Die kleine Diebin Hisoka von Hisoka_Hebi (New Version 2021) ================================================================================ Prolog: Leseprobe + der Prolog: Auftrag --------------------------------------- ~ Leseprobe ~ Ein Sturm braute sich am Firmament zusammen. Unheilvolle dunkle Wolken türmten sich imposant auf und verkündeten Unheil. Hisoka stand an einer steilen Klippe von der sie einen guten Blick auf die stürmische See hatte. Erst vor wenigen Stunden hatte man sie hier abgesetzt, weit weg vom kommenden Kriegsplatz. Obwohl sie lautstark demonstriert hatte und verlauten ließ, dass sie mit dieser Entscheidung nicht einverstanden war, wurde sie überstimmt. Der Knoten in ihrem Magen war schmerzhaft. Sie verstand ja die Einwände, aber sie konnte doch nicht tatenlos herumsitzen und Däumchen drehen, wo Ace sich in unmittelbarer Gefahr befand. Doch Marco hatte ihr versprochen an ihrer Stelle zu gehen, mit der gesamten Crew der Whitebeard Piraten, sind sie aufgebrochen. „Mama“, rief die Stimme eines Kindes nach ihr. Als sie hinunter schaute standen dort zwei kleine Jungen neben ihr. Einer schwarzhaarig, der andere blond. Beide schauten neugierig zu ihr auf und erwarteten eine Antwort, auf eine Frage die sie nicht mitbekommen hatte, aber sich vorstellen konnte, worum es ging. Sie hockte sich vor sie und legte beiden je eine Hand auf den Kopf und verwuschelte ihre Haare. Beide Jungs sahen ihren Vätern zum verwechselt ähnlich, obwohl man annahm das sie Zwillinge waren, wusste es Hisoka besser. Bisher konnte sie mit niemandem darüber sprechen. Schon gar nicht mit Ace, der das Missverständnis ernst genommen hatte, dass sie Marcos Söhne austrug. Warum auch immer dieses Gerücht sich nicht entkräften ließ und Ace ihr nicht geglaubt hatte, wusste sie nicht. Marco war ihr auch keine große Hilfe, obwohl er die Wahrheit kannte. Schließlich log er auch nicht, wenn er sagte das einer der beiden sein Sohn war. Aber halt nur einer, nicht beide. Nun war Ace fort und in ernster Gefahr, der Gedanke, dass Ace die Wahrheit nicht kannte und sie sich vielleicht nicht wieder sehen würden, zerriss ihr das Herz. So würde er seinen Sohn nie kennenlernen, was unvorstellbar für sie war. Sie spielte immer wieder kurz mit dem Gedanken, den Piraten zu folgen und selbst an Ace Rettung beteiligt zu sein, doch das hieße, dass die beiden kleinen in Unmittelbare Gefahr gerieten und dass konnte sie nicht zulassen. Sie würde für beide ihr Leben geben. „Das Schiff ist ohne uns los und wir warten auf ihre Rückkehr. Dann erfahren alle die Wahrheit.“ Der letzte Teil galt ihr, sie wusste das die beiden kleinen das nicht verstehen konnten, was sie meinte. Dafür waren sie noch viel zu klein. Sie verstanden aber sehr wohl was es bedeutete, wenn der Papa nicht da war. Deshalb standen beide mit Tränen in den Augen vor ihr und nickten, als ob sie verstanden hätten. Noch ein Blick hinauf zum herannahenden Sturm und dann nahm sie beide an die Hand. „Dann wollen wir mal zurück gehen, bevor der Regen uns einholt.“ Sie lächelte beiden aufmunternd zu, auch wenn sie sich alles andere als Sicher fühlte, hier auf dieser fremden Insel. ~ Leseprobe Ende ~ Bisher stehen die beiden Namen der Jungs noch nicht fest. Namenswünsche gerne gesehen. Hier geht es nun mit dem Prolog weiter. ~ Der Auftrag ~ Das weite Meer war so ruhig und friedlich. Langsam schob sich die Sonne über den Horizont hinweg und etwas glitzert auf dem Meer, in der aufgehenden Sonne. Ein kleines Boot, nein eher ein Striker, fegte wie eine Feder über das sich Wellen formende Wasser hinweg. Hinter ihm flackerte das Feuer. Ein junger Mann stand grazil auf diesem und schien keine Probleme damit zu haben seine Balance zu halten, auch wenn der Striker gefährlich schwankte. So als wäre er mit seinem Striker eins. Das Feuer ging von seinen Füßen aus. Seine schwarzen Haare wehten ihm ins Gesicht und mit einer Hand hielt er seinen orangefarbenen Hut fest. Er sah entschlossen über das weite Meer und warf dann einen Blick auf seinen Lock-Port, um zu überprüfen ob der Kurs noch stimmte. Sein Blick schweifte über das Blau es Meeres hinweg und entdeckte einen schwarzen Punkt am Firmament. Ein kurzes Lächeln umspielte seine Lippen. Da war sie, die Insel, die er nun schon seit fast einem Monat suchte. Wurde ja auch langsam mal Zeit, dachte er bei sich und guckte entschlossen seinem Ziel entgegen. Es war noch nicht allzu lange her gewesen als er nach seiner ersten erfolgreichen Mission, für seinen Vater, zurückgekehrt war und von ihm seinen neuen Auftrag entgegennahm. Diesmal war es keine gefährliche Aufgabe, diesmal musste er keinen berüchtigten Piraten auskundschaften und besiegen, weil er seinen Vater verärgert hatte. Ja mit Whitebeard, den zurzeit mächtigsten Mann der Grand Line, war nicht zu spaßen und Ace war stolz auf seinen Vater und darauf seiner Crew beigetreten zu sein. Aber sein neuer Auftrag, bestand nur daraus eine Person ausfindig zu machen und zu ihm zu bringen. Ace fühlte sich leicht Unterfordert, bei diesem einfachen Auftrag. Anfangs hatte der junge Mann noch versucht seinen Vater davon zu überzeugen, den Auftrag jemand anderes zu geben und ihm dafür wieder auf die Jagd nach einem starken Gegner zu schicken, doch Whitebeard hatte mit einem vielsagenden Blick und einer weit schweifenden Handbewegung Ace's Hoffnungen im Keim erstickt. Als dieser sich geschlagen gab, setzte er sich auf die Reling in der Nähe seines Vaters und fragte ihn nach den Details. Ihm war bewusst, dass er sich geschlagen geben musste und hörte Aufmerksam zu, was sein Vater ihm zu sagen hatte. Ein Spitzel, der für die nördlichen Inseln der Grand Line zuständig war, hatte ihm mitgeteilt, dass er wahrscheinlich ein Mädchen gesehen bzw. von ihr gehört hatte, die auf die Beschreibung der verschollenen Enkelin von Whitebeard passte. Sein Vater war daraufhin gleich hellhörig geworden. Sie sollte sich hier auf einer dieser nördlichen Inseln der Grand Line aufhalten, aber den genauen Namen der Insel hatte er bislang nicht in Erfahrung bringen können. Zudem schien sie dort alleine unterwegs zu sein und von ihrer Herkunft keine Ahnung zu haben. Das Einzige was er über seine Enkelin wusste wahr, dass Sie ihren Namen als Tattoo auf ihrem Oberarm trug. Genauso wie Ace ein Tattoo trug. Ihr Name lautet Hisoka. Seine Aufgabe bestand darin, sie ausfindig zu machen und einzuweihen. Was auch immer passieren würde, er wollte sie auf jeden Fall so schnell wie möglich zu ihm bringen, bevor die Marine von seinen Vorhaben Wind bekam. Diese konnte manchmal echt lästig werden. Für Ace war klar, jemanden ausfindig zu machen, war für ihn noch nie ein Großartiges Problem gewesen und auch diesen Auftrag wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen. Nun hatte er die vierte Insel direkt vor Augen. Es dauerte nicht lange bis er diese erreicht hatte und kurvte lässig einmal drum herum, um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, wo er am besten Andocken konnte ohne groß Aufsehen zu erregen. Schließlich wusste er nicht wie berühmt berüchtigt er hier war, um sich so unauffällig wie möglich umsehen zu können. Er wusste, die Leute hatten gegenüber einem Fremden nicht so viel Angst, solange er nicht gefährlich auf sie wirkte. Er entschied sich außerhalb des Hafens an einer kleinen Bucht seinen Striker zu verstecken und machte sich dann zu Fuß auf den Weg zurück zu der kleinen Stadt am Hafen, wo er mit seiner Suche anfangen wollte. Die Stadt war wohl die Größte auf dieser kleinen Insel und hier würde er auf jeden Fall die Informationen erhalten die er benötigte. Ace entschied sich erst einmal unter die Menschen zu mischen und sich die Stadt anzusehen und wie er erwartet hatte herrschte heikles Treiben. Er war wie Unsichtbar, als er an den Ständen vorbei schlenderte und den einen oder anderen Gesprächen lauschte. Er vernahm das Brüllen eines Händlers. “Haltet Sie…” Ace blickte sich suchend um und erblickte wie ein rundlicher alter Mann, der aus seinem Laden gestürmt kam wütend die Hand zu einer Faust geballt hatte und drohend in die Luft hielt. Er schien jemanden hinterher zu rufen, doch die Menschen um ihn herum schienen ihn entweder nicht wahrzunehmen oder zu ignorieren. Dann sah er wie etwas durch die Menge flitzte, direkt an ihm vorbei, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Ace sah Ihr hinterher und entdeckte das Tattoo auf ihrem Arm und wusste sofort, dass sie es war. „Ging ja schneller als gedacht“, überlegte er für sich, klaute einen Apfel von dem Obststand an dem er vorbeikam und folgte ihr gemächlich in Richtung Hafen. Das könnte ja noch interessant werden, befand er und überlegte sich schon wie er am besten auf Sie zugehen könnte und verspeiste genoss den Apfel. ~ Ende Prolog ~ Kapitel 1: Gedanken ------------------- ~ Gedanken ~ “Bleib stehen, du freche Göre… DIEB, haltet sie”, brüllte ein alter Ladenverkäufer über die belebte Einkaufsstraße hinweg, in der Hoffnung jemand würde sie festhalten. Niemand nahm ihn so wirklich war, denn es herrschte heiteres Treiben und Diebstahl stand nun mal an der obersten Tagesordnung, schließlich war es das Zeitalter der Piraten. Sie war zwischen den Massen hindurch geflitzt und schon weit aus der Sichtweise, des Ladens, in dem sie gerade war. Sie gönnte sich erst eine Pause, als sie die belebte Einkaufsstraße und die Stadt, mit all ihrem Trubel hinter sich gelassen hatte. Vor ihr erstreckte sich das weite Meer der Grand Line. Schon immer war sie fasziniert von den Tiefen und den Geheimnissen, die sich dort draußen befanden. Doch wusste sie auch, dass sie nicht die Chance hatte, jemals dort draußen ein Abenteuer erleben zu können. Etwas enttäuscht, setzte sie sich auf einen großen Stein, vor der Brandung der Küste und warf sehnsüchtig einen Blick zum Hafen hinüber, an denen viele Segelschiffe verweilten. Zu gerne würde sie mal auf einen dieser Mitfahren, doch dieses Gedanken schlug sie sich wieder aus dem Kopf. Sie war ja nur eine normale kleine Inselbewohnerin, die keinerlei Überlebenschancen dort draußen hatte. Sie hatte keine Ahnung von Navigation, wusste nicht wie man ein Schiff lenkt und wusste so gut wie gar nichts über die Grand Line. Mal davon abgesehen, dass sie nicht einmal Kämpfen konnte. Sie hatte alle Hände damit zu tun tagtäglich irgendwie zu überleben. Von wem hätte sie auch irgendetwas lernen können? Es war ja niemand an ihrer Seite. Das einzige was sie konnte war klauen und spionieren, aber das brachte ihr gerade mal so viel ein, dass sie sich damit was zu essen und Geld zum Überlegen zusammen kratzen konnte. Sie lebte, solange die Denken konnte schon alleine auf dieser Insel, inmitten vom Nirgendwo, so kam es ihr zumindest vor. Und dennoch ankerten hier viele Piratenschiffe, um ihre Vorräte aufzustocken, oder ihren Lockpot aufzuladen. Sie hatte in einer Bar Piraten belauscht, die über den Lockpot redeten und dass man damit die Navigation auf der Grand Line sicher hatte. Das hatte sich in ihren Ohren verlockend angehört und nun versuchte sie des Öfteren, an einen dieser begehrten Teile heran zu kommen. Doch schnell musste sie feststellen, dass sie keinerlei Chance hatte, denn sie konnte sich ja nicht einmal richtig verteidigen, wenn sie angegriffen wurde. Doch ihr Traum blieb es, sie wollte einmal zur See fahren. Aber wiederum, als sie es sich so ausmalte, wie sie sich von einem in das nächste Abenteuer stürzte, wurde ihr immer mulmiger zumute. Sie konnte sich nicht vorstellen, alleine dort hinaus zu fahren und auch wenn sie die Seefahrer, die Marine und die Piraten beobachtete, hatte sie bereits festgestellt, dass diese nie alleine Unterwegs waren. Konnte man da draußen überhaupt alleine überleben? Um sich abzulenken, betrachtete sie ihren neuen Fang, denn sie heute gemacht hatte. Sie nahm ihr Tuch von der Hüfte, was sie sich immer umband und öffnete es vor sich ausbreitend. In diesem befanden sich ein Haufen von Geldbeuteln, die sie sich beim rennen durch die Massen erbeutet hatte und ein kleiner Stoffbeutel in der sich eine Handvoll Glaskugeln befanden, die unterschiedlich farbig glitzerten. Sie war hin und her, total fasziniert. “Wo hast du denn diese Seekristalle her?” Total überrumpelt und unerwartet, dass plötzlich eine Stimme hinter ihr aufgetauchte, sprang sie auf und wich zurück. Wobei sie aus versehen, die Geldbeutel fallen lies, die ins Meer fielen. Hin und her gerissen, ob sie nun erst mal die Gefahr abschätzen sollte, oder lieber ihr gerade davon schwimmendes Geld einsammeln, sah sie verzweifelt von der Person, die oben auf dem Stein grinsend hockte, zu den Geldbeuteln, die in der Tiefe des Meeres versanken. Übereilig, stürmte sie hinunter und ergriff ein paar der Geldbeutel, die sie gerade noch heraus fischen konnte. Bei Berührung des Wassers, überkam sie eine Gänsehaut. Sie fürchtete sich vor der Tiefe, vor ihr und sie traute sich nicht, ihren Geldbeuteln hinter her zu tauchen, denn zu gut wusste sie, dass sie nicht schwimmen konnte. Total erschrocken, riss sie förmlich ihre Hand aus dem Wasser und landete auf ihrem Sitzfleisch und starrte Perplex das Wasser an, was ihr gerade Gefahr drohte. Wieso hatte sie bloß solche Angst vor dem Wasser? Erleichtert stellte sie fest, dass sie wenigstens ein paar wenige Berry retten konnte und diese funkelnden Kristallkugeln. “Warum hast du denn Angst vor Wasser?”, hörte sie wieder die Stimme, die sie gerade wieder vollkommen vergessen hatte. Nun weitaus weniger Ängstlich, blickte sie zu dem Stein hinauf, auf dem er soeben noch gehockt hatte. Und tatsächlich saß er noch immer auf diesem und grinste auf sie hinab, was sie leicht irritierte. Was wollte er? “Na und, ist ja nicht dein Problem”, meinte Sie patzig. Irgendwie war ihr das gerade etwas unangenehm. “Schon gut, Schon gut! Musst ja nicht gleich aus der Haut fahren”, meinte er nur lässig und lachte leicht. Total fasziniert starrte sie ihn von oben bis unten an. Erst jetzt bekam sie wirklich mit, wer vor ihr stand. Er kam ihr irgendwie bekannt vor. Seine kinnlangen strubbeligen schwarzen Haare, die unter seinem Hut hervor guckten. Sein muskulöser freier Oberkörper, seine schwarze kurze Hose, seine Sommersprossen im Gesicht, sein Grinsen. Alles lies ihr Herz höher schlagen. Wieso war sie so von ihm fasziniert. “Wie heißt du?”, wollte sie neugierig in Erfahrung bringen, doch sie erntete nur einen verdutzten Gesichtsausdruck seinerseits, bevor er in einem schallenden Gelächter ausbrach. “Dass selbe wollte ich dich auch gerade fragen”, meinte er nur amüsiert und lachte noch immer. Total verwirrt von seinem Verhalten, starrte sie ihn unverständlich an. Sie kannte niemanden, der ihr solch eine unverblümte Gegenfrage gestellt hatte, wenn sie mit einer direkten Frage anfing. “Nun hör aber auf zu Lachen, ja? Das ist ja nicht zum aushalten”, meinte sie gespielt beleidigt und schüttelte den Kopf. Als sie in sein verdutztes Gesicht sah, wusste sie, dass er ihren Scherz nicht verstanden hatte und musste nun ihrerseits anfangen zu lachen. Das war ja echt zu niedlich, musste sie feststellen. Er war wirklich anders. Noch immer sah er sie fragend und irritiert an, er schien es noch immer nicht verstanden zu haben. “Nun hab dich doch nicht so, das war doch nur ein Scherz. Mein Name ist Hisoka.”, stellte sie sich vor und grinste Ihn an. “Ace”, antwortete er auf ihre Frage und grinste nun wieder. Er musterte amüsiert ihre undefinierbaren Grimassen, die sie unbewusst zog, als sie anscheinend angestrengt darüber nachdachte, ob Sie ihn irgendwo her kennen konnte. Wieder musste er lachen, sie war doch einfach nur zum amüsieren. Als sie bemerkte, dass er über sie lachte, sah sie schmollend und beschämt zur Seite. “Lach mich nichts aus….”, murmelte sie leicht verunsicherr und traute sich nicht, ihn direkt anzusehen. “Nein, nein, dass würde ich nie tun”, meinte er nur sarkastisch und grinste frech. Der Unterton wollte sich nicht überspielen lassen und sie wollte ihn an funkeln, doch daraus wurde nichts, denn sobald sie sein Gesicht sah, musste sie ebenfalls lächeln, denn irgendwie konnte sie ihm nicht böse sein. Sie krabbelte zu ihm hinauf auf den Stein und setzte sich daneben. Eine Weile schwiegen sie und schauten in die Ferne. Hisoka legte ihren Kopf auf ihre angewinkelten Knie und sah ihn von der Seite aus an, sie musste zugeben, er sah ziemlich gut aus. Sein Blick schien über das Meer zu schweifen und sie betrachtete ihn fasziniert. “Hab ich was ihm Gesicht?”, fragte er kess und lachte. Verlegen murmelte sie: “Nein, dass nicht, aber du gefällst mir” Er betrachtete sie einen Augenblick eindringlich und so wurde ihr klar, dass er ihre Worte gehört hatte. Sie lief rot an und wäre am liebsten im Boden versunken, da hatte sie doch tatsächlich ihre Gedanken ausgesprochen, wie peinlich. Doch ihn schien das nicht zu stören. Ihr Blick blieb auf seinem glitzernden Dolch hängen, der an seinem Gürtel hing. “Ich meinte natürlich den Dolche”, fügte sie ausweichend und beschämt hinzu, in der Hoffnung, dass er es akzeptieren würde. “Ist schon gut, ja der Dolch ist mir sehr viel Wert, er ist ein Familienerbstück. Habe ich von meinem Vater bekommen”, meinte er nur erklärend. Noch immer total fasziniert beäugte sie den Dolch mit seiner prachtvoll verzierten Schwertscheide. Wie sehr sie sich doch wünschte, auch so eins haben zu können. Als sie sich so umsah, blieb ihr Blick auf den nassen Geldbeuteln hängen, die noch immer dort unten auf den Steinen lagen und vor sich hin tropften. Sie erhob sich, rutschte vom Stein hinunter und begann, die Geldbeutel zu leeren und nachzuzählen, wie viel in den Verbliebenen noch drinnen war. Ärgerlich musste sie feststellen, dass sie nur 20.000 Berry retten konnte, dass war nicht wirklich viel. Wie lange sollte sie damit auskommen? Da kam ihr ein guter Gedanke. “Hey Ace, du schuldest mir noch 40.000 Berry”, meinte sie ernst und sah ihn fordernd an, doch er meinte nur grinsend dazu, “Wie kommst du darauf?” Unbeeindruckt über die Anschuldigung. “Wegen dir sind meine Geldbeutel ins Meer gefallen”, entgegnete sie daraufhin und sah ihn immer noch fordert an. Doch er grinste auf einmal frech und stand plötzlich genau vor ihr. Erschrocken, konnte sie sich gerade noch davon abhalten, zurück zu weichen und standhaft zu bleiben. Sie versuchte Entschlossen und ernst zu gucken, doch ihr Mundwinkel, der sich immer wieder zu einem Grinsen hinreißen wollte, erschwerte es ihr. “Dann musst du besser aufpassen, wer von uns beiden hat sie denn ins Meer fallen lassen, na?”, hakte er gespielt ernst nach und musterte ihr Gesicht. Dabei kam er ihr immer Näher, was ein flaues Gefühl in der Magengegend auslöste. “A… aber nur, weil du mich erschreckt hast”, protestierte sie jetzt unsicher, denn seine Nähe, lies sie nicht klar denken. “Aber ich geh doch recht in der Annahme, dass die Geldbeutel eh nur geklaut sind, oder? Wie willst du mich denn dafür verantwortlich machen?”, bohrte er weiter entschlossen nach, sie davon zu überzeugen, dass sie im Unrecht war. Aber eigentlich fand er es zu amüsant, wie sie so herum druckste und unsicherer wurde, desto näher er ihr kam und umso mehr er nachfragte. Das wollte er auskosten. Und als sie ihm nicht antwortete, setzte er noch einen Drauf. “Oder sehe ich das falsch, dass du eine kleine Diebin bist, die sich keinen Hehl darum macht, anderer Leute Geld aus den Taschen zu rauben, auch wenn diese sich kaum selber versorgen können?”, fragte er mit spitzer Zunge und ihre Augen weiteten sich. Erschrocken schlug Sie sich eine Hand vor den Mund. Er hatte Recht, sie hatte bisweilen nie einen Gedanken daran verschwendet, was die Leute ohne ihr Geld noch für Möglichkeiten hatten. Besonders fielen ihr die Gesichter der verarmten Leute in den Seitengassen ein, aber diese hatte sie nie beraubt. Langsam fühlte sie sich unwohl in ihrer Haut, sie sah die Ungerechtigkeit die sie ausübte. Sie war genauso wie die verhassten Piraten, die ohne nachzudenken raubten und plünderten. Auf einmal stieg in ihr Selbsthass auf, darüber dass sie nie nachdachte, bevor sie handelte. Doch auch Erinnerungen ihrer Kindheit kamen hoch, wie sie ausgeraubt wurde, verprügelt von gleichaltrigen, die sich über sie lustig machten. Tränen rangen über ihr Gesicht. Tränen aus Wut und Verachtung, starrte sie hinunter zu ihren Füßen, biss sich auf ihre Unterlippe und ihr ganzer Körper bebte. Woher nahm er sich das recht, so über sie zu urteilen? Sie wurde von diesen Leuten doch genauso behandelt. Ace wunderte sich, er hatte sie nur etwas necken wollen, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie es sich das so zu Herzen nehmen würde. Er stand nur stumm vor ihr und sah auf sie hinab, sah ihre Gefühlsregungen, die Gedanken in ihrem Kopf kreisten. Hatte er einen Wunden Punkt getroffen? Unschlüssig was er nun tun sollte und leicht sauer auf sich selbst, dass er die angenehme Atmosphäre zwischen ihnen so schnell zerstört hatte, stand er unschlüssig einfach nur regungslos vor ihr und wartete geduldig ab. Was sie nun als nächstes tun oder sagen würde. “Wer bist du überhaupt, dass du dir das Recht raus nimmst, mir so etwas an den Kopf zu schmeißen? Du bist doch nicht viel besser elender Pirat!”, brüllte sie ihn herzzerreißend an und sah ihn bitterböse an. Ace, der mit solch einer Reaktion nun gar nicht gerechnet hatte, sah total erstaunt in die sich dunkel färbenden Augen, des Mädchens vor sich. Die so viel Leid und Schmerz entgegen brachte, dass er es fast selber schon spüren konnte. Natürlich wusste er, dass er kein recht hatte, so zu reden, doch es war ihm einfach so heraus gerutscht. “Wie kannst du es nur Wagen, mich zu verurteilen, du kennst mich doch überhaupt nicht. Verdammt noch mal, wäre ich dir doch nie begegnet”, brüllte sie ihn an. Die Tränen liefen unaufhaltsam. Sie machte auf dem Absatz kehrt, steckte ihr Geld und die Kristalle ein und lief davon. Die Küste hoch, in den angrenzenden Wald, der sich neben der Stadt erstreckte. Ace blieb noch eine weile Regungslos stehen und hatte ihr nachgesehen, wie sie davon lief und starrte noch länger auf die Stelle, wo sie hinter den Bäumen verschwunden war. Vor seinen geistigen Auge, sah er ihr verstörtes Gesicht. Was ihn verunsicherte. Es war keine Absicht von ihm Gewesen, sie zu verletzen. Langsam löste er sich aus seiner starre und machte sich auf den Weg in die Stadt. Er hatte jetzt das Bedürfnis, sich einen Anzutrinken. Oder vielleicht doch nur eine Kleinigkeit zu essen. Er konnte und wollte ihr nicht hinter her laufen, sie würden sich schon noch einmal sehen und dann würde er sich eventuell entschuldigen, aber da war er sich noch nicht so sicher. Für ihn war nur eines klar, er war hier um seinen Auftrag zu erledigen und er durfte sich jetzt nicht noch länger davon abbringen lassen, diesen zu erfüllen. Auch nicht Hisoka. Er schüttelte seinen Kopf, um die Gedanken an sie endlich aus seinem Kopf zu verbannen, die sich immer wieder ein brennen wollten. Wieso war ihm nicht egal, was mit ihr war. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 2: Angst ---------------- ~ Angst ~ Wieder war sie gelaufen und gelaufen, ihre Lunge schmerzte, aber das war ihr egal. Die Tränen waren an ihrem Gesicht getrocknet, ihr Blick klärte sich allmählich, als sie sich an einem Fluss inmitten der Insel nieder ließ, um sich eine Pause zu gönnen. Grob wusch sie sich das Gesicht mit dem klaren Wasser und starrte in ihr Spiegelgesicht, was ihr Missfiel. Sie sah total verheult aus. Sie hatte so lange nicht mehr geweint gehabt und dann kommt da so ein Typ daher und bringt sie einfach so zum heulen, dass gibt es ja gar nicht. Bei dem Gedanken, spritzte sie sich sauer noch mehr Wasser ins Gesicht. Warum machte ihr das Wasser im Fluss nicht so viel aus, wie das Meer? Lag es daran, dass es flacher und klarer war und dass Meer sich anfühlte, als würde es sie jeden Moment verschlucken wollen? Langsam beruhigte sich ihr aufgewühltes Gemüt und sie legte sich ins saftige Gras, was neben dem Fluss blühte. Als sie so lag und sich umsah, bemerkte sie erst wo sie war. Wieder einmal war sie ohne nachzudenken zu ihrem Lieblingsplatz gerannt. Eine Lichtung inmitten des dichten Waldes, kaum einer kannte diesen Ort. Hier hielt sie sich überwiegend auf. Es war so ruhig und harmonisch, genau der richtige Ort um mal abzuschalten. Nun wo sie zur Ruhe kam, wollten die Bilder sich nicht mehr länger verdrängen lassen. Die Gedanken an Ace, sein Auftreten, sein Grinsen, seine lustige Art, aber auch seine Anspielung. Doch nun wo sie so die Worte noch ein mal Revue passieren lies, merkte sie, dass er es gar nicht so gemeint hatte, wie sie es aufgefasst hatte, außerdem hatte sie überreagiert. Sie schlug sich beschämt die Hände ins Gesicht, so konnte sie ihm ja nicht mehr vor die Augen treten, dass war mehr als nur peinlich. Was sollte sie bloß tun? Ihre Gedanken wurden durch ihr Bauchgrummeln unterbrochen. Ja jetzt fiel ihr auf, dass sie heute noch nichts gegessen hatte. Sie sah nach ihrem ergatterten Geld und den Kristallen. Sie atmete erleichtert auf, als alles noch da war, wo sie es hin gesteckt hatte. Sie entschied sich, etwas zu essen zu kaufen. So erhob sie sich und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt. Die Worte die Ace ihr entgegen geschmettert hatte, bohrten sich in ihren Kopf. Recht hatte er und es stimmte sie traurig, aber sie wusste aber auch nicht, wie sie ihr Leben ändern sollte? Sie war in dieser Stadt nicht gern gesehen, weil sie eben immer klaute und keine Familie hatte. Sie fühlte sich unter all den Menschen nicht wohl, deshalb interessierte sie sich auch nicht für Andere. Aber bei Ace war es etwas anderes gewesen. Bei ihm hatte sie sich geborgen gefühlt. Auch wenn dieses Gefühl nur auf einen Augenblick beruhte. Als sie durch die Menschenmassen huschte und an den Ständen vorbei schaute, nahm sie hier und dort, ein bisschen Obst mit und dort Fisch, dort Reis und an einem anderen Stand eingelegtes Gemüse. Sie kam wieder an der Bar am Hafen vorbei, die immer gut von Piraten besucht war. Als sie in die Nähe war, merkte sie schon den Massenstrom, der sich an die Tür quetschte. Und aufgewühlte Stimmungen. “Ist der Tod”, flüsterte eine ältere Frau verunsichert. “Der ist einfach mitten beim essen umgekippt”, meinte eine andere fast angewidert. Beim Essen?, fragte sich Hisoka neugierig. Sie schlängelte sich gekonnt durch die Menge an Schaulustigen beim Eingang und schlüpfte hinein. Die Bar war reichlich besucht und alle standen um die Bar herum. Sie erblickte Ace, der den Rücken zu ihr gewandt hatte und es sah aus, als ob er in seinem Essen schlief. Wieder vernahm sie das Gemurmel der Anderen, dass er Tod sei und sie bemerkte, wie sich ihr Herz verkrampfte. Sie konnte sich das nicht vorstellen. Sie ging vorsichtig auf ihn zu und betrachtete ihn genau. Vorsichtig wollte sie ihn berühren, herausfinden, ob er noch lebte, oder wirklich Tod war…. Gerade als die Finger in berührten, erhob er sich wieder und sie wich erschrocken zurück, dabei fiel sie unglücklich zu Boden und verstauchte sich den Fuß. “Er lebt?“, schrien mehrere Leute erstaunt durcheinander. Erschrocken starrte Hisoka zu ihm hinauf. Er hatte ihr noch immer den Rücken zugewandt, doch ihr Herz klopfte wie wild. Sie war erleichtert. Er drehte sich um, und sie konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als er sein Essen im Gesicht kleben hatte. Er wischte sich sein Gesicht ab und sah sich um. Überall total geschockte Gesichter. Dann fiel sein Blick auf die noch immer am Boden sitzende, die sich nicht mehr ein bekam und lachte. “Was ist den so lustig?”, fragte er gut gelaunt. Er freute sich, dass sie da war. “Du hättest dein Gesicht mal sehen müssen…. was war den eben los mit dir?”, kam es als belustigte Gegenfrage und sie fixierte ihn grinsend. Er kratzte sich verlegen am Kopf. “Bin wohl eingepennt,” meinte er gleichgültig und wieder brach sie in Gelächter aus. Die Leute um sie herum, tuschelten, diese fanden dass wohl nicht ganz so lustig. “Du bist schon ein komischer Kautz, muss ich sagen”, meinte sie sich gut amüsierend. Er grinste sie bloß an. “Und du willst wohl den Boden wischen”, hinterfrage dieser nur und hielt ihr eine Hand hin. Sie nahm diese an und als er sie hoch zog, bemerkte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Fuß, was sie leicht torkeln lies. Sie spürte seine Hände an ihrer Hüfte und noch bevor sie protestieren konnte, hatte er sie hoch gehoben und auf den Barhocker neben sich abgesetzt. Total erstaunt und das Herz bis zum Hals schlagend, saß sie mit hochrotem Kopf neben ihm. Die Aufregung um sie herum, hatte sich wieder gelegt und der Massenansturm war verflogen. “Hey Barkeeper, schiebe ihr mal was zu essen rüber”, erklärte Ace und fing schon wieder an zu essen. Doch der Angesprochene machte keine Anstalten und traktierte Hisoka mit vernichtenden Blick, was ihr unangenehm war. “Ich glaub ich geh lieber”, flüsterte Hisoka zu Ace. Sie wollte die Blicke nicht länger ertragen. Sie war schon am gehen, als Ace sie am Arm packte und zurück hielt. “Du musst was essen, dein Magen schreit doch schon förmlich”, meinte er nur bestimmend und zwinkerte ihr zu. Sie wurde Rot bei den Worten die er gerade sagte und nun wollte sie erst recht, wieder gehen. Seine Nähe tat ihr nicht gut, er verwirrte sie so. “Los noch mal alles”, meinte Ace zum Barkeeper mit befehlenden Unterton und sein Blick verriet, dass er keine Ausreden duldete. Missmutig, stellte er ihnen das Essen vor die Nase, Sie stocherte vorsichtig in dem Essen heru, die Blicke der Anwesenden bohrten sich regelrecht in ihr Fleisch. Sie wollte hier Weg, sie wusste, dass sie hier nicht sein durfte. Das würde noch Folgen für sie geben. “Nun iss schon was”, munterte Ac sie auf, als er bemerkte, dass sie kaum etwas angerührt hatte. “Ignoriere einfach die Blicke, sie werden dir schon nichts tun”, meinte er gespielt ernst. Wenn du wüsstest, dachte sie bei sich, sie wollte es nicht aussprechen und sah wieder auf ihr Essen, doch ihr Magen rebellierte. “Hisoka! Was treibst du hier?”, hörte sie eine ihr bekannte Stimme wütend rufen. Sie zuckte ängstlich zusammen, sie wusste, dass er kommen würde. Der Barkeeper hatte ihn bestimmt rufen lassen. Ein Mann mittleren Alters, mit vernarbten Gesicht und breit wie ein Schrank betrat die Bar und kam auf Hisoka zu, packte sie grob am Arm und zehrte sie aus der Bar. Sie schrie auf, als er sie zu Boden warf und über ihr gebeugt immer noch ihren Arm zerquetschte. “Lass mich bitte los, ich hab doch nichts getan”, jammerte diese verstört. Sie wusste was ihr jetzt blühen wird und dass machte ihr eine Heiden Angst. “Du weiß, dass dir der Aufenthalt in der Stadt untersagt ist, richtig?”, hakte er drohend nach und sie nickte zögerlich. Sie konnte seinem Blick nicht standhalten. “Sprich!”, forderte er sie brüllen auf und sie kniff vor Schreck die Augen zusammen. “Ja, mir ist es nicht gestattet, die Stadt zu betreten.” Ihre Stimme zitterte. Sie hatte Angst, Angst wieder geschlagen zu werden, wieder mehr gehasst zu werden und Angst, irgendwann die Stadt gar nicht mehr betreten zu können. Wovon sollte sie sich denn ernähren? Die Natur gab schließlich nicht alles her. Sie schrie auf, als er sie an ihren langen Haaren hoch zog und sie hinter sich herschleifte. Sie hatte nicht die Kraft sich zu erheben, nicht die Kraft sich zu wehren. Sie wollte bloß, dass sie endlich, in ruhe gelassen werden würde. Nicht immer drangsaliert und geschlagen, wenn sie doch gar nichts tat. Sie konnte doch nur klauen, weil ihr nicht die Chance gegen wurde, sich Geld zu verdienen. Warum konnte das nicht endlich ein Ende nehmen, sie wollte sich verteidigen können, stark sein, sich wehren können. Doch sie war zu schwach, um sich selber etwas beizubringen. “Lass mich los, ich hab doch gar nichts getan”, schrie sie, doch er zog nur noch fester an ihren Haaren. “Hast du nicht gehört? Lass sie los”, befahl Ace mit fester kalter Stimme. Sein Blick war ernst und wütend. Der große Mann blieb stehen und zog demonstrativ Hisoka an ihren Haaren empor. Sie schrie und weinte vor Schmerzen. Ace dem das gerade zu viel wurde, verlor für einen kleinen Moment seine Beherrschung und schoss mit Feuer auf die Kleidung des Mannes. Dieser lies abrupt von ihr ab und Hisoka krachte zu Boden. Er selber schmiss sich zu Boden und versuchte die Flammen zu löschen. Ace ging auf ihn zu, packte ihn am Kragen und zog ihn ohne Probleme hoch auf seine Augenhöhe. Dieser Mann war viel größer als er, aber das war ihm im Moment gleichgültig. “Nenne mir den Grund, weshalb du sie so behandelt hast,” wollte er wissen. Seine Augen und seine Stimmung lies alles um ihn herum gefrieren. “Was willst du Bengel? Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen. Du hast doch keine Ahnung von unseren Regeln. Und diese kleine Göre, bricht sie andauert, dafür muss sie auch bestraft werden. Wir können uns ja nicht ständig auf der Nase herumtanzen lassen”, meinte dieser bloß bestimmend und löste sich aus seinem Griff und funkelte Ace genauso kalt an. Mittlerweile hatten sich fast die gesamte Stadt versammelt, niemand wollte anscheinend etwas verpassen. “Ace, lass gut sein”, murmelte Hisoka geschwächt und hustete. Ihr war noch immer schwindelig und es fiel ihr schwer, sich aufzurichten. “Nichts ist gut, niemand hat das recht dich so unmenschlich zu behandeln”, merkte er scharf an und lies seinen Blick durch die Menge an Schaulustigen schweifen. Diese zuckten bei dem Blick zusammen und tuschelten. “Ja Bubi, hör auf deine kleine Freundin und verschwinde, am besten nimm sie mit, dann sind wir sie endlich los”, meinte er gehässig. “Was sagst du da…”, brodelte Ace vor Wut und ballte die Fäuste. “Du hast mich schon richtig verstanden, diese Göre, hat hier eh immer nur für Unruhe gesorgt, wir nutzen jede Chance, um sie loszuwerden”, setzte der Große Mann gehässig dazu. “Ace lass ihn,” flehte Hisoka und griff nach seinem Arm, den er gerade gegen den anderen Mann erhoben hatte. Sie wollte nicht noch mehr Stress und Verletzte. Denn sie wusste, bald wäre er wieder verschwunden und sie musste alles ausbaden. Sie wusste nicht, ob sie das überhaupt überlegen würde. Sie zog Ace hinter sich her, wobei sie ziemlich humpelte. Denn ihrem verstauchten Fuß, hatte die ganze Sache von eben nicht wirklich gut getan. Ace bemerkte das und lies sich von ihr mitziehen. “So wie immer, nicht Kleine? Immer schön den Schwanz einziehen, so wirst du es nie zu irgendwas bringen”, lachte der Mann gehässig. Hisoka biss sich auf die Unterlippe, die Hände zu Fäusten geballt. Das hatte gesessen, aber was konnte sie schon ausrichten. Ace beobachte sie ganz genau und hatte ihre Anspannung gespürt. “Hab ich nicht recht?”, meinte er siegessicher. Was dann passierte, war selbst Hisoka ein Schleier. Auf einmal spürte sie das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen, sie schnellte herum und lief auf ihn zu. So schnell und flink hatte sie sich noch nie erlebt. Sie holte aus und schlug auf den Älteren ein. Ihr Schlag traf ihn in der Magengegend und er wurde förmlich nach hinten in die Menge geschleudert. Alleine durch die Schnelligkeit und den Luftdruck, denn sie hervor brachte. Erschrocken starrte sie ihre zur Faust geballte Hand an, die leicht schmerzte. Und dann sah sie auf. Alle sahen sie entsetzt und fassungslos an und inmitten derer, lag er. Der sie all die Jahre gedemütigt hatte und bewegte sich nicht mehr. Ihr Körper begann zu zittert. War sie das wirklich gewesen, auch wenn sie froh war, ihm endlich mal die Stirn zu bieten, fühlte sie sich im unrecht. “Er… er ist Tod, du hast ihn umgebracht”, hörte sie die Worte in ihrem Kopf hämmern, die doch fast geflüstert waren. Die Blicke ruhten wieder auf ihr, wütende, verzweifelnde, ängstliche und verachtende Blicke. Alle verachteten sie und sie hatte einen Menschen umgebracht. Ihr Körper begann zu bebte, sie hätte nie geglaubt einen Menschen zu töten, dass konnte sie nicht. Was war mit ihr passiert? Sie verstand es nicht. Alles um sie herum wurde schwarz und sie verlor ihr Bewusstsein. Ace fing sie auf und nahm sie auf ihre Arme. Mit einem vernichtenden Blick, den er den aufgebrachten Stadtbewohnern zuwarf, verschwand er mit Hisoka auf seinen Armen, aus der Stadt, hinunter am Hafen vorbei, zu dem Ort, wo sie sich zum ersten Mal unterhalten hatten. Dort setzte er sich gegen den Stein gelehnt, in die Sonne und betrachtete das schlafende Mädchen in seinen Armen. Er war wütend, wütend wie die Menschen mit ihr umgingen, sauer dass er sie nicht rächen darf, am liebsten hätte er die ganze Stadt platt gemacht, jeden einzelnen der ihr je etwas angetan hatte, doch er wusste, sie hätte das nicht gewollt. Und wenn Whitebeard das wüsste, würde die ganze Insel bald von der Seekarte verschwinden, dem war er sich durchaus bewusst und trotzdem konnte er nicht stillschweigen bewahren. Er musste was tun. Er betrachtete ihr Gesicht, und bemerkte die Tränen, die er mit einem leichtem Lächeln, vorsichtig aus dem Gesicht wischte. Abwesend nahm er eine ihrer langen hellblauen Haare und wickelte sich diese um den Finger. Er sah seinen Auftrag vor sich, ganz genau und er würde sie nicht nur zurück bringen, nein, er würde ihr zeigen, was es heißt, stark zu sein. Er hatte vorhin nicht schlecht gestaunt gehabt, als sie zum Schlag ausgeholt hatte, in diesem einen Moment, war sie nicht schwache und ängstliche Hisoka, die er zuvor in ihr gesehen hatte. Sie war Stark und entschlossen gewesen. Vielleicht waren ihre Emotionen der Schlüssel zu der Kraft die in ihr war. Ace wusste nicht was das für eine Kraft sein würde, ob sie von einer Teufelsfrucht kam oder auch nicht. Wenigstens würde sich somit ihre Angst vor Wasser erklären lassen. Er entschied sich, seine Gedanken vorerst ruhen zulassen, solange bis sie wieder zu sich kam. Denn er wusste, jetzt müsste er sie erst einmal aufbauen, denn sie war am Boden zerstört gewesen, sie muss lernen dem Tod ins Auge zu blicken. Und er wollte ihr die Wahrheit erzählen, dass was er über sie wusste, wer sie war und wieso sie hier war, denn er hatte bemerkt, dass sie nicht die leiseste Ahnung von alledem hatte. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 3: Unannehmlichkeiten ----------------------------- ~ Unannehmlichkeiten ~ Langsam kam sie wieder zu sich. Sie spürte den kalten Wind, den Sand unter ihren Füßen und dennoch diese Wärme, an ihrem Körper. Nur mühselig schaffte sie sich zu erinnern, ihre Augenlider waren so schwer. Wo war sie, was war passiert. “Bist du wieder wach?”, hörte sie seine Stimme. Ja sie wusste sofort wem diese gehörte und es bereitete ihr Unbehagen, als sie ihre Umgebung nun genauer bemerkte. Sie spürte seine Arme um sich geschlungen. Schwerfällig öffnete sie ihre Augen und langsam gewöhnten diese sich an die Abenddämmerung. Wie lange hatte sie geschlafen? Sie sah sich mit abwesenden Gesicht um und blieb dann an ihm hängen. Wie lange sie ihn so mit verschleierten Augen anstarrte, wusste sie in diesem Moment nicht. Doch allmählich klärte sich ihre Sicht, und umso klarer sie sein Gesicht, so dicht vor ihrem sah, umso heftiger schlug ihr Herz. Dann ganz plötzlich, als ob ihr erst jetzt klar wurde, in welcher Situation sie sich befand, sprang sie wie von der Tarantel gestochen auf und fiel genauso elegant auch gleich wieder in den Sand. Sie hatte ihren geschwächten Körper unterschätzt. Doch ihr Herz raste, ihr Gesicht glühte und sie war sich nun bewusst, dass sie die ganze Zeit in seinen Armen geschlafen hatte und sie fragte sich, ob sie vielleicht irgendetwas peinliches im Schlaf geredet hatte. Dieser Gedanke trieb ihr die Röte ins Gesicht. Vorsichtig setzte sie sich auf und betrachtete den jungen Mann der noch immer vollkommen ruhig an den Stein gelehnt saß und sie abschätzend betrachtete. Langsam setzten sich ihre durcheinander gewürfelten Gedanken, wieder zu einem Mosaik zusammen und ihr wurde Schlagartig klar, was sie getan hatte. Ihr Körper begann zu zittern und sie starrte apathisch auf ihre Hände an. “Ich hab ihn getötet oder?”, flüsterte sie und starrte noch immer fassungslos auf ihre Hände die sich im Sand gerade zu Fäusten ballten. Sie konnte es nicht fassen. Er nickte vorsichtig doch dass konnte sie nicht sehen. Das Blut dröhnte in ihrem Kopf, die Blicke der Bewohner, der leblose Körper des Mannes, denn die geschlagen hatte. “Ich habe ihn umgebracht…. Ich… ich habe ihn tatsächlich umgebracht… hahaha… geschieht im recht, ich habe ihn…. Getötet”, sie lachte hysterisch, ihr Blick war verschwommen, von den Tränen der Erkenntnis die sich aus ihren Augen Stielen und ihren Weg über ihre Wangen suchten. Sie starrte auf ihre zitternden Hände, die sie öffnete und wieder schloss. Sie saß da, leicht nach vorne gebeugt. Ihre Haare verdeckten ihr Gesicht, sie starrte immer noch wie hypnotisiert auf ihre Hände, die sich immer wieder öffneten und schlossen. Ihr Körper wippte hin und her und ihre Stimme brach. Ihr abgehacktes melancholisches Lachen erreichte sein Ohr. Irgendwie war er verunsichert. Was sollte er tun, was sollte er sagen? Ace sah wie sie sich quälte, wie sie nicht alleine mit dem Gedanken fertig werden konnte. Immer und immer wieder wiederholte, sie die Worte, wie ein Abspielband, um sie sich ins Gedächtnis zu brennen, um sich zu brandmarken. Die Schuld schien sie förmlich zu verschlingen. Er wusste nicht was er tun sollte, doch ihr Verhalten, machte ihn wütend. Er sah zu, wie sie anfing, sich zu schlagen. Wie ihre eine Hand ihre Andere schlug. Erst ganz zaghaft und dann immer doller, um so ihren inneren Druck abzubauen, doch dass würde ihr nichts bringen. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Erschrocken zog er die Luft ein, als sie begann, hysterisch zu lachen. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt, ihr lachen künstlich und ihre Augen matt. Sie wirkte verloren in ihrer eigenen Dunkelheit, die sie sich schuf. Was hatte sie erlebt, dass sie solch einen Moment, einen Tod, so sehr durchlitt. Für Ihn war so etwas allgegenwärtig, aber vielleicht war es für sie die erste Erfahrung, mit der sie nicht umgehen konnte. Ihr hysterisches Lachen, riss ihn sofort aus seinen Gedanken. Es wurde immer lauter, gefolgt von monotonen gegrabbel und Selbstvorwürfen. Woher auch immer sie dieses Messer auf einmal gefischt hatte, sie schnitt sich damit, immer und immer wieder über ihre Arme und lachte dabei. Das war zu fiel für ihn. Er sprang auf und knallte ihr eine. Es hallte um sie herum wieder, und ihr lachen verstummte. Sie sah ihn an. Ihre getrübten Augen, ihr eingefallenes Gesicht und ihre gerötete Wange. Sie saß wie versteinert vor ihm. Als ob man ein Abspielband, gegen eine Wand geworfen hätte und es kaputt gegangen war und dass wurmte ihn. Ihm kam Whitebeard wieder in den Sinn und wie wohl seine Reaktion war, wenn er sie so sehen würde.So gebrochen. Ace war sich sicher, er würde sein Leben lassen. Er seufzte, griff nach ihren Armen und zog sie in eine Umarmung. Fest an sich gedrückt, versuchte er ihr etwas halt zu geben. Sie regte sich nicht, war wie eine Puppe erstarrt, bloß ihr gleichmäßiger Atem an seinem Hals, verriet, dass sie noch da war. Er wippte leicht mit ihr hin und her, drückte ihren Kopf, gegen seine Schulter und Wange. “Shhh… ganz ruhig, es ist alles in Ordnung, du hast nichts falsch gemacht”, flüsterte er beruhigend. “Aber ich habe ihn umgebracht”, wisperte sie schuldbewusst und ihre Stimme klang so fremd, so weit weg. Er wusste, sie war wie in Trance und nicht wirklich anwesend und er musste, sie zurück holen. “Und das war richtig so, du hast richtig gehandelt, denn es ging um dein Leben und du willst doch leben oder?”, flüsterte er weiter. Erst schwieg sie und er fragte sich, ob sie über die Frage nachdachte oder diese gar nicht verstanden hatte, deshalb wiederholte er sie ganz vorsichtig. “Du willst leben”, doch als es über seine Lippen kam, bemerkte er dass es gar nicht wie eine Frage, sondern sich eher nach einer Festlegung war. Noch immer schien sie nicht darauf antworten zu können, dachte sie gerade darüber nach, fragte er sich und betrachtete sie. “Natürlich möchtest du Leben, du bist noch so Jung, du hast noch so vieles vor dir”, merkte er mit einem Anflug eines Lächelns an, was er ihr schenken wollte. Doch sie sah ihn nicht an. “Ich habe kein recht mehr zu leben”, hörte er sie resignierend antworten. Sie schien in ihrer Antwort verharrt. Entschlossen, dass es so richtig wäre. Er schüttelte bloß den Kopf und sah sie gequält an, wie solle er sie vom Gegenteil überzeugen können. Wieder war ihre Stimme und ihre Worte zu einem Abspielband geworden und sie wiederholte die Worte, dass sie kein Recht mehr hätte zu leben. Doch Ace wurde wütend, immer deutlicher spürte er, diese unbändige Wut, die in ihm aufkochte, wenn er sie so sah. Er sprang auf, riss sie förmlich mit sich, in dem Moment war ihm egal, ob er ihr wehtat und auch als ihr herzzerreißender Schrei in seinen Ohren widerhallte und ihm einen Stich verpasste, konnte dass seine Wut nicht lindern. Er umfasste mit einer Hand ihren Hals und hielt sie über die Klippe hinweg. Sie spürte keinen Boden mehr unter ihren Füßen und die Brandung unter ihr verriet, dass sie gerade das Meer unter sich hatte. Er starrte sie mit Zornesröte im Gesicht an, doch sie verzog keine Miene, auch wenn er ihr gerade die Luft abschnürte und sie drohte ins Wasser zu fallen, was sich fast 3 Meter in der Tiefe unter ihr ausbreitete. Und bedrohlich seine Wellen gegen die Klippe schlagen lies. “Sag willst du leben, oder nicht?”, brüllte er sie an, doch sie antwortete nicht. Sie schien entschlossen, sie zeigte keine Angst und dennoch wusste er, dass sie gar nicht bei sich war. Er verlor die Kontrolle über sich selbst, dass hatte er bis jetzt noch nie von sich erlebt, doch er lies los. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, als sie an ihm herunter stürzte in die Tiefe. Er sah ihr wie versteinert nach. Als sie auf dem Wasser aufprallte und unterging, lies ihn wieder zur Besinnung kommen. Die Wellen hatten sie bereits verschluckt und sie kam nicht zur Wasseroberfläche zurück. Er wurde nervös, was war wenn sie wirklich nicht mehr auftauchen würde, wenn sie tatsächlich schon einmal von einer Teufelsfrucht gegessen hatte oder nicht schwimmen konnte. Sein Herz zerriss ihm förmlich, als er daran dachte, sie gerade sterben zu lassen und er konnte ihr nicht einmal hinterher springen. Sie musste es aus eigenen Kräften schaffen, doch so langsam zweifelte er daran. Dann kam ihm Whitebeard wieder in den Sinn und es lief ihm Eiskalt den Rücken runter, er würde nach seiner Aktion, definitiv mit dem Leben bezahlen. Das war ihm bewusst. Wie sollte er sein Handeln erklären, er würde sich nicht damit zu Frieden geben, dass er sich von Emotionen hatte leiten lassen. Er starrte noch immer auf die aufgewühlte Wasseroberfläche, in der Hoffnung sie würde wieder auftauchen. Doch es tat sich nichts. Er kletterte hinunter und blieb auf spitzen Steinen, die aus dem Wasser ragten sitzen und beobachte die Wasseroberfläche auf ein Zeichen von ihr. Dann sah er etwas aufleuchten und kurz darauf Wasserbläschen. Dann hellblaue Haare. Erleichtert, sprang er auf einen anderen Stein und griff vorsichtig ins Wasser und fasste nach den blauen Haaren. Er merkte wie das Wasser, seine Hand erschlaffen lies. Doch trotzdem zog er ihren Kopf aus den Wasser und sie spuckte Wasser. Ihr Blick war verschleiert und sie schien nicht ganz anwesend. Sie schien wie ausgelaugt, ob sie wirklich von einer Teufelsfrucht gegessen hatte? Nur da kam es zu solch Symptomen oder lag es an ihrem geistesabwesenden Zustand? Er zog sie zu sich heran, um sie dann mit beiden Händen aus den Wasser zu ziehen. Er sah verschämt weg, als er feststellen musste, dass sie keine Kleidung mehr trug. Doch er zog sie auf seine Arme und ihre langen hellblauen Haare bedeckten ihren Körper. Wie konnte sie den plötzlich ihre Kleidung verloren haben? Nun gut, vorher hatte sie auch nur einen Fetzen am Leibe getragen. Den Gedanken zur Seite schiebend, hüpfte er über die Steine zurück und kletterte die Küste hinauf, auf festen Boden. Er hielt sie in seinen Armen und betrachtete ihr Gesicht. Und sah gleich wieder verlegen weg. Als er merkte, dass sein Blick abschweifte. Doch was sollte er machen? Sie war nass und würde sich erkälten, denn es war bereits abends und der Wind war scharf. Doch er hatte auch nichts zum Abtrocknen und keine Klamotten für sie. Er warf einen Blick auf die Stadt in seinem Rücken und auch wenn es ihn anwiderte dort noch mal hin zu gehen, sah er es als einzige Möglichkeit. Und ihm war egal, was sie Stadtbewohner von ihnen hielten, doch er wusste, dass es ihr nicht passen würde. Er setzte sie ab, zog sein Hemd aus und zog es ihr notdürftig über. Wäre ja noch schöner, sie nackt durch die Straßen zu tragen, wo sie alle angaffen könnten. Er hob sie wieder zurück auf seine Arme und machte sich auf den Weg in die Stadt. Als er so durch die belebten Straßen ging, wichen alle Leute angewidert zurück und machten ihnen platz. Doch er sah nur finster gerade aus und suchte nach dem Gasthof von vorhin. Als er diesen erreichte, stellten sich die Bewohner ihnen in den Weg. “Piraten und Mörder sind hier unerwünscht! Verschwindet”, riefen wenige Mutige. Doch Ace störte es nicht, er lies leicht seinen Körper in Flammen aufgehen, sodass die Bewohner erschrocken zurück wichen und ihnen somit den Weg freimachten. Ohne einen weiteren Blick, betrat er den Gasthof und ging gleich zur Bar hinüber. Alles war Mucksmäuschenstill. Der Barkeeper, der sie heute Mittag raus werfen wollte, schluckte schwer. Er rang mit sich. “Ein großes Zimmer, Handtücher , eine warme Mahlzeit und neue Kleider für sie”, befahl Ace, mit einem viel sagenden Blick. Als der Barkeeper protestieren wollte, lies er erneut seine Flammen sprechen. Verschüchtert nickte der Ältere und deutete auf eine Treppe auf der linken Seite. “Gleich, im nächsten Gang die rechte Tür, mein Herr”, stotterte er, wobei man klar und deutlich seine Wut spürte. Mit diesen Worten, folgte Ace dem Treppenverlauf ins obere Geschoss und öffnete die Tür. Dahinter befand sich ein kleiner Raum, mit einem großen Bett, an der rechten Seite neben dem Zimmer und auf der linken Seite ein Schreibtisch und ein Kleiderschrank. Neben dem Bett ging noch eine weitere Tür ab, da musste sich wohl das Bad befinden, überlegte er. Er hörte wie jemand die Treppe hinauf kam, hinter ihnen ins Zimmer trat und Handtücher auf den Stuhl beim Schreibtisch legte und dann wieder schnell verschwand. Ace ging zur Tür hinüber und schloss diesen mit einem Stoß seiner Schulter, bevor er hinüber zum angrenzen Raum ging und hinein spähte. Es war tatsächlich ein Bad, sogar mit Wanne. Er bettete Hisoka in der Wanne, zog ihr sein Hemd aus und ließ warmes Wasser ein. Noch immer schlief sie seelenruhig und beobachtete ihre Gesichtszüge. Mit einem Lappen, den der Barkeeper hingelegt hatte, wusch er vorsichtig über ihre Arme und begutachtete die offenen Wunden, die sie sich zugefügt hatte. Diese waren zum Glück nur Oberflächlich. Doch er sah auch unzählige blaue und lila Flecke und Blutergüsse und kleine Narben. Er fragte sich, wie sie zu diesen kam. “Du sag mal was starrst du mich eigentlich die ganze Zeit so an?”, ihre kühle Stimme, riss ihn förmlich aus seinen Gedanken und er starrte sie mit großen Augen an. Wieso hatte er nicht bemerkt, dass sie wach war. Sie sah ihn erst total monoton an und dann blickte sie langsam an sich herab. Merkte wie sie in warmen Wasser lag, dass sie keine Klamotten trug. Mit jedem Blick, wurde ihr Gesicht Röter und ihr Puls schneller. Ace erhob sie beschämt, vom Rand der Badewanne und wich Richtung Tür. Gerade war ihm dass mehr als nur unangenehm. “Bist du noch ganz Hacke in der Birne, raus HIER”, brüllte sie und warf mit Dingen nach ihm, die sie auf dem Wannenrand zu greifen bekam. Geschickt wich er den herannahenden Flaschen aus. Hisoka winkelte ihre Beine an und warf ihm vernichtende Blicke zu. Ace war ganz hin und her gerissen, jetzt einfach zu gehen und sein Gesicht zu verlieren, oder zu bleiben und ihr zu sagen, was Phase war. “Und was ist wenn nicht?”, fragte er nun fies grinsend und sah in ihr verdutztes Gesicht. “Nun geh einfach”, moserte sie kleinlaut. Sie wusste nichts darauf zu erwiedern. Er lachte innerlich. “Keine Lust”, meinte er darauf hin nur und lehnte sich lässig an den Rahmen der Tür. “Wieso denn, hast du es so nötig, mich nackt zu sehen?”, fauchte sie genervt, sein Verhalten irritierte sie. “Ich hab dich doch schon nackt gesehen, vergessen?”, als ihm klar wurde was er gerade so lässig sagte, konnte er nicht vermeiden genauso rot anzulaufen, wie sie in diesem Moment. Doch zum Glück sah sie ihn nicht an. Das Klopfen an der Zimmertür, lies beide aufschrecken und Ace ging ins andere Zimmer und schloss die Badezimmertür. Diesen Moment nutzte sie und stieg aus der Wanne, sah sich um, aber entdeckte kein Handtuch. Plötzlich ging die Tür wieder auf und Ace sah sie fragend an, als Hisoka zur Salzsäule erstarrt war. Es war Mucksmäuschenstill. Dann warf er ihr das Handtuch hin, was er in der Hand hielt und ging ohne einen weiteren Kommentar. Die Tür fiel ins Schloss. Perplex hatte sie das Handtuch aufgefangen und hielt es an sich gepresst. Es dauerte einen Augenblick bis sie den Blick von der geschlossenen Tür nehmen konnte. Erleichtert rutschte sie zu Boden und blieb auf den kalten Fliesen sitzen. Ihr Herz wollte sich einfach nicht beruhigen und hämmerte wie verrückt in ihrer Brust. Auch Ace erging es nicht anders, es war ihm genauso peinlich. Er starrte zum Stuhl, auf dem nun neue Sachen lagen. Er ging auf diesen zu und betrachte diese. Es verärgerte ihn, als er sah, dass diese schmutzig und alt waren. Das würde der Mann noch bereuen, doch erst mal war es besser als nichts. Er drehte sich wieder zur Badezimmertür um, die in diesem Moment aufging. Hisoka trat mit gesenkten Blick und im Handtuch eingewickelt, unsicher heraus. “Das muss fürs erste reichen, morgen kaufen wir dir was ordentliches”, meinte Ace und reichte ihr die Lumpen. Sie sah ihn dankend an und nahm diese und verschwand erneut im Bad. Als sie ein wenig später wieder heraus trat, hatte sie nur ein zu großes weißes T-Shirt an, was ihr fast bis zu den Knien reichte und eine Art Unterhose, die zum Glück unter dem T-Shirt verborgen blieb. Es war ihr unangenehm, doch besser als gar nichts anzuziehen. Wenn sie ehrlich zu sich war, war es auch nicht viel schlimmer als das, was sie sonst am Leibe trug. “Leg dich erst mal hin und schlafe eine Runde”, meinte Ace, der sich aufs Fensterbrett gesetzt hatte. Sie nickte zögerlich, kletterte ins Bett und deckte sich zu. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 4: Die Vergangenheit von Hisoka I ----------------------------------------- ~ Die Vergangenheit von Hisoka I ~ Ace der im Sitzen auf dem Fensterbrett eingeschlafen war, wurde von einem wimmern geweckt. Verschlafen sah er sich um, es war noch dunkel draußen, doch das junge Mädchen im Bett, wälzte sich unruhig hin und her und ihm kam der salzige Geruch von Tränen in die Nase. Er stieg vom Fensterbrett und setzte sich auf die Bettkante und betrachtete sie. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und rüttelte sie leicht. Erschrocken saß sie plötzlich auf und Ace wich leicht zurück. Sie sah ihn verheult an. Er konnte in der Dunkelheit nur die Umrisse von ihr erkennen. “Ich habe Angst….”, flüsterte sie und hielt sich zitternd die Hände vors Gesicht. “Shhh, brauchst du nicht, ich bin doch in der Nähe, dir passiert nichts”, versuchte er sie zu beruhigen. Doch sie warf sich ihm nur an den Hals und weinte an seiner Brust. Verunsichert, bleib er regungslos sitzen und legte dann doch behutsam einen Arm um ihre Schulter. Als sie sich langsam beruhigte, drückte er sie wieder zurück ins Bett. “Schlaf noch ein bisschen”, erklärte er und lächelte sie an, auch wenn sie es nicht sehen könnte. Er erhob sich, doch ihre Hand die sich an seiner Hose klammerte, hielt ihn zurück und er sah sie fragend an. “Bitte bleib hier”, hauchte sie. “Aber ich bin doch hier”, meinte er beruhigend und streicht ihr über die nasse Stirn. Wieder wollte er zum Fensterbrett zurück, doch sie lies ihn nicht gehen. “Es tut mir leid, bitte…”, murmelte sie unsicher und machte etwas platz neben sich in ihrem Bett. Er verstand was sie wollte, doch dass konnte er doch nicht tun. “Bitte“, flehte sie noch einmal und er konnte nicht anders und legte sich auf die Decke zu ihr ins Bett. Sie kuschelte sich an ihn und war kurz darauf eingeschlafen. Doch Ace, dem dass mehr als nur unangenehm war, lag erst nur wie ein steifes Brett neben ihr und legte dann doch einen Arm um sie und schlief dann ebenfalls ein. Er hatte bemerkt, dass sie sich beruhigt hatte und einfach nur Nähe gebrauchte. Als sich in seinen Armen etwas regte, wurde er wieder wach und als er die Augen öffnete, starrte sie ihn mit großen erschrockenen Augen an. Der Tag war bereits seit geraumer Zeit angebrochen und die Sonne strahlte ins Zimmer herein. Sie sahen sich schweigend in die Augen. Im nächsten Moment, schmiss sie ihn aus dem Bett und er landete unsanft auf dem Holzboden. “Was soll dass den schon wieder?”, fragte er leicht verärgert, dass er so unsanft geweckt wurde. Ace rieb sich den Kopf, auf den er geprallt war. Sie saß in ihrem Bett, die Decke an sich gepresst und starrte ihn ängstlich an. Er verstand nicht gleich. “Du perverser, wieso liegst du neben mir im Bett?”, jaulte sie erschrocken. Noch immer war Ace neben der Spur, was meinte sie? Doch dann erinnerte er sich wieder. “Denkst du, ich habe das freiwillig gemacht?”, entgegnete er darauf hin wütend. Aber eigentlich war er deswegen gar nicht sauer, nur weil sie anscheinend den zusammenhang nicht ganz verstand und ihn deshalb beschuldigte. Sie sah in skeptisch an. “Aha? Und was war das gestern im Bad?”, hakte sie weiter misstrauisch nach. Er seufzte, sie missversteht auch alles. Er verdrehte die Augen, was sie falsch interpretierte. “Das war etwas anderes”, meinte er nur und überlegte, wie er es ihr erklären sollte. Doch sie fasste seine Denkpause anders auf. “Und was war daran anderes, als die Aktion von eben? Das erkläre mir mal eben”, fauchte sie weiter, doch eigentlich war es ihr einfach nur peinlich und sie wollte es gerne aufgeklärt haben, doch sie konnte es einfach nicht aussprechen, was sie bedrückte. Er schüttelte bloß seufzend den Kopf und spürte ihren wartenden Blick auf sich ruhen . Kuru überlegte er, was er ihr antworten sollte. “Gestern hatte ich dich so, wie du warst, aus dem Wasser gezogen gehabt und dann in die Badewanne gesetzt. Du warst Ohnmächtig und solltest dich nicht erkälten, da hab ich dich halt in die Wanne gesteckt. Als du aufgewacht bist, hast du die Situation falsch aufgefasst”, brachte er zu seiner Verteidigung hervor. Sie sah ihn skeptisch an. “Sag mal, ich kann mich nicht erinnern… wieso bin ich den ins Meer gefallen?”, fragte sie nach, ihre Erinnerungen waren alle so verschleiert. Ace schwieg und erinnerte sich noch Lebhaft an den gestrigen Tag, doch er würde die Sache unerwähnt lassen. “Du bist reingefallen und ich hab dich raus gezogen”, meinte er nur Schulterzuckend und hoffte dass es glaubhaft rüber kam. Wieder schwiegen sie sich an. Hisoka schien darüber nach zudenken. “War das wirklich so?”, brach sie die Stille und Ace musterte sie. Sie sah ihn durchdringlich und ernst an. Hatte sie sich wieder erinnert oder wollte sie einfach nur sicher gehen, dass er gelogen hatte. Ace war leicht verunsichert, was er antworten sollte. Denn wenn es raus kam, dass er gelogen hatte, würde sie auch nicht die Sache mit seinem Auftrag glauben und dass könnte alles noch viel komplizierter werden lassen. Ohne es zu merken nickte er, wobei er sich innerlich eigentlich nur recht geben wollte. “Okay”, meinte sie nur und er sah sie leicht erschrocken an, doch ihr lächeln verriet, dass sie ihm glaubte. Er war erleichtert. “Ich glaub dir einfach mal, du würdest mich ja nicht belügen, richtig?”, setzte sie ihren Satz fort und grinste. Ace schluckte. Dieser Satz klang nun mehr als nur zweideutig. Sie sah sich um. “Wo bin ich hier?”, fragte sie verwundert. Erst jetzt nahm sie ihre Umgebung wahr. Der Raum war ihr unbekannt. “Wir sind im Gasthof, wo wir gestern zusammen gegessen haben.“ Ihr entsetztes Gesicht, verriet ihm, was ihm gleich wieder blühen würde. Irgendwie mochte er die ständigen Auseinandersetzungen nicht. Sie war diesbezüglich leicht aufgebracht und nicht wieder runter zu kriegen. “Bitte was? Bist du verrückt geworden? Hast du nicht mitbekommen, was gestern hier los war? Ich darf nicht hier sein”, schrie sie erschrocken. “Und wer sagt dass?”, kam die Frage desinteressiert von ihm. Er erhob sich vom Fußboden und kam auf sie zu. Doch dass schien sie zu verunsichern. “Alle hier sehen dass so, ich bin unerwünscht. Ich bin nur eine kleine dreckige Diebin, mir ist verboten, die Stadt zu betreten”, meinte sie nur und starrte ihn an. “Und seit wann hältst du dich daran?”, fragte er seinerseits und hob eine Augenbraue. Sie öffnete den Mund um etwas zu erwiedern, doch dann schloss sie ihn wieder. Sah betreten zur Seite. Ace grinste. Und setzte sich auf den Rand des Bettes. “Ich darf einfach nicht hier sein”, meinte sie zu ihrer Verteidigung, nun eher kleinlaut. Er wusste, sie war sich selber nicht sicher, mit ihren halben Antworten. Sie traute sich noch immer nicht ihn anzusehen. “Warum lässt du dich vertreiben, warum verteidigst du dich nicht?”, wollte Ace wissen. “Hallo? Ich kann mich nicht verteidigen, ich bin viel zu schwach dazu. Ich hab nie eine Chance gehabt, ständig musste ich den kürzeren ziehen”, brüllte sie ihn verletzt an und ihre Augen verrieten ihre Angst. Ace sah sie ernst an. “Das hab ich Gestern gesehen”, meinte er nur mit einem Hauch von Ironie in der Stimme und er hoffte, dass sie es richtig verstand. Mit weit aufgerissenen Augen, starrte sie ihn entsetzt an. Er wusste, sie erinnerte sich gerade. Ihre Augen begannen sich mit Tränen zu füllen. Ace legte eine Hand behutsam auf ihren Kopf und verwuschelte ihre Haare. Sie sah ihn Hilfesuchend an. Er lächelte. “Du hast das Richtige getan”, versicherte er ihr, doch sie schüttelte nur den Kopf und sah ihn mit einem gequälten Blick an. Er wusste, es war nicht einfach für sie, dass zu verkraften. “Hab keine Angst, niemand wird dir etwas tun können, denn du bist stark, dass habe ich gesehen und du weißt dich zu verteidigen und dennoch hast du Angst. Diese Angst verschleiert dir die Sicht, auf das was vor dir liegt”, sagte er resignierend. Er wusste seine Worte hatten bei ihr Gehör gefunden und im Gegensatz zu gestern, war sie ihm Stande zu verstehen was er ihr sagen wollte. “Aber was soll ich tun? Ich bin hier unerwünscht, niemand kann mich leiden und nun hab ich auch noch jemanden getötet, nun werden sie mich noch mehr verachten”, weinerlich wurde ihre Stimme, an die Erinnerungen des gestrigen Tages. Sie wollte doch nichts sehnlicher, als dazu zu gehören. “Erzähl mir von dir”, sagte er plötzlich und sie sah ihn fragend an. Wie meinte er dass. Er verstand ihre Frage auch unausgesprochen und fügte deshalb hinzu : “Erzähl mir von dir. An alles, an das du dich erinnern kannst, wie du gelebt hast, wie du geliebt hast, was du magst und was du nicht magst, was du so alles gemacht hast, alles eben”, seine Augen hatten so ein eigenartiges Leuchten an Neugier, die sie faszinierten. Aber eigentlich wollte er es wirklich wissen, um sie besser zu verstehen und um besser seine Informationen an sie weiter zu geben und sie vorzubereiten. Darauf, ihrer Vergangenheit ade zu sagen und mit ihm zu kommen. Er wusste, es würde ein schweres Unterfangen. Sie war sich nicht sicher, doch warum auch nicht, dachte sie sich. “Ich weiß nicht mehr so genau, wie ich hier her kam und was davor war, ich kann mich nicht erinnern. Ich war so um die acht Jahre alt, so dass ich mich erinnern kann. Ich hatte mein Gedächtnis verloren, ich wusste nicht wer ich war, wo ich hingehörte und woher ich kam. Ich wusste nicht einmal meinen eigenen Namen, noch wie Alt ich war. Ich hab es damals geschätzt, als ich andere Kinder gesehen habe. Das einzige, was mich schon immer gewundert hatte war mein Tattoo. So nannten es die Leute und es gab mir noch einen schlechteren Ruf. Sie sahen es als schlechtes Omen, dass ich Pech und Unglück über die Stadt bringen würde. Hisoka, ja so hießen die Schriftzeichen. So vernahm ich es von den Anderen und so nannte ich mich dann auch. Hisoka, geheim. Doch eins war mir absolut bewusst, ich war alleine und dass wurde mir ziemlich schnell klar. Erst war es so, dass niemand mich beachtete, niemand interessierte sich für ein kleines acht jähriges Mädchen, was ganz alleine ohne Geld und Essen in den Gassen der Straßen wohnte. Ich suchte Kontakt, war immer fröhlich und Höflich, wollte Anderen helfen, suchte mir Arbeit, doch alle schickten mich weg. Ihre abwertenden Blicke waren wie Gift. Ich konnte nicht verstehen, weshalb sie mich verachteten. Erst war ich traurig, dann wütend über das Verhalten der Menschen. Egal was ich auch machte, ich konnte mir keine Anerkennung schaffen. Es war zum verzweifeln. Ich hörte bloß immer wieder wie sie abfällig über mich redeten, erst nur die Erwachsenen, dann auch die anderen Kinder. Das war verletzend. Sie nannten mich Piratengeburt, Abschaum, ich hatte kein Recht zum Leben, doch niemand wagte sich mich anzurühren. Dem war ich mir bewusst. Und dann begann ich zu stehen und zu klauen. Ich merkte wie geschickt ich darin war. Erst stahl ich nur Essen, um mich ernähren zu können, dann Geld, um mir Kleidung zu kaufen. Doch dadurch, fiel ich den Menschen nur noch mehr auf und sie entwickelten Hass. Sie verachteten mich noch mehr. Sie sahen mich als undankbare Göre, die das Leben nicht schätzte. Aber da hatten sie recht. Ich konnte nicht verdanken, wenn es nicht gab. Ich konnte das Leben nicht schätzen, wenn ich so in Angst und Armut leben sollte. Ich hatte keine Lust, auf solch ein niedriges Leben. Dann eines Tages, kam er. Taycon, nannten er ihn. Er wurde der neue Sheriff der Stadt und stellte neue Regeln auf und dann wurde er auf mich aufmerksam. Er erwischte mich beim Stehlen und er bestrafte mich. Wo andere Leute nur böse Worte fanden und mich ziehen ließen, weil sie Angst hatten, ich könnte ihnen Unglück bescheren, fanden bei ihm den Worten die Fäuste. Und er schlug mich immer, egal wo ich war und was ich tat. Egal ob es rechtens war, oder er mich erwischte. Egal was, er fand immer einen Grund mich zu schlagen. Erst waren die Stadtbewohner erschrocken, weil er keine Angst vor meinem Pech hatte und als sie merkten, dass ich kein Unglück ausstrahlte, begannen alle mich zu schlagen, sobald ich etwas unrechtes tat. Die Kinder waren da noch schlimmer, sie raubten mich zudem auch noch aus, wenn ich gerade mal etwas besessen hatte. Taycon hatte mein Leben vernichtet und seit dem Tag an, wurde mein Leben zur Hölle. Er verbannte mich aus der Stadt, ich war gezwungen in den Wald zu flüchten. Ich hatte Angst, Angst dass er mich wieder schlagen würde, Angst ihn irgendwie zu verärgern. Mein Leben war nichts wehrt und dennoch wollte ich trotzdem weiter leben. Dann kamen die Piraten und die Marine immer häufiger. Die Marine jagte mich ständig und wollten mich gefangen nehmen, aus einem unbegreiflichen Grund waren sie hinter mir her. Ich dachte immer Taycon hätte sie auf mich gehetzt, doch ich hatte ein Gespräch belauscht, dass Jemand anderes auf mich abgesehen hatte. Den Namen hatte ich damals nicht gehört. Doch Taycon verriet mich an die, und somit konnte ich manchmal Tagelang nicht in die Stadt, weil es von Marinesoldaten nur so wimmelte. Ich verstand nicht, was die von mir wollten. Es kam öfters vor, dass sie mich bis tief in den Wals verfolgten, ich stundenlang auf der Flucht war, Todesängste ausstehen musste, denn ich hatte gehört, dass sie mir nach dem Leben trachteten. Und dann waren da noch die Piraten, erst fand ich diese interessant, weil sie sich ebenfalls gegen das Gesetz auflehnten, doch schnell wurde mir bewusst, dass auch denen mein leben nichts bedeutete und einige Versuchten mich umzubringen. Ich schaffte es immer wieder knapp mit dem Leben davon zu kommen. Es war schrecklich. Was soll das bloß für ein ungerechtes Leben sein? Wieso habe ich kein recht darauf, auch mal meine Freiheit zu genießen, mein Glück zu finden? Weißt du Ace, ich wünsche mir nichts sehnlicher als endlich hier weg zu kommen und dennoch habe ich Angst. Angst vor dem, was mich erwartet, vor dem Ungewissen. Ich weiß so gut, wie überhaupt gar nichts über die Grand Line und über das Leben da draußen und dann ist da ja noch das Wasser”, Hisoka verstummte und schien in Gedanken. Sie hatte ihm ihre ganze Lebensgeschichte erzählt. Na ja, fast alles. Was würde er jetzt von ihr Denken, sie wusste es nicht. “Du weißt ja, dass ich Pirat bin, weißt du auch warum ich hier bin, möchtest du es wissen?”, seine Frage kam unerwartet und sie war irritiert. “Na?”, spielte sie an, denn sie hatte keinen blassen Schimmer. Hisoka hatte sich ja schon mehrmals gefragt, weshalb er ständig in ihrer Nähe war und Interesse an ihr zeigte. Er war der erste Mensch, der so zu ihr war. Sie war erstaunt gewesen, dass er mehr über sie erfahren wollte und sie hatte sich natürlich auch schon gefragt, was er für einen Grund dazu haben könnte. Aber sie war gefasst. Schlimmer als alles, was sie bis jetzt erlebt hatte, konnte es nicht mehr werden. “Ich bin mit dem Auftrag hier her gekommen um dich zu holen”, fing er irgendwie an, er wusste immer noch nicht recht, wie er ihr alles erklären sollte. Er erntete einen erschrockenen und viel sagenden Blick der Unkenntnis. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 5: Die Vergangenheit von Hisoka II ------------------------------------------ ~ Die Vergangenheit von Hisoka II ~ “Ich bin mit dem Auftrag hier her gekommen um dich zu holen”, fing er irgendwie an, er wusste immer noch nicht recht, wie er ihr alles erklären sollte. Er erntete einen erschrockenen und viel sagenden Blick der Unkenntnis. “Ich werde dir jetzt die Wahrheit sagen und du musst sie akzeptieren, und lauf nicht weg, sondern hör dir an was ich zu sagen habe und unterbrich mich bitte nicht, bis ich alles erzählt habe”, erklärte Ace ernst und sah sie erwartungsvoll an. Sie schien zu überlegen, nickte dann aber zustimmend. “Vieles wirst du nicht gleich verstehen, also hör einfach nur zu. Mein Name ist Puma D. Ace und bin seit geraumer Zeit der 2. Kommandant von Whitebeards Piratenbande. Ich bin nun mehr als ein gutes Jahr, auf der Grand Line unterwegs und hab schon viel erlebt, vieles gesehen und viel Erreicht. Ich beende alle meine Aufträge bis zum Schluss und so hab ich es mit diesen auch vor. Whitebeard ist der stärkste Pirat der gesamten Grand Line und mein Vorbild. Dieser alte Mann, ist ein Verwandter von dir. - Hör mit zu - Er hat vor ein paar Wochen erfahren, wo du dich befindest und möchte dass du zu ihm zurück kehrst. Er ist wohl dein letzter noch lebender Verwandter. Er hatte dich zuletzt gesehen, als du gerade geboren wurdest und noch in den Armen deiner Mutter lagst. Zu dieser Zeit waren deine Eltern, bei ihm zu Besuch. Dann brach plötzlich der Kontakt ab und er hörte nichts mehr von deiner Familie. Es ist jetzt gut zwei Monat her, als ein Bote zu ihm kam, der Nachforschungen in seinem Namen betrieben hatte und etwas über dich in Erfahrung bringen konnte. Deine Eltern waren damals ziemlich berühmte Piraten gewesen….” ”Das stimmt nicht, alles was du mir hier vor hältst, ist bloß eine gequirlte kacke. Ich hasse Piraten, meine Eltern waren keine. Lüge mich doch nicht an”, sie brüllte ihn an und rüttelte an seinen Schultern. Wütend drückte er sie ins Bett und sie weinte bittere Tränen. Er wusste, dass es nicht daran lag, dass ihre Eltern angeblich Piraten waren, sondern, dass sie gerade erfuhr, was passiert sein sollte und dass war zu viel auf einmal. Dass verstand er ja. “Shhh, ruhig, hör mir erst einmal weiter zu”, meinte er nun ruhiger und strich ihr beruhigend durchs Haar. Natürlich war es schwer, die Wahrheit zu erkennen, wenn man sie selber nicht erlebt hat. “Deine Eltern waren damals auf der ganzen Grand Line berühmt, wie ein bunter Hund und angesehene Leute. Doch damals wurden sie in einen Krieg zweier Fronten mit rein gezogen, wo dein Vater sein Leben lies um dich und deine Mutter zu retten. Mit ihm, wurde eure ganze Crew ausgelöscht, außer euch beiden. Deine Mutter war stark, und so schaffte sie es mit dir zusammen auf diese Insel zu fliehen, doch die Leute hatten Angst vor euch und sie mussten mit Ansehen, wie du groß wurdest. Sie verachteten deine Mutter und somit auch dich, doch dass wollte sie nicht und deshalb drohte sie den Bewohnern, dass sie es nicht wagen sollten, dich auch nur zu berühren, denn sonst würde ihr Zorn ihre Stadt ins Unglück stützen. Die Menschen waren sehr Gläubig und bekamen Angst. Sie mieden dich, doch dass war deiner Mutter lieber, als dass sie dir wehtaten. Dann eines Tages, deine Mutter war gerade dabei neue Versteckmöglichkeiten auf anderen Inseln auszukundschaften, als die Marine kam. Die Bewohner hatten sie verraten, dem war sie sich sicher. Sie versteckte dich im Wald und wurde später gefasst und abgeführt. Niemand von der Marine wusste etwas von dir, doch damals, warst du deiner Mutter gefolgt, du hattest nicht auf die gehört und dich versteckt, nein du wolltest ihr helfen. Du hast die Marinesoldaten angegriffen, ohne jegliche Waffe, einfach nur mit deinen Fäusten, die so hart waren, dass du Menschen mit nur einem Schlag töten konntest. Nun war auch dein Leben in Gefahr und deine Mutter war gezwungen, alle beteiligten die das gesehen hatten, zu töten, dabei hatte sie eigentlich einen anderen Plan vorgehabt. Doch nun ging deine Sicherheit vor. Sie tötete alle Marinesoldaten die sich zu diesem Zeitpunkt auf der Insel befanden und vernichtete ihr Schiff. In den nächsten Tagen, nutzte sie die verbleibende Zeit, um im Wald unterirdische Verstecke für dich vorzubereiten, denn sie wusste, die Marine würde zurück kommen und sie hatten keine Chance auf eine andere Insel, die sie nicht kannten zu flüchten. Sobald sie dich in Sicherheit wusste, wollte sie sich stellen. Sie hatte dir auch damals, dieses Tattoo eingravieren lassen, es sollte dich daran erinnern, dass du eine innere Stärke besitzt, die du entfalten sollst um ein schönes Leben zu erreichen. Als der Tag kam, an dem die Marine, in großer Zahl anrückten, schlug sie dich bewusstlos und versteckte dich, dann ergab sie sich und wurde nach Enies Lobby gebracht. Dem Hauptsitz der Weltregierung und dem Ende der Welt, wie wir es gerne nennen. Von da kam nie ein Pirat lebend zurück. Natürlich suchte die Marine die ganze Insel nach dir ab, doch sie fanden dich nicht und deine Mutter behauptete, sie hätte dich schon längst getötet, als Beweis, übergab sie ihnen nämlich eine Kinderleiche, denn sie wollte dich nicht der Regierung überlassen. Sie hatte es anscheinend so glaubwürdig herüber gebracht, dass nach längerer Zeit des Suchens, du verschwunden bliebst und niemand mehr nach dir suchte. Die Bewohner der Stadt trauten sich nichts zu sagen, als du wieder unter ihnen aufgetaucht warst. Sie sahen dich als Reinkarnation des Bösen und somit als Gefahr. Also sieh es so, es hat dir dein Leben gerettet. In der Zeit hatte deine Mutter es irgendwie geschafft eine Nachricht an Whitebeard zu senden, mit der Bitte, dass er sich dir annehmen würde. Doch sie konnte nicht schreiben wo du warst, denn wenn der Brief in falsche Hände fällt, dann wäre alles umsonst gewesen. Verstehst du? Es war der Wille deiner Mutter, die sich opferte, für die Liebe zu ihrem Kind, damit du dein Leben genießen kannst. Dass es bis jetzt so gelaufen war, konnte deine Mutter nicht ahnen. Aber dass kann sich nun ändern. Wenn du das möchtest. Komm mit zu Whitebeard und er schenkt dir ein neues Leben”. Ace sah sie erwartungsvoll an. Noch immer drückte er sie sanft ins Bett, denn sie wollte sich schon die ganze Zeit aufraffen. Er wusste, sie wollte es nicht hören, nicht wahrhaben, gar nicht erst erfahren. Sie weinte und wimmerte. Doch er war sich sicher, dass sie verstand, dass sie es akzeptieren konnte, wenn sie das wollte. Doch im Moment erwartete er keine Antwort von ihr, sie sollte sich ausruhen. Er erhob sich und ging Richtung Zimmertür. “Wo gehst du hin?”, ihre verzweifelte Stimme, lies ihn aufhorchen. Er drehte sich mit einem Grinsen um. “Ich hol dir was zu essen, dein Magen knurrt mich schon die ganze Zeit gefährlich an”, lachte Ace und sah in das beschämte Gesicht von Hisoka. Doch wenigstens hatte sie aufgehört zu weinen. “Hey Kleine, Kopf hoch, dein Leben erwartet dich noch, vergiss die Vergangenheit, und blick in eine Zukunft, die dich glücklich machen kann”, belächelte Ace und verschwand mit diesen Worten. Hisoka sah noch lange auf die geschlossene Tür, lauschte seinen Schritten, die sich langsam entfernten. Jetzt wo sie merkte, dass er nicht da war, überkam sie wieder die Angst. Alles was er erzählt hatte, ergab einen Sinn und sie wollte ihm glauben schenken und als er eben, sie so intensiv und mitfühlend angesehen hatte, ihr zur Seite stand, da wusste sie, sie könnte es schaffen, aber nun wo sie die Kälte um sich herum spürte, wurde sie wieder unsicher. Sie konnte sich nicht vorstellen, diese verhasste Stadt zu verlassen, um zu Whitebeard, einem ihr fremden Menschen zu gehen, der ihr angeblich ein neues Leben bieten wollte. Doch, wenn alles nur erfunden war und Ace einfach bloß gut Geschichten erzählen konnte, was sollte er sich davon schon erhoffen und außerdem erschien er nett und freundlich und irgendwie gemochte sie ihn. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er so hinterlistig sein sollte und dennoch hatte sie eine schlechte Menschenkenntnis und so war sie sich nicht ganz sicher. Was sich für ein Haken an der Sache entwickeln würde. Sie wusste bloß, dass sie sich nicht sicher war, ihm zu folgen. Weg wollte sie, aber ob ihr Weg der selbige sein würde, wie der von Ace, dass konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen. Es sei abzuwarten, was die Zeit bringt. So vertiefte sie sich in Gedanken, über die Geschichte ihres Lebens, von dem sie selber nichts wusste. Und es stimmte sie traurig und wütend. “Möchtest du etwas essen?”, seine Stimme, lies sie aufschrecken. Da stand er doch tatsächlich wieder neben ihren Bett und sie hatte es nicht mitbekommen gehabt. Sie nickte zögerlich und er reichte ihr das Tablett mit essen, was sie gierig verschlang. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie seit gestern nichts ordentliches mehr gegessen hatte. “Ich weiß, dass du eine Antwort von mir erwartest, aber ich kann sie dir nicht geben, zumindest momentan nicht”, erklärte Hisoka die Lage und stellte das leere Tablett zur Seite. “Ja, dem war ich mir durch aus bewusst”, meinte er mit einem Anflug eines Lachens. “Ich will hier weg, soviel weiß ich bereits, aber ob ich dir folgen werde und dem Glauben schenken kann, was du mir da erzählt hast, da bin ich mir noch absolut unschlüssig. Vielleicht ist dem ja so und ich würde dir folgen, aber andererseits könnte ich auch meinen eigenen Weg gehen, soweit bin ich schon mal… ach dass ist doch alles so kompliziert, und alles auf einmal, dass überfordert mich.“ Ärgerlich raufte sie sich die Haare. Ace lachte herzhaft, sie sah ihn fragend an, was war den jetzt so witzig gewesen. “Ach du bist mir schon ein Spaßvogel, niemand erwartet eine Antwort so schnell. Lass uns erst einmal was neues zum Anziehen für dich holen und dann sehen wir weiter. Ach ja, scheiß auf die Leute hier, steh über den Dingen. Denk dran. Bald bist du hier weg, die können dir nichts. Hab keine Angst. Du weißt doch jetzt wer du bist, nicht wahr? Sei stolz”, unterstrich Ace die ganze Angelegenheit noch mal, denn er wusste, dass sie sich einfach viel zu viele Gedanken machte. “Ja, ich versuch es”, murmelte sie noch etwas schüchtern, in sich gekehrt. Sie stieg aus dem Bett und sah an sich herunter. Sie war nur mit Lumpen bekleidet, schmutzig, zwar nicht mehr, wegen dem Bad gestern, aber sie besaß nichts, worauf sie stolz sein konnte. Da konnte Ace reden, was er wollte, aber aufbauen konnte er sie in Moment nicht, denn sie sah keine Vorschritte. “Ich beweise dir heute, wer du wirklich bist, einverstanden?”, schlug Ace vor und hielt ihr die Hand hin. Erst war sie verunsichert, doch dann grinste sie ihn an und klatschte mit ihm ein. “Versuchs.” Sie verließen den Gasthof und Hisoka spürte wieder die Blicke auf ihr, die sie so hasste, doch sie merkte, wie diese ihr plötzlich weit aus weniger Gefährlich und Angsteinflößend auf sie wirkten als zuvor. Sie merkte, dass seine Worte schon erste Wurzeln bei ihr Schlugen, und auch ihm entging ihr nun halbwegs lockeres Verhalten nicht. Als sie so durch die belebte Straße schritten, musste sie kichern. “Was ist denn so witzig?”, wollte er wissen. “Nun ja, es ist das erste mal, dass ich so durch diese Straße gehe, erhobenes Hauptes und ohne mich zu verstecken oder auf der Flucht zu sein. Das tut irgendwie gut”, sagte sie darauf hin und grinste amüsiert. Das gefiel ihm, diese Seite an ihr. Wenn sie so unbesonnen war, ohne diese Schwere die sie belastete. “Na also, siehst du, es wirkt langsam. Oh, schau mal, lass mal da rein”, meinte Ace und zeigte auf eine Art Boutique. “Aber ich hab doch gar kein Geld”, sprach sie resignierend. Es war der teuerste und angesagteste Laden der ganzen Stadt. Ace lachte nur unbekümmert. “Ach du bist ja süß, wozu den Geld, wir sind Piraten”, sagte er so locker weg. “Ich bin kein Pirat”, moserte sie, aber trotzdem musste sie mit grinsen. Er hatte so eine lustige unterhaltsame Art an sich, dass sie gar nicht anders konnte, als fröhlich zu sein. “Und außerdem, ich bin nicht süß”, wollte sie klar stellen, doch er winkte nur ab und ging in den Laden. “Das werden wir ja sehen. Jetzt wird erst einmal Sachen anprobiert”, war das einzige was er zwinkernd dazu sagte. Sie fragte sich, wie er das meinte. Doch sie wusste, dass sie es noch früh genug heraus finden würde. In dem Laden, waren die Leute mehr als nur geschockt, doch Ace stellte gleich klar. Was Phase war und schmiss alle anderen Kunden aus dem Laden. “Ähm, wir wollten gerade schließen”, quietschte eine Frau mittleren Alters vorsichtig und warf einen vernichtenden Blick auf Hisoka, doch diese störte dass nicht mehr. Ace hatte recht, sie war mehr Wert, die brauchte sich nicht herum scheuchen zu lassen. Allein durch die Anwesenheit von Ace stieg ihr Selbstbewusstsein. “Madame, dass ist mir gerade wen auch total gleich, sie können von mir aus, auch gehen, wir bleiben hier, bis sie etwas ordentliches zum Anziehen gefunden hat”, machte Ace ihr deutlich, wer hier gerade das sagen hatte und mit einer tiefen Verbeugung verschwand sie wieder hinter den Tresen und quatschte aufgebracht mit einer der anderen Angestellten. Das sinkende Sciff verließen sie zumindest schon mal nicht. Ace nahm sich einen Sessel aus der einen Ecke und stellte ihn genau in die Mitte des großes Raumes und machte es sich gemütlich. Hisoka hingegen lief amüsiert durch die Reihen und betrachtete die Sachen. “Hey Kleine, lass dir Zeit, probiere alles an, wenn du willst, wir haben den ganzen Tag Zeit. Und anschließend gehen schön was futtern und einen drauf machen. Dann sieht die Welt schon ganz Anders aus. Hisoka lachte. “Ja, dass machen wir.” Hisoka war mehr als nur einverstanden. Zum ersten Mal in ihrem leben, konnte sie sich in diesen Laden umschauen so lange sie wollte, anprobieren was sie wollte, und haben was sie wollte, ohne dafür ärger zu kriegen. Sie musste zugeben, dass ihr diese Seite des Piratenlebens gefiel.. Sichtlich glücklich, verbrachte sie fast bis zur Abenddämmerung ihre Zeit damit, Klamotten heraus zu ziehen, diese anzuprobieren und einfach liegen zu lassen, sich etwas neue zu nehmen und Ace war ein guter Berater. Sie musste für sich selber sagen, dass war der beste Tag in ihrem ganzen Leben, so viel Spaß hatte sie noch nie. Ace dem nach einer Weile des Tatenlosen herum sitzen und nichts tun, langweilig wurde, half Hisoka beim aussuchen, wobei er ihr extra immer Sachen zeigte, die sie abscheulich fand, ihre Geschmäcker waren fast gleich, bemerkte er und um ihr den Tag noch mehr zu versüßen, quetschte er sich selber in diese Haut engen Klamotten um machte sich zum Clown. Sogar die Angestellten, konnte sich bei dem Anblick nicht zurück halten, auch wenn sie trotzdem innerlich heulten, wie die gerade ihren Laden verwüsteten. Ein pinkes Tütü, was über seiner breiten Brust zu bersten schien, ein viktorianisches Kleid mit Schleppe, dessen Korsage nicht mal mit Kraft zugebunden werden konnte. Weiße Spitzenunterwäsche und altmodische Weiberunterwäsche mit Rüschen an den Beinen. Er lief mit einem quietsche gelben Sonnenblumenkleid durch die Gegend und tanzte eine Runde mit Hisoka durch den Salon, bevor er in der Umkleide verschwand und in einem Ananaskostüm wieder heraus kam. Zumindest sah es so für sie aus, aber es schien nur ein anderes grün, gelbes Kleid zu sein, was eigentlich spitz zu laufen sollte, aber bei seiner Status sich wie ein Ballon aufbauschte. Ace passte erstaunlich gut, in die Frauenkleidungsstücke, auch wenn diese an ihm wie Kinderklamotten aussahen. Wie er sich da rein quetschte und auch wieder heraus kam, war schleierhaft. Dann kramte er Partnerlook Outfit heraus und stellte sich mit ihr zusammen vor den Spiegel. “Hey Hisoka, schau dich mal im Spiegel an”, machte Ace auf sich aufmerksam und als sie sich so betrachtete, in ihren neuen Klamotten, musste sie sagen, dass sie sich selber gar nicht mal so schlecht fand. Er tauchte hinter ihr auf und hielt ihre langen Haare zusammen. “Wer fand dich noch mal nicht süß?”, hakte er grinsend nach und er lachte, als sie Rot anlief. “Ach du bist doch doof”, schmollte sie verlegen. Denn sie kannte es nicht Komplimente zu bekommen. „Aber du siehst auch nicht schlecht aus“, gab sie das Kompliment zurück, obwohl das Outfit über seinen Muskeln spannte und er wie eine Presswurst aussah. „Danke gleichfalls“, grinste er nur zustimmend. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 6: Auf der Flucht ------------------------- ~ Auf der Flucht ~ “Lass uns was essen gehen”, schlug Ace letztendlich vor, sie hatten nun fast acht Stunden, nur in diesem Laden verbracht und Schabernack angestellt. Zwischen Modenschau und inszenierende Szenen von Ace Seite, der es nicht lassen konnte, aus allem einen Scherz zu machen, um Hisoka zum Lachen zu bringen. Besonders witzig fand sie es, wenn Ace zwischendurch in Situationen verharrte oder einschlief und dass sah mehr als nur zum Tod lachen aus. Bei all dem Spaß hatte Hisoka, auch das ein oder andere Kleidungsstück eingepackt, die sie gerne behalten wollte. Es war nicht viele, denn sie wollte nicht gierig sein. “Wie findest du das?”, fragte sie ihn erwartungsvoll und drehte sich im Kreis. Sie hatte einen kurzen Rock an und dazu ein knappes Oberteil, was sich elegant an ihren Körper schmiegte. Dazu trug sie ein Lederband mit Glöckchen um ihre Fußknöchel, schwarze Handschuhe und Ellenbogen schienen, so wie sie es bei ihm gesehen hatte. “Joar, zum Kämpfen zwar eher unangebracht, wegen dem kurzen Rock, aber ansonsten siehst du gut darin aus”, war seine Meinung dazu. Hisoka grinste und fühlte sich wohl in ihrer Haut. Zum aller ersten Mal, seit sie denken konnte. Ace Magen knurrte laut und Hisoka musste wieder lachen. “Lass uns essen gehen”, meinte sie und schlug ihm sachte auf den Rücken. Sie waren schon fast aus der Tür raus, als die Angestellte, wieder kleinlaut was zu sagen hatte. “Sie müssen ihre Ware auch bezahlen.” Hisoka sah sie von oben bis unten abschätzend an und warf ihr dann einen abfälligen Blick zu, was sie schockierte. Innerlich schlug ihr Herz vor Aufregung, doch nie hatte sie es sich gewagt jemanden die Stirn zu bieten. Aber da Ace bei ihr war, fühlte sie sich mutig. “Mit welchem Geld denn bitte? Das geht ja wohl aufs Haus, wehrte Dame. Sehen sie es einfach als Wiedergutmachung, für ihre Halbherzigkeit, die sie mir Jahrelang entgegen gebracht haben.” Hisoka war selbst von sich überwältigt, wie kalt sie doch sein konnte und sie genoss es richtig, die andere Frau, die doch so viel Älter war als sie, einzuschüchtern. “Was wagst du dich…”, wollte sie erbost neu ansetzen, doch als sie den Blick von Ace auffing, verstummte sie und verbeugte sich knurrend. “Der hast du es aber gezeigt”, lobte Ace ihren Fortschritt und erntete ein fröhliches grinsen von ihr. “Aber dein Blick hat sie erstarren lassen”, entgegnete sie lachend. Ace stimmte mit ein. Es war spät und der Gasthof war schon ziemlich leer. Nur ein paar Ältere spielten noch Karten an einem runden Tisch in der Ecke. Als sie eintraten, wurde alles still und die alten Leute räumten ihren Platz und verließen murrend den Gasthof. Dabei spürte Hisoka wieder ihre Blicke. Ace ging zum Barkeeper, der sie funkelnd ansah. Er hatte gehofft, sie wären endlich verschwunden. “Bring uns nachher zwei große Portionen mit allem was du hast und deinen besten Wein”, befahl Ace kalt, legte diesmal etwas Geld auf den Tresen und ging gefolgt von Hisoka die Treppe hinauf in den zweiten Stock. In das selbe Zimmer, was sie vorher auch belegt hatten. Sie fanden es frisch gesäubert und aufgeräumt vor. Hisoka verspottete ihn innerlich, er würde sich gerade grün und blau ärgern, denn da hatte er endlich alles wieder saubergemacht, kamen sie doch wieder. Ace setzte sich wieder aufs Fensterbrett, wo von er einen guten Blick auf den Hafen werfen konnte. Es konnte ja jederzeit passieren, dass die Marine oder feindlich gesonnene Piraten auftauchten und da wollte er ja vorgewarnt sein. Hisoka machte es sich auf dem Bett gemütlich. Sie schwiegen sich an und lauschten den Geräuschen des Hauses. Sie mussten nicht lange warten, da hörten sie Schritte und kurz darauf trat der Barkeeper mit genervten Blick ein und stellte köstliche Waren auf Tellern serviert auf den Schreibtisch und zwei Flaschen Wein. Ace nickte und der Barkeeper verschwand. Sie setzten sich zusammen aufs Bett und verschlangen gierig das Essen. Wobei Hisoka nur einen Bruchteil von dem Verspeiste, was Ace in sich rein spachtelte. Sie war erstaunt, wie viel doch in seinen Magen so alles rein passte. Nach dem sie auch den Wein verdaut hatten, spürte Hisoka, wie sie langsam benebelt war. Sie hatte bislang noch keinen Alkohol getrunken und merkte rasch, dass sie diesen nicht vertrug. Eigentlich wollte Ace noch ein bisschen mit ihr reden, doch er sah ihr an, dass sie dazu heute nicht mehr im Stande war. Er half ihr, sich ins Bett zu legen und sie lallte ihn strahlend voll, doch er konnte kein einziges Wort dessen verstehen, deshalb lächelte er sie nur an. “Schlaf gut”, meinte er und setzte sich aufs Fensterbrett. “Danke”, vernahm er ihr leises nuscheln, bevor ihr gleichmäßiger Atem zeigte, dass sie eingeschlafen war. “Nicht dafür”, antwortete er ihr wissend, dass sie es nicht mehr hören konnte und sah dann Gedankenverloren aus dem Fenster. Sein Blick war wieder ernst. Sie hatte innerhalb eines halben Tages große Fortschritte gemacht, doch er wusste, sie konnte dass nur, weil er in der Nähe gewesen war. Er bildete sich darauf nichts ein, doch er wusste, dass sie eine Bezugsperson brauchte, wo sie vertrauen entwickeln konnte. Doch ihm war klar, dass sobald sie bei der Whitebeard Piratenbande angeheuert wurde, wäre sie auf sich alleine gestellt und er war sich nicht sicher, ob sie dass so einfach schaffen würde. Doch hatte er auch nicht die Möglichkeit, sie bei sich zu lassen. Denn er hatte immer gefährlichere Aufträge und er wusste, er könnte sie nicht ständig beschützen und sie gleichzeitig aufs Leben vorbereiten. Sie musste also vorher noch zu jemanden, der ihr was vom Leben beibringen konnte. Aber so, dass Whitebeard damit Einverstanden war und sich nicht aufregen würde. Doch momentan fiel ihm keiner ein. Sie brauchte jemanden, der rund um die Uhr, für sie da war, ihr alles wichtige beibrachte und auch wenn er es gerne selber getan hätte, so wusste er, dass er nicht die Zeit dazu hatte. Es stimmte ihn traurig, denn er hatte sie bereits ins Herz geschlossen. Wiederum ärgerte er sich über sich selbst. Denn er hatte seinen Auftrag, Auftrag sein lassen sollen und sich nicht anfreunden sollen, dass machte alles nur viel komplizierter. Jetzt wusste er, dass er einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte und diesen musste er jetzt wieder ausbügeln. Und dass so, dass weder Hisoka noch er selber darunter leiden mussten. Er merkte gar nicht, wie die Müdigkeit ihn überrumpelte. Erst als laute Stimmen im Haus waren und er viele verschiedene Schritte über den Boden schlichen hörte, war er plötzlich hell wach. Ace blickte hinüber zu Hisoka, die noch seelenruhig schlief. Langsam schlich er zu ihr herüber und weckte sie. “Shhh, leise, nimm deine Sachen, wir müssen sofort weg von hier”, erklärte er, und blickte in ein verschlafendes Gesicht. Hisoka erhob sich langsam und streckte sich, so wirklich wach schien sie nicht zu sein. Den die Band in aller Seelenruhe ihre Tuch mit den Klamotten um die Hüfte. Ace griff nach nach den anderen ihrer Habseligkeiten, den Kristallsteinen und dem Geld und stopfte es in ein anderes Tuch. Erst jetzt schien sie das Stimmengewirr um sich herum mitzubekommen und geriet in leichte Panik. Sie vernahm die aufgebrachten Stimmen auf den Straßen, die vielen Personen die wie wild unten im Gasthof herum liefen. Irgendwas stimmte nicht. Sie sah beängstigt zu Ace, der wie paralysiert aus dem Fenster starrte. “Was ist passiert?”, fragte sie vorsichtig, sie hatte eine schlimme Vorahnung. Langsam ging sie hinüber zu ihm, ans Fenster und sah hinaus. Sie dachte, ihr bliebe das Herz stehen und sie wich hinter ihn zurück. Sie ganze Straße bis hinunter zum Hafen war voller Marinesoldaten die hinauf zum Gasthof starrten. Ihre Pistolen gezückt hatten und darauf warteten, dass etwas passieren würde. Im Hafen ankerten 3 riesige Marineschiffe. “Oh heilige Scheiße, was geht den hier ab, bitte sag mir was machen wir jetzt? Ich habe Angst.”, wisperte Hisoka mit zittriger Stimme. Ihr Körper bebte, den sie hatte noch nie so viele Marinesoldaten auf einmal gesehen. “Ich habe es geahnt, wir hätten gestern schon verschwinden müssen”, meinte Ace resignierend, eher zu sich selbst, als zu ihr. Als er den verstörten Blick von ihr auffing, lächelte er ihr aufmunternd zu. Er packte ihre Schultern und sah sie an. “Hör mir gut zu, du bleibst ganz dicht bei mir, du musst mir vertrauen. Dir wird nichts passieren, aber du darfst nicht weglaufen. Ich werde dich in Sicherheit bringen, aber erst einmal müssen wir heil zum Hafen kommen. Du darfst nicht auf dich aufmerksam machen, okay?” Er suchte nach einer Antwort in ihren Augen, doch sie nickte nur zögerlich, wenn auch unentschlossen. Er riss das Lacken vom Bett und wickelte sie darin ein. “Keine Angst”, meinte er aufmunternd, warf sie sich über die Schulter. “Sei ruhig, gib keinen Ton von dir, egal was passiert”, unterstrich Ace noch mal den ernst der Lage, dem sich Hisoka so langsam mehr als nur bewusst war. Wie sollten sie hier raus kommen? Doch ihre Frage erübrigte sich. Sie hörte wie die Leute brüllend die Treppe hoch stürmten und Ace abrupt das Fenster einschlug und mit ihr hinaus sprang. Sie spürte die Luft, den freien Fall, die Stimmen in ihren Ohren, die fallenden Schüsse. Alles machte ihr Angst, in was war sie nur hineingeraten. Sie klammerte sich an ihn, doch sie spürte, wie sie sich an ihm verbrannte und trotzdem krallte sie sich ängstlich an ihn. Er strahlte eine Hitze aus, die sie am liebsten Schreien lies, doch sie biss sich auf die Lippen. Es war erträglicher als Schüsse. Sie war, als würde sie sich an ein flackerndes Feuer klammern. Sie spürte, wie er lief, wie er ständig hin und her hüpfen musste, um auszuweichen, wie sie deshalb in und her geworfen wurde. Sie hörte, wie sie seinen Namen riefen. “Haltet ihn, haltet ihn, er darf nicht entkommen”, es dröhnte in ihren Ohren und machte ihr Angst. Wird es jetzt immer so bleiben, wieder ständig auf der Flucht zu sein? Was würde passieren, wenn sie sie schnappen? Kam sie dann auch nach Enies Lobby, wie ihre Mutter angeblich? Würde ihr Leben doch schneller Enden, als Ace es behauptet hatte, wieso hatte sie sich so blenden lassen, nicht über die Folgen nachgedacht, was so ein Piratenleben für sie bereit hielt. Sie wusste ja, dass sie sich nicht einmal richtig verteidigen konnte. Auch wenn Ace sagte, sie sei stark, fühlte sie sich nicht so. Sie hasste sich für ihre innerliche Schwäche. Wo war die Zuversicht, des gestrigen Abend hin, wo sie doch so fröhlich war. Sollte es das einzige Mal gewesen sein, dass so etwas ihr vergönnt war? Ihr liefen die Tränen übers Gesicht, doch diesmal war es ihr nicht unangenehm, denn niemand konnte sie sehen. Das Lacken versteckte sie, zeigte dennoch ihre Schwäche, weil sie sich nicht ihrer Angst stellte, sondern floh, so wie sie es immer getan hatte. So wie sie es für richtig hielt, all die Jahre. Ace hatte Schwierigkeiten, allen Schüssen auszuweichen, gleichzeitig die Angriffe zu parieren, ohne Hisoka zu gefährden. Er schoss sich mit seinem Feuer eine Schneise in die Straße, damit er durch das Feuer laufen konnte und die Soldaten davon abhielt näher zu kommen. Und dennoch wusste er, dass er aus dem Feuer raus musste, bevor Hisoka sich daran verbrennen konnte. Er war schon leicht außer Atem, aber er erblickte den Hafen und flüchtete über die Dächer, sprühte mit seinem Feuer, sich Fluchtwege hindurch, zur Küste, weg vom Hafen. Wo er sein kleines Schnellboot geankert hatte. Die Marine war ihm dicht auf den Fersen. Zum Glück, waren keine großen Tiere dabei, die ihn behindern konnten. Mit Smoker, wäre es wahrscheinlich zum Kampf gekommen, wo er den Rückzug antreten müsste, um Hisoka nicht in Gefahr zu bringen. Sie war ein richtiges Handicap, und dennoch musste er sie beschützen, um jeden Preis. Und da war ihm egal ob sie sein Auftrag war, oder nicht. Sie hatte seinen Beschützerinstinkt geweckt. Er sprang von der Küste hinunter auf sein Boot, verbrannte das Band was es vom wegtreiben gehindert hatte und lies mit Hilfe seines Feuers, dass Boot davon rauschen. Erst als er außer Schussrichtung war, fuhr er langsamer und nahm Hisoka von seiner Schulter. Er setzte sich und verfrachtete sie auf seinen Schoss. “Halt dich fest”, befahl er und sie tat es ohne eine ihrer Zahlreichen fragen zu stellen. Er lies sein Feuer auflodern und dass kleine Boot sauste über das Meer davon. Hisoka sah, wie die Insel immer kleiner Wurde und die Marineschiffe ihnen auf den Fersen waren. Noch immer ging von ihm eine gleich bleibende Hitze aus, die ihre Hände leicht verbrannten. Durch das Lacken, war die Hitze erträglicher und dennoch fühlte sie sich, wie über einem offenen Feuer gebrutzelt. Ace sah konzentriert aufs Meer hinaus und betrachtete seinen Log-Port. Er fragte sich, wie er seinen alten Freund ausfindig machen könnte. Er wusste ja nicht mal auf welcher Insel sich dieser momentan gerade aufhielt und ob dieser seiner bitte entgegen kommen würde. Zumindest hatte er eine Wage Vermutung. Nach einer Weile, die ihr wie eine Ewigkeit vor kam, traute sie sich endlich, den Mund auf zu machen. “Ace, ich verstehe nicht…”, sie suchte verzweifelt nach Worten. Er spürte ihre Angst. Angst vor dem Wasser um sie herum, vor dem Unbekannten, was sich noch für sie bereithielt. “Ich bin bei dir, du brauchst keine Angst zu haben”, versicherte er ihr und sah angestrengt aufs Meer hinaus. “Bleibst du bei mir?”, fragte sie schüchtern. Sie wollte nicht hier draußen alleine gelassen werden. Zwar hatte sie vor ihm geprotzt, dass auch ohne seine Hilfe zu schaffen, doch alleine war sie verloren, dem war sie sich bewusst. Auch das Ace mit seiner Antwort zögerte, lies sie verunsichern. Sie fragte sich, weshalb er ihr nicht antwortete, langsam bekam sie eine schreckliche Vorahnung. “Ace, du wirst doch bei mir bleiben oder? Du wirst mich nicht alleine bei diesem Whitebeard lassen, oder? Oder? Ace sag doch bitte was, du machst mir Angst”, flüsterte sie mit zittriger Stimme und sie krallte sich fester an ihn. Sie hoffte, so sehr, dass sie es sich nur einbildete. Doch noch immer schwieg er. Sie spürte seine Hand auf ihrem Kopf, die sie beruhigen sollte, doch dass tat sie nicht. Ihre Augen füllten sich mit heißen Tränen. “Bitte wein nicht, nein wir werden nicht gleich zu Whitebeard fahren, ich bringe dich zu einem guten Freund von mir”, begann er sein Vorhaben endlich zu offenbaren. Sie sah ihn erschrocken und ungläubig an. “Dass ist doch nicht dein ernst oder? Was ist mit dir? Es hört sich so an, als ob du mich da alleine lassen willst?”, langsam wurde sie hysterisch. Sie drückte sich etwas von ihm weg und rüttelte an seiner Schulter, dabei rutschte ihr das Laken vom Kopf und sie berührte seine brennend heiße Haut und wollte von ihm weichen, doch dabei verlor sie das Gleichgewicht und wäre beinahe nach hinten ins Wasser umgekippt. Doch sein Arm hielt sie fest, wickelte sie zurück ins Lacken und drückte sie wieder an sich. Doch diesmal wehrte sie sich, sie wollte eine Antwort, eine Erklärung, sie würde sich nicht damit zu Frieden geben. “Sprich, sag mir was du vorhast!”, brüllte sie ihn an, sie fühlte sich übergangen. Er hatte über ihren Kopf hinweg über ihr Leben entschieden. So etwas hasste sie. Er packte sie grob an den Armen und sah sie ernst an. “Bleib ruhig und hör mir zu. Mach hier nicht so einen Aufstand, sonst kippen wir noch ins Meer und ich kann genauso wenig schwimmen, wie du. Ich werde dich also nicht retten können, wenn du hinein fällst”, sagte er direkt. Sie war mucksmäuschenstill und regte sich nicht. Er drückte sie, die zur Salzsäule erstarrt war, an sich und bereute seine scharfen Worte, die er eigentlich nicht benutzten wollte. Er war eben nicht er selbst gewesen. Ace wollte sie einfach nicht verlieren, es fiel ihm genauso schwer, diese Entscheidung zu treffen. Doch er erachtete es als die Vorerst beste Lösung. Bei seinem Freund war sie gut aufgehoben. Sein Plan war, alleine zu seinem Vater zu fahren und sie später nachzuholen. So bekam sie noch etwas mehr Zeit mit ihrer neuen Situation klar zu kommen, bevor der Ernst erst so richtig los ging. Zu dem brauchte er Zeit, damit er seinen Vater davon überzeugen konnte, ihr Training ihm zu überlassen. Ihm war bewusst, dass diese Aufgabe sonst jemand anderen zu fallen konnte, aber er hatte bedenken, dass man sie falsch anpacken würde und sie daran zerbrach. Er konnte sich natürlich auch täuschen, aber momentan machte sie noch diesen Eindruck auf ihn. Doch ihm war auch das ungeschliffene Potential aufgefallen, was in ihr schlummerte. Andererseits war ihm durchaus bewusst, dass er sich mit dieser Aktion einem direkten Befehl widersetzte und dies nicht ohne Konsequenzen bleiben wird. Er musste einfach darauf vertrauen, ihr genug Zeit zu verschaffen und sie vorerst in Sicherheit zu wissen, bevor er sich seinem Vater stellte. Egal welche Entscheidung dieser auch fällen sollte. Ace konnte nur darauf hoffen, dass sich alles zum besten Entwickeln würde. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 7: Unstimmigkeiten -------------------------- ~ Unstimmigkeiten ~ Ich werde dich zu einem guten Freund bringen Wir werden vorerst nicht zu Whitebeard. Seine Worte schossen ihr durch den Kopf. Immer klaren kam es ihr in den Sinn, dass alles nur eine große Lüge gewesen war, um sie von der Insel wegzulocken. Doch momentan konnte sie nichts an ihrem Schicksal ändern. Aber sie war sich sicher, sobald sie irgendwo an Land gingen, wird sie verschwinden. So schwer es ihr auch fiel, zu glauben, dass er sie die ganze Zeit angelogen hatte, so musste sie mit allem rechnen. Dann kam ihr der gestrige Tag wieder in den Sinn, wo sie so viel Spaß zusammen gehabt hatten. War dass etwa alles nur Show gewesen, um ihr Vertrauen zu gewinnen? Sie war sich nicht ganz sicher, aber es traf sie hart, an dieser Meinung festzuhalten. Sie hatte ihn doch bereits lieb gewonnen. Doch seine Worten hatten tiefe Wunden geschlagen. Hisoka war immer noch fassungslos, dass er vor hatte sie einfach alleine zu lassen, obwohl er vorher etwas anderes behauptet hatte. “Wieso tust du mir dass an? Wieso belügst du mich?”, fragte sie enttäuscht. Sie konnte sich nicht eingestehen, dass er sie doch allen Anschein nach, die ganze Zeit angelogen hatte. “Hör mir zu, glaub mir, ich habe die Wahrheit erzählt, alles was ich gesagt habe stimmt, auch wenn es dir momentan alles merkwürdig vorkommen mag. So hatte ich es nicht vorgehabt. Ich wollte gestern Abend mit dir darüber sprechen, was ich mir überlegt habe, doch du warst gestern so betrunken gewesen…”, wollte er erklären, doch sie unterbrach ihn aufgebracht. “Ach ja? Jetzt bin ich also daran schuld, oder was? Das wird ja alles noch schöner!” Ace schüttelte bloß genervt den Kopf. “Nein, dass habe ich nicht gesagt”, meinte er ruhig weiter. “Ja, aber gedacht! Veräppeln kann ich mich selber, dass hier stinkt doch alles bis zum Himmel”, entgegnete sie ungläubig und verärgert. Noch immer blieb er ruhig, auch wenn er innerlich kochte. “Nein, es ist eben alles anders gelaufen als geplant”, wollte er weiter erklären, doch abermals unterbrach sie ihn. “Ja, ja, dann sag mir doch endlich was du geplant hast”, meckerte sie ihn ungehalten an. “Wenn du mich nicht die ganze Zeit unterbrechen würdest, wären wir schon weiter”, entgegnete er nun seinerseits verärgert und erntete seinen bitterbösen Blick ihrerseits. “Dann rede nicht um den heißen Brei herum und komm auf den Punkt”, ungeduldig durchlöcherte sie ihn mit ihren bohrenden Blicken. Das nervte ihn nur noch mehr. “Wenn du mir mal endlich zuhörst, könnte ich auch zum Punkt kommen, aber du glaubst mir ja eh nicht”, holte er noch mal weit aus, doch dass erwies sich als Fehler, denn sie sah das als einen Angriff. “Wie soll man dir den auch glauben schenken, wenn du das Vertrauen missbrauchst!”, protestierte sie wütend. “Wenn du dass so siehst, bitte”, er hatte keine Lust mehr, sich vor ihr zu rechtfertigen, dass brachte nichts. Schweigen legte sich über Beide und ihre Blicke versuchten einander zu bekämpfen. Er brach den Blickkontakt und erblickte ein großes Schiff, ganz in der Nähe. Er hatte es gefunden. “Das ist es”, meinte er nur schroff. Innerlich ärgerte er sich, dass er ihr nicht alles erklären konnte, aber sie war aber auch zu stur, genauso wie er ein Dickkopf war. Er wusste, dass es noch richtig Zoff geben würde. Sie hielten neben dem Schiff an. “Ich werde da auf keinen Fall rauf gehen, ich bleibe hier, egal was du sagst. Du wirst mich so einfach nicht los werden”, meinte sie bestimmend und verschränkte die Arme. “Sei vernünftig, du kannst nicht mit kommen, aber alle hier auf dem Schiff sind freundlich, es wird dir gefallen”, wollte Ace sie umstimmen, doch sie blieb stur. “Dickkopf”, murrte er und sie steckte ihm verärgert die Zunge raus. “Hey Ace, lange nicht gesehen, was verschlägt dich zu uns?”, fragte eine freundliche Stimme vom Deck. Eine Holzleiter wurde zu ihnen hinunter gelassen. “Ich muss mit Shanks reden, es geht um dieses Mädchen”, erklärte er nun weitaus freundlicher, auch wenn er noch immer ziemlich genervt war. “Ich geh dort nicht hoch”, erklärte sie verärgert. “Und ob du das tust, hier unten kannst du schlecht bleiben, dann fällst du nachher noch ins Wasser”, meinte er bestimmend und erhob sich. Somit musste sie sich auch erheben, lies sich aber sogleich wieder sinken und hielt dich demonstrativ am Boot fest. Erst jetzt wurde ihr wieder bewusst, wie Nah sie dem Wasser war, denn das Boot wackelte gefährlich, als Ace sich bewegte. Er befestigte den Striker, damit es nicht wegtreiben konnte, packte Hisoka an der Taille und warf sie sich mühelos über die Schulter. Erschrocken strampelte sie wie wild. Sie wollte da nicht hoch. Die ganze Treppe wackelte, bei ihrem Gezappel. “Halt still, sonst fallen wir noch ins Wasser”, kam es bissig von Ace, der ihr Verhalten nun mehr als nur Kindisch fand, ihr wird doch nichts passieren, wieso wollte sie das nicht verstehen. Sie schlug ihm auf den Rücken und er keuchte auf. Ace verharrte in der Position und bewegte sich nicht mehr. Hisoka erstarrte erschrocken, hatte sie aus versehen seine Wirbelsäule getroffen? Das Knacken war ihr nämlich nicht entgangen. Leichte Panik stieg in ihr auf, was wenn Sie in Verletzt hatte? “Ace?”, fragte sie vorsichtig und versuchte einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen, doch das gelang ihr nicht recht, denn sie konnte ja schlecht ihren Kopf um hundertachtzig Grad drehen. Er antwortete nicht. Hisoka hatte erlebt, was ihre Schläge ausmachten und nun hatte sie die ungute Vorahnung, unbewusst wieder so viel Kraft eingesetzt zu haben. Leicht rüttelte sie an ihm. “Ace, alles okay?”, immer noch total erschrocken versuchte sie erneut einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Panisch musste sie feststellen, dass seine Augen geschlossen waren. Was war den jetzt los? Zumindest hatte er die Leiter noch nicht losgelassen. Sie hörte ein herzhaftes Lachen und als sie hinauf zur Reling blickte, stand dort ein Mann der sich gerade prächtig zu amüsieren schien. Er hatte rote Haare und drei Narben über seinem linken Auge. Wer war den das und was fand der den so lustig, an dieser Situation? Das einzige was Sie merkte war, wie die Anspannung und Angst, bei seinem Anblick verschwand. “Mannoh man, er hat sich echt nicht verändert, schläft einfach in den ungünstigsten Momenten ein”, meinte der Mann mit den roten Haaren belustigt und sie hörte noch andere Leute herzhaft lachen. Sie war irritiert. War er wirklich nur eingeschlafen, oder hatte sie ihm wehgetan. Sie vernahm seinen gleichmäßigen Atem und ihr wurde klar, der Mann hatte recht. Ihr fiel ein Stein vom Herzen und gleichzeitig, war sie sauer auf ihn, er hatte ihr einen riesigen Schrecken eingejagt. Sie schlug ihm noch mal auf den Rücken, eigentlich nur ganz leicht, damit er aufwachen würde. “Mensch wach auf, dass ist gerade ziemlich unpassend”, moserte sie und sah in sein Gesicht, was sie schlaftrunken ansah. Irritiert, wie weit er doch seinen Kopf herum drehen konnte, musste sie erschreckend feststellen dass er los gelassen hatte und sie schrie auf, als sie mit ihm, hinunter gezogen wurde. Es klatschte laut, als sie auf das Wasser unter ihnen aufkamen und durch den Sog mit runter gezogen wurden. Angst überkam sie, als sie die Augen öffnete, die durch das Salz anfingen zu brennen und die ganzen Lebewesen hier unten auf sie zukamen. Sie erschrak sich so, dass sie kurz davor war, ohnmächtig zu werden. Doch dann sah sie, wie Ace immer weiter nach unten gezogen wurde und sie selber nur ganz leicht. Da wurde ihr bewusst, dass sie ihn retten musste, doch sie hatte nicht die Kraft und die Luft, denn diese war ihr vor Schreck, aus dem weit aufgerissenen Mund entflohen. Ihr wurde langsam schwarz vor Augen. Sie hörte nur, dass noch etwas schweres auf die Wasseroberfläche traf und einen Ruck, der sie nach oben brachte, aber dann wurde alles unklar. Sie sah nur noch verschwommen, wie Ace in der Tiefe verschwand. Sie riss die Augen auf und saß aufrecht in einem Bett. Schwer keuchend sah sie sich verwirrt um und lies sich dann zurück aufs Kissen fallen und versuchte sich zu beruhigen. Sie sah sich um, diesen Raum kannte sie nicht. Ihre Umgebung bewegte sich, demnach war sie also auf diesem Schiff, musste sie entsetzt feststellen und sprang mit einem Satz aus dem Bett. Das bereute sie gleich wieder, als sie merkte, wie schummerig ihr doch war und setzte sich zurück aufs Bett. Sie betrachtete ihre Umgebung, dass Zimmer war schlicht eingerichtet. Ein Bett an der Wand, ein Kleiderschrank und ein Schreibtisch, vielleicht fünf Fuß vom Bett entfernt, auf der Gegenüberliegenden Seite. Ein Teppich lag auf dem kargen Holzboden. Auch die Wände und die Decke bestanden aus diesem Material, sie dachte immer, die Schiffe seien viel Luxuriöser, aber da hatte sie sich wohl scheinbar geirrt. Sie sah an sich herab, erschrocken stellte sie fest, dass sie ein langes schwarzes T-Shirt trug und nicht mehr die Sachen die sie am Morgen angezogen hatte. Sie sah sich im Zimmer um und ging dann auf den Kleiderschrank zu, in der Hoffnung dort ein Anzeichen auf ihr Hab und Gut zu finden. Erleichtert stellte sie fest, dass dort alles fein säuberlich lag. Sie zog sich schnell, neue Kleidung an und verstaute alles was sie hatte in ihrem Tragetuch, was sie sich um die Hüfte band. Sie trug eine eng anliegende Hose aus schwarzen Stoff, die ihren halben Oberschenkel bedeckte. An der einen Seite hatte sie angenähte Verzierungen, in einem hellen Blau, was sich vom schwarzen Untergrund abhob. Am anderen Hosenbein, hatte sie eine kleine Tasche befestigt, vielleicht Handgroß, dort packte sie den Stoffbeutel mit den Kristallkugeln hinein. Zudem Trug sie ein ärmelloses schwarzweißes Tanktop. Sie betrachtete sich, Ideale Kleidung zur Tarnung und passend für freie Bewegungsmöglichkeiten, wie sie fand. Sie band ihren langen Haare zu einem Dutt hoch und lies nur vereinzelte lange Strähnen herabfallen. “So, jetzt muss ich nur noch einen Weg finden, hier wieder weg zu kommen”, sagte sie zu sich selbst und fragte sich im selben Moment, ob sich Ace vielleicht doch noch auf dem Schiff befinden würde. Doch eins war sie sich sicher, sie war auf einen Piratenschiff und sie hasste Piraten und wenn Ace sie jetzt einfach so zurück gelassen hatte, dann würde sie ihn genauso verachten. Innerlich wusste sie aber, dass ihre Einstellung nicht halten würde. Doch, dass wollte sie sich selber gar nicht eingestehen. Sie schlich zur Tür und öffnete diesen einen Spaltbreit, um hinaus zu spähen, ob die Luft rein war. Als sie niemanden entdeckte, wagte sie sich hinaus und stand nun auf einem Korridor. Alles um sie herum war aus Holz und viele, viele Türen gingen von diesem sich lang ziehenden Raum ab, sie wusste, sie würde ewig brauchen, bis sie in jeden Raum gesehen hatte. Der Korridor wurde durch kleine Fackeln an den Wänden spärlich erhellt, dass verschaffte ihr bessere Tarnmöglichkeiten und dennoch war es gefährlich. Sie wollte unbemerkt, dass Schiff verlassen, so durfte sie von niemanden gesehen werden. Aber sie fragte sich schon die ganze Zeit, was sie machen würde, wenn sie entdeckt werden würde, sie hatte ja keinerlei Waffe, mit der sie sich hätte verteidigen können. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, um sich selber Mut zu machen. Im Notfall, würde sie auf ihre innere Kraft vertrauen, die würde sich schon irgendwie retten. Glaubte sie sich Hoffnung machen zu können. Doch die Angst vor den Konsequenzen machten ihr mehr Probleme, ihre Ideen mit der Flucht umzusetzen. Das eigentliche Problem, wie sie das Schiff verlassen sollte, war ebenfalls ungeklärt. Sie sah noch einmal zurück ins Zimmer und schloss dann seufzend leise die Tür hinter sich. Unnötigen Spuren wollte sie keine hinterlassen. Ihre Beine zitterten, als sie der Tür den Rücken zudrehte und sich langsam an die Wand gedrückt vorwärts tastete. Darauf achtend alle Störquellen, ausfindig zu machen, dem Knarren des alten Holzes zu entweichen. Mit jeder Tür, die sie hinter sich lies, mit jedem Schritt, denn sie weiter ging, schlug ihr Herz kräftiger. Die Aufregung die Gefahr zu unterschätzen lies sie unsicher voranschreiten. Immer wieder spielte sie kurz mit dem Gedanken, in den Raum zurück zu flitzen. Aber der Gedanke an Ace, der sich hier vielleicht doch noch herum treibt und sie nicht bereits zurück gelassen hatte, trieb sie voran. Sie wünsche sich mehr den je, dass er einfach sagen würde: “Kommt wir wollen weiter.” Sie durfte jetzt nicht die Hoffnung verlieren. Am Ende des sich endlos dahin ziehendes Korridors, ging sie eine Treppe hinauf, die genau auf eine Art, Deckentür zulief. Vorsichtig drückte sie dagegen und musste all ihre Kraft aufwenden, um diese überhaupt, etwas hochheben zu können. Als sie hindurch lugte, erkannte sie einen weiteren Korridor, bloß an dem Ende, wo sich abermals eine Treppe befand, strahlte Tageslicht hinein. Ein Stein fiel ihr vom Herzen, wenigstens ein Lichtblick. Sie schaute sich genau um. Hier war wieder nichts, wo sie sich verstecken konnte und dieser Korridor, war heller und bot keine guten Versteckmöglichkeiten, wenn doch jemand plötzlich aus einen der Zimmer kommen sollte. Sie lauschte nach einem verdächtigen Geräusch, nach Stimmen, nach Knarren von Holz, irgendetwas, was ihr den Aufenthaltsort der Leute erzählen würde. Nichts, so glaubte sie. Dann vernahm sie das leise Lachen eines Mannes. Sie erinnerte sich an diese Stimme. Angespannt, versuchte sie mit den Ohren die Geräusche zu Orten. Dann vernahm sie Schritte und das quietschen einer Tür, die in ihrem Blickfeld geöffnet wurde. Sie zog ihren Kopf wieder hinunter, so dass sie nur noch durch einen kleinen Spalt hindurch schauen konnte. Ein Mann mit schwarzen Umhang und feuerrotem Haar, der ihr den Rücken zudrehte, kam aus dem Raum. Er lachte. Sie war sich sicher, dass war die Stimme, die sie eben vernommen hatte und sie erinnerte sich an ihn. Er schien sich mit Jemanden zu unterhalten, der sich noch im Raum befand. Leider konnte sie seine Worte nicht verstehen, sie waren einfach zu leise, oder sie zu weit entfernt. Dann kam dieser Jemand heraus, erst wurde er von dem Rothaarigen verdeckt, aber als dieser die Tür hinter sich schloss. Erhaschte sie einen Blick auf den Anderen und ihr Herz fing an lauter zu schlagen. Beinahe wäre sie einfach aus ihrem Versteck gesprungen. Da war Ace und er unterhielt sich mit dem Älteren. Erleichterung setzte ein, bei dem Gedanken, dass er noch an Bord war. Doch dann versetzte es ihr wieder einen kleinen Stich. Wieso war er nicht bei ihr gewesen, als sie aufwachte? Das stimmte sie traurig. Gerade noch rechtzeitig, schloss sie die Luke über ihren Kopf und ging schnellen Fußes die Treppe hinunter und versteckte sich dahinter. Bis zu ihrem Zimmer hätte sie es nicht geschafft, denn die Beiden kamen in ihre Richtung, sie vernahm ihre näher kommenden Schritte, die dann stoppten. Das Knarren einer Holztür lies sie zusammen zucken, sie waren im Anliegen hier herunter zu kommen. Sollte sie sich weiter verstecken oder hinaus kommen? Ace war da, ihre Angst war auf einmal verflogen. Sie kamen die Treppe hinunter, jeder ihrer Schritte hallte in ihrem Kopf wieder. Die schwere Holztür, über ihren Köpfen fiel dumpf zurück in ihre Ausgangsposition. “Und du bist dir sicher, dass du sie hier lassen willst?”, fragte der Ältere. Hisoka horchte auf. Es schien, als ob sie schon alles besprochen hatten. Wut stieg in ihr auf, schon wieder entschied er über ihren Kopf hinweg. “Ja, es ist besser so. Ohne sie, bin ich schneller”, erklärte Ace und es tat ihr weh, dass aus seinem Mund zu hören. Er empfand sie also doch als Last. Sie spürte wie ihr die Tränen kamen, doch sie hielt sich wacker zurück. Es stand also fest, er würde sie hier alleine lassen. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 8: Missverständnis? --------------------------- ~ Missverständnis? ~ Sie kamen hinunter, jeder ihrer Schritte auf der Treppe, unter dieser sie sich zusammen gekauert hatte, hallten in ihrem Kopf wieder. Die schwere Holztür, über ihren Köpfen fiel dumpf zurück in ihre Ausgangsstellung. “Und du bist dir sicher, dass du sie hier lassen willst?”, fragte der Ältere. Hisoka horchte auf. Es schien, als ob sie schon alles besprochen hatten. Wut stieg in ihr auf, schon wieder entschied er über ihren Kopf hinweg. “Ja, es ist dass beste so. Ohne sie, bin ich schneller.”, erklärte Ace und es tat ihr weh, dass aus seinem Mund zu hören. Er empfand sie also doch als Last. Sie spürte wie ihr die Tränen kamen, doch sie hielt sich wacker zurück. Es stand also fest, er würde sie hier alleine lassen. “Hast du es ihr schon gesagt?”, wollte der Rothaarige wissen. Sie gingen nun gemächlich den Korridor entlang. “Nein, sie würde mir eh nicht zuhören, sie ist so ein verdammter Dickkopf”, beschwerte er sich und Hisoka musste schluckte. Wie redete er den über sie? War sie in seinen Augen doch nichts wert, war alles von seiner Seite aus gespielt gewesen. Sie hoffte so sehr, dass sie alles nur falsch verstand, doch seine Worte ließen ihre Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzen. Langsam überkam sie die Panik, wie würde er reagieren, wenn sie nicht in ihrem Zimmer war, würde er noch wütender werden? Sie wollte ihn nicht noch mehr zur Last fallen. “Was hast du denn jetzt vor?”, hakte der Rothaarige nach. Ace sah ihn abschätzend an. “Ich werde zu Whitebeard zurückkehren und ihn von meinem verpatzten Auftrag berichten und mit ihm verhandeln müssen. Er wird nicht gerade erfreut darüber sein, dass ich seine Enkelin nicht mitbringe”, erklärte Ace ernst und blieb nun vor der Tür stehen, in der sie zuvor gelegen hatte. Der Rothaarige nickte. Er wollte sie los werden? So schoss es ihr durch den Kopf. Er öffnete die Tür und Hisoka hielt die Luft an. Stille. Sein Blick sprach Bände. Sie bekam Angst. Erst sah er erschrocken aus und sah sich um, dann wurde er wütend, richtig wütend, dass spürte sie regelrecht. Eine Gänsehaut bildete sich. “Sie ist nicht da. Ich glaub es nicht, sie ist schon wieder abgehauen”, hörte sie ihn flüstern, seine Stimme bebte, er konnte sich kaum bändigen. Er schien jeden Augenblick zu explodieren. “Beruhige dich, sie wird hier irgendwo auf dem Schiff kauern und sich verstecken. Sei ihr nicht Böse, du weißt doch, dass es so kommen musste, hättest du ihr gleich deine Absichten mitgeteilt, dann hätte sie sicherlich anders reagiert”, meinte der Ältere beschwichtigend. Doch Ace schien ihn nicht zu hören, er lief in ihre Richtung, sie sah ihn sein wutverzerrtes Gesicht und sie zitterte. Er sprang auf die Stufen und erschrocken wich sie zurück, konnte noch gerade einen Aufschrei verhindern. Sie sah den Korridor entlang und musste entsetzt feststellen, dass dieser Mann, sie ansah. Er wusste, dass sie sich hier versteckte, aber woher. Es bereitete ihr Unbehagen, Ace jetzt so zu begegnen. “Ace komm zurück”, befahl er scharf. Ihr rutschte das Herz in die Hose. Was hatte er vor? “Ich weiß, wo sie ist”, meinte der Rothaarige und lies sie nicht aus den Augen. Hisoka spürte, den Druck auf den Stufen, als Ace zurück kam und mit dem Rücken zu ihr gewandt, nun wieder vor ihm stehen blieb. Noch immer konnte sie sehen, wie er sie beobachtete und Panik breitete sich aus, am liebsten wäre sie davon gelaufen, doch sie hatte keine Fluchtmöglichkeiten. Sie war wie in einer Falle gefangen. “Wo ist sie”, bei seiner aufgebrachten Stimme, lief es ihr eiskalt den Rücken runter. “Beruhige dich erst einmal, in deinem Momentanen zustand, würdest du ihr bloß Angst machen und sie würde wieder weglaufen”, fing der Ältere an, Ace die Situation zu erklären, doch er schien auf taube Ohren zu stoßen. Den Ace hatte nicht die Absicht, sich jetzt zu beruhigen. “Wo ist sie Shanks, ich werde ihr die Meinung sagen, was ich von ihrem ständigen davon Gelaufe halte”, knurrte er und seine Hände waren zu Fäusten geballt. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Was würde er machen, wenn er sie jetzt entdeckte? “Ace ich sag es nicht noch einmal, komm runter und geh in meine Kammer. Warte dort auf mich. Das ist ein Befehl und wenn du dort bist, beruhigst du dich. Ich komme gleich nach”, hielt Shanks an seinem Standpunkt fest und wusste das Ace dass nicht passen würde. Doch dass war nun mal ein Befehl, und den Befehl eines Kapitäns musste man Folge leisten. Sauer über das verständnislose Verhalten seines Freundes, drehte sich Ace um und stampfte die Treppe hinauf. Er hob die Tür mit einem Ruck an und lies sie laut zuknallen, um seiner Wut Ausdruck zu verleihen. Sie hörte wie sich seine Schritte entfernten und er vor sich hin knurrte. Irgendwo knallte eine Tür. Sie atmete Hörbar auf und hielt sich im nächsten Moment erschrocken den Mund zu. Shanks so, wie Ace ihn genannt hatte, kam auf die Treppe zu und behielt sie die ganze Zeit im Auge. Dann tat er etwas womit sie nicht gerechnet hatte. Er drehte ihr den Rücken zu und setzte sich auf die Treppe. “Oh Kinders, ihr macht es einem alten Herrn, aber auch nicht wirklich leichter”, hörte sie ihn lachend sagen und sie sah verwundert auf seinen Rücken, der lässig gegen die Stufen lehnte. Sie wusste darauf nichts zu antworten, doch er schien auch nicht zu erwarten. “Magst du nicht hervor kommen, oder hast du noch zu große Angst?”, fragte er mit einer fürsorglichen sachten Stimme, die sie aus ihrer Angst schälte, doch gleich wich sie wieder zurück. Sie durfte ihm nicht vertrauen, er war ein Pirat. Sie starrte ihn an, was konnte er vor haben. Er schien ja freundlich, aber dass war Ace auch und dann stellte sich heraus, dass alles nur eine Lüge war. Sie musste Misstrauischer sein und doch verspürte sie ihm gegenüber keine Angst. “Nicht? Na gut, bleib noch ein Weilchen da, aber nicht zu lange. Sonst kocht Ace sich nachher noch selber”, meinte er amüsiert über seinen eigenen Scherz. Irgendwie war er eigenartig, fand Hisoka. So hatte sie sich Piraten gar nicht vorgestellt. “Er scheint dich gern zu haben”, stellte er fest und sah verträumt an die Decke. Verwundert beäugte sie ihn ungläubig, was er doch gerade gesagt hatte. “Was für ein ausgemachter Blödsinn”, spottete sie und starrte verzweifelt auf ihre Hände. Sie wollte ihm glauben, aber irgendwie hinderte sie sich selber daran. Sie hörte ihn leise lachen. “Wie kommst du darauf?”, wollte er gerne wissen. Sie überlegte, ob sie darauf antworten sollte. “Er hat mich von meiner Heimatinsel entführt und mir Lügen aufgetischt und mir das blaue vom Himmel versprochen und dann plötzlich, lässt er mich irgendwo auf einen Piratenschiff zurück. Dabei weiß er doch dass ich Piraten hasse”, verstört und zornig, ballte sie ihre Hände und fragte sich, wieso sie ihm das erzählte. Wieder bekam sie als Antwort ein amüsiertes lachen, was sie verunsicherte. Wieso lachte dieser Mann andauert, über alles was sie sagte und eigentlich ernst gemeinte. Sie konnte seine Sicht der Dinge nicht nachvollziehen. “Ob es nun so ist, wie du sagst oder du dir selber etwas vormachst, dem ist deine Sache. Doch ich an deiner Stelle würde von ihm hören wollen, was die Wahrheit ist und was nicht”, meinte er. Shanks hörte sie seufzen und grinste. “Wie soll ich jemanden Vertrauen schenken, der mich ständig belügt”, entgegnete sie. “Ich denke, du weißt genau, dass deine Worte nicht genau, mit deinem Herz übereinstimmen und ich denke auch, dass du Ace eher vertraust, als Misstraust, sonst wärst du schon lange weg”, setzte er unbeirrt mit seiner Art predigt fort, wie Hisoka es empfand. Was wollte er damit bezwecken, sie konnte sich keinen Reim darauf machen. “Und nun lass ihn nicht länger warten, du möchtest doch gerne wissen, wieso du hier bist, weshalb er so gehandelt hat und wie er denkt und fühlt und wenn du ihn erst einmal genau zugehört hast, dann wirst du die Welt mit anderen Augen sehen.” Mit diesen Worten erhob er sich und ging die Treppe hinauf. Sie wusste er hatte recht und dennoch verspürte sie Angst, vor dem bevorstehenden Treffen. Sie hörte wie er die Tür anhob. “Nun komm, ich bring dich zu ihm”, bot er ihr an und nach einem etwas längerem zögern, kam sie aus ihrem Versteck und ging mit gesenkten Kopf an ihm vorbei. Sie konnte und wollte Shanks irgendwie nicht ansehen. Er sollte ihre Unentschlossenheit und Zerstreuung nicht mitbekommen. Hisoka folgte ihm schweigend, zu der Tür, aus der die Beiden vorhin gekommen waren, so hatte sie in Erinnerung. “So da drin wartet er”, meinte Shanks, öffnete die Tür und schob sie hinein, ohne darauf zu warten, dass sie noch etwas sagte. Sie stand wie erstarrt, mit dem Rücken zur Tür, die der Ältere gerade wieder zu zog. Ihr Stand ein Mann gegenüber, der sie so bitterböse ansah, dass sie ihre Tränen nicht mehr unterdrücken konnte. Auch wenn sie diejenige von deinen war, die eigentlich hätte wütend sein müssen, war sie es doch, die sich schuldig fühlte und sich auf die Knie warf. “Es tut mir so leid”, heulte sie. Sie wusste nicht, wofür sie sich entschuldigte, aber sie merkte, wie unglaublich leicht ihr auf einmal wurde. Sie hatte solch eine Angst gehabt, ihn nicht wieder sehen zu können, dass ihr jetzt ein riesiger Stein vom Herzen gefallen war und dennoch machte sie sich auf das bereit, was ihr noch blühen würde. Denn sie wusste, dass er noch wütend war. “Steh auf”, befahl er mit monotoner Stimme, sie zuckte zusammen tat aber, was er ihr sagte. Ihren Blick konnte sie nicht heben, sie schaffte es nicht in Anzusehen. Er kam auf sie zu, mit jedem weiteren Schritt, zitterte ihr Körper mehr, sie war auf alles gefasst. Ihre Augen weiteten sich, als sie seine Hand an ihrem Hinterkopf spürte, und dieser sie ganz fest an sich drückte. Ihre Augen waren weit aufgerissen, als sie seine Brust anstarrte. Sie war verwundert, mit solch einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Eher, dass er sie anschreien würde oder dass sie wieder Streiten, doch dem war zumindest in diesem Moment nicht so. Zaghaft erwiderte sie seine Umarmung, in dem sie die Arme um seine Taille schlang und sich an schmiegte. Sie schloss ihre Augen und spürte, wie ihre Tränen, an ihm herunter liefen. “Shhh, beruhige dich, wo warst du denn, ich hab mir sorgen um dich gemacht”, vernahm sie seine besorgte leise Stimme und sie war so erleichtert, dass sie keine Wut heraus hörte. Das verschaffte ihr Mut, wieder zu sprechen. “Ich… ich hatte Angst dass du mich zurück lässt und du warst nicht da, als ich auf gewacht war. Ich war wütend, weil ich mich abgeschoben gefühlt hab und dass ich so viel hörte, was mir wehtat. Was ich nicht verstehe, bitte erkläre mir alles”, sie weinte bitterliche Tränen, sie hatte sich über sich selbst gewundert, dass es ihr doch in diesem Moment leichter war, wirklich ehrlich zu sein, ohne sich dafür zu schämen. Er hob sie auf seine Arme und brachte sie hinüber zu einem Bett, was an der Wand stand, dann setzte er sich darauf, an die Wand gelehnt und hielt sie auf seinem Schoss fest. Hisoka lief rot an, als sie merkte, wie sehr sie seine Nähe doch brauchte und ihre Tränen versiegten allmählich. Ace strich ihr immer wieder beruhigend über den Kopf. Ihr verräterisches Herz schlug purzelbäume. “Bitte erkläre mir alles”, flüsterte sie und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln, was er erwiderte. “Nun denn, alles verlief nicht so wie geplant. Ich habe dir ja von meinem Auftrag erzählt, dass ich dich zurück zu meinem Vater, deinem Verwandten bringen sollte, eigentlich wäre kein Problem gewesen, doch du befindest dich einem schlechten Allgemeinzustand, dass weißt du selber und dennoch hattest du an diesem einen Tag, an dem ich dir die Kehrseite des Lebens zeigte, große Fortschritte gemacht, wiederum aber nur, weil du dich nicht alleine gefühlt hattest. Du weißt genauso gut wie ich, dass du momentan nicht in der Lage bist, dich um dich selber zu kümmern, du hast Angst vor allen und jedem und musst vieles noch lernen. Denn diese Welt in die du jetzt eintauchst ist Groß, Gefährlich und nicht gerade freundlich gesonnen.“ Hisoka seufzte resignierend und Trauer legte sich auf ihr Gemüt. Er hatte ja Recht in seiner Annahme, aber irgendwie wurmte es sie. „Wenn ich dich wie geplant mit zu Whitebeard genommen hätte, dann wärst du jetzt komplett auf dich alleine gestellt, du müsstest um dein Leben kämpfen, wie du es zuvor auch schon getan hast. Bloß unter erschwerten Bedingungen. Damals hattest du noch Glück, weil die Menschen vor dir Ehrfurcht hatten, aber hier draußen zählt dein Name nichts und auch nicht der Name deiner Eltern, sie würden dich nicht verschonen, nur weil du erst sechzehn Jahre alt bist.“ Alleine bei dem Gedanken, plötzlich alleine dieser Übermacht gegenüberzustehen, bereitete ihr eine Gänsehaut. „Du hättest alleine lernen müssen, zu kämpfen, dich zu verteidigen und alleine klar zu kommen. Und dazu bist du nicht abgehärtet genug. Du musst lernen, wie man sich auf der See orientiert, du muss Gefahr erkennen und bezwingen können. Dazu ist es wichtig, dass du dich selber kennen lernst, heraus findest was deine Stärken und deine Schwächen sind und dich danach trainierst. Deine Stärken förderst und deine Schwächen und deine Ängste bannst. Es bringt dir nichts mehr, wenn du vor deinem Gegner weinst, er würde dich nur auslachen, aber kein erbarmen haben. Du darfst nicht jedem freundlichen Piraten vertrauen, immer Misstrauisch sein, doch es gibt auch Piraten die sind freundlich, sowie alle hier auf diesen Schiff.“ Langsam verstand Sie seine Absicht. Da er der Auffassung war, dass sie dem Alltag auf dem Piratenschiff von seinem Vater, wie er ihn nannte, nicht ohne weiteres packen konnte, wollte er sie vorher hier er bringen. „Du hast Shanks sicherlich schon kennen gelernt, er wusste, dass du unter der Treppe warst und ich war es mir nach seinem Verhalten auch sicher und dennoch schickte er mich vor, damit er dich aus eigenen Händen dazu bringen konnte, dass du deinen Weg gehst. Verstehst du?“, hinterfragte er vorsichtig. Hisoka schluckte einen dicken Kloß hinunter, sie hatte vorhin solche Angst vor seiner Reaktion gehabt, da musste sie Shanks für sein Eingreifen unbedingt irgendwann danken. „Und jetzt bin ich froh drüber, dass er sich eingemischt hat. Eben als du rein kamst, war ich noch so unglaublich wütend gewesen und dennoch verflog diese gleich, als ich dich erblickte. Ich hab dich wirklich gern, aber du musst verstehen, dass ich dich vorerst hier lassen muss, damit du die Möglichkeit bekommst, dich in Ruhe vorzubereiten. Zu lernen, dich selber kennenzulernen und wie man kämpft. Es wäre einfach schrecklich, wenn du unvorbereitet auf das Große ganze triffst. Hier auf diesen Schiff, werden sie dir beibringen, wie man überlebt. Nicht auf die harte Tour, wie bei Whitebeard und dass beruhigt mich ungemein. Hier wirst du neu erblühen, glaub mir. Sobald du Shanks vertrauen kannst, wirst auch du deine sonnige Art, die du an dir hast, behalten können und diese wird dich aufbauen.“ Ace erzählte und erzählte und Hisoka hatte so viele Fragen, doch diesmal unterbrach sie ihn nicht und hörte einfach nur zu und erstaunte,. Er beantwortete auch ihre unausgesprochenen Fragen. Langsam verstand sie und auch wenn sie noch immer nicht einsehen konnte, hier zurück gelassen zu werden, so konnte sie zumindest nachvollziehen, weshalb er das tat. “Warum trainierst du mich nicht?”, wollte sie dennoch wissen. Eigentlich konnte sie sich ihre Frage alleine beantworten, aber sie wollte es aus seinem Mund hören. “Ich bekomme immer gefährliche Aufträge von Vater und bin viel unterwegs. Deshalb würde mir die Zeit fehlen, die er mir nicht geben könnte, denn wir leben in einer rauen Zeit. Und es heißt ja nicht, dass ich es nicht vor habe. Sobald du selbstständig genug bist, dann hole ich dich ab und stell dir Whitebeard vor. Ich denke nicht, dass er etwas dagegen haben könnte, wenn du stark genug bist, verstehst du?”, fragte er und beäugte sie. Sie nickte und lächelte ihn an. “Aber du wirst mich doch besuchen kommen, oder?”, fragte sie vorsichtig. Er grinste sie an und streicht ihr wieder über den Kopf. “Natürlich werde ich dass, wenn es mir möglich ist. Doch verspreche mir eins, verlasse dieses Schiff nicht ohne Anweisung von Shanks und geh auch nicht ohne mich zu Whitebeard, verstanden? Nicht bevor du dich im Stande fühlst, alleine auf Gefahr zu stoßen. Ich möchte dich darauf vorbereiten, verstehst du mich? Ich werde dir schreiben, okay?” Ace betrachtete sie abschätzend. Sein erwartungsvoll Blick ruhte auf ihr und sie konnte nichts anderes als ihm zuzunicken. “Nun denn, es wird Zeit”, erklärte Ace und erhob sich, wobei sie automatisch mit hochgezogen wurde. Hisoka stand unschlüssig neben ihn und ihre Hände verkrampften sich. War es wirklich schon an der Zeit? Sie wollte nicht, dass er ging. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 9: Es ist Zeit ---------------------- ~ Es ist Zeit ~ “Aber du wirst mich doch besuchen kommen, oder?”, fragte sie vorsichtig. Er grinste sie an und streicht ihr wieder über den Kopf. “Natürlich werde ich dass, wenn es mir möglich ist. Doch verspreche mir eins, verlasse dieses Schiff nicht ohne Anweisung von Shanks und geh auch nicht ohne mich zu Whitebeard, verstanden? Nicht bevor du dich im Stande fühlst, alleine auf Gefahr zu stoßen. Ich möchte dich darauf vorbereiten, verstehst du mich? Ich werde dir schreiben, okay?” Ace betrachtete sie abschätzend. Sein erwartungsvoll Blick ruhte auf ihr und sie konnte nichts anderes als ihm zuzunicken. “Nun denn, es wird Zeit”, erklärte Ace und erhob sich, wobei sie automatisch mit hochgezogen wurde. Hisoka stand unschlüssig neben ihn und ihre Hände verkrampften sich. War es wirklich schon an der Zeit? Sie wollte nicht, dass er ging. Da hatten sie sich endlich versöhnt und dann wollte er schon wieder gehen. Sie hielt sein Handgelenk vorsichtig fest, als er gerade im Stande war, Richtung Tür zu gehen. Er drehte sich um und sah sie fragend an. Hisoka blickte ihn verlegen an und sah dann auf ihre Hand, die seine festhielt. “Magst du heute Abend nicht bei mir bleiben?”, fragte sie Vorsichtig. Sie war sich selber nicht sicher. Aber irgendwie sollte sie sich noch nicht von ihm trennen. Eben war es so schön gewesen, ihm zuzuhören, nah bei ihm zu sein. Das Summen ihres Körpers, dass klopfen ihres Herzens. “Nein, dass geht leider nicht”, erklärte er und sie hörte, leichte Enttäuschung aus seiner Stimme. Traurig sah sie zu seinen Füßen. Hisoka traute sich nicht, ihn erneut anzusehen. Sie wollte doch nur diesen Abend mit ihm verbringen, wieso lehnte er ab. Wollte er so schnell von ihr weg? Ein Knoten schien sich in ihrem Magen zu bilden. “Ich könnte für nichts garantieren, wenn ich heute Abend bleiben würde”, meinte er plötzlich schelmisch grinsen und fuhr sich fahrig durch die Haare. Hisoka blinzelte und spürte Hitze in sich aufsteigen. Der Knoten verschwand so schnell, wie er gegangen war und hinterließ ein Gefühl von kleinen Schmetterlingen. “Wie meinst du das?”, fragte sie vorsichtig und betrachtete ihn fragend. Ihr Herz klopfte laut in ihrer Brust. “Nun ja”, er suchte nach Worten und jetzt war er es, der sie nicht ansehen konnte und ein roter Schimmer breitete sich auf seinem Gesicht aus, was ihr nicht zu entgehen schien, denn sie grinste. “Mir macht das nicht aus, ich würde mich freuen, wenn du heute Abend bei mir bleiben würdest”, erklärte sie und erblickte ein kurzes Aufblitzen in seinen Augen. Verwundert betrachtete er sie. Meinte sie das Ernst, was sie ihm hier gerade anbot? Manchmal glaubte er, sie war nicht ganz bei sinnen und schüttelte verständnislos den Kopf. Er würde ihr wohl eine kleine Lektion erteilen müssen, damit ihr klar wurde, was sie da gerade von sich gab. Seine Lippen umspielte ein breites Grinsen und im nächsten Moment hatte er sie aufs Bett geworfen und sich über die gebeugt. Ihr Herz raste und sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet. “Du willst also, dass ich heute Abend bei dir bleibe, ach ja?”, hakte er noch einmal nach und sah sie ernst an. Sein Gesicht kam den ihren Näher und sie begann vor Aufregung zu zittern. Jetzt plötzlich, war es ihr unangenehm, wo er so über sie herfiel. Das hatte sie sich jetzt ganz anders vorgestellt. Nicht dass er so über sie herfiel, wollte er sie provozieren? Sie nickte zögerlich auf seine gestellte Frage und erntete ein noch breiteres Grinsen, was ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen lies. Was wollte er damit bezwecken? “Weißt du was du da gerade sagst? Du fragst mich allen ernstes ob ich dich Flach legen soll?”, seine direkte Aussage, fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht. Sie glühte vor Hitze und Scham. “So… so hab ich dass doch gar nicht gemeint”, versuchte sie sich zu rechtfertigen. Es war ihr unangenehm, dass er dass so abfällig herüber brachte. Zweifelte er an ihren Gefühlen und dass sie es ernst gemeint hatte? Glaubte er etwa, es fiele ihr leicht, ihm solch ein Angebot zu unterbreiten? Was hatte sie sich erhofft, dass sie eng umschlungen, die ganze Nacht beieinander verbrachten? Ja, dass tat sie und wenn sich dabei mehr entwickeln würde, war sie nicht abgeneigt. Doch mit seiner Art, machte er ihr ein klein wenig Angst. Er lachte und sein Atem kitzelte ihrem Hals, sie zitterte, als seine Lippen kurz über ihrer Haut verweilten. Sie hatte ihre Augen zusammen gekniffen und erschrocken den Atem angehalten, doch nichts passierte. Ihr Herz klopfte wie wild und das Blut hämmerte in ihren Kopf. Einerseits war dort Angst, doch andererseits erkannte sie verstört, dass ihr Körper regelrecht darauf gierte. Doch sein Atem entfernte sich und so auch das Gewicht von ihm auf dem Bett. Sie öffnete verwundert die Augen und spürte eine tiefe Enttäuschung, die sie nicht ignorieren konnte. Ihr verräterischer Körper hatte darauf gehofft, dass er es sich nicht nehmen lassen würde. Doch das konnte und wollte sie sich nicht eingestehen. Er hielt ihr lächelnd eine Hand hin und als sie sie annahm, zog er sie hoch. Der Schwung war so kräftig, dass sie förmlich gegen seine Brust geworfen wurde und er seine Arme fest um sie schlang und sie an sich drückte. Er atmete tief ihren Geruch ein, um ihn sich einzuprägen. Ihr Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb. Sofort waren die Schmetterlinge wieder unterwegs. Sie verweilten einen endlos scheinenden Augenblick in dieser Haltung und Hisoka wollte sich gar nicht mehr lösen. Ace drückte sie leicht von sich. Doch bevor sie enttäuscht sein konnte, spürte sie seine Lippen auf den ihren. In diesem winzigen Augenblick verspürte sie so viele verschiedene Gefühle, die ihr kleines Herz nicht aushalten konnte, dass sie das Gefühl bekam, es würde gleich aus der Brust springen. Sofort reagierte ihr Körper und sie spürte ein pulsieren in der Leistengegend, was sie nicht zuordnen konnte. Es war nicht unangenehm, aber ihr ganzer Körper schrie nach mehr. Es war nur ein flüchtiger Augenblick und sie bekam nicht einmal die Möglichkeit den Kuss zu erwidern, da hatte er sich bereits von ihr gelöst. Als sie die Augen aufschlug, sah sie nur noch wie die Tür ins Schloss glitt und er bereits den Raum verlassen hatte. Langsam glitten ihre Finger zu ihren Lippen und sah diesen Moment noch einmal vor ihren geistigen Auge. Ihr ganzer Körper schrie vor verlangen und wollte mehr. Mehr von diesem Moment und darüber hinaus. Doch da war noch ein anderes Gefühl, dass eine Leere in ihr hinterließ, als er eben gegangen war, ohne etwas zu sagen. Das konnte und wollte sie so nicht akzeptieren. Sie stürmte aus der Tür, den Korridor entlang und sah, wie jemand durch die Deckentür verschwand. Sie lief zur Treppe, kletterte die Stufen hinauf und stemmte sich regelrecht gegen die Deckentür, die war so viel schwerer, als sie erwartet hatte. Mit aller Kraft schaffte sie es, die Tür soweit anzuheben, dass sie hindurch schlüpfen konnte und lies sie dann einfach zuknallen. Erst war sie geblendet vom Tageslicht und stolperte über irgendwas auf dem Deck. Es dauerte einen Augenblick bis sie sich an die Helligkeit des Tages gewöhnt hatte und schaute sich um. Überall standen und saßen lauter Piraten herum. Die sie fixierten. Manche argwöhnisch, manche belustigt. Es war ihr etwas unangenehm und doch sah sie sich weiter nach ihm um. “Kleine, er ist nach da gegangen”, machte ein etwas dickerer Mann, der gerade beim essen war, auf sich aufmerksam und zeigte mit seinem Daumen, auf die rechte Seite des Decks. Sie nickte ihm zu und rannte in die Richtung in die er gezeigt hatte. Sie warf sich förmlich über die Reling, wobei sie Ace tatsächlich dort unten Entdeckte. “Ace, hau doch nicht ab”, rief sie ihm zu und bei dem Versuch, sich abzustützen, überflog sie die Reling und stürzte wieder hinab Richtung Meer. Sie kniff die Augen zusammen, erwartete den Aufprall, doch sie landete etwas hart, aber weich, in zwei Armen. Erschrocken riss sie ihre Augen auf und sah, wie Ace, vollkommen außer Atem da stand und sie festhielt. Irgendwie hatte er es geschafft, sie gerade noch aufzufangen. Überglücklich lang sie ihre Arme um seinen Hals. “Bist du noch zu retten? Beinahe wärst du wieder abgestürzt”, brüllte er sie erschrocken an, war ihm doch eben fasst das Herz stehen geblieben, als er sah, wie tollpatschig sie sich im Eifer des Gefechts, über die Reling warf. Es war sicherlich nicht ihre Absicht gewesen und sie selber schien die Gefahr eben gar nicht richtig wahrgenommen zu haben. Doch die Erleichterung, Ace eingeholt zu haben überwog alles. “Sei bitte nicht sauer”, meinte sie, löste sich etwas und warf ihm einen treudoofen Blick zu. Ace sah verlegen weg, diesen Blick konnte er nicht widerstehen. Auf einmal bekam er das Bedürfnis, jetzt wieder mit ihr in der Kajüte zu sein und dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte. Doch er musste sich zusammen reißen. “Hey Hisoka, alles okay? Dass war ja mal ein gelungener Abgang”, lachte Shanks der sich etwas über die Reling zu ihnen hinunter beugte. In Wirklichkeit hatte auch er eben ein Mordsschreck gekriegt, als sie einen Abgang hinlegte. Jetzt wusste er, dass er noch besser auf die Achten musste. “Ich muss jetzt aber wirklich los”, erklärte Ace nachdrücklich, der sich in diesem Moment eigentlich auch lieber um sie gekümmert hätte, doch die Zeit drängte und umso länger er blieb, umso schwerer wurde der Abschied. Am liebsten hätte er sie gar nicht mehr aus den Armen gelassen. Sein Beschützerinstinkt hatte sich eben wieder bemerkbar gemacht, als er gesehen hatte, wie sie sich unbewusst in Gefahr begab. Hisoka betrachtete ihn enttäuscht. Eine Holztreppe wurde zu ihnen hinunter gelassen und Hisoka wusste, dass sie hinauf klettern musste. Doch bevor sie dies tat, drückte sie ihn ihrerseits einen Kuss auf die Lippen und erntete ein anerkennendes Pfeifen von der Reling und Gelächter, von mehren Piraten, die neben Shanks an der Reling standen. “Shanks behalte sie ja ihm Auge, ich glaub die wird noch einiges an Schusseligkeit an den Tag legen”, erklärte Ace lachend und überspielte den peinlichen Moment, sich ertappt zu fühlen. Er lies sein Feuer auflodern. “Du bist gemein Ace”, rief sie entrüstet zu ihm hinunter und steckte ihm die Zunge raus, konnte sich aber ein Grinsen nicht entgehen lassen, was er erwiderte. Ace verabschiedete sich winkend von der Crew und Shanks und fuhr davon. Hisoka sah ihm noch sehnsüchtig nach und am liebsten wäre sie ihm gleich gefolgt. Den ihr Herz schrie nach ihm. Sie starrte eine ganze Weile gebannt aufs Meer hinauf. Auch dann noch, als er schon lange nicht mehr zu sehen war, hoffte sie dennoch ihn erblicken zu können und hegte den innigsten Wunsch, dass er es sich anders überlegt hatte und zu ihr zurück kam. Sie belächelte ihre eigene Naivität und ihr verräterisches Herz. Sie lauschte dem Rauschen des Wassers und vergaß alles um sich herum, nur der Blick gedankenverloren aufs Meer gerichtet. Die Dämmerung brach herein. “Hey Shanks, die Kleine scheint im stehen eingeschlafen zu sein”, machte ihn einer seiner Männer aufmerksam und nickte in ihre Richtung. Der Rothaarige sah hinüber und belächelte den Anblick. “Ich mach das schon…”, erklärte Shanks grinsend. Als er neben ihr stand und sie betrachtete, war sie wirklich beim schlafen. Sie hatten ihren Kopf, auf ihre Arme gebettet und ihr Blick war immer noch zum Horizont gerichtet und doch hörte er ihren gleichmäßiges Atmen. Irgendwie kam ihm das irgendwoher bekannt vor. Er rüttelte sie leicht an der Schulter, doch sie regte sich nicht. Schmunzelnd hob er sie mit seinem Arm über die Schulter und trug sie unter Deck. “Hey Boss, denk dran”, meinte Lucky Lou grinsend und biss Herzhaft von seinem Fleisch ab. “Für wenn hältst du mich?”, entgegnete der Angesprochene gespielt empört und erntete ein herzhaftes Lachen seiner Crew. Diese war seit Ace Abfahrt am ausgelassenen Feiern an Deck. “Er hält dich für einen Casanova, mehr nicht”, lies Yasopp die Bemerkung fallen und grinste breit. Ein Mann mit kurzen grauen Haaren und einer Narbe an der linken Schläfe, folgte seinem Kapitän hinunter vom Deck. “Meinst du, dass war die richtige Entscheidung?”, fragte er nach, als sie zur Falltür zum zweiten Untergeschoss kamen. “Das wird die Zeit uns zeigen”, meinte Shanks nur dazu. Er wusste es selber nicht. Aber warum sollte er einem Freund, eine Bitte abschlagen? Ben öffnete die Tür im Boden und Shanks ging hinunter gefolgt von seinem Vize. Dieser öffnete dann auch die Tür zum Zimmer, in dem sie vorher schon gelegen hatte. Der Rothaarige trat ein und bemerkte das unschlüssige verhalten des Anderen. “Ich schaff das auch alleine, du kannst wieder gehen, wenn du willst Ben”, meinte Shanks und beobachtete Ben, der ihm noch einen mahnenden Blick zuwarf und dann die Tür hinter sich schloss. Seine Schritte entfernten sich. Shanks ging zum Bett hinüber und legte sie hinein. Er deckte sie zu und setzte sich dann auf einen Stuhl. Es schien nicht lange zu dauern, als sie sich regte und ihre Augen öffnete. Herzhaft streckend gähnte sie hinter vorgehaltener hand und rieb sich verschlafen die Augen. “Wie niedlich...”, hörte sie eine ihr bekannte Stimme. Erschrocken sprang sie förmlich aus dem Bett an die Gegenüberliegende Wand, so weit weg wie möglich. Ihr Herz raste. Sie erblickte den grinsenden Rothaarigen auf dem Stuhl sitzen. Langsam beruhigte sie sich wieder und schlich ganz vorsichtig zu ihrem Bett zurück und versteckte sich unter der Decke. Nur ihr Kopf sah noch heraus und ihr argwöhnischer Blick heftete fragend auf ihm. Sie erinnerte sich an ihn und sie verspürte ihm gegenüber auch keine Angst. Warum das so war, wusste sie nicht genau, aber vielleicht an seinem Verhalten. Er sah gar nicht so bedrohlich aus und dennoch spürte sie etwas seltsames an ihm. Sie sah sich um, sie war wieder in dem Zimmer, wo sie auch zuvor schon einmal aufgewacht war. “Also ich hab mich noch gar nicht vorgestellt, wie unhöflich von mir”, hörte sie ihn plötzlich auf atmen und lachen in einem Zug. Damit hatte sie jetzt irgendwie gar nicht gerechnet, er wusste doch, dass sie seinen Namen bereits vernommen hatte. “Ich heiße Shanks und wie ist dein werter Name?”, fragte er lächelnd. Mit seinem ständigen lächeln, verwischte er ihr Bild auf bösartige Piraten, hatte sie sich etwa getäuscht, gab es doch eher freundlich wirkende, als bösartige? Sie wusste es nicht einzuschätzen. “Hisoka, mein Name ist Hisoka”, antwortete sie nun etwas schüchtern. Irgendwie empfand sie ihn als Merkwürdig und schwer einzuschätzen. Wahr er so freundlich wie er tat oder war das eine Fassade? “Tja, so wie es wohl aussieht, wirst du wohl ein bisschen unsere Gesellschaft teilen, in nächster Zeit”, grinste er schadenfroh. Der Gedanke gefiel ihm und ihr entsetztes Gesicht brachte ihn abermals zum lachen. Als sie nicht antwortete, fügte er hinzu: “Ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen, bist ja doch ganz Niedlich. Ich hoffe du wirst dich auf meinem Schiff wohl fühlen”, meinte er und beäugte sie, wartend auf eine Reaktion. Sie überlegte, ob er dass jetzt wirklich so meinte, wie er es gesagt hatte, irgendwie war sie noch immer verunsichert, bei seinem Verhalten und dennoch war Ace ihr gegenüber genauso freundlich gewesen. Und jetzt, wo sie sich mit ihm ausgesprochen hatte, wusste sie auch, dass er immer von der Wahrheit gesprochen hatte. Auch wenn sie nicht gerade begeistert war, einfach hier her abgeschoben zu werden, merkte sie, dass sie sich trotzdem irgendwie wohl fühlte. Besonders Shanks, der ihr anscheinend so viel Aufmerksamkeit schenkte, ob es nur daran lag, dass er die Bitte die Ace ihm unterbreitete hatte, zu erfüllen, oder ob er es wirklich so meinte. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als er lauthals lachen musste. Sie sah ihn geschockt an, was hatte sie nun schon wieder getan. “Was lachst du denn ständig?”, fragte sie entrüstet. “Na deine Grimassen, die du eben gezogen hast, als du so in Gedanken vertiefst war, einfach herrlich”, raunte er nach Luft schnappend. So viel gelacht hatte er in der ganzen letzten Woche nicht mehr. Sie sah verlegen weg, dass selbe hatte auch Ace zu ihr gesagt. Jetzt wo sie sich Ace grinsend vorstellte, wurde sie deprimiert. Sie verstand ja, weshalb sie hier bleiben sollte und dennoch wollte sie lieber jetzt bei ihm sein. Sie vermisste ihn, obwohl er gerade einmal ein paar Stunden weg war. “Zieh nicht so ein Gesicht, Ace kommt ja bestimmt bald wieder”, meinte Shanks aufmunternd und erntete einen fragenden Blick. Sie fragte sich selbst, ob sie irgendwas gesagt hatte, oder ob dieser Mann Gedanken lesen konnte. Woher konnte er dass jetzt erahnen, sie hatte doch nichts erwähnt. “Guck doch nicht so, ich hab doch dein Aufleben gesehen, als Ace abgeflogen ist und dein verliebtes Verhalten…”, er kicherte ja fast wie ein Mädchen, bei den Worten, wie Hisoka feststellte. Bei seinen Worten lief sie knall rot an und rümpfte die Nase “Gar nicht wahr”, schmollte sie verlegen. Es war ihr unangenehm, dass zuzugeben, aber Recht hatte er. Sie kannte Ace erst seit kurzem, doch er hatte etwas in ihr entfacht, was sie erst nicht so richtig verstanden hatte. Auch jetzt wünschte sie sich nichts sehnlicher, als an seiner Seite zu sein und wenn sie ganz ehrlich zu sich war, wollte sie auch gerne, dass er da weitermachte, wo er vorhin aufgehört hatte. “Wie dem auch sei, ich heiße dich jetzt noch einmal Willkommen auf meinem Schiff. Ich hoffe es wird dir hier nicht zu ungemütlich, aber die Jungs sind alle vollkommen in Ordnung, also kein Grund zur Panik. Wenn du irgendetwas brauchst, Hilfe oder Fragen hat, kannst du dich ruhig an mich oder einen der Anderen wenden“, erklärte er und sie nickte zögerlich. “Ähm Shanks ich hab da mal so eine Frage, habt ihr auch Frauen an Bord?”, wollte sie vorsichtig in Erfahrung bringen. Er schien einen Augenblick über ihre Frage nachzudenken. “Ja haben wir”, grinste er und ging Richtung Tür. Sie sah ihn erwartungsvoll an. “Nun ja, sie ist heute mit Ace eingetroffen”, lachte er, öffnete die Tür und bevor er verschwand, fügte er noch hinzu: “Ich wünsche dir noch eine Angenehme gute Nacht.” Dann schloss sich die Tür und Hisoka starrte das Holz an. Vernahm seine sich entfernenden Schritte. Ihr Kopf ratterte. Als es bei ihr Klick machte, schmollte sie, denn sie fühlte sich gerade etwas verarscht. Aber dann wurde ihr etwas mulmig, dass sie anscheinend, die einzige Frau hier auf dem Schiff war. In ihr stieg Hitze auf und sie warf sich die Decke über den Kopf und machte sich ganz Klein. Ihre Angst überkam sie wieder. Sie war ganz alleine hier, auch wenn Shanks nett war, so mussten es die Anderen nicht sein. Die Erinnerungen an die Bewohner aus ihrer Stadt, die sie so abfällig behandelt hatten, kamen wieder hoch. Zwar wollte sie hoffen, dass sich dass endlich gelegt hatte und nicht mehr passieren konnte, aber irgendwie konnte sie sich nicht beruhigen. Was sollte sie jetzt tun. Abwarten und Däumchen drehen? Dann kamen ihr Ace Worte wieder in den Sinn, was sie irgendwie von ihrer Angst befreite und sie sich wieder entspannen konnte. Er würde wieder kommen und sie abholen, aber dennoch sagte er, wenn sie es gelernt hatte. Ja, aber was meinte er? Was gelernt? Genau konnte sie sich gerade nicht erinnern und so grübelte sie. Dann plötzlich viel es ihr wie schuppen von den Augen, sie sprang aus dem Bett, riss die Tür des Zimmers auf und stürmte den Korridor entlang. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 10: Entschlossenheit ---------------------------- ~ Entschlossenheit ~ Was sollte sie jetzt tun. Abwarten und Däumchen drehen? Dann kamen ihr Ace Worte wieder in den Sinn, was sie irgendwie von ihrer Angst befreite und sie sich wieder entspannen konnte. Er würde wieder kommen und sie abholen, aber dennoch sagte er, wenn sie es gelernt hatte. Ja, aber was meinte er? Was gelernt? Genau konnte sie sich gerade nicht erinnern und so grübelte sie. Dann plötzlich viel es ihr wie Schuppen von den Augen, sie sprang aus dem Bett, riss die Tür des Zimmers auf und stürmte den Korridor entlang. Die Treppe hinauf, sprang förmlich gegen die Tür über ihren Kopf, die aber diesmal leichter als gedacht… ahhh zu leicht. Die Tür lies nach und sie fiel förmlich nach oben. Sie wurde etwas grob am Arm festgehalten und somit vom Aufprall auf den Holzboden bewahrt. Er half ihr sich wieder aufzurichten und lies sie dann los. Mit großen Schritten, ging er an ihr vorbei auf die Treppe zu. Hisoka drehte sich schwungvoll zu ihm um, sie wollte sich noch bedanken. Bei der Drehung aber stolperte sie, stieß gegen ihn und riss ihn die Treppe mit runter. Zwei kräftige Arme umfassten sie und schützen sie vor dem Aufprall. Erschrocken hatte sie die Augen zusammen gekniffen, als sich alles um sie herum drehte und weich aufkam. Ihr Herz raste vor Schreck in ihrer Brust und sie brauchte einen Moment um sich wieder zu fassen. Ein warmer Körper unter sich, kräftige Arme die sie immer noch umschlungen festhielten. Langsam löste sich die kräftigen Arme und sie spürte wie sein Brustkorb sich hob und senkte. „Komm hoch da“, dran ein barscher Tonfall an ihr Ohr und sie riss erschrocken die Augen auf. Sie starrte in zwei graue Augen, die sie eindringlich musterten. Erst jetzt wurde ihr klar, in welcher Position sie sich befand und sprang rasch von ihm runter. Ihr Herz hämmerte lautstark gegen den Brustkorb. Seine Augen ruhten noch auf ihr, als er sich erhob und sie eindringlich musterte. Sein grimmiger Ausdruck, machte ihr Angst. Er hatte graue Haare, die nach hinten gekämmt waren und eine Narbe an der linken Schläfe. Sein abschätzender Blick, wie sie vor ihm am Boden kauerte, machte ihr immer noch Angst und ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. „Hast du dir wehgetan?”, wollte er kühl wissen. Bei seiner tiefen und kalten Stimme zuckte sie regelrecht zusammen. Er machte ihr Angst. Sie schüttelte wie wild den Kopf und verbeugte sich dann ehrfürchtig. “Tut mir wirklich leid”, jammerte sie, fast den Tränen nah. Dieser Moment, dieser Augenblick, dieser Mann. Alles kam irgendwie wieder hoch. Er erinnerte sie an Taycon, ihren Peiniger und an seine Brutalität, wenn sie einen Fehler gemachte hatte. “Pass dass nächste Mal besser auf, sonst verletzt du dich”, hörte sie seine Stimme. Auch wenn seine Worte keiner Anklage gleichkamen, fühlte es sich wie einen Schlag in den Magen an. Sie nickte und spürte, wie Tränen über ihre Wangen liefen. Ohne darüber nachzudenken, sprang sie auf und lief die Treppe hinauf, stemmte sich mit all ihrer Kraft gegen die Deckentür, was ihr mühselig erschien, aber sie schaffte es. Ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen, lief sie abermals den Korridor entlang, zur zweiten Treppe, die an Deck führte. Diesmal begrüßte sie nicht sie Sonne sondern der Mond und der atemberaubende Sternenhimmel. Doch die Panik, die ihren Körper ergriffen hatte, wollte nicht verschwinden. Weit und breit war niemand zu sehen, dennoch lies das Gefühl nicht los, was sie zu erdrücken schien. Der Schleier aus Tränen vernebelte ihre Sicht, dass Knarren des Holzes unter ihren Füßen und die Stille der Nacht, machten es ihr nicht leichter. Ihre Füße trugen Sie zum Heck des Schiffes und sie blieb nicht stehen, hatte das Gefühl verfolgt zu werden und wollte einfach nur das Meer sehen. Diese tosende Naturgewalt, die in ihr die größten Ängste auslösten und die jetzigen vielleicht überspielen könnte. Sie warf sie halb über die Reling, um das Meer und die Wellen, die an den Bug schlugen, sehen zu können. Der Geruch des Salzes, war wie Balsam. Ihre Füße berührten den Boden nicht mehr und sie wusste, dass bei einer größeren Welle und dem Schaukeln des Schiffes, nichts sie festhalten konnte. Doch in diesem Moment verflog die Panik auf den Mann mit den grauen Haaren und wich dem Schlund des tiefschwarzen Meeres, was sie zu gerne verschlucken würde. Sie wusste nicht welche Angst im Moment überwog, aber eine ungeheure Ruhe hatte sich in ihren Inneren gebildet. Ihr war alles egal in diesem einen Augenblick, wo die Last von ihr abfiel, die sie nicht hinaus schreien konnte und sie zu erdrücken schien. Sie wollte loslassen. Alle Ängste sollten mit ihr über Bord gehen, doch ihr Herz verkrampfte sich bei der Erinnerung an Ace, der ihr einziger Strohhalm war. Sie wollte ihn doch wieder sehen, da konnte sie sich doch nicht dem Meer hingeben und dennoch lag das Meer so verlockend vor ihr und schien so regelrecht zu rufen. Die Augen geschlossen, überließ sie sich dem Schicksal, was für sie entscheiden sollte. Dann spürte sie, dass Ruckeln des Schiffes, als eine Welle gegen den Bug knallte und wie sie die Balance verlor und Richtung mehr Kippte. In diesem einen Augenblick, schrie ihr Herz, als das Meer die Finger nach ihr ausstreckte und sie keine Möglichkeit hatte, sich festzuhalten. Hatte das Schicksal doch für ihren Tod gestimmt? Doch Ace vor ihren Augen, mit diesem traurigen Blick, versetzte ihr einen Stich. Sie durfte jetzt nicht aufgeben. Dann spürte sie einen kräftigen Rruck an ihrem Handgelenk, der sie eisern festhielt und sie brutal wieder zurück über die Reling zog. Sie landete mit einem lauten Knall rücklings auf dem Deck und der Aufschlag hatte ihr die Luft aus den Lungen gepresst. Es tat weh, aber der Schmerz war eine willkommene Abwechslung, zu der Panik die ihren Körper gelähmt hatte. Hisoka schnappte nach Luft und drehte sich auf die Seite, um den schmerzenden Rücken zu entlasten. Ihr Puls raste und das Adrenalin rauschte durch ihren Körper. “Bist du den von allen guten Geistern verlassen worden? Du wärst beinahe gestürzt, ist dir dein Leben den gar nichts wert?”, es war die gleiche Stimme, es war der gleiche Ruf, die gleiche Angst, die in ihr Aufkeimte. Sie weinte. Ausgerechnet er kam ihr zu Hilfe, obwohl sie extra vor ihm geflüchtet war. Seine Stimme entfachte erneut die Panik in ihr. “Geh weg, geh doch einfach weg”, schrie sie ihn an und fuchtelte wie wild mit ihrem Arm durch die Luft. Die kauerte sich auf dem Boden zusammen und konnte nicht zu ihm aufsehen. Immer wieder sah ihren Peiniger vor sich. “Was ist passiert?” Sie vernahm die aufgebrachte Stimme von Shanks, der gerade zum Heck hinauf kam. Hisoka war nicht im Stande zu antworten, sie kauerte nur am Boden und weinte bittere Tränen der Angst. Shanks warf einen besorgten Blick auf sie und sah dann wieder fragend zu seinem Vize, der nur die Schultern zuckte. “Sie hatte sich eben unter Deck schon so eigenartig Benommen, da war ich hinter her und hab sie gerade noch davon abgehalten, ins Meer zu stürzen”, erklärte dieser und betrachtete sie ebenfalls. Er konnte sich ihre Verhaltensweise nicht erklären. Wieso hatte sie so viel Angst vor ihm. Er gab zu, nicht so ein freundliches Lachen wie Shanks zu haben, aber wirklich böse wirkte er auch nicht. Schuldbewusst kratzte er sich am Kopf. “Hab ihr irgendwie Angst eingejagt, warum kann ich nicht beurteilen.” Shanks nickte ihm freundlich zu. “Sie hat sich bestimmt an etwas in dir erinnert, kein Grund zur Panik, danke für deine schnelle Reaktion”, meinte Shanks locker und klopfte seinen Vizen auf die Schulter. Dieser sah ihn dankend an. Der rothaarige wusste, dass dieser sich Vorwürfe gemacht hatte, besonders wenn sie gestützt wäre. Er Grauhaarige schritt an ihnen Vorbei und verschwand in der Dunkelheit. Shanks setzte sich neben sie aufs Deck und betrachtete den Sternenhimmel. Er wollte sie jetzt nicht danach fragen, was eben gewesen war. Irgendwie konnte er es sich schon denken. Ace hatte ihm von ihrem Leben auf der Insel erzählt und dass sie da nicht die beste Erfahrung mit Männern gemacht hatte, aber dass sie ihre Angst auf seine Männer ausbreiten konnte, daran hatte er nicht gedacht. Sie tat ihm leid, er wollte sie nicht so sehen. Doch er war sich nicht sicher, was er sagen sollte. “Wovor hast du solche Angst?”, fragte er nach einer Weile des Schweigens und betrachtete den klaren Sternenhimmel. Er hörte sie schniefen, sie schien sich zu bemühen, ihm eine Antwort zu geben. Er legte behutsam seine Hand auf ihren Kopf und wie er überrascht feststellte, beruhigte sie das. Sie war eben doch noch ein Kind. “Ich habe eben meinen Peiniger gesehen…..”, wisperte sie und versuchte ihre Tränen weg zu wischen. Es war ihr unangenehm. Langsam konnte sie sich wieder fassen und setzte sich neben ihn. “Du hast ihn wohl in meinem Vize wieder erkannt, aber wenn du ihn erst einmal besser kennen lernst, wirst du sehen, dass er nicht so ist. Er ist ein herzensguter Mensch”, versicherte Shanks und sie nickte beruhigt. “Ist das nicht eine wunderbar klare Nacht?”, lenkte Shanks das Thema langsam in eine andere Richtung und sie wahr ihm dankbar dafür, nicht nachzuforschen. Den Kopf auf den Knie aufgestützt, beobachtete sie den Rothaarigen von der Seite und stellte fest, dass er sie irgendwie faszinierte. “Ja, das stimmt”, antwortete sie ihm und sie sahen sich dabei tief in die Augen. Es dauerte wohl eine gefühlte Ewigkeit, wie sie ihn regelrecht anstarrte und als dann sein Mundwinkel zu zucken begann, wurde ihr schlagartig klar, was sie da tat und wandte den Blick verlegen ab. Seine Augen schienen so eine endlose Tiefe zu besitzen, dass sie sich darin verlieren konnte. Er musste lächeln. Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander und Hisoka war schon wieder in ihrer Gedankenwelt eingetaucht. Als ihr wieder einfiel, weshalb sie überhaupt ihr Zimmer verlassen hatte. “Shanks, ich hab eine Bitte an dich”, durchbrach sie die Stille. Er sah sie nicht an und doch konnte er das Glänzen von Entschlossenheit in ihren Augen strahlen sehen. “Na? Erzähl”, antworte er und sah sie nun gespannt an. Hisoka betrachtete ihn mit einer Entschlossenheit, die er bewunderte und ihn an jemanden erinnerte. Ihm kamen die Worte des kleinen Jungen wieder in den Sinn. °Ich werde Piratenkönig, dass wirst du schon sehen.° Er musste bei der Erinnerung lächeln. Sie war leicht verwirrt, doch setzte sie ihre Bitte fort: “Bitte trainiere mich”. Er sah sie verwundert an, doch noch immer war diese Entschlossenheit zu sehen. “Wieso?”, wollte er von ihr wissen. “Weil ich es Ace versprochen habe. Ich will stark werden, ich möchte mir einen Namen machen und ich möchte die Kraft haben, die Menschen die ich gerne habe zu beschützen”, sagte sie entschlossen und er nickte wissend. “Nun gut”, meinte er nach einer längeren Denkpause,” Ich werde dir zeigen, was überleben heißt.” Shanks warf ihr einen ernsten Blick zu, doch sie lies sich nicht einschüchtern. “Danke Shanks”, brachte sie zum Ausdruck, wie viel es ihr bedeutete. Wieder nickte er nur. “Aber du wirst nicht nur von mir allein lernen, sondern von allen hier anwesenden. Du wirst lernen, was es heißt eine eigene Persönlichkeit zu sein. Ich werde dir nur dass beibringen, wo du Talent für hast. Alles Andere wäre Zeitverschwendung”, fügte er hinzu und sie nickte. Wieder trat eine etwas längere Pause ein. “Dazu müsstest du mir sagen was du kannst”, wollte er nun wissen und eine bedrückende Stille legte sich über Beide. Ihr Blick konnte seinem nicht mehr standhalten und sie sah auf den Boden. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Er war gerade genauso verunsichert, wie sie. Was sollte plötzlich diese Stimmungsschwankung. Traute sie sich den selber nichts zu? “Ich kann nicht viel… gerade mal klauen und spionieren…”, murmelte sie verlegen, von den ernüchternden Kenntnissen die sie besaß. Es war ihr unangenehm. Shanks verstand ihre Lage, sie konnte aus diesen Fähigkeiten nicht das Nützlichste sehen und er würde dass schon irgendwie hinbekommen. “Morgen werden wir heraus finden, was du kannst und was nicht. Dafür musst du bereit sein, zu Kämpfen, zu verletzen und keine Angst vor eigenen Verletzungen zu haben. Du musst mit allem Rechnen, ist das für dich soweit klar?”, fragte er scharf. Denn er bemerkte ihre Unsicherheit. Sie nickte zögerlich. Der Rothaarige erhob sich und ihr Blick folgte ihm verwundert. “Und du musst dich selber davon Überzeugen, geh in dich und versuch heraus zu finden, was du kannst und trainiere auch für dich selber”, erklärte er. “Geh nun schlafen und denk drüber nach. Wenn du es wirklich willst, etwas zu lernen, dann musst du auch mit den Konsequenzen leben. Wenn du dir sicher bist, komm morgen vor Sonnenaufgang aufs Deck und zeig deine Entschlossenheit oder bleib unter Deck und lass es lieber. Ich sehe es als Mut, wenn du der Gefahr ins Auge siehst, aber nicht als Feigheit, wenn du es nicht tun möchtest. Du musst das selber für dich entscheiden.“ Shanks schenkte ihr noch ein aufmunterndes lächeln und verschwand dann ebenfalls in der Dunkelheit. Hisoka blieb sitzen und dachte über alles in Ruhe nach. Sie spürte die Angst in ihr aufkeimen, sie wollte doch nicht mehr verletzt werden, aber wiederum wollte sie sich auch selber verteidigen können. Sie sah auf ihre Hände, die zitterten. Sie wusste, dass sie sehr unentschlossen war und wenn sie jetzt ins Bett ginge, wäre sie morgen total unausgeschlafen und unmotiviert. So entschloss sie sich, die Nacht über aufzubleiben und schon selber mit ihrem Training anzufangen. Sie wusste zwar nicht recht wie, aber sie wusste, dass sie ihre Geschicklichkeit und Wenigkeit verbessern musste. Sie schaute sich suchend um und entdeckte ein Seil. Ein Geistesblitz lies sie aufhorchen, dass war die Idee. Sie band sich das Seil um ihre Taille und das andere Ende fest um einen Masten. Dann kletterte sie wagemutig auf die schmale Reling und versuchte dort Halt zu finden. Bei diesem Seegang schaukelte das ganze Schiff gewaltig. Hisokas ganzer Körper zitterte vor Anspannung und es fiel ihr schwer die Balance zu halten. Immer wieder rutschte sie leicht aus und klammerte sich an der Reling fest, nur um erneut wieder aufzustehen und weiter zu gehen. Mit jedem zittrigen Schritt, perlte ihr Schweiß von der Stirn. Beim Versuch, der nächsten Welle entgegen zu wirken, rutschte sie erneut aus und stürzte hinab. Sie hatte sich nicht mehr festhalten können Das Seil schnürte sich fest um ihren Bauch und klemmte ihr die Luft ab und schleuderte sie gegen den Bug. Sie verkniff sich den Aufschrei und de Sterne tanzten vor ihren Augen. So hing sie, gegen das Schiff schlagend und weinte. Zum ersten Mal, fügte sie sich freiwillig Schmerzen zu, dabei wollte sie das doch gar nicht. Doch dann kam ihr Ace, der sie anlächelte, in den Sinn und ihre Entschlossenheit kam zurück. Sie versuchte sich selber mit den Armen an dem Seil hochzuziehen und musste erschrocken feststellen, dass es nicht klappte. Ihr fehlte schlichtweg die Kraft. Sie lies sich wieder hängen und betrachte ihre aufgescheuerten Hände. Wollte sie jetzt schon aufgeben? Sie biss sich auf die Unterlippe und versuchte sich immer und immer wieder mit Hilfe des Seiles hoch zuziehen, doch vergeblich rutschte sie ständig kraftlos ab und das Seil rieb ihr die Hände auf. Sie bekam schlecht Luft, ihr Körper brannte,wo das Seil sie aufgescheuert hatte, ihre Arme hingen zitternd und kraftlos an ihr herab. Vereinzelte Tränen rangen ihre Wangen hinunter, doch sie wischte sie weg und zog sich immer wieder hoch. Egal wie sehr es brannte, egal wie ihre Arme zitterten und sich wie Wackelpudding anfühlten. Sie wollte es schaffen. Wenn sie dies nicht hinbekam, wie sollte sie es denn erst morgen hinbekommen, überhaupt den Mut und die Entschlossenheit hierfür aufzubringen. Wie sie es Shanks gerne beweisen wollte. Hisoka wusste nicht wie lange es dauerte, wie oft sie wieder hinab stürzte und das Seil ihr den Bauch abschnürte, wie oft sie gegen den Bug geschleudert wurde oder sie schon aufgeben wollte und warten, bis Jemand sie fand. Und dennoch schaffte sie es, sich wieder aufzurappeln und sich über die Reling aufs Deck zu schleifen. Dort blieb sie regungslos und heftig Atmend liegen und weinte wieder. Diesmal waren es Tränen der Erleichterung, dass sie es gepackt hatte und dennoch konnte sie sich darauf nicht ausruhen. Sie riss ihr Hosenbeine kaputt und bannt sich Bandagen über Hände und Füße und kletterte wieder auf die Reling zurück. Die ganze Nacht hindurch, hatte sie die Balance geübt, immer und immer wieder war sie hinunter gestürzt und zahlreiche blaue Flecken zierten ihre Armen. Ihre Handbandagen waren Blutgetränkt und auch ihre Fußverbände, denn sie hatte nun herausgefunden, dass sie es sich leichter machen konnte, sich gegen den Bug, mit dem Seil in Eins, hinauf zu klettern. So schaffte sie sich eine Möglichkeit, schneller wieder auf die Reling zurück zu kehren. Und auch dort konnte sie schon erste Erfolge erzielen. Denn sie merkte, wie sie langsam, doch schneller über die Reling gehen konnte, hin und her und dass, ohne immer Häufiger zu stürzen. Hisoka war stolz auf sich. Sie sah, wie die Sterne verblassten und der Himmel sich erhellte. Es war an der Zeit. Sie nahm sich das Seil ab und legte es zurück. Schnell und leise schlich sie zurück in ihr Zimmer und sie merkte, wie viel einfacher ihr plötzlich gelang die Falltür zu öffnen. Zwar brauchte sie noch immer beide Arme, aber es war leichter als zuvor. Sie lächelte sich an und wusste, wenn sie jetzt jeden Tag so hart Trainieren würde, dann würde sie schnell Fortschritte erzielen können. Die Entscheidung stand, Tagsüber mit Shanks zu trainieren und Nachts für sich selber. Zwischendurch ihren Schlaf zu holen. Es war eine hervorragende Idee. Sie öffnete die Schranktür, in der sich ein Spiegel befand und zog erschrocken die Luft ein. Als sie sich so betrachtete, musste sie irgendwie über sich selber lachen. Sie sah aus, als ob sie verprügelt worden war. Ihre Haare waren zerzaust, ihre freien Arme von blauen Flecken, Schrammen und Schürfwunden überzogen, Ihre schwarzen Handbandagen waren fast rötlich und sie spürte, wie das Blut an ihrer Haut klebte. Ihre Beine sahen genauso mitgenommen aus, wie ihre Arme. Sie schluckte, als sie ihr schmutziger T-Shirt betrachtete und es sich dunkel gefärbt hatte, wo das Seil sich zerrieben hatte. Ganz vorsichtig hob sie ihr T-Shirt hoch und hielt die Luft an. Da wo das Seil sie festgehalten hatte über ihren Bauchnabel bis zum Rippenbogen waren die Riemen genau sichtbar. Sie waren dunkel lila verfärbt und die Haut ganz abgeschürft, an machen stellen sogar blutig. Erst jetzt vernahm sie so den Schmerz ihrer Wunden. Und wieder spürte sie die Tränen, doch sie wischte sie weg und sah sich entschlossen an. Es gefiel ihr zwar überhaupt nicht, wie sie aussah, doch da konnte sie nicht machen. Sie sah sich im Zimmer um. Wo war hier nur das Bad, fragte sie sich? Sie wusste, dass sie so vor die Anderen nicht treten konnte so verschmutzt. Sie wollte ja nicht, dass diese sich Gedanken machten oder sie vielleicht davon abbringen würden, sich selber zu trainieren. Sie besah sich noch mal im Spiegel, und war sich sicher, bevor sie kein Bad genommen hatte und andere Klamotten und Verbände um hatte, konnte sie nicht vor den anderen erscheinen. Doch wie sollte sie unbemerkt durch die Korridore kommen, ein Bad finden und dann auch Niemanden zu begegnen. Sie warf einen Blick hinaus, langsam wurde die Zeit klapp. Sie ging hinüber zu dem Bullauge, wo sie hinaus ins Meer gucken konnte und als sie so am Schiff vorbei schaute, entdeckte sie ein kleines Beiboot am Heck. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 11: Eine Insel ---------------------- ~ Eine Insel ~ Sie warf einen Blick hinaus, langsam wurde die Zeit klapp. Sie ging hinüber zu dem Bullauge, wo sie hinaus aufs Meer gucken konnte und als sie so am Schiff vorbei schaute, entdeckte sie ein kleines Beiboot am Heck. Das war die Idee! An diesem konnte sie sich zum Wasser hinunter lassen und ein Bad nehmen. Sie ging zurück zu ihrem Schrank und stöberte in den paar Habseligkeiten die sie hatte und betrachtete den Stoffbeutel mit Geld, ihr war wusste das sie sich in der nächsten Stadt unbedingt passende Kleidung besorgen musste. Vorsichtig legte sie ihr Geld zurück und nahm sich zwei langärmliges T-Shirt, ein weißes und ein schwarzes. Dann noch eine Stoffhose, wie sie zuvor auch getragen hatte. Diese reichte ihr aber bis zu den Knie und lag eng an. Sie packte die Sachen und ein Handtuch was sie fand, in ihr Tragetuch, band es sich um die Hüfte und schlich wieder die Korridore Entlang. Vor sich hin grinsend stelle sie fest, dass sie auch in ihrer Leichtfüßigkeit leichte Erfolge verzeichnen konnte und nun noch leiser schlich als Vorher. Ihr war bewusst, dass die Übung in der heutigen Nacht schon erste Früchte getragen hatten. Schneller als sie erwartet hatte. Wenn sie stetig dran blieb, sollte sie ihre Fähigkeiten damit um einiges verbessern können. Klettern, Balancieren, schleichen und verstecken, hatte sie seit die denken kann geübt und verinnerlicht und natürlich hatte sie auch eine gewisse Ausdauer im weglaufen. Sie war schließlich eine Diebin, aber sie hatte nicht erwartet, dass ihr das mal was bringen würde. Vielleicht konnte sie ihre Verteidigung damit stärken oder zumindest konnte sie in brenzligen Situationen rasch das weite suchen. Schmunzelnd über ihre Gedankten, schüttelte sie den Kopf. Hatte sie sich doch geschworen, nicht mehr davon zulaufen. An Deck angekommen, stellte sie erleichtert fest, dass noch jemand zu sehen war und so sollte es auch bleiben. Sie nahm es gleich als eine gute Übung, sich zu verstecken und das Training wäre vorüber, wenn sie jemand entdecken würde. Es erinnerte sie an ihre Heimat, doch diesmal dachte sie nicht im negativen darüber nach, sondern sah das Positive. Die Jahre die hinter ihr lagen, haben den Grundbaustein gebildet, auf dem sie nun aufbauen konnte. Verwundert stellte sie fest, dass sie bereits am Heck angelangt war und nicht ein Knarren des Holzes vernommen hatte. Sie blickte vorsichtig über die Reling und hielt Ausschau nach dem Beiboot. Sie suchte nach dem Seil, was sie hier in der nähe liegen gelassen hatte und befestigte es an der Reling über der Stelle, an der sich das Beiboot befand. Leise kletterte sie über die Reling und seilte sich hinab. Obwohl ihre Arme immer noch zitterten und ihre Hände vor schmerzen brannten, schaffte sie es ohne Abzurutschen hinunter zu klettern. Die Erleichterung war allgegenwärtig, als sie wieder etwas sicheren Boden unter den Füßen hatte, auch wenn es nur der Bug des Beibootes war, was sie vom Meer trennte, was gefühlte zwei Meter unter ihr leichte Wellen schlug. Sie musste vorsichtig sein, auch wenn ihr Training ihr wichtig erschien, so wusste sie, dass sie ihren Körper nicht überschätzen sollte. Hisoka hatte solch einer Belastung bisher nie standgehalten und so konnte sie selber nicht zu viel von sich verlangen. Sie musste es unbedingt langsam angehen. Was sollte sie nun tun? Das Boot hing in der Luft, sollte sie es herab lassen und wenn, würde sie es auch wieder hochgezogen bekommen? Sollte sie vielleicht, die Schlinge wieder um ihren Bauch ziehen und sich ins Wasser hinab lassen? Doch die Angst vor dem dunkeln Ungetüm, versetzte sie in Angst. Was wäre, wenn sie im Wasser unterging wie ein Stein? Sie entschied sich, das Beiboot herunter zu lassen, griff nach dem Seil, was das Beiboot an Ort und Stelle hielt und nutzte den Flaschenzug um sich sanft hinunterzulassen. Sanft. Ganz sanft und vorsichtig. So schnell konnte sie gar nicht schauen, wie das Seil ihr durch die Hände glitt und das Beiboot zu Wasser knallte und gefährlich schwankte. Hisoka krallte sich mit aller Kraft am Rand fest und hielt das Seil fest in der Hand, was an der Reling befestigt ist und nun das einzige war, was das kleine Boot nicht davon treiben lies. Na großartig. Hisoka befestigt das Seil an einer Halterung des kleines Bootes. Sie würde später jemanden fragen, der das Boot wieder einholen würde. Sie wusste jetzt schon, was sie sich von denen anhören konnte, aber damit würde sie sich später beschäftigen. Etwas ängstlich, dass jemand den Krach gehört haben konnte, schaute sie sich suchend um. Doch weder aus den Bullaugen noch von der Reling schaute jemand in ihre Richtung. Nochmal Glück gehabt, stellte sie erleichtert fest. Andererseits, kam die Sonne langsam hinterm Horizont hervor und ihr lief die Zeit davon. Sie lauschte noch einmal allen Geräuschen um sich herum, nur um sicher zu gehen. Dann entledigte sie sich ihrer Kleidung und ihrer Bandagen und lies sich vorsichtig ins Wasser gleiten. Die Angst versuchte sie zu unterdrücken, Sauberkeit ging vor. Ihr Körper brannte, als das Salz in ihre Wunden dran und vereinzelt liefen Tränen über ihr Gesicht. Sie versuchte sich zu beeilte, wusch sich grob, wobei sie darauf bedacht war, dass immer eine Hand am Boot war. Sie konnte nicht schwimmen und immer wieder gluckerte sie etwas unter, wenn ihre Beine keine Kraft hatten zu paddeln. Die Angst saß ihr allgegenwärtig im Nacken. Als sie sich etwas erfrischt fühlte, sah sie sich noch einmal um und zog sich dann schwerfällig aus dem Wasser zurück ins Boot. Hisoka merkte, wie aufwendig es war und wie erleichtert, als sie es endlich geschafft hatte. Aber beim nächsten Mal, würde sie Shanks nach dem Bad fragen, so etwas wollte sie sich ungern noch einmal antun. Schnell wickelte sie sich in ein Handtuch und blickte besorgt zum Himmel, die anderen waren bestimmt schon an Deck. Rasch trocknete sie sich grob ab. Zerriss dann die Ärmel des schwarzen T-Shirts und wickelte sich daraus neue Handbandagen, die bis zu den Ellenbogen reichten. Dann zerriss sie den Rest des T-Shirts so, dass die Vorderseite und Rückseite wieder zwei einzelne Teile ergaben. Den Vorderen Teil zerriss sie in lange breite Bandagen und wickelte sich diese um die Rippen und um den Bauch, um ihre Wunde zu entlasten und die Keime abzuhalten und den Anderen Teil, zerriss sie in 2 gleichgroße Stücke und umwickelte ihre Füße und Waden so gut es ging. Sie wollte, dass man sowenig wie möglich von ihren Wunden sah. Das würde unnötige Fragen abhalten und ihr Training nicht gefährden. Schnell zog sie frische Unterwäsche, die schwarze Hose und das lange weiße T-Shirt an, packte ihre schmutzigen Sachen in ihr Tragetuch und band sich dieses wieder um die Hüfte. Sie entschied sich, die Sachen, später zu waschen. Sie hangelte und kletterte geschickt am Seil hinauf und schaute noch einmal, dass dass Seil auch weiterhin fest an Reling befestigt war, bevor sie sich auf den Weg übers Deck machte. Die ersten warmen Sonnenstrahlen streiften ihr Gesicht und sie zog die frische Morgenluft ein. Ihr langes hellblaues Haar fasste sie in einem Pferdeschwanz zusammen, damit es trocknen konnte und dennoch nicht stören würde. Auf dem Hauptdeck erhaschte sie schon den Blick auf ein paar Piraten und sie pirschte sich heran. Vielleicht konnte Sie Shanks ja irgendwie überraschen, mit ihrem plötzlichen auftauchen. Sie versteckte sich hinter ein paar herumstehenden Fässern und entdecke den Rothaarigen, der mit dem Mann von gestern zusammen stand und sich unterhielt. Ob sie wohl noch dichter an sie heran kam, um ihr Gespräch mit anzuhören. Jetzt im Tageslicht machte ihr der andere Mann nicht mehr so eine Angst und wenn sie ihn genau betrachtete, hatte er überhaupt keine Ähnlichkeit mit ihrem Peiniger von damals. Wie hatte sie ihn nur verwechseln können? “Bist du dir sicher, dass sie kommt?”, wollte ein Mann mit dunkelblonden Dreadlocks wissen, der in der Nähe von Shanks an der Reling gelehnt steht. “Bestimmt”, meinte Shanks und sah zur Treppe die ins Innere des Schiffes führte. “Frauen lassen sich immer Zeit..”, murrte der dicke, der ständig nur am essen war. Egal wo, er hatte ein Stück Fleisch dabei, woran er knabberte. Sie wollte sich an Shanks heranschleichen, doch tollpatschig wie sie war, flog sie über ein loses Brett und landete mit viel Getöse auf dem Holzboden. Sie hörte wie das Lachen durch die Reihe ging und sie sich schmollend erhob und den Dreck von den Sachen klopfte. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr alles wehtat. Dann grinste sie Shanks an, der sie von oben bis unten musterte. “Wo kommst du denn her?”, fragte er verwundert und sie grinste bloß. “Ich war eine Runde schwimmen.” Alle sahen sie leicht entsetzt an, was sie dann doch verunsicherte. “Du meinst nicht wirklich, dass du im Meer schwimmen warst, oder?”, wollte der Grauhaarige stutzig wissen. Alle sahen sie skeptisch an. Sie nickte. Das lachen war verebbt und es war ihr unangenehm, dass sie von allen so angestarrt wurde. Hatte sie etwa was im Gesicht oder war das untypisch im Meer schwimmen zu gehen? “Könnt ihr mal bitte aufhören mich so anzustarren? Ich wollt mich halt mal frisch machen”, maulte Hisoka genervt, von den ganzen Blicken, die sie nicht verstand. Wieder nur schwiegen. “Was ist nun mit dem Training?”, hakte sie nach, als noch immer keiner den Mund aufmachen wollte. Shanks schien als erster wieder zu sich zu kommen und ein gequältes Lächeln umspielte seine Lippen. “Du bist dir also sicher, ja?” Wieder bekam er ein Nicken, als Antwort. “Nun gut, in einer halben Stunde erreichen wir eine unbewohnte kleine Insel, dort werden wir dir ein bisschen was bei bringen”, erklärte der Rothaarige und erhielt wieder nur ein Nicken von ihr. “Jetzt hört endlich auf, mich so anzustarren, sagt wenigstens was, wenn euch was nicht passt”, beschwerte sie sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Warum waren alle auf einmal so komisch zu ihr, dass irritierte sie bloß. Sie wurde ungeduldig als sie erneut keine Antwort bekam, darauf hin ging sie eingeschnappt unter Deck und öffnete die Tür im Boden. Sie konnte ja nicht ahnen, dass die Anderen über ihren momentanen Zustand geschockt waren, niemanden waren die Verletzungen verborgen geblieben. Sie merkte wie ihr Jemand folgte und sie sah sich genervt um. “Was ist, was guckst du denn so?”, fragte sie verwundert, als Shanks ihr einen verwunderten Blick zu warf. “Nun ja, im Gegensatz zu gestern, hast du dich verändert...”, umschrieb er seine Ansicht, auf ihr ramponiertes Erscheinen und dass sie anscheinend plötzlich keine Probleme mehr hatte, die Tür mit nur einem Arm hoch zu stemmen, wo sie vor ein paar Stunden noch all ihre Kraft für benötigt hatte. Hisoka legte ihre Stirn in Falten und versuchte zu verstehen, worauf er genau hinaus wollte, doch sie verstand es nicht. “In wie fern?”, hakte sie deshalb nach, als er im Begriff war, sie weiter nur schweigend anzustarren. “Nun ja, du hebst die Tür mit einer Hand lässig an, wobei du gestern, noch all deine Kraft aufbringen musstest. Was ist mit dir passiert?”, er war sichtlich neugierig, und nicht geschockt, so wie sie erst angenommen hatte. Sie kam nicht umhin, dass er ganz genau wusste, was vor sich ging. Als ihr klar wurde was er da eben gesagt hatte und sie die Tür anstarrte, wurde ihr bewusst, dass sie diese wirklich nur mit einer festhielt. Genau in diesen Augenblick spürte sie das Gewicht, was sie förmlich von den Füßen riss. Shanks griff in die Tür und hielt diese fest, bevor Hisoka sich die Hände einklemmen konnte und lachte, als er sie verwirrt am Boden kauern sah und die Tür anstarrte. Ganz unbewusst hatte sie es getan, ohne darüber nachzudenken. Eine verborgene Kraft schien in ihr zu schlummern, anders konnte er sich ihre raschen Fortschritte nicht erklären. Sie war schon eigenartig, wenn hatte Ace ihm hier mitgebracht? Hisoka war die Situation mehr als nur peinlich. Sie griff nach der Tür, die Shanks immer noch festhielt und stemmte sie mit beiden Armen auf und verschwand unter Deck. Die Falltür schloss sich mit einem Knall. Noch immer standen alle Schweigend auf Deck und Shanks war jegliches Lächeln vergangen. Er starrte reuevoll und ernst auf die Tür, durch die das junge Mädchen verschwunden war. Mit einem Blick in die Runde, war im bewusst, dass es seiner Crew ebenfalls nicht verborgen geblieben war. Wie auch? „Bis nachher, sagt Bescheid, wenn wir da sein.“ Seufzend hob er die Tür an, ging die Treppe hinunter, zu seiner Kajüte und setzte sich dort auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch. Er schob lustlos ein paar Blätter auf dem Tisch herum, nur um festzustellen, dass er sich auf seine Arbeit nicht konzentrieren konnte, mit der er sich eigentlich ablenken wollte. Natürlich hatte er mitbekommen, dass sie Abends nicht unter Deck zurück gekommen war. Deshalb war er nach ihr schauen gegangen und hatte ihr aus dem Schatten heraus Stundenlang beim trainieren zugeschaut. Wenn man das so benennen konnte. Mehrmals wäre er beinahe eingeschritten, um dem ein Ende zu setzen oder sie zu retten. Mittlerweile hatte er das Gefühl, der dicke Knoten in seinem Magen, der sich ihretwegen gebildet hatte, wollte nicht verschwinden. Er er war bis zum Schluss geblieben und hatte lieber kein Auge zugemacht, als sie alleine zu lassen. Insgeheim war er aber froh, dass er nicht eingeschritten war, zumindest bei dem Gedanken, dass sie über sich hinaus gewachsen war. Shanks hatte ihre Entschlossenheit richtig gespürt und ihre Fortschritte förmlich miterleben können. Lag es an ihren Genen, dass es ihr leichter fiel etwas alleine zu lernen? Oder lag es an ihrem Willen stärker zu werden. Wie dem auch sei, er wusste, dass wenn sie das Training alleine weiter führen würde, früher oder später daran kaputt ginge. Denn ihr Körper hielt dass nicht aus. Alleine die Wunden die sie nicht einmal richtig zu spüren schien, ihr ganzen Körper sträubte sich und dennoch nahm sie es nicht zur Kenntnis. Er wusste er dürfte nicht tatenlos zusehen, wie sie sich kaputt mache. Und doch wusste er, dass er sie nicht daran hindern konnte. Er hatte nur die Möglichkeit sie zu lenken und auf sie aufzupassen. Aber auf jeden Fall, musste er sie irgendwie überzeugen zum Doc zu gehen, damit ihre Wunden sich nicht entzündeten. Den wie er sie einschätzte, würde sie weiterhin die Starke spielen und ihre Wunden verstecken. Was hatte Ace da nur für ein Mädchen mitgebracht? War sie wirklich die Enkelin von Whitebeard und somit auch das Kind dessen Sohnes? Lag es in ihren Genen, dieser eiserne Wille? Es klopfte an seiner Tür und als diese geöffnet wurde trat Ben herein. “Wir sind da, wollen wir?”, fragte er nach und Shanks nickte. “Ich sagte ihr noch Bescheid”, erklärte der Rothaarige und erhob sich. “Nicht nötig, sie ist schon auf Deck und wartet”, entgegnete Ben mit ernsten Gesichtsausdruck. Shanks wusste, auch sein Vize hatte die Nacht extra im Krähennest verbracht, um im Notfall einzugreifen zu können. Als sie an Deck kamen, setzten sie sich in Beiboote und fuhren hinüber zum Strand. Die Insel hatte eine Sichelförmige Bucht. Einen langen Strand, der in einem dichten Wald überging und alles umgeben von hohen spitzen Felsen. Es sah sehr idyllisch aus, fand Hisoka. “Nun gut, da du es nicht mehr erwartet kannst, beginnen wir gleich mit deinem Training”, begann Shanks ernst und Hisoka war schon gespannt. “Deine Aufgabe besteht darin, die Kisten, die die Jungs aus den Booten laden dort zum Waldrand zu bringen.“ Sie sah in irritiert an, mit solch einer Aufgabe hatte sie nicht gerechnet. Doch sie dachte sich nichts dabei und begann eine Kiste nach der Anderen hin und her zu schleppen. Sie merkte, wie es auf ihre Geduld schlug, wie ihre Arme und Beine nach ließen. Der Stand unter ihren Füßen behinderte sie und mehrmals landete sie der Länge nach darin und wurde begleitetet von schallenden Gelächter. Jede Kiste war unterschiedlich schwer, verschieden groß und unhandlich. Aber dennoch empfand sie es als eigenartig, dass sie wegen solch einer Aufgabe, Kisten über den Strand tragen sollte. Irgendwas hatten die doch sicher geplant und irgendwie war ihr klar, dass es nichts mit ihren Training zu tun haben konnte. Ein bisschen sauer machte es sie schon, aber wiederum merkte sie, wie sie sich von der anstrengenden Nacht erholte und dennoch etwas leistete und sich nicht auf der faulen Haut ausruhte. Als sie anscheinend alle Kisten geschleppt hatte, ging sie wieder zu Shanks, der es sich unter einem Baum gemütlich gemacht hatte. Es war ihr nicht entgangen dass manche Mitten am Tag ein Lagerfeuer vorbereiteten. “Shanks, was soll ich als nächstes tun?”, wollte sie wissen. “Dich entspannen und mit uns feiern”, entgegnete dieser grinsend und erntete einen erschrockenen Blick. “Wieso feiern, was feiern wir denn und was ist mit meinem Training?”, fragte sie beleidigt. Sie hatte sich so darauf gefreut gehabt, hier auf der Insel zu trainieren. “Wir feiern, dass du da bist”, grinste dieser und sie sah, wie er neben sich das Bier häufte und schon gut einen Intus hatte. Jetzt verstand sie auch, warum er ihr nicht wirklich antwortete. “Du Säufer, du hast versprochen mich zu trainieren”, maulte sie enttäuscht. “Aber du hast doch schon die ganze Nacht trainiert, nun entspann dich und Feier mit uns”, entgegnete dieser angeheitert gut gelaunt. Doch Hisoka konnte dass nicht gut heißen. Doch war sie auch erschrocken. Er hatte es mitbekommen? War sie zu unvorsichtig gewesen? Langsam wurde sie sauer. Sie hatte sich das alles ganz anders vorgestellt. “Hey Shanks das Fleisch ist gar, lass uns essen. Kommt rüber ihr Beiden”, rief ihnen Lucky Lou rüber. Shanks erhob sich und torkelte leicht hinüber. Hisoka blieb unschlüssig unter dem Baum stehen und sah ihm mit verschränkten Armen nach. Er lies sich vors Feuer fallen und nahm und bekam etwas zu Essen gereicht. Hisoka beäugte das missbilligend. Sie war damit ganz und gar nicht einverstanden und dennoch knurrte ihr Magen auffordernd. So gesellte sie sich doch noch ein wenig dazu, um etwas zu essen. Alle waren gut angeheitert und feierten ausgelassen und das mitten am Tag. Hisoka nippte an ihrem Wasser, sie wollte hier nicht ab gammeln. So ließ sie das Treiben hinter sich und verzog sich in den kühlen schattigen Wald. Hier begann sie auf Bäume zu klettern, zu springen und sich anzupirschen. Sie hatte sich damit abgefunden, heute wieder selber ihr Training durch zuführen. Sie war froh, dass ihr das nicht allzu schwer fiel, denn früher musste sie sich auch immer auf Bäumen verstecken. Und dennoch merkte Hisoka wie schwer es war auf Bäume zu gelangen und sie probierte es an einem Baum solange bis es einiger Maßen fließend klappte, dann probierte sie es an Andern ebenfalls aus. Kletterte über die Baumkronen hinweg. Doch dass blieb nicht ohne Blessuren. Sie war von Bäumen gestützt, Äste schlugen auf sie ein oder brachen unter ihr weg. Sie stolperte oder klatschte tollpatschig irgendwo dagegen. Es Dämmerte bereits, als sie sich entschied zu den Anderen zurück zu kehren. Alle feierten immer noch ausgelassen, was sie nicht nachvollziehen konnte. Shanks schien mittlerweile Sternhagelvoll zu sein und sang mit den anderen zusammen ein Ständchen. Nun ja wenn man mal davon absah, dass er schon den ganzen Tag hindurch einen nach den Anderen trank, so war dass auch nicht weiter verwunderlich. “Da bist du ja endlich wieder, setz dich, trink einen mit mir”, schlug Shanks mit lallender Stimme und einem singenden Organ vor und stellte ihr einen Becher voll Wein vor die Nase. Hisoka rümpfte nur die Nase und nahm stattdessen lieber ein Wasser. Irgendwie missfiel ihr, dass alle um sie herum fröhlich am feiern waren, bloß sie selber konnte sich nicht vergnügen. Sie war auch gar nicht in der Stimmung dazu. Betrunkene Leute konnte sie nicht ausstehen. Hisoka erhob sich und ging deprimiert am Strand spazieren. “Hey Kleine”, hörte sie eine Stimme nach ihr rufen. Sie blieb stehen und drehte sich um. “Was gibt es denn?”, fragte sie vorsichtig, sie hatte immer noch etwas Angst, vor dem Vizen von Shanks. Vor Ben Beckmann. Er war ihr unheimlich obwohl er wirklich keinerlei Ähnlichkeit mit dem Mann von damals hatte. “Ich entschuldige mich in Shanks Namen, aber er trinkt eben gerne Mal einen über den Durst und dann brauch man ihn nicht mehr für ernst nehmen. Ich weiß, dass du dir den Tag anders vorgestellt hast, aber Shanks meint es nur gut, weil er gesehen hat, wie entschlossen du die ganze Nacht hindurch trainiert hast und ich hab auch gesehen, wie du vorhin im Wald trainiert hast, aber überanstrenge dich nicht”, erzählte er und Hisoka hörte zu. Aber seine Worte beruhigten sie nicht wirklich. Eher setzten sie diese in Alarmbereitschaft. Also war nicht nur Shanks sondern auch ihm aufgefallen, was sie auf Deck veranstaltet hatte, Dabei hatte sie doch so auf ihre Umgebung geachtet. “Ich habe Ace versprochen stark zu werden und dass werde ich auch! Ob Shanks mir nun dabei Hilft oder nicht, ich schaff dass schon irgendwie”, entgegnete Hisoka ernst. Sie war sich sicher, dass sie es auch auf eigene Faust schaffen würde. Ben schüttelte nur den Kopf. “Ja natürlich, aber du bist doch erst einen Tag hier und fängst gleich so hart an, dein Körper ist das nicht gewohnt, du wirst dir eher Schaden, als dir zu helfen. Also gebe dir die Zeit, die du brauchst. Verstehst du? Niemand hier traut dir das nicht zu, was du schaffen kannst, aber du gehst einfach zu hart mit dir selber um, du musst deine Grenzen auch im Auge behalten”, versuchte er zu erklären und Hisoka verstand vorauf er hinaus wollte. Dennoch wollte es nicht in ihren Kopf rein. Er hatte ja recht. “Danke”, nuschelte sie und sah zum Boden. “Nun setz dich zu uns, sonst ist Shanks enttäuscht. Morgen gucken wir mal, was dir für Waffen liegen”, zwinkerte Ben ihr zu und sie grinste. Jetzt wurde er ihr ja doch sympathischer. So gingen Beide zurück und Shanks freute sich über seine Gesellschaft. Sie amüsierte sich dann doch noch ein bisschen mit, sie merkte wie gut es ihr tat. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 12: Komplikationen -------------------------- ~ Komplikationen ~ “Los greif mich an”, hörte sie seine Stimme. Hisoka war entschlossen und hielt ein Langschwert fest. Es lag leicht in den Händen, langsam bekam sie den Dreh raus. Schon bevor die Sonne aufgegangen war, hatte der Vize sein Versprechen eingehalten und sie in mehreren Waffen unterrichtet, nun war es bereits Mittags und sie trainierten immer noch. Hisoka war schon fix und fertig, sie wusste nicht wie lange sie nun schon trainierten. Sie hatte mit Ben, das Schießen von Pistolen, Flinten und Gewehren ausprobiert und musste feststellen, dass ihr das überhaupt nicht lag, auch jetzt, wo sie eine Ewigkeit mit verschiedenen Schwertern kämpfte, musste sie feststellen, dass das alles ziemlich ernüchternd war. Wieder griff sie ihn an, doch er wich elegant aus und schlug ihr das Schwert aus den Händen. Sie lies sich zu Boden fallen und atmete nach Luft ringend. Sie war schon richtig geschafft. Aber merkte, wie viel Spaß es machte. “Probiere es mal mit diesen hier”, er kniete neben Hisoka und zeigte ihr verschiedene Dolche und Kurzmesser. Sie nickte und probierte einen Dolch nach dem anderen aus und griff ihn immer wieder aufs Neue an. Sie lernte nicht nur von ihm, wie man ein Schwert hielt und damit effizient umging, nein sie studierte, auch seine Bewegungen, seine Griffe und sie erstaunte ihn immer wieder, als sie seine nächsten Schritte hervor ahnen konnte. Irgendwie kam ihm das seltsam vor. Sie lernte nicht nur seine Techniken, vom Hinsehen, sondern konnte diese selber auch anwenden. Zwar nicht mit annähert soviel Kraft, aber mit Geschicklichkeit. So kam es, dass auch ihm der Kampf etwas Spaß machte. Denn sie lernte schnell. Und dennoch konnte Hisoka keine Erfolge verzeichnen, denn immer wieder, war er schneller und kräftiger und jeder Angriff von ihr, egal wie sehr sie sich auch bemühte, endete vernichtend im Sand. “Das reicht fürs erste. Also ich finde du hast schon gute Fortschritte gemacht, aber Langschwerter und Schusswaffen liegen dir überhaupt nicht. Aber mit diesem Dolch hier, als Ersatzwaffe, zur Verteidigung im Nahkampf, würdest du geschickt werden, wenn du jeden Tag trainierst“, erklärte er und reichte ihr einen Dolch. Er hatte eine gerade Klinge und war sehr dezent und schmal gehalten. Sie freute sich und sah ihn strahlend und dankbar an. Sie verbeugte sich dankbar vor ihm. Sie sah zwar selber ihre Verbesserungen noch nicht, aber er würde dass ja schon einschätzen können. Sie freute sich. Er gab ihr noch ein Lederband mit Halterung, damit sie das Kurzschwert an der Hüfte tragen konnte. “Nun macht mal endlich eine Pause und kommt essen”, rief Shanks ihnen zu. Er saß am großen Lagerfeuer und winkte zu ihnen herüber. Beim Aufstehen merkte sie erst so richtig, wie erledigt sie eigentlich war. Ihre Hände brannten und ihr ganzer Körper zitterte vor Anstrengung. Es war bereits Nachmittag geworden, die Sonne hing tief. Eine Pause kam wohl gerade richtig. Es vergingen vierzehn Tagen die sie nun schon auf der Insel verbrachten und sie verbesserte sich zunehmend. Nicht nur das sie Tagsüber mit Ben den Waffenkampf verbesserte. Sie hatten sich auch ihre Technik mit einem Dolch und dann mit Zweien angeeignet und über das Handliche Geschick von Kurzmessern und wie sie diese Werfen konnte. Es machte ihr so viel Spaß und sie lernte schnell. Mit Shanks übte sie Nachmittag den Nahkampf ihre Schlagkraft, denn ihm war nicht entgangen, wie sie zuschlagen konnte, wenn sie Wütend war. Er brachte ihr auch bei, diese Kraft zu kontrollieren. Hierbei musste sie ernüchternd feststellen, dass ihr dass mehr als nur schwer fiel und Shanks sie eigentlich stundenlang nur unnütz in der Gegend rumlaufen lies, sie dazu brachte auf Bäume zu klettern und Hantelübungen auszuführen. Meditation lag ihr überhaupt nicht und Shanks tadelte sie immer wieder aufs Neue. Sie entdeckte in diesen ihr halben Übungen, nicht den Effekt, denn es ihr brachte. Nachts trainierte sie für sich selber. Sie übte ihre Geschicklichkeit über die Reling zu balancieren, über die Korridore zu schleichen und Leute zu erschrecken, wenn die plötzlich vor oder hinter ihnen auftauchte. Das machte ihr immer noch am meisten Spaß. Doch bei all dem, dachte sie immer nur an Ace und fragte sich, wann er nun endlich zurück kommen würde. Jeden Tag wurde sie trauriger, ihre Fröhlichkeit überspielte das zwar, doch auch ihre Müdigkeit nahm zu. Denn dadurch, dass sie so viel trainierte und sich keine Ruhe gönnte, war sie immer unkonzentrierter und schlief manchmal einfach zwischen durch ein. “Was soll das gewesen sein? Das ist doch wohl nicht dein Ernst gewesen oder?”, Shanks war aufgebracht und wütend. Sie hatte bemerkt, dass er beim Training sehr viel ernster war und sie richtig hart dran nahm, wenn sie etwas was sie eigentlich können sollte, nicht hinbekam. So wie auch an diesem regnerischen Tag. Noch immer verweilten sie auf der selben Insel. Der Sand war pappig und sehr unpraktisch für ihr Training beim Nahkampf. Der Regen verschleierte ihr die freie Sicht und immer und immer wieder blieb sie beim laufen im Sand stecken und fiel hin. Was war bloß los mit ihr? Sie konnte es sich nicht wirklich erklären. Ihr war so heiß, obwohl es so bitter Kalt war und der Regen ihr über die durchgefrorene Haut lief. Ihr Kopf dröhnte und ihre Konzentration lies ziemlich zu wünschen übrig. Das ärgerte sie selber und auch Shanks, der eigentlich immer viel auf Hisokas Talente baute, merkte natürlich, wie schnell sie auch wieder abgebaut hatte. Ihr wurde bewusst, dass Shanks mit jedem Tag unermüdlicher und unbarmherziger wurde. “Steh auf und greif an, jeder andere Gegner hätte dich schon längst platt gemacht, wenn du da so ungeschützt herum liegst”, brüllte er zu ihr herüber. Er hatte recht. Entschlossen rappelte sie sich auf und stürzte wieder auf ihn zu. Schlug nach ihm, doch ihr Schlag ging wie immer ins Leere und sie hatte keine Kraftreserven mehr, sich selber zu bremsen. Hisoka klatschte wieder frontal in den Sand und blieb liegen. Wenn der Sand pappig war, fühlte er sich genauso hart wie Holz an. Sie hasste sich für ihre Schwäche, dass sie heute sogar gar nichts auf die Reihe bekam. Sie wurde brutal hochgezogen und ein Schlag in ihren Magen, mit dem sie gar nicht gerechnet hatte, lies sie über den Sand hinweg schlittern. Sie spuckte Blut und rollte sich zusammen, um sich den schmerzenden Magen zu halten. Sie hörte seine schweren Schritte im Sand, die auf sie zukamen. “Kapierst du es endlich? So wird nie was aus dir, wenn du so weiter machst”, hörte sie ihn brüllen. Wieder wurde sie brutal hochgezogen und diesmal versuchte sie dem kommenden Schlag auszuweichen, doch er traf sie hart an der Schulter und sie wurde davon geschleudert. Sie schrie vor Schmerzen auf. Ihre Tränen mischten sich mit dem Regen. Sie bemerkte sofort, heute war Shanks anders als sonst. Ungeduldiger und aufgebrachter. Und was sie am meisten verunsicherte war, er Schlug sie? Das hatte er bisher nicht ein einziges mal gemacht. Sie konnte sich nicht wehren, sie konnte sich nicht bewegen. Der Schmerz pulsierte in ihr, sie wusste warum er wütend war und es war in Ordnung dass er sie schlug, sie hätte sich ansonsten selber dafür geschlagen. “Siehst du nicht, wie kaputt du dich machst?” Wieder seine wütende Stimme, wieder das Ruckartige hochziehen, sein Griff war fest, dann lies er sie los und sie hörte seinen heran nahenden Arm, der zum nächsten Schlag ausholte. Doch sie holte ebenfalls aus, wieso sie das tat, wusste sie nicht, aber sie schlug zu. Sie traf ihm ebenfalls im Magen und er schleuderte regelrecht davon. Er hatte den Schlag kommen sehen, er war aber nicht im Stande gewesen zu blocken und bekam die ganze Wucht ab. Er wurde mehrere Meter nach Hintern geschleudert und landete hart auf dem Sand. Er rappelte sich auf und kam auf sie zu geprescht. Wieder holte er aus. Hisoka stand aufrecht, atmete schwer und sie konnte nicht mehr wirklich stehen, nichts mehr richtig erkennen. Ihr Kopf dröhnte so und ihr Blick war verschwommen. Sie sah eine Silhouette, sie wusste er war es und er holte zum nächsten Schlag aus. Sie war drauf gefasst. Sie schloss die Augen und sie vernahm ein lautes klatschendes Geräusch. Sie wusste, dass er zugeschlagen hatte, doch der Schmerz blieb aus. Sie versuchte ihre Augen zu öffnen und etwas zu erkennen. Ja da war ein weiterer Mann, er hatte die Faust von Shanks abgefangen und sie somit gerettet. Erleichtert schloss sie die Augen und alles um sie herum wurde schwarz. “Was soll das?”, Shanks war aufgebracht, als sein Vize sich dazwischen geworfen hatte und seinen Angriff abblockte, auch wenn nicht ohne Probleme. Denn Shanks hatte zwar nicht mit voller Kraft zugeschlagen, aber es war schon eine beachtliche Wucht dahinter. Sie hörten, wie das Mädchen zusammen sacke und sahen sie an. “Shanks du übertreibst, siehst du das nicht? Was ist mit dir heute bloß los, hat dir der Regen deinen Verstand benebelt?”, fragte Ben verärgert. So aufgebracht hatte er seinen Kapitän lange nicht mehr erlebt gehabt. Langsam schien dieser sich zu beruhigen. “Ich war so aufgebracht, du hast es doch selber mitbekommen, wie kaputt sie sich macht. Es reicht ihr nicht, wenn wir ihr etwas beibringen, oben drein trainiert sie Nachts auch. Ich habe sie mehrere Male darauf angesprochen und aufgefordert, aber ich kann doch nicht mit Ansehen, wie sie sich nicht helfen lässt.“ Shanks aufgebrachtes Gemüt, ging in eine Art Besorgnis und Selbstjustiz über. Ben verstand ja, weshalb er so umgebracht war, aber das war der falsche Weg. “Shanks, ich verstehe dich gut, nicht nur du machst dir sorgen, fast alle aus der Crew, kriegen ihr nächtliches treiben mit, auch wenn sie es immer versucht Geheim zu halten und wir so tun als würden wir es nicht mitbekommen, wann sie kommt und wann sie geht. Und wir alle wissen, weshalb sie immer so ausgepowert ist. Aber meinst du nicht, dass du überreagiert hast? Sie kann doch nichts dafür, und sie hat es nicht verdient so hart dafür von dir bestraft zu werden. Das geht langsam etwas zu weit”, erklärte Ben wissend über die Konsequenzen. Shanks sah betrübt zu Boden. “Du hast Recht, ich weiß nicht was mit mir los ist.Ich war so unglaublich wütend auf mich selbst, weil ich ihr immer wieder vor Augen halten wollte, dass es nicht gut war, Abends noch extra zu trainieren, weil wir es ihr ja auch nicht gerade leichter machten. Es tut mir leid, ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Danke das du mich gestoppt hast”, sagte er einsehend und sah bedrückt, auf den verprügelten Körper der im Sand vor ihnen lag. “Es ist an der Zeit, dieses Training so schnell wie möglich zu beenden und von dieser Insel zu verschwinden”, machte Ben klar und wusste aber auch das Shanks das bereits seit geraumer Zeit anstrebte. “Du hast recht, lass uns sofort abreisen, zur nächsten Stadt.”, entgegnete Shanks und sein Vize nickte einverstanden. Ben nahm Hisoka auf seine Arme und trug sie zur Krankenstadtion. Shanks folgte ihnen und lies sie nicht aus den Augen. Es tat ihm so leid, sie so zugerichtet zu haben, doch jetzt konnte er nichts mehr rückgängig machen. Sobald sie am Bord waren, wurde der Anker gelichtet und sie brachen auf, ins Unwetter hinein. Sie wollten so schnell wie möglich von dieser Insel weg. Sie waren schon viel zu lange hier gewesen. Vier Tage zuvor, irgendwo auf der anderen Seite der Grand Line. Ace war ohne Pause durchgefahren. Er hatte nicht wie üblich Stopps an den Inseln gemacht, nein, er wollte keine Zeit verlieren. Mit dem Gedanken an Hisoka und wie es ihr wohl ergangen sein mag, war er nun in den Gewässern, in denen Whitebeards Piratenbande sich meistens aufhielt. Bei Sonnenaufgang erblickte er endlich die Moby Dick. Erleichtert und dennoch mit einem flauen Gefühl im Magen, befestigte er seinen Striker am Bug und sprang hinauf auf die Reling. Es war noch alles ruhig. “Hey Ace, na auch mal wieder im Lande. Auftrag erledigt?”, wurde er von Thatch begrüßt, der zusammen mit Marco auf dem Deck eine Runde Karten spielte. Ace lies sich neben den beiden nieder und grinste sie an. „Na, wer gewinnt?“, hakte Ace grinsend nach, obwohl er die Antwort bereits vorher wusste. Marco zog an seiner Zigarette und hob lediglich eine Augenbraue. Ging aber nicht weiter darauf ein. „Ich muss diese Runde unbedingt gewinnen, sonst hab ich für unsere nächste Insel keinen Groschen mehr in der Tasche“, erklärte Thatch und warf voller Selbstvertrauen ein neues Pärchen auf den Stapel. „Also zieht Marco dich wieder ab?“, hinterfragte Ace und fing den Blick von Marco auf, der ohne Kommentar, ebenfalls ein Pärchen abwarf, was Thatch schreiend zur Kenntnis nahm. „Wo hast du das denn schon wieder her? Wieso hab ich schon wieder verloren“, jaulte Thatch vor Frust und warf verärgert die restlichen Karten ab. Marco zuckte nur gelangweilt die Schultern, zog an seiner Zigarette und warf Ace einen langen Blick zu. „Paps hat heute schlechte Laune, du solltest ihn heute besser nicht mit schlechten Nachrichten kommen.“ Verwundert betrachtete Ace den Älteren. Manchmal hatte er das Gefühl, er konnte Gedanken lesen. Ace warf ihm einen gequälten Blick zu. Doch Marco beobachtete ihn nur und zog erneut an seiner Zigarette. „Noch eine Runde“, forderte Thatch seinen Gegenüber erneut heraus, noch nicht bereit aufzugeben. Marco erhob sich, drückte die Zigarette aus und steckte die Hände in die Taschen. Er warf Ace einen warnenden Blick zu, bevor es dann Richtung Kajüten verschwand. „Ach man eh“, moserte Thatch und sammelte frustriert die Karten ein. „Du hast doch eh kein Geld mehr, was du verbraten kannst oder?“, hinterfragte Ace amüsiert und erntete einen gespielt verärgerten Blick. „Jep, Marco hat mich blank geputzt“, stimmte Thatch seufzend zu. „Willst du eine Runde gegen mich spielen?“ Ace verdrehte die Augen, er wusste genau, wieso Thatch ihn das jetzt Fragte, aber dafür hatte er keine Zeit und kein Geld. Er hob abwehrend die Hände. „Sry, ich bin auch blank. Außerdem muss ich langsam Vater begrüßen gehen“, meinte Ace und erhob sich. Er suchte verzweifelt nach seinem Selbstbewusstsein, was sich gerade verabschiedete. Bekam er echt weiche Knie? Es war das erste Mal, dass er einen Auftrag nicht zu Ende gebracht hatte, wie Vater wohl reagieren würde? „Sei bloß vorsichtig, wie Marco schon sagte, Paps hat die letzten Tage schon ziemlich schlechte Laune“, mahnte Thatch den jüngeren vor unüberlegten Worten. „Ich packe das schon... irgendwie“, meinte Ace und erhob sich, dass letzte Wort war eher ein murmeln. Die mahnenden Worte entmutigten ihn zunehmend. Es war mehr als ungünstig, Vater bei schlechter Laune auch noch unschöne Nachrichten zu überbringen. Doch es war unhöflich, ihn nicht gleich zu besuchen. Vorsichtigen Schrittes ging er hinauf zum zweiten Oberdeck, setzte sich, wie er es immer tat, vor Whitebeard hin und verbeugte sich. Vater schien ihm keine Aufmerksamkeit schenken zu wollen, stattdessen brüllte er eine seiner Krankenschwestern an, die ihn davon abhalten wollte, weiter zutrinken. Ace wartete geduldig, bis er sprechen durfte. “Ah mein Sohn ist wieder da, wie ist dein Auftrag verlaufen? Wo ist sie?”, seine Worte waren freundlich und dennoch merkte Ace, den brodelnden Vulkan vor sich. Ein falsches Wort... „Ich habe deine Enkeltochter ausfindig gemacht, aber konnte sie nicht direkt mitbringen....“ Ace druckste herum und wusste nicht recht, wie er am besten Formulieren sollte. Die Luft um ihn herum schien dünner zu werden und der Blick der auf ihm lag, lies Ace einen eisigen Schauer über den Rücken jagen. Noch immer traute er sich nicht, den Blick zu heben. Marco hatte vollkommen Recht gehabt, Vater hatte heute absolut keine Verständnis für verpatzte Aufträge. “Was willst du mir damit sagen? Wo ist sie?”, wollte er ungehalten wissen. Die jungen Frauen versuchten ihn etwas zu besänftigen, wurden dafür aber nur angeschnauzt und sahen etwas erschrocken zu Boden. „Sie... äh befand sich in keinen guten gesundheitlichen Zustand für eine so lange Reise, deshalb habe ich sie auf halben Weg bei einem Freund untergebracht, wo sie aufgepäppelt wird.“ Ace hatte das Gefühl, ihm wurde die Luft aus den Lungen gepresst, so eisig fühlte sich die Luft um ihn herum an. Obwohl er eigentlich zufrieden mit seiner Erklärung war, ist ihm bewusst, dass Whitebeard das nicht so sah. Als er bemerkte, wie sein Vater sich erhob, wurde er ganz bleich im Gesicht, dass hatte nie etwas gutes zu bedeuten, wenn das tat. Ace verbeugte sich noch demütiger auf dem Boden. Die brodelnde Wut war förmlich greifbar und schien ihn regelrecht auf den Boden festzunageln. „Wo ist sie? Wie kannst du es wagen meinen Befehl zu missachten?“, bebte die Stimme von Whitebeard und lies das ganze Deck erzittern. Die Krankenschwestern zogen sich vorsichtshalber in den Schatten zurück. Sie hatten aufgegeben, ihn beruhigen zu wollen. Ace wagte sich immer noch nicht annähernd den Kopf zu heben. Sollte er die Situation weiter umschreiben oder gleich auf den Punkt kommen? Für was er sich auch entscheiden würde, es machte keinen Unterschied, stellte er nüchtern betrachtet fest. Dann konnte er auch gleich die Wahrheit sagen. „Ich habe sie beim roten Shanks gelassen. Er war dort ganz in der Nähe unterwegs gewesen. Ich wollte so schnell es ging zu dir kommen Vater und berichten. Danach zurück, um sie abzuholen und zu dir zu bringen“, erklärte Ace und hoffe, dass das einigermaßen glaubhaft herüber kam. Er konnte nur Hoffen, dass Whitebeard Gnade vor Recht wallten lassen würde. “Du hast sie bei unserem Feind zurück gelassen? Bist du nicht mehr ganz klar im Kopf? Du hast nicht nur deinen Auftrag verpatzt sondern dich auch noch einem direkten Befehl widersetzt. Nimm deine Strafe an, wie ein Mann”, brodelte Vater aufgebracht und holte mit dem Arm aus. Ace traute sich nicht, auszuweichen und so traf ihn die volle Wucht seines Schlages. Er wurde förmlich über Bord geschleudert. Er flog mehrere Meter weit und prallte hart auf dem Meer auf. Alle die das mitbekommen hatten, zogen scharf die Luft ein, dass hatte Whitebeard schon lange nicht mehr getan, einer seiner Söhne geschlagen. Und ohne seine Zustimmung, wagte sich keiner, Ace zu helfen. Whitebeard setzte sich wieder hin und trank aus Frust noch mehr von seinem Wein. Die Krankenschwestern bemühten sich, alles wieder in Ordnung zu bringen. Schläuche anzulegen, Verbände zu wechseln und ihm einzuschenken. Ace konnte sich nicht bewegen und ging wie ein Stein unter. Er spürte nur noch den stechenden Schmerz und wie ihm schwarz vor Augen wurde. Wie sollte er so Hisoka beschützen. Und dennoch bereute er seine Entscheidung nicht. Es war dass richtige, was er getan hatte. ~ Fortsetzung ~ Kapitel 13: Bittere Erkenntnis I -------------------------------- ~ Bittere Erkenntnis I ~ Langsam kam er mit dröhnenden Kopfschmerzen wieder zu sich und spürte den pulsierenden Schmerz, die seine ganze rechte Seite betraf. Es fühlte sich an, als wäre er von einer Dampfwalze überrollt worden. Einzig die angenehme kühle auf seiner Stirn lenkte ihn etwas ab. Als er danach greifen wollte, durchzog ihn ein Schmerz und schnell ließ er den Arm zurück aufs Bett sinken. „Du solltest dich noch eine Weile ausruhen.“ Marcos Worte klangen kühl wie eh und je, doch die Tatsache, dass er hier bei ihm wachte, bedeutete ihm viel. Ein Stuhl knarrte, dann verschwand der Lappen auf seiner Stirn. Gerade als Ace sich beschweren wollte, kam der Lappen eisgekühlt wieder zurück an seinen Platz und entlockte ihm einen erleichterten Seufzer. Dann hörte er wieder den Stuhl knarren und nahm den Geruch einer Zigarette war. Seit wann rauchte man auf der Krankenstation? „Um deine unausgesprochene Frage zu beantworten, du befindest dich in meiner Kajüte.“ Ace runzelte die Stirn, manchmal musste man echt davon ausgehen, dass Marco Gedanken lesen konnte oder er war ein offenes Buch für ihn. Gern hätte er nachgefragt, wieso er hier lag und nicht auf der Krankenstation oder in seinem eigenen Bett. Doch diese Frage wollte Marco anscheinend nicht beantworten. Er hörte ihn lediglich ausatmen und ein Schwall Rauch kam ihm entgegen. „Was ist passiert?“, wollte Ace wissen und hörte seine eigene raue Stimme. Wahrscheinlich hatte er zu viel Wasser geschluckt. „Den Schlag von Paps sollte man nicht unterschätzen. Sechs Rippenbrüche, ein Oberarmbruch und Quetschungen im Beckenbereich.“ Ace verdrehte die Augen, das war nicht die Antwort auf seine Frage gewesen, eher das Ablesen einer Krankenakte ohne das leiseste Mitgefühl in der Stimme. Ace zog einen Schmollmund. Als er die Augen öffnete und Marco erblickte, der neben dem Bett am Schreibtisch saß und eine qualmte, fiel ihm sofort aus, dass dieser auch leicht Ramponiert aussah. Für Jemand Außenstehenden kaum sichtbar, aber es blieb Ace nicht verborgen. Das war merkwürdig, egal was Marco auch passierte, er regenerierte sich super schnell, durch seine Teufelsfrucht. Die Tür öffnete sich, ohne Klopfen und Thatch kam herein. „Na Langschläfer? Hast du deinen Freiflug genossen?“ Ace verdrehte erneut die Augen, Thatch war gut gelaunt, wie immer und schien gleich was zu Essen mitgebracht zu haben. Sein Magen meldete sich sofort. Er stellte ein Tablett vor Marco auf den Schreibtisch und lies sich selber neben dem Bett in den Schneidersitz nieder, mit dem Rücken an den Schrank gelehnt. Bevor Ace auch nur etwas sagen hatte, hatte Thatch ihm ein Stück Apfel in den Mund gesteckt. „Für dich nur Vitamine, meint der Doc.“ Ace starrte verwundert zu Thatch und warf dann Marco einen verärgerten Blick zu, dieser ignorierte ihn einfach und aß in aller Ruhe. Mit Doc war Marco gemeint, denn dieser war nicht nur der Kommandant der 1. Division, sondern auch der Schiffsarzt. Thatch ließ sich extra lange ein Stück Fleisch auf der Zunge zergehen und gab schmatzende Geräusche von sich. Das machte er absichtlich, um ihn zu ärgern, dass wusste Ace und dennoch hätte er Thatch gerne das Stück Fleisch gemopst, doch sein Körper streikte. Rasch schlang er das Stück Apfel hinunter, um sich zu beschweren, doch da steckte schon das nächste Stück ungefragt in seinem Mund. Das ging eine gefühlte Ewigkeit so weiter, Ace war nicht zu Wort gekommen, dafür hatte er neben Äpfeln, wenigstens auch Mandarinen und ein Stück Kartoffel abbekommen. Leider blieb ihm das Fleisch verwehrt und sein Magen knurrte immer noch. Schmollend sah er zu wie Marco beide leeren Tabletts nahm und aus dem Raum verschwand. „Was ist passiert?“, stellte Ace seine Frage erneut, denn er wusste von Thatch würde er eine Antwort bekommen. „Die Kurzfassung oder die ausführliche Version?“ Ace überlegte kurz, Thatch konnte ewig reden, vielleicht doch lieber die einfache Variante. „Kurzfassung.“ „Whitebeard hat dich geschlagen, du bist ins Meer gefallen und liegst nun hier in Marcos Bett.