Zauberhafte Weihnachten von Coronet ================================================================================ Kapitel 11: Punschdenken [Gwenog Jones] --------------------------------------- Hogwarts, 1999 Gwenog Jones   Die Weihnachtsfeiern des Slugclubs sind berühmt-berüchtigt für zwei Dinge: das schreckliche Networking und den ausgezeichneten Punsch. Wenn man dabei auch noch von einem aufdringlichen Fan belagert wird, so wie Gwenog Jones, sture Kapitänin der Holyhead Harpies, dann wünscht man sich schnell eine Retterin herbei ...   ***   Sie hasste diesen Firlefanz. Hatte sie schon immer und würde sie bis in alle bittere Ewigkeit. Es gab Dinge, in denen war Gwenog Jones gut: Auf einem Besen sitzen, das Treibholz in der Hand, und einen Klatscher mit ordentlich Schwung in Richtung eines ihrer Gegner schicken. Da war sie in ihrem Element. Hoch über dem Quidditchfeld kam keiner und hielt sie auf – solange sie nicht wieder ein regelwidriges Foul beging. Über die Jahre in der britischen Quidditchliga hatte sie sich das wohl oder übel abgewöhnt. Immerhin ging es bei ihrem Team um mehr, als nur ein paar persönliche Befindlichkeiten. Auch in anderer Hinsicht hatte sie Abstriche gemacht – sie musste das liebe Kind mimen, lächeln und den richtigen Leuten die Hand schütteln. Und das war etwas, das konnte Gwenog Jones überhaupt nicht gut. Alleine der Umstand, dass sie hier war, auf der Weihnachtsfeier des Slugclubs – noch dazu in einem festlich dunkelroten Umhang aus Satin – grenzte an ein Wunder. Sie erinnerte sich ausgezeichnet an das letzte Treffen dieser Sorte, zu dem ihre Teamkameradinnen sie überredet hatten, bevor der Krieg ihnen allen neue Sorgen beschert hatte. Dem alten Sluggy zuliebe, wie sie ihr in den Ohren gelegen hatten. Der kannte schließlich immer die richtigen Leute, der würde bestimmt jemanden kennen, der die Position von Priscilla übernehmen könnte. Er war ja wieder Lehrer in Hogwarts, da wimmelte es doch nur so von angehenden Quidditchspielerinnen. Womit niemand gerechnet hatte, war der aufgeblasene Wichtigtuer, der sich für den besten Hüter hielt – seine bescheidene punschgetränkte Aussage –, und Gwenog den ganzen Abend damit langweilte, dass er es nicht in die Hausmannschaft geschafft hatte, weil Potter seine Freunde bevorzugte. Ihr konnte das nicht egaler sein und das ließ sie den Jungen spüren, aber der redete weiter, als hätte er Quasselwasser getrunken. Sie hatte jetzt schon Angst, dass sich ihr wieder so ein schrumpfhirniger Typ an die Backe labern könnte. Da würde sie lieber mit ihrem alten Professor in Zaubertränke reden. Der hatte zwar keine große Ahnung von Quidditch, aber das war auch egal, denn er fand Gwenog brillant in allem, was sie tat. Er wurde nicht müde, ihre besten Züge aus den letzten Spielen – die selten wirklich gut gewesen waren – hervorzuheben. Damit konnte Gwenog leben, auch wenn es sie nach all den Jahren inzwischen langweilte. Die Zeit, als Slughorn abgetaucht war, die war ihr definitiv die liebste gewesen. Da hatte sie nur hin und wieder einen Brief voller wohlüberlegter Worte und, noch wichtiger – einer Karte für das nächste Spiel der Holyhead Harpies – geschrieben und damit war die Angelegenheit erledigt. Jetzt aber stand sie hier, in diesem lächerlichen Aufzug, der längst nicht so bequem war wie ihre weit geschnittenen Quidditch-Umhänge und musste sich das neueste Lied von Celestina