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Die kleine Diebin Hisoka

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Alte Version mit grammatikalischer Überarbeitung und kleineren textlichen Änderungen. Logikfehler behoben. Komplett anzeigen

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Angst

~ Angst ~
 

Wieder war sie gelaufen und gelaufen, ihre Lunge schmerzte, aber das war ihr egal. Die Tränen waren an ihrem Gesicht getrocknet, ihr Blick klärte sich allmählich, als sie sich an einem Fluss inmitten der Insel nieder ließ, um sich eine Pause zu gönnen. Grob wusch sie sich das Gesicht mit dem klaren Wasser und starrte in ihr Spiegelgesicht, was ihr Missfiel. Sie sah total verheult aus.

Sie hatte so lange nicht mehr geweint gehabt und dann kommt da so ein Typ daher und bringt sie einfach so zum heulen, dass gibt es ja gar nicht. Bei dem Gedanken, spritzte sie sich sauer noch mehr Wasser ins Gesicht.

Warum machte ihr das Wasser im Fluss nicht so viel aus, wie das Meer? Lag es daran, dass es flacher und klarer war und dass Meer sich anfühlte, als würde es sie jeden Moment verschlucken wollen?

Langsam beruhigte sich ihr aufgewühltes Gemüt und sie legte sich ins saftige Gras, was neben dem Fluss blühte. Als sie so lag und sich umsah, bemerkte sie erst wo sie war. Wieder einmal war sie ohne nachzudenken zu ihrem Lieblingsplatz gerannt. Eine Lichtung inmitten des dichten Waldes, kaum einer kannte diesen Ort. Hier hielt sie sich überwiegend auf. Es war so ruhig und harmonisch, genau der richtige Ort um mal abzuschalten.

Nun wo sie zur Ruhe kam, wollten die Bilder sich nicht mehr länger verdrängen lassen. Die Gedanken an Ace, sein Auftreten, sein Grinsen, seine lustige Art, aber auch seine Anspielung. Doch nun wo sie so die Worte noch ein mal Revue passieren lies, merkte sie, dass er es gar nicht so gemeint hatte, wie sie es aufgefasst hatte, außerdem hatte sie überreagiert. Sie schlug sich beschämt die Hände ins Gesicht, so konnte sie ihm ja nicht mehr vor die Augen treten, dass war mehr als nur peinlich. Was sollte sie bloß tun?

Ihre Gedanken wurden durch ihr Bauchgrummeln unterbrochen. Ja jetzt fiel ihr auf, dass sie heute noch nichts gegessen hatte. Sie sah nach ihrem ergatterten Geld und den Kristallen. Sie atmete erleichtert auf, als alles noch da war, wo sie es hin gesteckt hatte.

Sie entschied sich, etwas zu essen zu kaufen. So erhob sie sich und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt. Die Worte die Ace ihr entgegen geschmettert hatte, bohrten sich in ihren Kopf. Recht hatte er und es stimmte sie traurig, aber sie wusste aber auch nicht, wie sie ihr Leben ändern sollte? Sie war in dieser Stadt nicht gern gesehen, weil sie eben immer klaute und keine Familie hatte. Sie fühlte sich unter all den Menschen nicht wohl, deshalb interessierte sie sich auch nicht für Andere. Aber bei Ace war es etwas anderes gewesen. Bei ihm hatte sie sich geborgen gefühlt. Auch wenn dieses Gefühl nur auf einen Augenblick beruhte.
 

Als sie durch die Menschenmassen huschte und an den Ständen vorbei schaute, nahm sie hier und dort, ein bisschen Obst mit und dort Fisch, dort Reis und an einem anderen Stand eingelegtes Gemüse.

Sie kam wieder an der Bar am Hafen vorbei, die immer gut von Piraten besucht war. Als sie in die Nähe war, merkte sie schon den Massenstrom, der sich an die Tür quetschte. Und aufgewühlte Stimmungen. “Ist der Tod”, flüsterte eine ältere Frau verunsichert. “Der ist einfach mitten beim essen umgekippt”, meinte eine andere fast angewidert.

Beim Essen?, fragte sich Hisoka neugierig. Sie schlängelte sich gekonnt durch die Menge an Schaulustigen beim Eingang und schlüpfte hinein. Die Bar war reichlich besucht und alle standen um die Bar herum.

