Mit Pfeil und Bogen von Pragoma ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Naruto hörte zwar zu, antwortete aber nicht und war seiner Mutter einen fragenden Blick zu. Sanft lächelte sie, trat auf die beiden zu und legte Madara die Hand auf die Schulter. "Gebt euch einen Ruck, vertragt euch wieder und lasst es ruhen. Was du zu Sasuke gesagt hast, wird nicht unausgesprochen bleiben, aber auch das wird sich klären!" Naruto seufzte, reichte aber dennoch Madara die Hand und sah ihn ernst an. "Entschuldigung angenommen." Sanft lächelte der Uchiha und drückte leicht die Hand des Blonden, wuschelte aber danach nochmal durch das blonde Haar. "Was haltet ihr davon, wenn wir morgen Nudelsuppe essen gehen. Sowas haben wir schon lange nicht mehr gemacht." "Oh ja, Ramen essen gehen!" Freudig hüpfte Naruto durch die Küche und sah abwartend seine Mutter an. "Also schön, ich habe nichts dagegen zu sagen", lächelte diese und war sichtlich stolz auf ihre beiden Männer. Zufrieden nickte Madara und sah lächelnd auf den Blonden. "Ach Naruto, tu mir mal den Gefallen und geh dich duschen. Du stinkst genauso schlimm wie ich eben." Verschmitzt grinste Madara und wuschelte sachte durch das Haar des Blonden wieder. Aber solang Naruto nach Fuchs roch, würde er wohl nichts vom leckeren Essen seiner Frau runterbekommen. Naruto roch an seinen Sachen und verzog angewidert das Gesicht. Jedoch störte es ihn nicht so sehr, wie Madara und er grinste ihn überlegen an. "Ich rieche nicht nach Fuchs, sondern nach Schweiß. Dazu nach einem Kampf und das ist nun wirklich nicht so schlimm", witzelte er einen Moment, ehe er aber doch folgsam nach oben ging und sich frische Sachen heraussuchte. "Und du hast den Kampf gewonnen, also hab bitte erbarmen mit meiner Nase", kam es darauf von Madara und lächelnd drehte er sich zu seinen Frau um. Ohne ein Wort nahm er sie einfach in den Arm und drückte sie sachte an sich. "Tut mir leid, dass du einen Idioten geheiratet hast, ich werde mich irgendwie bessern." Kushina lachte vorerst wegen der Bemerkungen, dann aber wurde sie wieder ernster und erwiderte die Umarmung ihres Mannes. "Du bist nicht nur ein Idiot, sondern auch mein Mann. Also sei dir sicher, dass du mich so schnell nicht loswirst!" "Das will ich auch nicht, nein, ich will für immer bei dir sein", hauchte der Uchiha leise und küsste sanft ihre Lippen. Ein lautes Hämmern an der Tür ließ ihn kurz aufschrecken und verwirrt sah Madara zur Tür. Wer störte denn jetzt, besonders wo es gerade so schön wurde. Leise grummelnd ging er zur Tür und öffnete sie. Tsunade stand vor ihn, hatte einen nicht gerade erfreuten Blick aufgesetzt. "Was ist los?" "Guten Abend, Madara", lächelte Tsunade schwach, nahm den Umschlag, welchen sie vor der Brust hielt, vor und reichte diesem dem Hokagen. "Wärst du freundlich diesen Izuna zu geben. Sasuke wollte ihn nicht annehmen", erklärte sie verlegen und entschuldigte sich vielmals für die Störung. "Was ist das denn?" Verwirrt sah der Uchiha die blonde Frau an, konnte sich keinen Reim darauf machen, was das jetzt schon wieder sollte. Vielleicht war er auch im Moment einfach zu sehr durch den Wind, als dass er einen klaren Gedanken hätte fassen können. "Testergebnisse", erwiderte Tsunade trocken, drehte sich auf dem Absatz herum und verließ das Anwesen. Nur ein Nicken folgte von Madara und er konnte sich schon denken, was in dem Brief stehen würde. Leise seufzte Madara und ging zurück in die Küche. Die Lust zu schmusen war ihm plötzlich vergangen, deshalb setzte er sich kurzerhand einfach an den Tisch und starrte den Umschlag mit den Ergebnissen an. Kushina legte ihren Wischlappen weg und sah Madara septisch an. "Was ist das?" Sie deutete auf den Umschlag und