Ace of Spades and King of Hearts von RogerRoger ================================================================================ Prolog: Die Reise beginnt ------------------------- Ace of Spades and King of Hearts Prolog: Die Reise beginnt East Blue – Loguetown „Urgh, ich hasse den East Blue!“ „Wir sind doch jetzt schon ein Weilchen hier unterwegs, was ist denn so schlimm daran, hm?“ „Es ist zu warm, und eklig, und die Luft ist falsch...“ „Wie kann Luft denn falsch sein?“ „Ist einfach so!“ „Hör ma, wenn du ein Problem mit fremder Luft has, denn hättste nich zur See fahren soll´n, wa“ „Genau genommen fahren wir ja UNTER der See...“ Das eifrige Geschnatter der Crew zeigte deutlich, wie sehr alle sich auf den Landgang freuten, auch, wenn es für das ein oder andere Ohr nicht so klingen mochte. Seit nunmehr 16 Tagen war die Mannschaft des kleinen, gelben U-Boots, das hier im East Blue in etwa so unauffällig war wie eine 7 Meter breite und 15 Meter lange Quietscheente, unter Deck gewesen, und selbst ihr Captain lümmelte unelegant auf dem Dock, froh, wieder an der frischen Luft zu sein. Er saß etwas abseits von den anderen, die noch damit beschäftigt waren, aus - und umzupacken, und Bestand aufzunehmen, was während ihrer letzten Reise zu Bruch gegangen war und ersetzt werden musste. Das Oberdeck des Gefährts war, obwohl es sich überwiegend um ein Unterseeboot handelte, wie das Deck eines oberwassertauglichen Zweiseglers gebaut; daher mussten die Holzplanken und Mäste regelmäßig durchtrocknen und nachgewachst werden. Bisher hatte es das Glück gut mit ihnen gemeint, und von der abenteuerlichen Struktur war nichts allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden; und trotzdem wirkte die Polar Tang, wie sie frisch vertäut mit den seichten Hafenwellen leicht hin und herwiegte, als wäre auch sie heilfroh über eine Pause. Jedes Mal, wenn ein Mannschaftsmitglied an oder von Bord sprang, harrumpfte es leise, ein Geräusch, typisch für Gefährte aus Metall und Blech, und manchmal klang es fast so, als fügten sich diese Laute in die Gespräche der Mannschaft mit ein. Eine eigentümliche Kakophonie, doch Law vermittelte es stets das beruhigende Gefühl eines Zuhauses. Er beobachtete aus dem Augenwinkel weiter, wie seine Leute sich auf den Landgang vorbereiteten; sie waren früh dran, noch waberten halbdurchsichtige Nebelschwaden über dem Wasser und krochen durch die Gassen der kleinen Hafenstadt, doch bald schon würde die Sonne aufgehen; dieser Ort war bekannt für sein gutes Wetter. Das auffälligste der Crewmitglieder, ein fellgesichtiger Bärenmink, der bis vor ein paar Minuten noch stirnrunzelnd einige Seekarten studiert hatte, kam jetzt zu ihm herüber. „Äh, Captain...“ Der Angesprochene bemühte sich nicht, aufzustehen, sah aber zu seinem nervösen Navigator auf, dessen zögerliches Gedruckse nicht ganz zur beeindruckenden Gestalt eines Eisbären passen wollte. „Was gibt´s?“ „Äh, nun ja, es ist nicht so, dass die Fahrt hierher furchtbar gewesen wäre, aber...äh...“ „...Hm-hm...“ „...Also...Tut mir wirklich Leid, aber ich finde trotzdem, wir sollten uns einen anderen Weg zurück auf die Grand Line suchen....“ „...Findest du?“ „Shachi hat die ganze Zeit gekübelt...“ Mit einem amüsierten Schnauben wandte Law sich wieder der Aussicht auf die Einlaufbucht des Hafens zu. „Ist mir aufgefallen. Tja, nun gut“, sagte er leichthin, stand auf, und klopfte dem Bären auf den Rücken. „Dann such uns mal einen besseren Rückweg, Bepo.“ Seine Aufbruchsstimmung entging dem Rest der Crew, von denen sich drei gerade kabbelten, wer später Wachdienst haben sollte, keineswegs, und sämtliche Augen der versammelten Piratenbande wanderten zu ihrem Kapitän. Die Sonne war inzwischen über den Horizont gekrochen, und warf ihre ersten blassgelben Strahlen auf die vor ihnen liegende Stadt - Loguetown! Eine freudig-gespannte Erwartung machte sich unter der Mannschaft breit, und sämtliche Frotzelei rückte in den Hintergrund. Sie waren nicht nur hier, um ihre Vorräte aufzustocken - dies war ein besonderer Ort, auf den sich viele der Heart Piraten, Law eingeschlossen, gefreut hatten, und die Energie seiner Kameraden war ansteckend. Rasch wurden sämtliche Aufgaben verteilt, und schon stob die Truppe einer übereifrigen Schulklasse nicht unähnlich, auseinander. Law schmunzelte, ehe auch er sich anschickte, gemächlich die schmalen, gepflasterten Gassen hoch zum Stadtzentrum zu gehen. „Und welche Aufgabe hat der Captain?“, fragte Penguin, der mit Shachi bei Law verblieben war. Diese beiden kannten ihn nebst Bepo seit seiner Kindheit, und den eigenen Boss in einem solchen Tonfall aufzuziehen, war allein ihnen vorbehalten. Meistens. „Informationsbeschaffung.“, erwiderte er in unschuldigem Tonfall. „Sightseeing.“, berichtigte Shachi feixend. „Apropos, denkt ihr, die Ladys von Loguetown sind hübsch?“, wechselte Penguin das Thema, und rückte seine Mütze zurecht. „Wir sind hier in der Stadt, in der der Piratenkönig geboren und hingerichtet wurde, und du willst dir das eine angucken, das es in jeder anderen Stadt auch gibt?“, fragte Shachi ungläubig. Penguin sah ihn empört an. „Entschuldige mal, IRGENDWANN muss ich doch auch endlich mal zum Zug kommen, ihr anderen habt alle dauernd euren Spaß, jetzt bin ICH dran. Und welcher Ort wäre besser, jemand Besonderes kennenzulernen, als HIER? Das werd ich nie vergessen!“ „Falls es passiert, werden wir das wahrscheinlich alle nie vergessen“, warf Law ein, und legte dann einen Schritt zu, damit die beiden sein Grinsen nicht sahen, während sie sich hinter ihm erneut verkabelten, weil Shachi Laws Kommentar mit einem „Weil´s nie passieren wird“ ergänzt hatte. Ein paar Stunden später, die Sonnenstrahlen hatten sich bereits über den halben Marktplatz ausgebreitet, und die kühle, frühmorgendliche Luft war etwas wärmer geworden, musste Law sich frustriert eingestehen, dass er offensichtlich falsch gelegen hatte; die Informationen, die er hier zu finden gehofft hatte, waren entweder schlicht vernichtet worden, oder nicht für das öffentliche Auge bestimmt. „Ach komm, dass sowas passieren könnte, war doch klar, als würden die irgendwas an interessanten Infos für die Öffentlichkeit zugänglich machen.“, meinte Shachi, allerdings nur halbherzig, denn er blätterte gerade in einem Werk über die Zusammensetzung verschiedener Schießpulverarten, das er aus dem Archiv „geliehen“ hatte. „Hmpf“, machte Law, der sich in seinem Stuhl am Tisch des Cafés, zu welchem sie sich bequemt hatten, zurückgelehnt und seinen Hut tiefer ins Gesicht gezogen hatte. Ja, es stimmte, die Möglichkeit, dass er sich mit leeren Händen würde zufriedengeben müssen, hatte zwar bestanden, aber irgendwie hatte er wirklich nicht gedacht, dass an den Stadtaufzeichnung auf derartig lächerliche Weise herummanipuliert werden würde - ein Blinder mit Krückstock erkannte doch, dass die Werke über Gold Rogers Leben hier allesamt nur glorifizierte Auflistungen seiner Auseinandersetzungen mit der Marine, und zwei große Kämpfe, die dieser sich mit anderen Piraten lieferte, enthielt. Wenn der öffentliche Teil nichts an spannenden Infos zu bieten hatte, dann würde Law später eben den nicht-öffentlichen Teil der Archive besuchen... Er machte seinem Unmut Luft, indem er unter dem missbilligenden Blick einer Kellnerin die Füße auf den Tisch legte, und begann, zu kippeln. Shachi widmete sich weiter seinem Buch, und Penguin verzehrte mit fast schon unanständiger Begeisterung ein Erdbeerparfait. Vom ihrem Winkel aus konnten sie gut auf die gegenüberliegende Seite des Marktplatzes auf das Schafott blicken, auf dem einst das Leben des Piratenkönigs sein Ende gefunden hatte. Die metallenen Träger glänzten schwach im Sonnenlicht, und da darauf keine Exekutionen mehr stattfanden, war die Konstruktion an manchen Stellen schon etwas rostig; auch das hölzerne Podest sah inzwischen recht verwittert aus, als würde nur das Nötigste instand gehalten werden. Penguin hatte, als sie sich das Schafott aus der Nähe angesehen hatten, laut mit dem Gedanken gespielt, einmal hochzuklettern, es dann aber gelassen, als gleich die erste Stufe auffällig schrill in der Morgenstille gequietscht hatte. Inzwischen hatten sich ein paar mehr Leute auf dem weißen Pflaster rund um die Sehenswürdigkeit gesammelt. Das zog Laws Interesse auf sich, denn offenbar war dies eine Führung; jemand gab dort historische Anekdoten zum Besten, während er für einen Touristenführer typisch übermäßig theatralisch herumfuchhtelte. „Hey, Captain“, hob jetzt Penguin an, dem das ebenfalls nicht entgangen war. „Wir könnten uns das ja mal anhören. Schaden kanns nicht! Und ich hab schon lange keine Touristenführung mehr mitgemacht!“ Der Angesprochene hatte sich bereits erhoben. „Sehe ich auch so.“ Unauffällig mischten die drei sich unter die Zuhörer, Shachi, der, in seine Lektüre vertieft, nicht sofort gemerkt hatte, dass die beiden anderen sich aufgemacht hatten, war ihnen verspätet nachgehastet. „...und das markiert nur einige wenige wichtige Stationen im Leben dieses berüchtigten Mannes, das ihn schließlich hierher zurückführte!“, erzählte der Touristenführer gerade mit gewichtiger Miene, und Penguin flüsterte: „Ui, sieht aus, als hätten wir noch nicht viel verpasst!“ „Begonnen hat seine Reise genau hier, auf den geschichtsträchtigen Pflastersteinen, auf denen auch Sie jetzt stehen! Nun ja, nicht ganz; schon von Kindheit an hatte der Junge, der später als Gold Roger bekannt wurde, hohes kriminelles und blutrünstiges Potenzial. In den damals finstereren Vierteln der Stadt war er in zahlreiche Vorkommnisse verwickelt, und soll sogar bereits in jungen Jahren im Streit mehrere Zivilisten erstochen haben.“ „Ach du Kacke.“, machte Shachi leise, und Law schnaubte amüsiert. „Da sind wir ja in einen richtig objektiven Vortrag reingerutscht...“ Die achtungheischende Stimme des Redners fuhr indes fort: „Schließlich wurde ihm diese Insel zu klein, und es zog ihn hinaus auf die See, wo er sich mit anderen Kriminellen seines Kalibers zusammenschloss, um seine Gräueltaten auf die Weltmeere auszubreiten; viele von ihnen sind detailliert im Archiv und Museum unserer Stadt geschildert, wo Sie später auch Andenken-“ Erneut machte Law ein abfälliges Geräusch, diesmal lauter. „- Andenken an diesen bedeutungsvollen Ort und seine Geschichte erwerben können.“ Der Touristenguide hatte es augenscheinlich mitbekommen, denn er warf einen kurzen Blick zum Piratentrio hinüber, bevor er fortfuhr. „Zu Rogers grausigen Errungenschaften zählen zahllose Morde, sowohl an Zivilisten und treuen Marinesoldaten, als auch sogar an anderen Piraten, und es ist von Augenzeugen berichtet, dass er stets grinsend Blut vergoss. Gegner, die ihm nicht würdig erschienen, verhöhnte er offen auf dem Schlachtfeld, und forderte in seiner Arroganz immer nach dem stärksten Kontrahenten. Am bekanntesten sind wohl seine zahlreichen Auseinandersetzungen mit dem Piraten Whitebeard, sowie die hinterhältigen Attacken, die er auf das Marinekommando des Helden Vizeadmiral Garp führte, nachdem dieser mehrfach versucht hatte, Roger das Handwerk zu legen.“ „Jetzt wirds echt langsam lächerlich..“, murmelte Shachi kichernd, und Law fuhr sich entnervt mit der Hand übers Gesicht. „Das war die zweite dumme Idee heute.“, sagte er. Gerade, als die drei sich zum Gehen wenden wollten, sprach der Fremdenführer sie tatsächlich an. „Die Herren scheinen es eilig zu haben; gibt es Probleme?