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Die kleine Diebin Hisoka

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Abweichung zur 1. Version im Handlungsverlauf des Kapitels, Übergang für Version 2. angedeutet Komplett anzeigen

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Eine Insel

~ Eine Insel ~
 

Sie warf einen Blick hinaus, langsam wurde die Zeit klapp. Sie ging hinüber zu dem Bullauge, wo sie hinaus aufs Meer gucken konnte und als sie so am Schiff vorbei schaute, entdeckte sie ein kleines Beiboot am Heck.

Das war die Idee! An diesem konnte sie sich zum Wasser hinunter lassen und ein Bad nehmen.
 

Sie ging zurück zu ihrem Schrank und stöberte in den paar Habseligkeiten die sie hatte und betrachtete den Stoffbeutel mit Geld, ihr war wusste das sie sich in der nächsten Stadt unbedingt passende Kleidung besorgen musste.

Vorsichtig legte sie ihr Geld zurück und nahm sich zwei langärmliges T-Shirt, ein weißes und ein schwarzes.

Dann noch eine Stoffhose, wie sie zuvor auch getragen hatte. Diese reichte ihr aber bis zu den Knie und lag eng an.

Sie packte die Sachen und ein Handtuch was sie fand, in ihr Tragetuch, band es sich um die Hüfte und schlich wieder die Korridore Entlang.

Vor sich hin grinsend stelle sie fest, dass sie auch in ihrer Leichtfüßigkeit leichte Erfolge verzeichnen konnte und nun noch leiser schlich als Vorher.

Ihr war bewusst, dass die Übung in der heutigen Nacht schon erste Früchte getragen hatten. Schneller als sie erwartet hatte. Wenn sie stetig dran blieb, sollte sie ihre Fähigkeiten damit um einiges verbessern können. Klettern, Balancieren, schleichen und verstecken, hatte sie seit die denken kann geübt und verinnerlicht und natürlich hatte sie auch eine gewisse Ausdauer im weglaufen. Sie war schließlich eine Diebin, aber sie hatte nicht erwartet, dass ihr das mal was bringen würde. Vielleicht konnte sie ihre Verteidigung damit stärken oder zumindest konnte sie in brenzligen Situationen rasch das weite suchen.

Schmunzelnd über ihre Gedankten, schüttelte sie den Kopf. Hatte sie sich doch geschworen, nicht mehr davon zulaufen.

An Deck angekommen, stellte sie erleichtert fest, dass noch jemand zu sehen war und so sollte es auch bleiben. Sie nahm es gleich als eine gute Übung, sich zu verstecken und das Training wäre vorüber, wenn sie jemand entdecken würde.

Es erinnerte sie an ihre Heimat, doch diesmal dachte sie nicht im negativen darüber nach, sondern sah das Positive. Die Jahre die hinter ihr lagen, haben den Grundbaustein gebildet, auf dem sie nun aufbauen konnte.

Verwundert stellte sie fest, dass sie bereits am Heck angelangt war und nicht ein Knarren des Holzes vernommen hatte. Sie blickte vorsichtig über die Reling und hielt Ausschau nach dem Beiboot. Sie suchte nach dem Seil, was sie hier in der nähe liegen gelassen hatte und befestigte es an der Reling über der Stelle, an der sich das Beiboot befand. Leise kletterte sie über die Reling und seilte sich hinab. Obwohl ihre Arme immer noch zitterten und ihre Hände vor schmerzen brannten, schaffte sie es ohne Abzurutschen hinunter zu klettern.

Die Erleichterung war allgegenwärtig, als sie wieder etwas sicheren Boden unter den Füßen hatte, auch wenn es nur der Bug des Beibootes war, was sie vom Meer trennte, was gefühlte zwei Meter unter ihr leichte Wellen schlug.

Sie musste vorsichtig sein, auch wenn ihr Training ihr wichtig erschien, so wusste sie, dass sie ihren Körper nicht überschätzen sollte. Hisoka hatte solch einer Belastung bisher nie standgehalten und so konnte sie selber nicht zu viel von sich verlangen. Sie musste es unbedingt langsam angehen.

Was sollte sie nun tun? Das Boot hing in der Luft, sollte sie es herab lassen und wenn, würde sie es auch wieder hochgezogen bekommen? Sollte sie vielleicht, die Schlinge wieder um ihren Bauch ziehen und sich ins Wasser hinab lassen? Doch die Angst vor dem dunkeln Ungetüm, versetzte sie in Angst. Was wäre, wenn sie im Wasser unterging wie ein Stein?
 