setzte sich zu ihrem Mann. "Schlechte Nachrichten?" "Für uns nicht, aber für meinen Bruder", seufzte Madara und rieb sich leicht die Schläfen. Heute war irgendwie nicht sein Tag, eine Katastrophe jagte die nächste. "Das sind Sasukes Testergebnisse und ich kann mir schon denken, was drin steht. So wie der in letzter Zeit aussah war dies schon zu erwarten." Kushina lächelte erst, dann wich dieses einem fassungslosen Gesichtsausdruck und sie presste beide Hände vor den Mund. "Du meinst, er stirbt?", fragte sie leise. Wie ungerecht das Leben war, dabei war Sasuke noch so jung und fast noch ein Kind. Nur ein stummes Nicken folgte von Madara und dieser Gedanke musste an dem jüngeren Uchiha nagen. Er war nicht mal 18 und mit etwas Glück würde er höchsten zwanzig werden. Aber dafür müsste er sich ganz aus dem Leben eines Ninjas zurückziehen und auch die Verletzung müssten täglich versorgt werden. "Wer stirbt?" Naruto stand in der Tür und sah fassungslos seine Eltern an. Kushina sah auf, winkte lächelnd ab und schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter. "Niemand Schätzchen, niemand." Kurz sah Madara zu Naruto auf und schüttelte den Kopf. "Nein, niemand stirbt, aber ich werde Sasuke vom Dienst als Ninja befreien", erklärte der Uchiha kurz, zu sagen, dass dieser bald wohl im Sterben lag, das traute sich Madara nicht. Auch wenn Naruto es bestimmt bald erfahren würde, aber jetzt wollte er es ihm nicht sagen. Misstrauisch sah Naruto Madara an, dann auf den Umschlag und er fragte sich, was da drinnen stand. Ob er die Wahrheit sagte? Immerhin benahmen sich beide komisch und eben hatte er deutlich Oma Tsunade gehört. Erstaunt sah Madara den Blonden an, hätte er zumindest mit noch weiteren Fragen gerechnet. Leise gähnte der Uchiha und erhob sich von seinem Platz. "Ich leg mich etwas hin und schlafe, weckt mich bitte in zwei Stunden", bat er seine Frau noch, legte den Umschlag auf einen Schrank in der Küche und schlurfte dann langsam nach oben in sein Zimmer. Kushina sah Madara nach, wandte sich jedoch ihrer Arbeit wieder zu und ließ ihn gehen. Naruto seufzte hingegen leise auf, blieb noch am Tisch sitzen und schubste den Untersetzter über den Tisch. Oben verkroch sich Madara in sein Bett, jedoch blieb der ersehnte Schlaf aus. Er musste an seinen Bruder denken, wie er wohl reagierte, wenn er die Ergebnisse sah. Obwohl es eigentlich vorhersehbar war. Sie alle wussten, dass Kyuubis Verletzung für Sasuke den Tod bedeutete. Aber da nun das unausweichliche so nahe gerückt ist, war es dennoch ein Schock. Langsam schloss Madara die Augen, versuchte zu schlafen. Doch es gelang ihm nicht. Knurrend stand er auf und tapste wieder runter. "Naruto, tust du mir einen Gefallen und bringst den Brief und eine Schriftrolle zu Sasuke." Naruto sah Madara an, nickte ihm zu und nahm das Kuvert an sich. "Wird sofort erledigt", nickte er, zog sich seine Jacke über und nahm die Hausschlüssel. Jedoch wartete er noch auf die Schriftrolle, lehnte sich im Flur an die Wand und sah sich gelangweilt diese an. Erleichtert, dass Naruto den Auftrag sofort erledigen wollte, seufzte Madara und lief kurz hoch, um die besagte Schriftrolle zu holen. Eigentlich stand nichts allzu besonders auf der Schriftrolle, es waren ein paar Kampftechniken der Uchiha darauf verzeichnet, nichts weiter. "Sasuke ist recht angeschlagen von heute Mittag, also wundere dich nicht, wenn er die Tür nicht sofort auf macht", erinnerte der Uchiha seinen Sohn nochmal auf den Zustand des Anderen und reichte ihm die Schriftrolle. "Ja, ja, hab schon verstanden", murmelte Naruto, nahm die Schrittrolle an sich und machte sich umgehend auf den Weg zu Izuna's Anwesen. Lange brauchte er nicht, nur zehn Minuten und schon