Christmas, Cookie and Love von Milan1896 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Winter hat sich über die Stadt gelegt und auch Juna damit begonnen in meiner Wohnung die Dekoration anzubringen. Ich selbst sehe diesem Treiben mit gemischten Gefühlen zu. Einerseits finde ich es auf gewisse Weise schön, da Juna wirklich ein Händchen dafür hat, andererseits erkenne ich meine Wohnung nicht wieder. Das klare und strukturierte verschwindet. Weihnachtliches Grün, Rot und Gold ist über das Fenster und die Fensterbank verteilt. Lichterketten schlängeln sich in einigen Ecken durch eine Vielzahl von Dekoration. Der Geruch und Orangen und Tannen liegt in der Luft, gemischt mit dem Geruch von Kerzen, Zimt und andere Gewürze. Im Großen und Ganzen Stört es mich nicht, was mich stört, ist die Tatsache, dass ich selbst nichts tun kann! Der letzte Fall, der sich über mehrere Monate gezogen hat, hat deutliche Spuren hinterlassen. Beim Versuch den Täter zu stellen sind Chiround ich diesem hinterher, über dieses abgelegene und verwilderte Grundstück. Juna und Kenji hatten uns davon abhalten wollen. Hätten wir mal besser auf beide gehört! Auch wenn seitdem gut ein Monat vergangen ist, so erinnert die Schlinge an meinem linken Arm noch deutlich daran. Die ausgerenkte und gebrochene Schulter mit den lädierten Bändern und Sehen wird noch lange Zeit brauchen. Auch wenn ich wieder Dienstfähig geschrieben bin, so macht es das nicht besser! Harada ist da deutlich besser davongekommen, der verstauchte Knöchel und die Prellungen sind bereits verheilt, so dass er jetzt das Team unter seiner Leitung hat. „Sicher dass ich Dir nicht helfen soll, Sova?“ Ich beobachte Sie wie sie auf der kleinen Trittleiter eine Lichterkette am Fenster anbringt. Ich sehe Ihr schon die ganze Zeit bei Ihrem Treiben zu. In einen, etwas zu großen, Weihnachtspullover und Jeans gekleidet erinnert Sie mich, im positiven Sinne, an einen Weihnachtself der alles für eine festliche Stimmung tun. „Nein, das geht schon.“ Sie lächelt mich an, „Du kommst da gerade noch schlechter dran als ich.“ „Ich bin Rechtshänder, ein wenig kann ich schon tun.“ „Du kann ja schon mal Gläser und so auf den Tisch stellen. Kenji und Shou sollten gleich ankommen.“ Geschlagen schnaufe ich und stehe auf. Nicht das ich etwas dagegen habe, das Kenji mit seinem Partner kommt, aber die Aussicht auf ein Weihnachtsbacken gefällt mir immer noch nicht. Diese Jahreszeit ist immer an mir vorbeigezogen. Die geschmückte Festlichkeit der Stadt und auch im Revier sowie die angebliche Besinnlichkeit haben in mir immer einen Heuchlerischen Beigeschmack. Nur weil die, angebliche, stille Weihnachtszeit kommt, macht dies die Verschlagenheit der Stadt und Menschen darin nicht besser. „Sei nicht so!“ Juna ist von der Leiter gestiegen und sieht mich an. Genau wissend wie meine Meinung ist. „Lass uns einfach einen schönen Abend verbringen.“ „Dafür brauchen wir aber doch nicht diesen Weihnachtstubel. Ich weiß das du das hier liebst und habe ja nichts dagegen.“ „Und trotzdem bist du schlecht gelaunt.“ Unterbricht mich Juna, der leicht traurige Klang Ihrer Stimme ist deutlich zu hören. „Bin ich doch nicht.“ Ich komme aus der Küche auf Sie zu und ziehe Juna so gut es mir möglich ist in meinen Arm. „Ich komme mir nur gerade ziemlich nutzlos vor. Ja, ich weiß, ich bin es selber schuld, dennoch möchte ich, dass du einen schönen Abend hast.