Sie entschied sich, das Beiboot herunter zu lassen, griff nach dem Seil, was das Beiboot an Ort und Stelle hielt und nutzte den Flaschenzug um sich sanft hinunterzulassen. Sanft. Ganz sanft und vorsichtig.

So schnell konnte sie gar nicht schauen, wie das Seil ihr durch die Hände glitt und das Beiboot zu Wasser knallte und gefährlich schwankte. Hisoka krallte sich mit aller Kraft am Rand fest und hielt das Seil fest in der Hand, was an der Reling befestigt ist und nun das einzige war, was das kleine Boot nicht davon treiben lies. Na großartig. Hisoka befestigt das Seil an einer Halterung des kleines Bootes. Sie würde später jemanden fragen, der das Boot wieder einholen würde.

Sie wusste jetzt schon, was sie sich von denen anhören konnte, aber damit würde sie sich später beschäftigen. Etwas ängstlich, dass jemand den Krach gehört haben konnte, schaute sie sich suchend um. Doch weder aus den Bullaugen noch von der Reling schaute jemand in ihre Richtung. Nochmal Glück gehabt, stellte sie erleichtert fest.

Andererseits, kam die Sonne langsam hinterm Horizont hervor und ihr lief die Zeit davon.

Sie lauschte noch einmal allen Geräuschen um sich herum, nur um sicher zu gehen. Dann entledigte sie sich ihrer Kleidung und ihrer Bandagen und lies sich vorsichtig ins Wasser gleiten. Die Angst versuchte sie zu unterdrücken, Sauberkeit ging vor. Ihr Körper brannte, als das Salz in ihre Wunden dran und vereinzelt liefen Tränen über ihr Gesicht. Sie versuchte sich zu beeilte, wusch sich grob, wobei sie darauf bedacht war, dass immer eine Hand am Boot war. Sie konnte nicht schwimmen und immer wieder gluckerte sie etwas unter, wenn ihre Beine keine Kraft hatten zu paddeln. Die Angst saß ihr allgegenwärtig im Nacken.

Als sie sich etwas erfrischt fühlte, sah sie sich noch einmal um und zog sich dann schwerfällig aus dem Wasser zurück ins Boot. Hisoka merkte, wie aufwendig es war und wie erleichtert, als sie es endlich geschafft hatte. Aber beim nächsten Mal, würde sie Shanks nach dem Bad fragen, so etwas wollte sie sich ungern noch einmal antun.

Schnell wickelte sie sich in ein Handtuch und blickte besorgt zum Himmel, die anderen waren bestimmt schon an Deck. Rasch trocknete sie sich grob ab. Zerriss dann die Ärmel des schwarzen T-Shirts und wickelte sich daraus neue Handbandagen, die bis zu den Ellenbogen reichten. Dann zerriss sie den Rest des T-Shirts so, dass die Vorderseite und Rückseite wieder zwei einzelne Teile ergaben. Den Vorderen Teil zerriss sie in lange breite Bandagen und wickelte sich diese um die Rippen und um den Bauch, um ihre Wunde zu entlasten und die Keime abzuhalten und den Anderen Teil, zerriss sie in 2 gleichgroße Stücke und umwickelte ihre Füße und Waden so gut es ging. Sie wollte, dass man sowenig wie möglich von ihren Wunden sah.

Das würde unnötige Fragen abhalten und ihr Training nicht gefährden. Schnell zog sie frische Unterwäsche, die schwarze Hose und das lange weiße T-Shirt an, packte ihre schmutzigen Sachen in ihr Tragetuch und band sich dieses wieder um die Hüfte. Sie entschied sich, die Sachen, später zu waschen.

Sie hangelte und kletterte geschickt am Seil hinauf und schaute noch einmal, dass dass Seil auch weiterhin fest an Reling befestigt war, bevor sie sich auf den Weg übers Deck machte. Die ersten warmen Sonnenstrahlen streiften ihr Gesicht und sie zog die frische Morgenluft ein. Ihr langes hellblaues Haar fasste sie in einem Pferdeschwanz zusammen, damit es trocknen konnte und dennoch nicht stören würde. Auf dem Hauptdeck erhaschte sie schon den Blick auf ein paar Piraten und sie pirschte sich heran. Vielleicht konnte Sie Shanks ja irgendwie überraschen, mit ihrem plötzlichen auftauchen.