stand er vor der Tür und klopfte. "Sasuke?", rief er dazu und sah nach oben, zu einem Fenster, aus welchem er Licht sah. Ein lautes Poltern erklang aus dem Zimmer und eine Zeit war es einfach nur still. Leise knurrend öffnete der Uchiha die Tür einen Spalt, sah mit halb geöffneten Augen den Blonden an und verstand nicht, was das jetzt sollte. "Was ist", grummelte Sasuke leise, hatte keine Lust auf Besuch und wollte nur wieder zurück in sein Bett. "Entschuldige, dass ich störe, aber ich soll dir etwas von Madara geben", antwortete Naruto, holte die Schriftrolle und ebenso das Kuvert hervor und reichte beides dem angeschlagenen Sasuke. Für einen Moment schloss Sasuke einfach die Augen, öffnete sie langsam und streckte seine Hand zitternd nach den Dingen aus. Kurz hielt er sie in der Hand, doch dann ließ er sie einfach fallen und sackte in sich kurz zusammen. Knurrend erhob sich der Uchiha wieder und hechelte leise. Kopfschüttelnd sah Naruto diesem Schauspiel zu, solange, bis es ihm reichte und er Sasuke am Handgelenk festhielt. "Du gehörst ins Bett und so wie du aussiehst, kommst du da nicht alleine hin." "Fass mich nicht an." Knurrend riss der Uchiha sich los, taumelte zurück und kam erst wieder zum Stehen, als er gegen die nächste Wand stieß. Leise keuchend sah er den Blonden an, schaffte es kaum noch seine Augen offenzuhalten. "Mach dich nicht lächerlich, du kannst kaum stehen", seufzte Naruto über die Stumpfheit des Anderen, ehe er ihn erneut packte und einfach über die Schulter warf. "Wo ist dein Zimmer?", fragte er und stieg bereits die Treppen herauf. Verärgert knurrt der Uchiha nur, zu mehr war er leider nicht imstande. "Ich komme alleine klar", knötterte Sasuke verärgert und drückte sich von Naruto weg. Mit einem lauten Knall landete er auf dem Boden und rappelte sich langsam auf. Stark zitterte Sasuke und er musste sich an der Wand stützen, damit er nicht erneut zu Boden fiel. Naruto sah, wie Sasuke klarkam, wie er nicht mit sich und seiner Umwelt im reinen stand. "Sicher doch, ich sehe, dass du klarkommst! Du kommst soweit klar, wie ein dreijähriges Kind!" "Na und. Von jemanden wie dir, lass ich mir nicht helfen", knurrte der Uchiha nur leise und sah verachtend auf den Blonden. Er war schuld gewesen, dass er jetzt so leiden musste, er war für seinen jetzigen Zustand verantwortlich. Glaubte Naruto etwa, dass er ihn damit half? Naruto schüttelte den Kopf."Gut, dann seh halt zu, wie du in dein Bett kommst!" Naruto drehte sich um, ließ Sasuke an seinem Platz und schritt die Treppen herunter. "Hau ab, lass mich zufrieden. Du hast genug angestellt", schnaufte der Uchiha, hatte Probleme richtig Luft zu bekommen. Ihn ging es von Mal zu Mal schlechter und seinen Verband hatte er auch noch nicht gewechselt. Aber warum noch sich die Mühe machen, diese Wunden zu verbinden. Ja wozu? Er war doch längst wertlos, wie sein Meister ihm mitteilen ließ. Jetzt reichte es, Naruto drehte sich um und sah Sasuke kalt und abschätzend an. "Ich habe ganz sicher nichts angestellt. Ich war hier, weil dies der Hokage wünschte und dann war ich nur nett und du trittst mir in den Hintern? Schönen Dank auch, du Baka!" "Oh, wirklich, dann schönen Dank, dass ich sterben muss", kicherte der Uchiha nur. Welch Ironie es doch war, dass er wegen einem Muttersöhnchen wie Naruto sterben musste. Doch nicht schnell starb er, nein er würde Jahrelang Qualen erleiden und dann völlig unter Schmerzmittel gesetzt jämmerlich in einem Bett im Krankenhaus krepieren. "Meinetwegen stirbst du ganz sicher nicht! So etwas lasse ich mir nicht ans Bein binden!", regte sich Naruto auf, winkte aber schließlich ab und ließ Sasuke einfach sitzen. "Jiko muchū yarō", knallte er ihm im Gehen an den Kopf