“ Anscheinend hatte ihr Verhalten durchaus das Missfallen des untersetzten Mannes erregt, allerdings sollte er es in einer Stadt, in die es häufig allerlei lasterhaftes Volk zog, besser wissen, und Störenfriede ignorieren, statt Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Für einen achtsamen Beobachter wäre das ein Hinweis gewesen, dass der Stadtführer sich aus irgendeinem Grund sicher genug fühlte, einem Delinquenten in die Parade zu fahren, aber bei Law war dieser Zug bereits abgefahren; mit einem streitlustigen Grinsen drehte er sich wieder zu dem Mann um. „Nein, nein.“, sagte er und machte eine wegwerfende Handbewegung, „Fahren Sie ruhig fort mit ihrem Geschwafel, die anderen wollen den auswendig gelernten Schulaufsatz, den Sie für die Marine geschrieben haben, sicher hören.“ „Ich verbitte mir eine solche Dreistigkeit! Dies sind die von Zeugen belegten Fakten, die-“ „Fakten?! Wieviel davon genau soll Fakt sein?“, unterbrach Law die empörte Antwort des Touristenführers. „Sie-!“ Anklagend und kurz fassungslos zeigte der Mann mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Unruhestifter. „Wenn Sie ein Problem mit unserer Darstellung der Historie haben, schön! Gehen Sie zum Archiv und reichen Sie Ihre Version ein! Aber ich glaube, Sie sind nur hier, um Streit anzufangen!“ „Wissen Sie was“, erwiderte Law höhnisch, und ging auf den Touristenführer zu. „Ich glaube, ja, das will ich.“ Penguin machte leise „Oh oh“. Für einen Durchschnittsmenschen war Law nicht gerade klein, und überragte den Fremdenführer um einen halben Kopf. Dieser Umstand wurde dem Mann jetzt unangenehm bewusst, vor dem der Pirat dicht stehenblieb, und ihn von oben unter seinem Hut herab abfällig musterte. „Dann lassen Sie mir keine Wahl!“ In einer Bewegung, viel schneller, als Law ihm zugetraut hatte, holte der Mann eine Baby-Teleschnecke aus seiner Seitentasche hervor, und drückte auf den Knopf auf ihrem Gehäuse. Dem Warnknopf. Auf einer Marine-Teleschnecke. Whoops. „Shit-!“ Ohne zu zögern wirbelte Law auf dem Absatz herum, und sprintete mit Penguin und Shachi auf den Fersen aus der Menge, in der es im Laufe des Streits immer unruhiger geworden war, und die jetzt erschrocken auseinanderstob. „Die lassen ja echt nicht lang auf sich warten!“, schrie Penguin, als von drei Seiten des Marktplatzes jeweils zwei Marinesoldaten auf die Platte zuströmten. „Wenigstens sind es nicht viele!“ Sie tauchten in eine Nebengasse ab, bogen noch drei weitere Male wahllos in Seitenstraßen ein, und blieben schließlich schwer atmend an die Mauern einer Hauswand gelehnt stehen. „Das musste jetzt echt wieder sein, huh? Hast du nicht gesagt, wir sollen uns zusammenreißen?!“, jammerte Shachi, und sah seinen Captain vorwurfsvoll an. „Das trifft auf mich ja nicht zu.“, gab dieser zurück, und sah prüfend die Gasse auf und ab, ob ihnen ein Marinesoldat gefolgt war. Wie es aussah, hatten sie Glück im Unglück gehabt, und das ganze war zu schnell gegangen, als dass einer der gerufenen Ordnungshüter sie verfolgt hatte. „Jetzt werden wir gemeldet, und dann gleichen die garantiert Steckbriefe ab, und dann weiß die Marine, dass wir hier sind!“, beschwerte Shachi sich weiter bei der Wand, denn Law für seinen Teil hörte nicht wirklich hin. „Dann heißt es „Bye Bye, Loguetown!“, und das, obwohl wir gerade erst hier angekommen sind!“ Ihre Mienen versteinerten im nächsten Moment sichtlich, als plötzlich von den Dächern der Häuser die sie umringten, eine Stimme zu ihnen herunter sprach und sie klang nicht gerade freundlich. „Hab ich euch gefunden!“ Fortsetzung Folgt Kapitel 1: Einer Legende auf der Spur ------------------------------------- Ace of Spades and King of Hearts Kapitel 01: Einer Legende auf der Spur East Blue – Loguetown Reichtum, Macht und Ruhm; der Mann, der sich das alles erkämpft hatte, war Gol D. Roger - der König der Piraten. Ein Mann, der das goldene Zeitalter der Piraten einläutete und für seine Überzeugungen hingerichtet wurde. Ein Mann, der von so vielem Menschen verehrt und gehasst wurde wie kein anderer. Ein Mann, der seiner Familie nichts hinterlassen hatte, und auch sonst nichts für sie getan hat - so sah das zumindest Ace. Seine gesamte Kindheit über hatte er nicht ein nettes Wort über Gold Roger gehört, er wurde als der Teufel bezeichnet, und sollte dieser Mann je ein Kind in die Welt gesetzt haben, so war auch dieses Kind ein Monster und verdiente es nicht zu leben. Nur wenigen Menschen hatte Ace von seiner Herkunft erzählt, ihm bedeutete der Name Gol D. rein gar nichts, es erfüllte ihn nicht mit Stolz oder Ehrfurcht, er wollte ihn nicht in die Welt hinaus schreien und allen klar machen was für ein guter Mensch sein Vater gewesen war, nein, viel mehr gab es wohl niemand anderen auf der Welt, der Roger mehr hassen konnte als sein eigener Sohn. Sein Vater war nun seit über zwanzig Jahren tot und dennoch verfolgte ihn dieser wie ein Schatten, den er einfach nicht abschütteln konnte. Auf seiner Reise traf er immer wieder auf Menschen die Gold Roger kannten, ihn bekämpften oder bewunderten, meistens entsprang das eine dem anderen. Auch sein Kapitän und Ziehvater, Whitebeard, gehörte zu ihnen. Zwar sprach der Kaiser nicht oft von seinem alten Rivalen, doch jedes Mal, wenn dieser den Namen des verstorbenen Piratenkönigs in den Mund nahm, konnte er deutlich die Sehnsucht in seinen Augen sehen - nach der guten alten Zeit, die sie mit einander verband. Immer wieder versuchte Newgate Ace dazu zu bringen, sich mehr mit Roger und dessen Leben zu beschäftigen, ständig trafen sie zufällig auf Aufzeichnungen über den Piratenkönig oder Menschen, die ihn gekannt hatten. Schließlich kam es sogar so weit, dass Ace sich freiwillig in die Heimatstadt seines Vaters begab – nach Loguetown, nur um endlich damit abschließen zu können. Die Sonne ging gerade über der Stadt auf, während Ace es sich noch auf einem Dach vor dem Marktplatz gemütlich machte, und sich gähnend das letzte Stück Brot mit Schinken in den Mund schob, während er seinen müden Blick über den Platz schweifen lies. Die Reise hierher war nicht gerade leicht gewesen, er war in einen Sturm geraten und wäre beinahe gekentert. Nur gut, dass sein Striker so wendig und leicht war, dass er einen Teil der Strecke über die hohen Wellen surfen konnte. Der einzige Nachteil, den er hatte wenn er mit dem Striker unterwegs war, war, dass er überwiegend alleine reisen konnte. Er hätte gerne Deuce mitgenommen, doch dieser vertrug die Reise auf dem Gefährt nicht, und außerdem wollte dieser noch einige neue Handgriffe von Marco lernen, um sich als Arzt zu verbessern. Ace freute sich natürlich für seinen Freund, dass dieser sich weiter bilden und in seinem Handwerk besser werden wollte, dennoch vermisste er dessen Gesellschaft. Etwas zog dann seine Aufmerksamkeit auf den großen Platz, und zwar war es eine Gruppe von Touristen – die sich plötzlich und scheinbar ohne Grund anfing panisch zu verhalten. Es dauerte dann nicht lange, und schon konnte er einige Soldaten auf den Platz laufen sehen, während eine weitere kleine Gruppe von drei Personen sich vom Ort weg bewegte. Ein weiteres Detail zog seine Neugier auf die Flüchtenden: „Hhm?.... dieser Hut...“ Ace musste noch mal genau hingucken um die Flecken deutlich zu erkennen, doch es gab kaum zweifel, er kannte den Hut und somit auch dessen Träger. „Da gibt es wohl Ärger.“ Der Kommandant der Whitebeard Piraten zögerte nicht lange, schnell sprang er von Dach zu Dach, um den Flüchtigen zu folgen. Er warf einen letzten müden Blick hinter sich zum Schafott, das wie ein Fels in der Brandung hervorragte und als Mahnung für alle leichtsinnigen Seeleute dienen sollte - „Hier sollte deine Reise nicht enden“ und dennoch, war da noch so ein anderes Gefühl, was ihn überkam, wenn er das immer kleiner werdende Metallgestell anblickte, ein Gefühl, das sein Herz leicht schwerer werden lies. Vielleicht konnte er später noch mal zurückkommen, um eine Art Verbindung oder so zu seinem Vater herstellen zu können, auch wenn er der Meinung war, dies nicht zu brauchen. Der Mann war tot und das schon sehr, sehr lange, es gab somit keine Beziehung, die er zu ihm aufbauen konnte, oder die es zu verbessern gab. Manchmal war Whitebeard wirklich zu sentimental wenn es um Roger ging und viel zu wenig emotional wenn es darum ging Menschen zu helfen. Das Thema Wa no Kuni war schließlich mittlerweile ein Tabu-Thema auf der Moby geworden, und das obwohl Whitebeard eine persönliche Bindung zu diesem Land hatte, Ace verstand es einfach nicht, warum wollte der alte Mann nicht gegen Kaido vorgehen, es gab keinen Grund sich zu fürchten, oder? Von hier oben hatte er einen recht guten Blick über die Lage und somit auch darüber, welchen Weg sein Ziel genommen haben könnte. Mit einem gekonnten Sprung beförderte sich der junge Mann in die Luft und flog bis zur nächsten Ecke, einige Meter weiter entdeckte er schließlich die drei Flüchtigen, die schnaufend und keuchend an einer Wand gelehnt standen und sich scheinbar in Sicherheit wogen. „Hab ich euch gefunden!“, rief er mit strenger Stimme aus, sprang dann mit einem Salto zu ihnen runter und krallte sich Penguin und Shachi mit jeweils einer Hand, die er dann gegen die Wand presste, dabei präsentierte er Law mehr als deutlich seinen tätowierten Rücken. „Ihr dreckigen Piraten, was habt ihr schon wieder angestellt? Rückt das Gold raus, sonst setzt es was.“ Wirklich ernst bleiben konnte er dabei auch nicht, als er die entsetzten Gesichter der beiden vor sich erblickte. Lachend lies er sie schließlich los und drehte sich zu Law um: „Nah, wie geht´s? Was treibt ihr hier, ist der North Blue zu klein für euch geworden?“ Ah war das schön alte Bekannte zu treffen. Sicher, so viel hatten sie mit einander gar nicht zu tun gehabt, doch als Ace vor etwa drei Jahren im North Blue gewesen war, hatte der Kapitän der Heart Piraten ihm aus der Patsche geholten. Deuce wurde auf der Reise krank und musste dringend ins Krankenhaus gebracht werden, doch wer half schon freiwillig einem Piraten? Damals trafen sie auf Law und seine Bande, diese waren ihnen nicht gerade freundlich gesinnt, aber sie konnten das relativ human klären, indem Ace versprach, den Ort gleich zu verlassen - sobald es Deuce besser ging. Law sagte damals auch sowas wie „Am besten vergisst du, dass der North Blue überhaupt existiert“ naja an die exakte Wortwahl erinnerte sich Ace jedoch nicht mehr so genau. Aber genau diese Situation inspirierte Deuce damals dazu Arzt zu werden, damit, falls etwas passieren sollte, immer ein Arzt am Bord war. Dass er ausgerechnet diesen Typen hier wieder über den Weg laufen würde, hätte Ace nie und nimmer ahnen können, aber so unberechenbar war nun mal das Meer. „Oh, wenn wir uns schon treffen, vielen Dank noch mal für damals. Dank dir ist auch aus Deuce ein recht ernstzunehmender Arzt geworden.“ er verbeugte sich höflich und lächelnd vor Law, so gehörte es sich schließlich nun mal wie er fand. „!!“ Law hatte keine Zeit, zu reagieren, als von oben eine Person heruntergesaust kam, und Shachi und Penguin in einer raschen Bewegung unsanft mit der Wand Freundschaft schließen ließ. Seine Reflexe übernahmen, und er nahm instinktiv eine Verteidigungshaltung an; schon begann er, den vertrauten Wirbel zu beschwören, um einen ROOM zu materialisieren, als er zunächst das unverkennbare Zeichen Whitebeards, gefolgt von einem auffällig orangefarbenen Cowboyhut registrierte, und er hielt inne - der Hut kam ihm vage bekannt vor. Als der Mann sich umdrehte, machte es Klick - das war Feuerfaust Ace! Penguin und Shachi, kaum von seinem Griff befreit, bauten sich ebenfalls auf, bereit, den vermeintlichen Angreifer in die Flucht zu schlagen. „Was soll das, du Bastaa--aahh..“, legte Penguin los, als auch er erkannte, mit wem sie es hier zu tun hatten. „Oh Scheiße...