Missverständnis ins Glück - MxM von NicoRomeo ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Stattdessen öffnete Zac die Augen und beobachtete weiter, wie Elli und Armando wild herumknutschten. Sie wirkten bei weitem motivierter als er gerade. Seine Wut darüber wurde immer größer. Er musste sich innerlich mehrmals sagen, dass es doch etwas ganz Anderes sei, als die Sache mit Mr. Villa. *„Villa hat sich schamlos an Elli herangemacht und die Situation ausgenutzt. Mit diesem blöden Armando... will... er hier sein. Mir kann das ganz egal sein!“* Er konnte sich noch weitere 100 Sachen einreden. Es brachte nichts. Zac reagierte, beendete den Kuss und löste sich sanft von Brooke. „Das... geht nicht. Mein Onkel. Er...“ „Ich weiß, er verbietet Beziehungen untereinander. Aber er muss doch nichts erfahren!“, plapperte Brooke und hatte noch immer ein Funkeln in den Augen. „Ich mag dich schon länger, Zac...“, verriet sie und klammerte sich weiter an ihn. „Bitte, gib´ uns eine Chance...“ Zac tat es leid, Brooke etwas vorzumachen. „Ich wusste nicht, dass du schon läng...-“ „SO! Wir bringen hier jetzt mal ein bisschen Schwung in die Bude!“, sprach plötzlich jemand in ein Mikrofon. Der Assistent war mehr als nur froh, für die Ablenkung. Er schielte wieder in die Richtung von Elliot und seinem... Date - doch sie waren plötzlich verschwunden. „Verdammt, dabei habe ich nur eine Sekunde nicht hingesehen!“, murmelte Zachary und erhielt von Brooke dafür einen verständnislosen Blick. „Was meinst du?“, fragte sie verwirrt. Weiter vorne wurde wohl gerade irgendetwas vorbereitet. Vielleicht ein Partyspiel. Zac hasste solche Aktivitäten. Doch er nutzte seine Chance und zog die junge Frau mit sich nach vorn. Brooke, die sich von Zacs Verhalten ein wenig veralbert vorkam, weigerte sich zunächst. „Zac, ich will da nicht hin!“ „Komm´ schon, das wird sicher lustig!“ -- Elli und Armando hingegen hatten sich aus dem Staub gemacht. Sie stolperten ins nächste freie Badezimmer. Der jüngere konnte bzw. wollte seine Finger nicht mehr von Armando lassen. Die perfekte Ablenkung... „Du machst mich ganz verrückt!“, flüsterte ihm der dunkelhaarige ins Ohr. Er musste sich zusammen reißen, Elli nicht ebenfalls von den Klamotten zu befreien. Elli grinste nur. „Du redest eindeutig zu viel.“ Er nestelte an Armandos Gürtel und Hose. „Warte...“, Armando stoppte ihn. „Ich will dich. Aber, ich will auch, das du weißt, dass ich nicht nur so ein Fuckboy bin. Ich will dich wirklich richtig kennenlernen. Ich will nicht nur Sex mit dir. Ich habe diese Spielchen satt“, erklärte der ältere. „Ja, ich will dich auch ´richtig kennenlernen´.“ Elli wollte zunächst nicht auf das eingehen, was der dunkelhaarige ihm zu sagen versuchte. Armando grinste. „Du weißt, wie ich das meine, Elli“, hauchte er und sah tief in seine blauen Augen. Auf einmal kam es Elli so vor, als habe man ihm eiskaltes Wasser über den Körper geschüttet. Schuldgefühle überkamen ihn. Seine Lust nach Sex war vergangen. Außerdem wollte er Armando nicht für seine... Zwecke missbrauchen. Armando war kein einfaches Grindr-Date. Schlussendlich seufzte der blonde und löste sich von dem älteren. „Du hast recht. Wir sollten es langsamer angehen.