und verließ sauer das Haus. Laut lachte Sasuke über Naruto Worte. Sollte er ruhig verschwinden, ihn ließen doch sowieso alle alleine. Er war doch nichts mehr wert und das schon so lange. Nur der Güte seines Meisters hatte er zu verdanken, dass er überhaupt noch Ninja gewesen war. "Wie es wohl ist, tot zu sein?" Murrend stapfte Naruto nachhause, riss die Tür auf und schmiss achtlos den Schlüssel auf die Kommode. "Das nächste Mal, bringst du Sasuke seinen verdammten Krempel selber!”, rief er erzürnt in die Küche. Erschrocken zuckte Madara zusammen und sah entsetzt in den Flur. Wie vermutet hatten sich die beiden gezofft, sonst wäre Naruto wohl schon viel früher zu Hause gewesen. "Naruto, was ist denn jetzt schon wieder passiert?", fragte der Uchiha dennoch und legte seine Zeitung weg. "Frag lieber nicht!", erwiderte Naruto, ehe er die Schuhe abstreifte, seine Jacke aufhing und endlich die Küche betrat. Über Sasuke wollte er nicht reden, nicht jetzt und auch nicht später. "Trink etwas Tee, der beruhigt dich wieder." Weiter nachbohren würde Madara nicht, schließlich hatten er und Naruto sich gerade erst wieder vertagen. Außerdem, erwartete sie sehr bald hoher Besuch, wenn er den Brief seines Bruders richtig deutete. Schweigend nahm sich Naruto Tee, dazu Zucker und rührte seufzend beides um. Mit gerunzelter Stirn trank er den ersten Schluck, stellte die Tasse wieder ab und sah Madara ernst an. "Warum hast du mich zu ihm geschickt?" "Weil ich wegen seines Zustandes besorgt war und er mir nicht mal die Tür geöffnet hätte. Er hätte mir wohl etwas auf den Kopf geworfen und sich bis zu Izunas Rückkehr dort im Haus verkrochen", erklärte der Uchiha ruhig und las weiter in Ruhe die Zeitung. "Dafür hat er seinen Frust an mir ausgelassen und helfen lassen, wollte er sich auch nicht", erzählte Naruto, drehte die Tasse in seiner Hand und starrte unentwegt auf die Zeitung. Sich nicht helfen lassen? Das war gar nicht gut, ging es dem Uchiha durch den Kopf und er legte die Zeitung beiseite. "Wie sieht er den in Moment aus. Nicht dass dein Onkel einen Toten zu Hause vorfindet." Wie Sasuke aussah? Naruto brauchte nicht lange zu überlegen, ihm fiel die blasse Gesichtsfarbe ein und dazu sein geschwächter Kreislauf. "Er knickt immer wieder ein, ist schwach auf den Beinen und blasser als sonst", erklärte er Madara. Das war nicht gut, dann sah er jetzt schlechter aus als vor ein paar Stunden. "Kushina ich muss mal kurz weg. Ich kann ihn nicht in dem Zustand alleine Zuhause lassen." Leise seufzte Madara und stand von seinem Platz auf und warf einen kurzen Blick zu Naruto. "Würdest du mitkommen, ich glaube nicht das ich ihn alleine vom Fleck bekommen." Naruto nickte stumm, erhob sich von seinem Platz und zog sich Jacke und Schuhe an. Zu zweit würden sie Sasuke schon überreden können, mitzukommen und wenn nicht, dann müssten sie drastische Maßnahmen zu seinem Wohle ausfahren. Hastig gingen die beiden in das Uchiha Viertel und alle Anwesende starrten sie verwirrt an. Doch Madara störte sich nicht daran, sollten sie doch gaffen, er musste dem Kind seines Bruders helfen. Als sie am Anwesen waren, hämmerte Madara lautstark gegen die Tür. "Sasuke mach auf, sofort", knurrte der Uchiha doch keine Antwort kam. Genervt seufzte der Uchiha und sah sich kurz im Eingangsbereich um. Ein großer Stein lag neben der Tür und Madara wusste genau warum. Schnell wurde dieser verschoben und der Ersatzschlüssel freigelegt. Wie gut, dass Izuna das Versteck nie gewechselt hatte. Schnell war die Tür offen und die beiden traten ein. "Sasuke", rief Madara durch den Flur, doch es kam keine Antwort von diesen. Naruto blieb hinter Madara, sah die Treppe herauf und deutete nach oben. "Vielleicht in seinem