“, machte er, deutlich weniger wagemutig, und schob sich an der Wand entlang aus Ace´s Reichweite heraus - nur für den Fall. Auch Shachi bewegte sich rasch auf die andere Seite der Gasse, zu Law, und betastete vorsichtig seine Rippen; wahrscheinlich hatten sie keinen Schaden davongetragen, aber sicher war sicher. „Whitebeard? Wirklich?“, fragte Law, und zog eine Augenbraue hoch. Keine gewandte Gesprächsführung, aber die Überraschung versagte ihm jeglichen cleveren Gesprächseinstieg; da konnte man sich auch gleich auf die Fakten konzentrieren. Und die waren, dass Portgas D. Ace damals, als sie sich das erste Mal begegnet waren, nicht wie jemand gewirkt hatte, der sich jemand anderem unterordnete; ganz im Gegenteil, Law war fest überzeugt gewesen, dass der junge Pirat sogar bei den vier Kaisern für Wirbel sorgen würde. Er hatte selbst eine Ernennung zum Samurai der Meere ausgeschlagen - was hatte ihn dazu bringen können, sich einem Kaiser zu unterwerfen? Law verschränkte die Arme, und lehnte sich in einer entspannt wirkenden Geste an die Wand, allerdings blieb er wachsam; die Wahrscheinlichkeit, dass Ace allein hier war, war wirklich gering, erst Recht, wenn er jetzt zu Whitebeards Leuten gehörte, auch wenn ihn die folgenden Dankesworte erneut kalt erwischten. Ace war ein ungewöhnlich direkter Mensch, heute wie damals - umso schwerer fiel es Law daher, ihn einzuschätzen. „Er ist Arzt geworden? Im Ernst?“ Huh, wer hätte das gedacht. Damals hatte Law seinen gefährlich klingenden Beinamen - „Chirurg des Todes“ - erst relativ frisch erhalten, und es als ausgesprochen stümperhaft empfunden, dass sich eine Crew überhaupt erst ohne Arzt auf See hinauswagte, und dann auch noch Hilfe bei jemandem suchte, der das Wort „Death“ sowohl auf dem Schiff als auch am Körper trug. Allerdings hatte er auch schnell genug einschätzen können, dass die Heart Piraten, hätte Feuerfaust seinem Hilfegesuch gewaltsam Nachdruck verleihen wollen, im direkten Kampf unterlegen gewesen wären, und so waren sie relativ neutral auseinandergegangen. Nicht, dass Ace keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hätte - im Gegenteil, alle mit der Initiale D im Namen merkte Law sich aus Prinzip - allerdings hatte er es auch nicht auf eine erneute Konfrontation angelegt. „Dann habt ihr also direkt was aus der Sache gelernt, freut mich.“ Es fühlte sich ein wenig seltsam an, dass sich jemand aus Dankbarkeit vor ihm verbeugte - er war Pirat, verdammt nochmal - daher wechselte er lieber schnell das Thema. „Kann ich dann deine Anwesenheit hier als Zeichen sehen, dass einer der vier Kaiser im East Blue aufgelaufen ist? Was hat Whitebeard vor, Sightseeing?“ Der Gesichtskirmes von Law sah einfach nur zu köstlich aus, während dieser scheinbar langsam die Puzzleteile zusammen setzte, woher er Ace kennen könnte und was das Tattoo auf dem Rücken zu bedeuten hatte. Auch an die anderen Beiden konnte sich Ace gut erinnern, aus ihren lustigen Hüten waren sie scheinbar auch nicht herausgewachsen. Nachdem die beiden sich hinter ihren Kapitän verschanzt hatten, um so mehr Distanz zu Ace zu schaffen, nutzte dieser den Platz um es sich an der Wand etwas gemütlich zu machen, seine lockere Haltung sollte ein Indiz dafür sein, das er nicht aus feindlichen Absichten zu ihnen gekommen war. Damals, als sie sich begegnet waren, war die Lage um einiges angespannter gewesen, für so eine gemütliche Unterhaltung unter Piraten hatte Ace weder Zeit noch den Kopf gehabt. Daher fiel es ihm damals auch nicht schwer, auf die Forderungen des älteren einzugehen und die Gewässer zu verlassen, nachdem es Deuce besser ging. Schließlich entspannte sich sein Gegenüber, was Ace fast schon etwas überraschte, der Mann, den er vor drei Jahren kennenlernen durfte, hatte auf ihn wie ein überspannte Bogensehne gewirkt, die jeden Moment reißen konnte und damit jedem um sich herum traf, der sich in der Nähe befand. Dass die beiden anderen jedoch immer noch bei ihm waren, zeigte Ace, dass der Ernstfall nicht eingetroffen war und irgendwie freute es ihn sogar. „Tja, wir hatten uns damals in dieser Hinsicht etwas überschätzt. Bis dahin war auch nie was passiert und dann musste ausgerechnet Deuce krank werden, schließlich hatte er sich auch vor seiner Kariere als Arzt um sämtliche Wehwehen der Crew gekümmert.“, plauderte er aus dem Nähkästchen. „Aber hey, ich freue mich auch für dich. Du wirkst auf mich jetzt viel entspannter als damals, sahst wirklich nicht gesund aus. Was nimmst du, Tee? Naja, was immer es ist, ruhig weiter so.“ Gegen Ende musste er dann doch lachen und stieß sich von der Wand ab. „Mein alter Herr ist nicht hier, keine Sorge. Ich mache hier quasi....“ er musste nachdenken wie er das nennen sollte, eine Selbstfindungsreise, Bildungsreise, Urlaub, absoluten Blödsinn? „Tja, schwer zu sagen, wenn ich ehrlich bin. Ich lasse mich inspirieren - und was läuft bei euch so? Ich hoffe, ihr macht nicht zu viel Ärger, das könnte sich auch schlecht auf mich auswirken und ehrlich gesagt, auf ein Tänzchen mit der Marine kann ich gerade gut und gerne verzichten.“ In diesem Moment wurde Ace um einiges ernster, auch wenn er selber immer recht locker und freundlich gesinnt wirkte, so zeigte er seinen Unmut genauso deutlich. Er wollte den Jungs ja nicht drohen oder so, die sollten sich einfach nur etwas bedeckt halten. Law wurde nicht schlau aus dem Ganzen - führten sie hier wirklich Smalltalk? Sein Gegenüber gab seine Fehler freimütig zu, und schien sich auch überhaupt nicht zu schämen, unter der Fuchtel eines anderen Piratenkapitän zu stehen, ganz im Gegenteil, offensichtlich war er stolz darauf. Hatte Law sich damals so sehr verschätzt? ...Andererseits war auch er selbst damals mental in einer vollkommen anderen Verfassung gewesen, und hatte sich seitdem verändert - wer wusste schon, was Feuerfaust alles seither erlebt hatte. Diesem ging offenbar etwas ganz ähnliches im Kopf herum, denn er sprach es direkt an. Dass Laws Veränderung jemandem aufgefallen war, den er kaum kannte, stieß ihm nicht sehr gut auf - er hatte eigentlich gedacht, er hätte seine inneren Tumulte gut überspielt, ein Pokerface aufgesetzt, überzeugend genug, um einem gegnerischen Kapitän unbeeindruckte Unnahbarkeit vorzugaukeln, aber entweder hatte er sich da ebenfalls getäuscht, oder Ace war einer der wenigen Menschen mit einem unangenehm guten menschlichen Instinkt. „Was gesund ist und was nicht, weiß ich von uns beiden besser, denke ich.“, erwiderte er daher schlicht und ohne eine Miene zu verziehen, aber innerlich schon irritiert davon, direkt richtig eingeschätzt worden zu sein. Und lachte der Kerl ihn etwa aus? Wie sorglos konnte ein Typ sein? Oder meinte er das ehrlich? „Ehrliche Piraten, soweit kommt´s noch“, schoss es ihm durch den Kopf, doch dann- „Ich hoffe ihr macht nicht zu viel Ärger, das könnte sich auch schlecht auf mich auswirken und ehrlich gesagt, auf ein Tänzchen mit der Marine kann ich gerade gut und gerne verzichten.“ Aha - da war sie, die Intention - hatte er es doch gewusst, niemand suchte ein Gespräch, ohne dass er etwas bestimmtes wollte. Zurechtgewiesen zu werden war allerdings nicht das, was Law erwartet hatte; physische Kampfkraft hin oder her, einen anderen Piraten, noch dazu Kapitän, zu belehren, oder gar zu bedrohen, war dreist, und mittlerweile war Law um ein Vielfaches stärker. Er war noch nie gut darauf angesprungen, wenn ihm jemand sagte, was er zu tun hätte, und den gemeinen, kindischen Teil seiner Gedanken juckte es nicht übel, vielleicht doch zu versuchen, sich mit der berühmten Feuerfaust zu messen, nur ein bisschen, nur um ihm zu zeigen, dass er jemanden wie Law nicht einfach herumkommandieren konnte, wie es ihm passte - doch machte er sich rasch wieder seiner aktuellen Lage bewusst; er selbst hatte ja aus genau demselben Grund die Flucht ergriffen, statt die Marinesoldaten offen herauszufordern. Ein Kampf bedeutete Verstärkung, Verstärkung bedeutete ein noch größerer und auffälligerer Kampf sowie mögliche Opfer, und das wiederum bedeutete mehr Aufmerksamkeit - etwas, das Law trotz einiger kleiner Ausrutscher und ungewollt dramatischem Start in die Grand Line doch lieber vermeiden wollte. Anstatt also dem trotzigen, kleinen Impuls nachzugeben, räumte Law Ace die benötigte Zeit ein, die es kostete, all seine Gedanken kund zu tun- eine großzügige Handlungsweise seitens des Kapitän der Heart-Piraten, und niemand war hier, um seiner Generosität beizuwohnen. Okay, Feuerfaust Ace hatte sie aufgesucht, um versteckt hinter einem freundlichen Lächeln die Hackordnung zu etablieren - aber bevor Law sich einschüchtern ließ, wurde ein Seekönig Muffinverkäufer im Tante-Emma-Laden. Er tat also, was er in solchen Situationen immer tat, und lächelte - auch, wenn es seine Augen nicht erreichte. „Ich mache niemals Ärger.“, sagte er leichthin, worauf Shachi ein ungläubiges Geräusch machte, das er in einen unglaubwürdigen Hustenanfall zu überspielen versuchte. Penguin klopfte ihm mitleidig auf den Rücken. „Ich bin nur zum Shoppen hier.“, fuhr Law fort, und hob abwehrend die Hände. „Einmal umgezogen, und die Marine hat schon wieder vergessen, wer wir sind.“ Um seiner gespielten Gelassenheit echte folgen zu lassen, beschloss er, sich auf den erheiternden Teil dessen zu konzentrieren, was Ace gesagt hatte - seine Inspirationsreise. Entweder, auch das war ein Witz, oder die Whitebeard Piraten lehnten stärker in Hippie-Territorium, als Law vermutet hätte. Andererseits war er noch niemand anderem dieser legendären Crew persönlich begegnet, wer konnte also sagen, nach welcher Philosophie der alte Whitebeard seine Mannschaft übers Deck tanzen ließ. Vielleicht hatten sie eine strikte Keine-Shirts-Politik; sicher, bei dem Körperbau musste die menschliche Brandgefahr sich definitiv nicht verstecken, das musste Law neidlos zugeben, aber Polestar war eine Herbstinsel, und auch, wenn er selbst lange auf einer Winterinsel gelebt hatte, fröstelte ihn der Gedanke, nur in kurzen Hosen und Boots bekleidet durch Loguetowns Straßen zu spazieren. „Ah! Captain!“, tönte es da plötzlich, und zwei von drei Heart-Piraten wandten den Blick nach links, von wo ein 2 Meter großes, weißes Fellbündel auf sie zugehastet kam, dicht gefolgt von Clione, der aufgrund der Schmalheit der Gasse nicht ganz zu Bepo aufholen konnte. „Captain, wir haben gerade Marine-Soldaten gesehen, anscheinend wirst du schon gesu..“ Wie angewurzelt blieb der Mink stehen, als er Ace bemerkte. Er musterte den Fremden einmal komplett, ehe er unvermittelt in Tränen ausbrach, und sich verbeugte: „Es tut mir so Leiiiid!! Ich habe einfach euer Gespräch unterbrochen!!“ Es war doch wirklich immer wieder erstaunlich, wie seine Crew es stets schaffte, den Eindruck, den er als Captain vermitteln wollte, zu untergraben. Ah Law war schon irgendwie ein amüsanter Kerl, wie er noch mal deutlich versuchte den Arzt und Kapitän heraus hängen zu lassen, damit Ace bloß keine Fehldiagnosen stellen konnte. Sicher, vom medizinischen Standpunkt her war Law der Profi, keine Frage, aber Ace konnte Menschen ganz gut einschätzen und lesen, und was er damals gesehen hatte – das war für ihn nicht unbekannt. Er selber war auch mal so drauf gewesen, selbstzerstörerisch und aggressiv wie ein unkontrollierter Großbrand. Dieses Gefühl der Gleichgültigkeit gegenüber alles und jedem hatte ihn selber beinahe komplett zerfressen – wären da nicht Ruffy und Sabo gewesen. Seine geliebten Brüder, ja, sie hatten ihn aufgefangen, ihm geholfen, und vor allem das Gefühl gegeben gebraucht und gut zu sein. Und wie es schien, hatte die Crew von Law genau das selbe bei ihm auch geschafft, sie hatten ihren Kapitän aufgefangen und soweit zurecht gerückt, dass er weder sich noch anderen unnötig schadete. Doch dass er ihm gerade versuchte ein Märchen zu erzählen war Ace auch irgendwie klar – sicher waren sie nur zum Shoppen hier, was denn sonst, die Stadt war für ihre shoppenden Piraten geradezu bekannt. Diese Lüge brachte ihn sogar zum Schmunzeln, den Law sprach ohne eine Miene zu verziehen und eigentlich klang es sogar ziemlich glaubwürdig. Ihre Aufmerksamkeit wurde schließlich auf die Seitenstraße gelenkt, aus welcher sich gerade der große Bär auf sie zubewegte. Dieser realisierte im selben Moment wohl selber, dass er gerade der Elefant im Porzellanladen war, und begann sich hastig zu entschuldigen... dies brachte Ace entgültig zum lachen, nein, das war einfach zu gut. „Schon gut... Bepo, war doch dein Name, oder?