Sie versteckte sich hinter ein paar herumstehenden Fässern und entdecke den Rothaarigen, der mit dem Mann von gestern zusammen stand und sich unterhielt. Ob sie wohl noch dichter an sie heran kam, um ihr Gespräch mit anzuhören.

Jetzt im Tageslicht machte ihr der andere Mann nicht mehr so eine Angst und wenn sie ihn genau betrachtete, hatte er überhaupt keine Ähnlichkeit mit ihrem Peiniger von damals. Wie hatte sie ihn nur verwechseln können?
 

“Bist du dir sicher, dass sie kommt?”, wollte ein Mann mit dunkelblonden Dreadlocks wissen, der in der Nähe von Shanks an der Reling gelehnt steht. “Bestimmt”, meinte Shanks und sah zur Treppe die ins Innere des Schiffes führte.

“Frauen lassen sich immer Zeit..”, murrte der dicke, der ständig nur am essen war. Egal wo, er hatte ein Stück Fleisch dabei, woran er knabberte. Sie wollte sich an Shanks heranschleichen, doch tollpatschig wie sie war, flog sie über ein loses Brett und landete mit viel Getöse auf dem Holzboden.

Sie hörte wie das Lachen durch die Reihe ging und sie sich schmollend erhob und den Dreck von den Sachen klopfte. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr alles wehtat. Dann grinste sie Shanks an, der sie von oben bis unten musterte.

“Wo kommst du denn her?”, fragte er verwundert und sie grinste bloß. “Ich war eine Runde schwimmen.” Alle sahen sie leicht entsetzt an, was sie dann doch verunsicherte.

“Du meinst nicht wirklich, dass du im Meer schwimmen warst, oder?”, wollte der Grauhaarige stutzig wissen. Alle sahen sie skeptisch an. Sie nickte.

Das lachen war verebbt und es war ihr unangenehm, dass sie von allen so angestarrt wurde. Hatte sie etwa was im Gesicht oder war das untypisch im Meer schwimmen zu gehen?

“Könnt ihr mal bitte aufhören mich so anzustarren? Ich wollt mich halt mal frisch machen”, maulte Hisoka genervt, von den ganzen Blicken, die sie nicht verstand. Wieder nur schwiegen.

“Was ist nun mit dem Training?”, hakte sie nach, als noch immer keiner den Mund aufmachen wollte. Shanks schien als erster wieder zu sich zu kommen und ein gequältes Lächeln umspielte seine Lippen. “Du bist dir also sicher, ja?”

Wieder bekam er ein Nicken, als Antwort.

“Nun gut, in einer halben Stunde erreichen wir eine unbewohnte kleine Insel, dort werden wir dir ein bisschen was bei bringen”, erklärte der Rothaarige und erhielt wieder nur ein Nicken von ihr.

“Jetzt hört endlich auf, mich so anzustarren, sagt wenigstens was, wenn euch was nicht passt”, beschwerte sie sich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Warum waren alle auf einmal so komisch zu ihr, dass irritierte sie bloß.

Sie wurde ungeduldig als sie erneut keine Antwort bekam, darauf hin ging sie eingeschnappt unter Deck und öffnete die Tür im Boden.

Sie konnte ja nicht ahnen, dass die Anderen über ihren momentanen Zustand geschockt waren, niemanden waren die Verletzungen verborgen geblieben.
 

Sie merkte wie ihr Jemand folgte und sie sah sich genervt um.

“Was ist, was guckst du denn so?”, fragte sie verwundert, als Shanks ihr einen verwunderten Blick zu warf.

“Nun ja, im Gegensatz zu gestern, hast du dich verändert...”, umschrieb er seine Ansicht, auf ihr ramponiertes Erscheinen und dass sie anscheinend plötzlich keine Probleme mehr hatte, die Tür mit nur einem Arm hoch zu stemmen, wo sie vor ein paar Stunden noch all ihre Kraft für benötigt hatte.

Hisoka legte ihre Stirn in Falten und versuchte zu verstehen, worauf er genau hinaus wollte, doch sie verstand es nicht.

