht. Da war er auch schon, der Boden. Unaufhaltsam kam er näher. Am ganzen Körper zitternd schrie ich so laut, wie noch nie in meinem Leben. Dann, etwa einen Meter über der Erde endete mein Fall abrupt. Ich war zum Stillstand gekommen. Schwebte einfach mitten in der Luft. Wie von Zauberhand drehte ich mich in eine aufrechte Position. Bevor ich verstand was los war stand ich auf meinen Füßen, genau an der Stelle, an der ich hätte aufschlagen sollen. Meine Beine zitterten wie Espenlaub, während ich krampfhaft versuchte, dieses Erlebnis zu verarbeiten. Gab es keinen anderen Weg mich in diese Welt zu bringen? Sollte ich jemals wieder auf den Götterdrachen treffen, dann würde ich ihm gehörig die Meinung geigen. Was dachte sich dieser Gott nur bei so einer Aktion? * Mit geschlossenen Augen griff ich mir an die Brust. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Auf diesen Schock benötigte ich erstmal einen Moment der Ruhe. Hätte ich vielleicht doch besser das Paradies wählen sollen? Ich zuckte mit den Schultern. Die Entscheidung war gefallen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Wiedergeburt hatte ich mir anders vorgestellt. Aber immerhin war ich am Leben und unverletzt. Zumindest spürte ich keinen Schmerz. Schnell schlug ich die Augen auf und sah an mir herab. Einen solchen Sturz konnte ich nicht unversehrt überstanden haben. Das war unmöglich. Zumindest müsste ich durch die Äste einige Schrammen abbekommen haben. Als erstes bemerkte ich meine neue Kleidung. Diese dunkelgrüne Robe hatte ich zuvor ganz sicher nicht angehabt. Um meine Taille schlang sich eine goldenen Schnur. Offenbar ein Gürtelersatz. Ob es in dieser Welt Gürtel gab? Ich wusste rein gar nichts über den hiesigen Entwicklungsstand. Ich streckte den rechten Fuß aus, so dass er unter der langen Robe zu sehen war. Altertümliche Sandalen? Wer war ich? Jesus? Ich zog die Robe an Armen und Beinen hoch. Offensichtlich war ich vollkommen unverletzt. Ein erleichtertes Seufzen entrann meiner Kehle. Bei der Untersuchung meines Körpers bemerkte ich eine Kordel, die sich von meiner rechten Schulter diagonal über Brust und Bauch spannte. Ich zog daran und bemerkte etwas auf meinem Rücken. Neugierig zog ich die Schnüre über den Kopf. Zum Vorschein kam ein lädierter, gelblicher Seesack, an dessen Seite ein Stock angebunden war. So leicht wie der Sack sich anfühlte war er leer. Na großartig. Aber immerhin schon mal ein Anfang. Jeder Abenteurer benötigte einen Rucksack. Wenn nur dieser hier nicht so abgenutzt und uralt aussehen würde. Ob dieses Ding überhaupt in der Lage war mehr als ein paar Federn zu transportieren? Ich schwor mir, dieses Teil bei nächster Gelegenheit zu ersetzen. Mit so einem Lumpen machte ich mich sicher zum Gespött der Leute. Mein Blick wanderte auf den kleinen Stock. Besonders aufregend sah auch dieser Gegenstand nicht aus. Einfaches, glattes Holz. Keine Verzierungen oder sonst etwas. Dann fiel mir seine Spitze auf. Dort war ein grüner Stein angebracht. Nachdenklich kratzte ich mich am Kopf. Sollte das hier eine Art Zauberstab sein? Wenn ja, dann sah er nicht besonders prächtig aus. So etwas würde selbst ich herstellen können. Ein Stock, ein Stein und etwas Kleber, fertig. Alles in allem war ich maßlos enttäuscht. Hätte Gott mir nicht ein wenig bessere Ausrüstung mitgeben können? Andererseits …, ich betrachte den grünen Stein näher. Es schien mir so, als ob er von innen heraus pulsieren würde. Vielleicht war das Ding doch nützlich. Das würde ich austesten müssen. Ich löste den etwa einen Meter langen Stab von meinem Seesack. Bewaffnet und zu allen Schandtaten bereit sah ich mich um. Ein Ziel musste her. Durch die Kronen der