“ Juna lehnt sich an mich und will gerade etwas erwidern als es klingelt. Ich beuge mich zu einem kurzen Kuss hinunter und lasse Sie los um die Tür über den Summer zu öffnen. Ich höre wie Sie aus dem Kühlschrank eine Flasche nimmt und die Kaffeemaschine einschaltet. Lange muss ich nicht warten bis man den Aufzug hören kann und die beiden um die Ecke in den Flur biegen. Freundlich lächelnd kommen die beiden auf mich zu. „Hallo Hiwatari, was macht die Schulter?“ Kenji legt mir freundschaftlich die Hand auf die gesunde Schulter. „Guten Abend.“ Begrüßt Shou mich freundlich und höflich. „Hallo Ihr beiden. Es geht so, es heilt aber noch dauert es. Kommt rein.“ Ich mache einen Schritt zurück und die zwei treten ein. „Juna, meine liebe!“ Kenji umarmt Sie und auch Shou nimmt Juna kurz in den Arm. „Hallo, setzt euch der Kaffee ist gleich soweit. Ich räume noch gerade die Leiter…Koschka!“ Noch während Juna spricht habe ich mir besagte Leiter genommen und bringe diese ins Bad. „Das bekomme ich auch mit einem Arm hin.“ Sage ich als ich im Bad verschwinde. „Sturkopf!“ Ihre Stimme hat einen deutlich lachenden Ton. „Ich dich auch.“ Erwidere ich mit gleicher Tonlage und schmunzle. „Als würdest du es anders kennen?“ lacht Kenji als ich zurückkomme und mich an den Tisch neben Juna setze. „Eigentlich nicht,lassen wir das! Also wie gehen wir vor?“ Kenji greift in seine Umhängetasche und zieht ein altes Buch hervor und legt es auf den Tisch zwischen die Tannenzweig- und Kerzendekoration. An ein paar stellen sind die Seiten mit Zetteln markiert und eine davon schlägt er direkt auf. „Also ich habe mal bei meiner Mutter in den Regalen geschaut und bin hierüber gestolpert. Dieses gehörte schon meiner Großmutter und die Rezepte sind mit ihren Notizen versehen.“ Shou und Juna beugen sich mit über das alte Buch und beginnen zu lesen. Ich selber habe mich zurückgelehnt und trinke meinen Kaffee. Selbst wenn meine Schulter nicht gebrochen wäre, würde ich mich da raushalten. „Die sind sehr gut, da habe ich immer Erinnerungen an meine Kindheit und Weihnachten.“ Kenji schlägt ein paar Seiten weiter auf das Rezept für °SunoboruKukki°. Juna und Shou beginnen zu strahlen, ich hingegen bin semibegeistert. „Ich habe auch noch ein Rezept rausgesucht, und da wir ja den Teig hierfür zwei Stunden stehen lassen müssen, haben wir Zeit für die anderen.“ Juna zieht einen Zettel aus der Tasche und legt ihn auf den Tisch. „Semilune? Wie kommst du denn darauf?“ frage ich erstaunt, als ich das Rezept sehe. „Mir hat da jemand erzählt, dass ein gewisser jemand diese gerne mag.“ Mit einem verschmitzten Lächeln werde ich angesehen. „Yuriy…“ Mit leichtem schmunzeln schüttele ich den Kopf. „Was ist das?“ Kenji schaut fragend zwischen Juna und mir hin und her. „Russische Zitronenplätzchen mit Marmelade. Die haben wir als Kinder immer gegessen, aber nicht nur zu Weihnachten.“ Antworte ich und überfliege das Rezept. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, so ist diese Erinnerung eine der wenigen guten. Wir beide haben schon so einigen Blödsinn angestellt, mit entsprechenden Konsequenzen. „Dann lasst uns anfangen! Ich bin gespannt wie wir das hinbekommen.“ Grinst Kenji und steht auf. Juna und Shou tun es ihm gleich und beginnen in der Küche alles für die Schneeballplätzchen rauszusuchen. Juna hat für so ziemliche alle möglichen Varianten eingekauft und zusätzlich noch weitere Schüsseln. Ich bleibe sitzen und trinke meinen Kaffee weiter, nur das ich mich nun zur Küche drehe um den Treiben zuzusehen. „Wartet! Es fehlt was wirklich Wichtiges.