“In wie fern?”, hakte sie deshalb nach, als er im Begriff war, sie weiter nur schweigend anzustarren. “Nun ja, du hebst die Tür mit einer Hand lässig an, wobei du gestern, noch all deine Kraft aufbringen musstest. Was ist mit dir passiert?”, er war sichtlich neugierig, und nicht geschockt, so wie sie erst angenommen hatte. Sie kam nicht umhin, dass er ganz genau wusste, was vor sich ging.

Als ihr klar wurde was er da eben gesagt hatte und sie die Tür anstarrte, wurde ihr bewusst, dass sie diese wirklich nur mit einer festhielt. Genau in diesen Augenblick spürte sie das Gewicht, was sie förmlich von den Füßen riss. Shanks griff in die Tür und hielt diese fest, bevor Hisoka sich die Hände einklemmen konnte und lachte, als er sie verwirrt am Boden kauern sah und die Tür anstarrte.

Ganz unbewusst hatte sie es getan, ohne darüber nachzudenken. Eine verborgene Kraft schien in ihr zu schlummern, anders konnte er sich ihre raschen Fortschritte nicht erklären.

Sie war schon eigenartig, wenn hatte Ace ihm hier mitgebracht?
 

Hisoka war die Situation mehr als nur peinlich. Sie griff nach der Tür, die Shanks immer noch festhielt und stemmte sie mit beiden Armen auf und verschwand unter Deck. Die Falltür schloss sich mit einem Knall. Noch immer standen alle Schweigend auf Deck und Shanks war jegliches Lächeln vergangen. Er starrte reuevoll und ernst auf die Tür, durch die das junge Mädchen verschwunden war. Mit einem Blick in die Runde, war im bewusst, dass es seiner Crew ebenfalls nicht verborgen geblieben war. Wie auch?

„Bis nachher, sagt Bescheid, wenn wir da sein.“

Seufzend hob er die Tür an, ging die Treppe hinunter, zu seiner Kajüte und setzte sich dort auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch. Er schob lustlos ein paar Blätter auf dem Tisch herum, nur um festzustellen, dass er sich auf seine Arbeit nicht konzentrieren konnte, mit der er sich eigentlich ablenken wollte.

Natürlich hatte er mitbekommen, dass sie Abends nicht unter Deck zurück gekommen war. Deshalb war er nach ihr schauen gegangen und hatte ihr aus dem Schatten heraus Stundenlang beim trainieren zugeschaut. Wenn man das so benennen konnte. Mehrmals wäre er beinahe eingeschritten, um dem ein Ende zu setzen oder sie zu retten. Mittlerweile hatte er das Gefühl, der dicke Knoten in seinem Magen, der sich ihretwegen gebildet hatte, wollte nicht verschwinden.

Er er war bis zum Schluss geblieben und hatte lieber kein Auge zugemacht, als sie alleine zu lassen. Insgeheim war er aber froh, dass er nicht eingeschritten war, zumindest bei dem Gedanken, dass sie über sich hinaus gewachsen war.

Shanks hatte ihre Entschlossenheit richtig gespürt und ihre Fortschritte förmlich miterleben können.

Lag es an ihren Genen, dass es ihr leichter fiel etwas alleine zu lernen? Oder lag es an ihrem Willen stärker zu werden.

Wie dem auch sei, er wusste, dass wenn sie das Training alleine weiter führen würde, früher oder später daran kaputt ginge. Denn ihr Körper hielt dass nicht aus.

Alleine die Wunden die sie nicht einmal richtig zu spüren schien, ihr ganzen Körper sträubte sich und dennoch nahm sie es nicht zur Kenntnis. Er wusste er dürfte nicht tatenlos zusehen, wie sie sich kaputt mache. Und doch wusste er, dass er sie nicht daran hindern konnte. Er hatte nur die Möglichkeit sie zu lenken und auf sie aufzupassen. Aber auf jeden Fall, musste er sie irgendwie überzeugen zum Doc zu gehen, damit ihre Wunden sich nicht entzündeten. Den wie er sie einschätzte, würde sie weiterhin die Starke spielen und ihre Wunden verstecken.

Was hatte Ace da nur für ein Mädchen mitgebracht? War sie wirklich die Enkelin von Whitebeard und somit auch das Kind dessen Sohnes? Lag es in ihren Genen, dieser eiserne Wille?
 

Es klopfte an seiner Tür und als diese geöffnet wurde trat Ben herein. “Wir sind da, wollen wir?”, fragte er nach und Shanks nickte.