“ er hielt sich die Hand vor dem Mund um nicht laut los zu grölen. „Du kommst genau zum richtigen Zeitpunkt, dein Capt´n wollte mir schließlich gerade eh einen Bären aufbinden.“ Mit diesen Worten wanderte sein Blick wieder zurück zu Law, dieser zeigte ihm deutlich, wie glaubwürdig er den Chirurgen fand. „Trafalgar, wurde dir nicht beigebracht, dass man nicht lügen soll?!“ Doch auf die Antwort musste Ace noch warten, den plötzlich drang ein anderes bekanntes Geräusch an sein Ohr. „Bölle, Bölle, Bölle“ Mit einem gekonnten Handgriff fischte er die Teleschnecke aus seinem Rucksack, eine ihm mehr als vertraute Stimme meldete sich zur Wort. „Hey Ace...“ rausch, rausch „Oh man, die Verbindung...“ rausch „Ist trotz Verstärker auf diese Distanz... nicht die...“ rausch „Beste, sorry. Ich sollte dir von Paps ausrichten...“ rausch „dass du dich ruhig öfters...“ rausch, rausch „auf deiner Reise melden sollst. Du kennst ihn...“ rausch „er macht sich nun mal so seine Gedanken.“ rausch, rausch „Naja und ich war auch neugierig ob du schon...“ rausch „Was neues über deinen VA.... ähm sorry...“ rausch „Ich meine dem Piratenkönig herausgefunden hast?“ Ein dunkler Seufzer kam aus dem Mund der Feuerfaust, dabei ließ er seinen Kopf sinken, sodass sein Hut sein halbes Gesicht in Schatten legte, dadurch wirkte er noch unzufriedener, als seine Stimme es vermuten ließ. „Mensch du hast manchmal ein Timing, Deuce. Jetzt muss ich deinetwegen ein paar unschuldige Zuhörer beseitigen.“ „Was nein...“ rausch „WARTE ACE!“ Darauf war jedoch nur noch das berühmte „Gatcha“ zuhören gewesen, was die anderen wissen ließ, dass Ace aufgelegt hatte. Plötzlich wurde es seltsam still in der Gasse, die Luft fing an zu kribbeln als wäre sie geladen, und von einem Moment auf den anderen schossen Flammen aus dem Boden und umschlossen die kleine Gruppe, als wäre sie in einem Kessel gefangen worden. Noch bevor Law daran denken konnte sein Schwert zu ziehen, stand Ace schon neben ihm und packte seine Hände mit einem festen Griff, dabei zog er den älteren fest zu sich und seine lodernden Augen fixierten die goldenen Seelenspiegel von Law. „Am besten, ihr vergesst gleich sofort was ihr gehört habt!“, gab er mit deutlich drohender Stimme von sich, es ärgerte ihn schon sehr, dass die Heart-Piraten dieses Gespräch mitbekommen mussten. „Hier im East Blue gibt es auch noch andere schöne Inseln, wo ihr shoppen gehen könnt.“ Eine mehr als deutlichere Aufforderung für Law sich zu verpissen konnte es kaum geben. Das Feuer umschloss Ace´ Körper, und stand er noch grade vor Law von Angesicht zu Angesicht, befand er sich im nächsten Moment genau hinter ihm. „Also, mein unauffälliger Freund; wir sehen uns auf der Grand Line.“ Als Ace schließlich verschwand, löste sich auch die Feuerblockade und ließ die Heart-Piraten frei, ihnen stand es frei zu gehen, wohin sie wollten, doch Ace hoffte deutlich gewesen zu sein, dass er sie hier nicht mehr sehen wollte. Von einer Sekunde auf die andere war die komplette Situation gekippt; aus dem Sonnenschein-Lachen und dem warmen, amüsierten Gesichtsausdruck war ein Sturm geworden, und trotz des Feuers, das sie plötzlich umgab, wirkten die Augen des Whitebeard Piraten auf einmal kalt wie die See, ein Abgrund, der einen direkt in ein eisiges Grab reißen konnte. Bevor er Gelegenheit bekam, zu antworten, war der Moment auch schon vorbei - die Flammen erloschen, die Feuerfaust verschwunden - und Law war am Brodeln. „Ich soll...vergessen, was ich gehört habe?“ Er lachte leise auf. „Ich denke nicht. ...Oh nein nein nein, das wird gerade richtig gut!“ Shachi, Penguin, Bepo, und Clione, denen simultan der Arsch auf gutdeutsch auf Grundeis gegangen war, sahen mit mildem Entsetzen, wie ein aufgeregter Ausdruck auf das Gesicht ihres Kapitäns trat. „Captain, das ist eine schlechte Idee!“, sagte Penguin sofort, dem bereits dämmerte, was in Law vorging - er hatte etwas Interessantes entdeckt, und jetzt würde er nicht so schnell davon ablassen. „Das finde ich nicht.“, erwiderte Law, und alle vier seiner unglückseligen Kameraden konnten mehr als deutlich sehen, wie die Rädchen in Laws Kopf begannen, zu arbeiten. „Du willst nicht im Ernst hier im East Blue einen Streit mit einem von Whitebeards Leuten anfangen! Das ist einer der vier Kaiser, hallo?“ „Hallo!“, gab Law zurück, mittlerweile offen am Grinsen, und ohne einen Hehl daraus zu machen, wie wenig ihm die Gegenargumente seiner Crew gerade ausmachten. Er war hierhergekommen, um etwas über Gol D. Roger herauszufinden - den Mann, der es bis zur letzten Insel geschafft und die Rätsel der Welt gelöst hatte. Die Stadt selbst hatte ihm bis jetzt keine hilfreichen Informationen liefern können, aber dieses Telefonat gerade eben, sowie Ace´ Reaktion bestärkten Laws Vermutung, unerwartet doch noch etwas Spannendes herausfinden zu können. Shachi seufzte, und klopfte Penguin resigniert auf die Schulter. „Wir haben ihn verloren, Mann.“ Alles, was sie jetzt noch tun konnten, war, ihrem Captain zu folgen, und ihn aus dem gröbsten rauszuhauen. „Oh nein, ist das meine Schuld?“, fragte Bepo verunsichert, und er sah hibbelig in die Runde, während Clione Law fixierte. „Okay Captain...haben wir einen Plan?“ Die Heart-Piraten vermieden frontale Konflikte, wenn sie konnten. Selten erfüllten sie einen Zweck, und List und Täuschung funktionierten so viel besser, und brachten zudem den Bonus, dass Gegner im Zweifelsfall nicht wussten, was sie konnten. Allerdings konnte solchen Auseinandersetzungen nicht für immer aus dem Weg gegangen werden, ganz besonders nicht, wenn es der eigene Kapitän war, der etwas provoziert hatte - oder im heutigen Fall, offenbar provoziert worden war. Uni und Vidra hatten sich, wie abgesprochen, dem Auffüllen der Vorräte gewidmet. Ohne ihre Overalls mit dem auf die Brusttaschen gestickten Jolly Roger ihrer Crew waren sie nichts weiter als Zivilisten, die hier ihre Einkäufe erledigten - niemand erkannte oder behelligte sie, nicht mal die seit kurzem rapide ansteigende Zahl an Marine-Patroullien. Der East Blue galt als das ungefährlichste der vier Blues, sodass schwerwiegende Hindernisse oder Kämpfe eigentlich nicht auf der Tagesordnung standen - und trotzdem hatte Uni direkt ein schlechtes Gefühl, als er das Böllen seiner Mini-Teleschnecke vernahm. Diese Gefühl bestätigte sich, als er jetzt, keine 12 Minuten später, auf einer Holzkiste am Rande einer Nebenbucht saß. Ikakku, die vorsichtigste in der Gruppe, hatte Lemming das U-Boot von der Hafenbucht hier herüberschippern lassen, sobald sie das erhöhte Soldatenaufkommen bemerkt hatte, sodass sie nunmehr außer Sichtweite vom Hafen ankerten. „Was ist denn passiert?“, fragte der Fischmensch Shachi, der begonnen hatte, die Crew aufzuteilen. „Oh, das wird dich freuen - wir haben in der Stadt Feuerfaust Ace getroffen.“, kam die unerwartete Antwort, und sofort stürzten Nachfragen gleich mehrerer Crewmitglieder auf den Rothaarigen ein. „Was, echt?“ „Was macht er hier?“ „Dürfen wir ihn auch mal sehen?“ „Hat er wirklich einen Haustiger?“ „Anfangs war eigentlich alles- äh, was?“ Die letzte Frage hatte Shachi dann doch deutlich aus dem Konzept gebracht, er schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich wieder fasste. „Am Anfang war alles okay, aber dann ist die Lage irgendwie eskaliert, und jetzt will Law sich zum Verrecken nicht davon abbringen lassen, sich mit ihm anzulegen. Also, er sagte zwar, er wollte „schon keinen Streit anfangen“, wir gehen trotzdem auf Nummer sicher. Deswegen mussten wir euch erstmal alle zurückpfeifen. Ah, du, Uni, und Okojo und Puffin, geht direkt nochmal unter Deck für die Entnahme, ihr kommt gleich mit. Der Rest bleibt hier; haltet die Tang startklar, damit wir im Notfall abhauen können." Shachi, der die Prozedur offensichtlich gerade ebenfalls hinter sich gebracht hatte, zog sich die Mütze vom Kopf und fuhr sich mit einer angespannt genervten Geste durch die Haare. „Bitte lass das nicht eskalieren....Ich hasse es, wenn Law anfängt, sich für Leute zu interessieren, das bringt uns immer nur Ärger ein.“ Wären sich die Heart Piraten auf das „Treffen“ mit Ace vorbereiteten, hatte der Kommandant der Whitebeard Piraten anderen Ziele verfolgt. Er besuchte, so wie er sich das vorgenommen hatte, das Stadtarchiv, wo er sich erhoffte ein paar nützliche Aufzeichnungen über das Leben seines Vaters zu ergattern, vielleicht welche, die nicht wie ein Lügenmärchen, das die Marine verfasst hatte, klang. Vor dem Betreten des Gebäudes hatte er sich sogar ein Hemd aus dem Rucksack gefischt um sein Tattoo zu verbergen, schließlich wollte er wirklich unnötigen Ärger vermeiden, um in Ruhe seinen Nachforschungen nachgehen zu können, und die Marine war dank Law und seiner Crew eh schon in Alarmbereitschaft. So vergingen einige Stunden. Kopfschmerzen, Hunger, Ärger, Frust... Ace konnte gar nicht sagen, was ihn gerade am meisten plagte, nach dem Aufenthalt im Archiv war er an seinem Tiefpunkt angekommen. Es ärgerte ihn, nicht nur das Deuce ohne Vorwarnung über wichtige Dinge zu quatschen begann, wie so ein blutiger Anfänger, und genau aus diesem Grund erzählte Ace Außenstehenden nicht gerne etwas Persönliches, denn früher oder später konnte scheinbar keiner sein Mund halten. Sicherlich, er konnte nicht wissen, wie viel genau Law mitbekommen hatte, über die anderen Heart Piraten dachte er schon gar nicht nach, sie waren so sehr damit beschäftigt gewesen, sich nicht in die Hose zu machen, dass sie das Telefonat sicherlich gar nicht richtig wahrgenommen hatten. Aber dieser Capt´n, der war anders, neugierig und aufmerksam. Ace sah deutlich den Trotz in dessen Augen, der ihm deutlich sagte „Ich mache was ich will, jederzeit“ ah ja, das kannte er von sich selber ehrlich gesagt mehr als zu gut, und dennoch waren andere Menschen mit denselben Eigenschaften manchmal ein echtes Hindernis. Eigentlich wollte er sich gar nicht mehr damit befassen, er hoffte nur, dass seine Worte bei Law angekommen waren – „Misch dich nicht ein und mach keinen Ärger“, mehr wollte er eigentlich auch nicht. Doch der Grund, warum seine Laune nun komplett gekippt war, waren die Aufzeichnungen im Archiv. Im Grunde bestand dieses aus nichts anderem als dem, was die Leute eh schon über Roger erzählten. Fieser alter Sack, der jedem das Leben schwer gemacht hatte, blablabla, irgendwas mit Teufel, und wie gut es der Welt getan hatte, dass er abgetreten war. Er fand auch Aufzeichnungen über seinen Großvater, klar, Garp war ja schließlich derjenige gewesen, der Roger schlussendlich ausgeliefert hatte - ein richtiger Held. Es war wirklich mittlerweile einfach nur noch anstrengend, diesem Scheiß immer wieder ausgesetzt zu werden. Somit hatte er nicht wirklich etwas Nützliches über seinen Vater herausfinden können... naja, außer ein paar Namen, die er noch nicht kannte, vielleicht waren das ehemalige Roger Piraten, ob sie noch am Leben waren? Ace hatte sich ein paar Notizen gemacht, schaden konnte es ja nicht. Wobei, eine Sache hatte ihn dann doch etwas länger festgehalten – die Oro Jackson. Ein unglaublich tolles Schiff, das musste der junge Pirat neidlos zugeben. Nur zu gerne hätte er sie mal aus der Nähe gesehen, und genau das brachte ihn zum Grübeln, was wurde aus dem Schiff? In keiner der Notizen oder Aufzeichnungen stand nur ein Wort darüber, was mit dem Schiff passiert sein könnte. „Dafür müsste ich dann doch einen der alten Männer aufsuchen“ dachte sich Ace, während er beschloss, sich endlich was zu Essen zu besorgen. Was Süßes war jetzt genau das richtige, um dem Stress etwas entgegen zu wirken. Er besah sich gerade die Köstlichkeiten, die zu einer Konditorei gehörten, als jemand an seine Seite trat – ein Mitarbeiter des Hauses? „Entschuldigung?