Warbeck in voller Dröhnung geben. Die Häppchen auf den Silbertabletts waren für ihren Geschmack reichlich klein und die Punschgläser hätten auch größer sein können. Die anderen aus ihrer Mannschaft amüsierten sich bestimmt gerade prächtig bei ihrem letzten Training der Saison. Der Wetterbericht hatte einen ordentlichen Schneesturm angekündigt und Gwenog hatte wirklich große Lust, sich in fünfzehn Metern Höhe eisige Schneekristalle gegen die Schutzbrille prasseln zu lassen. Hauptsache, sie konnte auf Klatscher eindreschen. Seufzend leerte sie ihren letzten Schluck Punsch, bevor sie sich zum dritten Mal an diesem jungen Abend in Richtung des Buffets schlich, auf dem der Nachschub wartete. Dabei machte sie einen umsichtigen Bogen um alle Mistelzweige, die ihren Weg säumten. Wer auch immer in Hogwarts für die Dekoration verantwortlich war, hatte es in Slughorns Büro eindeutig übertrieben. Wobei Büro ohnehin eine Untertreibung war. Der Raum erinnerte eher an den Ballsaal eines Herrenhauses. An dem sprudelnden Punschbrunnen war Gwenog allerdings nicht alleine. Kaum hielt sie ihr Glas unter den Strahl aus roter Flüssigkeit, da tauchte er neben ihr auf. Dieser unerträgliche Junge, der sich selber für den größten Hüter aller Zeiten erklärt hatte. »Gwenog!«, rief er freudig aus, als wären sie alte Schulfreunde. Und selbst vor denen hätte Gwenog sich gerne versteckt, solange sie nicht ihr Treibholz in der Hand hatte und auf einem Besen flog. Sie war einfach keine besonders soziale Person. Das hielt sie nicht für ihr Problem, sondern eher für das der anderen. Aber angesichts der Tatsache, dass dieses selbsternannte Quidditchass sein Glas neben ihr unter den Punschbrunnen tauchte, musste sie wohl etwas sagen. Wie hieß er noch gleich? Das war so ein typisch schottischer Name gewesen, irgendein Mc ... ach, verflucht! »Guten Abend«, grüßte sie steif und zog ihr Punschglas so ruckartig zurück, dass sie einen ordentlichen Teil des leckeren Getränks verschüttete. Welche Verschwendung. »Frohe Weihnachten und äh – man sieht sich.« Noch während sie redete, hob sie ihr Glas zu einem, wie sie hoffte, höflichen Gruß und ging rückwärts einige Schritte in die Menge hinein, ehe sie sich fluchtartig umdrehte. Weit kam sie nicht, bevor seine selbstgefällig-zufriedene Stimme sie einholte. »Gwenog, warte mal! Hab ich dir schon erzählt, dass ich jetzt ebenfalls in der Liga spiele?« Offenbar hielt er sie wirklich für eine Art Freundin! Was ein hoffnungsloser Fall. Augenrollend beschleunigte sie ihre Schritte. Welcher Verein hatte diesen Trottel bloß verpflichtet? Soweit sie wusste, hatte er ein einziges Quidditchspiel für Gryffindor bestritten und war berühmt dafür geworden, Potter mit einem Treibholz vom Besen gehauen zu haben. Die Vorstellung amüsierte Gwenog zwar, aber gleichzeitig hatte sie ernsthafte Zweifel an der Teamfähigkeit ihres hartnäckigen Fans. Zumindest war es ihm egal, dass sie nicht antwortete, denn er redete ohnehin wie ein Springbrunnen. »Seit letztem Jahr bin ich bei den Portsmouth Pixies als Hüter verpflichtet!«, lamentierte er hinter ihr, während sie sich weiter um zahlreiche Alumni des Slugclubs herum lavierte. Bei der Erwähnung des Vereins verdrehte Gwenog erneut die Augen. Ausgerechnet die Portsmouth Pixies! Die waren was ... in der dritten Liga? Die hatten einen wie ihn in jedem Fall verdient. Mit ihm würden sie wahrscheinlich noch den Abstieg in die vierte Liga schaffen. »Es kann also sein, dass wir uns bald mal auf dem Quidditchfeld gegenüberstehen! Immerhin haben wir dieses Jahr echt hart trainiert und ich will ja nicht sagen, dass die das mir zu verdanken haben, aber wir haben alle unsere Spiele in der Hinrunde gewonnen ...