“ Elli wollte momentan nur einen. Und dieser trieb es wahrscheinlich gerade irgendwo mit Brooke. Es jetzt mit Armando zu tun, brachte ihn auch nicht mehr zu Zac. Als Elli einen Anruf erhielt, war er zunächst froh. Doch als er sah, wer der Unterbrecher war, lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Telefongespräch: „Hey kleine Schwuchtel, hast du mich vermisst? Ich will mein Geld. Und zwar heute! Ich dulde keine Ausreden! In 40 Minuten vor dem Restaurant.“ „I-ich werde da sein.“ Elli beendete hastig das Telefonat. Er musste ein Zittern unterdrücken. Panik schnellte in ihm hoch. *„Ruhig. Du musst ruhig bleiben. Du hast dich damals auf den Deal eingelassen. Jetzt musst du es auch ausbaden. Du schaffst das schon“*, redete er sich selbst gut zu. „Armando, ich muss weg.“ „Was? Alles in Ordnung? Ist etwas passiert? Du bist auf einmal blass!“, stellte Armando besorgt fest. „Wer hat denn angerufen?“ „Ja, es ist... Ich muss nur noch was Dringendes erledigen. Sorry. Nichts Schlimmes.“ Wie mechanisch schritt Elli zum Spiegel und richtete sich davor seine Klamotten sowie seine gestylten Haare. „Soll ich dich fahren?“, fragte Armando hilfsbereit, trat auf ihn zu und strich ihm sanft über den Rücken. Elli war auf einmal alles zu viel. „Ja, sch...-schon okay.“ Er wich der Berührung des 26-jährigen aus. „Tut mir echt leid!“, nuschelte er nur wieder. Er drehte sich zu Armando um und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Viel Spaß noch auf der Party. Wir sehen uns. Sag´ öhm... Jewel? Von mir auf Wiedersehen und Danke.“ Er wollte zur Tür, doch Armando hielt ihn am Arm zurück. „Elli, ich kann dich nach Hause fahren. Das ist überhaupt kein Problem. Ich habe ja nichts getrunken und mein Auto steht hier.“ „Das ist nicht nötig. Aber danke. Ich habe es nicht weit.“ Elli lächelte. „Meld´ dich bitte kurz, wenn du zu Hause bist.“ „Klar, das mache ich, Mama“, versicherte Elli zwinkernd. Sein innerer Zuspruch hatte ihm etwas geholfen. Fragte sich nur, wie lange... „Kriege ich denn noch einen richtigen... Abschiedskuss?“, wollte Armando mit schief gelegtem Kopf wissen. „Einen schnellen!“ Elli ging auf den größeren zu, zog ihn zu sich herunter und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. „Das üben wir beim nächsten Mal. Das geht noch besser.“ „Spinner! Bis dann!“ Grinsend verabschiedete sich Elli. Innerlich hätte er am liebsten geheult wie ein kleines Mädchen. -- Es war eine dumme Idee gewesen, sich nicht von Armando fahren zu lassen. Wie dumm, das stellte Elli fest, als hinter einer dunklen Ecke Enzo und seine zwei Gefolgsleute hervortraten. Das Restaurant, vor dem sie sich immer trafen, hatte aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen. *„Natürlich. Wie immer hat Enzo Bodyguards dabei. Dieser Mistkerl.“* Gut, er hätte Armando hier natürlich nicht mit reinziehen können. Glücklicherweise war auch sein Mitbewohner Cody nicht zu Hause gewesen, als er in Windeseile das hart erarbeitete Geld geholt hatte. *„Zumindest bin ich pünktlich.“* „Sparks! Wie schön, dass wir uns endlich begegnen. Hast du mein Geld?