Bäume fielen vereinzelte Lichtstrahlen. Es war also Tag. Gut das wusste ich auch so, immerhin konnte ich etwas sehen. Im Schatten war es angenehm kühl, während eine sanfte Brise die Blätter wiegte. Braun, grün, grüner, am Grünsten. Bäume, Gräser, Farne, und Moos soweit das Auge reichte. Es roch nach Wald und ich konnte nichts auffälliges erkennen. Alles stinknormal, wie man es sich vorstellte. Hätte ich in Bio besser aufgepasst, wäre ich vielleicht in der Lage zu sagen, was für Pflanzen das hier waren. Europäische Laubbäume. Weiter hinten im Wald erblickte ich einen Nadelbaum. Mehr gab mein Wissensschatz nicht her. Solange es einen Supermarkt um die Ecke und einen Kühlschrank gab, hatte ich mich nie für so etwas Banales begeistern können. Ein echtes Manko in meiner gegenwärtigen Lage. Noch hatte ich zwar keinen Hunger, aber zu wissen, was essbar war und was nicht wäre sicher nützlich für mich. Ein Punkt nach dem anderen. Zunächst wollte ich meinen Zauberstab testen. Erwartungsvoll hob ich den Arm und zielte auf einen nahen Baumstamm. Genau in diesem Augenblick hörte ich eine leise Stimme: »Weg mit euch. Verschwindet!« Es war eindeutig ein Mann der gesprochen hatte. Der gehetzte Unterton gefiel mir aber gar nicht. Erschrocken wandte ich den Kopf und sah eine Hecke, die mir die Sicht nach rechts versperrte. Langsam schlich ich um das Gestrüpp, kampfbereit meinen Zauberstab erhoben. Hinter der Blätterwand befand sich eine Straße, die hatte ich zuvor nicht bemerkt. Innerlich korrigierte ich mich selbst. Eine Straße war betoniert oder gepflastert, das hier war nicht mehr als ein plattgetretener breiter Waldweg. Ich sah nach rechts den Weg entlang. Dort, etwa zwanzig Meter entfernt, stand ein Ochsenkarren. Eine zerrissene leicht gelbliche Plane flatterte über der mit Kisten vollgestopften Ladefläche. An dem mir zugewandten Hinterrad lag eine zappelnde Gestalt am Boden. Mehr konnte ich von meiner aktuellen Position aus nicht erkennen. Der Ochse brüllte laut auf und scharrte unruhig mit den Hufen. Fliehen konnte er aber nicht, da er noch immer an den Wagen gespannt war. Während ich noch überlegte ob ich mich den Gespann nähern sollte trat ein dicklicher Mann rückwärts hinter dem Wagen hervor. Wild mit einem Stock um sich schlagend versuchte er einen grauen Wolf auf Abstand zu halten. Das war meine Chance. Der Beginn meines grandiosen Abenteuers in dieser Fantasiewelt. Schade nur, dass es sich bei meinem ersten Gegner um einen mickrigen Wolf handelte. Als der mächtigste aller Magier hätte es ruhig ein Drache sein können. Aber ok. Kleinvieh macht auch Mist. Als Zielscheibe für meinen allerersten Zauber kam die Töle wie gerufen. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht rannte ich auf mein Opfer zu. »Aus dem Weg, den Wolf mach ich platt«, rief ich dem Mann überschwänglich zu. Überrascht weiteten sich die Augen des Dicken als er meinen gezückten Zauberstab sah. Ja, ganz recht. Der Held ist eingetroffen. Schlitternd kam ich etwa drei Meter von dem Wolf entfernt zum Stehen. Während ich den grünen Stein auf meinen Feind richtete, sprang der Mann hastig zur Seite. Ich holte tief Luft, dann intonierte ich mit fester Stimme: »Feuerball!« Irritiert blinzelte ich. Da war kein Feuerball. Nicht einmal ein Flämmchen. Nichts. Es passierte gar nichts! Vielleicht hatte mein Zauberstab Ladehemmungen? Erneut befall ich: »Feuerball!« Abermals kein Anzeichen für irgendeine Magie. Ob ich in der richtigen Welt gelandet war? Wenn es hier keine Magie gab, dann machte ich mich gerade zum Affen. Von links drang mir ein Knurren in die Ohren. Entsetzt riss ich den Kopf herum. Da war ein zweiter Wolf. Verdammt. Ich richtete meinen Zauberstab auf ihn und schrie so laut ich konnte: »Feuerball, Flammentornado, Feuerwand. Komm schon funktioniere endlich.