Zimmer", überlegte er laut, machte sich auf den Weg nach oben und öffnete wirklich jede Tür. Es war egal, was sich dahinter verbarg, es zählte Sasukes Leben und seine Gesundheit. Sasuke lag in seinem Zimmer, versuchte zu schlafen, doch es gelang ihm einfach nicht. Abgehakt atmete er, ihm war schlecht und die Wunde schmerzte höllisch, so als ob jemand Salz hineinreiben würde. Immer wieder hustete Sasuke, spuckte leicht Blut dabei. Er merkte nicht mal, dass jemand im Haus war, nach ihm suchte. Selbst als Naruto in sein Zimmer kam, merkte er es erst, als er den Blonden schon fast vor sich sah. "Sasuke!" Naruto machte das Licht an, sah den Betroffenen an und musste schwer schlucken. Deutlich erkannte er Blutflecken auf dem Laken, sowie auf dem Kissen. "Dad, er ist hier oben!" Zum ersten Mal rief er Madara nach ihrem Streit mit der eigentlichen Ansprache und schritt hastig auf den schwer atmenden Sasuke zu. Sofort stürmte der Uchiha hoch und musste bei dem Anblick des Jüngeren schlucken. Dass Sasuke so schlimm aussah, das hatte er nicht gedacht. "Sasuke", sprach Madara ruhig und bemerkte nicht mal, dass ihn der Blonde vorhin mit Dad gerufen hatte. Vorsichtig wollte er den Jungen hochheben, doch rote Augen starrten ihn plötzlich an. Schnell packte sich Madara Naruto und zog ihn weg. Rechtzeitig, denn Sasuke hatte nach seinem Schwert gegriffen und mit diesen um sich geschlagen. Mit zitterndem Körper stand der Uchiha vor ihnen, schnaufte leise. "Verdammt", knurrte Madara und versuchte Sasuke näherzukommen. Doch wieder schlug der Andere wild um sich. Naruto stand in der Tür, besah sich erschrocken das Bild und versuchte auf Sasuke einzureden, dass er sein Schwert fallen ließ. "Sasuke, bitte. Wir wollen dir helfen und dir nichts Böses." Langsam trat er näher, versuchte es von der Seite und wild schlug ihm sein Herz gegen den Brustkorb. Nicht nur aufgeregt, sondern auch nervös war er. "Naruto pass auf, er hat wohl einen Fiebertraum", warnte ihn Madara und versuchte Sasukes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Schnaufend sah Sasuke zwischen den beiden hin und her, hielt sein Katana fest in der Hand. Leise knurrte der Uchiha, holte zu einem erneuten Schlag aus, doch seine Hand bewegte sich nicht mehr. Knurrend sah der Uchiha auf seine Hand, die mit Sand umschlossen war und dann zur Tür. "Verschwinde", fauchte er leise und ein Rotschopf mit schwarzen Augenringen und einer riesigen Kürbisflasche auf den Rücken geschnallt trat näher. "Welch nette Begrüßung für den Kazekagen Sunas und deinen Freund", waren die kühlen Worte des Rotschopfes und er streckte seine Hand aus, ballte sie langsam zur Faust. Schreiend ging Sasuke zu Boden und hielt sich die Hand, die mit Sand vorhin umschlossen war. Blut tropfte auf den Boden und wimmernd hielt sich der Uchiha das Handgelenk. "Was soll das!" Knurrend stürmte Izuna ins Zimmer und beugte sich zu dem Jungen herunter. Wer war das, der Kazekage von Sunagakure? Naruto stand wie versteinert da, zuckte zusammen, als Izuna herbeigeeilt kam und sich um Sasuke kümmerte. Wie versteinert starrte er den Fremden an, fragte sich woher er so plötzlich kam und was er von Sasuke wollte. "Gaara bist du verrückt, willst du ihn umbringen?", knurrte der Uchiha und versuchte nach der Hand von Sasuke zu sehen. Doch dieser starrte nur den Rotschopf an und langsam verblassten seine Augen wieder. "Du wirst doch jetzt nicht etwa einschlafen?" Knurrend schritt Gaara auf den Jüngeren zu und panisch krallte sich Sasuke an seinem Ziehvater fest. "Das reicht", knurrte Izuna und Madara stellte sich selbst zwischen die drei. "Mein Bruder hat recht. Es ist mir egal, dass du Kazekage bist, hier bist du in Konoha und ich dulde es nicht, wenn