“, wollte Enzo sogleich wissen und breitete wie ein Pfarrer seine Hände aus. Er tat beinahe so, als seien sie alte Freunde. Enzo selbst wirkte nicht besonders furchteinflößend: Er war kaum größer als Elli. Eher waren es seine großen, breitschultrigen Schlägertypen, die dem blonden Angst einjagten. „Enzo. Schon wieder im Lande?“, fragte Elli und zwang sich, selbstsicher zu wirken. Er versteckte seine Hände tief in den Jackentaschen. *„Was fragst du so blöd ob er zurück ist. Er steht genau vor dir!“* Elli schalt sich selbst einen Idioten. Enzo, der selbst bei der Dunkelheit eine teure Sonnenbrille trug, grinste schmierig. „Du hast dich ja letztes Mal schön gedrückt, Sparks. Hast deinen kleinen Mitbewohner vorgeschickt. Was soll das? Also, kommen wir gleich zur Sache... Was ist mit meinem Geld?“, wiederholte der Italiener und ging näher an Elli heran. Unbewusst trat der einen Schritt zurück. „Ich war schnell zu Hause und habe das geholt, was ich schon zusammen habe. Ich hab´ aber noch nicht alles. Du hast mir viel mehr Zeit gegeben, wenn ich dich erinnern darf.“ „Darfst du nicht. Wen kümmert das. Die Umstände ändern sich. Mein Geld, meine Regeln.“ Selbstverständlich hatte Elli mit so einer Antwort gerechnet. Wieso sollte Enzo auch plötzlich ein Herz haben? Elli sah sich nervös um, doch natürlich waren keine weiteren Menschen zu sehen. Er fummelte an seiner Hosentasche und legte in seiner Hand den Umschlag zurecht. „Hier ist keiner. Die Bullen kreuzen hier vor vier nicht auf. Kein Grund zur Nervosität.“ Enzo lachte, grapschte unverblümt in Ellis Tasche und hatte sogleich den Umschlag in der Hand. Er machte sich kaum die Mühe, hineinzusehen. Stattdessen händigte er das Geld sofort an den Bodyguard zu seiner rechten aus. „Zähl nach, Gianni“, forderte er, ohne seinen Blick von Elli zu nehmen. Gianni grunzte bloß als Antwort. Enzo rührte sich in der Zeit kein Stück. Er blieb genau vor Elliot stehen. Gerne hätte dieser spöttisch gefragt, ob er denn nicht selbst zählen könnte. Doch er verkniff sich jegliche Bemerkung darüber. Mit Enzo war bekanntlich nicht gut Kirschen essen. „Es fehlen genau 3000 Dollar. Du kriegst sie natürlich noch. Ich bin dran. Ich habe zwei gute Jobs“, stellte Elli klar. Gianni ging näher zu seinem Boss und flüsterte diesem etwas auf Italienisch ins Ohr. „3000? Es fehlen 3500 Dollar“, sagte Enzo leise, nachdem ihm sein Lakai brav Bericht erstattet hatte. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Verarsch´ mich nicht. Ich kann sehr wohl zählen. Im Gegensatz zu Gianni anscheinend!“, zischte Elli. „Beleidigst du etwa einen Mann von mir, kleine Schwuchtel? Und behauptest damit auch noch, dass wir lügen? Oder hast du die... Zinsen vergessen?“ „Was für Zinsen, Mann?“ „Dai.*“ Enzo nickte und der andere Schrank neben ihm löste sich und stapfte sofort auf Elli zu. Er packte diesen und drängte ihn bäuchlings gegen ein altes, parkendes Auto am Straßenrand. „Die Pose gefällt dir sicher!“, spottete Enzo amüsiert und zündete sich seelenruhig eine Zigarette an. Die Bodyguards stimmten in das höhnische Lachen ihres Chefs mit ein. „Also, Sparks. Wann kriege ich mein Geld? Wenn du nicht weißt, wie du es verdienen sollst: Ich kenne da ein paar reiche, kranke Bastarde. Die zahlen mir viel Schotter für deinen bleichen Arsch“, schlug der Italiener überaus großmütig vor. Nebenbei spielte er an seiner auffälligen goldenen Kreuzkette. „Ich bin kein Stricher, verdammt!