“ Mit hoffentlich gemächlich wirkenden Schritten näherte sich Penguin, oder eher, der Bedienstete der örtlichen Konditorei, seinem Ziel. Feuerfaust ausfindig zu machen war dank des monströsen Haki, das der junge Mann ausströmte, nicht allzu schwierig für die Crewmitglieder gewesen, die Observationshaki besaßen und bis zu einem gewissen Grad trainiert hatten. Penguin selbst besaß keines, aber anscheinend, so wurde ihm mitgeteilt, war es eine Schande, dass sie sich vorhin so hatten überrumpeln lassen, wenn man bedachte, wie unverhohlen auffällig die Aura dieses menschlichen Flammenwerfers war. Das Temperament des Piraten passte ja, wie es aussah, ganz hervorragend zu seinem Element; Penguin hatte wirklich gedacht, er würde gegrillt werden, und sah sich schon wie ein Brathähnchen am Spieß, als die Flammen überall um sie herum aufgelodert waren. Genau deswegen war er jetzt auch nicht allzu erfreut, dass er derjenige war, der Laws „Einladung“ überbringen musste, und erneut versuchte er sich zu beruhigen, indem er sich daran erinnerte, dass es ja im Moment nicht sein Körper war, in dem er steckte. Er selbst würde keinen Schaden nehmen, selbst wenn der Drohung von vorhin jetzt Taten folgen würden. Wie ihm auffiel, trug Ace mittlerweile ein Hemd - er hatte ja gesagt, dass auch ihm nichts an einer Auseinandersetzung mit der Marine lag, und das hatte er wohl ernst gemeint, wenn er das zuvor stolz zur Schau gestellte Tattoo auf seinem Rücken nun verbarg. Das war doch ein gutes Zeichen, oder nicht? Also bemühte er sich um einen möglichst höflich-neutralen Tonfall: „Trafalgar Law lässt ausrichten, dass er es recht schade fand, dass du das Gespräch vorhin einfach so verlassen hast. Er möchte die Unterhaltung gern fortsetzen, wenn´s beliebt, an einem Ort, der nicht ganz so von Marinesoldaten umschwärmt ist. Du findest ihn in der Bucht östlich vom Hafen, da ist es ein bisschen ruhiger.“ Laws gemurmeltes „Und wir gehen shoppen, wo wir wollen“ fügte er lieber nicht hinzu. Nur, weil sein Captain gerne mit dem sprichwörtlichen Feuer spielte, musste Penguin ja nicht unnötig provozieren. Skeptisch zog die Feuerfaust eine Augenbraue hoch als dieser ihm keinen Kuchen andrehen wollte, sondern eine Einladung von Trafalgar ausrichtete. Ace verschränkte die Arme vor der Brust und blickte den anderen mit einer ernsten Miene an, als wäre er noch am Überlegen, ob er sein Gegenüber fressen sollte oder nicht. „Der hat ja Nerven.“ brummte Ace und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Was dachte sich Law denn dabei, ihn irgendwohin zu bestellen um ihr „Gespräch“ weiter zu führen, dachte er wirklich, dass Ace so blöd war, nicht zu wissen, dass der Kapitän der Herzen ihm eine Falle stellen wollte – was war denn los, fühlte sich etwa jemand in seinem Stolz verletzt? „Dein Kapitän denkt also wirklich, dass es eine gute Idee wäre, mich zu einem Kampf herauszufordern?“ Seufzend lockerte er nun seine Haltung, so recht wusste er nicht, was der Sinn und Zweck des Ganzen war, aber Ace konnte sich momentan eh nur um das wichtigste Problem gerade kümmern – seinen Hunger! Also schnappte er sich Törtchen, von denen er sich auch gleich mehrere in den Mund schob, Kekse und Brötchen, schob diese in den Rucksack oder seine Hosentaschen, und ging schließlich los. Noch bevor sich jemand beschweren konnte, dass er die Zeche prellen würde, zeigte er auf Penguin, der sich als Mitarbeiter ausgab, und sagte: „Er hat mich eingeladen!“ und schon war der junge Pirat verschwunden, während eine wütende Konditorin sich an Penguin wandte. Auf dem Weg zu seinem Striker dachte er lange nach, ob er Laws Einladung folgen sollte oder nicht, eigentlich konnte es ihm egal sein, doch auf der andere Seite war er schon neugierig zu sehen, was der Typ drauf hatte und wie er ihm entgegen treten wollte, und hey, vielleicht wollte er auch nur Shoppingtipps von ihm haben. Kurz musste er selber über den Gedanken schmunzeln, bevor er den Rucksack auf dem Striker ablegte und sich auf den Weg machte. Sie waren also bei einer Bucht, nah wie praktisch! Fortsetzung Folgt Kapitel 2: Wer weiß, was der Tag uns bringt... ---------------------------------------------- Ace of Spades and King of Hearts Kapitel 02: Wer weiß, was der Tag uns bringt... Loguetown – östliche Bucht Vor geraumer Zeit hatte Penguin sich per Teleschnecke bei Law zurückgemeldet - auch, wenn er nicht sonderlich begeistert geklungen hatte. „Der hat einfach die Zeche geprellt! Gastronomie ist ein Albtraum! Shamble mich gefälligst zurück in meinen Körper!“ „Sehr schön, und was ist mit den wichtigen Angelegenheiten?“ „Ich will ja nicht sagen, ich hab´s dir gleich gesagt, aber Mann, ich hab´s dir gleich gesagt! Natürlich denkt er, dass du ihn zu einem Kampf herausfordern willst!“ „Kommt er her, oder nicht?“ „Keine Ahnung, wie gesagt, er ist abgehauen, und dieser arme Kerl, in dessen Körper ich grad feststecke, kriegt das vom Lohn abgezogen. Ich hoffe, du bist stolz auf dich.“ In dem Moment horchte Okojo auf. Captain...ich glaub, das isser!...aber er kommt von der Seeseite aus?!“ Ohne eine weitere Antwort legte Law auf, und wandte seine Aufmerksamkeit in besagte Richtung. Das Gefährt, mit dem sich ihr Gast? Gegner? genähert hatte, war in der Tat ziemlich außergewöhnlich; wäre der Schiffstechniker der Heart-Piraten nicht sicher auf der Tang, wäre Vidra garantiert hin und weg. Ace lehnte sich an seinem Mast zurück, nachdem er nah genug ans Ufer herankam und alle vier anwesenden Piraten gut überblicken konnte: „Hey hier bin ich? Was gibt es denn, Trafalgar, brauchst du eine Typ-Beratung?“ Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Oh, hey Bepo, fang!“, rief er dann dem Bären zu und warf ihm eine Packung Kekse entgegen, der Bär sah für ihn wirklich mehr als gestresst aus, vielleicht tat ihm auch etwas Zucker gut um damit klar zu kommen, er wusste selber nicht wieso, vielleicht war es diese leicht tollpatschige, unbeholfene Art, die ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte, denn er freute sich irgendwie den Mink zu sehen. „Sorry, ich fürchte, der Cowboy-Look liegt mir nicht.“, gab Law, ebenfalls grinsend, zurück. Ace´ finstere Miene von zuvor war verflogen, er wirkte heiter und gelassen. Aber Law wusste jetzt, dass sich das ganz, ganz schnell ändern konnte. Diesmal allerdings hatte er die Gelegenheit gehabt, sich vorzubereiten, und war daher selbst auch ruhiger. Er hatte es sich, gegen einen Stapel Kisten gelehnt, am schmalen Steg am Ufer bequem gemacht, die langen Beine übereinandergeschlagen und das vertraute Gewicht seines Schwerts auf einer Schulter, während mit Bepo, Okojo, Puffin, und Uni vier seiner Crewmitglieder ein Auge auf die Lage hielten. Okojo winkte Ace etwas unsicher zu, während Uni und Puffin wachsam und still blieben; Bepo indes friemelte emsig an der Packung Kekse, die ihm zugeworfen worden war. „Oh, vielen Dank! Das ist wirklich nett!“, rief er erfreut, riss mit seinen Klauen die Seite der Packung aus Versehen auf, und gleich mehrere Kekse fielen heraus und starben einen verfrühten Tod durch Ertrinken. „Oh nein, verflucht-!“ Als Bepo die Pfoten ausstreckte, um doch noch ein paar zu retten, kippte prompt der Rest der Packung hinterher. Dafür, dass der Bär so gewandt kämpfen konnte, war er wirklich verflucht tollpatschig. Irgendwie schaffte er es, die Packung wieder aus dem Wasser zu klauben, und inspizierte den verbliebenen Inhalt. „Das ist kein Problem, die kann man noch essen!“, rief er Ace zu, und ob nun, weil er sich schlecht fühlte, dass er die geschenkten Kekse alle ruiniert hatte, oder weil sie ihm mit etwas Salzwasser tatsächlich schmeckten, verzehrte er die Teile wirklich. Mitfühlend hatte Ace erstmal das ganze Szenario mit Bepo verfolgt, zu seiner Schande musste er eingestehen, dass er nicht daran gedacht hatte, dass der Mink so große Probleme damit haben könnte die Verpackung zu öffnen. Es war sicherlich nicht seine Absicht gewesen den Mink so in Verlegenheit zu bringen. „Sorry, ich hätte besser mitdenken sollen.“ gestand Ace daher seinen Fehler ein und fügte noch hinzu, dass Bepo sich bloß keine Umstände machen sollte, er musste sie nicht essen. „Verdirb dir bloß nicht den Magen, mein Großer.“ Law beobachtete das Ganze amüsiert - manche Dinge änderten sich eben nie, und Bepo und Plastikverpackungen war schon immer eine gute Show gewesen - dann wandte er seine ganze Aufmerksamkeit wieder Portgas D. Ace zu. „Ich will ehrlich mit dir sein; wir sind in der Tat nicht „nur“ zum Shoppen hier.“, begann Law dann, abwägend, wieviel genau er dem anderen Piraten mitteilen wollte. „Dieser Ort ist nur für eins berühmt, und das sind nicht die Desserts. Ich hatte gehofft, hier etwas über Gol D. Roger herauszufinden. Allerdings haben mich die offiziellen Aufzeichnungen ein winziges bisschen enttäuscht. Ich dachte schon, ich würde heute nichts Interessantes mehr erfahren, aber dann“, fuhr er fort, und seine Augen leuchteten wissbegierig auf, „dann kam dieser spannende Anruf.“ Er beobachtete Ace aufmerksam, ob sich auf dessen Gesicht Regungen abzeichneten, bereit, seine Teufelskräfte zu aktivieren, falls dieser zum Angriff überging. Und auch Ace musterte den anderen Piraten eingehend; hatte der Typ sich umgezogen? Doch nicht extra für dieses Treffen hier, oder...? Naja, wer wusste schon, was in der Zwischenzeit alles passiert war, vielleicht war er in eine große Schlammpfütze gefallen oder hatte sich beim Essen bekleckert. Und schon musste er sofort an Ruffy denken, Ruffy und Sauberkeit – das waren zwei Dinge, die nie zusammen passen würden, vor allem nicht beim Essen. Ein fast schon liebevolles Lächeln legte sich auf sein Gesicht, das geschah immer, wenn er an den Kleinen dachte oder von ihm erzählte, für Ace war Ruffy einfach der wichtigste Mensch auf dem ganzen Meer. Doch er musste sich jetzt von den lustigen Erinnerungen verabschieden, und schob sie auf später, wenn er mehr Zeit hatte. „Wie, willst du mir etwa damit sagen, dass du mich angeflunkert hast, Trafalgar, und das in deinem Alter.“ Amüsiert schüttelte er seinen Kopf „Schon schade, dabei würde dir der Cowboy-Look sicherlich gut stehen.“ Bei der Aussage musterte er Law noch mal recht auffällig von oben bis unten. Der Typ konnte doch nun wirklich alles tragen, bei dem Gesicht und den Beinen... da konnte man glatt neidisch werden, aber sicher, sie waren nicht wegen der Kleiderfrage an diesem Ort. „Eine kleine Notlüge.“, gab Law zwinkernd zu. „Schlechte Angewohnheiten wird man nur schwer los.