Die kleine Diebin Hisoka von Hisoka_Hebi (New Version 2021) ================================================================================ Kapitel 18: Seesteine --------------------- ~ Seesteine ~ Ein paar Mal hatte Hisoka sich vorsichtig umgeschaut, weil sie das Gefühl nicht loswerden konnte, dass Shanks ihr gefolgt war. Doch entdeckt hatte sie ihn bisher nicht. Währenddessen hatte sie ein Geschäft mit schicker Kleidung entdeckt. Sie genoss diesen Moment der absoluten Freiheit, stöberte in den Sachen herum und probierte sie an. Ein paar Teile hatte sie sich schlussendlich mit ihrem bisschen Geld erworben und war froh, dass sie aufs Stehlen nicht angewiesen war. In der Menge ertappte sie sich aber immer wieder dabei, dass sie automatisch nach Brieftaschen Ausschau hielt, riss sich aber zusammen. Alle gekauften Stücke verschwanden in ihrem Tragetuch, was sie um die Hüfte trug. Im letzten Laden hatte sie sich auch gleich umgezogen, war schon ganz unschön, wieder angestarrt zu werden. Wenn man nur mit einem T-Shirt bekleidet herumlief. Auch die Verkäuferinnen hatten wohl Angst, dass sie nicht bezahlen würde, konnte dies aber entkräften. Auf Dauer musste sie sich aber eine Einnahmequelle sichern, sonst würden ihre paar Berry nicht lange reichen und was leihen wollte sie sich nicht. Ihr war klar, dass Shanks ihr bereitwillig etwas ausgegeben hätte. Sie trug ein neues Tanktop und einen passenden Faltenrock in dunklen, unauffälligen Farben, dazu eine kurze schwarze Hose, praktischer für den Kampf. Eine Bauchbinde hatte sie in einem Stoffladen erworben, an diesen hingen nun zwei prächtige Dolche, die sie von Ben geschenkt bekommen hatte. Sie waren ihr ganzer Stolz und dass teuerste was sie bisher je besessen hatte. Bei einem Friseur, hatte sie sich die langen Haare etwas kürzen und in Form bringen lassen, da dieses durch das Training katastrophal Beim Anblick der Dolche kamen ihr aber die mahnenden Worte von Shanks Vize wieder in den Sinn. Die Dolche waren nur zur Verteidigung gedacht und sie musste noch viel üben, damit ordentlich umzugehen. Ben und Shanks hatten ihr zu verstehen gegeben, dass sie sich zwar auf ihre Fäuste verlassen kann, aber da sie die Kraft schwer kontrollieren kann, soll sie sich Gedanken machen, noch mit einer anderen Waffe zu kämpfen. Ihre Hände betrachtend, ballte sie diese kurz zu Fäusten und spürte ein leichtes prickeln. Sie hatten bisher nicht herausgefunden, was diese Kraft war, aber dass sie definitiv nicht von einer Teufelsfrucht kam. Den auf der Insel hatte Shanks mit ihr schwimmen geübt und seid sie ihre Angst in den Griff bekam, ging sie auch nicht mehr wie ein Stein unter. Damit war die These vom Tisch, dass sie unbewusst mal von solch einer Frucht gegessen hätte. Einerseits war sie froh drüber, andererseits machte ihr somit die schlummernde Kraft in ihr mehr Sorgen. Besonders Bauchschmerzen bekam sie bei den Gedanken ans Meer, dass sie nun zwar schwimmen konnte, aber die Panik war bisher nicht verflogen. Ben meinte, dass es wahrscheinlich mit einem Trauma zusammenhängen konnte. Die Kraft in ihren Händen hatten sie irgendwie mit Haki verglichen. Was auch immer das wohl sein mochte. Sie waren nicht weiter darauf eingegangen. Aber die Neugier war gefasst, zu lernen damit umzugehen. Ein Blick auf ihre bandagierten Arme und Beine ließ sie seufzen. Da sie keine Schuhe trug, waren ihre Verbände bereits wieder verschmutzt, sie kam wohl nicht drum herum, sich neues Verbandmaterial für den Notfall zu kaufen. An einem Schaufenster mit Waffen blieb sie dann hängen und staunte über die Vielfalt. Hier würde sie doch bestimmt etwas Passendes finden oder? Ein Glöckchen erklang, als sie die Tür öffnete und hereintrat. Sie ging, sich staunend umschauend, zum Tresen. “Was kann ich für sie tun?”, fragte ein älterer rundlicher Mann, mittleren Alters. Er hatte gleich bemerkt, dass sie kein Kunde war, der