« Gwenog wich einem weiteren Mistelzweig aus und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Punschglas. Egal, was ihre Teamkameradinnen auch behaupteten – sie würde hier niemals eine fähige Quidditchspielerin für ihr Team finden. Nicht mit diesem Totalausfall an ihren Hacken. Bei seinem lauten Gequassel konnte sie ja nicht einmal ihre eigenen Gedanken hören! »Ich rechne fest damit, dass wir den Aufstieg schaffen«, ereiferte sich der ehemalige Gryffindor immer noch fleißig, »und ich freue mich schon darauf, einmal gegen die berühmten Holyhead Harpies zu spielen! Ich verspreche auch, dass ich keine Ausnahme machen werde, nur weil wir gute Bekannte sind – wir werden euch nicht verschonen.« »Oh, da habe ich ja jetzt schon Angst«, seufzte sie gelangweilt. »Nicht, dass du mir auch noch einen Schläger über den Kopf ziehst.« Wenn ihr dieser Wicht je auf dem Quidditchfeld begegnen würde – und daran hegte sie ernste Zweifel – dann wäre sie die Erste, die ihm einen Klatscher entgegenschicken würde, so viel stand fest. Hilfesuchend glitt Gwenogs Blick über die Menge an heutigen und ehemaligen Hogwartsschülern. Doch auf die Schnelle konnte sie niemanden ausmachen, der sich als besserer Gesprächspartner anbot. Ihr hartnäckiger Fan lachte unterdessen nur über ihren sarkastischen Kommentar. »Das war eine Ausnahme«, verkündete er großspurig, »leider hat Potter einfach nicht verstanden, warum ich mit seiner Führung unzufrieden war ...« Kurzzeitig überlegte Gwenog, ob sie unbemerkt den Zauberstab ziehen und einen Silencio-Zauber wirken konnte. Es wäre sicherlich sehr unterhaltsam, sollte der kleine Schwätzer plötzlich die Stimme verlieren. Andererseits würde ihr das bestimmt Ärger mit ihrer Trainerin einbringen, wenn die davon Wind bekam, dass sie mal wieder ein Problem ‚gelöst‘ hatte. Sie stritten sich schon zu Genüge darüber, dass Gwenog nicht immer Auseinandersetzungen mit den Spielern anderer Quidditchmannschaften suchen sollte. »... und dann haben sie mich aus der Mannschaft geworfen, das war eine grobe Fehlentscheidung, ich kann es nur noch betonen ...«, blubberte ihr Verfolger – sie beschloss kurzerhand, ihn McSabbel zu taufen – hinter ihr. Gwenogs Punschglas indes war schon wieder verdächtig leer und nicht einmal Slughorn ließ sich blicken, um sie aus ihrer Misere zu befreien. Erneut wünschte sie, dass der Schneesturm sie auf ihrem Feuerblitz durch die Luft schleudern würde. Selbst wenn ein Blitz sie träfe, wäre das wahrscheinlich angenehmer als diese Veranstaltung. Da tauchte auf einmal ein roter Haarschopf vor ihr auf. »Oh hey Gwenog, lange nicht mehr gesehen!«, rief ein breitgrinsendes Mädchen. Hatte McSabbel etwa Verstärkung bekommen? Gequält stöhnte Gwenog auf. Ihr Gegenüber zwinkerte ihr allerdings zu und ehe sich die berühmte Quidditchspielerin versah, hatte die völlig Fremde sich bei ihr untergehakt. »Du musst mir unbedingt erzählen, ob das wahr ist, was neulich in der Hexenwoche über dich stand – datest du jetzt wirklich diese brasilianische Spielerin? Oh, komm, da müssen wir uns unbedingt in Ruhe drüber unterhalten!