“, rief Elli sauer und versuchte sich zu befreien. Zwecklos. „Und ich nicht die Wohlfahrt. Also?“ „Ich bin dran, das sagte ich doch! Du kriegst dein Geld schon noch!“ Da Enzo diese Antwort nicht gefiel, pfiff er auch den anderen wandelnden Schrank näher zu sich. „So Ragazzi**, ihr dürft ein bisschen spielen. Aber nur ein bisschen. Der finocchio*** muss ja noch... arbeiten können.“ Enzos boshaftes Lachen würde Elli wohl nie im Leben vergessen. Genauso wenig wie die Prügel die er kassierte... -- „Zac, ich fühle mich echt von dir verarscht. Erst geht es dir angeblich nicht gut und du willst nach Hause. Dann geht es dir urplötzlich besser und du küsst mich. Und jetzt, wo ich dir gesagt habe, dass ich dich schon länger mag, redest du dich heraus, angeblich wegen deinem Onkel. Ich fahre nach Hause. Ich bin nicht mehr im Kindergarten. Schönen Abend noch!“ Brooke hatte noch eine Weile gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Doch jetzt reichte es ihr. Zacs Verhalten war total verwirrend und nicht schlüssig. Bei jedem anderen hätte sie sofort die Reißleine gezogen. Doch da sie ihn so toll fand, hatte sie einiges erduldet. „Brooke, bitte warte doch!“, rief der 25-jährige ihr schuldbewusst hinterher. Zac wollte ihr nachlaufen. Allerdings war sie bereits in der Menge untergetaucht. Seufzend gab er auf. Überrascht war er, als Armando ihm wenige Minuten später - allein - entgegenkam. „Was hast du mit Brooke gemacht?“, wurde er sogleich von dem älteren angepöbelt. Sie ist total wütend abgehauen!“ „Ich habe gar nichts gemacht. Und was geht dich das bitte an?! Hast du nicht... zu tun?“, fragte Zac und hatte erneut Elli und Armando knutschend vor Augen. Das kleine gelbe Monster, auch Eifersucht genannt, war wieder da. „Es geht mich sehr wohl was an! Brooke ist eine gute Freundin von mir!“ „Du bist ja mit jedem gut Freund!“, spottete Zachary. Seine Eifersucht war bissiger den je. *„Scheiße, wieso sage ich ihm nicht gleich, dass ich ihn hasse, weil er mein- ELLI geküsst hat!“* Ehe Armando ihm antworten konnte, war Zac hastig nach draußen verschwunden. Unhöflich, wie er gerade drauf war, ohne sich von dem seltsamen und schrägen Gastgeber Jewel zu verabschieden. Er wollte sich gerade daran machen, Brooke eine Nachricht zu schreiben, in der er um Entschuldigung bat. Da erhielt Zac plötzlich einen Anruf. Eher aus Versehen, da er gedanklich noch bei der Mitteilung an Brooke war, tippte er sofort auf Annehmen. „Arm...ando, k-kannst du mir helfen? Ich.. wurde gerade überfallen“, brachte Elliot heiser hervor. Sofort war Brooke vergessen. -- Knapp 20 Minuten später traf Zac bei Elli ein. Der jüngere hatte sich vornüber gebeugt auf eine Stufe vor einem Gebäude gesetzt. „Oh nein, Elli!“ Zac vergaß beinahe, den Taxifahrer zu bitten, kurz auf sie zu warten. Er stürzte zu seinem... Arbeitskollegen. „Was haben sie dir angetan?“ Zac schmerzte es unglaublich, Elli so zu sehen. Zusammengekrümmt. Mit einer kleinen offenen Wunde über dem rechten Auge und einem leicht geschwollenen Gesicht. „Zac? Was machst du hier?