Sie erblickte Ace, der den Rücken zu ihr gewandt hatte und es sah aus, als ob er in seinem Essen schlief. Wieder vernahm sie das Gemurmel der Anderen, dass er Tod sei und sie bemerkte, wie sich ihr Herz verkrampfte. Sie konnte sich das nicht vorstellen. Sie ging vorsichtig auf ihn zu und betrachtete ihn genau. Vorsichtig wollte sie ihn berühren, herausfinden, ob er noch lebte, oder wirklich Tod war…. Gerade als die Finger in berührten, erhob er sich wieder und sie wich erschrocken zurück, dabei fiel sie unglücklich zu Boden und verstauchte sich den Fuß.

“Er lebt?“, schrien mehrere Leute erstaunt durcheinander. Erschrocken starrte Hisoka zu ihm hinauf. Er hatte ihr noch immer den Rücken zugewandt, doch ihr Herz klopfte wie wild. Sie war erleichtert.

Er drehte sich um, und sie konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als er sein Essen im Gesicht kleben hatte. Er wischte sich sein Gesicht ab und sah sich um. Überall total geschockte Gesichter. Dann fiel sein Blick auf die noch immer am Boden sitzende, die sich nicht mehr ein bekam und lachte. “Was ist den so lustig?”, fragte er gut gelaunt. Er freute sich, dass sie da war.

“Du hättest dein Gesicht mal sehen müssen…. was war den eben los mit dir?”, kam es als belustigte Gegenfrage und sie fixierte ihn grinsend. Er kratzte sich verlegen am Kopf. “Bin wohl eingepennt,” meinte er gleichgültig und wieder brach sie in Gelächter aus. Die Leute um sie herum, tuschelten, diese fanden dass wohl nicht ganz so lustig.

“Du bist schon ein komischer Kautz, muss ich sagen”, meinte sie sich gut amüsierend. Er grinste sie bloß an. “Und du willst wohl den Boden wischen”, hinterfrage dieser nur und hielt ihr eine Hand hin. Sie nahm diese an und als er sie hoch zog, bemerkte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Fuß, was sie leicht torkeln lies. Sie spürte seine Hände an ihrer Hüfte und noch bevor sie protestieren konnte, hatte er sie hoch gehoben und auf den Barhocker neben sich abgesetzt. Total erstaunt und das Herz bis zum Hals schlagend, saß sie mit hochrotem Kopf neben ihm.

Die Aufregung um sie herum, hatte sich wieder gelegt und der Massenansturm war verflogen.

“Hey Barkeeper, schiebe ihr mal was zu essen rüber”, erklärte Ace und fing schon wieder an zu essen. Doch der Angesprochene machte keine Anstalten und traktierte Hisoka mit vernichtenden Blick, was ihr unangenehm war.

“Ich glaub ich geh lieber”, flüsterte Hisoka zu Ace. Sie wollte die Blicke nicht länger ertragen. Sie war schon am gehen, als Ace sie am Arm packte und zurück hielt.

“Du musst was essen, dein Magen schreit doch schon förmlich”, meinte er nur bestimmend und zwinkerte ihr zu. Sie wurde Rot bei den Worten die er gerade sagte und nun wollte sie erst recht, wieder gehen. Seine Nähe tat ihr nicht gut, er verwirrte sie so.

“Los noch mal alles”, meinte Ace zum Barkeeper mit befehlenden Unterton und sein Blick verriet, dass er keine Ausreden duldete. Missmutig, stellte er ihnen das Essen vor die Nase,

Sie stocherte vorsichtig in dem Essen heru, die Blicke der Anwesenden bohrten sich regelrecht in ihr Fleisch. Sie wollte hier Weg, sie wusste, dass sie hier nicht sein durfte. Das würde noch Folgen für sie geben.

“Nun iss schon was”, munterte Ac sie auf, als er bemerkte, dass sie kaum etwas angerührt hatte. “Ignoriere einfach die Blicke, sie werden dir schon nichts tun”, meinte er gespielt ernst.

Wenn du wüsstest, dachte sie bei sich, sie wollte es nicht aussprechen und sah wieder auf ihr Essen, doch ihr Magen rebellierte.
 

“Hisoka! Was treibst du hier?”, hörte sie eine ihr bekannte Stimme wütend rufen. Sie zuckte ängstlich zusammen, sie wusste, dass er kommen würde. Der Barkeeper hatte ihn bestimmt rufen lassen. Ein Mann mittleren Alters, mit vernarbten Gesicht und breit wie ein Schrank betrat die Bar und kam auf Hisoka zu, packte sie grob am Arm und zehrte sie aus der Bar. Sie schrie auf, als er sie zu Boden warf und über ihr gebeugt immer noch ihren Arm zerquetschte.