du so mit den Dorfbewohnern umspringst." "Pah", knurrte der Suna-nin und sah verachtend auf Sasuke. "Wir sehen uns später", knötterte er noch und verschwand endlich aus dem Zimmer. Was für ein komischer Kauz, dachte sich Naruto und sah diesem Gaara hinterher. Erst als er das Zimmer verlassen hatte, wandte er sich seiner Familie zu und trat langsam näher. "Was war das und was hat er mit Sasuke gemacht?" Dieser war noch immer ganz blass, atmete flach und hing schlaff in Izunas Armen. "Gaara kann Sand allein durch seine Gedanken lenken. Tja und wenn er sauer wird, passiert schon mal sowas", seufzte Izuna und holte langsam Sasukes Hand hervor. Tiefe Risse waren auf ihr zu sehen und das Blut lief aus den Wunden heraus. Einige Stücke der Fingerknochen ragten hervor und noch immer war ein leises Wimmern von dem Uchiha zu hören. "Sag bloß, das ist schon mal passiert?" Fassungslos starrte Madara auf seinen Bruder und als dieser nickte, wollte er seinen Augen nicht trauen. Wenn er und Kushina stritten, dann waren es nur Worte gewesen und selbst das fiel nie so schlimm aus, wie das hier. "Grund-gütiger..." Naruto starrte auf die Finger, wich einen Schritt zurück und hielt sich die Hand vor den Mund. "So etwas tut man dem Menschen, den man liebt, nicht an", murmelte er fassungslos, streckte die Hand nach Sasuke aus und zog sie doch rasch wieder zurück. "Sag das mal Gaara", kam darauf von Izuna und er half Sasuke wieder auf die Beine. "Setz dich, ich hole was, um die Wunden zu versorgen", lächelte Izuna und wuschelte kurz durch das schwarze strubbelige Haar von Sasuke. Nur ein stummes Nicken folgte von diesem und er zitterte noch immer stark. Madara folgte seinen Bruder und half ihm alles zusammenzusuchen. Unsicher stand Naruto in Sasukes Zimmer, nicht wissend, was er machen sollte und daher sah er sich neugierig um. Nur mit den Augen blieb dazu an Ort und Stelle stehen und seufzte schließlich leise auf. "Er tut dir nicht gut. Zudem misshandelt er dich und lässt dich wie einen Trottel dastehen." Leise kicherte der Uchiha und sah hoch zum Blonden. Schon wieder dieser Blick, einen den er doch gar nicht verdient hatte. "Ja, das wäre wirklich klug. Aber ich bin nun mal ein Idiot", hauchte der Uchiha leise und sah auf seine Hand. Das war hier schon das zehnte Mal, dass Gaara sauer geworden war. Eigentlich sollte er auch daran gewöhnt sein. Bitte, was wäre klug? Naruto sah erstaunt Sasuke an und dessen Hand. "Ich glaube, du hast mich nicht richtig verstanden. Ich meine nicht, dass du ein Trottel bist, sondern dass du dir jemanden suchen solltest, der dich glücklich und nicht unglücklich macht!" "Das ist nicht so einfach. Ich liebe diesen Kerl. Er ist der einzige, den meine Wunden nicht stören und der mich von sich stößt." Wie erbärmlich es doch klang, dachte sich der Uchiha nur und starrte einfach auf den Boden. Gaara sollte doch ruhig machen was er wollte, er war sein Eigentum, das hatte er damals doch selbst gesagt. "Wie kann man einen Menschen lieben, der einem Leid zufügt? Ich versteh das nicht, ich will es auch gar nicht verstehen", schüttelte Naruto den Kopf. Dieser Gaara spielte doch nur und vermutlich war dessen Liebe zu Sasuke nur gelogen. Fast konnte er ihm leidtun. "Sowas passiert einfach. Gefühle lassen sich nicht kontrollieren. Diese Liebe ist sowieso nur einseitig, für Gaara bin ich sowieso nur noch ein nette Bettgeschichte. Aber daraus wird ja nun nichts mehr und deswegen ist er so sauer auf mich." Müde kippte Sasuke ein Stück zur Seite, spürte zwei Hände, ihn einfach hielten. Wieso war der Blonde plötzlich so nett zu ihn, hatte er etwa Mitleid? Bettgeschichte, wie das klang! Es klang wie ein schlechter Film, wie etwas, dass man abstellen und in der