“ Verwirrt sah Elli vorsichtig hoch. Er hatte schließlich jemand anderen angerufen. „Du hast mich angerufen. Tut mir leid, dass ich nicht dein toller Armando bin.“ Angesichts der Lage, war es keine gute Idee, Elli Vorwürfe zu machen oder den eifersüchtigen zu mimen. Doch es war ihm einfach so herausgerutscht. Elli lächelte, trotz seiner Schmerzen. „Danke, dass du trotzdem zu mir gefahren bist. Ich bin froh, dass du hier bist.“ *„Natürlich, da ich die ganze Zeit an Zac gedacht habe, habe ich ihn angerufen.“* „Rede nicht so viel. Du musst ins Krankenhaus. Kannst du laufen?“ Zac wollte ihm hoch helfen. Beinahe wäre Elli ihm weg geknickt, hätte er ihn nicht mit seinen starken Armen festgehalten. „Bitte nicht ins Krankenhaus! Ich habe gar keine Versicherung. Es geht schon. Kannst du mich nach Hause bringen?“ „Keine Widerrede. Wir fahren erst ins Krankenhaus. Ich bezahle. Und dann zur Polizei.“ „Nein. Zac, das geht nicht. Bitte... Ich habe die sowieso nicht erkannt. Eine Anzeige bringt rein gar nichts. Außerdem sieht es schlimmer aus, als es ist. Bei mir ist nichts gebrochen. Ich bin nur äußerlich leicht ramponiert.“ „Ramponiert trifft es ganz gut. Wie du willst, dann kommst du erst mal mit zu mir!“ „Hey, wehe der blutet mir meinen Wagen voll!“, rüde wurden sie von dem Taxifahrer unterbrochen. „Sehen Sie nicht, dass er Hilfe braucht? Ich bezahle sie, falls er etwas schmutzig macht.“ Zac war unheimlich wütend. Am liebsten hätte er den egoistischen Fahrer stehen gelassen. Doch sie brauchten das Taxi. „Stütz´ dich auf mich, okay?“ Zac half Elli behutsam ins Auto. Im Wagen angekommen, lehnte sich Elli dankbar an ihn. „Du bist mein Retter, Zac. Danke.“ „Schon gut. Erzähl´ mir lieber was passiert ist.“ „Nicht hier...“, flüsterte Elliot. „Sollte das nicht besser genäht werden?“, fragte Zac und deutete auf die Wunde über dem Auge. „Blödsinn, die ist nicht groß. Das geht schon.“ Zac war mit der Antwort sichtlich unzufrieden. Dennoch wandte er sich an den unfreundlichen Taxifahrer. „Hey, haben Sie Taschentücher?“ Der Taxifahrer antwortete zunächst nicht. „Ich habe Sie was gefragt!“ Der Mann im mittleren Alter schien sich doch zu erbarmen. Kommentarlos reichte er eine Taschentuchpackung nach hinten. „Vielen Dank. War doch gar nicht so schwer!“ Genervt schüttelte Zac den Kopf. Er nahm ein Taschentuch heraus und wischte Elli sanft etwas Blut und Schmutz aus dem Gesicht. Elli lächelte bloß. Zac hingegen... fühlte Zuneigung. Obwohl Elliot in solch einer Verfassung war, kribbelte alles in Zac. Als sie endlich bei ihm zu Hause ankamen, fischte der seine Geldbörse aus der Tasche und gab dem Fahrer zehn Dollar mehr. Mit den Worten „Für Ihre maßlose Freundlichkeit!“ Er half Elli wieder aus dem Wagen und dann rauf in die Wohnung. Er trug beinahe das gesamte Gewicht von dem jüngeren. In der Wohnung hievte er Elli auf sein Bett. Dann streifte er ihm die Schuhe ab. „Zieh´ dich vorsichtig aus!“, verlangte Zac. „Ich hole sofort meinen Erste-Hilfe-Kasten.“ Elli schaffte es, zu grinsen. „Oh, ich habe mir schon immer gewünscht, dass du willst, dass ich mich ausziehe.“ „Stimmt. So schlecht kann es dir nicht gehen, wenn du noch Witze reißen kannst!“ „Sage ich dir ja. Es geht schon wieder.