« Reichlich verwirrt ließ Gwenog sich am Arm mitziehen. Hexenwoche? Hatte das Schundblatt schon wieder irgendeinen Schwachsinn über sie geschrieben? Vielleicht war ihre letzte Drohung, dass sie Rita Kimmkorn einen Besuch abstatten würde, doch nicht so ernstgenommen worden, wie sie hoffte ... Immerhin zeigte ein Blick über die Schulter ihr, dass McSabbel mit offenem Mund und reichlich enttäuschtem Gesichtsausdruck in der Menge zurückblieb. Kaum waren sie außerhalb seiner Sichtweise, löste sich die Unbekannte von Gwenog und warf ihr ein entschuldigendes Lächeln zu. »Sorry für den Überfall, aber ich konnte einfach nicht anders, ich musste dich vor McLaggen retten. Du sahst nicht gerade sehr glücklich aus über seinen Monolog.« »Ach, so heißt McSabbel also«, rutschte es Gwenog heraus. Grinsend biss sich das Mädchen vor ihr auf die Lippe. »Oh, der Name würde Ron auch gefallen. Er nennt ihn gerne König Nacktschnecke, weißt du?« »Passend«, schmunzelte Gwenog mit erhobener Augenbraue. »Huldigt alle König Nacktschnecke dem Ersten – McSabbel.« Sie hob ihr fast leeres Punschglas zu einem ironischen Toast und genehmigte sich einen großen Schluck. »Danke im Übrigen für die Rettung. Noch ein bisschen länger und ich fürchte, ich hätte einen Zauber erfinden müssen, der mich auf der Stelle in den Boden versinken lässt oder so.« »Für solche Fälle nutze ich ganz gerne den Flederwichtfluch«, kicherte ihre Retterin. »Danach lässt er dich garantiert für immer in Ruhe.« »Das klingt großartig«, seufzte Gwenog sehnsüchtig. »Ehrlich, Typen wie dieser sind der Grund, warum ich Treiberin geworden bin.« »Ich kann es dir nicht verübeln. Manchmal hätte ich auch Lust, ein bisschen das Treibholz zu schwingen. Ach ja, ich bin übrigens Ginny. Hat mich gefreut, dich einmal persönlich zu treffen, Gwenog. Ich will keinen auf McSabbel machen, aber tatsächlich war ich immer eine große Bewunderin der Holyhead Harpies.« »Ach, schon gut«, wischte Gwenog mit einer unwirschen Handbewegung fort, »Hauptsache, du erzählst mir nicht gleich, dass du die beste Hüterin der Welt bist, so wie unser schleimiger Freund dahinten.« »Oh nein, das Ringehüten überlasse ich meinem Bruder, das ist nix für mich. Wenn überhaupt, könnte ich dich mit meinen Eigenschaften als Jägerin langweilen.« Ginny zwinkerte. »Aber keine Sorge«, setzte sie schnell hinzu, »ich habe nicht vor, davon zu reden. Genauso wenig wie von der Hexenwoche im Übrigen. Den Artikel habe ich mir nur ausgedacht, weil ich genau weiß, dass McSabbel auf solche Unterhaltungen ganz sicher keine Lust hat. Da kann er schließlich nicht seine großartigen Quidditchfähigkeiten ins Gespräch einbringen.« »Gesunde Einstellung«, brummte Gwenog. »Quidditchtalent zeigt sich schließlich nicht daran, wer seine Spielzüge in den blumigsten Worten beschreiben kann, sondern auf dem Feld. Und jetzt brauch‘ ich neuen Punsch.« Misstrauisch suchte sie die Umgebung nach McSabbels blondem Haupt ab. Immerhin ein Vorteil an ihm – er überragte die Menge und ließ sich so einfach ausmachen. »Sag Ginny – du hast nicht zufällig Lust, meine Rückendeckung zu sein? Ich könnte den Flederwichtfluch vielleicht noch gebrauchen, wenn McSabbel wieder ein Attentat auf mich verübt.« »Mit Vergnügen!