Geld besitzt und so machte er sich erst gar nicht die Mühe sich aus seinem Sessel zu erheben und sie zu bedienen. Wenn sie etwas wollte, konnte sie es ihm auch so mitteilen. “Ich brauche eine neue Waffe”, erklärte sie und sah sich noch immer Fasziniert um. Die Wände waren voll behangen mit Waffen. Schwertern, Dolchen, Schusswaffen aller Art, komisch aussehenden Stöcken und anderen Materialien, die sie noch nicht zuvor gesehen hatte. Die Antwort die sie ihm gab, schien ihn zu nerven. “Und was für eine?”, fragte er eher desinteressiert und nun fiel es ihr auch auf. Was war denn das den für ein Verkäufer. Der schien kein Interesse zu haben, seine Waren zu verkaufen. Etwas ärgerlich räusperte sie sich. “Haben sie etwas anderes als Schwerter oder Schusswaffen?”, wollte Hisoka wissen und sah ihn abschätzend an. Er sah verwundert drein und seufzte genervt. Erhob sich dann aber schwerfällig und verschwand im Zimmer neben an. Hisoka wartete ungeduldig, bis er wieder aus dem Nebenraum erschien. Auf den Tresen legte der Händler die verschiedensten Arten von Waffen, dass ihr fast die Augen raussprangen. Ihr Blick blieb interessiert an verschiedenlangen Stöckern hängen, die länger waren als Sie selbst und irgendwie in ihrer Einfachhalber herausstachen. Fragend starrte sie zwischen dem Verkäufer und den Stöckern hin und her. Als er sie nur mit hochgezogener Augenbraue musterte, zeigte sie auf ein paar dieser Stöcke vor sich. “Das sind Bo´s, lange Schlagstöcke, mit einer Länge von ein Meter Achtzig und einer Schlagkraft von rund fünfzig Kilo. Diese Bo können mit einem einzigen Handgriff, in drei gleichgroße, je sechzig Zentimeter lange Stücke auseinandergelegt und genauso schnell wieder zusammengesteckt werden”, erklärte er gelangweilt und demonstrierte es. Hisoka war sofort hin und weg. Das war es was sie haben wollte, so praktisch und unscheinbar. Sie sah den Händler strahlend an, was er nur verwundert zur Kenntnis nahm. Wie konnte man sich bei so was Einfachem nur so freuen. Sollte ihm nur recht sein, Schlagstöcke waren preiswert in der Herstellung und ließen sich rasch verscherbeln. Außerdem hielten die nicht ansatzweise so lange wie Waffen aus Eisen oder Stahl. “Können sie mir eine Spezialanfertigung machen?”, wollte sie wissen. Er hob eine Augenbraue. “Sie meinen?”, wollte er skeptisch wissen. “Ja, können sie mir zwei Bo´s anfertigen, aus Seesteinen?”, fragte sie aufgeregt weiter, wenn das so klappen würde, hätte das eine Ideale Waffe. Nicht nur das Seestein, verdammt hart war, nein es war auch noch praktisch gegenüber Teufelskräften, dass hatte Shanks ihr erzählt. Der Verkäufer brach in schallerndes Gelächter aus und musste sich anscheinend den Bauch halten. Hisoka betrachtete ihn verwundert. “Sie sind ein Spaßvogel, wo soll ich bitte Seesteine herbekommen, die sind sehr Wertvoll, teuer und schwer zu bekommen. Unabhängig des Seltenheitsgrades, wie sollen sie das überhaupt finanziell stemmen? Haben sie eine Vorstellung davon, wie viel sowas kosten würde?“ Anscheinend nahm er sie nicht für voll, was sie ärgerte. Aber sie musste ihm beipflichten, dass sie wahrscheinlich nicht genug Geld besaß. Noch nicht. Aber das Seestein so selten sein sollte? Auf ihrer Heimatinsel wurde damit häufig gehandelt, weil es eine stabile Währung war. Diese waren in kleine Kristallkugeln mit gleichem Wert veredelt worden, mit unterschiedlicher Farbgebung. „Nein weiß ich nicht, können Sie so etwas etwa nicht anfertigen?