« Das einzig gute an meiner Situation war, dass der Wolf nicht näher kam. Er konnte nicht, da ich wild mit diesem nutzlosen Stück Holz vor seiner Nase herumfuchtelte. Aus den Augenwinkeln nahm ich war, dass der andere Wolf und der Mann erneut kämpften. Somit hatte jeder von uns einen eigenen Gegner am Arsch. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Wo zwei Wölfe waren, da waren sicher noch mehr. Wie groß waren Wolfsrudel? Ich hatte keinen blassen Schimmer. Anstatt eines heroischen Auftritts als Held, sah ich mich nun einem Kampf auf Leben und Tod gegenüber. Ich hatte keine Zeit nach dem anderen Mann zu sehen, der würde schon klar kommen. Der Wolf vor mir verlangte knurrend nach meiner vollen Aufmerksamkeit. »Schlag ihm auf den Kopf«, rief mir eine Stimme von rechts zu. »Gute Idee«, stammelte ich und versuchte mein Glück. Ich wünschte mir, dieser Stab wäre länger. Knapp verfehlte ich den Wolf. Das Biest machte einen Satz rückwärts und fletschte die Zähne. Gar nicht gut. Im nächsten Moment sprang der Wolf mich an. Panisch riss ich die Arme hoch, dabei traf ich aus Versehen meinen Gegner von unten an der Schnauze. Gerade noch so konnte ich dem Vieh ausweichen. Der Wolf stürzte zu Boden, rappelte sich auf und taumelte winselnd weg von mir. »Steh da nicht rum und starr Löcher in die Luft. Komm her und befrei mich.« »Komm ja schon«, brummte ich verstimmt und wandte mich der Stimme zu. Gegen das hintere Wagenrad gelehnt saß ein schmächtiger Junge. Irritiert blinzelte ich ihn an. Der Kleine hatte Katzenohren, die ihm seitlich aus den schwarzen Haaren heraus standen. Erst dachte ich, das es sich hierbei um eine Art Kopfschmuck handeln würde. Dann aber sah ich, wie die spitz aufragenden Ohrmuscheln sich bewegen. Auch konnte ich eindeutig einen schwarzen Katzenschweif sehen, der unruhig hin und her zuckte. Außer diesen beiden sonderbaren Merkmalen, war er ein normaler Junge, mit schwarzen Haar und kindlichem Gesicht. Er trug eine Art Ledermontur, die ihm das Aussehen eines Jägers gaben. Wie in Trance starrte ich den Jungen an. Ob es noch mehr von seiner Art gab? Ein paar Jahre älter, dann wäre er genau mein Typ. »Was treibst du denn da? Mach mich los. Da sind noch mehr Wölfe«, fuhr mich der Katzenjunge an. Erwartungsvoll hob er seine gefesselten, stoffumwickelten Hände. »Ja, doch«, murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart hinein. Mit einem Satz sprang ich zu ihm. Achtlos ließ ich meinen Stab fallen und betrachtete die Seile. »Du hast nicht zufällig ein Messer dabei?« »Hätte ich eines, dann würde ich dich nicht brauchen. Ich würde ja sagen, benutz deine Magie, aber das kannst du offenbar nicht.« Der Junge schüttelte den Kopf. »Echt mal, so einen nutzlosen Magier habe ich noch nie gesehen.« Wütend fuhr ich ihn an: »Du bist ganz schön frech, Kleiner.« Meine Hände zitterten, dennoch tat ich mein Bestes, den Knoten zu lösen. Nach endlosen Sekunden hatte ich es geschafft. Das Seil löste sich und der Stoff fiel herab. Zum Vorschein kamen die befreiten Hände des Jungen. Augenblicklich fielen mir seine eigenartigen Fingernägel auf. Spitz zulaufend sahen sie aus wie kleine Krallen. Ob die Dinger scharf waren? Befreit von den Fesseln machte sich der Junge über die Seile um seine Fußgelenke her. Anstelle aber den Knoten zu lösen kratzte er mit seinen Krallen darüber. Gebannt sah ich ihm dabei zu, wie er sich selbst befreite, im Bruchteil der Zeit, die ich für seine Hände benötigt hatte. Diese Krallen benötigten eindeutig einen Waffenschein. Geschickt sprang der Katzenjunge auf. Mit