“ Shou grinst und verlässt die Küche kurz um etwas aus seiner Jacke zu holen. Fragend schauen wir drei uns an und warten. „Kann ich deine Anlage in Beschlag nehmen?“ Fragt er mich mit einem USB-Stick in der Hand. Ich ahne schon was sich darauf befindet, stimme aber zu. Juna sieht mich dafür mit einem Lächeln an, welches mich die nächsten Stunden mit Weihnachtsmusik ertragen lässt. Kurz darauf ertönt schon die Musik und ich ziehe es vor mich kurz auf den Balkon zurück zu ziehen. „Weiß er es eigentlich schon?“ „Noch nicht…Bitte Kenji, behalt es für dich.“ „Natürlich tue ich das.“ „So jetzt können wir anfangen, Ladies!“ Shou klatscht in die Hände und reibt die Handflächen aneinander. Er beugt sich über das Rezept, beginnt zu lesen und die Arbeiten zu verteilen. „Wir brauchen 230g Butter und 60g Puderzucker und schlagen die schaumig. Dann kratzen wir die eine Vanilleschote aus und tuen die dazu. Engel willst du 200g Mehl sieben und 60g Weizenstärke und die 1/4 Teelöffel Salz dazugeben?“ Fragt er an Juna gewandt während er selbst zum Rührgerät und der Schüssel greift. „Ja klar, Kenji gibst du mir noch die Waage?“ Als ich von Balkon zurückkomme ist in meiner Küche schon reges Treiben. Juna ist mit dem Sieb zugange und der Mehlstaub legt sich ein wenig um Sie, Kenji schneidet die Schote auf und kratzt diese aus. Shou hat die Schüssel im Arm und rührt darin. Auch Juna greift nun zum Schneebesen und verrührt das Mehl. „Shou, ich habe jetzt das Mehl mit der Stärke und dem Salz verrührt.“ „Sehr gut, Honey, hast du das Vanillemark fertig?“ dreht er sich zu Kenji um. „Hier, so gut es geht.“ Kenji streift das Messer an der Schüssel ab und auch Juna gibt nun nach und nach die Mehlmischung zu der Butter in die Schüssel. Shou beginnt alles zusammen zu einem glatten Teig zu verrühren und als er damit fertig ist, wickelt er diesen in Frischhaltefolie ein und legt ihn für zwei Stunden in den Kühlschrank. Ich habe mich dazu entschlossen mich mit einem Buch auf das Sofa zurück zu ziehen und die drei in Ruhe zu lassen, helfen kann und soll ich ja eh nicht. „Hey, alles gut?“ Ich schaue über die Schulter zu Juna, die hinter mich getreten ist. „Ja, nur bevor ich am Tisch sitze, kann ich auch hier lesen.“ Vorsichtig legen sich Ihre Arme um mich und Ihr Kopf auf meine rechte Schulter. „Wenn du lieber Ruhe haben willst, kön…“ „Sova!“ ich unterbreche Sie und lege meine Hand auf Ihre. „Macht ihr nur, es stört mich nicht. Wenn ich dich so sehe bin ich zufrieden.“ Juna schmiegt Ihren Kopf an meinen und schließt die Augen. Meine Hand legt sich an Ihr Kinn und dreht ihren Kopf. Wir beide versinken in einem innigen Kuss und ich vergesse das wir nicht allein sind. Auch wenn ich es anfangs nicht für möglich gehalten habe, Juna lasse ich nicht mehr gehen. Komme was wolle! Und ich habe das Gefühl, wir beiden denken da das gleiche. Kenji und Shou beobachten die beiden von der Küche aus. Es freut Kenji beide so zu sehen, da er mit seiner Eingebung recht behalten hat, dass beide zusammengehören. Eigentlich, so findet er, wäre dies ein schönen Zeitpunkt das Juna mit Kai noch ein paar andere Dinge bespricht. Aber diese Entscheidung überlässt er Ihr. „Ich unterbreche euch nur ungern, aber wir sollten den anderen Teig vorbereiten.