“ Aber hallo - konnte er sich seine Informationen vielleicht „erflirten“? Der Blick war ihm definitiv nicht entgangen, und es wäre gelogen, zu sagen, Law wäre dem abgeneigt. Er war immerhin nicht blind, ihm war durchaus aufgefallen, dass der Kerl unverhohlen attraktiv war; sicher hatte der Verehrer*innen, wohin auch immer es ihn verschlug. Aber irgendwie fühlte sich die Idee nicht ganz richtig an - zunächst einmal könnte auch Ace´ Interesse gespielt sein, Mittel zum Zweck, um Law in Sicherheit zu wiegen; und mit jemandem aus der Crew eines der vier Kaiser anzubandeln, war äußerst riskant. Zum anderen war Ace so ziemlich das Interessanteste, das ihm in letzter Zeit passiert war - er war willensstark, und unberechenbar - und das erste andere D, mit dem er eine längere Konversation geführt hatte. ´Feind der Götter´, bei jemandem wie Ace konnte man sich das gut vorstellen. ...Und da waren noch die paar Sekunden zuvor, als sein Ausdruck so rein und offen gewesen war, der Blick voll ehrlicher Zuneigung, und der Gedanke fühlte sich noch falscher an. An wen oder was auch immer Feuerfaust gerade gedacht hatte, das war etwas persönliches, etwas, das Fremde eigentlich gar nicht hätten sehen sollen, und erneut musste Law sich fragen, was genau für eine Sorte Pirat dieser Mann sein sollte - kein einziger Seeräuber, den er kannte, wagte es, seine Emotionen so offen im Gesicht zu tragen. Was kam als nächstes, rettete er in seiner Freizeit in Not geratene Kinder und Welpen? Nahm er nur den Reichen und gab es den Armen? „Du wolltest also etwas über Gold Roger erfahren?“, hakte Ace nach. Schon erstaunlich, dass der Typ den Namen seines Vaters gleich richtig ausgesprochen hatte, mit dem getrennten D, war wohl ein deutliches Anzeichen, dass er sich wirklich für den toten Piratenkönig interessierte. „Was für eine Überraschung, dass sie nur Müll in ihren Archiven stehen haben, nicht wahr?! Es hat mich auch ziemlich genervt eine Sammlung voller Schrott in den Händen zu halten, aber was anderes hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.“ „Traurig, aber wahr“, stimmte der Kapitän der Heart Piraten seufzend zu. „Auch du suchst nach Informationen über den Mann - aber ich habe das Gefühl, wir haben da sehr unterschiedliche Gründe, hab ich Recht?“ Nachdenklich schob sich Ace die Hände in die Hosentaschen und blickte Law eine Weile einfach nur stumm an. Was wollte der Typ, und warum interessierte er sich für den toten Idioten? Ging es ihm um den Schatz, oder andere Geheimnisse? Ace mochte es nicht, wenn die Leute in dem Leben seines Vaters herumwühlten, denn er hatte Angst, dass irgendwer, irgendwann tief genug graben würde und so eine Spur zu ihm und somit zu Garp und Ruffy finden würde. Tief atmete er die Seeluft ein und aus, auf der einen Seite wollte er ganz sicher nicht Informationen austauschen, auf der anderen... wer wusste schon an was Law so alles herangekommen war, der Typ war schließlich pfiffig. „Ich weiß ja nicht, was dich an dem toten Piratenkönig interessiert, aber mir geht es lediglich um sein Schiff, die Oro Jackson. ´ne Idee, was daraus geworden sein könnte?“ Es war zwar absolut nicht die Wahrheit, aber auch nicht ganz gelogen, denn der Nachkömmling des Piratenkönigs wollte wirklich wissen, was mit dessen wunderschönem Schiff passiert war. Das lange Schweigen, das auf Laws letzte Frage folgte, ließ ihn schon fast glauben, das Gespräch ende hier an Ort und Stelle - er hielt Ace´ Blick, abwartend, aber nicht bereit, einen Rückzieher zu machen - und schließlich ließ dieser sich doch noch zu einer Antwort herab. „Die Oro Jackson?“, wiederholte er nachdenklich. Zugegeben, daran hatte er noch gar nicht gedacht; was war aus dem Schiff des Piratenkönigs geworden? Allerdings machte es irgendwie nicht richtig Klick. Der Wortlaut am Telefon hatte gehießen “..neugierig ob du schon... was neues über deinen Va..., ich meine den Piratenkönig herausgefunden hast?“ Law fielen spontan nicht viele Worte ein, die mit Va begannen, und in so einem Satz Sinn machten, erst Recht keine, die mit einem Schiff zu tun hatten. Vielleicht half es fürs erste, wenn er das Gedankenspiel dennoch mitspielte? „Ich hab keine Ahnung, was damit passiert sein könnte.“, gab er daher offen zu, und zuckte die Schultern. „Allerdings habe ich auch noch nie gehört, dass jemand je danach gesucht hätte. Es würde mich nicht wundern, wenn die Marine es auf den Meeresgrund geschickt hätte - nur um ganz sicherzugehen. Die Weltregierung scheint wirklich ...äußerst...empfindlich zu sein, was Dinge betrifft, die eine Verbindung zum großen König der Piraten haben. Gab es was besonderes auf diesem Schiff, dass du es suchst? Will der alte Whitebeard es als Trophäe oder was?“ Der war beim Anruf schließlich auch erwähnt worden, wenn auch in völlig anderem Kontext. Allerdings hatte das bestätigt, dass Ace wirklich allein hier aufgetaucht war - auf seiner „spirituellen Reise“. Bewusst vermied er es, eine eigene Antwort zu liefern, warum er sich wegen Gol D. Roger durch lückenhafte Archive und Propaganda-Vorträge quälte - solange sein Gesprächspartner sein Blatt nicht offen zeigte, würde Law nicht mal eine einzige Karte anrühren. „Trophäe?“ wiederholte Ace langsam und zog etwas nachdenklich die Augenbrauen zusammen, denn er dachte natürlich nicht daran, dass sein Ziehvater das Schiff einbehalten wollte, aber vielleicht tatsächlich die Marine. Könnte es sein, dass diese die Oro Jackson irgendwo in einer Basis bunkerten? Denn hätten sie das Schiff den Flammen geopfert oder sonst wie versenkt, hätten sie damit mit sicherlich geprahlt, da war sich Ace sicher. „Tja, vielleicht sowas ähnliches.“ Auch Ace hielt sich ziemlich bedeckt, er wollte Law sicherlich nicht zu viele Antworten liefern auf Fragen, die der Typ sicherlich sich selber nie gestellt hatte. Ihm fiel natürlich auf, dass Law die Frage, was dieser von seinem Vater eigentlich wollte, immer noch nicht beantwortet hatte: „Denkst du, dass du in den Aufzeichnungen von Gold Roger eine Antwort erhalten kannst, wo sich das One Piece befindet, oder geht es dir um etwas anderes?“ Nun, er konnte ihn auch einfach immer wieder fragen, was er denn jetzt genau suchte, vielleicht konnte er so zumindest einen Hinweis erhalten; oder er würde die Konversation beenden, wenn sie sich irgendwann anfing im Kreis zu bewegen. Man hatte wirklich das Gefühl, als würden sie hier Poker spielen und keiner der beiden Mitspieler wollte sich in die Karten blicken lassen, denn wahrscheinlich hatten die beiden so ziemlich dasselbe auf der Hand - und das war nicht besonders viel. Dennoch, egal wie wenig Ace auch über Roger wusste, jede einzige Info, die er an Fremde gab, war schon viel zu viel. In Laws Karten zu blicken war wirklich schwierig, der Typ schien eine durchaus gute Schule „genossen“ zu haben. Zugegeben, sein Interesse an dem Piraten vor sich war durchaus groß, schon damals vor drei Jahren war er ihm sofort aufgefallen, nicht nur rein optisch war er ein interessanter Typ, nein, auch seine Art hatte Ace´ Interesse geweckt, er hatte jedoch keine Zeit gehabt diesem nachzugehen und zu versuchen mehr über den Typen heraus zu finden. Tja und jetzt? Jetzt schien das Timing auch nicht das Beste zu sein, zwar verfolgten sie dasselbe Ziel, jedoch aus unterschiedlichen Gründen, die sie dem jeweils anderen nicht sagen wollten – klar, eine vertrauliche Basis hatten sie nun mal nicht. Nachdenklich wanderten seine Augen zu den anderen vier, die bei Law waren, viel Sinn etwas aus diesen herauszubekommen hatte es wahrscheinlich auch nicht, dafür müsste sie Ace schon gefangen nehmen und bedrohen, und dies wollte er vor allem Bepo nicht antun.„Tja, ich habe das Gefühl, wir stecken in einer Sackgasse fest, Trafalgar. Ich habe keinen Grund, dir Informationen über Whitebeard zu geben, und warum er nach der Oro Jackson sucht, und du hast keinen Grund, mich über deine Beweggründe aufzuklären. Was machen wir denn jetzt, hattest du so eine Pattsituation in deinem Plan mit einberechnet?“ „Wenn in den Aufzeichnungen hier echte Hinweise versteckt wären, dann hätten sich irgendwelche goldgeilen Idioten schon vor Jahren darüber die Köpfe eingeschlagen“, meine Law abfällig. Bei der Frage nach dem One Piece, fiel ihm auf, horchten auch seine eigenen Crewmitglieder auf. Stimmt, so richtig wussten viele von ihnen auch nicht, was genau er eigentlich zum Ziel hatte - den Krumen konnte er ihnen ruhig zuwerfen. Außerdem gefiel es ihm nicht, dass Feuerfaust die vier kurz ins Auge gefasst hatte - lieber zog er die Aufmerksamkeit komplett auf sich. „Irgendwelches Gold und Reichtümer interessieren mich herzlich wenig. Aber die Grand Line werde ich bezwingen. Ich will die letzte Insel finden.“ Dann lächelte er schief. „Und ich weiß nicht, welche Pattsituation du meinst...“ Wenn er eins im Leben gelernt hatte, dann war es, stets so zu tun, als wäre man im Vorteil, auch wenn man es gar nicht war. Also wagte er den Versuch, und setzte alles auf seine abstruse Vermutung; entweder, Ace berichtigte ihn automatisch, da Menschen ohnehin eher dazu tendierten, die Wahrheit zu sagen, wenn sie eine über sich getroffene falsche Aussage korrigieren konnten, er beendete das Gespräch, und floh, oder griff an. So oder so, er ging das Risiko ein - wenn jetzt schon Gefahr bestand, dass seine Crew ins Fadenkreuz geriet, dann wurde es höchste Zeit, die Sache etwas gröber voranzutreiben. „Weißt du, ich habe ein ziemlich gutes Gedächtnis; mir ist nicht entfallen, was dein Freund vorhin über die Teleschnecke gesagt hat, und ich habe ein paar Ideen, was er gemeint haben könnte. Es wäre zwar ziemlich unglaublich, eigentlich unmöglich, was dein Kollege da angedeutet hat, aber wie heißt es so schön, wenn man das Mögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag...“ Sicherlich konnten sich die ein oder anderen Idioten darauf stürzen und das Archiv unsicher machen, doch nicht jeder konnte den einen einzigen wichtigen Hinweis finden, mit welchem er dem One Piece näher kommen konnte, aber dies musste er Law sicherlich nicht erklären. Generell gefiel ihm gerade nicht, was für eine Tonlage der Ältere angenommen hatte: „Wieso plötzlich so patzig, ich dachte, du wolltest mit mir reden. Mich persönlich interessiert weder deine Hintergrundstory, noch deine Beweggründe oder deine Crew. Und da ich sowieso jetzt hier fertig bin, kannst du auf Loguetown tun und lassen was du willst, Kumpel.“ Auch sein Ton hat einiges an Feuer zugenommen, so langsam aber sicher nervte der Typ ihn, und außerdem verschwendete er einfach nur seine kostbare Zeit, Ace hätte schon längst die Stadt verlassen und sich auf die Suche nach einer der Personen begeben können, die ihm Marco genannt hatte, oder in den Aufzeichnungen standen. Der Stimmungswandel bestätigte Law, dass er einen Nerv getroffen hatte; er setzte sich ein wenig aufrechter, und beobachtete die Reaktionen seines Gegenübers ganz genau, ehe er fortfuhr, als hätte Portgas nicht mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass das Gespräch an dieser Stelle für ihn zu Ende war. „Wusstest du, dass die Initiale D in Familien weitergegeben wird? Es ist ein ziemlich seltener Name, es heißt, man könne die Menschen, die ihn heutzutage noch tragen, an den Händen abzählen.“ „...Was also kann der Piratenkönig für dich sein, das mit "Va" beginnt?“ Gerade wollte Ace dem Älteren den Rücken zudrehen und sich los machen, da drangen seine Worte wieder zu ihm durch, und es gefiel ihm gar nicht, welches Thema dieser wieder anschlug. Ace stockte in seiner Bewegung und drehte sich leicht seitlich zu diesem um, sein Blick hatte dabei wieder eine deutliche Kälte angenommen, als wollte er damit Law zu Eis erstarren lassen. „Nichts hast du gehört, du Möchtegern - Detektiv. Es gibt gewisse Dinge, die dir nicht egal sein sollten, besonders alles, was mit einem der Kaiser zutun hat.