einem Satz war er auf dem Wagen und geschmeidig unter die Plane gekrabbelt. »Hey, warte mal«, rief ich ihm nach. Hinter mir erklang ein bösartiges Knurren. Meine Nackenhaare stellten sich auf, während ich herumfuhr. Ein grauer Wolf stand vor mir. Ob es derselbe war, dem ich mit meinem Stab eine verpasst hatte oder ein anderer, konnte ich nicht sagen. Die sahen doch alle gleich aus. Panisch strauchelte ich rückwärts. Zu allem Überfluss verlor ich das Gleichgewicht und landete schmerzhaft auf meinem Hintern. Hastig sah ich mich nach meinem Zauberstab um, konnte ihn aber nirgends sehen. Er musste aber hier irgendwo sein. Ich hatte ihn nur weggelegt, um dem Jungen die Fesseln zu lösen. Ein dunkles Knurren lenkte meine Aufmerksamkeit auf den Wolf vor mir. Kopflos riss ich die Hände hoch und schrie: »Feuerball.« Die gelben Augen des Wolfes schienen mich zu verspotten, denn es passierte rein gar nichts. Das wars. Aus der Nummer würde ich nicht mehr raus kommen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich meinem Tod entgegen. Wie hatte es nur soweit kommen können? Sollte das mein Ende sein? Schon wieder sterben. So viel zu meinem Wunsch der mächtigste aller Magier zu werden. Dieser verdammte Götterdrache hatte mich betrogen! Ich sah, wie sich der Wolf duckte. Dann sprang er auf mich zu. Wie schon bei meinem letzten Tod, verlangsamte sich die Zeit. Eine grauenhafte Ironie des Schicksals. Der Schlund des Untiers kam immer näher. Plötzlich zuckte der Kopf des Wolfes nach unten. Anstelle meinen Hals oder meine Arme zu treffen, sackte das Vieh in meinem Schoß zusammen, nur Zentimeter von meinem besten Stück entfernt. Ich blinzelte und konnte nicht verstehen was los war. »Damit sind wir quitt«, sagte der Katzenjunge, während er leichtfüßig vor mir auf dem Boden landete. Vom Kopf des Wolfes blitzte mir etwas im Licht der Sonne entgegen. Ich sah genauer hin. Genau zwischen den beiden gelben Augen steckte ein kleines Wurfmesser. Warmes Blut sickerte aus der Wunde und tränkte meine dunkelgrüne Robe. Offenbar hatte der Katzenjunge mich gerettet. Fassungslos hob ich den Blick. Kopfschüttelnd sah er über seine Schulter zu mir herunter. »Übrigens, Feuerzauber funktionieren hier nicht. Wir befinden uns innerhalb der Domäne des Windturms, du Spinner.« Nach dieser Aussage rannte der Katzenjunge davon, einen dicken Sack auf den Schultern schleppend, während er in der rechten einen mir sehr bekannten Stock hielt. »Du Arschloch, komm sofort zurück!« Der Kerl hatte mir meinen Zauberstab gestohlen. Immer noch benommen sah ich ihm dabei zu, wie er zwischen den Bäumen verschwand. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich eine Bewegung. Ein weiterer Wolf hatte mich als Opfer auserkoren und schlich auf mich zu. Was hatte der Katzenjunge gesagt? Feuermagie funktionierte hier nicht. Konnte man innerhalb der Domäne des Windturms nur Windmagie anwenden? Einen Versuch war’s wert. Was blieb mir sonst übrig? Ohne meinen Zauberstab hatte ich keine Waffe. Windmagie. Ich benötigte einen Windzauber. Ohne wirklich darüber nachzudenken streckte ich Zeige- und Mittelfinger meiner rechten Hand aus. Die beiden aneinandergelegt machte ich eine schneidende Bewegung in Richtung des Wolfes. Tonlos sagte ich dabei: »Windschnitt.