“ Kenji schaut mit einem sanften Lächeln zu wie Kai und Juna sich voneinander lösen. Deutlich kann er den Ausdruck in ihren beiden Augen sehen. Das er einmal so eine Zuneigung und Sanftheit in seinen Augen sehen würde, hätte er nie gedacht. „Ähm, ja hast recht.“ Mit einem leichten Rotschimmer geht Juna in die Küche zurück. Ich hingegen kann mir nicht verkneifen Kenji anzugrinsen. „Als wenn Ihr zwei das nicht alleine könntet.“ Ich stehe auf und geselle mich zu den dreien. „Doch, aber so ist es doch schöner.“ Mit einer Tasse Kaffee in der Hand stehe an den Tressen gelehnt, darauf achten nicht im Weg zu stehen, und schaue Ihnen dabei zu wie Sie den zweiten Teig beginnen. „Koschka, könntest du 280 g Butter im Topf auslassen? Dann kann ich in der Zeit die Zitrone abreiben und auspressen.“ Juna dreht sich zu mir und hält mir den Löffel hin. „Das sollte ich noch hinbekommen!“ Ihr den Löffel abnehmend stelle ich den kleinen Topf auf den Herd und teile die Butter um sie besser schmelzen zu können. Kenji hat damit begonnen zehn hartgekochte Eier zu schälen und das Eigelb durch ein Sieb zu drücken. Shou hingegen hat 320g Mehl durch ein anderes Sieb gegeben und mit 280g Zucker verrührt. Nun wartet er darauf, dass die Butter fertig ist, um diese zusammen mit dem Ei und der Zitronenschale sowie dem Saft zu vermengen. Als die Butter fertig ist nimmt er mir auch den Löffel ab um damit den Teig zu rühren bis dieser soweit ist um mit den Händen weiter zu kneten. Kenji hat die Arbeitsfläche schon mit Mehl bestreut und hat das Nudelholz bereitgelegt. Als der Teig fertig ist gibt Shou diesen weiter und Kenji beginnt ihn auf ca. drei bis vier Millimeter auszurollen. Juna hat einen Ausstecher in Form eines Halbmondes in der Hand und wartet bis Kenji fertig ist. Shou beginnt in der Zeit die Küche aufzuräumen. Ich habe ein Blech aus dem Ofen genommen, welcher auf 180 Grad vorheizt und mit Backpapier belegt. Als Juna und auch Kenji damit beginnen den Teig auszustechen, kann ich es mir nicht verkneifen mir ein bisschen davon zu nehmen. Unter einem empörten „Koschka!“ seitens Juna, stecke ich mir den Teig in den Mund und verlasse die Küche. „Also wirklich! Schmeckt er wenigstens wie du es kennst?“ fragt Shou. „Ja, kann man essen.“ Erwidere ich grinsend als ich auf den Balkon trete. Mit einem Kopfschütteln legt Juna die Plätzchen auf das Backpapier, Kenji reicht Ihr immer ein neues und so ist schnell das Blech voll und verschwindet für 25 Minuten im Ofen. Juna beginnt nun mit dem anrühren der Glasur aus dem Rest Puderzucker, zwei Esslöffeln Zitronensaft und zwei Teelöffeln des Abriebes. Die Marmelade zum zusammenkleben steht schon bereit. Kenji und Shou haben sich wieder an den Tisch gesetzt und trinken Kaffee. Der andere Teig braucht noch gut eine halbe Stunde ruhe und sobald der Ofen fertig ist, können Sie weitermachen. Auch ich bin schon länger von Balkon zurück und gehe nun vom Sofa ebenfalls an den Tisch, wo auch Juna sich neben mich setzt. „Sag, seid Ihr beide eigentlich schon in diesem tollen Lichterpark gewesen? Der ist so richtig schön romantisch?“ Shou hat sich auf den Tisch gelehnt und sieht zwischen uns beiden hin und her. „Nein, das hat sich bisher nicht ergeben, aber vielleicht ja später.“ Junas Blick ist ein wenig traurig, was Kenji dazu verleitet mir unter dem Tisch gegen das Bein zu treten. Als ich Ihn ansehe, deutet er mit einem Kopfnicken zu Juna. „Also ehrlich, Hiwatari, gerade für euch beide als Paar ist das doch mal eine schöne Gelegenheit. Und ihr könnt sogar zu Fuß hin, ist ja nicht weit von hier.