“ Als ob er ihn jetzt wissen lassen würde, was Deuce gemeint hatte, dafür müsste Law schon um einiges mehr auffahren... wobei, nein es gab nichts, was ihn dazu bringen würde dem anderen zu erzählen, dass Gol D. Roger sein Vater war. „Ich weiß zwar nicht, was du mir da für einen Scheiß von den D´s erzählst, ist mir auch egal“ - was durchaus gelogen war, denn egal war es Ace sicherlich nicht, das D hing genauso mit seinem Vater, seiner Mutter und dem Geheimnis der Weltregierung zusammen, genauso wie das One Piece – zumindest hatte Whitebeard das mal erwähnt. „Ich kann dir nur sagen, ich kenne mehr als nur fünf Leute mit einem D im Namen so wie meins, vielleicht hattest du bis jetzt einfach nur Pech gehabt keinen der Anderen zu begegnen. So, und jetzt entschuldige mich, ich habe an dieser Unterhaltung kein Interesse mehr.“ Mit diesen Worten wandte er sich wieder von Law ab, sein rechtes Bein fing Feuer, was die Turbine zum laufen brachte. Doch Ace startete nicht, nein, sein Blick fiel auf das Wasser, welches seltsam unruhig wurde. Skeptisch zog er die Augenbrauen zusammen, für einen Moment wurde es wieder still, viel zu still. „Scheiße...“ brummte der junge Pirat, sprang mit einem Seil in die Luft und flog auf das Ufer zu: „Weg vom Ufer, gleich kommt eine riesige Welle auf uns zu!“ schrie er Law und den anderen entgegen, er schaffte es gerade so seinen Striker an einen Mast zu binden, bevor eine gigantische Welle sich über ihnen aufbaute und unbarmherzig gegen das Ufer knallte. Mitten in dieser hohen Welle ragte ein Seeungeheuer hervor, es grölte und schlug um sich, was immer mehr Wellen gegen die Küste donnern ließ. Ace hatte Glück sich an dem Mast festhalten zu können, und Law hatte es geschafft, sich und seine Crew mithilfe eines ROOM´s auf eine Klippe zu teleportieren. Ace kletterte dann auf die Spitze des Mastes, um sich das Monster ansehen zu können. Es war mindestens 20 Meter lang, wenn nicht größer, und außer sich vor Wut, er konnte jedoch nicht sofort erkennen, was Problem war, doch ein ungutes Gefühl beschlich ihn... Jäger hatten es bestimmt an die Küste getrieben. Seine Annahme bestätigte sich, als er an der Flosse des Tieres eine riesige Harpune erkennen konnte, nachdem das Seemonster sich in die richtige Richtung gedreht hatte um gegen die Bucht zu schlagen. Na großartig, jetzt würde die Marine erst recht mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Männern hier auffahren. „Scheiße, wo kommt das denn her?“, stieß Okojo aus, eloquent wie eh und je, während Puffin und Uni sich aus irgendeinem Grund zu freuen schienen; Sekunden später war klar, warum, als Uni „Gelbstreifen-Telos“ murmelte, und sich mit Puffin abklatschte. „Bingo!“, riefen beide wie aus einem Mund. Law verdrehte die Augen; wenn sie ihr Meerestier-Bingo selbst jetzt weiterspielten, warum hatten sie dann zuvor so ein Aufhebens darum gemacht, dass Laws Vorhaben selbstsüchtig sei? Sie hatten doch ihren Spaß... „Schaut mal, er ist verletzt!“, rief Bepo aufgeregt, und deutete auf die Schwanzflosse des Tieres. „Jaa, die sin´ ziemlich selten“, erklärte Uni, „bestimmt hat wer versucht, den zu jagen.“ Law ließ den Blick über die Bucht schweifen; Feuerfaust hatte sich auf einem Mast in Sicherheit gebracht, nicht, ohne ihnen eine Warnung zuzurufen; wie zuvorkommend von ihm, wo doch ein paar Sekunden zuvor alles so gewirkt hatte, als hätte er die Nase voll von ihnen; Law hatte mit seiner Fragerei offenbar in ein Wespennest gestochen. Da er unter den jetzigen Umständen allerdings das Gespräch unmöglich würde fortführen können, hielt er es für das Beste, erstmal zu verschwinden. Das Seemonster schlug brüllend um sich, und obschon es sich größentechnisch nicht mit den kolossalen Monstren des Calm Belts messen konnte, reichte die dennoch imposante Länge und Wucht der Flossen mehr als aus, das Meer zum Toben zu bringen. Das Teil war definitiv zu laut, und nah genug am Hafen, dass die Marine in Null Komma nichts antanzen würde, um für Ordnung zu sorgen, das war klar. Law wollte sich gerade zum Gehen wenden, doch Puffin hielt ihn zurück. „Hör mal, wir können das doch nicht einfach ignorieren...“ „Genau, das Schicksal hat uns dieses tolle Abendessen geschenkt!“, fügte Okojo zu. „Ihr wollt doch bloß einen Beweis haben, dass ihr bei eurem Spiel vorne liegt, das ist alles..“, gab Law zurück, was sofort von vehementem Kopfschütteln und Protesten verneint wurde. „Captain, Gelbstreifen-Teli besitzen ein Neurotoxin, das meinem nicht unähnlich ist, in den Stacheln an ihren Flanken. Wenn man meins für medizinische Zwecke nutzen konnte, dann geht das bei dem vielleicht auch?“, versuchte jetzt Uni sein Glück, und das ließ Law tatsächlich innehalten. Der Fischmensch kannte sich mit diesen Kreaturen außerordentlich gut aus, und wenn er dadurch etwas Neues ausprobieren konnte... „Na gut“, gab er nach, und gerade, als er seinen ROOM ausweiten wollte, um die Kreatur erreichen zu können, hörte er eine Stimme von oberhalb zu ihnen herunterschallen: „Na das ist ja mal was ganz Neues; macht ihr da gerade einen Angelausflug oder was?“ Law fuhr herum; direkt oberhalb, an der Spitze der Klippe, hatte sich eine ganze Marineeinheit versammelt! Die Stimme, die gesprochen hatte, gehörte zu dem Mann, der sich vor ihnen aufgebaut hatte - groß und breit, mit silbernem Haar, und unverkennbar der Kapitän der Truppe. Nicht nur eine, gleich zwei Zigarren qualmten aus seinem Mund, sodass man nicht lange überlegen musste, wieso seine Stimme rauer klang als ein Reibeisen. Ganz prima; auf der einen Seite ein vor Schmerz und Wut rasendes Seemonster, sowie ein mehr oder minder angepisster Whitebeard - Pirat, auf der anderen Seite eine komplette Marineeinheit samt Kapitän. Eigentlich konnte man Law nur zu diesem Meisterstreich gratulieren, zu dem diese Situation eskaliert war. Vielleicht erkannte er sie ja ni- „Trafalgar Law, du bist hiermit festgenommen.“ Dann wanderte der Blick des Marine-Kapitäns weiter den Abhang herunter, zu dem Mast, wo sich Ace befand, und ein überraschter Ausdruck trat auf sein Gesicht. „Interessante Gesellschaft hast du da - was macht einer von Whitebeards Kommandanten allein hier im East Blue?“ „Das“, sagte Law, „ist eine wirklich hervorragende Frage.“ Das Seeungeheuer indes hatte unter wütendem Hin- und Herschlagen versucht, die Harpune, die tief im Fleisch seiner Schwanzflosse steckte, loszuwerden; da dies nicht von Erfolg gekrönt worden war, schrammte es langsam an den Klippen vorbei, und begann, sich aus der Bucht hinaus zu schieben - in Richtung Hafen. „Ihr“, bellte der Marine-Kapitän einen Teil seiner Mannschaft an, „stellt dieses Vieh ruhig, es darf auf keinen Fall in den Hafen schwimmen! Und ihr beide“, damit fixierte er wieder die Piraten, und klopfte energisch mit der Jitte, die er in der rechten Hand trug, auf seine Schulter, „Ihr bleibt schön, wo ihr seid, und lasst euch festnehmen.“ Ace hockte auf dem Mast, als würde er ausharren und auf den richtigen Moment warten um die Jagd auf das Seeungeheuer zu Ende zu bringen. Mit einem sogar recht mitleidenden Gesichtsausdruck beobachtete er das tobende Tier, wie es sich vor Schmerzen krümmte und sogar versuchte, sich selbst von der Harpune zu befreien. Eine gewisse Wut überkam ihn, wenn er an die miserablen Jäger dachte, die ihre Arbeit so schlampig verrichtet hatten und ihrer Beute so viel unnötiges Leid zufügten. Eine Jagd war immer etwas persönliches, schließlich übernahm man die Kräfte des Tieres und nutzte sie für sich selber, und ein schneller Tod war in dem Fall das Mindestmaß an Respekt, das man dem Tier erweisen konnte. Aber nun gut, er konnte jetzt die Dilettanten - Jäger nicht zu Sau machen oder ihnen die Köpfe einschlagen, das einzige, was er tun konnte, war, das Leid des Seeungeheuers zu beenden. Als er sich gerade wieder aufrichten wollte, um die beste Angriffsmöglichkeit zu suchen um das Monster schnell zu erledigen, ertönte eine Stimme von hinten, die scheinbar Ärger bedeutete. Dass die Marine auftauchen würde, das stand außer Frage, jedoch hätte er nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde, meistens waren die Jungs und Mädels nicht so gut organisiert. Doch hier war es anders, lag es an ihrem Chef? Auch Law wog seine Chancen ab; die blassblaue Kuppel, innerhalb derer er seine Kräfte frei wüten lassen konnte, summte noch immer vertraut um ihn herum, und seine vier Kameraden waren theoretisch auf einen Kampf vorbereitet; alle lebenswichtigen Organe waren sicher auf der Polar Tang, und die wartete keine 5 Minuten entfernt auf der Rückseite der Bucht unter Wasser. Andererseits war da die Sache mit Portgas D. Ace, aus dem Law immer noch nichts herausbekommen hatte, und den er ungern unverrichteter Dinge davonziehen lassen würde. Vielleicht konnte er ihn zur Kooperation überreden? Mit einem weiteren Shambles brachte er sich und die seinen wieder weiter nach unten. „Wie sieht´s aus, Feuerfaust, möchtest du dich festnehmen lassen? Oder begraben wir erstmal unsere Differenzen, und arbeiten zusammen?“ „Hhhmmmm“ ein tiefes Brummen verließ seine Lippen, während er sich seitlich zu den Hütern des Gesetzes umdrehte. Er hatte jetzt gerade weder Bock, noch Zeit sich mit den Pappnasen auseinander zu setzen, denn das Monster verließ langsam die Bucht und steuerte auf den großen Hafen zu und sicherlich hatten die Jungs von der Marine genauso wenig Ahnung, wie man so ein Tier zu erledigen hatte, wie die dummen Jäger, die damit begonnen hatten. „Wie unglaublich anhänglich ihr doch heute alle seid.“ Kurz blickte er, nachdem er das gesagt hatte, zu Law, dieser schien vorerstmal eine Pause einzulegen, was ihr „Problem“ anging. Aber gut, ein Team-up wäre an dieser Stelle vielleicht gar nicht mal so verkehrt, so würden sie die Marine um einiges schneller abschütteln könnten. „Weißt du was, Trafalgar, das ist das erste Interessante, was du heute von dir gegeben hast.“ Ein grinsen legte sich auf sein noch zuvor genervtes Gesicht und er erhob sich schließlich. Sein Blick fiel auf Smoker, welchen er kurz mustern musste, Zigarren im Mund, Zigarren an der Jacke, Zigarren überall: „Du musst Smoker, der „weiße Jäger“ sein, ich habe schon von dir gehört.“ Ein Logia-Nutzer bei der Marine, sowas blieb natürlich nicht unbemerkt, egal, wie klein der Hafen war, in dem er seine Runden drehte. Dieses Tatsache weckte Ace´ Interesse, ein Kampf gegen einen anderen Logia-Nutzer, so eine Gelegenheit bot sich nicht oft. „Ich übernehme Smoker und ihr werdet die anderen Marinesoldaten los.“ Sie waren schließlich zu fünft, das sollten sie ohne Probleme hinkriegen. Ace sprang los, sein Tempo, mit dem er zu Smoker rüber flog, war enorm: „Um mich festnehmen zu können muss du schon was Ordentliches auffahren.“ Noch bevor er diesen erreichte, schwang er seine Faust, und eine gewaltige Flammen raste auf den Kapitän der Marineeinheit zu. Angepisst hatte dieser die Tatsache wahrgenommen, dass Feuerfaust sich ihm so dreist entgegen stellen wollte. Diese junge Piratengeneration nervte einfach nur, sie waren dauerhaft frech und überschätzten ihre Fähigkeiten. Schnell hatte er zum Gegenangriff und Verteidigung seine Fäuste gehoben und den Rauch als Konter benutzt, umso überraschter war er, als ihn das Feuer dennoch traf und nach hinten schleuderte. „Mit so einer laschen Verteidigung kommst du gegen meine Feuerfaust nicht an.