“Ich sagte ihr noch Bescheid”, erklärte der Rothaarige und erhob sich. “Nicht nötig, sie ist schon auf Deck und wartet”, entgegnete Ben mit ernsten Gesichtsausdruck. Shanks wusste, auch sein Vize hatte die Nacht extra im Krähennest verbracht, um im Notfall einzugreifen zu können.
 

Als sie an Deck kamen, setzten sie sich in Beiboote und fuhren hinüber zum Strand. Die Insel hatte eine Sichelförmige Bucht. Einen langen Strand, der in einem dichten Wald überging und alles umgeben von hohen spitzen Felsen. Es sah sehr idyllisch aus, fand Hisoka.

“Nun gut, da du es nicht mehr erwartet kannst, beginnen wir gleich mit deinem Training”, begann Shanks ernst und Hisoka war schon gespannt.

“Deine Aufgabe besteht darin, die Kisten, die die Jungs aus den Booten laden dort zum Waldrand zu bringen.“

Sie sah in irritiert an, mit solch einer Aufgabe hatte sie nicht gerechnet. Doch sie dachte sich nichts dabei und begann eine Kiste nach der Anderen hin und her zu schleppen. Sie merkte, wie es auf ihre Geduld schlug, wie ihre Arme und Beine nach ließen. Der Stand unter ihren Füßen behinderte sie und mehrmals landete sie der Länge nach darin und wurde begleitetet von schallenden Gelächter.

Jede Kiste war unterschiedlich schwer, verschieden groß und unhandlich. Aber dennoch empfand sie es als eigenartig, dass sie wegen solch einer Aufgabe, Kisten über den Strand tragen sollte.

Irgendwas hatten die doch sicher geplant und irgendwie war ihr klar, dass es nichts mit ihren Training zu tun haben konnte.

Ein bisschen sauer machte es sie schon, aber wiederum merkte sie, wie sie sich von der anstrengenden Nacht erholte und dennoch etwas leistete und sich nicht auf der faulen Haut ausruhte. Als sie anscheinend alle Kisten geschleppt hatte, ging sie wieder zu Shanks, der es sich unter einem Baum gemütlich gemacht hatte. Es war ihr nicht entgangen dass manche Mitten am Tag ein Lagerfeuer vorbereiteten.

“Shanks, was soll ich als nächstes tun?”, wollte sie wissen. “Dich entspannen und mit uns feiern”, entgegnete dieser grinsend und erntete einen erschrockenen Blick. “Wieso feiern, was feiern wir denn und was ist mit meinem Training?”, fragte sie beleidigt. Sie hatte sich so darauf gefreut gehabt, hier auf der Insel zu trainieren.

“Wir feiern, dass du da bist”, grinste dieser und sie sah, wie er neben sich das Bier häufte und schon gut einen Intus hatte. Jetzt verstand sie auch, warum er ihr nicht wirklich antwortete.

“Du Säufer, du hast versprochen mich zu trainieren”, maulte sie enttäuscht. “Aber du hast doch schon die ganze Nacht trainiert, nun entspann dich und Feier mit uns”, entgegnete dieser angeheitert gut gelaunt. Doch Hisoka konnte dass nicht gut heißen. Doch war sie auch erschrocken. Er hatte es mitbekommen? War sie zu unvorsichtig gewesen?

Langsam wurde sie sauer. Sie hatte sich das alles ganz anders vorgestellt.

“Hey Shanks das Fleisch ist gar, lass uns essen. Kommt rüber ihr Beiden”, rief ihnen Lucky Lou rüber. Shanks erhob sich und torkelte leicht hinüber. Hisoka blieb unschlüssig unter dem Baum stehen und sah ihm mit verschränkten Armen nach. Er lies sich vors Feuer fallen und nahm und bekam etwas zu Essen gereicht.

Hisoka beäugte das missbilligend. Sie war damit ganz und gar nicht einverstanden und dennoch knurrte ihr Magen auffordernd. So gesellte sie sich doch noch ein wenig dazu, um etwas zu essen.
 

Alle waren gut angeheitert und feierten ausgelassen und das mitten am Tag. Hisoka nippte an ihrem Wasser, sie wollte hier nicht ab gammeln. So ließ sie das Treiben hinter sich und verzog sich in den kühlen schattigen Wald.

Hier begann sie auf Bäume zu klettern, zu springen und sich anzupirschen.