“ Danke auch, dachte Ace verärgert und verdrehte die Augen, dass war mal wirklich eine kurze Zusammenfassung und nichts, was er nicht bereits wusste. Als er einen Blick auf Thatch erhaschte, sah er das dieser ihn breit angrinste. Also wieder pure Absicht. „Dann erzähl“, gab Ace klein bei und schloss die Augen. Die Kopfschmerzen ließen allmählig nach. „Du hast dich wacker gehalten, bist bei Paps Schlag vielleicht gute hundert Meter weit ins Meer geflogen und untergegangen wie ein Stein. Doch Paps machte keine Anstalten uns zu gestatten dich zu retten. Also ist Marco zu Paps gegangen um ihn zu beschwichtigen und mir Zeit zu verschafft, dich zu retten. Dafür hat Marco einiges in Kauf genommen, du solltest dich später bei ihm bedanken“, erzählte Thatch. „Marco hat sich für mich eingesetzt?“ So wirklich wundern tat ihn das jetzt nicht, den so wahr Marco halt, aber etwas anderes hatte ihn hellhörig gemacht. „Jep und hat ebenfalls eine Tracht Prügel bezogen, dass hättest du sehen müssen. Er war keinen Millimeter von seinem Platz gewichen, als Paps ihm zwei verpasst hatte.“ Thatch sprach das voller Bewunderung aus und dass Szenario konnte Ace sich bildlich vorstellen. Er selber war angeblich weit geflogen und das nach nur einem Schlag. Marco war hingegen stehen geblieben und hatte gleich zwei dieser Fäuste standgehalten? Beeindruckend, dass erklärte natürlich auch sein ramponiertes Aussehen, obwohl seine Teufelsfrucht ihn eigentlich gänzlich heilen sollte. Das noch etwas zurückgeblieben war, zeugte nur von der Immensen Kraft, die er ausgesetzt war. Das schlechte Gewissen hinterließ einen faden Beigeschmack auf seiner Zunge. Ace hatte den Fehler zu verantworten und dennoch war Marco für ihn eingesprungen. „Aber wieso liege ich hier und nicht im Krankenzimmer“, wollte Ace noch in Erfahrung bringen. Thatch schien einen Augenblick zu überlegen, bevor er antwortete. „Marco hat dich die letzten Tage mit seiner Kraft behandelt, damit die Heilung schneller vonstattengeht.“ Ace starrte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen verwundert an und Thatch schenkte ihm lediglich ein schiefes lächeln. Marco kam zur Tür herein, warf einen Blick auf das grinsende Gesicht von Thatch und den verwirrten Blick von Ace und wusste sofort, dass dieser wieder getratscht hatte. „Wenn du nichts zutun hast, geh das Deck schruppen“, meinte Marco und stand mit verschränkten Armen an der Tür. Sein Blick heftete auf Thatch, dieser erhob sich rasch und hielt abwehrend die Hände hoch. „Sei nicht böse, Ace weiß doch wie sehr du ihn liebst“, meinte Thatch lachend und eilte an Marco vorbei aus der Tür, nicht ohne einen Tritt von Marco zu kassieren. „Danke fürs herausfischen Thatch“, rief Ace ihm noch hinter und der ältere Winkte ihm zu, bevor die Tür zuknallte. Draußen hörte man Thatch noch vor sich meckern. Wahrscheinlich hatte er die Tür abbekommen. Ace wusste nicht, was er sagen sollte. Marco hingegen hüllte sich wie immer in Schweigen, kam zu ihm ans Bett geschlenkert und wechselte den Lampen auf seiner Stirn. „Danke dir Marco.“ Ace wusste nicht, was er sonst sagen sollte, es war einfach zu überwältigend, als dass er seine Bewunderung für den Kommandanten in Worte fassen konnte. Für das was er für ihn getan hatte. Marco ließ dies weiterhin unkommentiert im Raum stehen, ging zu seinem Stuhl zurück und setzte sich. Kurz darauf hatte er eine neue Zigarette im Mundwinkel hängen. „Wie lange war ich Ohnmächtig?“ Ace unternahm den nächsten Versuch ein Gespräch zu beginnen. „Ungefähr drei Tage.“ Was? Ganze drei Tage hatte er geschlafen und immer noch fühlte sich sein Körper so matt und ausgelaugt an. Wenn stimmte was Thatch sagte und Marco seine Kraft bei ihm eingesetzt hatte, dann wäre sein Zustand noch um einiges Schlimmer. Wie lange er wohl noch ans Bett gefesselt sein wird? „Ungefähr zwei Monate.“ Ace blinzelte ein paar Mal verwundert und überlegte, ob er gemeint war und ob Marco schon wieder seine Gedanken kannte. „Zwei ganze Monate?“, hinterfragte Ace verdutzt. Solange konnte er nicht liegen bleiben und sich ausruhen. Hisoka erwartete ihn. Er hatte ihr versprochen, so schnell es ging zurück zu kehren. „In zwei Tagen wanderst du entweder auf die Krankenstation oder in dein Bett.“ Wieder brauchte Ace irritiert einen Moment um Marco folgen zu können. Zumindest bestätigte es die These, dass er keine Gedanken lesen konnte, sondern wahrscheinlich nur versuchte aus Ace seinem Gesicht zu lesen. „So lange kann ich nicht bleiben...“, murmelte Ace eher zu sich als zu Marco. „Wegen deinem Auftrag?“ Wow, endlich stellte er ihm mal eine Frage oder war es nur eine Feststellung? „Ja, ich habe ihr versprochen, dass ich sie gleich abholen komme, wenn ich mit Vater gesprochen habe.“ „Da wird sie wohl warten müssen“, meinte Marco und zuckte schlichtweg mit den Schultern. Wieso bekam man bei ihm das Gefühl, ihm wäre alles gleichgültig? Aber es wurmte ihn ungemein, dass Marco damit Recht hatte. „Wieso hast du dich für mich eingesetzt?“, platze es Ace heraus. Seit Thatch das Thema vorhin erwähnt hatte, wollte er es wissen. „Du bist ein Teil unserer Familie und Vater sollte sich keine unnötigen Vorwürfe machen, falls du ertrunken wärst.“ Ähm, ja? Mit dieser Aussage hatte er nun gänzlich wenig gerechnet. Irgendwie versetzte es ihm einen kleinen Stich, dass er Marco doch weniger bedeutete, als es aus Thatch Worten herüberkam. Er wurde aus Marco nicht schlau. Er sagte Dinge, die einen verletzten und auf Distanz schoben, wobei sein Handeln etwas ganz anderes ausdrückte. Es ging ihm hierbei doch nicht nur um den Seelenfrieden von Vater oder? Wieso sollte er ihm dafür das Bett überlassen und ihn auch noch pflegen? Das ergab wenig Sinn. Er wollte Marco nicht länger ein Klotz am Bein sein, er würde in seine Kajüte hinübergehen. Ace erhob sich unter ächzen und ignorierte seinen geschwächten Körper, schwang vorsichtig die Beine übers Bett und stand auf. Sofort drehte sich alles um ihn herum. Erst als er die stützende Hand an seiner Schulter spürte, merkte er, dass er gerade beim Umkippen war. Er hatte gar nicht gemerkt, wie der Ältere aufgestanden war und nun neben ihn stand. Seine Hand war das Einzige was ihn noch an Ort und Stelle hielt. Seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Ohne Vorwarnung drückte er Ace wieder hinunter aufs Bett und wartete so lange, bis er sich hingelegt hatte, bevor er die Hand von der Schulter nahm und sich wieder auf den Stuhl setzte. „Was wird nur aus ihr?“, murmelte Ace frustriert vor sich her, er konnte sie doch nicht zwei ganze Monate alleine lassen. Insgeheim war da aber noch ein anderer Aspekt, der ihn nicht zur Ruhe kommen ließ. Eine unglaubliche Sehnsucht erfüllte ihn und hinter lies ein kribbeln in der Magengegend, wenn er an das Wiedersehen dachte. Ob ihre Gefühle dann immer noch genauso intensiv waren, wie bei ihrer Verabschiedung? Die Gefühlte die sie ihm entgegengebracht hatte, hatten ihn überrascht doch zu seinem Erstaunen, hatte er genauso gefühlt. „Du hast dich in deinen Auftrag verguckt. Was glaubst du was Vater davon halten wird?“ Seine direkten Worte fühlten sich an wie ein Schlag in den Magen und er keuchte erschrocken auf. Doch Marcos Miene verriet nicht, was er davon hielt. Es war lediglich eine Feststellung gewesen. Ace wusste nicht was er darauf erwidern sollte, da Marco wahrscheinlich keine Antwort erwartete. „Ich weiß nicht, wie das passieren konnte“, gab Ace nach einer Weile es Schweigens zu. Doch die Worte wahren eher an sich selber gerichtet. „Gefühle sind unergründlich“, entgegnete Marco, erhob sich vom Stuhl und ging zur Tür. Ace schaute ihn fragend hinterher. „Die Frage die du dir eher Stellen solltest, wie soll es nun weitergehen.“ Marco warf ihm einen Blick über die Schulter zu und schloss dann die Tür hinter sich. Ace blieb verwirrt zurück, mit Chaos im Kopf und Herzen. Marco hatte Recht, er konnte sich keine Gedanken über das hier und jetzt machen, sondern musste schon vorausschauend handeln. Doch das war leichter gesagt als getan. Fazit war, solange er nicht gesund war, konnte er nicht zu ihr zurück. Mit diesen Gedanken, erhob er sich erneut schwerfällig und schaffte es irgendwie bis in seine Kajüte und brach sofort erschöpft auf seinem Bett zusammen. ~ Fortsetzung folgt – Kapitel 14: Bittere Erkenntnis II --------------------------------- ~ Bittere Erkenntnis II ~ Es vergingen fünf Wochen in denen Ace sich ausruhte und von Marco regelmäßig untersucht wurde. Die Verletzungen verheilten langsam, aber von Tag zu Tag wurde es wieder einfacher sich zu bewegen. Ace fühlte sich wie eingerostet, seit der langen Bettruhe und konnte es gar nicht mehr erwarten, sich wieder auf Reisen zu begeben. Zumindest fühlte er sich wieder im Stande zu Reisen. Die Sehnsucht nach Hisoka und der Gedanke, wie es ihr wohl ging, trieb ihn ruhelos voran. Obwohl Marco und Thatch ihm davon abgeraten hatten, jetzt schon zu Vater zu gehen, wollte er keine Sekunde mehr länger warten. Nun saß er wieder mit gebeugten Rücken vor ihm und wartete darauf, sein Wort an ihn zu richten. Er konnte nur hoffen, dass die Wut verraucht war. „Hallo mein Sohn, geht es dir wieder besser?“ Ace setzte sich auf und blickte zu seinem Vater hinauf, nun wo dieser das Gespräch eröffnet hatte. Whitebeard war am frühen Morgen schon wieder am Trinken, was Ace zu ignorieren versuchte. „Guten Morgen Vater, ja mir geht es wieder besser.“ Ein Schweigen legte sich über das Deck und Ace war sich nicht sicher, wie er sein Anliegen am besten mitteilen sollte, ohne das es wieder ausartete. „Sprich, was hast du auf dem Herzen“, erhob Whitebeard erneut das Wort und nahm einen kräftigen Schluck Sake. „Ich möchte meinen begonnen Auftrag beenden und wollte deine Erlaubnis einholen, dass Schiff noch heute zu verlassen“, bat Ace und verbeugte sich erneut ehrfürchtig. Erst hatte er überlegt sich zu entschuldigen, lies es dann aber, weil er es immer wieder tun würde und seine Entschuldigung somit nicht aufrichtig wäre. „Das ist sehr lobenswert von dir, mein Sohn, aber ich habe bereits einen anderen Auftrag für dich.“ Damit hatte er nun nicht gerechnet und wollte sofort etwas kontern, doch der Blick seines Vaters ließ keinen Widerspruch zu. Ace biss sich verärgert auf die Unterlippe und senkte den Blick. Es brachte nichts zu diskutieren, vielleicht konnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. „Wie lautet der Auftrag?“ Ace würde Hisoka abholen und sie einfach mit zu seinem Auftrag mitnehmen und anschließend kamen sie hierher zurück. Somit würde er auch das Versprechen an Sie nicht brechen und sich seinen Vater nicht widersetzen. „Informationsbeschaffung und Beseitigung des Zielobjekts. Jôzu wird dir den Steckbrief geben.“ Ace blinzelte verwundert, dass gehörte eigentlich nicht in sein Aufgabengebiet, sollte das eine indirekte Bestrafung sein? „Ist etwas über den momentanen Aufenthalt der Zielperson bekannt?“ Vielleicht konnte er so die Route anpassen. „Nein, nur dass er auf den Weg ist die Grand Line zu verlassen.“ Na prima, dass war ja wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen, dass konnte Monate dauern, aber wenn er Hisoka mitnahm, wäre das für ihn nur ein kleines Problem. „Was deinen momentanen Auftrag betrifft, so habe ich diesen an jemand anderen übergeben, der sich darum kümmern wird und nun geh.“ Ace blieb vor Schreck, die Spucke im Halse stecken und bekam einen Hustenanfall. Konnten den alle seine Gedanken lesen? War er so ein offenes Buch? Dabei hatte er sich doch extra nichts anmerken lassen und den Kopf gesenkt gelassen. Doch der dicke Knoten in seinen Magen war schmerzhaft. Sein Vater hatte ihm indirekt den Kontakt zu Hisoka unterbunden ohne dass er etwas ausgesprochen hatte. Die ganzen Gedanken, wie er, dass alles irgendwie geradebiegen konnte, waren in Rauch aufgegangen. Er durfte sie nicht abholen oder mitnehmen. Würde er sie auch nicht wiedersehen? Was würde Vater den erst tun, wenn er von ihren Gefühlen erfuhr? Und dann war da ja auch noch Hisoka, der er ein Versprechen gegeben hatte, was er nun nicht einhalten konnte. Dazu hatte er ihr das Versprechen abgerungen, mit niemanden außer ihm weiter zu reisen. Schon gar nicht zu Whitebeard und wer würde überhaupt zu ihr geschickt werden? Es musste jemand sein, dem Vater zu einhundert Prozent vertraute. Da fiel ihm nur eine einzige Person auf diesem Schiff ein, Marco. Ace war nicht einverstanden mit Vaters Entscheidung und wieder kurz davor zu randalieren, doch ein Blick aus dem Schatten heraus warf ihm eine Warnung zu. Auch wenn er nur erahnen konnte, wer das war, wusste Ace er musste jetzt ruhig bleiben. „Ich werde meine Sachen packen und aufbrechen. Auf Wiedersehen Vater.“ Ace erhob sich, lies den Blick aber gesenkt, damit niemand die Wut darin sehen konnte. Ohne Jemanden eines Blickes zu würdigen, ging er in seine Kajüte zurück. Erst dort lies er seiner Wut freien Lauf und schlug aufs Bett ein. Verdammt. Verdammt. Verdammt! Ace wütete regelrecht, seinen Zorn kaum im Griff, hätte er am liebsten alles kurz und klein geschlagen. Wäre zu Vater gelaufen und ihm alles an den Kopf geschmissen, was ihm gerade nicht passte. Seit er ein festes Mitglied geworden ist, hatte er das nicht mehr getan. Aber die Versuchung war nah. Seine Wut wandelte sich langsam in Verzweiflung und lies sich mit dem Rücken am Schrank herunterrutschen und blieb mit hängendem Kopf dort sitzen. Was blieb ihm jetzt noch übrig? Wie sollte er das alles Hisoka erklären, wenn er sie doch nicht sehen durfte? Er konnte sich ihren Blick nicht einmal richtig vorstellen. Vielleicht würde Trauer oder sogar Wut darin liegen? Wer wusste das schon, seit er sie zurückgelassen hat, waren bereits fast zwei Monate vergangen. Ob es ihr wohl gut ging? So gerne er auch zu ihr wollte, es war nicht möglich. Nicht solange sein Vater dagegen wahr. Noch einmal konnte er sich nicht gegen ihn auflehnen, nicht seinetwegen, sondern ihretwegen. Hisoka würde es ausbaden müssen, wenn sie unvorbereitet an Bord kam und das wollte er nicht. Neben der Tür stand bereits sein voller Seesack. Voller Euphorie, Hisoka bald wiederzusehen, hatte er ihn bereits vor Wochen gepackt. Damit er jederzeit aufbrechen konnte und nun saß er hier unmotiviert sich in Bewegung zu setzen. Zu Jôzu musste er ja auch noch wegen dem Steckbrief. Es klopfte an der Tür und Ace knurrte hörbar, dass er keinen Bock auf Gesellschaft hatte. Dennoch öffnete sich diese und Marco kam herein. Ohne einen Kommentar, schloss er die Tür, verschränkte die Arme und lehnte sich lässig dagegen. Sein Blick auf Ace gerichtet, der wie ein Häufchen Elend am Boden kauerte. Ace wollte Marco ignorieren, doch dass klappte nicht so wie er sich das vorgestellt hatte, den Marco hatte weit mehr Geduld als er selber. So war es Ace der seufzend nach einer Weile den Blick hob und den anderen einen fragenden Blick zu warf. Dieser stand dort in aller Seelenruhe und beobachtete ihn. Als habe er alle Zeit der Welt und dass es ihn nichts ausmachen würde, von Ace ignoriert zu werden. „Was willst du Marco?“ Ace wusste das er unhöflich war, doch es strafte ihn mehr, dass Marco da nicht darauf einging und ihn zurechtwies, sondern lediglich eine Augenbraue hob und ihn weiterhin musterte. „Der Steckbrief.“ Marco stieß sich von der Tür ab und kam zwei Schritte auf ihn zu, nur um ihn das gelbe Papier direkt vor die Nase zu halten. Ace nahm ihm das Papier nickend aus der Hand und betrachtete den Piraten, der darauf abgebildet war. Ihm war schon klar gewesen, dass es sich hierbei um eine Strafe von Whitebeard handelte, aber gleich so eine? Er lies den Steckbrief neben sich zu Boden fallen und bettete den Kopf auf den Armen. Der Pirat hatte weder Rang noch Namen noch ein Nennenswertes Kopfgeld. Solche kleinen Fische beachtete sie normalerweise nicht einmal und er befand sich wahrscheinlich noch nicht mal mehr auf der Grand Line. Wahrscheinlich eher im West Blue, dort konnte er bei der hohen Kriminalität ewig suchen. Kleine Fische hatten es einfacher unterzutauchen. „Warum macht Vater das?“ Ace seufzte frustriert, doch erwartete nicht wirklich eine Antwort, den die war ihm bewusst. „Er prüft deine Loyalität“, entgegnete Marco, erhob sich und setzte sich auf den einzigen Stuhl im Raum. Er öffnete das kleine Bullauge und zündete sich eine Zigarette an. So etwas hatte er sich bereits denken können und er rechnete es Marco hoch an, dass er ihm gerade ungefragt Gesellschaft leistete. Warum auch immer. „Ich habe ihr versprochen sie abzuholen“, setzte Ace frustriert an und schüttelte den Kopf. Ihm war schon klar gewesen, dass ein tieferer Sinn hinter dem Auftrag liegen musste, wollte er es nur nicht wahrhaben. „Jetzt wirst du es sein, der diesen Auftrag übernimmt, oder?“, fragte Ace, obwohl er die Antwort bereits kannte. Marco zog schweigend an seiner Zigarette. „Können wir nicht tauschen? Du fährst zum West Blue und ich zu Hisoka?“ Selbst in seinen Ohren klang diese Frage lachhaft und unglaubwürdig. Er erntete lediglich eine hochgezogene Augenbraue und einen zuckenden Mundwinkel, was Ace leicht verärgerte, dass sich der Ältere über ihn lustig machte. „Vergiss es einfach“, murrte Ace über sich selber verärgert. Es herrschte wieder eine Weile Schweigen, bevor Marco das Wort ergriff. „Willst du sie wirklich in diesen Strudel aus Wut und Zorn hineinziehen?“ Ace starrte verwundert zu Marco auf. Hatte er dies eben echt gesagt? Er hatte mit keinem Kommentar gerechnet und dann ausgerechnet mit so etwas. Natürlich wollte er das nicht, aber es tat weh darauf hingewiesen zu werden. Als ob Marco wusste mit welchen inneren Dämonen er gerade zu kämpfen hatte und wie hin und hergerissen. Das er am liebsten den Befehl ignorieren wollte um zu ihr zu reisen. Er wusste, dass er damit weder ihr noch ihm etwas gutes tat und schon gar nicht Marco. Der nun damit hineingezogen wurde. Wenn er unüberlegt handelte, war er nicht der Einzige der der Leittragende sein wird. „Du musst dich darauf einstellen, dass du sie vorerst nicht zu Gesicht bekommst.“ Das war schon wieder wie ein unvorbereiteter Schlag in die Magengegend. „Wie meinst du das?“, hinterfrage Ace vorsichtig. Marco war nicht der Gesprächigste, schon gar niemand für Small Talk, aber wenn er was zu sagen hatte, dann war es meistens eine Predigt oder eine Warnung. „So wie ich es gesagt habe. Du solltest dich ihretwegen etwas auf Abstand halten und deine Emotionen in den Griff bekommen.“ Ace verstand nicht sofort, was der Ältere damit meinen könnte und schaute ihn verwirrt an. Marco seufzte nur und zog in aller Seelenruhe an seiner Zigarette. Ace glaubte schon, keine Antwort mehr zu bekommen, als Marco mit dem Finger auf ihn zeigte. „Gefühle lassen einen nicht mehr rational handeln und vernebeln die Sicht. So wie du momentan aus diesem Aspekt heraus tollkühn und ohne Nachzudenken handeln willst.“ Ace zog eingeschnappt eine Fluppe. Es war also eine Predigt. „Hast du überhaupt daran gedacht, wie die kleine das alles auffassen wird, wenn sie erst einmal an Bord ist?“ Marco war also noch nicht fertig mit seiner Predigt und Ace blieb nichts anderes übrig als ihm aufmerksam zuzuhören. Lieber ließ er sich von Marco zurechtweisen, als von Paps. Hier flogen zumindest nur verletzende Worte, keine Fäuste die in wochenlang an Bett fesseln konnte. „Worauf willst du hinaus?“, hakte Ace nach, dem die Predigt aktuell noch zu hoch gegriffen war. So wenig Marco auch sonst redete, wenn er erst mal losgelegt hatte, so viel hatte er dann auch zu sagen, wenn es darum ging, einen den Kopf zurecht zu rücken. „Du hast sicherlich Süßholz geraspelt und dem Mädel das Blaue vom Himmel versprochen und sie glaub daran. Was also denkst du passiert mit ihr, wenn sie auf den Boden der Realität aufschlägt? Denke mal in Ruhe darüber nach.“ Ace stockte abermals der Atem und starrte Marco sprachlos an. Dieser zündete sich währenddessen eine neue Zigarette an. Seine Miene war unergründlich und seine Tonlage war klar und kühl. Es lag keine Zurechtweisung oder Wut darin. Nur eine Feststellung nach der anderen und einer Erkenntnis, die Ace bitter traf. Marco hatte Recht. Ausnahmslos Recht. In allem und dass wurmte ihn ungemein. Denn es zeigte ihm auf, wie wenig er selbst darüber nachgedacht hatte. Er hatte Hisoka wirklich das blaue vom Himmel versprochen. Es war nicht gelogen gewesen, dass nicht, aber es war realistisch gesehen nicht umsetzbar. Wenn Hisoka auf dieses Schiff kam, wird sie wahrscheinlich ein Teil der Familie sein. Seiner Familie. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie auch gemeinsam Zeit verbringen konnten. Er hatte versprochen mit ihr zusammen Abenteuer zu bestreiten, aber würde Whitebeard das überhaupt zu lassen? Normalerweise waren die Aufträge meistens auf Alleingänge ausgelegt, selten zu zweit. Zudem hatte er ihr angeboten sie zu trainieren. Aber wann sollte er das tun, wenn er mehr unterwegs war, als auf dem Schiff. Der wichtigste Punkt aber. in dem er versagt hatte, waren seine Gefühle oder besser gesagt, ihre Gefühle füreinander. Wie sollte er ihr Gerecht werden und dass geben, was sie sich vielleicht sehnlich wünschte? Zudem war er sich nicht einmal sicher ob Vater das überhaupt erlauben würde und auf diesem Schiff konnte man nichts verheimlichen. Marco hatte so was von Recht, ihn den Kopf zu waschen. Er hatte sich ihr gegenüber weit aus dem Fenster gelehnt, wie sollte er das nur wieder gerade rücken ohne sie zu verletzen. Noch schlimmer war sogar der Gedanke, dass sie glauben könnte, dass er sie belogen hätte. Willentlich, aber dem war nicht so. Seine Gefühle und sein Temperament waren mit ihm durchgegangen und sie würde nun darunter leiden. „Meine Gefühle sind aber echt“, murmelte Ace sich bestätigend zu, um sich zu rechtfertigen. Egal was Marco auch sagte, er würde dafür noch eine Lösung finden. Hoffentlich. „Denk einfach daran, dich zu benehmen und ihr keine unnötigen Hoffnungen zu machen.“ Ging Marcos Predigt doch noch weiter? Doch aus dem Gesicht des Älteren wurde er nicht schlau. „Ich werde schon nicht so dumm sein, sie vor allen anderen zu überfallen!“ Ace warf Marco einen wütenden Blick zu. „Und was ist mit ihr? Wie reagierst du, wenn sie dir vor all den anderen um den Hals fällt? Stößt du sie dann von dir oder zeigst ihr die kalte Schulter?“ Nun klang eindeutig Spot aus Marcos Stimme und zum ersten Mal in diesem Gespräch, zeichnete sich leichte Verärgerung auf seinen Gesichtszügen wieder. Ace starrte ihn ganz perplex an. Ace lagen zig Erwiderungen auf der Zunge, doch keine verließ seinen Mund. Den wenn er eins wusste, dass Marco den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 15: Eskalation ---------------------- ~ Eskalation ~ „Denk einfach daran, dich zu benehmen und ihr keine unnötigen Hoffnungen zu machen.“ Ging Marcos Predigt doch noch weiter? Doch aus dem Gesicht des Älteren wurde er nicht schlau. „Ich werde schon nicht so dumm sein, sie vor allen anderen zu überfallen!“ Ace warf Marco einen wütenden Blick zu. „Und was ist mit ihr? Wie reagierst du, wenn sie dir vor all den anderen um den Hals fällt? Stößt du sie dann von dir oder zeigst ihr die kalte Schulter?“ Nun klang eindeutig Spot aus Marcos Stimme und zum ersten Mal in diesem Gespräch, zeichnete sich leichte Verärgerung auf seinen Gesichtszügen wieder. Ace starrte ihn ganz perplex an. Ace lagen zig Erwiderungen auf der Zunge, doch keine verließ seinen Mund. Den wenn er eins wusste, dass Marco den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Egal wie sehr er sich vielleicht auch bemühen konnte, seine Gefühle zu verstecken, als er sich diese Szene ausmalte und sie von sich stieß, lies ihn regelrecht erbleichen und sein Herz verkrampfte sich vor Schuldgefühlen. Das konnte und wollte er ihr nicht antun. „Aber wie soll ich ihr die Lage den klar machen, wenn ich sie nicht sehen kann?“ Ace Stimme klang schon wieder voll Verzweiflung und einem blutenden Herzen. „In dem du dich von ihr fern hältst, bis sie alles versteht. Dann wird sie mit der neuen Situation umgehen lernen.“ Marcos Worte klangen so rational. So überlegt, aber konnte Hisoka so weit über den Tellerrand hinaus sehen? Würde sie alles Akzeptieren können oder daran zerbrechen. So wie er sie kennen gelernt hatte, würde sie sicherlich daran eher zerbrechen. Sie war Schwach und zerbrechlich. Wenn er an sie dachte weckte es automatisch seinen Beschützerinstinkt. Ob sie sich wohl auf dem Schiff von Shanks weiterentwickelt hatte oder immer noch die selbe war? „Ich hab einfach Angst, dass sie daran zerbricht. Sie war so Hilflos, als ich sie kennen gelernt habe.“ „So hilflos steht sie aber nicht aus.“ Ace blinzelte verwundert und starrte Marco an. Seine Miene war wieder ausdruckslos und wirkte fast desinteressiert. „Woher willst du das denn wissen?“ Marco kramte aus seiner Hosentasche einen gefalteten Zettel und reichte ihm diesen. Ace faltete das Stück Papier auseinander und starrte erstaunt auf den zierlichen Körper der von der Seite gezeigt wurde. Das Gesicht konnte man nicht erkennen, aber sie hatte zwei Dolche in den Händen und langes hellblaues Haar. Was sein Herz gleich höherschlagen lies. Unverwechselbar prangte ihr Tattoo auf der Schulter entgegen. Das Kopfgeld war zwar nicht gerade Nennenswert, aber was war den bitte passiert, dass sie in dieser kurzen Zeit so über sich hinaus gewachsen war. Ihre Haltung zeigte eindeutig, dass sie wusste, was sie tat. „Da hast du deinen Beweis, dass sie auch ohne dich zurecht kommt. Also komm von deinem hohen Ross herunter, dass du das einzige wärst, was sie hat.“ Ace klappte der Mund vor Empörung aus, doch er schaffte es nicht, irgendwas auf Marcos scharfe Worte zu reagieren. Gerade noch hatte er sich gefreut, doch Marco hatte ihn gleich wieder einen Dämpfer verpasst, der ihr den Magen zuschnürte. „Wer sitzt hier auf einem hohen Ross, Eh? Was willst du mir damit sagen!“ Ace war aufgesprungen und baute sich vor dem Älteren auf, der unbeeindruckt auf dem Stuhl saß und rauchte. „Was glaubst du passiert, wenn sie hier an Bord ist? Willst du sie vor jeder Gefahr wie ein kleines Kind beschützen? Sie muss auf ihren eigenen Füßen stehen!“ Obwohl Marcos Stimme immer noch ruhig und gelassen klang, hatte Ace das Gefühl er wäre angeschrien worden. Die Worte hallten regelrecht in seinem Kopf wieder, wie ein Echo. Was ihn mehr erschütterte, als hätte Marco ihn wirklich mit lauter Stimme zurecht gewiesen. Das Schlimmste an der Sache war ja, dass Marco in all dem Recht hatte und Ace sich außerstande fühlte diese Worte zu entkräften. Wie ein ausgeschimpftes Kind, voll trotz und Scham stand Ace vor ihm und wusste nicht wohin mit seinen Emotionen, die immer weiter hochkochten. „Ich werde mich schon um sie kümmern, also erledige du deinen Auftrag, so dass Paps nicht mehr an dir Zweifeln musst.“ Obwohl Marco ihm eben noch eine Predigt gehalten hatte, fühlten seine Worte sich jetzt wie Balsam für seinen geschundenen Geist an. Wie um das zu untermauern, war Marco aufgestanden und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Nach all den harten Worten, die er zu ihm gesagt hat, obwohl er es gut mit ihm meinte, war diese kurze Berührung alles, was sein Herz brauchte, um wieder aufzutauen. „Danke Marco.“ Ace Blick war aufrichtig und strotzte nur so vor Dankbarkeit. So lies Marco von ihm ab und wollte den Raum verlassen. Anscheinend war sein Ziel, weshalb er gekommen war erledigt. Doch Ace hatte auch noch was auf dem Herzen. Wenn Marco so ehrlich zu ihm war, musste er das auch sein. „Sie wird nicht mit dir kommen.“ Marco blieb an der Tür stehen und drehte sich zu ihm um. Eine Hand demonstrativ in der Hüfte. „Das wird sie. Keine Sorge.“ Oh ja, da hatte Ace keinen Zweifel dran. Marco konnte überzeugend sein, aber Hisoka war ein Dickschädel und solange sie noch einen kleinen funken Hoffnung in Ace hatte, wird sie nicht kampflos mitgehen. Besonders, nachdem er ihren Steckbrief gesehen hat und dass sie somit über Kampferfahrung verfügte, wir sie ihn sicherlich zum Kampf herausfordern und dass machte ihm Angst. „Sie wird gegen dich kämpfen wollen.“ Marco zuckte lässig mit den Schultern. „Kann sie gerne probieren.“ Ace verdrehte frustriert die Augen. Marco wusste doch worauf er hinaus wollte. „Sie wird mit mir hier herkommen, wie Paps es will. Ob sie nun vorher eine Kampfprobe will oder nicht.“ Marco schien das wirklich vollkommen egal zu sein, für ihn war das nur ein Auftrag von vielen und bei ihm wusste man, dass er sich nicht von Emotionen leiten lies, so wie Ace. „Wenn du sie zwingst, wird Shanks eingreifen“, merkte Ace vorsichtig an und erntete einen weiten kühlen Blick von Marco. „Und wenn schon. Ich will eh nicht auf Freund mit ihm machen“, meinte Marco desinteressiert. Ja, da musste er Recht geben, Marco hatte keinen Respekt vor Shanks und auch wenn Marco nicht so aussah, war dieser sogar älter als der dieser und hatte ein paar Jahre mehr Kampferfahrung. Ob sie sich Stärke mäßig ebenbürtig waren, konnte er schlecht einschätzen. Dafür hatte er weder Marco noch Shanks zu wenig in ernstzunehmenden Kämpfen erlebt. Aber er kam nicht umhin, sich diesen epischen Kampf nicht entgehen lassen zu wollen, sollte es wirklich mal so weit kommen. Was er natürlich nicht hoffte. „Ich will nur nicht das du sie verletzt“, gab Ace endlich zu, wo sein Problem lag, dass ganze hin und her, hatte ihn schon ganz kirre gemacht. „Keine Angst, ich hab nicht vor, sie ernsthaft zu verletzen.“ Es fühlte sich an wie ein verbaler Schlag mitten ins Gesicht und auch die Atmosphäre hatte sich schlagartig geändert. Als ob plötzlich eine eisige Luft herrschte. Ace riss den Kopf hoch und starrte Marco entsetzt entgegen. Sein Herz schlug ihn vor Anspannung bis zum Herz. Er hatte also vor sie mit roher Gewalt zu überzeugen? Das würde er nicht zulassen. Seine Flammen loderten bedrohlich auf und er ging wütend die zwei Schritte auf Marco zu, die sie voneinander trennten und packte ihm am Hemdkragen. Als er Marco wütend an funkelte und schon zu einem Spruch ansetzte, den er sicherlich bereuen würde, sah er den amüsierten Gesichtsausdruck des Älteren, der so gelassen da stand, als würde sie immer noch in einem lockeren Gespräch hängen, anstatt kurz vor einem Kampf. Hatte Marco ihn etwa gerade auf den Arm genommen? Sofort fiel ihm ein Stein vom Herzen und die Flammen verschwanden. „Jage mir doch nicht so einen Schrecken ein, ich wollte dir schon an den Hals springen“, seufzte Ace erleichtert, dass er nicht unüberlegt zum Schlag ausgeholt hatte. „Auf diesen Spaß hätte ich mich gern drauf eingelassen“, entgegnete dieser nur und löste Ace Hand von seinem Kragen. Wenn wenigstens das angedeutete Lächeln auf Marcos Gesicht wäre, als er das eben so daher sagte, aber er schaute wieder genauso ernst drein, wie sonst auch. Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken. Wie waren diese Worte wohl genau gemeint? War Marco vielleicht insgeheim doch wütend auf ihn, weil er in die ganze Sache mit hinein gezogen wurde? Oder wollte er ihn nur aufziehen? „Wann wirst du los?“, wollte Ace wissen und fuhr sich verlegen über den heißen Nacken, eigentlich wollte er keine Antwort darauf. Das Adrenalin schoss immer noch gewaltsam durch seinen Körper und die Verlockung auf einen Kampf kribbelte in seinen Fingern. Er musste sich beruhigen, nicht dass er sich hier doch noch mit Marco in die Haare bekam. Ace wusste, er würde definitiv den kürzeren ziehen oder? „Willst du es ausprobieren?“ Ace starrte erschrocken zu Marco, der ein gewisses herausforderndes Funkeln in den Augen hatte. Hatte er schon wieder seine Gedanken vorher gesagt oder merkte er das an seiner angespannten Stimmung. „Nein, ich will nicht gegen dich kämpfen.“ Ace bemerkte, wie seine Stimme vor Anspannung zitterte. Sein Körper schrie nach Erlösung. Die ganze angestaute Wut, wollte irgendwo ein Ventil haben um sich zu entladen. „Zwei, drei Worte von mir und deine Standhaftigkeit verliert an ihrer Glaubhaftigkeit.“ Ace starrte ihn verwirrt an und kniff die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Hatte Marco gerade Spaß daran ihn zu provozieren? Dieser war doch sonst niemand der einen Kampf vom Zaun brach. Er sollte sich da nicht drauf ein lassen. „Als erstes werde ich Hisoka erzählen, dass du sie im Stich gelassen hast.“ Das würde er nicht wagen! Ace war kurz außer sich und versuchte sich zu beruhigen. Bilder drängen sich vor sein geistiges Auge. Hisoka wie sie sich die Ohren zuhielt und verzweifelt abstritt, was sie hörte und nicht zu glauben hoffte. Wie sie daran zerbrach und zu Boden ging. Es lies sein Herz schmerzlichst zusammen ziehen, bei dem Anglich ihrer unerschöpflichen Tränen. Marco machte einen Schritt auf ihn zu und Ace wich automatisch einen Zurück. Er blinzelte verwirrt. Marco wollte ihn wirklich provozieren, darauf durfte er sich nicht einlassen. Sein Herz schlug schneller, als die Worte in seinen Kopf widerhallten und ihm klar wurde, was Marco ihm da gerade offenbart hatte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus und nährte seine Wut. Was brachte es ihm, Hisoka solch eine Lüge aufzutischen. „Als zweites werde ich sie so lange provozieren, bis sie mich von sich aus angreift und ich werde mich nicht zurück halten...“ Seine Worte entfachten ein Feuer in ihm und der Knoten in seinem Magen begann zu schmerzen. Sein Herz raste und klopfte bereits ungut bis zum Hals. Seine Hände begannen zu schwitzen und ballten sich zu Fäuste. Er versuchte ruhig ein und auszuatmen, um sich zu beruhigen. Die Bilder drängten sich in seinen Geist, egal wie sehr er sich auch dagegen sträubte. Wie sie immer wieder aufstand und sich in den vergeblichen Kampf stürzte. Wunden übersät, zitternd und am Ende ihrer Kräfte. Doch ihr Dickkopf lies nicht zu, dass sie aufgab. Ace wich noch einen Schritt zurück, als Marco weiter auf ihn zutrat. Marcos Stimme war eisern und die Atmosphäre um sie herum kühlte sich schlagartig ab, sodass sich Ace Nackenhaare aufstellten. Es verletzte ihn tiefer, als er erwartet hatte und sein Herz hörte nicht auf zu schreien. Tränen die sie aus Wut wegwischte und dagegen ankämpfe mit verletzenden Lügen gestraft zu werden, immer wieder aufstehend. Plötzlich stand Marco dicht an ihn gedrängt und seine Lippen an seinem Ohr. „Wenn sie dann gebrochen am Boden liegt, werde ich sie nehmen....“ Es war nur ein gehauchter Satz, der den Wutknoten in Ace Bauch zum platzen brachte. Es war als würde irgendwas in ihm explodieren. Das Bild, wie er sie an den Haaren zog und sie quälend schrie, seine Hände auf ihrem Körper. Das war zu fiel für ihn. Alles um ihn herum stand plötzlich in Flammen und er schlug zu. Erst mit der linken Richtung Magen, die aber mit Leichtigkeit abgefangen wurde. Dann mit der rechten Richtung Gesicht, die von Marco gekonnt abgelenkt wurde. Ace riss sich aus dem Griff los, wich einen Schritt zurück, nur um Schwung zu holen und sich auf Marco zu stürzen. Blindlings von Wut genährt, schlug er immer und immer wieder auf den Älteren vor sich ein, der ohne Mühe jeden dieser Schläge nach außen ablenkte oder parierte. Eine ganze Reihe Schlagabtäusche wechselten auf diesem engen Raum. Marco schleuderte Ace gegen den Schrank, der an der Wucht zersplitterte. Keuchend kam Ace aus den zersplitterten Holz heraus und stürzte sich erneut auf den Älteren. Der Stuhl flog um, als Ace dagegen stieß. Dass Bett zerbrach, als Marco Ace nach hinten schleuderte, dieser aufs Bett stürzte und Marco wie ein Stein hinterher mit den Knie in seinen Magen rammte. Ace schmeckte die Galle auf der Zunge und der Schmerz lenkte ihn nicht wirklich ab von seiner Wut. Er versuchte Marco von sich zu drücken, doch sein Knie war eisern und seine Hände hatten seine Arme auf dem Bett festgenagelt. Doch Ace kam gar nicht dazu nach Luft zu ringen, den Marko schlug ihm volle Kanne ins Gesicht. Der Schlag lies seine Ohren klingeln und den Kopf dröhnen. Die Wut und das Unverständnis lies seine Flammen gefährlich aufflammen und seinen ganzen Körper einhüllen. Doch Marco schien das nichts auszumachen, den seine blauen Flammen schützten ihn vor Schaden, einzig der Geruch von Rauch vernebelte die Sicht und raubte den Atem. Den auch wenn Marco die Flammen nichts anhaben konnten, so fing der Raum schnell Feuer. Es knisterte und die Flammen leckten am Bett und am Fußboden, doch keiner der beiden schien dass etwas auszumachen. Ace versuchte sich aus Marcos eisernen Griffen zu lösen, doch er hing hier wie fest gekettet und die unbändige Wut die in ihm loderte, entfachte nur neue Flammen, die bis zur Decke hinauf stiegen und dass Holz versenkten. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 16: Familienzusammenhalt -------------------------------- ~ Familienzusammenhalt ~ Die Wut und das Unverständnis lies seine Flammen gefährlich aufflammen und seinen ganzen Körper einhüllen. Doch Marco schien das nichts auszumachen, den seine blauen Flammen schützten ihn vor Schaden, einzig der Geruch von Rauch vernebelte die Sicht und raubte den Atem. Den auch wenn Marco die Flammen nichts anhaben konnten, so fing der Raum schnell Feuer. Es knisterte und die Flammen leckten am Bett und am Fußboden, doch keiner der beiden schien dass etwas auszumachen. Ace versuchte sich aus Marcos eisernen Griffen zu lösen, doch er hing hier wie fest gekettet und die unbändige Wut die in ihm loderte, entfachte nur neue Flammen, die bis zur Decke hinauf stiegen und dass Holz versenkten. „Seit ihr den des Wahnsinns?“ Thatch Stimme, lies beide wieder aus ihrer Rauferei kurzzeitig erwachsen, doch sie waren beide noch so in ihren Kampf verwickelt, dass sie sich nicht sofort beruhigen konnte. Kaltes Wasser traf sie und löschte sofort beide Teufelskräfte aus. Nicht nur ein, sondern gleich mehrere Eimer mit eiskalten Wasser wurden über sie und dass brennende Zimmer gekippt. Unruhiges Stimmengewirr erklang im Zimmer, viele Schritte die hektisch hin und her liefen und dass Feuer zu löschen versuchten. Mit dem Wasser verblasste auch endlich die Wut und das Feuer was bis eben noch so unbändig in Ace gebrodelt hatte. Wie im Keim erstickt. Durch das Wasser ermattet, fanden die beiden sich kurze Zeit später auf Deck wieder und hörten sich von Thatch eine predigt an. Marco saß lässig an die Reling gelehnt und hatte einen Arm auf das Knie gelehnt. Man sah ihm keinen einzigen Kratzer an, lediglich seine Kleidung war etwas angesenkt, obwohl sie eigentlich feuerresistent sein sollte. Er grinste über beide Ohren und scherzte mit Thatch, der immer noch wütend war. Ace lag erschlafft und ausgelaugt auf dem Deck, alle Gliedmaßen von sich gestreckt und war froh über die Leere die gerade herrschte. Keine störenden Gedanken, keine geballte Wut mehr. Kein Schmerz im Magen. Nur ausgelaugt und matt, durch den Kontakt mit Meerwasser, was über ihn geschüttet wurde um seine Flammen zu tilgen. „Wieso hast du das gemacht?“ Natürlich war Ace klar, dass Marco das alles nicht ernst gemeint hatte und fand es nun unangenehm, dass er sich seinen Gefühlen hingegeben hatte und ausgerastet war. Am frustrierenden aber war, dass er Marco so überhaupt gar nichts entgegen zusetzen hatte. „Du musstest mal Dampf ablassen, sonst wärst du unterwegs explodiert.“ Ace fühlte sich nun noch elender als zuvor, dass Marco für ihn so weit voraus gedacht hatte und ihn ein Ventil zum abreagieren gegeben hatte. Es war einfach zu frustrierend. Ace legte die Arme über die Augen. „Es ist ja schön das ihr euch mal ausgesprochen habt, wurde langsam auch mal Zeit, aber dabei könnt ihr doch nicht das ganze Schiff in Brand setzen!“ Thatch stand immer noch wutschnaubend neben Ace und hatte die Arme demonstrativ in die Hüfte gestemmt. „Übertreib mal nicht. Außerdem hat Paps auch nur darüber gelacht.“ Marco schien wieder tiefen entspannt und man sah einen zuckenden Mundwinkel. Er fand es wohl sehr amüsant, wie Thatch sich versuchte aufzuregen. „Es war doch nur mein Zimmer“, murmelte Ace, der die Bedeutung schon etwas bitter fand. Nur sein Zimmer, ja das war es mal, davon wahr nicht viel übrig geblieben. Den der Seepack mit all seinen Sachen war futsch, genauso wie auch alles andere halbherzige, was sein Zimmer irgendwie geschmückt hatte. „Nicht nur dein Zimmer! Mein und Jôzus Zimmer die nebenan waren, sind ebenfalls genauso zerlegt, wie der Flur!“ Jetzt wusste er auch, wieso Thatch so wütend war, wenn er direkt getroffen war. „Sry Thatch.“ Ace meinte seine Entschuldigung aufrichtig, aber entschädigen konnte er ihn nicht. Schließlich wahr sein Hab und gut gerade den Bach runter gegangen oder besser zu Asche verbrannt? „Dann werden wir wohl alle vor weißlich bei Marco einziehen! Bis die Reparaturen abgeschlossen sind“, entschied Thatch und fand seine Idee wohl brillant. Marco zog nur eine Augenbraue hoch, er hatte echt das perfekte Pokerface. Man wusste echt nicht was er gerade dachte. Marco erhob sich und schlenderte auf Thatch zu und blieb direkt vor ihm stehen. Wenige Zentimeter trennten sie nur noch voneinander und er legte ihn einen Finger unters Kinn, sodass sie sich direkt in die Augen sahen. „Dann mach dich auf Schlaflose Nächte gefasst.“ Ace und Thatch starrten beide fassungslos drein. Doch Marco ging ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei unter Deck. Als Marco außer Sichtweite war, rieb sich Thatch abwesend über die Arme. „Man hab ich eben eine Gänsehaut bekommen.“ Da konnte Ace nur zustimmen, auch ihn fröstelte es etwas bei dem Gedanken, was Marco wohl genau damit gemeint haben mochte. „Also, was stehe ich noch so herum? Ich wollte doch meine Kajüte auf Vordermann bringen. Es gibt viel zu tun, wird wahrscheinlich ein paar Tage in Anspruch nehmen.“ Thatch klatschte in die Hände, wahrscheinlich um sich selber zu motivieren und verschwand dann ebenfalls unter Deck. Ace konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, er hatte eindeutig das zittern in der Stimme des Älteren vernommen gehabt. Thatch würde wohl die nächsten Tage einen großen Bogen um Marcos Kajüte machen. Ace erhob sich und lehnte sich an die Reling um seinen Blick übers Meer schweifen zu lassen. Eine Innere Ruhe und Gelassenheit hatte ihn umhüllt, seit die Wut aus seinem Bauch verschwunden war. Die Gedanken nun klar gerade aus gerichtet. Marco hatte ihn nicht nur den Kopf zurecht gerückt, sondern auch seine Gedanken und Gefühle für ihn sortiert. Hisoka war bei Marco in besten Händen, aber er würde definitiv ein paar Zeilen schreiben und Marco einen Brief für sie mitgeben. Er wollte jeglichen Missverständnis aus den Weg gehen. Sie sollte weder traurig noch enttäuscht von ihm sein und Hisoka sollte verstehen, dass sie in Marco einen Verbündeten sehen konnte. Ein kleines nagendes Gefühl blieb dennoch, ob sie mit ihren Dickschädel wohl direkt durch die Decke ging.Außerdem wollte er ihr noch einmal von seinen Gefühlen erzählen, wenn sie sich das nächste Mal sahen. Bis dahin wollte er auch eine Lösung dafür finden, nur wusste er noch nicht, wie diese aussehen wird. Es war bereits Abends und zu Ace erstaunen, hatte Marco den Weg zu ihm zurück gefunden. Sie saßen zusammen bei etwas Alkohol und Fleisch und auch Thatch hatte sich irgendwann dazugesellt. Ace erzählte ihnen von seiner ersten Begegnung von Hisoka. Es tat ihm gut, über sie zu reden und Marco würde es dann leichter fallen sie einzuschätzen. Nach und nach trudelten auch die Anderen ein und setzten sich zu dieser illustren Runde zusammen. Auch Paps hatte sich seinen Stuhl bringen lassen und schloss sich der mittlerweile großen Gesellschaft an, die fast das ganze Deck einnahm. Die Feier ging bis in die frühen Morgenstunden und alle schliefen zusammen bei dieser lauen Brise auf dem Deck.Dicht beieinander. Ob das wohl den Zusammenhalt als Familie verdeutlichen sollte, dass keiner in seine eigene Kajüte zurück ging. Wo doch einige von ihnen seit heute keine mehr hatten? Ace war sehr gerührt von diesem zusammen halt. Ace, der nicht schlafen konnte, hatte in den letzten Stunden ein paar Zeilen zu Papier gebracht. „Kannst du nicht schlafen?“ Marco setzte sich zu ihm und nahm ungefragt den Brief, den Ace ihm reichte und steckte ihn ein. „Es ist schön diesen zusammen halt zu sehen.“ Ace blickte über seine Schulter zu einen Haufen schnarchenden Piraten. Die eng aneinander geschlungen über das Deck verstreut schliefen. „Ich werde dann mal los.“ So wirklich motiviert war Ace nicht, aber irgendwann musste er sich seinen neuen Auftrag stellen. Er wollte rasch wieder da sein, vielleicht sogar, bevor Hisoka auf diesem Schiff eintraf. Marco folgte Ace bis zur anderen Seite des Decks, dabei umrundeten sie ein paar Schlafende Piraten. Als Ace über die Reling nach seinem Striker Ausschau hielt, entdeckte er daneben ein kleines Boot schwimmen. „Ich werde auch gleich aufbrechen.“ Marco nahm den Seesack, der an der Reling gelehnt stand und drückte in Ace in die Arme. Dieser sah ihn verwirrt an. „Beeil dich mit deinem Auftrag. Ich hab keine Lust ewig Babysitter zu spielen.“ Mit diesen Worten schwang Marco sich über die Reling und landete lässig auf seinem kleinen Boot, was gefährlich schwankte. Ace folgte ihm und landete auf seinen Striker, den Seesack über den Rücken geworfen. „Danke dir Marco, bis die Tage.“ Er entzündete sein Feuer und trieb seinen Striker voran. Schon nach ein paar Minuten war die Moby Dick außer Sichtweite. Was Marco in den letzten Stunden für ihn getan hatte, lies ihn einfach nicht mehr los. Das Gefühl von tiefer Dankbarkeit erfüllte ihn. Zum Schluss hatte er ihm sogar einen Seesack gepackt. Mit solch einer Geste hätte er nie gerechnet, irgendwie musste er sich revanchieren. Er wusste nur noch nicht wie. Er würde diesen Auftrag schnell erledigen und zurückkehren. Den Gedanken Hisoka bald wieder zu sehen erfüllte ihn mit Vorfreude. Bis es aber so weit war, musste er sich noch genügend Gedanken machen, wie es weiter gehen sollte. Auf der anderen Seite der Grand Line, wurde seit Tagen eine Party nach der anderen Gefeiert. Ausgelassenes Gejohle, Bierkrüge die zusammen stießen, wildes durcheinander an Gesprächen und Gesängen. Die Red Force war wieder in guter Stimmung. Nach ein paar Vorkommnissen, war die Partystimmung zurückgekehrt, schlimmer als je zuvor. Sie lagen an einem Hafen vor Anker, aber anstatt in die Schenken der Stadt zu gehen, feierten sie lieber unter sich an Deck ihres Schiffes. „Hat die kleine sich schon wieder aus dem Staub gemacht?“ Fragte einer der gut angeheiterten Piraten, der sich eben wieder etwas Nachschenkte und sich ein Stück Fleisch gönnte. „Sitzt bestimmt wieder oben und schaut in die Ferne.“ Äußerte sich ein Zweiter lachend und hob seinen Krug. Der erste Prostete ihn zustimmend zu. Hisoka beobachtete das Treiben vom Krähennest aus. Sie liebte die Ruhe auf diesem hektischen Schiff, mit den vielen Partys und lauten Stimmen. Nirgendwo hatte man wirklich ruhe, außer hier oben. Sie übernahm gerne den Spähdienst. Die Piraten lagen nicht verkehrt in ihrer Annahme, dass sie sich zurück zog und von hier oben Tag täglich sehnsüchtig den Horizont absuchte. Wann kam Ace den nun endlich wieder? Es waren fast drei Monate vergangen, seit er sie zurück gelassen hatte und es war viel geschehen. Sie holte den Steckbrief aus ihrer Tasche und beäugte ihn mit einen schiefen Grinsen. Nie hätte sie gedacht, dass sie sich mal über ein Kopfgeld freuen würde. Ob er diesen wohl auch schon gesehen hatte? Ob er sich für sie freute? Sie konnte es kaum mehr erwarten, ihn alles haarklein zu erzählen. Sie faltete den Zettel und steckte ihn wieder ein. Etwas stolz war sie schon auf sich, schließlich hatten sich die ersten sichtbaren Erfolge abgezeichnet, die nicht mehr unbemerkt geblieben war. Ob sie im Zweikampf wohl schon etwas gegen ihn ausrichten konnte? Sie würde es nur zu gerne heraus finden. Obwohl sie vor sich hin träumte, entdeckte sie zeitig ein kleines Boot was direkt auf sie zusteuerte. Sie nahm sich das Fernrohr und spähte hindurch. Es war eine kleine Nussschale mit einem Segel. Ihr stockte kurz de Atem, als sie das Symbol darauf sofort wiedererkannte. Es war das gleiche was Ace auf dem Rücken trug. Ihr Herz schlug höher vor Aufregung. Doch wieso sollte Ace mit einem Boot statt seinem Striker kommen? Zudem konnte sie nur eine Person ausmachen und das war definitiv nicht Ace. Hisoka schwang sich am Seil hinunter, bahnte sich einen Weg durch die feiernde Gemeinschaft und hockte sich zu Shanks und Ben, die zusammen anstießen. Ihr fiel sofort auf, dass die beiden ernst dreinschauten und sie beobachteten. „Wir bekommen Besuch.“ Sie erhielt nur ein zustimmendes nicken und Ben gab ihr das Signal sich in den Schatten zurück zu ziehen, was sie auch sofort tat. Wie sie mittlerweile herausgefunden hatte war, dass diese beiden Männer ständig auf der Hut waren und irgendwie alles um sich herum mitbekamen, obwohl sie so viel feierten und tranken. Hisoka beobachtete alles ganz akribisch, aus dem Schatten heraus. Dieses Versteckspiel hatte sie des öfteren mit Ben geübt. Sie würde nicht heraus kommen, bevor sie ein weiteres Signal bekam. Die Anspannung und Neugier auf den unbekannten Besucher kribbelte in ihren Fingern. Ein hellblaues Aufblitzen von der Reling war kurz zu sehen, dann stand da plötzlich ein junger Mann mit blonden Haaren und auf seiner Brust prangte das Zeichen der Whitebeard Piraten. Sie musterte ihn interessiert. Wie alt er wohl sein mochte? Sie konnte es nicht einschätzen. Sie hielt gespannt den Atem an, als der Neuankömmling sich in aller Ruhe umschaute. Die feiernde Gemeinschaft nahm ihn zwar wahr, aber anscheinend war er willkommen. Den niemand störte sich an seiner Gesellschaft. Er kam schnurstracks auf Shanks und Ben zugesteuert und nickte ein paar Piraten höflich zu, die ihn grüßten. „Hallo Marco, trink was mit uns“, begrüßte ihn Shanks mit seinem typischen Grinsen auf dem Gesicht. Die Anspannung die eben noch auf ihm und Ben gelastet hatte, schien von ihn abgefallen zu sein. Dennoch merkte Hisoka, dass sie auf der Hut waren. „Wo ist sie?“ Hisoka blinzelte irritiert. Man war der Unhöflich. Er hatte die Gastfreundschaft einfach mit einem Satz davon gefegt und eindeutig zu verstehen gegeben, was sein Anliegen war. Obwohl ihm keine Gefühlsregung anzusehen war, schien er schlecht gelaunt zu sein. Sie wusste nicht was sie davon halten sollte. Shanks, Ben und die anderen Piraten schien sein Verhalten nichts auszumachen. Wieso war Jemand anderes als Ace gekommen um sie abzuholen? Sie erinnerte sich nur zu gut an Ace warnende Worte mit niemanden von den Whitebeard Piraten mitzugehen. Eins wusste sie, sie würde nicht kampflos mit ihm gehen, egal was er zu sagen hatte. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 17: Erwachen -------------------- ~ Erwachen ~ ~ Rückblick ~ “Was soll das?”, Shanks war aufgebracht, als sein Vize sich dazwischengeworfen hatte und seinen Angriff abblockte, auch wenn nicht ohne Probleme. Denn Shanks hatte zwar nicht mit voller Kraft zugeschlagen, aber es war schon eine beachtliche Wucht dahinter. Sie hörten, wie das Mädchen zusammensacke und sahen sie an. “Shanks du übertreibst, siehst du das nicht? Was ist mit dir heute bloß los, hat dir der Regen deinen Verstand benebelt?”, fragte Ben verärgert. So aufgebracht hatte er seinen Kapitän lange nicht mehr erlebt gehabt. Langsam schien dieser sich zu beruhigen. “Ich war so aufgebracht, du hast es doch selber mitbekommen, wie kaputt sie sich macht. Es reicht ihr nicht, wenn wir ihr etwas beibringen, oben drein trainiert sie Nachts auch. Ich habe sie mehrere Male darauf angesprochen und aufgefordert, aber ich kann doch nicht mit ansehen, wie sie sich nicht helfen lässt.“ Shanks aufgebrachtes Gemüt, ging in eine Art Besorgnis und Selbstjustiz über. Ben verstand ja, weshalb er so umgebracht war, aber das war der falsche Weg. “Shanks, ich verstehe dich gut, nicht nur du machst dir sorgen, fast alle aus der Crew, kriegen ihr nächtliches treiben mit, auch wenn sie es immer versucht geheim zu halten und wir so tun als würden wir es nicht mitbekommen, wann sie kommt und wann sie geht. Und wir alle wissen, weshalb sie immer so ausgepowert ist. Aber meinst du nicht, dass du überreagiert hast? Sie kann doch nichts dafür und sie hat es nicht verdient so hart dafür von dir bestraft zu werden. Das geht langsam etwas zu weit”, erklärte Ben wissend über die Konsequenzen. Shanks sah betrübt zu Boden. “Du hast Recht, ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich bin so unglaublich wütend auf mich selbst, weil ich ihr immer wieder vor Augen halten wollte, dass es nicht gut war, Abends noch extra zu trainieren, weil wir es ihr ja auch nicht gerade leichter machten. Es tut mir leid, ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Danke das du mich gestoppt hast”, sagte er einsehend und sah bedrückt, auf den verprügelten Körper der im Sand vor ihnen lag. “Es ist an der Zeit, dieses Training so schnell wie möglich zu beenden und von dieser Insel zu verschwinden”, machte Ben klar und wusste aber auch das Shanks das bereits seit geraumer Zeit anstrebte. “Du hast recht, lass uns sofort abreisen, zur nächsten Stadt.”, entgegnete Shanks und sein Vize nickte einverstanden. Ben nahm Hisoka auf seine Arme und trug sie zur Krankenstation. Shanks folgte ihnen und lies sie nicht aus den Augen. Es tat ihm so leid, sie so zugerichtet zu haben, doch jetzt konnte er nichts mehr rückgängig machen. Sobald sie am Bord waren, wurde der Anker gelichtet und sie brachen auf, ins Unwetter hinein. Sie wollten so schnell wie möglich von dieser Insel weg. Sie waren schon viel zu lange hier gewesen. ~ Rückblick Ende ~ Was war das? Hisoka riss ihre Augen auf und ein Schrei durchbrach die bedrückende Stille. Ihr Kopf dröhnte, ihr Körper schrie vor Schmerzen. Wieso tat ihr alles nur so verdammt weh. Tränen rangen ihre Wangen herab, wieso war ihr bloß so heiß, konnte jemand hier nicht das Feuer ausmachen? Doch ihr war klar, hier in dem Raum war es kalt, es war dunkel, denn es schien mitten in der Nacht. Sie versuchte sich zu bewegen, doch ihr Kopf durchzog so ein stechender Schmerz und ihre Schläfen pulsierten. Wieder schrie sie auf und Tränen flossen. Ihr Kopf fühlte sich an als ob er zusammen gequetscht wurde und schrie nach Freiheit aus den beengten Verhältnissen. Sie versuchte ihre Arme zu ihrem Kopf zu ziehen, doch diese bewegten sich nicht. Erschrocken riss sie die Augen auf und versuchte sich umzusehen. Nur Holz, Wände, dass Zimmer, doch warum konnte sie nicht an sich heruntersehen. Hisoka fühlte jeden Zentimeter an ihrem Körper ja, sie war noch ganz, aber wieso konnte sie ihre Arme nicht bewegen. Sie versuchte sich mit Schwung aufzurichten. Doch ihr Rücken zog und ihr Magen kniff. Ihre Arme waren stumm und ihre Beine, an die konnte sie in diesem Moment gar nicht mehr denken. Sie fühlte nichts außer Schmerzen. Schmerzen, in jeder Faser ihres Körpers und das sie sich nicht bewegen konnte. Wie ihm Wahn entdeckte sie Ace und schrie nach ihm, sie wollte, dass er ihr helfen würde, doch er bewegte sich nicht, drehte sich um und verschwand. Er überlies sie ihrem Schicksal, er ließ sie alleine zurück. Warum, tut er das? Wieso war er nicht da, wenn sie ihn brauchte. Wieder schrie sie nach ihm, wieder bekam sie keine Antwort. Ihr Hals war so rau und das Kratzen ließ sie Husten. Wieso war ihr bloß so verdammt heiß. Sie hörte eine Tür quietschen, dann war jemand da und packte sie an den Armen, drückte sie zurück ins Bett. Seine Hände waren wie pures Eis auf ihrem erhitzten Körper. Sie schrie ihn entgegen, doch ihre Worte fanden nicht das Ohr des Anderen. Sie wollte, dass seine Hände sie berührten, ihr die Hitze nahmen, doch er drückte sie nur zurück ins Bett. Seine Lippen bewegten sich, sie sah ihn nur verschwommen, seinen entsetzten und schockierten Gesichtsausdruck. Sie wollte nach ihm greifen, ihn bitten zu bleiben, doch sie konnte nichts tun. Nur stumme schreie entwichen ihrer rauen Kehle und Tränen, trockneten auf ihrer Haut. Wieso hatte sie nur diese Hitze. Was war bloß los mit ihr. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Dann wurde wieder alles schwarz. Als sie merkte, wie ihr Kopf sich vernebelte und ihr Geist sich von ihrem Körper versuchte zu spalten, wollte sie sich dem näherkommenden Nichts ergeben. Sie spürte die Kälte die näher kam und sie zu umschlingen schien. Die Wärme ihres Körpers kämpfte vergebens gegen die Kälte, die an ihren Füßen hochkroch. Es war irgendwie so angenehm, so leicht, sie fühlte sich frei. Die Kälte war wie betäubend auf ihrer Haut. Ihr Kopf dröhnte nicht mehr so laut, zumindest hatte sie nicht das Gefühl, dass es ihr Kopf war der dröhnte und sie fühlte die Schmerzen nicht mehr. Es war alles nur noch dunkel um sie herum. Dann ließ sie sich fallen, die Kälte ummantelte ihren Körper und für einen kleinen Augenblick fühlte sie sich wohl. Doch da war etwas was sie wieder zurück ins Feuer zog. Doch sie wehrte sich dagegen. Sie wollte nicht dahin, wo es ihr wehtat, sie wollte einfach hier sein. Hier, wo nichts war. Sie spürte wie die Schmerzen, nicht mehr ihre Schmerzen waren. Es war so angenehm. Man wollte sich einfach gehen lassen, entfliehen. Doch dann spürte sie auf ihrer Haut, wie die Funken des Feuers auf ihren kalten Körper schlugen. Es tat weh, sie wollte das nicht. Sie wich den Funken aus. Wieso versuchte, das Feuer, sie wieder zurückzubekommen. Sie hatte irgendwie das Gefühl sie müsste zurück ins Feuer, dort würde was auf sie warten. Hisoka versuchte sich aus der Kälte zu befreien und sich dem Feuer zu nähern. Doch die Kälte hielt sie besessen fest und sie bekam Angst, Angst vor dieser Kälte und sie griff nach dem Feuer und ihre Finger verbrühten sich. Ein Schrie entlockte sich ihrer rauen Kehle. Die Flammen krochen ihren Arm hoch verbrannten sie wieder förmlich. Sie spürte ihre Tränen, dann Hände auf ihren Armen und die Schmerzen in ihren Beinen. Was war geschehen. Auf einmal hatte sie das Gefühl, sie müsste ihre Augen öffnen und dann riss sie diese auf und alles war verschwommen. Sie schrie, sie warf sich auf, aus dem Bett heraus in die ihr entgegenkommenden Arme. Sie spürte das Brennen ihrer Haut, das pulsieren ihres Kopfes, den Schmerz jeder einzelnen Faser ihres Körpers und sie spürte die Kälte, doch diesmal war es anders. Sie spürte wie sie ihn ihrem Zimmer war, noch eben in ihrem Bett lag und nun in an der Brust von jemanden lehnte und festgehalten wurde. Es musste Shanks sein, denn er war die ganze Zeit über da gewesen. Sie spürte eine Flüssigkeit, die auf ihr Gesicht tropfte und hinab zu ihrem Mund lief. Es schmecke salzig. Tränen. Sie wusste es waren nicht ihre, aber warum weinte er? Er drückte sie fest an sich und langsam merkte sie, wie ihr Kopf wieder klarer wurde, bis eben hatte es sich noch so benommen angefühlt, aber damit kam auch ihre Angst zurück. Doch jetzt wo er da war, wusste sie, dass sie wieder in Ruhe einschlafen konnte und so verfiel sie zurück in die Dunkelheit. Doch diesmal hatte die Kälte um sie herum keine Chance dem Feuer ebenwürdig zu sein. Langsam kam Hisoka wieder zu sich. Sie merkte nichts mehr von dem Feuer, was in ihr gelodert hatte und sie spürte auch diese unerträglichen Schmerzen nicht mehr. As wäre alles nur ein Traum gewesen. Doch ihr Körper fühlte sich matt und ausgelaugt an. Als sie sich umschaute, bemerkte Hisoka, dass sie wieder in ihrem Zimmer lag. Auf Shanks Schiff, der Red Force. Hier hatte man ihr eine eigene kleine Kajüte zur Verfügung gestellt. Die Geräusche des Tages drangen zu ihr durch. Stimmen murmelten irgendwo, draußen dass Rauschen des Meeres und das Geschrei einer Möwe. Langsam schien ihr Geist wieder zu erwachen und es bildeten sich so viele unbeantwortete Fragen in ihrem Kopf. Was war wohl geschehen, welcher Tag war heute? Sie konnte sich an nichts erinnern. So als hätte sie einen Filmriss gehabt. Obwohl sie das Gefühl bekam, die ganze Zeit nicht alleine gewesen zu sein, befand sich niemand in der Kajüte. Hatte sie es sich nur eingebildet gehabt? Als sie versuchte sich aus dem Bett aufzurichten, durchzog sie ein stechender Schmerz in der Magengegend und sie musste sich zurückfallen lassen. Galle schmeckte sie auf der Zunge. Sie verssuchte ihr Gedächtnis zu durchforsten, was wohl geschehen war. Einzelne Bilder ohne Reihenfolge erschienen und nach einer Weile des Grübels konnte sie diese Wage zu einem Gesamtbildung zusammenfassen. Sie waren auf der Insel und hatten Trainiert und dann war da noch Shanks tieftrauriges und wütendes Gesicht und dass er sie geschlagen hatte. Sie legte ihre Hand wissend auf den Magen, der letzte Schlag hatte voll gesessen gehabt, aber was danach geschehen ist, wusste sie nicht. Hisoka versuchte den Schmerz und die aufsteigende Übelkeit weitgehend zu verdrängen und erhob sich. Wackelig auf den Beinen suchte sie halt an der Wand und ging dann vorsichtig zu ihrem Schrank hinüber. Sie öffnete diesen und betrachtete sich in einem Spiegel, der an der Innentür angebracht war. Sie trug ein langes blaues T-Shirt, was ihr knapp bis unter den Po reichte. Definitiv nicht ihres. Zudem waren ihre Arme und Beine neu bandagiert. Als sie sich leicht umdrehte, durchzog sie eine Woge aus Schmerz und ließ sie zu Boden sacken. Dort kauerte sie wimmernd wie ein Häufchen Elend. Sie holte vorsichtig Luft, um den Schmerz ein wenig weg zu atmen. “Was machst du da?”, Sie zuckte leicht zusammen, bei Klang einer Stimme. Shanks stand hinter ihr und sie konnte sein Gesicht durch den Spiegel sehen. Wie er hereingekommen war, hatte sie gar nicht mitbekommen. “Schon gut, kein Grund zur Panik, nur mein Magen”, versuchte sie ihn zu beruhigen und zog sich schwerfällig am Schrank wieder auf die Beine. Sie spürte seinen Arm, unter dem ihren und er half ihr beim Aufstehen. “Leg dich am besten wieder hin”, meinte er und half ihr zurück Richtung Bett. Hisoka hatte nur nickten können. Als sie lag, zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett. Sein besorgter Blick begegnete ihren. Sie wand sich auf die Seite, mit angezogenen Beinen und beobachtete ihn. Sie war erleichtert sein Gesicht zu sehen. „Du machst ein Gesicht, als wäre ich schon abgekratzt.“ Es sollte ein Schmerz sein, doch sein Gesicht war so ernst und traurig, dass sich ein dicker Kloß in ihrem Hals bildete. Etwas schien ihn zu bedrücken. “Was ist los, ist irgendwas passiert? Habe ich irgendwas angestellt?”, wollte sie nun ihrerseits besorgt wissen. Irgendetwas war und es machte sie wahnsinnig nicht zu wissen, was es sein könnte. Er wich ihrem Blick aus und es bestätigte ihre Vermutung. “Shanks”, bohrte sie noch einmal nach. “Was hast du, sag es mir? Hat es mit diesem Feuer zu tun, was ich mir eingebildet habe? Ich hatte doch ein Brennen in mir und dann diese erlösende Kälte, der ich mich hingeben wollte, doch das Feuer holte mich zurück und anstatt zu verbrennen, spürte ich deine Anwesenheit.” Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, als ihr klar wurde, dass sie sich ihre Antwort eigentlich selber gegeben hatte. Reine Besorgnis spiegelte sich in seinen Augen wider, die sie still musterten. Es musste wohl noch schlimmes gewesen sein, als sie sich vorstellen konnte. „Du hast über zwei Wochen geschlafen, mit diesen Fieberträumen. Wir haben uns große Sorgen gemacht.“ Seine Stimme klang ruhig, aber noch immer konnte man seine Angst förmlich in den Augen sehen. Hisoka hatte gar nicht gemerkt, wie sie die Luft bei seinen Worten angehalten hatte. So eine lange Zeit hatte sie geschlafen, dass konnte sie sich gar nicht richtig Vorstellung und dennoch, einzelne brüchige Erinnerungen kamen ihr vor Augen. „Was ist denn überhaupt geschehen?“ Sie wollte es unbedingt aus seinem Munde hören, auch wenn sie sich leicht erinnern konnte, fehlten einige Bruchstücke um das Mosaik der Erinnerungen wieder zusammen zu setzen. „Wir hatten einen Nahkampf auf der Insel. Erinnerst du dich vielleicht noch? Ich habe dich zu hart drangenommen, weil ich so sauer war, über deine Selbstzerstörung.“ Shanks Stimme klang so voller Wut auf sich selber und voller Reue, dass es Hisoka das Herz zuschnürte. Sie wusste, eigentlich hätte sie sauer auf ihn sein müssen und anscheinend erwartete er dies auch, doch sie konnte nicht. Jemand der sich selbst solche Vorwürfe machte, konnte sie doch nicht böse sein. Zumal es ja auch ihre eigene Schuld war, wie sie bitter verstehen musste. „Nachdem du zusammengebrochen bist, sind wir sofort von der Insel runter und haben die nächst größere Insel angesteuert. Erst hat sich unser Schiffsarzt um dich gekümmert, danach haben wir dich ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte sagen, du hast mit deinem Leben gerungen. Daher wahrscheinlich auch die Fieberträume.“ Hisoka hatte ihm schweigend zugehört. So schlimm war es sogar gewesen, dass konnte sie sich kaum vorstellen, aber die Erinnerungen an die schlimmen Träume und Schmerzen waren noch allgegenwärtig. „Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht.“ Mittlerweile hörte sich Shanks Stimme gebrochen an. Deshalb konnte sie nicht anders, erhob sich, obwohl die Schmerzen in ihrem Magen ihr Übel aufstießen und umarmte den sitzenden Shanks. „Es tut mir so leid, dass ich so unvorsichtig war und euch solche Sorgen bereitet habe. Ihr müsst euch keine Vorwürfe machen. Es ist meine Schuld, dass es so weit gekommen ist. Hätte ich bloß auf euch gehört.“ Hisoka hatte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten lassen und der tätschelnde Arm auf ihren Rücken beruhigte sie nur minimal. „Mir tut es auch leid, dass ich es so weit hab kommen lassen. Ich werde dir helfen, dich besser einschätzen zu lernen. Dafür versprichst du mir, mit deinem eigenständigen Training aufzuhören, okay?“ Hisoka nickte an seiner Schulter, noch nicht im Stande ihm wieder anständig zu antworten. Die Tränen der Erleichterung flossen unaufhörlich, als ob ein Damm gebrochen war. Nach einer Weile, die ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen war, lag sie wieder im Bett. Shanks blieb bei ihr und sie nutzen die Zeit und studierten ihre Fortschritte des Kampfes. Er zeigte ihr die Schwächen auf, die ihm aufgefallen war, aber auch die Ansätze die man gut ausbauen konnte. Seine Erklärungen waren so bildhaft, dass sie sich das alles gut vor Augen halten konnte. Sogar als sie später alleine war, konnte sie hinter geschlossenen Augen die Kampfabläufe nachspielen und verfeinern. Es juckte sie schon förmlich in den Fingern, es in die tat umzusetzen. Doch noch hatte sie eine Woche Bettruhe vor sich und sie würde sie einhalten, damit die Anderen sich keine weiteren Sorgen machen brauchten. In dieser Woche kamen sie auch die anderen Crew Mitglieder besuchen. Anscheinend hatte Shanks dieses Privileg für sich vorenthalten gehabt, den sie erntete den ein oder anderen spottenden Kommentar. Zum Beispiel das Shanks einen narren an ihr gefressen hatte und wie er die ganzen zwei Wochen bei ihr saß und ab und zu von Ben abgewechselt wurde, damit er sich ein paar Stunden schlaf oder was zu essen gönnte. Aber nur mit Nachdruck hatte einer mit Augenzwinkern hinzugefügt. Nach vier schlaflosen Nächten, raffte Hisoka sich auf und unternahm erste kürzere Spaziergänge. Auch das Badezimmer hatte man ihr endlich gezeigt und ihr eine Zeit eingeräumt, wo sie es ungestört nutzen konnte, damit sie nicht wieder auf die Idee kam, ins Beiboot abzutauchen. Da hatte sie sich einiges an Spot anhören dürfen, als ihr die Piraten offenbarten, dass keine ihrer Handlungen unentdeckt geblieben waren. Hisoka hatte dies mir heißen Ohren zur Kenntnis genommen und sich selbst auferlegt, sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen. In dieser Woche tauchte Shanks immer noch häufig auf uns auf Deck wurde sie den Gedanken nicht los, dass er sich förmlich auf Schritt und Tritt verfolgte. Doch sie versuchte es zu inneren, dass er sich wie eine Glucke aufführte. Erst als Ben das Wort ergriff, lies Shanks endlich von ihr ab. Einerseits fand sie es schade, andererseits genoss sie ihre freiräume. Wie sie versprochen hatte, begann sie nicht ohne Erlaubnis das Training. Sie kümmerte sich einzig darum, wieder fit genug zu werden. Außer Liegestützen, Kniebeugen und über die Gänge schleichen, unternahm sie keine weiteren Versuche, bis Shanks ihr endlich die Freigabe erteilte. Auch das Verlangen ihr Gleichgewicht auf der Reling zu trainieren, unterdrückte sie. Obwohl sie sich mehrmals dabei ertappte, wie ihr Blick sehnsüchtig hinüberglitt, wenn sie an Deck saß. Seit sie vermehrt auf dem Deck unterwegs war, war ihr nicht entgangen, dass sie vor einer Küste vor Anker lagen. Die Lichter der Stadt und die Geräusche die herüberdrangen, machten sie neugierig. Sie wollte endlich mal wieder was anderes sehen, als das innere dieses Schiffes. Obwohl gelegentlich ein zwei Piraten in die Stadt verschwanden, dufte sie nicht mit. Als die Woche endlich rum war, ging sie zu Shanks und bat ihn darum, in die Stadt zu können. Dieser saß zusammen mit Ben auf dem Deck und spielten Karten. Jeder ein Krug mit Alkohol in greifbarer Nähe. “Ich komme mit”. Shanks betrachtete sie und legte die Karten beiseite, doch Hisoka verschränkte die Arme und funkelte ihn an, sodass er innehielt sich zu erheben. „Nein, ich möchte alleine gehen! Wenn du dabei bist, kann ich mich nicht ungestört umschauen.“ Auch wenn Shanks das nicht passte, hatte sie Recht und dass wussten beide. Dennoch schien Shanks nicht klein bei geben zu wollen und bot sich mit ihr ein Blickduell. „Ich komme mit oder du bleibst hier.“ Sein befehlender und unnachgiebiger Ton, brachte sie kurz ins Schwanken, doch sie konnte genauso stur sein wie er. „Dann halte mich auf!“ Hisoka bereute sofort ihre Herausforderung, als sie sah, wie Shanks Körper automatisch zuckte. Doch bevor sie ihm die Chance auf eine Antwort gab, drehte sie sich herum und stolzierte davon. Ihr Herz hämmerte bis zum Hals und hätte er jetzt noch mal einen Befehl gegeben oder sie tatsächlich aufgehalten, wäre sie geblieben. Aber kein Mucks kam von ihm und so huschte sie schnell davon, bevor er es sich anders überlegte. So kess wollte sie gar nicht herüberkommen, hoffentlich war er nicht allzu böse. Doch sie hatte sich doch an alle Abmachungen gehalten, bis jetzt, also musste er ihr auch wieder mehr Freiheiten einräumen. „Wieso hast du mich aufgehalten?“ Shanks wand sich zu seinem Vize um, dessen Hand immer noch auf seiner Schulter verweilte. „Ich habe dich nur davon abgehalten dich zum Gespött deiner Mannschaft zu machen“ Ben nahm die Hand weg, zündete sich eine Zigarette an und teilte eine neue Runde Karten aus. Shanks murrte vor sich hin und nahm einen kräftigen Schuck von seinem Wein, den er sich heute Abend mit Ben teilte. Sein Vize hatte Recht, aber dass wollte er sich nicht eingestehen. Sie ziehen zu lassen, obwohl sie sich wahrscheinlich wieder in Gefahr brachte, konnte er nicht einfach so hinnehmen. „Ich kann dich ja verstehen, aber du führst dich auf wie eine Glucke. Es geht ihr doch schon wieder besser, also lass mal endlich gut sein.“ Shanks schmollte immer noch über die Predigt. Shanks betrachtete seinen Krug und leerte diesen mit einem Zug. Knallend, dass alle es mitbekamen, stellte er diesen hin und erhob sich. „Ich besorg uns noch neuen Wein.“ Das Schmunzeln seiner Mannschaft ignorierend, wandte er sich um und verließ ebenfalls das Schiff. Er ging wirklich nur wegen Wein in die Stadt, wenn er dabei zufällig Hisoka über den Weg lief, war doch gar nichts dabei oder? Yasopp und Lucky Lou setzten sich schweigend zu Ben, der eine weitere Runde Karten austeilte. Alle sahen sich wissend an, dass sich noch genug Wein an Bord befand, aber es blieb bei zuckenden Mundwinkeln. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 18: Seesteine --------------------- ~ Seesteine ~ Ein paar Mal hatte Hisoka sich vorsichtig umgeschaut, weil sie das Gefühl nicht loswerden konnte, dass Shanks ihr gefolgt war. Doch entdeckt hatte sie ihn bisher nicht. Währenddessen hatte sie ein Geschäft mit schicker Kleidung entdeckt. Sie genoss diesen Moment der absoluten Freiheit, stöberte in den Sachen herum und probierte sie an. Ein paar Teile hatte sie sich schlussendlich mit ihrem bisschen Geld erworben und war froh, dass sie aufs Stehlen nicht angewiesen war. In der Menge ertappte sie sich aber immer wieder dabei, dass sie automatisch nach Brieftaschen Ausschau hielt, riss sich aber zusammen. Alle gekauften Stücke verschwanden in ihrem Tragetuch, was sie um die Hüfte trug. Im letzten Laden hatte sie sich auch gleich umgezogen, war schon ganz unschön, wieder angestarrt zu werden. Wenn man nur mit einem T-Shirt bekleidet herumlief. Auch die Verkäuferinnen hatten wohl Angst, dass sie nicht bezahlen würde, konnte dies aber entkräften. Auf Dauer musste sie sich aber eine Einnahmequelle sichern, sonst würden ihre paar Berry nicht lange reichen und was leihen wollte sie sich nicht. Ihr war klar, dass Shanks ihr bereitwillig etwas ausgegeben hätte. Sie trug ein neues Tanktop und einen passenden Faltenrock in dunklen, unauffälligen Farben, dazu eine kurze schwarze Hose, praktischer für den Kampf. Eine Bauchbinde hatte sie in einem Stoffladen erworben, an diesen hingen nun zwei prächtige Dolche, die sie von Ben geschenkt bekommen hatte. Sie waren ihr ganzer Stolz und dass teuerste was sie bisher je besessen hatte. Bei einem Friseur, hatte sie sich die langen Haare etwas kürzen und in Form bringen lassen, da dieses durch das Training katastrophal Beim Anblick der Dolche kamen ihr aber die mahnenden Worte von Shanks Vize wieder in den Sinn. Die Dolche waren nur zur Verteidigung gedacht und sie musste noch viel üben, damit ordentlich umzugehen. Ben und Shanks hatten ihr zu verstehen gegeben, dass sie sich zwar auf ihre Fäuste verlassen kann, aber da sie die Kraft schwer kontrollieren kann, soll sie sich Gedanken machen, noch mit einer anderen Waffe zu kämpfen. Ihre Hände betrachtend, ballte sie diese kurz zu Fäusten und spürte ein leichtes prickeln. Sie hatten bisher nicht herausgefunden, was diese Kraft war, aber dass sie definitiv nicht von einer Teufelsfrucht kam. Den auf der Insel hatte Shanks mit ihr schwimmen geübt und seid sie ihre Angst in den Griff bekam, ging sie auch nicht mehr wie ein Stein unter. Damit war die These vom Tisch, dass sie unbewusst mal von solch einer Frucht gegessen hätte. Einerseits war sie froh drüber, andererseits machte ihr somit die schlummernde Kraft in ihr mehr Sorgen. Besonders Bauchschmerzen bekam sie bei den Gedanken ans Meer, dass sie nun zwar schwimmen konnte, aber die Panik war bisher nicht verflogen. Ben meinte, dass es wahrscheinlich mit einem Trauma zusammenhängen konnte. Die Kraft in ihren Händen hatten sie irgendwie mit Haki verglichen. Was auch immer das wohl sein mochte. Sie waren nicht weiter darauf eingegangen. Aber die Neugier war gefasst, zu lernen damit umzugehen. Ein Blick auf ihre bandagierten Arme und Beine ließ sie seufzen. Da sie keine Schuhe trug, waren ihre Verbände bereits wieder verschmutzt, sie kam wohl nicht drum herum, sich neues Verbandmaterial für den Notfall zu kaufen. An einem Schaufenster mit Waffen blieb sie dann hängen und staunte über die Vielfalt. Hier würde sie doch bestimmt etwas Passendes finden oder? Ein Glöckchen erklang, als sie die Tür öffnete und hereintrat. Sie ging, sich staunend umschauend, zum Tresen. “Was kann ich für sie tun?”, fragte ein älterer rundlicher Mann, mittleren Alters. Er hatte gleich bemerkt, dass sie kein Kunde war, der Geld besitzt und so machte er sich erst gar nicht die Mühe sich aus seinem Sessel zu erheben und sie zu bedienen. Wenn sie etwas wollte, konnte sie es ihm auch so mitteilen. “Ich brauche eine neue Waffe”, erklärte sie und sah sich noch immer Fasziniert um. Die Wände waren voll behangen mit Waffen. Schwertern, Dolchen, Schusswaffen aller Art, komisch aussehenden Stöcken und anderen Materialien, die sie noch nicht zuvor gesehen hatte. Die Antwort die sie ihm gab, schien ihn zu nerven. “Und was für eine?”, fragte er eher desinteressiert und nun fiel es ihr auch auf. Was war denn das den für ein Verkäufer. Der schien kein Interesse zu haben, seine Waren zu verkaufen. Etwas ärgerlich räusperte sie sich. “Haben sie etwas anderes als Schwerter oder Schusswaffen?”, wollte Hisoka wissen und sah ihn abschätzend an. Er sah verwundert drein und seufzte genervt. Erhob sich dann aber schwerfällig und verschwand im Zimmer neben an. Hisoka wartete ungeduldig, bis er wieder aus dem Nebenraum erschien. Auf den Tresen legte der Händler die verschiedensten Arten von Waffen, dass ihr fast die Augen raussprangen. Ihr Blick blieb interessiert an verschiedenlangen Stöckern hängen, die länger waren als Sie selbst und irgendwie in ihrer Einfachhalber herausstachen. Fragend starrte sie zwischen dem Verkäufer und den Stöckern hin und her. Als er sie nur mit hochgezogener Augenbraue musterte, zeigte sie auf ein paar dieser Stöcke vor sich. “Das sind Bo´s, lange Schlagstöcke, mit einer Länge von ein Meter Achtzig und einer Schlagkraft von rund fünfzig Kilo. Diese Bo können mit einem einzigen Handgriff, in drei gleichgroße, je sechzig Zentimeter lange Stücke auseinandergelegt und genauso schnell wieder zusammengesteckt werden”, erklärte er gelangweilt und demonstrierte es. Hisoka war sofort hin und weg. Das war es was sie haben wollte, so praktisch und unscheinbar. Sie sah den Händler strahlend an, was er nur verwundert zur Kenntnis nahm. Wie konnte man sich bei so was Einfachem nur so freuen. Sollte ihm nur recht sein, Schlagstöcke waren preiswert in der Herstellung und ließen sich rasch verscherbeln. Außerdem hielten die nicht ansatzweise so lange wie Waffen aus Eisen oder Stahl. “Können sie mir eine Spezialanfertigung machen?”, wollte sie wissen. Er hob eine Augenbraue. “Sie meinen?”, wollte er skeptisch wissen. “Ja, können sie mir zwei Bo´s anfertigen, aus Seesteinen?”, fragte sie aufgeregt weiter, wenn das so klappen würde, hätte das eine Ideale Waffe. Nicht nur das Seestein, verdammt hart war, nein es war auch noch praktisch gegenüber Teufelskräften, dass hatte Shanks ihr erzählt. Der Verkäufer brach in schallerndes Gelächter aus und musste sich anscheinend den Bauch halten. Hisoka betrachtete ihn verwundert. “Sie sind ein Spaßvogel, wo soll ich bitte Seesteine herbekommen, die sind sehr Wertvoll, teuer und schwer zu bekommen. Unabhängig des Seltenheitsgrades, wie sollen sie das überhaupt finanziell stemmen? Haben sie eine Vorstellung davon, wie viel sowas kosten würde?“ Anscheinend nahm er sie nicht für voll, was sie ärgerte. Aber sie musste ihm beipflichten, dass sie wahrscheinlich nicht genug Geld besaß. Noch nicht. Aber das Seestein so selten sein sollte? Auf ihrer Heimatinsel wurde damit häufig gehandelt, weil es eine stabile Währung war. Diese waren in kleine Kristallkugeln mit gleichem Wert veredelt worden, mit unterschiedlicher Farbgebung. „Nein weiß ich nicht, können Sie so etwas etwa nicht anfertigen?“ Hisokas Euphorie lies sofort nach. Was brachte es, wenn sie das Material besaß, aber der Händler dieses bisher noch nicht verarbeitet hatte? „Wenn Sie mir Seesteine besorgen, werde ich ihren Auftrag sogar kostenlos übernehmen.” Noch immer lachte er über sie, doch Hisoka betrachtete ihn nur abschätzend. Der Deal klang gar nicht so schlecht. Der Verkäufer war also der Meinung, dass sie nicht an dieses Material herankam, dass er solch ein Versprechen raus haute? Sie tat auf Ahnungslos, um sich abzusichern. Außerdem wusste sie auch noch nicht, ob die Menge die sie bei sich trug, ausreichend genug war. “Sind Sie sich sicher? Wenn ich Seesteine auftreibe, übernehmen sie meinen Auftrag kostenlos? Für zwei Bo´s?”, bohrte sie noch einmal nach und strahlte in förmlich an. Total irritiert, verschluckte er sich an seinem eigenen Lachen. Wieso war sie so fröhlich, hatte er irgendwas verpasst. “Wieviel brauchen sie den von diesem Material?”, hakte sie wohlweislich nach, um ihn noch im Unklaren zu lassen. Langsam fühlte sich der Verkäufer verarscht, was war den das für eine? Doch dann überlegte er. “Pro Bo brauche ich ungefähr zwei Kilogramm Seestein.”, erklärte er und betrachtete sie überheblich, denn sie sah nicht danach aus, als würde sie Rohmaterial mit sich herumtragen. Hisoka schien kurz zu überleben, griff dann aber in ihr Umhängetuch und holte ein kleines Säckchen heraus. Noch immer ruhte der verwirrte Ausdruck des Händlers auf ihr, als sie hinein Griff und eine glänzende Kugel herausholte und vor ihn auf den Tresen legte. „Wieviel entspricht dem, was sie benötigen?“, hakte Hisoka gespielt überheblich nach. Die Kugel war klein und glänzte in Regenbogenfarben. Der Händler starrte verdutzt zwischen ihr und der Kugel vor sich. Nahm sie dann in die Hand, wog sie und hielt sie gegen das Licht. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie fasziniert er davon war. Doch Hisoka blieb dies nicht verborgen. Dann räusperte sich der Händler und legte die Kugel wieder zurück auf den Tisch. „Nun diese Form der Veredelung habe ich bisher noch nicht gesehen, ich kann ihnen nicht versprechen, ob ich da zwei Bos draus bekomme.“ Hisoka wusste sofort, dass er sie anlog, dass glänzen und die Habgier in seinem Blick verriet ihn. Deshalb beobachte sie ihn ganz genau, als sie die Kugel nahm und in das Säckchen zurück packte. „Nun denn, vielen Dank für ihre Mühe. Ich werde mich dann nach jemand anderem umsehen.“ Hisoka pokerte hoch und hoffte das er anbiss. Schließlich war das Angebot, dass er den Auftrag umsonst mache, sehr verlockend. Sofort hob er abwehrend die Hände, um sie vom Gehen abzuhalten. „Mo-Moment, ich würde gerne einen bekannten Schmied hinzuziehen, ist das in Ordnung?“ Hisoka war immer noch skeptisch, nickte aber, weil der Fisch an der Angel zappelte. Der ältere Mann, holte hektisch eine kleine Teleschnecke hervor und murmelte zwei drei Worte. Sie hatte nur Seestein heraushören können und hatte vorsichtshalber eine Kampfhaltung eingenommen, für den Fall der Fälle, dass gleich die Marine herein gestürmt kam oder ein anderer Pirat. Nicht mal richtig aufgelegt hatte der Händler, da bebte bereits der Boden und die Tür hinter ihr flog knallend aus den Angeln. Da stand ein ergrauter älterer Mann, schwer atmend, mit einer kleinen Teleschnecke in der Hand. Er Roch nach Rauch und Metall und seine Kleidung sah fleckig und ramponiert aus. Hisoka wich gleich einen Schritt in den Schatten zurück. Wenn hatte er den da gerufen. „Wo ist das Material?“ Der Mann mit den langen grauen Haaren, die ihm wirr vom Kopf abstanden, starrte zwischen dem Händler und Hisoka hin und her. Hisoka nahm die Kugel aus dem Säckchen und legte sie in die ihr da gebotenen Hände. Als sie den faszinierenden ehrlichen Blick sah, wusste sie, dass dieser im Gegensatz zu dem Händler ehrlicher Natur war. Er hielt die Kugel zwischen den Fingern, drehte sie in alle Richtungen und schaute sich die Lichtbrechung und Oberflächenbeschaffenheit an. Dann wog er sie in der einen und dann in der anderen Hand. „So edel verarbeitet habe ich das Material noch nie gesehen“, bestaunte der Schmidt mit strahlenden Augen und der Händler warf ihm ermahnende Blicke zu, die Hisoka nicht entgangen. Aber zu ihrem Erstaunen, bekam der Schmied nichts davon mit. Er war gefesselt von dem Material in seinen Händen. „Darf ich draufhauen, um die Echtheit zu testen?“, fragte der Schmied nun direkt an sie gerichtet. „Was passiert, wenn es kaputt geht? Kann man dann keine zwei Schlagstöcker mehr daraus machen?“, wollte Hisoka vorsichtig wissen. Zwar hatte sie noch mehr von den Kugeln, aber es wäre Echt schade drum und erntete ein Lachen. Diesmal war es aber kein abfälliges, sondern lediglich ein amüsiertes Gelächter. Es klang echt und rein, nicht wie beim Händler vorhin. „Mein Kindchen. Wenn es reines Seesteinmaterial ist, wird es nicht zerbrechen und auch wenn es nur die Hälfte des Wertes hat und zerbrechen sollte, kann ich das Material einschmelzen und dir einhundert Waffen daraus machen.“ Jetzt war Hisoka die ihn verwundert anstarrte und dann aber einen verärgerten Blick zum Händler warf, der sich rasch hinter dem Tresen verschanzte. Wollte er sie also doch abziehen. Hisoka wurde klar, wenn diese eine Kugel bereits so viel Wert war, sollte sie am besten nicht erwähnen, dass sie noch mehr davon besaß. „Dann testen sie die Echtheit, solange sie mir garantieren können, dass ich aus dem Material zwei Bo`s gefertigt bekomme. Natürlich umsonst, wie der Händler vorhin gesagt hat.“ Der Schmidt sah zwischen ihr und dem Händler hin und her. Er ging hinüber zum Tresen, breitete dort ein Tuch aus und legte die Kugel darauf. Daneben legte er eine Leinentasche und öffnete diese behutsam. Sie lies sich mehrmals ausklappen und bot ein Sammelsurium an verschiedensten Werkzeugen in Miniaturausführung. Besonders die ganzen verschiedenen Hämmer, in jeglicher Form und Farbe, hatten es ihr angetan. Faszinierend stellte sie sich in die Nähe des Schmieds und beobachte ihn dabei, wie er immer wieder einen kleinen Hammer herausnahm, einmal leicht und dann mit Kraft auf die Kugel einschlug. Wobei sie erstaunt feststellte, dass er sich nicht einmal auf die eigenen Finger kloppte, womit er die Kugel fixierte. Der ganze Tresen bebte unter der Krafteinwirkung des Schmidts. Nur die Kugel schien das nicht zu stören. Anschließend steckte er die einzelnen Hämmer wieder sorgfältig zurück und studierte die Kugel von allen Seiten. Dies wiederholte sich eine gefühlte Ewigkeit, bis er alle Hämmer ausprobiert hatte. Der Schmidt seufzte, nahm die Kugel und reichte sie Hisoka zurück und packte wortlos seine Utensilien zusammen. Hisoka und der Händler starrten ihn beide Erwartungsvoll an. „Junges Fräulein, wo haben sie dieses Material nur her? Es muss unsagbar teuer gewesen sein.“ Nun hing der Schmidt mit glänzenden Augen an ihr, was sie wieder zur Vorsicht mahnte. „Ähm, ja war es“, war das Einzige was sie darauf erwidern konnte ohne dabei zu lügen. Die Person der sie die damals abgeluchst hatte, musste wohl reich gewesen sein. Sie wusste nun zwar, durch den Händler das das Material selten war, aber so selten? Nun wurde ihr langsam mulmig, was wäre, wenn jemand herausfand, wie viel sie davon besaß oder die Herren sich mit dem Material aus dem Staub machten? Oder noch schlimmer, woher sollte sie wissen, ob das Material auch wirklich verarbeitet wurde und nicht gegen drittklassiges Material ausgetauscht wird. Nichts konnte das garantieren, stellte sie fest Der Schmidt wand sich an den Händler. „Ich übernehme den Auftrag und werde die Bo`s daraus fertigen, natürlich wie mit dem Herrn hier abgesprochen, kostenlos für sie.“ Hisoka fiel ein Stein von Herzen, doch ein wenig Unsicherheit blieb. Würde sie hier über den Tisch gezogen werden. „Woher weiß ich, dass sie perfekte Arbeit abliefern werden, obwohl sie keinen Berry dafür sehen?“ Das war keine unberechtigte Frage, die sie sich stellte. Der Schmidt fiel vor ihr auf die Knie und verbeugte sich. Was Hisoka verwirrt zur Kenntnis nahm. „Meine Dame, unabhängig die Chance zu bekommen, dieses edle Material verarbeiten zu können, was für mich eine Ehre bedeutet. Ist mir durch aus bewusst, wessen Schiff am Hafen vor Anker liegt, von dessen sie kommen. Ich würde mir nie den Zorn des Rothaarigen auf mich ziehen.“ Nicht sie, sondern der Händler zog scharf die Luft ein und bevor sie auch nur etwas sagen konnte, hing dieser neben den Schmidt mit dem Gesicht auf der Erde. Hisoka wusste nicht was er davon halten sollte. Sie hatte weder Shanks Namen erwähnt noch dies vorgehabt. Zumal lies sie unerwähnt, dass sie kein Piratenmitglied war. Aber solange sie darauf nicht einging, würde sie nicht lügen. Was die Leute vor ihn annahmen, war deren Sache. Ihr war bewusst, dass Shanks berühmt berüchtigt sein musste, aber so? Es kam ihr zumindest insoweit zu Gute, dass sie wenigstens keine Angst haben musste, dass der Schmidt oder Händler mit ihrem Material das Weite suchen würde. „Heben sie den Kopf, ich bin nicht hier, um wenn zu Erpressen oder Angst einzujagen. Ich stehe hier lediglich als Kunde, der eine ordentliche Arbeit angefertigt haben möchte.“ Sogar ihre eigenen Worte klangen plötzlich so hochtrabend, obwohl Sie das gar nicht so herüberbringen wollte. Noch einmal verbeugten sich die beiden älteren Herren vor ihr, bevor sie nun alle zusammen um den Tresen standen und ihr zeigten, wie das Material später an dem Bo angebracht wurde, damit es die Optimale Wirkung hatte. Die Kugel lag dabei glänzend zwischen ihnen auf dem Tresen. Wieder Erklang das Glöckchen und kündigte einen neuen Kunden an. Hisoka war aber so in das Gespräch vertieft, dass ihr nicht sofort die abgekühlte Atmosphäre um sie herum auffiel. Erst als eine Hand an ihr vorbei griff und die Kugel schnappte, klingelten die inneren Alarmglocken. Der Schmied und Händler schnappten beide ängstlich nach Luft. Hisoka wand sich um und eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen. Neben ihr stand ein riesiger Mann, gut vier Köpfe größer, mit langen schwarzen Haaren, spitzen Falkenaugen und einem drei Tage Bart. Er strahlte Dominanz und Gefahr aus. Obwohl er ruhig dastand und die Kugel fasziniert in seinen Fingern betrachtete, wusste Hisoka, dass es gleich Probleme geben würde. Wie war der überhaupt durch die Tür hereingekommen, fragte sie sich, als sie ihn abschätzend musterte. Er war so riesig, mit breiten Schultern, seine schwarze Kleidung mit weißem Umhang schien seine muskulöse Statur zu kaschieren. Doch Hisoka war auf der Lauer, ihre Kugel nicht aus den Augen lassend. Immer Bereit sie sich zurück zu holen, doch würde sie das schaffen? Ihr Zustand war immer noch geschwächt und sie hatte allen versprochen keinen Ärger zu machen. „Wie lange werden Sie für den Auftrag brauchen?“, wandte sich Hisoka an den nervösen Händler, der den großen Piraten nicht aus den Augen ließ. „Zwei Tage…“, stotterte der Händler, der anscheinend seine Stimme wiedergefunden hatte. Aber sein Blick lag nur ängstlich auf dem Seestein in der Hand des großen Mannes. Der Händler sah ziemlich nervös zwischen ihr und dem großen Mann hin und her. „Gnädiger Herr, könnte ich das Material bitte wieder bekommen?“, bat der Händler unterwürfig und hielt ihm seine zittrigen Hände hin. Doch dieser brach nur in ein schallerndes Gelächter aus, steckte die Kugel ein und verschwand aus der Tür. Hisoka starrte dem Fremden mit wütenden Blicken und geballten Fäusten hinterher. Nur mit dem letzten bisschen Selbstkontrolle hatte sie sich an Ort und Stelle gehalten und war nicht wie eine Furie auf den Fremden losgesprungen. Wie konnte er es wagen! Wahrscheinlich war er ein Pirat, die nahmen sich eh jedes Recht heraus. Zudem brachte es nichts, blindlings drauf los zu stürmen, wenn man den Gegner nicht einschätzen konnte. „Das wars wohl mit dem Auftrag, Kleine“, seufzte der Schmied frustriert und man sah ihm wirklich an, dass er traurig war, dass Material nicht bearbeiten zu können. „Keine Sorge, ich werde mir meinen Seestein von ihm zurückholen.“ ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 19: Auseinandersetzung ------------------------------ ~ Auseinandersetzung ~ Der Händler sah ziemlich nervös zwischen ihr und dem großen Mann hin und her. „Gnädiger Herr, könnte ich das Material bitte wieder bekommen?“, bat der Händler unterwürfig und hielt ihm seine zittrigen Hände hin. Doch dieser brach nur in ein schallerndes Gelächter aus, steckte die Kugel ein und verschwand aus der Tür. Hisoka starrte dem Fremden mit wütenden Blicken und geballten Fäusten hinterher. Nur mit dem letzten bisschen Selbstkontrolle hatte sie sich an Ort und Stelle gehalten und war nicht wie eine Furie auf den Fremden losgesprungen. Wie konnte er es wagen! Wahrscheinlich war er ein Pirat, die nahmen sich eh jedes Recht heraus. Zudem brachte es nichts, blindlings drauf los zu stürmen, wenn man den Gegner nicht einschätzen konnte. „Das wars wohl mit dem Auftrag, Kleine“, seufzte der Schmied frustriert und man sah ihm wirklich an, dass er traurig war, dass Material nicht bearbeiten zu können. „Keine Sorge, ich werde mir meinen Seestein von ihm zurückholen.“ Wieder vernahm sie wie jemand scharf die Luft einsog, wusste aber nicht ob das der Händler oder Schmied gewesen war. „Willst du den Rothaarigen um Hilfe bitten?“, wollte der Händler mit ein wenig Hoffnung in der Stimme wissen. Doch Hisoka schüttelte nur den Kopf, soweit kams noch. Es war ihr Problem und sie würde es alleine klären. „Ich kläre meine Probleme lieber alleine“, entgegnete Hisoka und tätschelte ihre Dolche. „Lass das lieber bleiben, Gonzoji ist hier, abgesehen vom Rothaarigen, der Stärkste Pirat in diesen Gewässern.“ Diesmal hatte der Schmied das Wort ergriffen und warf Hisoka einen warnenden Blick zu. „Außerdem hat er eine riesige Mannschaft und er kämpft unehrenhaft. Auch wenn du nur den Hauch einer Chance im Einzelkämpf hättest, gegen eine ganze Mannschaft wirst du nicht ankommen.“ Sie fand es ja nett, dass die Herren sich Sorgen um sie machten, aber es blieb ihr Problem. Diebstahl ließ sie bei sich nicht gelten, besonders wenn das Material wirklich so viel Wert sein sollte. “Kleine lass es lieber, du hast keine Chance”, entgegnete der Händler und man hörte echte Besorgnis aus seiner Stimme, was sie überraschte. Bis eben wollte er sie noch abzocken. “Und wenn schon, er hat mir gerade mein Eigentum entwendet, dass lasse ich nicht auf mir sitzen”, knurrte sie gefährlich und ballte die Fäuste. Die Männer warfen sich ängstliche Blicke zu, was Hisoka nicht entging. „Fangen Sie schonmal mit dem Auftrag an und lassen sie sich das Material nicht wieder klauen.“ Bevor die Männer auch nur etwas erwidern konnten, warf sie dem Schmied etwas zu, was er rasch auffing. Ein entzückter Laut entwich den beiden Herren die nun nebeneinander standen und zwischen Faszination und Verwirrung zwischen ihr und dem Seestein hin und her starrten. „Sie haben noch mehr davon?“, fragte der Schmied atemlos. Nachdem, was sie heute erfahren hatte, musste der Kulturschock bei den Männern wohl tief sitzen, dass sie nicht nur eine sondern gleich zwei dieser wertvollen Kugeln besaß. Wenn die nur wüssten, dass sie noch mehr davon hatte, aber dass sollte ihr Geheimnis bleiben. „Dann haben Sie doch gar keinen Grund sich mit dem Piraten anzulegen“, entgegnete der Händler verwundert. „Und ob ich den Habe! Ich erwarte großartige Arbeit von Ihnen!“ Hisoka bedachte beide Männer noch mit einem abschätzenden, selbstbewussten Blick und verschwand dann aus der Tür. Eigentlich fühlte sie sich gar nicht selbstbewusst, eher hatte sie zittrige Knie. Aber sie würde sich ihr Eigentum auf jeden Fall zurückholen. Wenn sie nur daran dachte, was das Teil wohl wert sein konnte, wenn man daraus einhundert Waffen schmieden konnte. Ob der Pirat das wohl auch wusste? Ihre unverhoffte Einnahmequelle würde sie sich jedenfalls nicht streitig machen lassen. Sie blickte sich auf der überfüllten Straße um und stellte erstaunt und gleichzeitig verärgert fest, dass der Kerl dort in aller Seelenruhe spazieren ging. Keine zweihundert Meter von ihr entfernt. Kurz davor ihn von hinten Anzugreifen, entschied sie sich kurzerhand dagegen, dass sie damit ihren Vorteil verspielte, war ihr bewusst. Die Wut in ihr brodelte unaufhörlich und stachelte sie regelrecht an. “GONZOJI, bleib stehen!”, brüllte sie über die belebte Straße hinweg. Erschrocken zuckten einige Leute zusammen und gingen vorsichtshalber aus dem Weg, als Hisoka festen Schrittes hinter dem großen Mann herging. Manche warfen ihr geflüsterte Warnungen zu, andere schüttelten nur ängstlich den Kopf. Andere wiederrum versteckten sich hinter Ständen oder flüchteten in Seitengassen. Sie alle befürchteten einen Kampf auf offener Straße. Auch Hisoka war bewusst, dass sie nicht kampflos davonkam, die Frage war nur, wie es ausgehen wird. Der große Mann war stehen geblieben und drehte sich um. Dort stand er lässig mit verschränkten Armen und hochgezogener Augenbraue, bis sie ihn eingeholt hatte. Als sie weniger als vier Meter voneinander trennten, blieb sie stehen und funkelte Wütend zu ihm auf. „Na, was willst du Kleine?“ Sein überheblicher und abfälliger Blick ärgerte sie, aber noch schien er sie zu unterschätzen. Dennoch musste sie vorsichtig sein, denn auch sie wusste nicht wie stark er war. Die Passanten hatten einen großen Bogen gebildet und um sie herum, tauchten jetzt nach und nach Piraten auf. Wo kamen die den alle her? Aber der Händler hatte ja gesagt, dass die Mannschaft riesig war und nie weit weg von ihrem Kapitän. Eine Handvoll in ihrer unmittelbaren Umgebung, einige hinter ihr und andere standen hinter diesem Gonzoji. Sie drehte sich auffällig nach links und rechts, um einen ängstlichen Eindruck zu erzielen, zählte aber derweil die Piraten. Zum Glück hatte bisweilen keiner eine Waffe gezogen. Sie schien also keine Gefahr für sie dazustellen. Ein minimaler Vorteil. „Ja genau, geh zu deiner Mami“, rief einer der kleineren Piraten lachend und seine Kumpane fielen mit ein. Sollten sie sie nur nicht für voll nehmen. Umso lauter die Meute, umso weniger bedrohlich waren sie. Vier Piraten hatte sie auf jeden Fall entdeckt, die sie argwöhnisch betrachteten, vor denen hatte sie viel mehr Respekt. Besonders der Kapitän vor ihr, der sie zwar anscheinend auch nicht ernst nahm, aber auf der Hut zu sein schien. „Du kannst meiner Mutter gern Gesellschaft lassen. Nur zu, tritt vor, ich befördere dich direkt dort hin.“ Hisoka hatte demonstrativ ihren Dolch gezogen und zeigte auf den Piraten, der sich an seinem Lachen verschluckte. Um sie herum vernahm sie das Geräusch von ziehenden Klingen. Da dieser aber als einziger keine Waffe zog und sie ängstlich betrachtete, steckte sie den Dolch wieder ein, lies aber die Hand drauf liegen. Einige schienen noch zu überlegen, was sie wohl genau meinte, aber außer die vier Piraten, die sie eh schon gefährlich anstarrten, ließen die anderen die Waffen bereits wieder sinken. Das Hisoka gerade eine Finte geworfen hatte und ihr Herz bis zum Hals schlug, ließ sie nicht nach außen hinzeigen. Sie versuchte sich gelassen zu geben, aber immer mit einem Hauch Angst, damit die anderen keinen Verdacht schöpften. Sie war froh, dass die Tollkühnen unter ihnen nicht direkt zum Kampf angesetzt hatten. „Gonzoji, ich möchte mein Eigentum zurückhaben.“ Hisoka wandte sich nun an den großen Mann zurück, um ihm auf seine Frage zu antworten. Er hob erneut eine Augenbraue und holte aus seiner Tasche die kleine Kugel heraus. „Wegen diesem Material möchtest du einen Streit mit uns anfangen?“ Hisoka war sich nicht sicher, wie viel er wusste, aber seine Frage klang zweideutig. Entweder er wusste was es war oder er konnte nur erahnen, dass es wertvoll sein musste. Sie durfte sich auf jeden Fall nicht verraten. „Es ist ein Familienerbstück, das ist Grund genug, es zurück haben zu wollen.“ Hoffentlich hatte sie nicht zu hoch gepokert, denn der große Mann beobachtete sie und dann die Kugel in seiner Hand. „Wenn es so wichtig war, wieso bist du damit dann zu diesem Händler? Wolltest du es nicht eben selber verkaufen?“ Auf den Kopf gefallen, war der Kerl zumindest nicht. Sie musste darauf achten, wie sie es formulierte, den er schien bereits einen Verdacht zu haben. „Ich wollte es in eine Waffe einarbeiten lassen.“ Es war keine Lüge, sie hatte nur nicht gewusst wie viel es Wert war. „Nur eine Waffe? Das ist doch viel zu Schade. Der Schmied sagte doch er könnte hundert Waffen aus diesem kleinen Material anfertigen.“ Tosendes Gelächter kam von den Piraten, als Gonzoji demonstrativ sich ihnen zu wandte und die Kugel in die Runde zeigte. Hisoka merkte wie ihre Ohrenspitzen anfingen zu glühen und ihre Hände zitterten. Sie musste sich zusammenreißen, keine Fäuste zu bilden. Verflixt nochmal, er hatte gelauscht. Der große Mann fing zu lachen an und warf die Kugel lässig in die Höhe und fing sie wieder auf. „Was auch immer das für ein Material ist, was du dein Familienerbstück nennst. Wir können es viel besser gebrauchen, als du Kleine.“ Okay, wenn sie gedacht hatte ihn noch irgendwie aus der Reserve zu locken oder umzustimmen, war hier Endstation. Gonzoji hatte eben zu verstehen gegeben, dass er die Kugel nicht mehr rausrücken wird, auch wenn er nicht wusste, dass das Material Seestein ist. War ihm klar, dass er daraus viel Kapital schlagen konnte. Hier war wohl Schluss mit Worten. „Ich will mein Familienerbstück zurück!“ Hisoka ging noch einen Schritt auf ihn zu, obwohl Gonzoji sich nicht bewegte, hörte sie wieder Säbelrascheln, als die Piraten um sie herum ihre Waffen auf sie richteten. „Na dann versuch es doch. Ich gebe dir einen Schlag frei.“ Der Kapitän grinste überheblich, steckte die Kugel ein und machte eine einladende Geste. Noch einen Schritt machte sie auf ihn zu. Ihr Blut rauschte in den Ohren und ihre Angst schnürte ihr den Hals zu. Ein Schlag, sie war gespannt ob er diesen wirklich zu ließ oder auswich. Noch ein Schritt und sie stand nun direkt vor ihm und starrte wütend zu ihm auf. Die Hände zu Fäusten geballt. Es waren wahrscheinlich sogar mehr als vier Köpfe an Körpergröße die er sie überragte, doch darüber konnte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Der Schlag musste sitzen, denn sie ging davon aus, dass danach entweder die Mannschaft oder er selber zum Gegenschlag ausholte. Sie musste ein paar Sekunden Vorsprung erhaschen. Zudem hatte sie sich gemerkt, wo er die Kugel versteckt hatte. Ob sie wohl schnell genug war, ihm diese zu entwenden? Noch immer starrte er überheblich auf sie herab. „Ein Schlag, ja?“ Sie wollte ihn nur kurz aus dem Konzept bringen, damit er nicht so auf der Hut war und es schien zu klappen. Zumindest war sein Grinsen noch nicht verschwunden. Sie ging in die Knie und lies sich von ihrer Wut überrollen und versuchte alles in ihrer Hand zu bündeln, wie sie es mit Shanks geübt hatte. Sie holte tief Luft, versicherte sich, dass er sie immer noch nicht ernst nahm und schlug dann mit aller Kraft ihre Faust in seinen ungeschützten Magen. Sofort durchzuckte sie ein brennender Schmerz und sah, wie ihre Wunden unter den Bandagen aufplatzen und sich rot färbten. Dann spürte sie nur noch wie der Widerstand verschwand. Leute kreischten um sie herum. Sie sah nur noch, wie Gonzoji davonflog, regelrecht in die Hauswand aus Stein und diese durchstieß. Überall flog Gestein herum und die Leute versuchten in Deckung zu springen. Rauch wirbelte auf und verschleierte die Sicht. Hisoka holte tief Luft und versuchte den Schmerz in ihrem Arm zu ignorieren, doch das war leichter gesagt als getan. Der brennende, pulsierende Schlag vibrierte durch ihren ganzen Körper. Ihr Arm zitterte und die Gliedmaßen schienen ihr nicht gehorchen zu wollen. Die Finger fühlten sich Taub an, so dass sie nicht einmal im Stande war, eine Faust zu bilden. Die Piraten um sie herum, schienen sich noch in Schockstarre zu befinden, denn alle starrten nur auf das Loch in der Wand, was sich geschätzte zehn Fuß von ihr befand. „Nicht schlecht, Kleine.“ Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als er gänzlich unverletzt aus den Trümmern herauskam. Ein kleiner Blutfaden an seinen Mundwinkel und ein paar leichte Kratzer auf Gesicht und Kleidung, mehr nicht. Er verzog noch nicht einmal das Gesicht, als ob ihn weder der Schlag noch der Aufprall groß was ausgemacht hatte. Verdammt und ihr hatte dieser Schlag schon mehr als die halbe Kraft gekostet. Ihre Beine zitterten vor Anspannung und sie musste sich dem Fluchtreflex mit aller Kraft widersetzen. „Dir scheint dieser Schlag aber mehr zugesetzt zu haben, als mir.“ Der Kapitän stand nun wieder fest auf beiden Beinen und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Auf seinem Gesicht ein hämisches Grinsen. Hisoka starrte ihn nur wütend und aufmerksam an, dass Blut hatte mittlerweile die Verbände durchtränkt und tropfte zu Boden. Da hatte er allerdings Recht. „Du hattest mir erlaubt dich zu schlagen“, entgegnete sie nur tollkühn und erntete ein spöttisches Grinsen ihres Gegenübers. „Ganz Recht und nun bin ich an der Reihe.“ Seine Worte ließen ihr erneut einen eisigen Schauer über den Rücken jagen und sie beobachtete ganz genau, wie er langsam ein Schwert zog und auf sie richtete. Obwohl er diese Bewegung wie in Zeitlupe auszuführen schien, kam das Schwert plötzlich ohne Vorwarnung auf sie zu gesaust, so dass sie nur durch ihren Instinkt geleitet, sich zu Boden fallen ließ, um den Schlag auszuweichen, der über ihren Kopf hinweg säbelte. Einige ihrer hellblauen Strähnen fielen zu Boden. Unter dem nächsten Schlag rollte sie sich nach links, um den kaputten rechten Arm zu schützen, sprang auf die Fußballen und holte Schwung, um einen Salto über den nächsten Schlag hinweg zu machen. Aufatmen konnte sie aber nicht, denn in dem Moment, wo sie auf dem Boden aufkam, musste sie sich erneut nach links abwenden, um dem herannahenden Schwertschlag auszuweichen. Zu ihrem Glück, schien seine Mannschaft nicht eingreifen zu wollen. Einen Schlag von hinten hatte sie dennoch nicht kommen sehen, der sie schmerzhaft zu Boden schickte und ihr die Luft aus den Lungen presste. Ein Knie drückte ihr derbe auf den Rücken und hielt sie an Ort und Stelle. Hisoka sah Sternchen vor den Augen und keuchte nach Luft, die das Knie aus ihren Lungen drückte. Der Schmerz war nur halb so wild, wie das ständige pulsieren ihres rechten Armes. Obwohl die Galle ihr bereits auf der Zunge schmeckte und ihr Rücken gefährlich knackte, griff sie mit der linken Hand nach dem Dolch und schnitt dem Piraten, der auf ihr kniete über den Unterschenkel. Als dieser überrascht und vor Schmerzen aufschrie, schupste sie ihn mit aller Kraft von sich runter und brachte ein paar Meter Abstand zu ihm. Der schlanke Typ mit der blonden Stachelfrisur, war einer der vier Piraten gewesen, der sie wahrscheinlich nicht unterschätzte und er war stark. Er hatte nicht, wie die anderen einfach zugesehen, sondern sich direkt in den Kampf eingemischt. Sein bitterböser Blick bereitete ihr ein mulmiges Gefühl. Frustriert nahm sie zur Kenntnis, dass der Schnitt nicht tief genug war, denn der Blonde stand ohne Probleme wieder auf. Gonzoji hingegen schien sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, denn er holte immer und immer wieder aus, sodass ihr nichts anderes übrigblieb, ihm jedes Mal auszuweichen. Sie hätte gerne zurückgeschlagen, wusste aber nicht wie, denn der Kapitän gab sich keine Blöße. Zudem konnte sie die Kraft die er in jeden Schlag legte förmlich spüren und sie wusste, wenn er sie einmal traf war es zu spät. Die Mordlust spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers. Ihr Ziel war, irgendwie an ihn heran zu kommen um ihn den Seestein abzuluchsen und ihn eventuell noch mal einen Schlag zu verpassen. Doch der rechte Arm war nicht mehr zu gebrauchen und mit dem linken konnte sie noch nicht so feste zuschlagen. Besonders da ihr Gleichgewicht aus der Balance war. Ihr war bewusst, dass sie sich überschätzt hatte. Er war kein kleiner Fisch, den sie eben mal so mit halber Kraft platt machen konnte. Aber sich darüber jetzt Gedanken zu machen brachte nichts. Sie würde wohl das Versprechen an Ben brechen müssen, und die Dolche benutzen, wenn sie eine Chance haben wollte zu überleben. Sie sah den nächsten Schlag kommen, zog beide Dolche und parierte diesen. Die Kraft die auf sie einwirkte, zwang sie auf die Knie, doch sie hatte ihn abfangen und zur Seite umlenken können. Gonzoji schien einen Augenblick wie erstarrt, dass sie nicht wieder ausgewichen war und diesen Moment nutzte sie, rollte an ihn vorbei und schnitt mit ihren Dolchen an seinem linken Bein vorbei. Der große Mann schrie auf vor Wut und sie sah wie das Blut spritzte. Ihren kleinen Triumpf konnte sie aber nicht wirklich genießen. Denn sein eisiger Blick, als er zu ihr herumwirbelte, ließ vermuten, dass er jetzt ernst machen würde. Die Faust die auf sie zukam, erkannte sie zu spät, die er ihr nun seinerseits in den Magen rammte. Der Schmerz vernebelte ihre Sicht und sie flog einige Meter durch die Luft bevor sie hart auf der Straße unter ihr aufprallte. Sie spuckte Blut und rang nach Luft, die ihr förmlich aus den Lungen gepresst wurde, als sie aufkam. Obwohl sie im Sturz ihren rechten Arm zu schützen versuchte, durchzuckte sie ein höllischer Schmerz, der ihr die Tränen in die Augen trieb. Aus dem Augenwinkel kam wieder ein Schwert angeschaut und sie hob gerade noch rechtzeitig den Dolch, um den Schlag zu parieren. Irgendwie schaffte sie es den Angriff und deren Kraft Richtung Boden abzulenken. Doch dann kam ein Tritt, gegen ihr Handgelenk und ihr Dolch sauste über die Straße hinweg Richtung Menge. Wütend wollte sie sich aufraffen, doch der blonde Stachelkopf hielt ihr seine Klinge vor die Nase. Hisoka rollte sich herum, griff nach dem rechten Dolch und zeigte in gehockter Stellung gegen den blonden Piraten. Schwer atmend fixierte sie ihn nur, denn er machte keine Anstalten zum Schlag auszuholen. Auch Gonzoji schien sich wieder beruhigt zu haben, den nun kam er ruhigen Schrittes auf sie zu und steckte das Schwert weg. War der Kampf vorbei? Hatte sie verloren? Hisoka holte tief Luft und ihr Körper hob und senkte sich vor Anstrengung. Sie vibrierte noch förmlich vor Adrenalin. Was würde jetzt passieren? Sie hatte nur noch einen Dolch für die Verteidigung, aber keine Chance gegen diesen Gonzoji. Abhauen war auch keine Option. „Was machen wir jetzt mit ihr?“ Diese Frage kam vom Stachelkopf, der sie nicht eine Sekunde aus den Augen lies. Seine Schwertspitze genau vor ihren Augen ließ sie verstehen, dass sie sich nicht rühren sollte. Gonzoji blieb in einem leichten Abstand zu ihr stehen. „Wir werden ein Exempel an ihr statuieren. Damit keiner mehr wagt sich mit uns anzulegen.“ Hisoka schluckte an ihrem dicken Kloß im Hals, diese eisigen Worte liefen ihr schaurig über den Körper. Was bedeuteten diese Worte für sie? ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 20: Weglaufen ist keine Option -------------------------------------- ~ Weglaufen ist keine Option ~ „Was machen wir jetzt mit ihr?“ Diese Frage kam vom Stachelkopf, der sie nicht eine Sekunde aus den Augen lies. Seine Schwertspitze genau vor ihren Augen ließ sie verstehen, dass sie sich nicht rühren sollte. Gonzoji blieb in einem leichten Abstand zu ihr stehen. „Wir werden ein Exempel an ihr statuieren. Damit keiner mehr wagt sich mit uns anzulegen.