“ Hisokas Euphorie lies sofort nach. Was brachte es, wenn sie das Material besaß, aber der Händler dieses bisher noch nicht verarbeitet hatte? „Wenn Sie mir Seesteine besorgen, werde ich ihren Auftrag sogar kostenlos übernehmen.” Noch immer lachte er über sie, doch Hisoka betrachtete ihn nur abschätzend. Der Deal klang gar nicht so schlecht. Der Verkäufer war also der Meinung, dass sie nicht an dieses Material herankam, dass er solch ein Versprechen raus haute? Sie tat auf Ahnungslos, um sich abzusichern. Außerdem wusste sie auch noch nicht, ob die Menge die sie bei sich trug, ausreichend genug war. “Sind Sie sich sicher? Wenn ich Seesteine auftreibe, übernehmen sie meinen Auftrag kostenlos? Für zwei Bo´s?”, bohrte sie noch einmal nach und strahlte in förmlich an. Total irritiert, verschluckte er sich an seinem eigenen Lachen. Wieso war sie so fröhlich, hatte er irgendwas verpasst. “Wieviel brauchen sie den von diesem Material?”, hakte sie wohlweislich nach, um ihn noch im Unklaren zu lassen. Langsam fühlte sich der Verkäufer verarscht, was war den das für eine? Doch dann überlegte er. “Pro Bo brauche ich ungefähr zwei Kilogramm Seestein.”, erklärte er und betrachtete sie überheblich, denn sie sah nicht danach aus, als würde sie Rohmaterial mit sich herumtragen. Hisoka schien kurz zu überleben, griff dann aber in ihr Umhängetuch und holte ein kleines Säckchen heraus. Noch immer ruhte der verwirrte Ausdruck des Händlers auf ihr, als sie hinein Griff und eine glänzende Kugel herausholte und vor ihn auf den Tresen legte. „Wieviel entspricht dem, was sie benötigen?“, hakte Hisoka gespielt überheblich nach. Die Kugel war klein und glänzte in Regenbogenfarben. Der Händler starrte verdutzt zwischen ihr und der Kugel vor sich. Nahm sie dann in die Hand, wog sie und hielt sie gegen das Licht. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie fasziniert er davon war. Doch Hisoka blieb dies nicht verborgen. Dann räusperte sich der Händler und legte die Kugel wieder zurück auf den Tisch. „Nun diese Form der Veredelung habe ich bisher noch nicht gesehen, ich kann ihnen nicht versprechen, ob ich da zwei Bos draus bekomme.“ Hisoka wusste sofort, dass er sie anlog, dass glänzen und die Habgier in seinem Blick verriet ihn. Deshalb beobachte sie ihn ganz genau, als sie die Kugel nahm und in das Säckchen zurück packte. „Nun denn, vielen Dank für ihre Mühe. Ich werde mich dann nach jemand anderem umsehen.“ Hisoka pokerte hoch und hoffte das er anbiss. Schließlich war das Angebot, dass er den Auftrag umsonst mache, sehr verlockend. Sofort hob er abwehrend die Hände, um sie vom Gehen abzuhalten. „Mo-Moment, ich würde gerne einen bekannten Schmied hinzuziehen, ist das in Ordnung?“ Hisoka war immer noch skeptisch, nickte aber, weil der Fisch an der Angel zappelte. Der ältere Mann, holte hektisch eine kleine Teleschnecke hervor und murmelte zwei drei Worte. Sie hatte nur Seestein heraushören können und hatte vorsichtshalber eine Kampfhaltung eingenommen, für den Fall der Fälle, dass gleich die Marine herein gestürmt kam oder ein anderer Pirat. Nicht mal richtig aufgelegt hatte der Händler, da bebte bereits der Boden und die Tür hinter ihr flog knallend aus den Angeln. Da stand ein ergrauter älterer Mann, schwer atmend, mit einer kleinen Teleschnecke in der Hand. Er Roch nach Rauch und Metall und seine Kleidung sah fleckig und ramponiert aus. Hisoka wich gleich einen Schritt in den Schatten zurück. Wenn hatte er den da gerufen. „Wo ist das Material?“ Der Mann mit den langen grauen Haaren, die ihm wirr vom Kopf abstanden, starrte zwischen dem Händler und Hisoka hin und her. Hisoka nahm die Kugel aus dem Säckchen und legte sie in die ihr da gebotenen Hände. Als sie den faszinierenden ehrlichen Blick sah, wusste sie, dass dieser im Gegensatz zu dem Händler ehrlicher Natur war. Er hielt die Kugel zwischen den Fingern, drehte sie in alle Richtungen und schaute sich die Lichtbrechung und Oberflächenbeschaffenheit an. Dann wog er sie in der einen und dann in der anderen Hand. „So edel verarbeitet habe ich das Material noch nie gesehen“, bestaunte der Schmidt mit strahlenden Augen und der Händler warf ihm ermahnende Blicke zu, die Hisoka nicht entgangen. Aber zu ihrem Erstaunen, bekam der Schmied nichts davon mit. Er war gefesselt von dem Material in seinen Händen. „Darf ich draufhauen, um die Echtheit zu testen?