“ Diesen Wink mit dem Zaunpfahl kann man nun wirklich nicht übersehen! „Wenn du möchtest können wir gerne dort hin, Sova. Sag mir so etwas, du weißt ich bin was das angeht nicht so der Typ.“ „Ich weiß, du bist ein Romantikmuffel.“ Lacht Sie und legt ihren Kopf auf meine Schulter. „Romantikmuffel? Da müssen wir mal Unterricht geben Honey!“ meint Shou an Kenji gewandt. „Vergiss es! Da halten wir beide uns raus. Das ist mein Chef vergiss das nicht.“ Empört dieser sich als die Zeitschaltuhr in der Küche sich meldet. Die drei erheben sich Lachend und auch ich muss schmunzeln. Während Shou das Blech aus dem Ofen zum Abkühlen nach draußen bringt, beginnen Juna und Kenji mit dem Formen des Teiges in kleine Kugeln.Ich drehe den Ofen auf die vorgegeben 175 Grad und belege ein neues Blech mit Backpapier. Nachdem das Blech voll ist kommt es noch gut 15 in den Ofen. Der Puderzucker, zum bestreuen, steht auch schon vorbereitet auf dem Tressen. Auch wenn ich es ungern zugebe, der Tag gefällt mir bisher erstaunlich gut. Weder die Musik noch der Trubel stören mich, und auch wenn ich wenig helfen kann, gefällt mir das backen. Das Blech mit den Zitronenplätzchen ist inzwischen kühl genug und so bilden die drei nun eine Produktionskette, Shou streicht die Marmelade auf die Plätzchen, Kenji klebt Sie zusammen und Juna verteilt die Glasur darauf. So dauert es nur ein paar Minuten bis alles fertig ist. „Sollen wir eigentlich noch kochen oder lassen wir uns etwas kommen?“ Kenji dreht sich in der Küche um und runzelt die Stirn. „Da wir erst noch aufräumen müssen bevor wir kochen können, sollten wir eher bestellen.“ „Ich kümmere mich drum. Hier in der Nähe gibt es gutes Restaurant.“ Ich drehe mich auf dem Sofa zu Ihnen um. „Spezielle Wünsche?“ „Nein, von uns aus nicht. Juna was ist mit dir?“ „Ich denke, dass er weiß was ich esse und was nicht.“ Mit einem zwinkern sieht Juna und mir und lächelt. Ich bekomme noch mit wie Kenji sich zu ihr neigt und etwas ins Ohr flüstert. Was auch immer es ist, es ist schon das zweite Mal heute. Mir nichts weiter dabei denkend greife ich zum Telefon und gebe die Bestellung auf. Ich entscheide mich für eine bunte Zusammenstellung und hoffe so jeden Geschmack zu treffen. „Wollt Ihr Wein zum Essen? Ich glaube es steht noch eine Flasche kalt.“ „Wein klingt gut. Honey wir trinken ein Glas mit, oder?“ Shou schaut Hoffnungsvoll. „Ja ich denke ein Glas wird gehen.“ Auch Kenji nickt bestätigend. „Ich werde auf Wein verzichten. Mir ist gerade nicht danach.“ Juna hat sich zur Küchenzeile gedreht, als Sie mir antwortet. Es ist nicht Ihre Antwort die mich stutzig macht, sondern viel mehr die Reaktion. Skeptisch lege ich den Kopf zur Seite und beobachte Sie genau. Sie hat sich die letzten Tage nicht anders verhalten als sonst. Sie war mehr als wütend auf mich, wegen der Aktion beim letzten Fall. Selbst als ich damals angeschossen worden bin, hat Juna nicht so heftig reagiert. Mein Blickt bleibt an Kenji hängen, der unsicher versucht nicht aufzufallen. Etwas stimmt hier nicht! Und zwar ganz gewaltig! „Euch beiden ist schon klar, dass ich eure Körpersprache gut genug kenne um zu sehen das etwas nicht stimmt, oder?“ meinen rechten Arm auf die Lehne legend schaue ich zwischen Ihnen hin und her. Ertappt zucken Sie zusammen. „Ähm, wirklich?“ Kenjis versuch überzeugend zu klingen, misslingt Ihm komplett. „Raus mit der Sprache! Ich bin nicht blind.