« Ginny entpuppte sich als deutlich umgänglichere Gesprächspartnerin gegenüber McSabbel. Zum einen, weil sie und Gwenog denselben Humor teilten, zum anderen, weil sie durchaus eine gewitzte Hexe war. Der Flederwichtfluch, mit dem sie den nervigen Möchtegernhüter schließlich in einem Gang vor Slughorns Festsaal erwischte, ließ sich auf jeden Fall sehen. Gwenog kam nicht umhin, beeindruckt zu sein. Am Ende der langen Feier saß sie immer noch mit Ginny an einem kleinen Tisch in der Ecke, ein weiteres Glas Punsch vor sich und ertappte sich dabei, Anekdoten über unausstehliche Quidditchgegner und unmögliche Konfrontationen abseits des Feldes auszutauschen. Sie erzählte ihr gar die Geschichte, wie sie das eine Mal diesen Klatscher verflucht hatte und der Fluch irgendwie außer Kontrolle geraten war, bis der magische Spielball schließlich sein Unwesen in der Schule getrieben hatte. Nicht ein einziges Mal an diesem Abend redeten sie über das Spiel an sich oder ihre jeweiligen Leistungen auf dem Feld. Aber bei Ginnys Schilderung, wie sie nach einem denkwürdigen Match absichtlich mit der Bühne des Kommentators kollidiert war, um dessen beleidigende Litanei an Sprüchen zu rächen, brach Gwenog in begeistertes Lachen aus. »Deine Einstellung gefällt mir«, erklärte sie breitgrinsend. »Ich hab‘ dich zwar nicht einmal spielen sehen, aber ich glaube, du könntest ganz hervorragend in unser Team passen. Also, was hältst du davon – Lust auf eine Proberunde nächste Woche? Wir brauchen dringend eine neue Jägerin. Und Langweilerinnen können wir nicht gebrauchen.« »Meinst du das ernst?« Ginnys Augen wurden größer als die eines Hauselfen. »Klar.« Gwenog zuckte mit den Schultern. »Du hast mich vor McSabbel gerettet, da kann ich dir doch wenigstens eine Chance geben.« »Ich werde da sein.«   Eine Woche später heulte der Schneesturm immer noch unerbittlich über das Trainingsfeld der Holyhead Harpies und Gwenog fiel – wenn auch nur im übertragenen Sinne – aus allen Wolken. Ihre grinsenden Teamkameradinnen eröffneten ihr glatt, dass sie geradewegs Ginny Weasley, Freundin von Harry Potter (ausgerechnet!) und Heldin der Schlacht von Hogwarts (unglaublich!) zu ihrem Probetraining eingeladen hatte. Von all den Leuten auf Slughorns Weihnachtsfeier hatte sie sich zielsicher eine kleine Berühmtheit herausgepickt. Vielleicht hätte jemand anderes bei dem Vornamen bereits erahnt, mit wem sie da so fröhlich Anekdoten ausgetauscht hatte, doch Gwenog hatte einmal mehr bewiesen, dass sie kein Händchen für Networking besaß. Andernfalls hätte sie Ginny wahrscheinlich gar nicht erst angesprochen, denn sie brauchten wahrlich keine Heldin in ihrem Team, nur eine Jägerin. In jedem Fall nahm sie diese Erkenntnis keinesfalls zum Anlass, es der Anwärterin auf den Jägerinnenposten einfach zu machen. Im Gegenteil. Sie musste bloß an McSabbels Sprüche denken und schon schleuderte sie den Klatscher im hohen Bogen über das Feld auf die Jägerin zu. Womöglich ein neuer Weltrekord in Sachen Geschwindigkeit, stellte Gwenog grimmig fest. Doch Ginny Weasley enttäuschte ohnehin nicht, denn sie flog, als wäre der Drache hinter ihr her. Vielleicht war sie auch selbst der Drache. In dieser Hinsicht war Gwenog sich nicht sicher. Jedenfalls schaffte Ginny es, zehn Tore zu werfen und dabei nicht einmal vom Klatscher berührt zu werden. Ja, stellte die Kapitänin zufrieden fest, ihre jüngste Entdeckung hatte geradewegs den richtigen Schneid für ein Team wie die Holyhead Harpies. Vielleicht würde sie McSabbel sogar eine Dankeskarte schicken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)