“, fragte der Schmied nun direkt an sie gerichtet. „Was passiert, wenn es kaputt geht? Kann man dann keine zwei Schlagstöcker mehr daraus machen?“, wollte Hisoka vorsichtig wissen. Zwar hatte sie noch mehr von den Kugeln, aber es wäre Echt schade drum und erntete ein Lachen. Diesmal war es aber kein abfälliges, sondern lediglich ein amüsiertes Gelächter. Es klang echt und rein, nicht wie beim Händler vorhin. „Mein Kindchen. Wenn es reines Seesteinmaterial ist, wird es nicht zerbrechen und auch wenn es nur die Hälfte des Wertes hat und zerbrechen sollte, kann ich das Material einschmelzen und dir einhundert Waffen daraus machen.“ Jetzt war Hisoka die ihn verwundert anstarrte und dann aber einen verärgerten Blick zum Händler warf, der sich rasch hinter dem Tresen verschanzte. Wollte er sie also doch abziehen. Hisoka wurde klar, wenn diese eine Kugel bereits so viel Wert war, sollte sie am besten nicht erwähnen, dass sie noch mehr davon besaß. „Dann testen sie die Echtheit, solange sie mir garantieren können, dass ich aus dem Material zwei Bo`s gefertigt bekomme. Natürlich umsonst, wie der Händler vorhin gesagt hat.“ Der Schmidt sah zwischen ihr und dem Händler hin und her. Er ging hinüber zum Tresen, breitete dort ein Tuch aus und legte die Kugel darauf. Daneben legte er eine Leinentasche und öffnete diese behutsam. Sie lies sich mehrmals ausklappen und bot ein Sammelsurium an verschiedensten Werkzeugen in Miniaturausführung. Besonders die ganzen verschiedenen Hämmer, in jeglicher Form und Farbe, hatten es ihr angetan. Faszinierend stellte sie sich in die Nähe des Schmieds und beobachte ihn dabei, wie er immer wieder einen kleinen Hammer herausnahm, einmal leicht und dann mit Kraft auf die Kugel einschlug. Wobei sie erstaunt feststellte, dass er sich nicht einmal auf die eigenen Finger kloppte, womit er die Kugel fixierte. Der ganze Tresen bebte unter der Krafteinwirkung des Schmidts. Nur die Kugel schien das nicht zu stören. Anschließend steckte er die einzelnen Hämmer wieder sorgfältig zurück und studierte die Kugel von allen Seiten. Dies wiederholte sich eine gefühlte Ewigkeit, bis er alle Hämmer ausprobiert hatte. Der Schmidt seufzte, nahm die Kugel und reichte sie Hisoka zurück und packte wortlos seine Utensilien zusammen. Hisoka und der Händler starrten ihn beide Erwartungsvoll an. „Junges Fräulein, wo haben sie dieses Material nur her? Es muss unsagbar teuer gewesen sein.“ Nun hing der Schmidt mit glänzenden Augen an ihr, was sie wieder zur Vorsicht mahnte. „Ähm, ja war es“, war das Einzige was sie darauf erwidern konnte ohne dabei zu lügen. Die Person der sie die damals abgeluchst hatte, musste wohl reich gewesen sein. Sie wusste nun zwar, durch den Händler das das Material selten war, aber so selten? Nun wurde ihr langsam mulmig, was wäre, wenn jemand herausfand, wie viel sie davon besaß oder die Herren sich mit dem Material aus dem Staub machten? Oder noch schlimmer, woher sollte sie wissen, ob das Material auch wirklich verarbeitet wurde und nicht gegen drittklassiges Material ausgetauscht wird. Nichts konnte das garantieren, stellte sie fest Der Schmidt wand sich an den Händler. „Ich übernehme den Auftrag und werde die Bo`s daraus fertigen, natürlich wie mit dem Herrn hier abgesprochen, kostenlos für sie.“ Hisoka fiel ein Stein von Herzen, doch ein wenig Unsicherheit blieb. Würde sie hier über den Tisch gezogen werden. „Woher weiß ich, dass sie perfekte Arbeit abliefern werden, obwohl sie keinen Berry dafür sehen?“ Das war keine unberechtigte Frage, die sie sich stellte. Der Schmidt fiel vor ihr auf die Knie und verbeugte sich. Was Hisoka verwirrt zur Kenntnis nahm. „Meine Dame, unabhängig die Chance zu bekommen, dieses edle Material verarbeiten zu können, was für mich eine Ehre bedeutet. Ist mir durch aus bewusst, wessen Schiff am Hafen vor Anker liegt, von dessen sie kommen. Ich würde mir nie den Zorn des Rothaarigen auf mich ziehen.