“ Elli machte tatsächlich Anstalten, aufzustehen. „Hey! Du bleibst auf dem Bett. Kapiert?! Oder soll ich dich fesseln? Bin gleich wieder da.“ „Alles klar, du bist der Boss.“ Auf das mit dem „Fesseln“ ging Elli lieber nicht ein. Als Zac erneut vor Elli stand, hatte sich der jüngere seines Oberteils entledigt. Er konnte einige Blutergüsse erkennen. Sie sahen schmerzhaft aus. „Ich... ich bin kein Arzt. Aber lass´ mich dich doch ins Krankenhaus bringen. Bitte! Ich bezahle erst mal.“ „Quatsch. Das geht schon. Hast du irgendeine kühlende Salbe da?“ Zac hielt eine Sportsalbe hoch. „Na, das wird auch gehen“, kam es zufrieden von Elli. Nachdem Zac sich kurz die Hände gewaschen hatte, setzte er sich neben den Verletzten ans Bett, und trug Salbe auf die Blessuren auf. Elli stöhnte auf vor Schmerzen. „Tut mir leid“, entschuldigte sich der 25-jährige. Anschließend desinfizierte er die kleine Wunde über dem Auge und klebte sanft ein schmales braunes Pflaster auf. Nebenbei reichte er Elli noch ein in ein Handtuch gewickelten Kühlakku. „Du bist eine gute Krankenschwester, Zac.“ „Halt den Mund!“ Gerade als Zac fertig war, klingelte Ellis Telefon. Vorsichtig zog der Verletzte es aus der Hose und sah, dass es Armando war. Zac bemerkte es ebenfalls. „Was will der Penner?“, fragte er geradeheraus und schien schon vergessen zu haben, dass Elli ja anscheinend Armando hatte anrufen wollen und nicht ihn. „Er will sicher nur fragen, ob ich gut angekommen bin.“ „Dem Wichser werde ich was erzählen!“ Zac nahm kurzerhand das Handy. Elli war zu überrumpelt, um ihn aufzuhalten. „Was willst du?!“, bellte er dem Anrufer aggressiv entgegen. „Äh, wer ist da bitte? Ich will mit Elli sprechen.“ „Elli geht es scheiße. Hättest du ihn mal nach Hause gefahren!“, donnerte Zac ins Telefon und beendete anschließend einfach den Anruf. Perplex und mit großen Augen wurde er von Elli angesehen. „Zac, was sollte das?! Er wollte mich nach Hause fahren. Ich habe mehrmals abgelehnt. Außerdem bin ich ein Kerl. Ich kann selbst nach Hause gehen.“ Der blonde schüttelte belustigt den Kopf. „Ja, man sieht gerade bestens, dass du selbst nach Hause gehen kannst.“ „Okay, heute war einfach ein scheiß´ Tag. Jetzt gib´ mir das Handy!“, forderte Elli. Zac überließ ihm murrend das Mobilteil. Armando rief erneut an. Elli drückte den Anruf diesmal weg und entschied sich für eine kurze, entschuldigende Sprachnachricht. Er erzählte etwas von einem kleinen Sturz, dass Armando eben seinen dramatischen Mitbewohner am Telefon gehabt hatte und sonst alles in Ordnung war. „Du hast ihn angelogen“, stellte Zac, ohne mit der Wimper zu zucken, fest. „Stimmt, du bist mehr als nur dramatisch“, lachte Elli. Seine blauen Augen hatten wieder dieses Funkeln. „Wo ist eigentlich Brooke? Ich hoffe, du hast sie zumindest anständig nach Hause begleitet“, lenkte der blonde geschickt ab. Neugierig schaute er Zac an. Der seufzte und trug weiter sanft die Salbe auf. „Ich habe sie... etwas verärgert. Sie ist nach Hause gefahren.“ „Was hast du gemacht?“ „Ist das wichtig? Wir sollten uns besser darauf konzentrieren, dich hier zu versorgen. Wenn du schon nicht ins Krankenhaus willst.“ „Ich wüsste da was, das mir hilft“, sagte Elli leise, verheißungsvoll. „Was denn?