“ Hisoka schluckte an ihrem dicken Kloß im Hals, diese eisigen Worte liefen ihr schaurig über den Körper. Was bedeuteten diese Worte für sie? Sie versuchte sich zu beruhigen und Kraft zu sammeln. Was wollte er an ihr demonstrieren? Der Dolch in ihrer Hand wog schwer unter dem Druck, sich kaum mehr aufrecht halten zu können. Dennoch unternahm sie einen erneuten Versuch, nicht klein bei zu geben. Sie wich dem Schwert des Stachelkopfs aus und stürmte auf Gonzoji zu, den Dolch zum Schlag ausholend. Doch dieser schien sein Schwert nicht ziehen zu wollen, denn er packte lediglich ihr Handgelenk und hielt es fest. Er verdrehte ihr das Handgelenk und sie schrie vor Schmerz auf, der Griff um den Dolch löste sich und er fiel Richtung Boden. Wie in Zeitlupe beobachtete sie, wie der Dolch hinunterfiel und obwohl ihr rechter Arm nicht gehorchte, spürte sie, wie dieser vorschnellte, den Griff packte und den Dolch Gonzoji an die Brust drückte. Todesmutig starrte sie ihn entgegen und das schien ihn nur noch mehr zu gefallen, denn ein hämisches Grinsen umspielte seine Lippen. „Was willst du mit dem Zahnstocher anfangen?“ Da musste sie ihm zumindest recht geben, auch wenn es sie ärgerte. Obwohl sie versuchte irgendwie Kraft mit der kaputten Hand auf den Dolch auszuwirken, bewegte sich gegen seine Bauchmuskeln rein gar nichts. Ob das an ihrer mangelnden Kraft lag oder daran, dass er anscheinend eiserne Bauchmuskeln besaß, konnte sie nicht erahnen. Aber es ärgerte sie ungemein, dass sie nichts ausrichten konnte. Sie keuchte erschrocken auf, als er sie brutal am linken Handgelenk herumschleuderte, ihr den Arm auf den Rücken drängte und sie nun mit dem Rücken zu ihm stand. Lässig entwand er ihr den Dolch aus der rechten Hand, die keine Gegenwehr bot. „Enthaupten wir sie?“ Hisoka erbleichte bei diesem Vorschlag, dieser kam von dem vorlauten Piraten, der vorhin bereits die Klappe aufgerissen hatte. „Das wäre ja keine Strafe. Weitere Vorschläge?“ Gonzoji schien es maßlos Spaß zu machen und schien seine eigene Mannschaft anzustacheln. Hisoka hingegen, versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch er ließ ihr keinen Spielraum. Der große Kapitän stand direkt hinter ihr und wenige Zentimeter trennten ihren Rücken von seiner Brust. Der eine Dolch lag zu ihren Füßen, der andere irgendwo außerhalb ihres Sichtfeldes. Wie konnte sie sich aus seinem Griff begreifen? Gegens Schienbein treten, würde wahrscheinlich nur für Gelächter sorgen. Vorbeugen und irgendwie den Dolch zufassen bekommen, war auch nicht möglich, denn der Griff hielt sie eisern an Ort und Stelle. Auch wenn sie den linken Arm opfern würde, mit dem Rechten konnte sie rein gar nichts ausrichten. Weglaufen hingegen, kam überhaupt nicht in Frage, dass ließ ihr Stolz nicht zu. Es blieb also einzig die Möglichkeit, abzuwarten, was die vorhatten und es irgendwie zu überleben. Ob Shanks und Ben wohl immer noch Karten spielten oder vielleicht sogar einer von der Crew in der Stadt unterwegs war? Würde er sie hören, wenn sie um Hilfe rief? Aber wollte sie das denn überhaupt? Obwohl ihr Stolz eh schon angeknackst war, konnte das letzte kleine bisschen sie davon abhalten. Natürlich war ihr klar, dass Shanks und seine Crew jederzeit helfen würden, aber darauf verlassen wollte sie sich nicht. Schließlich musste sie auf sich selber aufpassen. Bestimmt würde alleine Shanks Name ausreichen, um sie zu retten und was dann? Mit eingezogenem Schwanze davonlaufen? Das konnte und wollte sie nicht. „Wie wäre es, wenn wir ihr die Gliedmaßen alle einzeln abschneiden?“ Hisoka versuchte ein Zittern zu unterdrücken. Hatten die keine anderen Sorgen? Beide Varianten bezogen sich auf ihren Tod, wobei ihr die erste wesentlich angenehmer vorkam. Es folgten weitere sinnlose Zusprüche der aufgedrehten Mannschaft, die alle irgendwie auf ihren Tod hinausliefen und ihr mittlerweile keine Angst mehr einjagten, weil das einfach nur noch krank war. Das Gejohle und das Feilschen der Piraten um eine Strafe, umso absurder die auch wurden, ließen Hisoka seufzen. Jede dieser sinnlosen Varianten, bot ihr mehr als nur eine Fluchtmöglichkeit. Sollten sie es ruhig versuchen. Auch Gonzoji schien bemerkt zu haben, dass Hisoka keine Angst mehr verspürte und es ihr anscheinend gleichgültig war. „Eure Vorschläge langweilen unsere kleine Miss hier. Wer hat den mal einen anständigen Vorschlag? Kommt schon, ihr seid doch nicht so einfallslos oder?“ Hisoka warf dem Kapitän über die Schulter einen bitterbösen Blick zu, den dieser mit einem Grinsen quittierte. Wieder folgten Zwischenrufe von Sinnlosigkeiten, wo Hisoka nur die Augen verdrehte. Ob sie sie nun im Meer ertränken wollten oder auf einen Scheiterhaufen anzünden, sollen sie doch. Steinigen hingegen stellte sie sich schmerzhaft vor, aber nichts entlockte ihr auch nur im Entferntesten das Gefühl von Angst. Mit dem Tod hatte sie schon von klein auf einen Pakt. Schließlich war ihr Peiniger und sowohl Piraten als auch Marine stets hinter ihr her gewesen. Nur vor ihrem Peiniger hatte sie jemals richtige Angst gehabt und würde es wieder bekommen. Aber der war nicht da. Jetzt folgten alle möglichen Foltermöglichkeiten, von Fingernägeln rausreißen bis hin zu verhungern am Pfahl. Hallo? Werdet ihr heute noch mal fertig? Hisoka gähnte herzhaft, denn langsam überkam sie eine Müdigkeit. „Kommt ihr langsam mal zum Punkt? Von mir aus könnt ihr auch alle Foltermöglichkeiten hinter euch bringen, Hauptsache ihr kommt mal aus dem Knick.“ Das Gejohle der Piraten verstummte unter diesem makabren Zuspruch, dass es ihr egal war. Sie wollte zwar nicht sterben, aber vor dem Tod selbst hatte sie keine Angst. „Oh die Kleine ist ja Todesmutig! Wenn der Tod ihr keine Angst macht, wie wäre es denn, wenn sie unser Spielzeug wird?“ Hisoka stockte der Atem und ein erneuter eisiger Schauer lief ihr über den Rücken. Mit dem Tod hatte sie kein Problem, was aber definierten sie mit Spielzeug? Ihr fielen so viele verschiedene Möglichkeiten ein, die ihr weit mehr ausmachen würden, als der Tod. Der Kapitän schien seine Leute erneut angestachelt zu haben. Den das Schweigen und die Blicke die auf ihr hefteten, verrieten ihr, dass den Männern gerade klar wurde, dass sie eine Frau vor sich hatten und dass gefiel ihr ganz und gar nicht. „Wie wollt ihr den eure Macht demonstrieren, wenn ihr eine Sex Orgie mitten auf der Straße veranstalten wollt? Das ein Mann stärker ist als eine Frau? Lachhaft“ Hisoka war Todesmutig und blickte Gonzoji herausfordernd an. Seine Mannschaft hingegen starrte sie mit offenen Mündern und verwirrten Blicken an, einige hatten sogar rote Köpfe bekommen. Dachten die allen Ernstes, man wäre der King, wenn man eine Frau erlegt hatte? Das es ihre Macht demonstrieren würde, wenn man eine Frau mitten auf der Straße züchtigte? Konnten sie gerne versuchen, dass würde zumindest den Ruf der Piraten mehr anhaben, als ihren Stolz. Zumindest schien sie diesmal Gonzoji ebenfalls aus dem Konzept gebracht zu haben, denn sein Griff hatte sich minimal gelockert. Sie holte aus, trat ihn volle Kanne gegen das Schienbein, nutzte den Moment und entwand sich seinen Griff. Vorschnellend hob sie ihren Dolch aus und zeigte mit diesem auf den großen Mann vor sich, der sie mit großen Augen verwundert anstarrte. Der verwunderte Blick verflog und der Tritt gegen das Schienbein schien ihm nichts ausgemacht zu haben. Um sie herum zogen die Männer wieder die Schwerter. „Ehrenhaft ist der Tod nach einer Niederlage im Kampf. Aber was deine Mannschaft hier von sich gibt und auch ihr selber, ist mehr als nur Lachhaft. Keine ehrhaften Piraten, würden ihre Macht damit verherrlichen das sie gegen ein kleines Mädchen durch Quälerei und Gewalt gewonnen haben.“ Hisoka war klar, dass sie bereits wieder hoch pokerte und war einfach nur froh, dass sie sich wieder freier bewege konnte. Flüchten würde sie trotzdem nicht. „Du hast ein ziemlich großes Mundwerk, Kleine“, meinte Gonzoji verärgert und ihre Worte schienen ihm weit mehr zuzusetzen, als ihre Angriffe. „Ich sage nur die Wahrheit. Ihr sprecht hier von Quälerei, Tod und Züchtigung. Wo bleibt der Stolz eines Piraten?“ Eigentlich lag ihr ein anderes Wort auf der Zunge, doch sie wagte es nicht auszusprechen, denn sie hatte Angst das es wahr werden könnte. Denn egal wie hart und abgebrüht sie sich gerade verhielt und ihre Worte klingen ließ, war sie es gar nicht. Die Angst dahinter versuchte sie einfach nur zu unterdrücken. Sie redete sich um Kopf und Kragen, um Zeit zu schinden. Wenn die Piraten wirklich Hand anlegen würden, wird sie es nicht so leicht wegstecken, wie sie gerade versuchte zu überspielen, aber immer noch besser als ihr direkter Tod. Wahrscheinlich würde sie sich wünschen lieber gestorben zu sein, doch das wollte sie sich nicht selber eingestehen. Im Moment konnte sie die Piraten nur von ihren unnötigen Gewalttaten ablenken, aber was danach? Worauf wollte sie hinaus? Wenn sie weder kneifen noch flüchten im Sinn hatte? Wollte sie die Piraten todquatschen? Kämpfen war hingegen aussichtslos in ihrem Zustand. „Du redest zu viel Kleine, so abgebrüht bist du nicht.“ Diesmal war es nicht Gonzoji der das Wort erhob, sondern der Blonde und bevor sie reagieren konnte, stand dieser neben ihr und hatte mit einem Handkanten Schlag den Dolch aus der Hand geschlagen. Bevor sie auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, spürte sie seine riesige Hand um ihren Hals und wie er sie zu Boden drückte. Erschrocken keuchte sie auf, als sie den harten Boden unter ihren Rücken spürte und der Blonde sich ritterlich auf sie setzte. Seine Hand an ihrem Hals drückte ihr die Luft ab. Hisoka röchelte und versuchte vergeblich mit ihren Händen seine zu lösen. „Chef, die kleine tut nur so baff. Darf ich ihr zeigen, was Angst bedeutet?“ In Hisoka stieg Panik auf und sie versuchte sich mit Armen und Beinen zu befreien. Er hier machte ihr weit mehr Angst, als alle Worte, die gefallen waren, denn er setzte es um. Sein Blick, dieser Hass und der Glanz von Gier in seinen Augen, ließen ihren Körper zittern. Der hier machte sich keinen Hehl darum, das Stolz und Ansehen nicht alles waren. Sondern er seinen Spaß ausleben wollte. Das hatte jetzt nichts mehr mit Machtdemonstration zutun, der Blonde wollte auf was ganz anderes hinaus. Sie spürte seine freie Hand auf ihrem Körper und sie ekelte sich vor ihm. Hisoka spürte wie die Galle ihren Hals hinaufschoss, genauso wie die Röte in ihr Gesicht, doch auch wenn sie gewollt hätte, übergeben hätte sie sich nicht gekonnt. Durch seinen brutalen Griff am Hals, bekam sie kaum mehr Luft und ihr wurde langsam schwarz vor Augen. „Ich will sie haben, Chef. Kann ich sie mit aufs Schiff mitnehmen?“ Hisoka stellten sich die Nackenhaare auf, als sie sah, wie er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr. Diese Unheilvollen Worte zeigten ihr auf, was noch auf sie zukommen wird. Wenn er sie mitnahm, kam sie dann irgendwann wieder dort weg? Konnte sie überhaupt wieder zurück zu Shanks kommen? Wollte sie das überhaupt? Diese bemitleidenden Blicke, die sie ihr dann zuwarfen, weil sie wussten, was ihr passiert war? Konnte sie die Vorwürfe ertragen und Shanks Gesichtsausdruck, dass er versagt hatte, sie zu beschützen, wie er es geschworen hatte und was wäre mit Ace? Oh Ace. Der Gedanke an ihn, ließ ihr Herz gefrieren. Würde sie ihn überhaupt noch in die Augen schauen können, wenn der Blonde ernst gemacht hatte? Nein, wahrscheinlich nicht. Zum ersten Mal in diesem Moment dachte sie an Flucht oder daran um Hilfe zu rufen. Nicht für sich sondern, damit sie Shanks und Ace wieder vor die Augen treten konnte. „Damit habe ich kein Problem, mach ruhig!“, hörte sie Gonzoji gehässig zustimmend und am liebsten wäre sie ihn an die Gurgel gesprungen. Leider konnte sie sich ihren Griff nicht entwenden. Bevor Hisoka aufatmen konnte, dass der Griff sich um ihren Hals lockerte und der Stachelkopf aufstand, spürte sie seinen festen Griff nun in ihren Haaren und wie er sie daran hochzog. Der Schmerz zog sich über ihren Kopf bis tief in den Rücken, als sie aufschrie. Sie Wandt sich unter seinem Griff, um sich irgendwie daraus zu befreien. Sie würde nicht mit ihnen gehen, auch wenn sie so lange an ihren eigenen Haarschopf ziehen musste, bis ihr alle Haare ausfielen. Wenn sie ihren Dolch gehabt hätte, hätte sie sich kurzerhand die Haare einfach abgesäbelt. Sie brauchte nur drei Sekunden Ablenkung um sich aus dem Staub zu machen. Doch der Griff war eisern und so blieb ihr nichts übrig, als sich mitschleifen zu lassen. Hisoka wollte den Piraten keine Genugtuung geben und die Klappe halten, aber der Schmerz ihrer Kopfhaut, trieb ihr die Tränen in die Augen. „Sehen sie, Kapitän? Es waren alles nur leere Worte von der Kleinen“, meinte der Stachelkopf amüsiert und zog absichtlich noch gröber an ihren Haaren. Ein Zischendes Geräusch neben ihrem Ohre, lies sie zusammenzucken und ihm nächsten Moment lies der Zug an ihren Haaren nach, sodass sie rücklings zu Boden knallte. Ein markerschütterter Schrei neben ihr, hallte in ihren dröhnenden Kopf wider und bevor sie auch nur irgendwie mitbekam was Phase war, landete ein blutender abgetrennten Arm auf ihr, den sie vor Ekel von sich warf. Erschrocken rappelte sie sich auf. Um sie herum war wieder das Säbelrasseln zu hören, als die Mannschaft in Angriffsposition ging. Der Blonde saß neben ihr schreiend auf dem Boden und hielt sich den abgetrennten Armstumpf, der viel Blut verlor. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und ungläubig. Um sie herum waren die Piraten in Angriffsformation gegangen und als sie sich verwirrt umschaute, flatterte ihr Herz vor Erleichterung. Nur wenige Meter von ihr entfernt stand Shanks. Ein eisiger wütender Blick war auf niemand bestimmtes gerichtet, dennoch jagte er ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Neben ihn nahm sie Ben wahr, der dort seine Hand auf dem Kolben seiner Waffe liegen hatte. Angriffsbereit und Lucky Lou, der gerade seine Pistole wieder herunternahm. Hatte er gerade geschossen und den Arm von dem Stachelkopf zerfetzt, fragte sich Hisoka erstaunt. „Was wird das hier?“ Shanks Stimme schien vibrierend durch ihren Körper zu hallen, als ob er diese Frage direkt an sie gestellt hatte. Mit seinen Worten verspürte sie einen unbändigen Druck auf die Brust, die ihr den Atem raubte. Kurz darauf, fielen zahlreiche der Piraten zu Boden. Hisoka verstand die Welt nicht mehr, war aber froh als dieses bedrückende Gefühl, was ihre Glieder lähmte, mit einem Blinzeln von Shanks, rasch wieder verschwand. Gonzoji schien zwischen Wut und Irritation hin und hergerissen und starrte zwischen Shanks und seinen bewusstlosen Piraten hin und her. Auf einmal wirkte er nicht mehr so gelassen, wie vorhin zu ihr. Plötzlich konnte sie seine Angst förmlich riechen. „Was soll das werden, wieso mischt ihr euch ein und verwundet einen meiner Männer? Wir waren lediglich dabei ein Exempel an ihr zu statuieren.“ Gonzoji schien sich wieder gefangen zu haben und deutete auf Hisoka, die immer noch planlos am Boden saß und nicht wusste, was sie tun sollte. Ihre Glieder gehorchten ihr nicht, nun wo die direkte Gefahr von ihr abgefallen war. Obwohl es sie demütigte, dass sie gerettet werden musste, konnte sie nichts dagegen tun, dass sie Erleichterung verspürte. „Was wolltet ihr den wem beweisen? Das ihr gegen ein kleines Mädchen gewonnen habt?“ Shanks ruhige Worte, jagten ihr immer noch einen eisigen Schauer über den Rücken. Die Wut die von ihm ausging, legte sich wie eine schwere Decke über den gesamten Bereich und raubte ihr abermals den Atem. Shanks Präsenz war so gewaltig, dass sie sich kaum in sitzender Haltung aufrecht halten konnte. Sie bemerkte, wie Gonzoji von dieser unsichtbaren Macht auf die Knie gezwungen wurde und das sogar Passanten, die weiter zurückgetreten waren, Reihenweise in Ohnmacht fielen. Sie selber kämpfte mit aller Macht gegen das Gefühl der Ohnmacht. „Sie hat sich mit uns angelegt, nicht anders herum“, knurrte Gonzoji verärgert, dass er unter dem Blick von Shanks nichts zu entgegnen hatte. Shanks Blick löste sich nicht eine Sekunde, obwohl Hisoka das Gefühl hatte, dass er ihr einen fragenden Blick zugeworfen hatte. Wie auch immer das möglich sein konnte. „Er hat mir mein Waffenmaterial gestohlen“, murmelte sie kleinlaut, denn sein Blick machte ihr immer noch eine Heiden Angst. Sie wollte gar nicht wissen, was ihr nachher noch blühen würde. „Gib es ihr zurück.“ Der Befehl war schneidend und ließ keinen Widerspruch zu und obwohl Hisoka dachte das Gonzoji sich weiter quer stellen würde, griff er in die Tasche und holte die Kugel hinaus. Erst als er diese in ihre Nähe Schnippte, lies Shanks Blick nach und Hisoka bekam wieder ausreichend Sauerstoff. Es war als habe man ihr drei Sack Reis von den Schultern genommen, so befreit fühlte sie sich. Sie griff nach der Kugel und steckte sie in ihre Bauchtasche, bevor sie sich wackelig erhob. Als sie aufblickte, stand Shanks direkt vor ihr und starrte wütend auf sie hinunter. Ihr Herz rutsche ihr in die Hose. Sie kniff ängstlich die Augen zusammen, den sie konnte seiner Wut im Moment nicht standhalten. Doch bevor sie überhaupt reagieren konnte, hatte er sie sich über die Schulter geschmissen und sie starrte erschrocken auf ihn hinunter. Traute sich aber nicht, irgendwas zu erwidern. „Wir gehen.“ Ob das an Sie, seine Mannschaft oder an Gonzoji gerichtet war, wusste sie nicht. Aber ihr entgingen nicht die zahlreichen Blicke, die auf ihnen ruhten. Weder der feindselige Blick von Gonzoji, noch die ängstlichen Blicke der Einwohner und Passanten die dem Schauspiel beigewohnt hatten, noch die ernsten Blicke von Shanks Crew. Lucky Lou war der Einzige der mal wieder auf einen Stück Fleisch herum kaute, der Rest ging Schweigend hinter ihrem Kapitän her. Hisoka wusste nicht ob sie ängstlich sein sollte oder einfach nur erleichtert, doch die unterdrückten Tränen brachen nun wie ein Damm. Der ganze Druck, der auf ihr gelastet hatte, die Angst, dass verrauchte Adrenalin in ihrem Körper. Der Kampf, der so ausweglos und frustrierend gelaufen war. Ihre Machtlosigkeit vor Augen und die Erleichterung das sie dem entkommen war, was noch auf sie gewartet hätte. Wenn Shanks nicht rechtzeitig da gewesen wäre. Ihr Stolz lag zerbröckelt am Boden, genauso wie die beiden Dolche, die sie wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Doch im Moment war ihr alles egal. Sie klammerte sich an Shanks Umhang und lies alles heraus. Ihre Dankbarkeit, die sie nicht in Worte fassen konnte und die schier endliche Frustration, die sich angesammelt hatte. Obwohl sie eine saftige Standpauke erwartet hatte, verloren weder Shanks noch die anderen ein Wort darüber. Er lieferte sie auf der Krankenstation ab und verschwand ohne ein Wort an sie zu richten. Doch sein Schweigen wog schwerer, als alle Worte die er an sie gerichtet hätte. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 21: Angst ----------------- ~ Angst ~ Ihr Stolz lag zerbröckelt am Boden, genauso wie die beiden Dolche, die sie wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Doch im Moment war ihr alles egal. Sie klammerte sich an Shanks Umhang und lies alles heraus. Ihre Dankbarkeit, die sie nicht in Worte fassen konnte und die schier endliche Frustration, die sich angesammelt hatte. Obwohl sie eine saftige Standpauke erwartete, verloren weder Shanks noch die anderen ein Wort darüber. Er lieferte sie einfach auf der Krankenstation ab und verschwand ohne ein Wort an sie zu richten. Doch sein Schweigen wog schwerer, als alle Worte die er an sie gerichtet hätte. Am liebsten wäre sie ihm hinter sofort hinterhergelaufen und hätte ihn angebettelt sie anzuschreien und zurechtzuweisen, wie ein kleines Kind. Was sie eigentlich nicht mehr war. Doch nun saß sie hier mit verheultem Gesicht und ließ sich verarzten. Auch der Doc verlor keinen einzigen Kommentar und ging nach verrichteter Arbeit. Hisoka fühlte sich allein gelassen und die Angst schien sie förmlich zu erdrücken. Sie rollte sich voll elend zu einer kleinen Kugel zusammen und lag auf dem kalten Fußboden in einer dunklen Ecke des Raumes. Sie wollte nicht das weiche Bett unter sich spüren und auch nicht den Selbsthass, der sie heftig und ohne Vorwarnung überrollte. Irgendwann musste sie erschöpft eingeschlafen sein, denn als sie wieder erwachte, war es bereits Abend geworden und sie lag in einem Bett. Einen Moment brauchte sie, um sich zu sammeln und erkannte ihre Kajüte wieder. Sie blieb auf dem Rücken liegen und starrte die Decke an. Die Geschehnisse zogen an ihrem geistigen Auge vorbei und sie biss sich frustriert auf die Unterlippe. Sie hatte sich mehreren Befehlen widersetzt, einen Kampf angezettelt und diesen obendrein auch noch verloren. War es das denn überhaupt Wert gewesen, fragte sie sich bitter. Würde sie den gleichen Fehler wieder tun? Ja, würde sie, musste Hisoka sich eingestehen. Sie hatte nichts Unrechtes getan, denn sie wurde bestohlen und hatte sich lediglich ihr Eigentum zurückholen wollen. Dennoch war es keine kluge Entscheidung gewesen, Blindlings drauf loszustürmen. Shanks um Hilfe zu bitten, wäre die bessere Option gewesen, denn er hätte das bestimmt liebend gern getan. Doch ihr Stolz hatte das nicht zugelassen. Sie hatte nicht nur leichtfertig ihr Leben aufs Spiel gesetzt, sondern vielleicht auch das von anderen. In ihren blinden Wahnsinn, hatte es sie nicht gekümmert, ob Passanten und Einwohner mit hineingezogen werden. Außerdem hatte sie viel zu hoch spekuliert und sich um Kopf und Kragen geredet und dabei sogar ihre eigene Strafe hoch gepokert. Wie blöd konnte man eigentlich sein? Was ihr aber das Herz flattern ließ, war als Shanks dann wie der Retter in der Not aufgetaucht war und sie dann auch noch auf seiner Schulter durch die halbe Stadt zurück zum Schiff schleppte. Die Erinnerung ließ ihr Gesicht glühen. Vielleicht war das seine indirekte Strafe gewesen, sie wie sein Eigentum durch die Stadt zu tragen, den jeder hatte bestimmt ihre Niederlage gegen Gonzoji mitbekommen und dennoch hatte er allen offeriert, die Finger von ihr zu lassen. Sie erhob sich schwerfällig und ging zu ihrem Schrank hinüber, um sich ihr Spiegelbild in der Innenseite der Tür anzusehen. Das sie erst beim Friseur gewesen war, sah man nicht mehr. Ihr Haar war durch die Schwertschläge ungleichmäßig bearbeitet worden. Da musste sie wohl noch mal nachhelfen. Wahrscheinlich wäre es besser die Haare direkt zu kürzen, denn langes Haar war unpraktisch im Kampf. Ihr Gesicht sah zerschlagen und müde aus. Ihr rechter Arm war von den Fingern bis zur Schulter hoch, neu bandagiert. Der Doktor hatte zwar nichts gesagt, aber die Verletzungen schienen nur Oberflächlich gewesen zu sein. Zumindest nichts was nicht in geraumer Zeit wieder abheilen würde. Als sie ihr T-Shirt, was sie trug, hochzog, war auch ihr Oberkörper komplett in Bandagen gehüllt. Sie wollte gar nicht wissen, wie grün und blau sie noch aussah, als sie einen Blick darauf erhaschen konnte, bevor der Arzt sie nach ihrer Ankunft neu eingewickelt hatte. Was sie aber am meisten wurmte war ihr Geruch. Sie verzog angewidert das Gesicht, so konnte sie den anderen nicht unter die Augen treten. Sie griff sich frische Sachen aus dem Schrank und ein großes Handtuch, was Shanks ihr auf einen Stadtrundgang gekauft hatte. Hisoka hatte sich nämlich beschwert, dass die Handtücher der Männer nur die Größe eines Lappen entsprach und sie wollte sich gerne in etwas einwickeln. Nach dem Baden würde sie wahrscheinlich noch mal auf der Krankenstation vorbeischauen, da sie ihre Verbände entfernen musste. Sie schälte sich aus ihrem T-Shirt und entfernte vorsichtig alle Verbände außer die des rechten Armes, da sie diesen aufgrund der offenen Wunden nicht baden sollte und zog sich das Shirt wieder über. Dabei hatte sie gekonnt den Blick auf ihre Wunden abgewandt. Als sie auf den Flur hinaustrat, hörte sie lautes Stimmengewirr von Richtung Deck kommen, wahrscheinlich wieder eine Sauforgie, nahm sie an. Zumindest bedeutete es, dass sie wahrscheinlich freie Bahn hatte, was baden anging. Eine Etage höher auf dem Zwischendeck befand sich nämlich das Gemeinschaftsbad und als sie in den großen Raum hineinschaute, konnte sie niemanden wahrnehmen. Sie huschte hinein, an der Wand hinter ihr befand sich ein Hölzernes Regal mit Körben, was die Sicht auf das große Becken verbarg. So wurde man nicht immer gleich von der Tür aus gesehen. Eines der Körbe zog sie heraus, schälte sich aus ihren Sachen und legte sie hinein. Noch einmal sich umschauend, dass die Luft auch rein war, ging sie zu den Duschplätzen, wo sie sich mit einem Eimer kalten Wasser abspritzte und aufpassen musste, den rechten Arm dabei außen vor zu lassen. Der Spiegel vor ihr verriet ihren schlimmen Zustand und sie musste erneut den Blick abwenden, als ihr bei ihrem Anblick übel wurde. Sie nahm ihr Handtuch und ging um die Korb Wand herum zum Wasserbecken, was so riesig war, dass hier locker zwanzig Leute reingepasst. Leichte Dampfschwaden verschleierten die Sicht, als sie sich ins Wasser gleiten ließ, was ihr bis zu den Schultern reichte. Ihr Handtuch hatte sie am Rand griffbereit liegen lassen, für den Fall, sie würde ungebetenen Besuch bekommen. Vorsichtig stützte sie ihren rechten Arm mit den Ellenbogen ab, damit dieser nicht nass wurde. „Ich wusste, dass es verkehrt war, dich alleine in die Stadt gehen zu lassen.“ Hisoka stellten sich die kleinen Nackenhaare auf, als sie die Stimme von Shanks wahrnahm. Sie hatte die ganze Zeit nur Richtung Tür geblickt, nicht auf ihre Umgebung geachtet. Als sie sich langsam umdrehte, saß dieser ganz hinten im Wasser, lässig an die Wand der Wanne gelehnt und musterte sie. Der Dampf hatte sie in trügerischer Sicherheit gewogen. Ihr Herz Schlug bis zum Hals und sie schaffte es gerade noch ihren Fluchtreflex Einhalt zu gebieten. Ihre Ohren begannen sich zu erhitzen, als ihr Bewusst wurde in welcher Situation sie sich gerade befand. Doch Shanks Blick war weder anzüglich noch unangenehm. Er schien sie nur als Person wahrzunehmen, nicht als Frau. Dennoch klopfte ihr Herz ihr bis zum Hals und ein kribbeln legte sich auf ihre Haut. Instinktiv rutsche sie noch etwas tiefer ins Wasser, sodass ihr rechter Arm gerade noch trocken blieb. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Shanks weder lächelte noch grinste, sondern sie ernst und wütend anstarrte. Wollte er etwa jetzt mit seiner Standpauke loslegen? Hisoka blickte noch einmal abschätzend zur Tür. Wie lange würde sie wohl brauchen hinauszukommen? Würde Shanks sie aufhalten oder ziehen lassen? „Das kannst du vergessen.“ Hisoka zuckte unter seinen Worten zusammen. Seine Tonlage war gefasst aber direkt. So als habe er ihre Gedanken erraten können. Aber hier und jetzt unter diesen nackten Tatsachen eine Standpauke zu bekommen, war etwas unangenehm. „Hier ist weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt mir den Kopf zu waschen.“ Hisoka starrte nun Shanks direkt an und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, denn er lediglich mit einer gehobenen Augenbraue zur Kenntnis nahm. „Also ich finde, die Situation könnte gar nicht passender sein.“ Hisoka blinzelte verwirrt und starrte Shanks ungläubig an. Wie sollte sie das denn jetzt auffassen? Instinktiv tauchte sie noch etwas tiefer ins Wasser ab und spürte wie die Verbände sich mit Wasser vollsogen. Sie wandte sich mit den Oberkörper Richtung Beckenwand, damit sie beide Arme darauf verschränken konnte und Shanks von der Seite einen wütenden Blick zu warf. Seinen Blicken wollte sie wenigstens nicht schutzlos ausgesetzt sein. „Was willst du mir damit sagen?“ Hisoka biss sich auf die Zunge, denn beinahe hätte sie ihm Zweideutigkeiten an den Kopf geworfen. So beließ sie es bei einer Gegenfrage, um seine Absichten besser zu verstehen. „Hier kannst du nackte Tatsachen sprechen lassen.“ Jetzt war es Shanks der mit Zweideutigkeiten um sich warf und hätte er gegrinst, wäre sie wahrscheinlich aus dem Wasser gesprungen und davongelaufen, ob er sie nun aufhalten würde oder nicht. Aber er schaute sie immer noch gefasst und ernst an. Als ob er etwas vollkommen anderes meinte, als ihr durch den Kopf ging. „Hallo? Hast du mal darüber nachgedacht, was du da von dir gibst?“, knurrte Hisoka ihn wütend an und bekam einen hochroten Kopf. Für den Moment vergaß sie auch jegliche Höflichkeiten. „Genau das, was ich gesagt habe.“ Shanks stieß sich vom Beckenrand ab und kam zu ihr herüber. Jede Faser ihres Körpers war auf Flucht gestellt und sein Blick jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Bevor sie auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, war sie aus dem Wasser gesprungen und preschte zur Tür. Ihr Handtuch liegen lassend, hatte sie bereits eine Hand auf dem Türknauf und riss die Tür auf. Doch eine große Hand sauste an ihrem Ohr vorbei und knallte die Tür vor ihren Augen wieder zu. Ihr Herz war ihr mittlerweile in die Knie gerutscht, denn sie stand mit dem Gesicht zur Tür und hinter ihr stand Shanks. Er hatte ihr jeglichen Fluchtweg abgeschnitten. Sie wollte keinen Gedanken daran verschwenden, dass sie gerade beide keinen Fetzen Kleidung trugen. Nur das stetige Tropfen von Wasser, was von ihrer Haut abperlte und zu Boden fiel. Sich umzudrehen traute sie sich nicht, seinen Blick wollte sie nämlich nicht begegnen. „Du machst mir Angst“, murmelte Hisoka leise und rang nach Luft. Ihr ganzer Körper war immer noch auf Flucht eingestellt und ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Als sich seine Hand von der Tür löste, wollte sie gerade aufatmen, doch da spürte sie seinen Griff um ihr linkes Handgelenk und bevor sie auch nur irgendwas erwidern konnte, drehte er sie um und zerrte sie von der Tür weg. Hisoka stemmte sich gegen seinen Griff und wollte sich befreien, doch er ließ nicht locker. Er drängte sie zu den Spiegeln hinüber. „Sie dich an, wie ramponiert du aussiehst!“ Sie wollte nicht und kniff die Augen fest zusammen und versuchte sich vergeblich aus seinem Griff zu befreien. Hisoka wollte weder das Spiegelbild sehen, dass sie zur Genüge kannte, noch wollte sie wahrhaben, dass sie hier splitternackt mit ihm in diesem Bad stand. Ihr Herz hämmerte wie ein Presslufthammer in ihrer Brust, das Blut rauschte in ihren Ohren und ihre Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Ihr ganzer Körper glühte vor Scham. „Lass mich endlich los, hast du mal daran gedacht, in welcher Situation wir uns gerade befinden?“ Hisoka quietschte drei Oktaven höher und sie hasste sich dafür, doch Shanks Verhalten machte ihr immer noch Angst. Mehr Angst als der aussichtslose Kampf vorhin in der Stadt, denn im Gegensatz zu diesem Gonzoji, war Shanks eine Person der sie vertraute, ihr Nahestand und deshalb wollte sie sein Verhalten auch nicht hinnehmen. Eine Standpauke sah anders aus, seine Faust und seine Wut hätte sie akzeptiert, aber nicht, was er gerade abzog. Sie hatte keine Angst davor, dass er ihr etwas antun würde, nein, so einer war er nicht. Doch sie hatte Angst davor, dass ihre Beziehung zueinander bröckeln könnte, wenn er eine Schwelle überschritt, sie sie ihm nicht mehr verzeihen konnte und er sich selber wahrscheinlich auch nicht. „Wie konntest du dich nur schon wieder in einen Kampf stürzen und dein Leben aufs Spiel setzen! Sieh dich doch nur Mal an, wann soll dein Körper die Möglichkeit bekommen zu heilen?“ Anscheinend redeten sie vollkommen aneinander vorbei. Seine Wut fühlte sich an wie eine Ohrfeige, die ihr den Atem raubte und als sie einen kurzen Blick in den Spiegel erhaschte, sah sie nur wie ein riesiger Mann sie gegen seinen Willen festhielt. Sie wusste das es Shanks war, doch es versetzte sie sofort auf ihre Heimatinsel zurück, mit ihrem Peiniger. Rasch kniff sie die Augen wieder zusammen, um diesen Gedanken wieder los zu werden. Sein Griff war unnachgiebig und tat weh. „Du wärst heute fast gestorben, wenn wir dich nicht retten gekommen wären! Ist dir den dein eigenes Leben nichts wert?“ Das war ihr doch klar, mehr als ihm wahrscheinlich, doch diese Worte aus seinem Moment. Hier und jetzt, waren unpassend. Sie konnte und wollte darauf nicht eingehen. „Lass mich endlich los Shanks! Du machst mir Angst!“ Hisoka konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und weinte lautstark. Ihr war doch bewusst, dass Shanks sie nur aus der Reverse locken wollte und eine Standpauke würde sie sich auch gerne später abholen. Aber nicht hier und jetzt. Nicht in diesen ungeschützten Moment, der sie vollkommen aus der Fassung brachte. „Es reicht Shanks.“ Die Worte, die eisig wie ein Befehl, durch das Bad hallten, ließ beide in der Bewegung verharren. Hisoka riss die Augen auf und starrte zur Tür. In dieser standen zu ihrem entsetzten nicht nur Ben, sondern noch weitere Piraten. Hisoka konnte durch ihren verweinten Blick, nur alles verschwommen sehen, aber Ben schien die anderen Piraten davon zu scheuchen. Mit einer einfachen Handbewegung und stand dann mit verschränkten Armen in der Tür. Ben starrte Shanks auffordernd an. Es dauerte ein paar Sekunden, bevor sich der Griff um ihr Handgelenk löste und Shanks an ihr vorbei ging, ohne ein Wort an sie zu richten. Zu ihrem großen erstaunen, hatte er wenigstens ein Handtuch um die Hüfte, bevor er sich an Ben vorbeidrückte und auf dem Flur verschwand. „Zieh dich an und komm später zu Shanks Kabine. Ich werde auch da sein, also keine Sorge. Die nächsten zwanzig Minuten wird sich keiner dem Bad nähern.“ Ben nickte ihr kurz zu und schloss dann die Tür. Als das Stimmengewirr und die Schritte sich entfernten, rutschte Hisoka erschöpft und mit hämmernden Herzen zu Boden. Die Tränen waren genauso rasch wieder verschwunden, wie sie gekommen waren, ob das am Schock oder dem abfallen des Drucks lag, konnte sie nicht sagen. Doch unabhängig dieser absurden Situation, wusste sie, dass sie sofort mit Shanks reden musste. Nur ihre zittrigen Gliedmaßen sahen das anders, denn die gehorchten ihr nicht. Umso länger sie wartete, desto mehr spürte sie einen aufkommenden Graben, der sich zwischen Shanks und sie schob. Hisoka rieb sich fröstelnd über die Arme, erhob sich schwerfällig und wickelte sich in ihr Handtuch. Das Zittern ihres Körpers verriet ihre Anspannung. Shanks und sie hatten eben vollkommen aneinander vorbeigeredet. Hatte er sie überhaupt wahrgenommen oder die Situation in der sie sich befanden, dass sie sich splitternackt im Bad gegenüberstanden und er einen Streit vom Zaun brechen wollte, wenn man das so benennen konnte. Eigentlich hatte er nur Wut abgelassen, auf die sie nicht eingehen konnte, da sie die Situation schlimmer fand, als das eigentliche Thema worauf er hinauswollte. War ihm einfach der Kragen geplatzt, weil er nicht wusste wohin mit seinen Emotionen und das als erwachsener Mann? Als Kapitän? Vielleicht fiel es ihm besonders schwer, weil sie kein Mitglied seiner Crew war und obendrein noch ein Kind in seinen Augen. Aber auch sie hatte sich unmöglich benommen, denn sie hatte sich wie eine kreischende Furie verhalten oder wie ein Kleinkind, dem es nicht passte, in welcher Situation es steckte. Sie war doch eigentlich auf seine Predigt gefasst gewesen, hatte aber zu einem anderen Zeitpunkt damit gerechnet. Es lagen Missverständnisse in der Luft und diese würden sich auf die ganze Crew ausweiten. Ihr war durchausbewusst, dass Gerüchte sich wie ein Lauffeuer verbreiteten, besonders da sie wie am Spieß geschrien hatte, als ob er ihr sonst was angetan hätte. Bei Ben machte sie sich keine Sorgen, der hatte die Situation wahrscheinlich mit seinem geschulten Blick sofort verstanden und deshalb ihr auch angedeutet, rasch zum Gespräch zu kommen. Anders hingegen sah es mit den anderen Rangniederen Piraten aus, die eben die ganze Szenerie irgendwie aufgefasst haben mussten. Was sie wohl gedacht und gesehen haben? Ihre Ohren glühten bei dem Gedanken, dass sie nackt gesehen wurde. Schlimmer war aber der Ruf von Shanks. Was sie jetzt wohl über ihn sagen und denken würden? Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, dass sie der Grund war, dass seine Crew schlecht von ihm reden könnte. Doch wie sollte sie die Situation klären ohne, dass noch mehr Gerede aufkam? Es war am besten so, wie Ben gesagt hatte. So schnell wie möglich mit Shanks reden und dann irgendwie die Situation bereinigen. Sie ging zu den Körben hinüber und zog sich frische Sachen an, huschte dann zurück zu ihrer Kajüte um ihre Wechselsachen zu verstauen und ging dann zu Shanks Kabine. Schon von weiten vernahm sie Bens Stimme. Bevor sie anklopfen konnte, wurde die Tür bereits aufgerissen und Hisoka zuckte erschrocken zurück. Sie hatte sich auf dem Weg hierher Mut zugesprochen um ihr flatterndes Herz zu beruhigen, doch Shanks ernster Ausdruck, denn er ihr zuwarf, ließ ihr Herz in die Hose rutschen. Sie trat schweigend ein und Shanks Schloss die Tür hinter ihr. Dann ging er an ihr vorbei und setzte sich hinter seinen großen Schreibtisch. Vor diesem standen zwei Stühle. Auf einem der beiden saß Ben und rauchte eine Zigarette. „Setz dich.“ Hisoka war unsicher wer von beiden das gerade gesagt hatte, aber sie nahm auf dem Stuhl Platz, zog die Beine schützend vor ihren Körper und schlang die Arme darum. Die Atmosphäre war angespannt und fühlte sich an, als ob man auf einem Pulverfass sitzen würde. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 22: Streitgespräch -------------------------- ~ Streitgespräch ~ Bevor sie anklopfen konnte, wurde die Tür bereits aufgerissen und Hisoka zuckte erschrocken zurück. Sie hatte sich auf dem Weg hierher Mut zugesprochen um ihr flatterndes Herz zu beruhigen, doch Shanks ernster Ausdruck, denn er ihr zuwarf, ließ ihr Herz in die Hose rutschen. Sie trat schweigend ein und Shanks Schloss die Tür hinter ihr. Dann ging er an ihr vorbei und setzte sich hinter seinen großen Schreibtisch. Vor diesem standen zwei Stühle. Auf einem der beiden saß Ben und rauchte eine Zigarette. „Setz dich.“ Hisoka war unsicher wer von beiden das gerade gesagt hatte, aber sie nahm auf dem Stuhl Platz, zog die Beine schützend vor ihren Körper und schlang die Arme darum. Die Atmosphäre war angespannt und fühlte sich an, als ob man auf einem Pulverfass sitzen würde. Doch Hisoka hatte sich geschworen, Shanks diesmal ordentlich zuzuhören, sie hingegen würde aber auch kein Blatt vor den Mund nehmen. Ben war anwesend, dass beruhigte sie etwas. Bisher hatte sie die Erfahrung gemacht, dass Shanks sich besonnener in seiner Umgebung benahm. Doch zu allererste gab es einiges an Redebedarf. „Tut mir leid Shanks, dass ich deinen Ruf beschädigt habe.“ Entschuldigte sie sich aufrichtig und deute eine leichte Verbeugung an. Es herrschte weiterhin eine bedrückende Stimmung. Doch dann brachen beide Männer in schallendes Gelächter aus und Hisoka nahm dies mit einem verdutzten Blick zur Kenntnis. Es dauerte einen Augenblick bis Shanks sich wieder fangen hatte und auch auf Bens Gesicht war ein Grinsen hängen geblieben. Die erdrückende Atmosphäre war wie weggeflogen. „Wie kommst du den darauf?“, gluckste der Rothaarige immer noch köstlich amüsiert, sodass Hisoka die Röte ins Gesicht stieg und einen Schmollmund zog. „Würde nicht jeder die Situation im Bad vorhin irgendwie missverstehen?“, hinterfragte Hisoka bockig und nahm erstaunt zur Kenntnis, wie rasch Shanks grinsen verschwand und sein Blick hart und ernst wurde. Ihr Herz klopfte heftig in ihrer Brust, den die Bilder im Bad jagten ihr immer noch einen Schrecken ein. Es war allgegenwärtig, so dass sie das nicht einfach so vergessen konnte. „Ich würde auch gerne wissen, was in dich gefahren ist Shanks.“ Nun war es Ben der sich mit einschaltete, auch sein Gesicht war ernst und hatte einen Vorwurfsvollen Blick gegenüber seinem Kapitän. Shanks seufzte und drückte sich die Daumen auf den Nasenrücken. Als ob er Kopfschmerzen hatte. Erst glaubte sie, er würde nichts dazu sagen, doch dann hob er den Blick und starrte sie direkt an. „Es tut mir leid, dass ich dir Angst eingejagt habe.“ Hisoka blinzelte erstaunt, da sie nicht mit einer direkten Entschuldigung gerechnet hatte. Doch er schien noch nicht fertig zu sein, denn er seufzte erneut. „Ich wollte dich eigentlich nur necken, weil du mich gar nicht bemerkt hattest, als du ins Bad kamst. Doch dein ramponierter Anblick hat mich so mit Vorwürfen konfrontiert, dass der Selbsthass mit mir durchgegangen ist.“ Sein Blick wirkte gequält, doch er ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Hisoka starrte ihn verwirrt an. Also war es die gleiche Situation, wie beim letzten Mal? Als er überreagiert hatte, als sie sich beim Training übernommen hatte? Doch diesmal war die Lage doch etwas anders. Die Situation war eine andere, zusammen in diesem Bad. Die Gewalt die er an den Tag gelegt hatte, hatte sie verschreckt, es war nicht so, wie seine Schläge auf der Insel. Diesmal hatte es Spuren auf ihrer Seele hinterlassen, die nicht so schnell heilen würden. Auch wenn sie sich das nicht eingestehen wollte. „Du willst also damit sagen, der Körper eines Kindes hat dich in Wallungen gebracht?“, meinte Ben spitz und hatte die Arme verschränkt. Einzig der zuckende Mundwinkel verriet, dass er sich gerade prächtig amüsierte. Hisoka und Shanks hingegen starrten ihn beide mit gerötetem Gesicht an. Hisoka hatte erschrocken die Luft eingezogen, Shanks hingegen starrte ihn nur mit offener Mund an, bevor er sich genauso schnell wieder fing und räusperte. „Deine Zweideutigkeit in aller Ehre, aber die Kleine hat das jetzt sicher falsch aufgefasst.“ Shanks hatte sein Gesicht auf eine Hand gestützt und schien mit sich zu ringen. Hisoka schlang die Arme noch etwas fester um ihre Beine und versuchte ihr aufgewühltes Gemüt zu beruhigen. Hätte Shanks das nicht so formuliert, hätte sie es echt falsch interpretiert. Shanks Blick vorhin im Bad war ja schon die Bestätigung gewesen, dass er sie nicht als Frau wahrnahm, aber Ben hatte absichtlich Öl ins Feuer gekippt. Doch irgendwie fühlte sie sich genötigt, etwas auf dieser Anspielung zu erwidern. „Ha- Habe ich gar nicht! Ich hatte schon mitbekommen, dass du mich nicht als Frau wahrgenommen hast, als du mich...“ Hisoka konnte ihren Satz nicht zu Ende sprechen und kämpfte mit ihrem erhitzten Körper bei der unangenehmen und peinlichen Situation. Sie rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum und nestelte an dem Saum ihres Shirts. Ben brach in schallendes Gelächter aus, was die Situation nicht angenehmer machte. Shanks seufzte nur frustriert und bedeckte Kopfschütteln seine Augen mit der Hand. „Siehst du was ich meine, Ben?“, meinte Shanks immer noch entrüstet der Doppeldeutigkeit und Hisoka schmollte, weil sie nicht ganz Verstand worauf er hinauswollte. „Ich verstehe sehr gut. Du wolltest der Kleinen den Kopf waschen und dir ist nichts besseres eingefallen, als sie Flachzulegen?“ Hisoka quietsche auf und schlug sich verlegen die Hände vors Gesicht. Ihr Blut rauschte in den Ohren, das Herz war ihr erneut in die Hose gerutscht und ihre Ohren brannten vor Hitze. Das war ihr eindeutig zu hoch, was die da von sich gaben und zu viel für sie. „Ben!“, mahnte Shanks entrüstet und warf seinem Vize einen warnenden Blick zu, doch der zuckende Mundwinkel, wollte sich nicht überspielen lassen. In ihrer Gegenwart solche Sachen rauszuhauen, war schon etwas zu krass. Würde sie das überleben? Wo blieb die eigentliche Standpauke, mit der sie eher gerechnet hatte? „Ja, was denn? Willst du etwa behauptet, dass du die Kleine nicht gegen ihren Willen im Bad festgehalten hast? Was wolltest du ihr den demonstrieren? Ihren nackten Körper kennt sie ja wohl besser als du oder habe ich da was verpasst und es ist nicht die erste Situation, die du so schamlos ausnutzt?“ Shanks schnappte empört nach Luft. Ben hatte es faustdick hinter den Ohren, wie er so etwas so schonungslos und kühl herüberbringen konnte und seinen Kapitän seinerseits mahnend anstarrte. Obwohl sie selber mit offener Mund daneben saß und die Welt nicht mehr verstand. Worauf wollte der Ältere denn überhaupt hinaus? „Was willst du mir damit unterstellen, Vize?“ Shanks brodelte regelrecht, hatte die Hand auf den Tisch geschlagen, der einen gewaltigen Riss davontrug und starrte wütend Ben an. Hisoka schien vollkommen vergessen und auch, dass er diesen mit seinem Titel ansprach, zeigte seine Wut. „Liegt das nicht auf der Hand? Du hast dich aufgeführt hast wie das letzte Arschloch und die Kleine in eine unangenehme Situation gebracht!“ Hisoka wäre am liebsten in irgendeinem Loch verschwunden, diese Auseinandersetzung schien nicht für ihre Augen und Ohren gedacht und doch ging es hier eindeutig um sie. Mittlerweile waren beide Männer von ihren Stühlen aufgestanden, die durch den Schwung zu Boden geknallt waren. Nur der Schreibtisch stand zwischen ihnen und die knisternde Wut, die greifbar in der Luft hing. Ein falsches Wort und sie wusste, der Schreibtisch würde kein Hindernis sein, dass die beiden Männer sich gleich an die Gurgel gingen. Steckte hinter der Wut vielleicht noch ein anderer Auslöser? Konnte sie irgendwas tun, um die Situation zu entschärfen? Ihr wollte beim besten Willen nichts einfallen. „Unangenehme Situation hin oder her, aber dass ich ihr den Kopf waschen wollte, da gebe ich dir Recht!“ Shanks funkelte Wütend und man merkte wie er innerlich kochte, denn seine Hand hatte sich zur Faust gekrümmt. „Und woher nimmst du dir das Recht dafür heraus? Weil du der Kapitän bist?“ Ben stand dort in voller Größe und mit verschränkten Armen und man musste ihm hoch anrechnen, dass er noch so locker dastand, nicht so wie Shanks, der mit seiner Selbstkontrolle rang. „Ja, weil ich der Kapitän bin und für sie zuständig. Ich kann doch nicht dabei zusehen, wie sie sich zugrunde richtet! Sie wäre fast drauf gegangen.“ Es fühlte sich an, als würde der Raum um sie herum zu zittern beginnen. Das Brodeln was von Shanks ausging, schien alles zum Vibrieren zu bringen. Es jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken und ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. „Du kannst dir aber nicht das Recht herausnehmen, deine Schutzbefohlene so zu maßregeln. Das war eindeutig der falsche Weg“, wies Ben ihn mahnend darauf hin, was Shanks mit zusammengepressten Lippen zur Kenntnis nahm. „Was willst du an der Situation eigentlich nicht verstehen? Sie hat mehrmals meine Befehle ignoriert und wäre deswegen heute fast draufgegangen. Da habe ich allen Recht ihr den Kopf zu waschen.“ Gingen ihm die Argumente aus? Er wiederholte sich. Shanks schien mit der Rüge von Ben nicht umgehen zu können und schon gar nicht zu akzeptieren. Denn anscheinend war er der Meinung, nicht falsch reagiert zu haben. „Ja, sie wäre fast gestorben! Aber eine Standpauke hättest du ihr auch anders wo geben können. Du kannst ihr nicht extra im Bad auflauern und sie dann überfallen!“ Shanks schnappte empört nach Luft, als Bens Worte ihn mehr zu treffen schienen, als er erwartet hatte. „Ich habe ihr nicht aufgelauert und die Situation hatte sich einfach so ergeben!“, konterte Shanks genervt. Er fühlte sich missverstanden. „Einfach so ergeben? Das ich nicht lache! Wenn du auch nur einen Funken Anstand in diesem Moment besessen hättest, hättest du das Bad verlassen, aber was machst du? Du verhältst dich wie das letzte Arschloch, was du nie sein wolltest und hältst sie brutal an Ort und Stelle? Hast du mal ihr blaues Handgelenk gesehen? Das warst eindeutig du!“ Ben hatte mit dem Finger wütend gegen Shanks Brust getippt und dann eine weit schweifende Gäste Richtung Hisoka gemacht, die am liebsten im Erdboden verschwunden wäre, als die Blicke der beiden Männer auf sich zu spüren, die kurz vor der Explosion standen. Auch wenn sie versuchte ihre Hand zu verstecken, war niemanden hier entgangen, dass ihr Handgelenk geschwollen und blau angelaufen war. Shanks hatte wirklich mit viel Kraft zugepackt gehabt, aber sie war auch selber schuld, da sie wie eine Irre dran gezerrt hatte. Sie würde es später beim Doc untersuchen lassen. Doch Ben schien mit seiner Triade noch nicht fertig zu sein, denn er wandte sich jetzt wieder Shanks zu und tippt ihm erneut mit dem Finger gegen die Brust. „Hast du auch mal an die Kleine gedacht? Sie ist hier die einzige Frau auf deinem Schiff und der eigene Kapitän fällt vor laufender Mannschaft über sie her? Was denkst du passiert, wenn deine Crew das in den falschen Hals bekommt?“ Hisoka erbleichte und vergaß glatt zu atmen, bei diesen Schonungslosen Worten, die ihr selbst vor ein paar Minuten durch den Kopf gegangen waren, als sie im Bad zur Ruhe gekommen war. Doch das Ben die Situation so unverblümt darstellte, erklärte den Ernst der Lage, den sie bis dato nicht komplett überschaut hatte. Ben hatte Recht, wenn der eigene Kapitän zeigte, dass man so etwas mit ihr machen konnte, würden andere sich nicht auch das Recht herausnehmen? Eine Gänsehaut überzog ihre Arme bei dem Gedanken. Dieses Schiff wahr bisher ihr sicherer Hafen gewesen, war das nun vorbei? Musste sie genauso auf der Hut sein, wie bei dem blonden Stachelkopf von Gonzojis Mannschaft, der ihr unmissverständlich klar gemacht hatte, was er beabsichtige mit ihr anzustellen. Ob nun auf offener Straße oder auf dem Schiff. „Das ist doch ein Missverständnis, ich bin nicht über sie hergefallen...“ Setzte Shanks an, lies den Satz aber unbeendet im Raum stehen. Die Wut war immer noch am Brodeln, aber seinem Blick war noch etwas anderes zu entnehmen, sie wusste es nur nicht zuzuordnen. Vielleicht Reue? „Ach nein? Was unterscheidet dein Handeln den von dem, was der blonde Kerl vorhin mit ihr anstellen wollte? Eh?“ Hisoka stockte der Atem und starrte langsam erschrocken zu Ben auf, der noch immer nur Shanks im Blick hatte. Mittlerweile hingen seine beiden Arme angespannt und zu Fäusten geballt neben seinem Körper. Nichts verwies mehr auf die entspannte Haltung von vor ein paar Minuten. Über diesen Vergleich, den Ben da anstrebte, drehte sich gleich ihr Magen vor Übelkeit. „Das kannst du doch nicht miteinander vergleichen!“, entgegnete Shanks entrüstet und ein neuer Funke fing Feuer in seinem Blick. Jetzt fühlte er sich direkt angegriffen. „Und ob ich das kann! Ihr wolltet Hisoka beide etwas demonstrieren, dass kannst du nicht abstreiten! Nur euer Motiv und wie die Handlung weiter verlaufen wäre, ist unterschiedlich. Eure Herangehensweise war gleichermaßen niederträchtig und brutal.“ Bens Worte waren Schonungslos und Shanks biss sich verärgert auf der Unterlippe herum, um wohl einen Kommentar zu unterdrücken, den er wahrscheinlich bereut hätte. Hisoka wäre hingegen lieber gewesen, sie hätten dieses Gespräch ohne sie geführt. Sie wollte doch nicht im Detail wissen, was in den Köpfen der Männer um sie herum stattfand. Aber eines hatte sie mittlerweile verstanden. Ben nahm sie in Schutz und wusch nun seinerseits Shanks en Kopf, für seine Unüberlegtheit. Doch diesem passte das überhaupt nicht und kämpfte anscheinend mit seiner Selbstkontrolle. Anscheinend überspitzte Ben die Situation auch noch etwas, damit Shanks entweder explodierte oder zur Besinnung kam. Im Moment sah es eher nach ersteres aus. Hisoka fühlte sich hier wie auf einem Pulverfass und die Funken flogen wie verrückt. Es musste nur ein Querschläger kommen und alles würde in die Luft gehen. Die Frage war aber, wer würde der Leittragende sein. Einer der beiden Männer, die ihr mittlerweile ans Herz gewachsen waren, oder sie selber, wenn sie sich dazwischenwerfen sollte. Vielleicht sogar die ganze Kajüte, falls es zu Handgreiflichkeiten kommen sollte. Den einzigen Gedanken den sie nicht abstreiten konnte war aber, wer von den beiden wohl der stärkere war? „Du sollst mehr über dein Handeln nachdenken, du bist der Kapitän deiner Mannschaft. Du bist ein Vorbild!“, untermauerte Ben noch einmal seinen Standpunkt. „Und du solltest mal daran denken, wo dein Platz auf diesem Schiff ist“, entgegentreten Shanks wütend und Hisoka sah eindeutig etwas in seinem Blick aufblitzen. So etwas wie Reue. Doch auch in Bens Augen schien etwas aufzublitzen, sein Blick verfinsterte sich und seine Lippen waren gefährlich schmal geworden. Wenn die Situation bereits heiß war, dann brannte sie jetzt förmlich. Es raubte ihr den Atem, als sie das Gefühl bekam, dass jeglicher Sauerstoff aus dem Raum gezogen wurde. Eine ungeheure Schwere drückte sie plötzlich zu Boden. Sie konnte sich nicht dagegen wären, dass sie vom Stuhl rutschte und der Länge nach auf dem Holzboden knallte. Es war wie am Vormittag in der Stadt, als Shanks diesen Blick zu Gonzoji geworfen hatte und es sich anfühlte als würde man drei Sack Reis auf ihre Schultern laden und die Luft aus den Lungen pressen. Da hatte sie sich gerade so auf den Füßen halten können. Jetzt war es aber um ein einiges Schlimmer, sie wurde regelrecht in den Boden gedrückt, rang nach Luft und es fühlte sich nicht wie Säcke mit Reis auf den Schultern an, sondern als würde etwas Unsichtbares sie regelrecht auf den Boden zerquetschen. Sie kämpfte mit der Bewusstlosigkeit und Sterne tanzten vor ihren Augen, durch die Luftknappheit. Sie bekam noch mit, wie Holz zersplitterte und alles um sie herum zu Beben begann. Obwohl sie eigentlich am Boden kleben müsste, kam ein Windzug auf, in diesem kleinen Raum, dass sie förmlich an die nächste Wand klatschte, schmerzhaft und brutal. Doch Luft für einen Schrei hatte sie nicht, den ihre Lungen wurden regelrecht zusammengepresst. Die Wand hinter ihr barst und ohne, dass sie etwas ausrichten konnte durchbrach ihr Körper diesen, durch die Kraft die auf sie einwirkte. Sie spürte noch den Schmerz beim Aufprall, danach verlor sie das Bewusstsein. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 23: Ungebetener Besuch ------------------------------ Manchmal denke ich, ich bin verflucht. Als ich aus meinem Schreibwahn aufgeblickt habe, sind die Wörter auf Papier gewesen obwohl mein Kopf das gar nicht mitbekommen hat. Eigentlich hatte ich was ganz anderes geplant, aber dann muss das wohl noch etwas warten. Ich hoffe ihr steht meiner Hisoka auch weiterhin tapfer zur Seite. ~ Ungebetener Besuch ~ Als Hisoka die Augen aufschlug, musste sie ein paar Mal wegen der Helligkeit blinzeln. Sie wand sich langsam um und erkannte, dass sie sich auf der Krankenstation befand. Schon wieder. Irgendwie war es verdammt frustrierend, wie oft sie sich hier wiederfand in letzter Zeit. Viel zu oft, für ihren Geschmack. Ihr Körper summte vor sich hin und es fühlte sich an wie Muskelkater, wenn sie die Arme versuchsweise anhob, bei den Beinen das gleiche. Langsam kamen die Erinnerungen wieder zurück und mit ihr das Adrenalin, was durch ihre Adern schoss. Das letzte woran sie sich erinnern konnte, war wie Shanks und Ben sich ein Blickduell geboten haben und alles um sie herum plötzlich zu beben begann und sie erst zu Boden gedrückt und dann später durch die Seitenwand knallte. Wie war das nur möglich gewesen und wie ging es wohl den beiden? Was war aus der Auseinandersetzung geworden? Sind die Verletzt oder saßen sie schon wieder spaßend beieinander und tranken? Das letztere war gar nicht so abwegig. Männer waren nicht so nachtragend, wenn sie einmal allen Frust rausgelassen hatten. Aber was war mit ihr? „Ah, guten Morgen, wieder wach?“ Hisoka blickte Richtung Tür, durch die gerade der Schiffsarzt hereinkam. Von seiner Begrüßung her, musste sie annehmen, dass sie die ganze Nacht durchgeschlafen hatte. Na prima. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben sie ans Bett. Ihren fragenden Blick nahm er sofort zur Kenntnis. Der Ältere legte ihr die Hand auf die Stirn, wahrscheinlich um zu prüfen, ob sie Fieber hatte. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musterte sie. „Es geht allen Beteiligten gut, keine Bange.“ Allen beteiligten? Die Männer vielleicht, aber was war mit ihr? Dieser Muskelkater war schon richtig unangenehm. Ein erleichtertes Lächeln bildete sich dennoch auf ihrem Gesicht. „Was ist eigentlich passiert?“ Hisoka war etwas erschrocken über ihre kratzige Stimme. Ihr Hals fühlte sich ausgetrocknet und rau an. Als habe sie eine Weile mit offener Mund geschlafen. Der Arzt half ihr sich aufzusetzen und reichte ihr ungefragt ein Glas lauwarmes Wasser. „Shanks und Ben hatten eine Meinungsverschiedenheit, die etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Du warst ihrem Haki ungeschützt ausgeliefert.“ Hisoka trank das Glas in einem Zug aus und reichte es dem Arzt, damit er ihr etwas Neues einschenkte. Auch das zweite Glas kippte sie in einem Zug herunter. Haki, das sagte ihr nur wage etwas, aber Shanks hatte das schon einmal ihr gegenüber erwähnt. „Ist das diese unsichtbare Kraft die die Schwerkraft beeinflusst?“ Das war das Einzige was sie sich vorstellen konnte, dachte aber so etwas könnte nur eine Teufelsfrucht. Als der Arzt lächelnd den Kopf schüttelte, wurde sie neugierig. „Es hat nichts mit der Schwerkraft zu tun. Es gibt verschiedene Arten von Haki. Bei jeder Person kann das Haki auch unterschiedliche Auswirkungen hervorbringen. Es kommt auch auf das Training drauf an, wie gut man es beherrscht.“ Hisoka wurde hellhörig. „So etwas kann man erlernen? Kann ich das denn auch?“ Sie war ganz hibbelig bei dem Gedanken, dass sie damit ihre Fähigkeiten verstärken konnte. Nun lachte der Arzt erheitert. „Das musst du schon den Kapitän fragen, schließlich kümmert er sich ja um dein Training.“ Nickend nahm sie dies zur Kenntnis, sie würde ihn demnächst darauf ansprechen. „Was war das für ein Haki, was ich abbekommen habe?“ Der Arzt hatte eben erwähnt, dass er verschiedene Sorten gab, jetzt war sie so richtig neugierig. „Shanks Königs-Haki. Es beeinflusst nicht nur den mentalen Willen von Personen, sondern hinterlässt auch physischen Schaden an der Umgebung. Nur gestern...“ Der Arzt schüttelte den Kopf und seufzte erschöpft. Hisoka wurde sofort hellhörig. „Ja?“, hakte Hisoka vorsichtig nach, als sie merkte, dass der Doc nicht von alleine mit der Sprache herausrücken wollte. „Normalerweise hat Shanks sich immer absolut unter Kontrolle. So ein Ausraster, wie gestern Abend und dass auf seinem Schiff, hatte es noch nie gegeben. Er hat sogar Verletzte in Kauf genommen.“ Damit war wahrscheinlich sie gemeint. Also war der Vorfall gestern, außer der Reihe? Shanks und Ben waren wirklich sehr aufgebracht gewesen. Sie würde Shanks definitiv ausquetschen, aber vorher gab es noch wichtigere Angelegenheiten die sie aus der Welt schaffen musste. Ben hatte Shanks wegen der Situation im Bad zurechtgewiesen und der Rothaarige hatte sich ebenfalls bei ihr entschuldigt. Aber dennoch standen noch ihre Fehler im Raum und die Standpauke, die sie sich abholen musste. Zudem wollte sie die unsichtbare Mauer, die sich durch die Vorkommnisse erreichtet hat, wieder zum Einsturz bringen. Doch eins ließ sie nicht los, war sie wirklich die einzige Verletzte? „Wie geht es den beiden?“, wollte Hisoka unruhig wissen, nicht dass die sich windelweich geprügelt haben. „Mach dir keine Sorgen, nur ein paar Schürfwunden. Meinungsverschiedenheit kommen vor, nicht immer in diesem Ausmaß, aber die haben sich schon wieder vertragen.“ Das sagte der so einfach, aber Erleichterung überkam sie trotzdem. Hisoka hätte es nicht ertragen, wenn die beiden einander weiter an geschmollt hätten. und was war mit der Kajüte, die sie zerlegt hatten? Der Arzt erhob sich und stellte den Stuhl beiseite. Anscheinend wollte er wieder gehen. „Was ist mit der Kajüte?“ Hisoka musste es wissen, hatte sie es sich nur eingebildet oder war die wirklich zerlegt worden? War das alles die Kraft dieses Haki? „Alles halb so wild. Wir haben schon alle umquartiert, die dort ihre Kabinen haben. Wird einiges an Zeit in Anspruch nehmen, dass alles wieder zu reparieren, aber wir haben einen fähigen Handwerker an Bord.“ Hisoka blinzelte verwirrt, der Doktor sagte das so leichthin, aber anscheinend musste diese Kraft, die sie gespürt hatte, weite Ausmaße angenommen haben. Ein Wunder, dass sie keine nennenswerten Verletzungen davongetragen hatte. „Ich werde jetzt zu den anderen aufs Deck hinauf und du solltest dann nachkommen. Ich lass dir was vom Essen aufheben.“ „Danke, ich komme gleich mit.“ Sie wollte sofort mit Shanks sprechen, nicht das wieder was dazwischenkam. Da sie sich schon etwas besser fühlte, schwang sie die Beine aus dem Bett und erhob sich. Obwohl noch etwas wackelig, wollte sie ihm gleich folgen. Der Muskelkater beeinträchtige sie nicht wirklich, er war nur unangenehm. Doch der Arzt hob die Hand und schüttelte lächelnd den Kopf. Fragend hob sie eine Augenbraue, doch der Arzt zeigte nur mit dem Finger nach links. Als sie sich verwundert umdrehte, erblickte sie sich in einem Spiegel. Nicht schon wieder. Hisoka seufzte entrüstet, sie sah aus als komme sie direkt aus einem Gefecht. Sie ging dichter zum Spiegel hinüber, um sich frustriert zu betrachten. Wenn sie nicht vorher schon so ramponiert ausgesehen hätte, was sollte sie den jetzt davon halten, was sie im Spiegelbild sah? War sie wirklich erst gestern Abend baden gewesen? Davon merkte man nichts mehr. War das Holz, was in ihren Haaren hing? Sie griff mit ihren Fingern durch die offenen Haare, die ihr wirr vom Kopf abstanden und kleine Holzsplitter rieselten zu Boden. Verdammt. So konnte sie nicht unter Leute, doch der Gedanke in das große Bad zurück zu kehren, ließ ihr einen eisigen Schauer über den Rücken jagen. Dafür war sie noch nicht bereit. „Du kannst auch hier duschen gehen, die ist zwar nur für die schwer Kranken, aber ich kann für dich eine Ausnahme machen.“ Hisoka wand sich zum Doktor um, der in der Tür stand und lächelte in dankbar an. Dieser zeigte nur auf eine kleine Tür, am Ende des Raumes. Etwas Angst hatte sie dennoch. Die Situation saß einfach noch etwas zu tief, obwohl ihr klar war, dass das nicht noch einmal passieren würde. „Soll ich hier Wache halten oder Shanks Bescheid geben?“, wollte er Arzt wissen, der ihre Unsicherheit bemerkte. Hisoka schüttelte heftig den Kopf und unterdrückte ein aufkommendes Zittern. Das letzte was sie wollte war, dass jemand vor dem Bad wache halten musste. „Im Schrank vor der Badtür befinden sich Wechselsachen und Handtücher, nimm dir was du brauchst. Du kannst auch abschließen. Bis später.“ Der Doktor hob verabschiedend die Hand und schloss die Tür hinter sich. Jetzt machte sich schon der Doc Sorgen um sie, weil sie sich so anstellte und die Situation von gestern dramatisierte. Sie würde sich schnell abduschen, dann sich was zum Anziehen borgen und zu den anderen hinauf. Keine Zeit verlieren. Ihr Magen knurrte auch schon zustimmend. Sie kramte sich das größte Handtuch aus dem Schrank, was sie finden konnte und betrachtete das winzige Badezimmer. Es war gerade mal drei Fuß breit und entsprach eher einer Nasszelle, aber immer noch besser, als jetzt in das große Bad zu gehen. Das Wasser auf ihrer Haut war wohltuend und da auch alle Verbände entfernt waren, musste sie sich keine Sorgen machen. Der Doktor hatte sogar den Verband ihres rechten Armes abgenommen. Er sah zwar schlimm aus, hatte aber keine offenen Stellen mehr, sodass sie das lauwarme Wasser in vollen Zügen genießen konnte. Zwar hatte sie kein Shampoo, aber man konnte ja nicht alles Gute beisammenhaben. Was würde sie jetzt dafür geben, sich in der großen Wanne zu entspannen. Sie schlang sich das große Handtuch um und ging wieder hinüber ins Krankenzimmer. Mal sehen was sie zum Anziehen finden würde. Hoffentlich etwas langes, was ihre geschundenen Arme bedeckte. „Na sieh mal einer an, wenn haben wir den da! Die kleine Prinzessin.“ Bei diesem abfälligen Worten stellten sich ihr die Nackenhaare auf und sie wandte sich hastig um. Wann war der Typ hereingekommen? Sie hatte nichts bemerkt. Eben war sie definitiv noch alleine gewesen. Vorsichtig musterte sie den Neuankömmling, erkannte ihn aber nicht sofort wieder. Bisher waren sie sich auf Deck höchstens ein, zwei Mal über den Weg gelaufen, aber miteinander geredet hatten sie noch nicht Er schien einer der jüngeren Mitglieder der Crew zu sein. Sie schätzte ihn auf Mitte Zwanzig. Er stand lässig in der Tür, die Arme verschränkt und ein freches Grinsen auf dem Gesicht, was ihr so gar nicht gefiel. Seine braunen Haare sahen ungekämmt aus, als kam er gerade aus den Federn. „Was willst du?“ Hisoka biss sich auf die Lippe, weil ihre Worte zu Kess herüberkamen. Ihr entging nicht, dass ein verärgerter Gesichtsausdruck über sein Gesicht huschte, aber genauso schnell wieder verschwand. Sein Blick gefiel ihr ganz und gar nicht. Er musterte sie fiel zu ausgiebig. „Ich wollte zum Doc. Kannst du mir sagen wo er ist?“ War das jetzt eine Fangfrage? Es machte sie skeptisch, dass er sich nicht suchend umschaute, sondern ihr Blick einzig ihr galt. Als wäre er gar nicht wegen des Arztes gekommen. Hisoka war sich gerade unsicher, wie sie ihren gegenüber einschätzen sollte. Aber sie konnte ja nicht immer gleich alle verdächtigen, Zweideutige Gedanken zu haben. Sie ging zum Schrank hinüber und kramte drin herum. „Der ist schon essen gegangen“, antwortete Hisoka wahrheitsgemäß und zog ein übergroßes T-Shirt heraus. Das würde ihr bestimmt über die Schultern rutschen. „Das ist aber Schade, dass ich ihn verpasst habe.“ Hisoka wurde den Gedanken nicht los, dass das entweder Sarkasmus oder gelogen war. Ein leichter Windhauch bewegte ihre Haare und sofort lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken. „Das wird dir sicher nicht stehen“, die Worte des Piraten, waren dicht an ihrem Ohr und sein Atem streifte ihren Nacken. Was ging den jetzt ab? Mit einem Satz, brachte sie sich aus der Gefahrenzone und hielt das T-Shirt fest umklammert. Wütend starrte sie zu dem jungen Piraten herüber, seine braunen Haare standen wirr vom Kopf ab und er hielt grinsend ein Handtuch in der Hand. Ihr Handtuch. Wie hatte er das gemacht? Er hatte den Raum so schnell durchquert, dass sie es gar nicht mitbekommen hatte. „Ich weiß zwar nicht, was der Kapitän an dir findet, aber vielleicht gibt es ja etwas, was keiner weiß?“ Die Hitze stieg ihr bei diesem Schamlosen Worten zu Kopf und sie zog sich Rasch das T-Shirt über den Kopf, wie erwartet rutschte es ihr leicht von den Schultern und reichte bis über die Knie. Der Mistkerl hatte ihr irgendwie das Handtuch entwendet. Sie ging sofort in eine leichte Kampfstellung. Was auch immer er vor hatte, sie würde sich nicht unterkriegen lassen. Es war etwas vollkommen anderes, ob Shanks ihr gegenüberstand oder jemand Fremdes. Außerdem wusste sie, dass Shanks ihr nie etwas angetan hätte. Der Kerl hier, hatte ein Glitzern in den Augen, was sie an den Stachelkopf erinnerte und ihr eine Gänsehaut bescherte. „Ich wüsste nicht, was es dich angeht, was zwischen Shanks und mir ist oder nicht ist“ Sie ließ ihn keine Sekunde aus den Augen und dennoch konnte sie seine Bewegung nicht mit dem Auge folgen. Nur den Windhauch spürte sie, bevor er direkt vor ihrer Nase wieder auftauchte. Er war zwei Köpfe größer und starrte regelrecht auf sie hinab. Eine ihrer Strähnen hatte er sich um den Finger gewickelt und sein Atem streifte ihre Stirn. Das Grinsen auf seinem Gesicht ließ sie frösteln. Ihr Instinkt riet ihr zu flüchten, doch sie blieb standhaft, denn der Kerl machte den Eindruck, dass er es genoss, seine Beute zu jagen. „Was hast du an dir, was der Käpt’n will, aber nicht bekommen hat, ich will es wissen.“ Hisoka starrte wütend zu ihm auf, der verdrehte hier glatt die Tatsachen oder war es das, was die Piraten der Situation entnommen hatten? „Was willst du von mir?“, entgegnete sie schnippisch. Vielleicht konnte sie die Situation bereits hier und jetzt klären und wenn nötig mit Tatkräftigen Argumenten. „Ich will das, was der Kapitän nicht bekommen hat.“ Sein eisiger Griff legte sich um ihren linken Oberarm und sie starrte immer noch wütend zu ihm auf. Sie ließ sich nicht anmerken, dass er ihr Angst einjagte und sein Griff einen pulsierenden Schmerz hinterließ. „Du hast da was missverstanden. Shanks will nichts von mir. Also lass mich los.“ Sie griff nach seinem Handgelenk und zerquetschte dieses, bis sich der Griff um ihren Oberarm löste, dann schlug sie seine Hand fort, lies ihn aber nicht aus den Augen. Auf seinem selbstgefälligen Ausdruck, tauchte eine kurze Überraschung auf, verschwand aber sofort wieder. „Ich wüsste nicht, was es da misszuverstehen gibt. Der Kapitän ist dir aufgelauert und wollte dich nehmen. Wäre der Vize nicht dazwischen gegangen, hätte sich deine Gegenwehr eh erledigt gehabt.“ Woher wusste er das so genau? War er einer der Anwesenden gewesen? Seine Hand streichelte demonstrativ über ihren Arm, was ihr eine Gänsehaut bescherte. Sie entwand sich ihm, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. „Was für ein ausgemachter Blödsinn! Ich weiß zwar nicht, welches Recht du dir herausnimmst, dir ein Urteil zu bilden, aber es liegt ein Missverständnis vor, lass uns zu Shanks gehen und das klären.“ Hisoka wandte sich um und ging sturen Schrittes Richtung Tür. Doch weit kam sie nicht, denn sie spürte, wie er erneut nach ihrem Arm greifen wollte. Es war eher eine Vorahnung und die Gänsehaut die sich gebildet hatte, dass sie im rechten Moment zur Seite sprang und er verwundert ins Leere griff. Doch sein Blick der zu ihr herüber schwenkte, war von einem herausfordernden Glitzern erfüllt, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Jetzt sah er aus wie ein Jäger, der seine Beute fest im Blick hatte. „Was er wohl für ein Gesicht machen wird, wenn ich mir geholt habe, was ihm verwehrt blieb?“, sinnierte der braunhaarige Mann und leckte sich über die Lippen. Hisoka wurde schlagartig klar, dass man mit dem nicht reden konnte. Der war wie die Kerle von Gonzoji. Unfassbar, dass sich so jemand auf Shanks Schiff aufhielt. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 24: Hilfe!? ------------------- Meine Arme Hisoka T___T Halte durch! Und ihr Leser auch! ~ Hilfe!? ~ „Was für ein ausgemachter Blödsinn! Ich weiß zwar nicht, welches Recht du dir herausnimmst, dir ein Urteil zu bilden, aber es liegt ein Missverständnis vor, lass uns zu Shanks gehen und das klären.“ Hisoka wandte sich um und ging sturen Schrittes Richtung Tür. Doch weit kam sie nicht, denn sie spürte, wie er erneut nach ihrem Arm greifen wollte. Es war eher eine Vorahnung und die Gänsehaut die sich gebildet hatte, dass sie im rechten Moment zur Seite sprang und er verwundert ins Leere griff. Doch sein Blick der zu ihr herüber schwenkte, war von einem herausfordernden Glitzern erfüllt, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Jetzt sah er aus wie ein Jäger, der seine Beute fest im Blick hat. „Was er wohl für ein Gesicht machen wird, wenn ich mir geholt habe, was ihm verwehrt blieb?“, sinnierte der braunhaarige Mann und leckte sich über die Lippen. Hisoka wurde schlagartig klar, dass man mit dem nicht reden konnte. Der war wie die Kerle von Gonzoji. Unfassbar, dass sich so jemand auf Shanks Schiff aufhielt. Es ärgerte sie maßlos, wie er über Shanks redete und dass seine Absichten böswilliger Natur waren. Wieder kam er auf sie zu, diesmal aber gemächlich mit einem herausfordernden Blick. Das Glitzern in seinen Augen, der irre Blick und die Gier, die ihm förmlich aus dem Mund triefte, ekelte sie an. Er schien darauf zu hoffen, dass sie weglief und er ihr hinterherjagen konnte. Sowas schien ihn spaß zu machen. Das konnte er vergessen! „Du wirst dir nichts anderes als einen Arschtritt einhandeln“, konterte Hisoka verärgert. Sie würde sich von ihm weder Angst einjagen lassen noch würde er weiterhin Shanks Namen beschmutzen. Sie stürmte ihrerseits auf ihn zu, mitten in seine dargebotenen Arme, ließ sich vor ihm zu Boden fallen, um links um ihn herum zu huschen, sich zu erheben und ihm volle Kanne den Fuß in den Schritt zu treten. Der Schmerzschrei des Mannes, der sich nun sein bestes Stück hielt und zu Boden ging, entlockte ihr ein fieses Grinsen. Doch sie würde nichts überstürzen. Sie nutze den Moment, hechtete zur Tür, hinaus auf den Flur. Wenn sie eins aus ihren Fehlern gelernt hatte, dann dass sie diesmal um Hilfe bitten würde. Sie rannte zur Treppe, von dort war es nicht mehr weit bis zum Deck oder das Jemand ihr über den Weg lief, doch dann hörte sie etwas fliegen. Direkt an ihrem Ohr sauste etwas Scharfes vorbei, was vor ihr in der Treppe stecken blieb. Erschrocken hielt sie kurz Inne. Der hatte doch ernsthaft ein Kurzschwert nach ihr geworfen. Kurz überlegte sie, es heraus zu ziehen, doch das würde unnötige Sekunden vergeuden, stattdessen lief sie drum herum und stemmte sich gegen die Bodenluke. Sie sah schon das Licht des Tages, doch ein Griff um ihr Fußgelenk zog sie in die Dunkelheit zurück. Dabei knallte sie hart mit dem Gesicht auf die Treppenstufen und Sterne tanzten vor ihren Augen. „Schön hiergeblieben, ich bin noch nicht fertig mit dir.“ Seine gebieterische Stimme ließ sie erschaudern. „Lass mich gefälligst los“, brüllte Hisoka nun laut, wandte sich um und trat ihn mit dem anderen Fuß, doch diesen packte er ebenfalls am Fußgelenk. Ein gehässiges Lachen kam von ihm, als er sich zu ihr runterbeugte und beide Fußgelenke festhielt. „Schöne Aussicht.“, grinste er und leckte sich über die Lippen, sodass es ihr die Schamesröte ins Gesicht trieb. Sie griff nach ihrem Shirt und zog es sich über das Becken, um ihm die freie Sicht zu nehmen. Seine Blicke widerten sie an. Was hätte sie jetzt dafür gegeben, Kampfkleidung zu tragen. Doch sie besaß nur dieses Stück Stoff, was sie nicht einmal richtig bedeckte. Doch er lachte nur und zog sie an den Beinen von der Treppe fort. Sie warf sich hin und her wie eine Schlange, um sich irgendwie aus seinen Griffen zu befreien, doch er war unnachgiebig. „Shanks! Hilf mir!“ Schrie sie so laut sie konnte und hoffe das man sie hörte. Der Blick des Piraten war verstimmt und er schaute ebenfalls Richtung Deckenluke. Doch Hisoka konnte sich nicht freuen, denn bevor sie erneut die Stimme erheben konnte, spürte sie einen ungeheuren Schmerz, der sie an der Wange traf und ihren Kopf herumwirbeln ließ. Sterne tanzten erneut vor ihren Augen. „Klappe“, knurrte der Mann verärgert, warf noch einen prüfenden Blick Richtung Treppe, packte sie dann grob am Bein und schleifte sie über den Flur hinweg. Sie wollte sich wehren, aber in ihrem Kopf war noch alles verschwommen und die Umgebung drehte sich vor ihrem Auge. Sie bemerkte, wie er eine Tür aufstieß und sie dann mit einem Schwung hineinwarf. Der Schmerz ihres Rückens, als sie auf dem Holzfußboden aufkam, war nichts im Vergleich zu dem Dröhnen in ihrem Kopf und dem pulsieren ihrer Wange. Man hatte der kräftig zugeschlagen. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und plötzlich war alles finster um sie herum. Lautes Stimmengewirr und Hektik herrschte plötzlich auf dem Gang, doch bevor sie erneut die Stimme erheben konnte, lag die riesige Pranke des Mannes auf ihrem Mund und er setzte sich ritterlich auf sie, damit sie nicht auf sich aufmerksam machen konnte. Ihre Lebensgeister kehrten in diesem Moment sofort zurück und sie versuchte seine Hand von ihrem Mund zu lösen, um den anderen zuzurufen. Ihre Hilfe war nur auf der anderen Seite der Tür. Reges Treiben herrschte und der Kerl über ihr wurde zunehmend nervöser, da er die Tür fest im Blick behielt. Seine ganze Körperhaltung sprach davon, dass er nur einen Moment bräuchte, um zu verschwinden. Wahrscheinlich wusste er bereits, dass er verloren hatte, doch sein Blick, der nun auf ihr Ruhte, zeigte etwas ganz anderes. Das Glitzern in seinen Augen war keineswegs verschwunden und sein Blick war entschlossener denn je. Mit seiner freien Hand holte er ein Klappmesser heraus und ließ es aufschnellen. Was hatte er vor? Wollte er sie umbringen? Es würde doch jeden Moment jemand hereinkommen und sie bemerken. Wieso gab er nicht einfach auf, bevor es zu spät war. „Ich kann in deinen Augen lesen, was du gerade denkst, Kleine.“ Er hatte sich zu ihr heruntergebeugt und ihr leise ins Ohr geflüstert. Sie funkelte ihn wütend an. Doch obwohl sie versuchte ihre Arme und Beine zu bewegen, die samt ihrem Körper unter seinen ritterlichen Sitz festgehalten wurden, schaffte sie es nicht sich zu befreien. Es ärgerte sie, dass sie nicht irgendwie halt fand, um sich in eine bessere Ausgangsposition zu bringen. Damit sie die Möglichkeit bekam sich zu befreien. Wenigstens eine Hand, um zuzuschlagen. „Ich lass dich nicht los, bevor ich mir nicht geholt habe, was ich wollte, seit du dieses Schiff betreten hast.“ Hisoka starrte verwirrt zu ihm auf. Seit sie das Schiff betreten hatte? Also nicht wegen der Situation im Bad? Nutzte er den Tumult und das aufkommende Missverständnis gerade aus? Das Messer legte er zu Boden, verlagerte leicht das Gewicht und griff etwas außerhalb ihres Sichtfeldes. Leider war seine Bewegung so minimal, dass es keinen Fluchtpunkt schaffte. Es war zu dunkel um vielmehr als Umrisse wahrzunehmen. Sie hörte etwas reißen, was er sich an den Mund gehalten hatte und dann klebte er ihr etwas über den Mund. Verdammt, was war den jetzt los? Wieder versuchte sie sich gewaltsam zu befreien, indem sie sich hin und her wandte. Sie bewegte auch ihre Gesichtsmuskeln, um herauszufinden, ob sich das, was er ihr auf den Mund geklebt hatte, lösen ließ. Doch es musste sich um Paketband handeln, denn sie bekam den Mund nicht einmal mit Gewalt auf, den ziehenden Schmerz ignorierend. Er hatte ihr die Möglichkeit zu rufen genommen. Immer noch herrschte reges Treiben auf dem Flur und die Schritte eilten den Flur hoch und runter. Lautes Stimmengewirr kam mal dichter und verschwand dann wieder. Hisoka verfluchte die Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen. Wenn sie doch wenigstens ihre Hände befreien könnte, um sich das verdammte Band vom Gesicht zu reißen. Es konnte doch nicht sein, dass ihre Hilfe so nah und doch so fern war. Konnten die nicht einfach in jeden Raum reinschauen? Dann würden sie sie früher oder später finden. Wieder hörte sie etwas reißen und der Druck auf ihre Arme lies nach. Das war ihre Chance. Sie entwand ihre Arme und wollte sich schon das Paketband abreisen, als seine riesige Hand erst den einen, dann den anderen Arm packte und über ihren Kopf auf den Boden festnagelte. Doch bevor sie sich darüber aufregen konnte, spürte sie, wie er ihre Handgelenke ebenfalls mit diesem Paketband versah. Verdammt. So einfach würde sie es ihm nicht machen. Da sich sein ritterlicher Sitz auf ihrem Körper etwas gelockert hatte, wandte sie sich mit einem Rück nach rechts abdrehend, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Zog ein Knie an und Rammte es ihn von hinten in den Schritt. Sie vernahm seinen unterdrückten Schmerzlaut. Entriss sich seinen Griff und schubste ihn von sich, er stieß poltern gegen etwas. Das musste doch wohl wer gehört haben? Mit einem Satz landete sie auf ihren Fersen, doch frustriert stellte sie fest, dass sie das Band von ihrem Mund nicht abgerissen bekam, weil ihre Finger so eingebunden waren, dass sie diese nicht zu fassen bekam. Der Kerl war bereits wieder beim Aufstehen, da warf sie sich bereits gegen die Tür, damit man von draußen was hören konnte. Draußen wurden die Stimmen plötzlich ruhiger und die Schritte kamen in ihre Richtung. Gott sei Dank, wollte Hisoka gerade erleichtert aufatmen, als sie gar nicht so schnell reagieren konnte, wie der Kerl sie am Arm gepackt hatte und mit in die Ecke des Raumes hinter einen Schrank zerrte. Mit seinem ganzen Körper zerquetschte er sie an der Wand in den Schatten, als im nächsten Moment die Tür aufflog. Doch das Licht was herein strahlte, erreichte nicht die Schatten in der sie verborgen war. „Von hier kam das Geräusch!“ Meinte eine Stimme aufgebracht. „Bist du dir sicher? Hier ist doch niemand! Vielleicht kam das von nebenan.“ Entgegnete ein anderer und die Tür schloss sich wieder. Das Poltern entfernte sich und die nächste Tür wurde irgendwo nebenan aufgerissen und nach noch eine. Hisoka sackte das Herz in die Knie. Das konnte doch nicht wahr sein. Da war ihre Rettung und man hatte sie nicht bemerkt? Sie bekam kaum Luft, so doll hatte er sich an sie gepresst und jetzt wo diese kleine Hoffnung gerade schwand, wurde ihr die Situation wieder voll bewusst. „Solche Idioten“, murmelte die Stimme dicht an ihrem Ohr und sein Atem streifte ihren Hals. Ihre Arme klemmten zwischen ihren Körpern, aber sie konnte keine Faust bilden und druck aufbauen. Wie gerne hätte sie ihm ebenfalls ins Gesicht geschlagen, so wie er ihr vorhin. Der Druck auf ihren Körper lies minimal nach, sodass sie wieder Luft bekam aber noch zu wenig um ihre Arme und Beine zu bewegen. Sein Gesicht beugte sich noch ein Stück tiefer und sie spürte seinen Atem an ihrer Halsbeuge. Lass mich los, Schrie Hisoka innerlich, doch es kamen nur dumpfe Geräusche unter dem Paketband hervor, Hin und her wandte sie sich unter seinem Griff und den wenigen Spielraum der harten Wand in ihrem Rücken. Doch das schien ihm zu gefallen. Den sein leises, gehässiges Lachen wahr nur für ihr Ohr bestimmt. Seine Hände, die bis eben lediglich ihre Arme brutal festgehalten hatten, fingen an sich streichelnd vorwärts zu bewegen und ihre Arme hoch und runter auszukundschaften. Die Gänsehaut wanderte mit jeder seiner Bewegungen mit. Genauso wie sie die Galle auf ihrer Zunge schmeckte und sie sich versteifte, als seine rauen Lippen ihre Haut berührten. Sie wollte sich seiner Berührung entziehen und schnellte mit dem Kopf nach vorne gegen seine Schläfe. Der Knall war laut und heftig. Der Schmerz der durch ihren Kopf bis hinunter in den Rücken zog und die erneuten Sterne waren es allemal wert, als sie merkte, dass er von ihr abließ. Sie riss ihr Knie erneut hoch, um es ihm abermals zwischen die Beine zu rammen, doch er war schneller und hatte ihr mit einem Tritt den Stand Fuß weggekickt, sodass sie das Gleichgewicht verlor, gegen die Wand zurückprallte und zu Boden ging. Wo blieb nur Shanks oder Ben? Sie hätten sie doch in Sekunden ausfindig gemacht. Sein Griff in ihr Shirt, zog sie unvorbereitet hoch, wirbelte sie leicht herum und ließ sie mit dem Rücken auf den Boden knallen. Sie keuchte nach Luft, die ihr aus den Lungen gepresst wurde. Er drückte ihr die gefesselten Arme über den Kopf und setzte sich wieder ritterlich auf ihre Beine. „Auch wenn du noch so große Hoffnung hast, dass dich Jemand retten kommt. Ich habe den Kapitän und seine Kommandanten vorhin mit einer Finte in die Stadt gelockt. Bis die wieder da sind, sind wir beide schon lange miteinander fertig.“ Seine unheilvolle Drohung, gepaart mit seinem Blick, aus dem man seine wahren Absichten sah, bekam Hisoka das erste Mal richtig Angst vor ihm. Was war, wenn das stimmte, was er von sich gab? Ein Schweißfilm bildete sich auf ihrer Haut und obwohl sie ihm jetzt mittlerweile drei Mal in den Schritt getreten hatte, hatte er weder geflucht noch nennenswert etwas erwähnt. Als ob ihn ihre Gegenwehr gefiel und er sie sogar genoss und dass schloss sie nicht alleine aus seinem breiten Grinsen, mit dem er sie gierig anstarrte. „Dann wollen wir doch mal sehen, was dem guten Kapitän hier entgangen ist.“ Ein eisiger Schauer jagte ihr erneut über den Körper, als er den Saum des riesigen T-Shirts griff und ihr bis übers Gesicht zog. Panik breitete sich in ihr aus, als sie nun nichts mehr sehen konnte und seinem Blick vollkommen ausgeliefert war. Seine Hand war grob, als er über ihren Körper wanderte und jeden Zentimeter zu untersuchen schien. Sie kniff die Augen zusammen, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, genauso wie die Übelkeit mittlerweile in ihrem Halse steckte, doch ihr Mund war fest verschlossen. Das Wimmern konnte sie nicht mehr unterdrücken, doch das schien ihm nur noch mehr zu gefallen. „Es ist langweilig, wenn du dich nicht wehrst“, hörte sie seine gehässige Stimme, doch abhalten tat ihn das von nichts. Was erwartete er den? Ihre Arme konnte sie nicht bewegen, Schreien war nicht möglich. Sein Gewicht auf ihren Körper, ihre Beine ließen sich nicht anwinkeln. Dann spürte sie seinen Atem auf ihrer Haut und etwas Nasses. Sofort versuchte sie sich wie von Sinnen seinen ekligen Berührungen zu entziehen. „Besser…“, säuselte er genüsslich und sie hätte kotzen können, als sie seine schmatzenden Geräusche hörte und seine Berührungen nicht ignorieren konnte. Dann spürte sie es, unter ihrem Wahn und dem verzweifelten Ausschalten ihres Kopfes, vibrierte der Boden. Erst nur ganz leicht, sodass sie es kaum wahrnahm. Doch dann wurde es eine Schwingung, noch nicht bedrohlich genug, dass der Kerl von ihr abließ, aber Hisokas Herz kämpfte um diese aufkeimende Hoffnung. Auch wenn sie nicht schreien konnte, um ihre Position zu verraten, war ihr bewusst, dass er sie wahrnahm, Es waren wahrscheinlich nur Sekunden vergangen, seit der ersten Vibration, als dann plötzlich die Tür aufflog und sie hörte wie Holz barst. Das T-Shirt, was über ihrem Gesicht hing, verschleierte ihre Sicht. Der ganze Boden bebte um sie herum und der Kerl hatte abrupt von ihr abgelassen. Jemand keuchte auf, danach flog irgendwas gegen die nächste Wand. Sie schätzte es war ihr Widersachen. Dann spürte sie einen Präsenz neben sich, doch sie zuckte zusammen. „Es tut mir so leid.“ Shanks Stimme klang so tieftraurig und voller Reue, dass es ihr das Herz zusammenzog. Das T-Shirt wurde von ihrem Kopf gezogen und nun blickte sie direkt in das Gesicht des Rothaarigen, der neben ihr hockte. Er half ihr sich vorsichtig aufzusetzen, zuppelte an ihrem Shirt herum, bis es ihr wieder über die nackten Beine reichte, bevor er sich ihren Handgelenken widmete und das Paketband vorsichtig ablöste. Natürlich bemerkte sie die Anwesenheit von den anderen Kommandanten und das Ben sich gerade den Mistkerl, der ohnmächtig an der Wand lehnte, schnappte und hinaus zerrte. Auf dem Flur war es Mucks Mäuschen Still und Ben schien mit einer Handbewegung alle Schaulustigen verschwinden zu lassen, die noch an der Tür und dem Flur herumstanden. „Es ist alles meine Schuld“, entschuldigte sich Shanks mit leiser gebrochener Stimme und hatte es endlich geschafft ihre Hände zu lösen. Hisoka riss sich mit einem Ruck das Paketband vom Mund, den Schmerz ignorierend und schlang ihre Arme um seinen Hals. Der Bamm brach und die Tränen flossen unaufhörlich. „Wo warst du nur, ich habe nach dir gerufen!“, lies sie ihrer Angst nun freien Lauf. Sie wollte Shanks keine Vorwürfe machen, aber diese erneute Aussichtslose Situation hintereinander hatte ihr den Rest gegeben. Bis eben hatte sie sich zusammengerissen, damit sie dem Mistkerl keine Blöße geben musste, doch die Berührungen auf ihrer Haut waren wie ein Phantom. Sie wollten einfach nicht verschwinden. „Ich habe solch eine Angst, Shanks! Erst der blonde Stachelkopf von Gonzojis Mannschaft, dann du und jetzt er. Wäre ich doch nur ein Mann, dann wäre mir das alles erspart geblieben.“ Hisoka konnte nicht mehr an sich halten und weinte bitterlich. Sie spürte wie Shanks sich verkrampfte bei ihren Worten, doch dann legte er seinen Arm um sie und drückte sie an sich. Er wollte sie trösten, ihr beistand leisen, wo all die Angst und der Schrecken langsam von ihren Schultern abfallen konnte. „Verzeih mir bitte“, war alles was Shanks mit bebender Stimme herausbrachte. Das er in diesem Moment mit ihr litt und sie im Arm hielt ohne ihr irgendwelche Lügen aufzutischen, tat ihr gut. Den im Moment konnte sie nicht daran glauben, dass alles wieder gut werden würde und dass wollte sie auch nicht. Den eins wurde ihr unmittelbar klar, als Frau würde sie immer einen gewissen Nachteil haben. Ob nun an Stärke oder wenn der Gegner andere Absichten als einen Kampf anstrebte. Sie musste stärker werden, viel stärker! Nicht nur, dass sie gegen Gonzoji verloren hatte, sondern auch gegen den Stachelkopf, der keinen hohen Rang innegehabt haben konnte und nun auch noch ein Crewmitglied aus Shanks Bande. Alle bewiesen, dass sie in dieser kurzen Zeit noch nicht viel erreicht hatte. Was brachte es ihr, dass sie wusste, wie man Waffen verwendete und mit den Fäusten zuschlug, wenn sie gar nicht dazu kam dies überhaupt anwenden zu können. Sie musste lernen, wie man sich aus solchen Situationen befreien konnte, den ihr war bewusst, es würde nicht die letzte sein. „Ich muss stärker werden, viel stärker…“ Hisokas Stimme war nicht viel mehr als ein Flüstern einer aufgelösten Stimme, an seinem Ohr. Doch auch wenn er nicht antwortete, spürte sie wie er sie noch enger an sich zog, um ihr eine Bestätigung zu geben. „Das wirst du, keine Sorgte.“ Shanks Worte hallten in dem kleinen Raum wider und sie krallte sich noch fester an seine Schulter. Er umfasste sie vorsichtig und zog sie vom kalten Boden hoch auf seinen Arm und schritt mir ihr aus dem Raum. ~ Fortsetzung folgt ~ Kapitel 25: Trainingsfortschritte --------------------------------- Endlich ein etwas seichteres Kapitel :D ~ Trainingsfortschritte ~ Zwei Wochen waren seit dem Vorfall auf Shanks Schiff vergangen. Tage an denen sie manchmal schweißgebadet aus Alpträumen erwachte und desorientiert übers Schiff lief, bis Shanks sich ihrer Annahm um sie mit Training abzulenken. Es war meist die einzige Ablenkung, die wirklich half, denn sobald sie wieder irgendwo alleine war, übermannte sie die Angst. Wenn sie ins große Bad ging, saß nun immer einer wartend vor der Tür. Dennoch half es ihr nicht wirklich mit der Situation abzuschließen. Immer wieder bekam sie Panikattacken oder Blackouts, fand sich manchmal erst wieder zurecht, wenn sie in ihrem Bett lag. Auf dem Schiff beäugte sie die Piraten um sich herum ängstlich, wenn sie jemanden sah, denn sie nicht namentlich kannte. Zudem hatte sie bis dahin keinen Fuß in die Stadt gesetzt, nicht mal um ihren Auftrag, der schon lange fertig sein musste, abzuholen. Normalerweise störte es sie, wenn Shanks ihr wie eine Glucke folgte oder sie im Blick behielt, im Moment sorgte es hingegen für einen Hauch Sicherheit. Ben und Shanks hatten sich täglich mit dem Training abgewechselt. Ben hatte ihr auf ihren Wunsch hin den Kampf und Umgang mit dem Schlagstock gezeigt und ihre Fähigkeiten mit dem Messer hatten sich stetig verbessert. Manchmal kam dann die Reue über den Verlust der beiden Dolche wieder hoch. Die ihr Ben geschenkt hatte, aber weder Sie noch der Vize schnitten dieses Thema an. Shanks Training hatte sich auf ihren Wunsch hin ebenfalls angepasst. Anstatt sich auf ihre Schlagkraft zu versteifen, zeigte er ihr nun Selbstverteidigung und wie man aus verschiedenen Situationen entfliehen konnte. Zudem erklärte er ihr die verschiedenen Arten von Haki und testeten, ob sie dazu im Stande war. Er zeigte ihr, wie man Rüstungshaki und Wahrnehmungskaki nutzen und trainieren konnte, denn diese beide Bereiche würden ihren Fähigkeiten mit am ähnlichsten entsprechen. Rüstungshaki schien sie irgendwie innerlich schon zu nutzen, ohne dass ihr das Bewusst war. Zumindest würde es die verstärkte Kraft in ihren Fäusten entsprechen, die nicht von einer Teufelskraft kamen. Hingegen fiel es ihr schwerer, es auf anderen Körperteilen anzuwenden. Das Haki der Wahrnehmung schien eher Richtung Vorhersehung zu gehen. Denn Sie schaffte es nach ein paar Tagen Training bereits Angriffe vorauszusehen und besser zu Blocken. Mit geschlossenen Augen sogar bis zu drei Sekunden, die für sie viel Zeit waren, als man dachte. Sie übte die Anwendung im Kampf, aber auch wenn sie still auf Deck oder am Strand saß, schloss sie die Augen und versuchte sich ihre Umgebung vorzustellen. Die Geräusche um sie herum verschmolzen mit einer Vorstellung und sie konnte, wenn sie sich sehr konzentrierte, seichte Bewegungen in ihrer unmittelbaren Umgebung wahrnehmen. Am Strand war es, als ein Krebs an ihr vorbei huschte oder als eine Möve in ihrer Nähe landete. Das Wellenrauschen und wie nahe die Welle bis zu ihr heranspülte ohne sie zu berühren, versuchte sie einschätzen zu lernen. Auf Deck hingegen versuchte sie abzuschätzen, wie dicht Jemand an ihr vorbei ging oder wie viele Personen sich in ihrer unmittelbaren Umgebung aufhielten. Seit sie dies übte, wurden ihre Träume wieder entspannter. Den sie hörte und spürte, wenn Jemand an ihrer Kajüte vorbei ging. Dies hatte sie mit Shanks in Absprache geübt. Immer wenn sie sich zum Meditieren hinsetzte, egal wo, stand Shanks irgendwann lautlos auf und setzte sich wo anders hin und wartete darauf, dass wenn sie die Augen öffnete, genau in seine Richtung schaute. Erfolge blieben lange aus und frustrierten sie zunehmend. Wenn Shanks sich hingegen aber lautlos näherte und sie berühren wollte, konnte sie meist die Stelle vorhersehen, wo es geschehen würde. Zu Beginn wusste sie es nur, aber ihre Reflexe waren zu langsam, im Verlauf der darauffolgenden Tage, konnte sie manchmal schon ihre Hand zwischen die erwartete Berührung legen. Shanks schien über diesen Erfolg sehr erstaunt und freute sich für sie. Doch Hisoka sah noch keinen wirklich bringenden Nutzen daraus. Übte aber stetig weiter und schaffte es sogar seine Hand manchmal in der Luft zu ergreifen. Shanks entschied darauf hin, dass sie zum nächsten Schritt übergehen sollten. Sie wollten ihre Reflexe schulen. Anfangs mit offenen Augen, damit sie die Wahrnehmung mit Auge und Geist vereinen konnte, wich sie herannahenden Steinen aus oder anderen Gegenständen, jeglicher Form und Gewicht. Anschließend übten sie dies auch mit geschlossenen Augen, mit mehr oder minderen Erfolgsaussichten. Aber der Grundgedanke ließ sich wunderbar umsetzen. Sie sollte schneller, wendiger und Situationsbedingt ausweichen, parieren und kontern. Nach den Gegenständen und als sie sich schon etwas zurechtgefunden hatte, ging es im Nahkampf darum, die Situation besser im Gesamtüberblick zu sehen. Besonders auf Situationen, wo es um mehrere Gegner ging. Es fiel ihr deutlich schwerer sich auf mehrere Personen gleichzeitig zu konzentrieren, anstatt auf den Gegner direkt vor ihrer Nase. Das Training von Shanks konnte sie direkt mit dem Kampftraining von Ben umsetzen lernen, den dieser hielt sich nicht zurück. Jeder Schlag hatte solch eine Power, dass es sie von den Füßen riss, egal wo er sie traf und ihr Körper rasch mit vielen unzähligen blauen Flecken und Schnitten übersäht war. Natürlich nahm er sie hart dran, aber meist griff er nur mit dem Schwertrücken an, um ihr keine tödlichen Verletzungen zuzufügen. Yasopp brachte ihr derweil das Zielen bei. Nicht nur auf Pistolen bezogen, sondern wie man auch kleine Ablenkungsmanöver im Kampf für seinen Vorteil nutzte und wies sie ebenfalls auf Haltungsprobleme hin, wenn sie mit den Waffen hantierte. Vom Doktor, der sich regelmäßig um ihre Verletzungen kümmerte, ließ sie sich erste Hilfe beibringen, mit denen sie ihre oberflächlichen Verletzungen selber verarzten konnte. Zudem erklärte er ihr die verschiedenen Kräuter die man für Medizin verarbeiten konnte und welche die man direkt auf Wunden legte zur Entgiftung. Er zeigte ihr auch wie man ein einfaches Gegengift aus Wildkraut zubereitete, dass zwar nur eine geringe Wirkung entfalten konnte, wenn man es ohne Erfahrung nutzte, aber dennoch über Leben und Tod in solch einen Moment entscheidend war. Von Lucky Lou ließ sie sich zeigen, wie man Rauchbomben selber herstellte, was aber schnell unterbunden wurde, als sie dabei fast das Schiff mit in die Luft gejagt hätte. Lucky hatte geistesgegenwärtig reagiert und die von ihr kreierte Bombe aus dem Bullauge ins Meer geworfen, bevor sie dort unter Wasser mit einem riesigen Knall, dass ganze Schiff zum Schaukeln brachte und nasse Piraten an Deck, die von der Fontäne getroffen wurden. Anscheinend hatte sie keine Rauchbombe, sondern Granate gebastelt. Seitdem lies sie die Finger vom Basteln und ließ sich lediglich die Anwendung im Kampf zeigen. Mit den ersten schichtbaren Erfolgen, die sie verzeichnen konnte, verflog auch langsam die Angst, denn sie fühlte sich nicht mehr so schutzlos. Alpträume hatte sie zwar gelegentlich immer noch, dafür hatte sie aber ihre Skepsis gegenüber der Mannschaft überwunden und konnte nun von sich aus wieder auf sie eingehen und scherzen. Sie war froh, dass alle so eine Geduld mit ihr gehabt haben. Besonders Shanks und Ben hatten ihr mehr als einmal bewiesen, dass sie ihr die Zeit gaben, die sie benötigte und ein unglaubliches Verständnis an den Tag gelegten, dass es ihr das Herz aufgehen ließ. Obwohl eigentlich immer noch eine Standpauke ausstand und sie damit gerechnet hatte, dass Shanks diese langsam mal erwähnen würde, blieb dies aus. Beide wussten, dass Worte eigentlich unnötig waren, denn sie verstand sehr gut, worin ihre Fehler lagen. Dem war sie sich mehr als bewusst. Was hingegen aus dem Piraten wurde, hatte ihr weder jemand gesagt, noch hatte sie es wissen wollen. Zu ihrem Erstaunen, hatte keiner aus der Mannschaft etwas zu diesem Vorfall ihr gegenüber erwähnt. Shanks hatte wohl mit allen in ihrer Abwesenheit darüber gesprochen und da war sie froh darüber. Auch wenn es sie bis heute interessierte, wie er nach Missverständnis wohl aus der Welt geschafft hatte. Vielleicht würde sie irgendwann den Mut aufbringen und ihn danach fragen. War sich aber unsicher, ob sie überhaupt eine Antwort ertragen konnte. Die Sonne schob sich über den Horizont und schickte ihre ersten wärmenden Strahlen. Seit Stunden saß Hisoka nun schon im Krähentest und schaute in die Ferne. Anfangs hatte sie sich nur für diesen Platz entschieden, da man hier seine Ruhe hatte und man gut meditieren konnte. Im Verlauf stellte sie aber fest, dass es noch einen anderen Grund für sie gab. Sie hielt indirekt Ausschau nach Ace und hoffte seinen Striker am Firmament zu erspähen. Doch obwohl sie fast jeden Tag die letzten Wochen hinweg, immer mal wieder hier oben saß, hatte sie weder ihn noch andere Piratenschiffe ausgemacht. Lediglich Fischerboote die in den Hafen einliefen oder hinausfuhren. Heute hatte sie sich ein Herz gefasst und würde Shanks fragen, sie in die Stadt zu begleiten. Ihr war klar, dass er sie nicht alleine gehen lassen würde und es machte ihr nichts aus. Doch andererseits ärgerte es sie maßlos, dass die Angst sie immer noch fest im Griff hatte, obwohl sie so viel Trainiert hatte und nicht mehr so Schutzlos war, wie vor einen halben Monat. Es würde aber noch viel Zeit und Training benötigen, bis sie den Punkt erreicht hatte, denn sie brauchte um sich wieder einen Kampf zu stellen. Oder bereit war weiterzuziehen. Dieser Gedanke hinter lies ein Unwohlsein in der Magengegend, denn sie wusste, wenn Ace kam, würden sie weiterziehen zu Whitebeard, aber war sie dafür schon bereit? Konnte sie sich so einfach von Shanks und Ben trennen? Dass sie sich nach Ace sehnte war unbestreitbar, aber war sie für die Reise mit dem ungewissen Ziel schon bereit? Sie betrachtete etwas entmutigt ihre Hände, die leicht zitterten. Ob es an der kühlen Morgenluft lag oder die Angst vor dem Ungewissen, war sie sich nicht sicher. Aber eins war vollkommen klar, egal für was sie sich zukünftig auch entscheiden sollte, sie musste wieder lernen auf eigenen Füßen zu stehen und dass hieße, über sich hinauszuwachsen. Beginnen würde sie mit der Stadt. Ihr wehmütiger Blick, der auf den Horizont gerichtet war, blickte nun entschlossen hinüber, in die aufwachende Stadt. Heute würde sie ihn bitten, sie zu begleiten. Sie musste nach vorne schauen, ihre Angst überwinden und das wäre der erste Schritt. Das Quietschen der Deckenluke ließ sie innehalten und als sie hinunterschaute, stand dort der Rothaarige und hob grüßend den Arm. Ob er wohl dagegen war? Sobald sie das Krähennest verlies, verschwanden auch die trüben Gedanken, als ob es sie nie gegeben hätte. Rasch kletterte sie hinunter und sprang ihm das letzte Stück förmlich entgegen. Shanks fing sie ohne Probleme auf und lachte amüsiert, als sie ihre Arme um seinen Hals schlang. „Danke Shanks“, nuschelte sie an seiner Schulter und genoss den Moment der Nähe. Seit sie auf dieses Schiff gekommen war, hatte sie nach und nach bemerkt, dass Shanks zu einer wichtigen Schlüsselrolle für sie geworden ist, genauso wie Ben. Es hatten sich Gefühlte für Shanks entwickelt, die aber ganz anders waren als die, wenn sie an Ace dachte. Anfangs konnte sie es nicht wirklich zu ordnen und auch Shanks schien über ihre Annäherungsversuchte etwas irritiert. Doch der Rothaarige, der sie im ruhigen darauf angesprochen hatte, ließ beiden klar werden, dass es sich um väterliche Gefühle handelte und dass schien ihm nicht unähnlich zu sein. Sein Beschützerinstinkt hatte ihn schon ganz Wahnsinnig gemacht, bis Ben es auf den Punkt brachte. Wie Vater und Tochter, meinte er schulterzuckend und war mit dem Thema durch. Es hatte etwas gedauert, bis auch alle anderen den Sinn hinter ihrer Zuneigung zueinander verstanden hatten. Zuerst hatte das für viel Gesprächsstoff gesorgt, bis Shanks dem Einhalt geboten hatte. Nun wurden sie nur noch belächelt, wenn Hisoka an ihm klebte. „Wofür das denn? Habe ich irgendwas verbrochen?“ Sein Lachen ging in ein Grinsen über, als er sie auf den Boden absetzte und ihre Umarmung löste. In seiner Gegenwart war sie wie ausgewechselt, seit sie sich ihren Gefühlen bewusst geworden war, konnte sie diese nicht mehr an sich halten. Genauso wie seine Nähe alle ihre tristen Gedanken einfach verschwinden ließ, als ob sie gar nicht existieren würden. In seiner Gegenwart fühlte sie sich wie ein anderer Mensch. So voller Lebensmut und Freude. „Na, für alles.“ Hisoka machte eine weitschweifende Handbewegung, die einen großen Kreis darstellen sollte und grinste ihn an. An solchen Tagen, wo sie sich so putzmunter und voller Energie fühlte, war sie überschwänglich und hätte am liebsten die ganze Zeit an Shanks geklebt. Quietsch fidel hüpfte sie um ihn herum, bis er fragend eine Augenbraue hob. „Okay, jetzt bist du mir aber unheimlich. Was willst du wirklich?“ Hisoka kicherte wie ein kleines Mädchen unter dem skeptischen Blick von Shanks, der ihre gute Laune nicht einzuordnen wusste. Aber meistens, wollte sie dann etwas von ihm, was er normalerweise nicht gewährte. Er konnte auch bereits erahnen, worum es sich handeln würde. „Reichtum, Macht und Rum?“ War das jetzt eine Frage? Shanks war sich unsicher, Hisoka war meist nicht zum Scherzen aufgelegt, sondern nahm eher alles viel zu ernst. Dennoch stand sie immer noch kichernd vor ihm, sodass er sie nicht ganz ernst nehmen konnte. „Da kann ich dir leider nicht behilflich sein, dass musst du schon alleine erreichen.“ Shanks war sich noch nicht ganz sicher, worauf sie hinauswollte, aber ihr grinsen war definitiv ansteckend. „Kein Problem, irgendwann einmal. Jetzt wäre ich mit einer Stadtrunde zufrieden.“ Ah, da saß der Hase also begraben. Shanks verdrehte die Augen, sein Mundwinkel zuckte aber dennoch amüsiert. „Du möchtest also mein Geld auf den Kopf kloppen?“, wollte er gespielt empört wissen und stemmte seinen Arm in die Hüfte. Hisoka strahlte ihn vielsagend an, sodass er nur seufzend den Kopf schüttelte. „Sowas in der Art. Aber deine Gesellschaft würde mir auch ausreichen.“ Sie hüpfe leicht auf der Stelle und legte ihren Kopf schief, um ihn aus dieser Perspektive zu betrachten. Die Bitte konnte er schwerlich ausschlagen. „Na dann, lass uns mal los.“ Hisoka jubelte voller Vorfreude, was Shanks mit einem Lachen zur Kenntnis nahm. Er wandte sich um und warf seinem Vize einen kurzen Blick zu, den dieser mit einem nicken quittierte. Obwohl Hisoka aufgedreht war, überspielte sie damit nur ihre Unsicherheit, als sie das Schiff verließen und durch die Straßen schlenderten. Die Stände öffneten gerade erst, so war es noch relativ ruhig am frühen Morgen. Dennoch war das Strahlen und die Freunde auf dem Schiff zurückgeblieben und obwohl sie mit Shanks noch scherzte, merkten beide ihre Anspannung. Sie kauften sich an einem Stand gegarte Süßkartoffeln zum Frühstück und schlenderten die Straße entlang. Hisoka nahm die verschiedensten Eindrücke wahr und als sie an dem Waffenladen vorbeikamen, blieb sie automatisch stehen. „Möchtest du etwas bestimmtes?“, wollte Shanks neugierig wissen und folgte ihrem Blick zum Waffengeschäft. „Nun, ich habe vor vierzehn Tagen einen Auftrag aufgegeben und frage mich, ob die Ware wohl noch da ist, weil ich mich nicht gemeldet habe“, murmelte sie eher zu sich als zu ihm und sie merkte die aufsteigende Unsicherheit. Ihre Hände waren ganz klamm, als sie die Tür aufstieß und das Glöckchen sie ankündigte. „Oh! Gott sei Dank, sie leben noch junges Fräulein!“ Die Begrüßung des Händlers ließ sie etwas auftauen und nickte ihm freundlich zu, als er um den Tresen herumkam und direkt auf sie zu. Er nahm ihre Hand in ihre und lächelte sie voller Reue an. Sofort stieg wieder Panik in ihr auf, die sie versuchte zu unterdrücken. Der Blick des Händlers wanderte über ihre Schulter zu Shanks und sofort ließ er von ihr ab und huschte hinter den Tresen in Deckung. Hisoka warf Shanks einen fragenden Blick zu, doch dieser starrte nur auf den Händler, dessen Angst sie vollkommen nachvollziehen konnte. „Shanks, du machst ihm Angst“, mahnte sie ihn mit einem schiefen Lächeln und war froh, dass Shanks nur eine Augenbraue hob und seine Gesichtszüge sich entspannten. „Ich wollte meine Bestellung abholen“, wandte sich Hisoka zurück an den Händler, der daraufhin noch ein wenig tiefer den Kopf einzog. Ihr war sofort klar, dass etwas nicht stimmte, aber hören wollte sie es eigentlich nicht. „Was das angeht, gibt es leider ein kleines Problem...“, murmelte der Händler ängstlich unter den Blick von Shanks, der ihn regelrecht zu durchbohren schien. „Das heißt?“ Es war Shanks, der die Stimme ungeduldig erhob und seinem Gegenüber zu verstehen gab, dass Lügen nichts brachte. Die Luft im Raum schien schlagartig zu gefrieren. Irgendwas an diesem Laden hatte sie gestört und nun wo sie sich genauer umschaute, wurde ihr auch schlagartig klar, woran es lag. „Gonzoji.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, die Hisoka wütend entwich. Die einst vollen Wände mit Waffen, waren gespenstig leer. Auch der Händler an sich sah etwas lädiert aus. Kein Wunder also, dass er gleich Angst bekommen hatte, als Shanks den Laden betreten hatte. „Ja, er kam vor ein paar Tagen und hat nach Ihnen gesucht, Fräulein. Er hat meinen Laden auseinandergenommen und so gut wie alle Waffen entwendet. Dabei ist ihm auch ihr Auftrag in die Hände gefallen.“ Der Händler war um den Tresen herumgekommen und hatte sich vor ihr auf dem Boden geschmissen, um sich zu entschuldigen. Sie ballte verärgert die Hände. Er war auf der Suche nach ihr? Warum? Wegen dem Vorfall oder wegen dem Material? Wahrscheinlich war er sogar gezielt hierhergekommen, denn er musste davon ausgehen, dass sie das Material wieder abgegeben hatte. Wegen diesem Fehler, war nicht nur ihr Auftrag flöten gegangen, sondern auch das Inventar des Händlers, der dessen Existenz darstellte. „Zeig mir, was du noch an Waffen besitzt“, befahl Hisoka dem Händler, der unter ihren scharfen Worten den Kopf einzog. Sie würde das jetzt ein für alle Mal klären, dass konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. „Hisoka, egal was dir gerade durch den Kopf geht, vergiss es!“ Shanks war vorgetreten und hatte seine Hand auf ihre Schulter gelegt, doch sie drehte sich ihm nur entgegen und warf dem Rothaarigen einen entschlossenen Blick zu. „Ich muss aber! Der Mistkerl hat meinen Seestein Bo geklaut!“ Hisoka schaute Shanks weiterhin herausfordernd an, so schnell würde sie nicht klein beigeben. „Was hat er geklaut?“, wollte Shanks verwundert wissen. Stimmt ja, sie hatte ihm gar nicht davon erzählt. Hisoka dachte er hätte eins und eins zusammengezählt. Deshalb kramte sie in ihrer Bauchtasche und holte eine der Kugeln heraus, die sie immer noch bei sich trug und zeigte sie ihm. Sofort zeigte sich eine Erkenntnis in seinem Blick. „Eine dieser Kugeln hatte er beim letzten Mal schon gestohlen und durch deine Hilfe habe ich diese zurückbekommen. Der Händler sollte mir aus diesem Material zwei Bo anfertigen. Nun hat Gonzoji die Waffen aber gestohlen.“ Hisoka hoffe auf Verständnis, aber Shanks Blick sagte eindeutig was anderes aus. „Du hast doch noch so eine Kugel, lass sie halt noch mal in Auftrag geben.“ Sie starrte ihn mit offener Mund an. „Das meinst du doch nicht ernst, oder? Du würdest dir etwas stehlen lassen und es einfach hinnehmen? Das kann ich nicht!“, meinte sie verärgert. Doch Shanks schien das anders zu sehen. „Nichts ist so viel wert, um dafür sein Leben zu Opfern“, entgegnete er direkt und unnachgiebig in seiner Ansicht. „Ich riskiere doch nicht mein Leben!“, meinte sie wütend und funkelte ihn herausfordernd an. „Bist du dir da so sicher? Du hattest beim letzten Mal schon keine Chance, soll sich das Spektakel noch einmal wiederholen?“ Hisoka verengte verärgert die Augen. Sie wusste, dass er Recht hatte und dennoch. „Wir haben fiel trainiert, ich muss mich ihm stellen und meiner Angst. Bitte versteh das.“ Sie starrten sich regelrecht an. Zwei Dickköpfe, die beide nicht klein beigeben wollten. Sekunden verstrichen, in dem keiner etwas erwiderte. „Dann komm ich halt mit.“ Shanks war entschlossen, er würde sie nicht noch einmal solch einer Gefahr aussetzen. Wenn sie schon nicht von abzubringen war, würde er sich halt einmischen. „Nein! Ich muss das alleine packen!“, entgegnete sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie verstand ja seinen Standpunkt, aber er musste doch verstehen, dass sie das alleine klären musste. Shanks Blick verfinsterte sich zunehmend. „Wieso bist du so auf den Tod versessen?“, wollte er aufgebracht wissen. „Wieso glaubst du, dass ich immer noch keine Chance habe? Du hast doch meine Fortschritte gesehen?“ Hisoka wusste wie unglaubwürdig ihre Worte klangen, selbst in ihren eigenen Ohren. „In vierzehn Tagen kann man aber kein Wunder vollbringen!“ Da musste sie ihm beipflichten, aber dennoch würde sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen. „Dann gebe mir zwei Stunden Vorsprung, dann kannst du gerne nachkommen!“ Ein kleiner Kompromiss, den sie bereit war einzugehen, was Shanks wohl nicht so sah, denn er Schwieg einfach und funkelte sie wütend an. „Eine Stunde, keine Sekunde länger! Falls du stirbst, werde ich nicht nur die Piratenbande, sondern die gesamte Stadt auslöschen. Hast du verstanden?“ Der Händler quietsche Ängstlich auf und auch Hisoka musste ein zusammenzucken unterdrücken. Er würde die ganze Stadt zerlegen, ihretwegen? Doch sie nickte ihm nur entschlossen zu und wandte sich zurück an den Händler. „Zeig mir, was du hast! Dein Leben und dass dieser Stadt stehen auf dem Spiel.“ Hisoka tat zwar entschlossen, doch die Last auf ihren Schultern, die er ihr aufgebürdet hatte, wog schwer. Sie hörte das Türglöckchen und sah nur noch, wie Shanks von dannen zog. Ihr Herz vor Reue verkrampft, bei seinem verärgerten Gesichtsausdruck. ~ Fortsetzung folgt ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)