« Meine Fingerspitzen begannen leicht zu vibrieren. Etwas schoss davon. Im nächsten Augenblick zuckte der Wolf und jaulte laut auf. Ein blutiger Schnitt zog sich einmal quer über seine Schnauze. Nur knapp hatte ich sein rechtes Auge verfehlt. Mit offenem Mund starrte ich zwischen dem Wolf und meinen beiden Fingern hin und her. Ich hatte bereits alle Hoffnung aufgegeben. Nun aber fasste ich neuen Mut. Wütend verengte ich die Augen. Jetzt war ich dran. Während der Wolf den Kopf schüttelte, stieß ich die Leiche seines Kameraden von mir. So ein Wolf wog schon so einiges, aber in meinem aktuellen adrenalinaufgepunschtem Zustand bemerkte ich das gar nicht. So schnell ich konnte, stand ich auf, bereit für die zweite Runde. Ich war echt angepisst, und dieser Wolf würde nun all meinen Zorn zu spüren bekommen. Wie ein Wahnsinniger fuchtelte ich mit aneinandergelegten Zeige- und Ringfinger umher, während ich ein ums andere mal schrie: »Windschnitt, Windschnitt, Windschnitt …« Eine Wunde nach der nächsten fügte ich dem Wolf zu. Die Schnitte waren nicht sonderlich tief, dafür aber zahlreich. Allgemein zielte ich auf den Kopf, traf aber auch Hals, Vorderpfoten und Bauch. Bei jeden Treffer zuckte der Wolf zusammen und stolperte benommen rückwärts. Nach der elften Wunde hatte er dann endgültig genug. Das Biest zog den Schwanz ein und machte sich eilig vom Acker. Großzügigerweise ließ ich ihn entkommen. Ich hatte zwar jetzt einen Zauber mit dem ich mich zur Wehr setzen konnte, aber meinen Gegner damit zu töten, wäre eine sehr zeitraubende Angelegenheit geworden. Einen Augenblick genoss ich meinen Sieg, dann hörte ich einen verzweifelten Hilferuf. Mit wehender Robe stürmte ich um den Wagen herum. Der dicke Mann lag ungefähr fünf Meter entfernt auf dem Boden und schlug wild um sich. Gleich drei Wölfe hatten ihn umzingelt. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Mann den den Kürzeren ziehen würde. Verdammt. Ich war zu weit weg. Bei meinem Angriffen auf den anderen Wolf, hatte ich festgestellt, dass der Windschnitt auf einen kleinen Radius begrenzt war. Dieser Zauber würde mir hier nicht helfen. Ich benötigte einen anderen. Wie schon zuvor, handelte ich intuitiv. Alle Finger meiner rechten Hand ausgestreckt und zum Himmel zeigend, vollzog ich eine Stoßbewegung. Dabei intonierte ich: »Windstoß.« Meine Handfläche vibrierte sanft. Als mein Arm ganz ausgestreckt war schoss ein Windstoß aus meiner Hand. Ich sah die Verwirbelung in der Luft und hielt den Atmen an. Würde mein Zauber rechtzeitig ankommen? War meine Magie stark genug, oder würde dieser Angriff den Wölfen nur das Fell zerzausen? Mein Zauber erreichte die Wölfe und riss sie von den Pfoten. Gegeneinander stoßend überschlugen sie sich, zu einem wirren Fellball werdend. Gut drei Meter kullerten sie über den Boden, bis der Fellhaufen zum Stillstand kam. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. Diesen Zauber habe ich gut hinbekommen. Während die Wölfe um sich bissen und sich entwirrten, rannte ich auf den Mann zu. »Alles in Ordnung bei, Ihnen?« »Ich glaube schon«, stammelte er. Dann schrie er: »Achtung!« Seine Warnung war unnötig. Ich war mir der Gefahr durchaus bewusst und hatte die Wölfe keine Sekunde aus den Augen gelassen. Wieder auf ihren Beinen stehend, machten sie sich als Gruppe bereit uns anzufallen. Nicht mit mir. »Windstoß.« Zum zweiten Mal setzte ich diesen Zauber ein. Die Distanz zwischen mir und meinen Gegnern betrug nur noch gut zwei Meter. Somit war ich näher dran als zuvor. Mein Zauber traf die Wölfe frontal und schleuderte sie davon. Zwei von ihnen flogen durch die Baumreihe, wodurch ich sie aus den Augen verlor. Der dritte prallte mit einem dumpfen Klonk gegen einen dicken Baumstamm. Taumelnd kämpfte er sich auf die Pfoten. Er warf mir noch einen letzten Blick zu, dann rannte er mit eingezogenem Schweif davon. Ich hatte meinen ersten Kampf in dieser neuen Welt voller Magie überlebt. Nun da ich wusste, wie das mit der Magie funktionierte, würde ich nie wieder derart erbärmlich abloosen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)