Sie hatte sich damit abgefunden, heute wieder selber ihr Training durch zuführen. Sie war froh, dass ihr das nicht allzu schwer fiel, denn früher musste sie sich auch immer auf Bäumen verstecken.

Und dennoch merkte Hisoka wie schwer es war auf Bäume zu gelangen und sie probierte es an einem Baum solange bis es einiger Maßen fließend klappte, dann probierte sie es an Andern ebenfalls aus. Kletterte über die Baumkronen hinweg. Doch dass blieb nicht ohne Blessuren.

Sie war von Bäumen gestützt, Äste schlugen auf sie ein oder brachen unter ihr weg. Sie stolperte oder klatschte tollpatschig irgendwo dagegen.

Es Dämmerte bereits, als sie sich entschied zu den Anderen zurück zu kehren. Alle feierten immer noch ausgelassen, was sie nicht nachvollziehen konnte.

Shanks schien mittlerweile Sternhagelvoll zu sein und sang mit den anderen zusammen ein Ständchen. Nun ja wenn man mal davon absah, dass er schon den ganzen Tag hindurch einen nach den Anderen trank, so war dass auch nicht weiter verwunderlich.
 

“Da bist du ja endlich wieder, setz dich, trink einen mit mir”, schlug Shanks mit lallender Stimme und einem singenden Organ vor und stellte ihr einen Becher voll Wein vor die Nase. Hisoka rümpfte nur die Nase und nahm stattdessen lieber ein Wasser.

Irgendwie missfiel ihr, dass alle um sie herum fröhlich am feiern waren, bloß sie selber konnte sich nicht vergnügen. Sie war auch gar nicht in der Stimmung dazu. Betrunkene Leute konnte sie nicht ausstehen. Hisoka erhob sich und ging deprimiert am Strand spazieren.

“Hey Kleine”, hörte sie eine Stimme nach ihr rufen. Sie blieb stehen und drehte sich um.

“Was gibt es denn?”, fragte sie vorsichtig, sie hatte immer noch etwas Angst, vor dem Vizen von Shanks. Vor Ben Beckmann. Er war ihr unheimlich obwohl er wirklich keinerlei Ähnlichkeit mit dem Mann von damals hatte.

“Ich entschuldige mich in Shanks Namen, aber er trinkt eben gerne Mal einen über den Durst und dann brauch man ihn nicht mehr für ernst nehmen. Ich weiß, dass du dir den Tag anders vorgestellt hast, aber Shanks meint es nur gut, weil er gesehen hat, wie entschlossen du die ganze Nacht hindurch trainiert hast und ich hab auch gesehen, wie du vorhin im Wald trainiert hast, aber überanstrenge dich nicht”, erzählte er und Hisoka hörte zu.

Aber seine Worte beruhigten sie nicht wirklich. Eher setzten sie diese in Alarmbereitschaft. Also war nicht nur Shanks sondern auch ihm aufgefallen, was sie auf Deck veranstaltet hatte, Dabei hatte sie doch so auf ihre Umgebung geachtet.

“Ich habe Ace versprochen stark zu werden und dass werde ich auch! Ob Shanks mir nun dabei Hilft oder nicht, ich schaff dass schon irgendwie”, entgegnete Hisoka ernst.

Sie war sich sicher, dass sie es auch auf eigene Faust schaffen würde. Ben schüttelte nur den Kopf. “Ja natürlich, aber du bist doch erst einen Tag hier und fängst gleich so hart an, dein Körper ist das nicht gewohnt, du wirst dir eher Schaden, als dir zu helfen. Also gebe dir die Zeit, die du brauchst. Verstehst du? Niemand hier traut dir das nicht zu, was du schaffen kannst, aber du gehst einfach zu hart mit dir selber um, du musst deine Grenzen auch im Auge behalten”, versuchte er zu erklären und Hisoka verstand vorauf er hinaus wollte. Dennoch wollte es nicht in ihren Kopf rein.

Er hatte ja recht. “Danke”, nuschelte sie und sah zum Boden.

“Nun setz dich zu uns, sonst ist Shanks enttäuscht. Morgen gucken wir mal, was dir für Waffen liegen”, zwinkerte Ben ihr zu und sie grinste. Jetzt wurde er ihr ja doch sympathischer.

So gingen Beide zurück und Shanks freute sich über seine Gesellschaft. Sie amüsierte sich dann doch noch ein bisschen mit, sie merkte wie gut es ihr tat.
 

~ Fortsetzung ~



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