Besenkammer verschwinden ließ. Für so etwas war sich Naruto zu schade, nicht aber dafür, den kippenden Sasuke aufzufangen und ihn zu stützen. "Langsam, am besten du setzt dich hin und ich hole dir ein Glas Wasser." "Tu was du willst", kam es nur leise über Sasukes Lippen und er legte sich langsam auf das Bett. Müde schloss er die Augen und seufzte leise. Ihm tat alles weh und das atmen fiel ihn noch immer ziemlich schwer. Kopfschüttelnd verließ Naruto das Zimmer, holte wie versprochen ein Glas Wasser und kam mit diesem kaum später zurück. Schmunzelnd trat er auf den liegenden Sasuke zu, setzte sich an die Bettkante und stellte das Glas vorerst auf dem Nachttisch ab. Nur langsam öffnete der Uchiha die Augen und sah zum Blonden auf. "Danke", hauchte er leise und richtete sich wieder schwerfällig auf. Alles tat ihn weh und nur ein müdes Seufzen kam über seine Lippen. "Mach langsam", erwiderte Naruto leise, stützte den schwachen Sasuke im Rücken und hielt das Glas fest. Wie schwach er war und wie erbärmlich er sich fühlte. Sogar Naruto hatte Mitleid mit ihm, dabei hassten er ihn. Sasuke versuchte die Hand zu heben, doch es ging nicht. Nicht einmal das schaffte er noch. Er war ein jämmerliches Etwas, das es nicht wert war zu leben. Leise seufzte Naruto und führte das Glas an Sasukes Lippen. "Vorsichtig, nicht dass du dich nass machst", murmelte er leise und half ihm dabei zu trinken. Selbstverständlich war es nicht, aber wie sonst sollte er helfen? Nur zwei Schlucke bekam der Junge herunter, dann hustete er schon und die Tür ging kurz darauf wieder auf. "Hey, Sasuke." Sanft sah Izuna seinen Ziehsohn an und stellte einen kleinen Kasten auf den Nachtschrank. Auch Madara kam hinter ihm herein und hatte einige Verbände dabei. Leise seufzte Izuna und zog dem Jüngeren das Oberteil aus. Die Verbände waren blutgetränkt und der verweste Geruch stieg ihm direkt in die Nase. Niemand hatte sich um Sasuke gekümmert und es wurde auch nicht mehr besser. "Naruto, wenn du nicht zusehen willst, dann geh jetzt lieber", wandte sich auch nun Madara an seinen Sohn und Izuna begann schon die Verbände zu lösen. Gehen, nein, er wollte bleiben, sich dem Anblick stellen und deswegen blieb er auch stur sitzen. "Ich werde bleiben und wenn es sein muss, dann geh ich euch auch zur Hand", erwiderte er entschlossen dem Hokage. Madara nickte, war sogar stolz auf Naruto und dass er sich diesen Problem jetzt stellte. Vorsichtig löste Izuna in der Zeit den Verband und er spürte genau wie der jüngste Uchiha stark zitterte. Er hatte bestimmt Schmerzen, das war auch kein Wunder wie er feststellen musste. Die Wunde hatte sich schlimm entzündet und sogar der Eiter lief schon aus ihr heraus. Ein Wunder das er noch lebt. Vorsichtig machte er die Wunde sauber, cremte sie erneut ein und legte den Verband schon an. Dann sah er sich die Hand an, doch bei ihr brauchte er Hilfe von Tsunade. Ein kurzer Blick zu den Ältesten Uchiha reichte und er nickte zur Bestätigung und schickte sofort einen kleinen Vogel los. Dennoch verband er die Wunde und drückte den Uchiha sanft ins Bett. Leise keuchte Sasuke und Izuna fühlte die Stirn des Jungen. Sie war ganz heiß, er hatte Fieber und auch die Narbe in seinen Gesicht sah wieder deutlich schlimmer aus. Naruto reagierte wie von selber, verließ das Zimmer und kam keine fünf Minuten später mit kaltem Wasser, einem Lappen und Handtüchern wieder. Vorsichtig tränkte er den Lappen mit Wasser, legte ihn ausgewrungen auf die Stirn Sasukes und stellte die Schale so, dass er immer wieder diesen wechseln konnte. "Er sieht schlimm aus, aber er wird wieder werden. Ganz bestimmt", lächelte Naruto schwach. Madara wandte den Blick ab und seufzte leise. "Naruto, kommst du bitte