“, wollte Zac wissen. Er schien nicht zu verstehen. Elli legte Zac eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich für einen zärtlichen Kuss. Zac war zunächst wie erstarrt. Allerdings stieß er Elli nicht von sich. „Komm schon, Straight Boy...“, hauchte Elli gegen seine Lippen. „Ich weiß, dass du eifersüchtig auf Armando warst. „Und du ein kleines kleines bisschen auf mich stehst...“ „Du bildest dir wirklich viel ein...“, murmelte Zac und lächelte. Elliot hatte ja recht! „Einbildung ist auch eine Bild-“ Noch ehe Elli seinen Satz beenden konnte, wurde er diesmal von Zac geküsst. Von seinen Gefühlen überrollt, war Elli in dieser Sekunde alles egal. Einfach egal. Egal, dass er weiterhin hohe Schulden bei Enzo hatte. Egal, dass er ziemlich angeknackst war. Egal, dass Zac ihn sicher gleich wieder fallen lassen würde. Ellis Zunge strich über Zacs Unterlippe und bat um Einlass. Zac gewährte diesen. Er legte die Salbe zur Seite und zog Elli näher zu sich. Es interessierte ihn überhaupt nicht, dass sein T-Shirt nun mit der Sportsalbe verschmiert war. Elli zog Zac mit sich nach unten aufs Bett. Doch als der Assistent versehentlich an einen großen Bluterguss von ihm kam, zischte dieser vor Schmerz auf. Sofort löste sich der ältere von ihm. „Tut mir leid“, entschuldigte sich Zac und rang nach Luft. „Also mir tut es nicht leid“, kam es zwinkernd von Elli „Du bist echt unmöglich.“ Zac lächelte und war sogar ein wenig rot. „So!“, Zac war gerade dabei, sich zu sammeln. Er richtete sich auf und wischte sich über den Mund. „Du wirst mir jetzt erzählen, was passiert ist.“ Elli seufzte. „Ich finde es besser, wenn wir noch ein bisschen herummachen...“ „Jetzt erzähl´ schon! Du wurdest schließlich Opfer einer Straftat. Wir sollten das anzeigen. Was haben sie dir eigentlich gestohlen? Dein Handy hast du ja noch.“ Für eine kurze Millisekunde wünschte sich Zac, sie hätten das Smartphone mitgenommen. So hätte Elli nicht mehr Armandos Nummer. *„Okay, das hätte jetzt echt von einer 12-jährigen sein können“*, dachte Zac belustigt. Geduldig wartete er auf Ellis Antwort. „Ich… war zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie haben mir meine Kohle abgenommen.“ *„Das ist zumindest so halb die Wahrheit...“*, rechtfertigte sich der blonde in Gedanken. „Netterweise haben sie dir dein Handy da gelassen“, murmelte Zac und verlor sich in Ellis wunderschönen, blauen Augen. „Ja, das war sehr... nett“, wisperte Elli und versank auch in den dunklen Augen seines Retters. Ehe sie sich versahen, lagen ihre Lippen erneut aufeinander. Er griff in Zacs kurzes Haar und vertiefte den Kuss. „Warte...“ Dieser schob ihn sanft von sich und bewahrte sich so vermutlich vor einen Herzkollaps. Das aufkommende Kribbeln war überwältigend. „Hast du... ich meine...“ „Was habe ich?“, wiederholte Elli und sah den älteren fragend an. „Naja, warst du mit diesem... Vollidioten Armando in der Kiste?“ Elli musste erheitert auflachen. „Das wüsstest du wohl gerne, was?“ „Verrätst du es mir?“ „Was kriege ich denn dafür?“ Übersetzungen Italienisch - Deutsch *dai = „Los!“ **ragazzi = Jungs ***finocchio = Fenchel oder auch Schwuchtel, Schwuler Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)