“Lass mich bitte los, ich hab doch nichts getan”, jammerte diese verstört. Sie wusste was ihr jetzt blühen wird und dass machte ihr eine Heiden Angst.

“Du weiß, dass dir der Aufenthalt in der Stadt untersagt ist, richtig?”, hakte er drohend nach und sie nickte zögerlich. Sie konnte seinem Blick nicht standhalten.

“Sprich!”, forderte er sie brüllen auf und sie kniff vor Schreck die Augen zusammen.

“Ja, mir ist es nicht gestattet, die Stadt zu betreten.” Ihre Stimme zitterte. Sie hatte Angst, Angst wieder geschlagen zu werden, wieder mehr gehasst zu werden und Angst, irgendwann die Stadt gar nicht mehr betreten zu können. Wovon sollte sie sich denn ernähren? Die Natur gab schließlich nicht alles her. Sie schrie auf, als er sie an ihren langen Haaren hoch zog und sie hinter sich herschleifte. Sie hatte nicht die Kraft sich zu erheben, nicht die Kraft sich zu wehren. Sie wollte bloß, dass sie endlich, in ruhe gelassen werden würde. Nicht immer drangsaliert und geschlagen, wenn sie doch gar nichts tat. Sie konnte doch nur klauen, weil ihr nicht die Chance gegen wurde, sich Geld zu verdienen. Warum konnte das nicht endlich ein Ende nehmen, sie wollte sich verteidigen können, stark sein, sich wehren können. Doch sie war zu schwach, um sich selber etwas beizubringen.

“Lass mich los, ich hab doch gar nichts getan”, schrie sie, doch er zog nur noch fester an ihren Haaren.

“Hast du nicht gehört? Lass sie los”, befahl Ace mit fester kalter Stimme. Sein Blick war ernst und wütend. Der große Mann blieb stehen und zog demonstrativ Hisoka an ihren Haaren empor. Sie schrie und weinte vor Schmerzen. Ace dem das gerade zu viel wurde, verlor für einen kleinen Moment seine Beherrschung und schoss mit Feuer auf die Kleidung des Mannes. Dieser lies abrupt von ihr ab und Hisoka krachte zu Boden. Er selber schmiss sich zu Boden und versuchte die Flammen zu löschen.

Ace ging auf ihn zu, packte ihn am Kragen und zog ihn ohne Probleme hoch auf seine Augenhöhe. Dieser Mann war viel größer als er, aber das war ihm im Moment gleichgültig.

“Nenne mir den Grund, weshalb du sie so behandelt hast,” wollte er wissen. Seine Augen und seine Stimmung lies alles um ihn herum gefrieren.

“Was willst du Bengel? Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen. Du hast doch keine Ahnung von unseren Regeln. Und diese kleine Göre, bricht sie andauert, dafür muss sie auch bestraft werden. Wir können uns ja nicht ständig auf der Nase herumtanzen lassen”, meinte dieser bloß bestimmend und löste sich aus seinem Griff und funkelte Ace genauso kalt an.

Mittlerweile hatten sich fast die gesamte Stadt versammelt, niemand wollte anscheinend etwas verpassen.

“Ace, lass gut sein”, murmelte Hisoka geschwächt und hustete. Ihr war noch immer schwindelig und es fiel ihr schwer, sich aufzurichten.

“Nichts ist gut, niemand hat das recht dich so unmenschlich zu behandeln”, merkte er scharf an und lies seinen Blick durch die Menge an Schaulustigen schweifen. Diese zuckten bei dem Blick zusammen und tuschelten.

“Ja Bubi, hör auf deine kleine Freundin und verschwinde, am besten nimm sie mit, dann sind wir sie endlich los”, meinte er gehässig.

“Was sagst du da…”, brodelte Ace vor Wut und ballte die Fäuste.

“Du hast mich schon richtig verstanden, diese Göre, hat hier eh immer nur für Unruhe gesorgt, wir nutzen jede Chance, um sie loszuwerden”, setzte der Große Mann gehässig dazu.

“Ace lass ihn,” flehte Hisoka und griff nach seinem Arm, den er gerade gegen den anderen Mann erhoben hatte. Sie wollte nicht noch mehr Stress und Verletzte. Denn sie wusste, bald wäre er wieder verschwunden und sie musste alles ausbaden. Sie wusste nicht, ob sie das überhaupt überlegen würde.

Sie zog Ace hinter sich her, wobei sie ziemlich humpelte. Denn ihrem verstauchten Fuß, hatte die ganze Sache von eben nicht wirklich gut getan. Ace bemerkte das und lies sich von ihr mitziehen.
 