“ Meine Stimme ist energisch, aber bei weitem nicht streng. „Koschka, ich…“ unsicher beißt sich Juna auf die Unterlippe und schweigt. „Wir sind mal kurz frische Luft schnappen.“ Kenji packt Shou, welcher ihn verwundert ansieht, am Arm und zieht ihn auf den Balkon. Die Tür zieht er hinter ihnen zu. Juna sieht ihm hilfesuchend nach bevor Sie tief durchatmet und zu mir aufs Sofa kommt. Ihr Blick ist gesengt, so als wäre etwas passiert. „Sova was ist los?“ meine Stimme ist durchaus besorgt, so unsicher ist mir gegenüber sonst nicht. „Es ist nichts Schlimmes, hoffe ich zumindest. Ich weiß nur nicht wie ich es sagen soll.“ Ich lege meine Hand auf Ihre und sehe Sie einfach an, darauf wartend das Sie weiterspricht. Junas Finger umgreifen die meinen fest und ich kann ihr leichtes Zittern spüren. Was ist nur los? „Naja…in ein paar Monaten…können wir nicht mehr zusammen arbeiten…für längere Zeit…“ Erstaunt blicke ich zu Ihr, den Kopf leicht geneigt. „Wie meinst du das?“ Im Augenwinkel bemerke ich Kenji und Shou, welche auf dem Balkon stehen und uns zusehen. Aber beide blende ich aus, für gibt es nur noch Juna und mich. „Ich…“ unsicher bricht Juna erneut ab, zögert einen Moment. Dann nimmt Sie meine Hand und legt sich diese auf den Bauch, Ihr Blick ruht währenddessen auf mir. Dies kommt mir unwirklich vor, ich brauche einen Augenblick um die Informationen zu Verbinden. Die Wut und Angst auf und um mich nach dem Unfall, das tuscheln mit Kenji, der Wein und die Aussage über die Arbeit. Ich kann nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meine Lippen legt, als ich Juna zu mir ziehe und küsse. „Seit wann?“ Nur etwas Abstand bringe ich zwischen uns als ich den Kuss wieder löse. „Kurz vor deinem Unfall, ungefähr zwei Wochen davor…ich…“ Wieder nehme ich Sie in den Arm. „Sova das ist doch Wundervoll. Aber wieso hast du es mir nicht vorher schon gesagt?“ „Ich wusste nicht wie…Auch dachte ich es wäre nett als Überraschung zu Weihnachten.“ „Hast du etwa geglaubt ich würde etwas dagegen haben?“ ein wenig überrascht bin ich nun schon. „Nein das nicht. Aber es verändert doch alles. Unsere gemeinsame Arbeit, die Wohnung hier und auch uns.“ Ich kann hören wie in ihr Tränen aufsteigen. Ich verstehe Sie schon, aber ich mache mir da wohl weniger Gedanke als Juna. „Hey, zwischen uns wird sich nichts ändern. Ich freue mich wirklich und was die Wohnung und so angeht, das wird kein Problem sein.“ Ich hätte mir nie zu träumen gewagt, dass ich einmal in dieser Situation bin. Auch früher nicht! „Wirklich? Ich meine, ich bin froh das du es so siehst.“ Ihr Lächeln kommt wieder zum Vorschein und die Erleichterung ist deutlich zu spüren. „Ach Sova.“ Erneut ziehe ich sie zu mir, das warme Gefühl in meinem Magen wird stärker und ich genieße es! Das wird so einige doch mehr als wundern, wenn Sie davon erfahren. Auch ich treffe nun einen Endschluss den ich die nächsten Tage umsetzten werde. Der Gedanke kam mir schon einmal, allerdings habe ich Ihn immer beiseitegeschoben. Nun kommt es mir albern vor, Juna nicht schon vorher gefragt zu haben. Die nächsten Tage werde ich mit Ihr in diesen Lichterpark gehen, und vorher zum guten Juwelier hier im Komplex. Ich kann es zwar noch nicht richtig glauben aber es nun wirklich war. Diese Erkenntnis ist schöner als alles andere was Juna mir hätte schenken können. Ich werde Vater! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)