mal mit raus auf den Flur", bat er seinen Sohn und trat schon aus dem Zimmer. Seufzend lehnte er sich an die Wand und sah mit traurigen Blick den Blonden an. "Sasuke wird nicht mehr lange leben. Izuna hat sich die Ergebnisse angesehen, die Tsunade letztens gebracht hat. Wenn er Glück hat, dann wird er noch zwanzig, aber nicht älter. Der Sondertrupp wird fürs Erste aufgelöst, tut mir leid für dich. Aber dein Onkel will sich zuerst um Sasuke kümmern und das bis zu seinem Tod." Sasuke würde sterben? Diese Information traf ihn härter, als die, dass der Trupp aufgelöst wurde und er demnach wieder bei null anfangen musste. "Nicht älter als zwanzig...", wiederholte er leise, seufzte und blickte vehement zu Sasukes Zimmer. "Und man kann wirklich gar nichts mehr machen?" "Nein, solch eine Wunde verläuft immer tödlich, selbst die in seinen Gesicht hätte ihn irgendwann getötet. Er weiß es und das schon seit damals", hauchte Madara leise und klopfte dem Blonden sachte auf die Schulter. "Ich werde schon was Neues für dich finden, jedoch vorerst leider keine A Missionen mehr." Madara sah zu Sasukes Zimmer, dann zur Treppe, da er schon das Stampfen von Tsunade hörte. Ohne ein Wort zu sagen, schoss sie an den beiden vorbei und ging sofort ins Zimmer des Uchihas. "Das ist aber ungerecht. Er kann doch im Grunde nichts dafür und dann wird er noch damit bestraft, so früh zu sterben", beschwerte sich Naruto, achtete nicht auf Tsunade und plusterte beleidigt die Wangen auf. "Wer war das überhaupt, wer hat ihn so zugerichtet? Etwa dieser Gaara?" "Die Narbe in seinem Gesicht hat er von seiner ersten Mission. Nibbi hat sie ihn verpasst und die zweite Wunde ist von Kyuubi", erklärte der Uchiha ruhig und horchte kurz auf, als er hörte, wie jemand gegen die Wand schlug. Izuna, es tut mir so leid, ging es ihm nur durch den Kopf und er sah mit traurigen Blick zu Boden. Sein Armer Bruder, Sasuke war für ihn wie sein eigen Fleisch und Blut und nun würde er früher sterben. Sasuke war vom Schicksal gepeinigt worden. Erst die Narbe im Gesicht, dann das mit Gaara und dann noch eine Wunde von einem Biju. Verstehend nickte Naruto seinem Vater zu, zuckte als er das Klopfen gegen die Wand hörte und seufzte abermals auf. "Trotzdem ist es nicht fair. Er muss sterben und andere leben einfach wie gehabt weiter", sprach er undeutlich und tappte zurück in das Zimmer, wo er sich schweigend neben seinen Onkel stellte. Madara sah ihm nach und ging herunter. Etwas Tee würde allen guttun und besonders seinem Bruder. Dieser stand im Zimmer und fuhr sich gestresst durchs Haar. Tsunade verband Sasukes Hand, gab ihm noch ein Schlafmittel und kühlte erneut seine Stirn. Ein leichter Hoffnungsschimmer keimte in Izuna auf, doch Tsunades Blick ging zu Boden und sie schüttelte den Kopf. Izuna spürte wie ihn die Luft zum Atmen abgeschnürt wurde und sein Herz aufhörte zu schlagen. Tausend kleiner Nadel stachen in sein Herz und er biss sich auf die Unterlippe. Kopfschüttelnd stürmte er aus dem Zimmer und konnte einfach nicht mehr. "Izuna ..." Kaum hörbar drangen die Worte über Narutos Lippen, als dieser das Zimmer fluchtartig verlassen und die Nerven verloren hatte. Jedoch folgte er ihm nicht, sondern setzte sich betroffenen auf einen Stuhl und starrte den nun schlafenden Sasuke an. "Er wird jetzt durchschlafen, jedenfalls hoffe ich das. Pass bitte kurz auf ihn auf. Ich werde mit deinem Onkel reden", wies ihn Tsunade an und verließ selbst das Zimmer. Ruhig lag Sasuke im Bett, atmete sehr langsam und war völlig bleich. Seine Haut war fast so weiß wie Schnee geworden, nur die Narbe in seinen Gesicht hinterließ einen hässlichen schwarzen Striemen in seinen Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)