“ Nicht sie, sondern der Händler zog scharf die Luft ein und bevor sie auch nur etwas sagen konnte, hing dieser neben den Schmidt mit dem Gesicht auf der Erde. Hisoka wusste nicht was er davon halten sollte. Sie hatte weder Shanks Namen erwähnt noch dies vorgehabt. Zumal lies sie unerwähnt, dass sie kein Piratenmitglied war. Aber solange sie darauf nicht einging, würde sie nicht lügen. Was die Leute vor ihn annahmen, war deren Sache. Ihr war bewusst, dass Shanks berühmt berüchtigt sein musste, aber so? Es kam ihr zumindest insoweit zu Gute, dass sie wenigstens keine Angst haben musste, dass der Schmidt oder Händler mit ihrem Material das Weite suchen würde. „Heben sie den Kopf, ich bin nicht hier, um wenn zu Erpressen oder Angst einzujagen. Ich stehe hier lediglich als Kunde, der eine ordentliche Arbeit angefertigt haben möchte.“ Sogar ihre eigenen Worte klangen plötzlich so hochtrabend, obwohl Sie das gar nicht so herüberbringen wollte. Noch einmal verbeugten sich die beiden älteren Herren vor ihr, bevor sie nun alle zusammen um den Tresen standen und ihr zeigten, wie das Material später an dem Bo angebracht wurde, damit es die Optimale Wirkung hatte. Die Kugel lag dabei glänzend zwischen ihnen auf dem Tresen. Wieder Erklang das Glöckchen und kündigte einen neuen Kunden an. Hisoka war aber so in das Gespräch vertieft, dass ihr nicht sofort die abgekühlte Atmosphäre um sie herum auffiel. Erst als eine Hand an ihr vorbei griff und die Kugel schnappte, klingelten die inneren Alarmglocken. Der Schmied und Händler schnappten beide ängstlich nach Luft. Hisoka wand sich um und eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen. Neben ihr stand ein riesiger Mann, gut vier Köpfe größer, mit langen schwarzen Haaren, spitzen Falkenaugen und einem drei Tage Bart. Er strahlte Dominanz und Gefahr aus. Obwohl er ruhig dastand und die Kugel fasziniert in seinen Fingern betrachtete, wusste Hisoka, dass es gleich Probleme geben würde. Wie war der überhaupt durch die Tür hereingekommen, fragte sie sich, als sie ihn abschätzend musterte. Er war so riesig, mit breiten Schultern, seine schwarze Kleidung mit weißem Umhang schien seine muskulöse Statur zu kaschieren. Doch Hisoka war auf der Lauer, ihre Kugel nicht aus den Augen lassend. Immer Bereit sie sich zurück zu holen, doch würde sie das schaffen? Ihr Zustand war immer noch geschwächt und sie hatte allen versprochen keinen Ärger zu machen. „Wie lange werden Sie für den Auftrag brauchen?“, wandte sich Hisoka an den nervösen Händler, der den großen Piraten nicht aus den Augen ließ. „Zwei Tage…“, stotterte der Händler, der anscheinend seine Stimme wiedergefunden hatte. Aber sein Blick lag nur ängstlich auf dem Seestein in der Hand des großen Mannes. Der Händler sah ziemlich nervös zwischen ihr und dem großen Mann hin und her. „Gnädiger Herr, könnte ich das Material bitte wieder bekommen?“, bat der Händler unterwürfig und hielt ihm seine zittrigen Hände hin. Doch dieser brach nur in ein schallerndes Gelächter aus, steckte die Kugel ein und verschwand aus der Tür. Hisoka starrte dem Fremden mit wütenden Blicken und geballten Fäusten hinterher. Nur mit dem letzten bisschen Selbstkontrolle hatte sie sich an Ort und Stelle gehalten und war nicht wie eine Furie auf den Fremden losgesprungen. Wie konnte er es wagen! Wahrscheinlich war er ein Pirat, die nahmen sich eh jedes Recht heraus. Zudem brachte es nichts, blindlings drauf los zu stürmen, wenn man den Gegner nicht einschätzen konnte. „Das wars wohl mit dem Auftrag, Kleine“, seufzte der Schmied frustriert und man sah ihm wirklich an, dass er traurig war, dass Material nicht bearbeiten zu können. „Keine Sorge, ich werde mir meinen Seestein von ihm zurückholen.“ ~ Fortsetzung folgt ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)