“So wie immer, nicht Kleine? Immer schön den Schwanz einziehen, so wirst du es nie zu irgendwas bringen”, lachte der Mann gehässig. Hisoka biss sich auf die Unterlippe, die Hände zu Fäusten geballt. Das hatte gesessen, aber was konnte sie schon ausrichten. Ace beobachte sie ganz genau und hatte ihre Anspannung gespürt.

“Hab ich nicht recht?”, meinte er siegessicher.
 

Was dann passierte, war selbst Hisoka ein Schleier. Auf einmal spürte sie das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen, sie schnellte herum und lief auf ihn zu. So schnell und flink hatte sie sich noch nie erlebt. Sie holte aus und schlug auf den Älteren ein. Ihr Schlag traf ihn in der Magengegend und er wurde förmlich nach hinten in die Menge geschleudert. Alleine durch die Schnelligkeit und den Luftdruck, denn sie hervor brachte.

Erschrocken starrte sie ihre zur Faust geballte Hand an, die leicht schmerzte. Und dann sah sie auf. Alle sahen sie entsetzt und fassungslos an und inmitten derer, lag er. Der sie all die Jahre gedemütigt hatte und bewegte sich nicht mehr. Ihr Körper begann zu zittert. War sie das wirklich gewesen, auch wenn sie froh war, ihm endlich mal die Stirn zu bieten, fühlte sie sich im unrecht.

“Er… er ist Tod, du hast ihn umgebracht”, hörte sie die Worte in ihrem Kopf hämmern, die doch fast geflüstert waren. Die Blicke ruhten wieder auf ihr, wütende, verzweifelnde, ängstliche und verachtende Blicke. Alle verachteten sie und sie hatte einen Menschen umgebracht. Ihr Körper begann zu bebte, sie hätte nie geglaubt einen Menschen zu töten, dass konnte sie nicht. Was war mit ihr passiert? Sie verstand es nicht.

Alles um sie herum wurde schwarz und sie verlor ihr Bewusstsein. Ace fing sie auf und nahm sie auf ihre Arme.

Mit einem vernichtenden Blick, den er den aufgebrachten Stadtbewohnern zuwarf, verschwand er mit Hisoka auf seinen Armen, aus der Stadt, hinunter am Hafen vorbei, zu dem Ort, wo sie sich zum ersten Mal unterhalten hatten.

Dort setzte er sich gegen den Stein gelehnt, in die Sonne und betrachtete das schlafende Mädchen in seinen Armen. Er war wütend, wütend wie die Menschen mit ihr umgingen, sauer dass er sie nicht rächen darf, am liebsten hätte er die ganze Stadt platt gemacht, jeden einzelnen der ihr je etwas angetan hatte, doch er wusste, sie hätte das nicht gewollt.

Und wenn Whitebeard das wüsste, würde die ganze Insel bald von der Seekarte verschwinden, dem war er sich durchaus bewusst und trotzdem konnte er nicht stillschweigen bewahren. Er musste was tun.
 

Er betrachtete ihr Gesicht, und bemerkte die Tränen, die er mit einem leichtem Lächeln, vorsichtig aus dem Gesicht wischte.

Abwesend nahm er eine ihrer langen hellblauen Haare und wickelte sich diese um den Finger.

Er sah seinen Auftrag vor sich, ganz genau und er würde sie nicht nur zurück bringen, nein, er würde ihr zeigen, was es heißt, stark zu sein.

Er hatte vorhin nicht schlecht gestaunt gehabt, als sie zum Schlag ausgeholt hatte, in diesem einen Moment, war sie nicht schwache und ängstliche Hisoka, die er zuvor in ihr gesehen hatte. Sie war Stark und entschlossen gewesen. Vielleicht waren ihre Emotionen der Schlüssel zu der Kraft die in ihr war. Ace wusste nicht was das für eine Kraft sein würde, ob sie von einer Teufelsfrucht kam oder auch nicht. Wenigstens würde sich somit ihre Angst vor Wasser erklären lassen.

Er entschied sich, seine Gedanken vorerst ruhen zulassen, solange bis sie wieder zu sich kam. Denn er wusste, jetzt müsste er sie erst einmal aufbauen, denn sie war am Boden zerstört gewesen, sie muss lernen dem Tod ins Auge zu blicken. Und er wollte ihr die Wahrheit erzählen, dass was er über sie wusste, wer sie war und wieso sie hier war, denn er hatte bemerkt, dass sie nicht die leiseste Ahnung von alledem hatte.
 

~ Fortsetzung ~



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