“ ,warnte ihn Ace, und begann mehrere Feuerbälle auf diesen niederregnen zu lassen. Doch ganz so einfach würde Smoker es dem frechen Burschen auch nicht machen, sicherlich er war ganz überrumpelt gewesen von der Feuerkraft des Piraten und er hatte wirklich gedacht, dass sein Rauch ihn ohne Probleme schützen würde, doch geschlagen gab er sich sicherlich nicht. Er kassierte ein paar Treffer, konnte sich dennoch in Sicherheit bringen, indem er den Rauch als Tarnung nutze und über den gesamten Platz ausbreitete. Gehüllt in eine Wolke, machte er einen Bogen um Ace und griff diesen mit seiner Jitte aus Seestein von hinten an. Ace hatte sich derweil nicht mehr bewegt, sondern einfach nur gelauscht. Diesen Smoker durfte er so schnell nicht unterschätzen, nicht nur weil er Logia-Nutzer war, sondern auch Kapitän bei der Marine - und diese hatten meistens schon so einiges drauf. Als er den Schlag von hinten wahrnehmen konnte, drehte er sich schwungvoll um und parierte diesen mit seiner linken Hand, welche er in Rüstungshaki gehüllt hatte. Das überraschte sogar den Marine-Kapitän. „Was ist, warum bist du so überrascht?“, fragte Ace grinsend und nutzte den Moment, in dem Smoker abgelenkt war, um ihm mit der Haki-umhüllten Faust eine zu verpassen. Der Marine-Kapitän wurde durch die Luft geschleudert und krachte mit einem lauten Knall in ein Haus, welches dabei zur Hälfte einstürzte. „So, den hätten wir erstmal.“ Ace war klar, dass er sich wieder aufrappeln würde, doch die Zeit konnten sie noch für andere Dinge nutzen. Denn der Blick zum Hafen zeigte ihm deutlich, dass die Marinesoldaten mit dem Seemonster nicht klarkamen. Tja, sie waren ja auch nicht von der ~ Dave-Eliteeinheit. „Trafalgar“ rief Ace aus, und landete direkt neben diesem, wie er geahnt hatte, waren er und seine Crew mit den Soldaten gut zurecht gekommen. Ohne noch ein Wort zu sagen, schwang Ace seinen Arm um den Älteren und zog diesen fest an sich: „Ich werde mir mal euren Capt´n ausleihen. Kümmert euch bitte um meinen Striker.“, bat er die restlichen Heart Piraten, die ihn mit großen Augen anstarrten, und schon war er mit Law in der Luft und flog zum Hafen rüber. „Wir müssen uns um das Seeungeheuer kümmern, so kann es schließlich nicht bleiben, bevor dieser Smoker mit einer weiteren Verstärkung auftaucht.“ erklärte er Law auf dem Weg sein Vorhaben „Das wird ein prima Abendessen geben, ich hoffe, ihr habt einen großen Grill bei euch am Bord.“ Grinsend blickte er Law an, scheinbar hatte sich Ace gerade selber zum Essen auf der Polar Tang eingeladen. „Entschuldige mal!“, rief Law empört aus, als er unvermittelt von Ace gepackt wurde. Man konnte ihn doch nicht einfach schnappen und sonstwohin verschleppen, wie es einem passte! Das war heute schon das zweite Mal, dass der Mann ungefragt in seinen Personal Space eindrang - für den allerdings schien das keine große Sache zu sein. Solange sie in der Luft waren, ließ er es es geschehen - er konnte nicht riskieren, ins Wasser zu fallen - aber sobald sie in die Nähe der ersten Pfeiler und Schiffsmarkierungen am Hafen kamen, switchte Law den Platz mit einer kleinen Leiterbuchse auf einem Pfeiler. „Und ich dachte, du hättest Manieren!“, rief er Ace von seinem erhöhten Landepunkt aus zu, und schüttelte in gespielter Enttäuschung den Kopf. Um seine Leute musste er sich keine Gedanken machen, abgesehen von ihrem Chef, der von Ace in Grund und Boden geflext worden war, hatten diese Soldaten tatsächlich nicht viel drauf, und daher blieb als größtes Problem das Seeungeheuer - auch, wenn es nicht wirklich schwierig war, dem Tier ein schnelles und schmerzloses Ende zu bereiten. Ace konnte sein Kichern derweil kaum unterdrücken, wenn Law so aufbrausend wurde, wirkte er wie eine Katze, die mit Wasser in Berührung gekommen war und darauf in ein Dauer- Beschwerde Modus verfiel. Eine große, lange, wunderschöne Katze, die man einfach nur faszinierend finden musste. Den Tausch hatte er jedoch nicht kommen sehen, war es dem Heart Kapitän denn wirklich so unangenehm, von ihm durch die Luft getragen zu werden? Aber nun ja, alles musste natürlich so seine Zeit bekommen, und vielleicht würde der schöne Kater auch irgendwann etwas handzahmer werden. Sie landeten schließlich auf den Pfeilern und Ace überließ Law nur zu gerne das Monster, schließlich hatte er ja das passende Werkzeug dabei, er selber erledigte währenddessen die letzten Matrosen, die alles andere als eine Herausforderung waren. So konnte er sich genug Zeit nehmen um Law bei der Arbeit zuzugucken, und was er sah, ließ einen anerkennenden Pfiff aus seinem Mund entgleiten. Law fixierte das Seeungeheuer; es tauchte immer wieder abwechselnd auf und ab, wahrscheinlich, um erneut an Geschwindigkeit zulegen zu können - und als es das nächste mal direkt vor ihm aus dem Wasser stieß, packte Law sein Schwert, und zerteilte die monströse Kreatur mit einem Hieb längs durch. Feuerfaust sollte heute schließlich nicht alles an Arbeit alleine für sich beanspruchen. Der erschlaffende Körper des Seeungeheuers wurde von dem Schwung, den es gerade noch aufgenommen hatte, in das seichte Strandgewässer geschoben - sehr gut, dann lief es nicht Gefahr, einfach ungenutzt im tieferen Wasser zu versinken, und Law visierte jetzt einen Punkt an der Flanke an, wo er, wie von Uni beschrieben, gelb gestreifte Stacheln ausmachen konnte. Diesmal ließ er seine Teufelskräfte in den Hieb mit hineinfließen - Toxine erhielten sich nur in frischem Fleisch, also musste er es noch ein Weilchen vorm Ausbluten bewahren. „Schön zu wissen, dass du weißt, wie man mit so einem langen Teil umgeht.“, kommentierte Ace lachend, und sprang zu dem Älteren rüber, welcher sich schon begann an dem Seeungeheuer zu bedienen. „Das“, sagte Law zufrieden mehr zu sich selbst, als ein halber Meter frisch isoliertes Fleisch neben ihm landete, „ist für mich.“ Was den Rest anbetraf...das war wirklich eine Menge. Sie würden Platz brauchen, um das Teil zu zerlegen. „Hab ich das richtig verstanden, dass du uns beim Essen heute Gesellschaft leisten willst?“, fragte er an Ace gewandt, und lächelte süffisant. „Was brauchen wir dann noch einen großen Grill, wenn wir dich haben?“ „Hmmm ja, ich kann zwar recht gierig werden wenn es ums Essen geht, aber hier haben wir mehr als genug für alle und gegen Gesellschaft, habe ich nie was einzuwenden.“ Neugierig blickte er zu dem Stück Fleisch, welches sich Law abgetrennt hatte, irgendwas sagte ihm, dass es nicht unbedingt etwas zu essen war. Aber ja, es stimmte wohl, Ace konnte man ziemlich gut als Grill-Ersatz benutzen, und weil er das Feuer selber regulieren konnte, bestimmte er so selber, wie durch das Fleisch wurde und wie knusprig die Haut. „Hehe, gut erkannt, Trafalgar, ich bin ein wahrer Meister auf dem Gebiet, ich werde dir das zarteste und leckerste Fleisch herzaubern, das du je gegessen hast. Ein wahres Freudenfest für deinen Gaumen.“ Dieses Mal konnte er sich sogar ein zweideutiges, fast schon schmutziges Grinsen, als würde er von etwas ganz anderem als Essen sprechen, nicht verkneifen, während er das sagte. „Aber ich freue mich auch, dich etwas entspannter zu sehen, scheint, als hätte dir der Flug mit mir besser getan, als du es zugeben möchtest!“, fügte er am Ende noch hinzu. Teils überrascht, aber auch teils zugetan hob Law eine Augenbraue. „Ach so?“, fragte er verschmitzt. „Bölle Bölle Bölle Bölle“, tönte es da leise, und er nahm die Mini-Teleschnecke zur Hand. „Captain, Bepo sagt, ihr habt da eine Situation mit der Marine und einem Seeungeheuer?“ Das war Vidra, der ihn vom U-Boot aus angeböllt hatte. „Ist erledigt; kommt her und helft Aufräumen.“ „Sind schon unterwegs.“ Ohne weitere Umschweife wurden Vorbereitungen zum Abschleppen des großen Seeungeheuers getroffen, und die Crew wieder eingesammelt. Ace´ Striker hatten sie tatsächlich ebenfalls berücksichtigt; als die Polar Tang in Sicht kam, tauchte sie nicht, wie Law erwartet hatte, von unten auf, sondern kam sichtbar an der Wasseroberfläche an den Hafen heran; das kleine mechanische Dinghi war mit einem Seil an der Reling befestigt, sodass es gemächlich hinter dem gelben U-Boot hertrieb. Naja, vielleicht war es auch besser so, überlegte Law - wenn ihr Abgang gut sichtbar war, ging die Marine vielleicht davon aus, dass sie komplett aus der Gegend verschwanden, und ließ sie in Ruhe. Nach der brachialen Niederlage, die Smoker und seine Leute gerade hatten einstecken müssen, mussten die sich garantiert erst einmal wieder sammeln. Währenddessen könnten sie sich auf eine der kleineren, unbewohnten Nebeninseln zurückziehen, und in Ruhe Seemonster zubereiten - und Ace vielleicht doch noch irgendwie zum Reden bringen. „Wie steht´s - fährst du mit deinem Böötchen, oder kommst du mit an Deck?“ Er zwinkerte schalkhaft. „Wir werden auch nicht einfach abtauchen, versprochen.“ Ace freute es natürlich zu sehen, dass sie an seinen Striker gedacht hatten, das brachte dem Team noch einiges an Pluspunkten ein und steigerte sein Vertrauen, aber er ließ natürlich nicht die Möglichkeit außer Acht, dass es auch eine List sein könnte. Man sollte immer schön vorsichtig bleiben. Für einen Moment dachte er nach, das U-Boot weckte ja schon sein Interesse, doch konnte er Law wirklich einfach so vertrauen und in sein Territorium eintauchen? „Ich denke mal, wir fahren nicht weit, also werde ich dir die Chance geben, mich von dir zu überzeugen.“ Er lachte und sprang dennoch erstmal auf seinen Striker, von dort holte er den Rucksack, welcher zum Glück noch am Ort und Stelle war, gut, dass er diesen immer absichern konnte, und verstaute die Segel, so konnte man den Striker sogar prima mit unters Wasser ziehen, ohne das irgendwas beschädigt wurde. Nachdem er das alles erledigt hatte, begab er sich zu den Heart Piraten an Bord, sein Blick schweifte zur Stadt, in der einst sein Vater geboren und hingerichtet wurde. Ein Brummen verließ seine Lippen, tja, es war zwar irgendwie interessant, den Ort zu sehen wo sein alter Herr herkam und von wo er ausbrechen wollte, doch näher waren sie sich dadurch nicht gekommen. „Ich weiß immer noch nichts über dich, nichts, was mich davon überzeugen könnte zu glauben, dass du mal ein guter Mensch warst.“, ging es ihm durch den Kopf, während sie die Stadt immer weiter hinter sich ließen. Fortsetzung Folgt Kapitel 3: ...bis die Sonne am Abend in den Wellen versinkt ----------------------------------------------------------- Ace of Spades and King of Hearts Kapitel 03: ...bis die Sonne am Abend in den Wellen versinkt East Blue – eine kleine Insel bei Polestar Als Ace seinen Blick von Loguetown lösen konnte und seine Aufmerksamkeit der Crew zuwandte, auf deren Schiff er sich gerade befand, blickte er in mehrere verwirrte, skeptische und zwiegespaltene Gesichter. Die meisten von ihnen wussten wohl nicht so recht, was sie von Ace´ Aufenthalt auf ihrem „Grund und Boden“ halten sollen. Als wären sie ein paar Goldfische und er ein Hai, der sich in ihren Teich verschwommen hatte. „Hahaha, nun seht mich nicht so an, als wäre ich gerade vom Mond gefallen! Heute Abend bin ich euer Grillmeister, ihr müsst mir nur ein paar ordentliche Gewürze besorgen.“ Es dauerte nicht lange, bis sie schließlich eine passende Insel erreichten, auf der sie ihr Lager aufschlagen konnten. Ace sprang als erster vom Bord und landete im seichten, warmen Wasser, im Gegensatz zu anderen Teufelsfruchtnutzern hatte er noch nie so wirklich Probleme damit gehabt sich darin aufzuhalten, nein, eigentlich mochte er das kühle Nass sogar sehr gerne und ging sogar relativ häufig baden, auch im Meer, was besonders Whitebeard immer wieder negativ aufstieß, schließlich war Ace ein Kommandant und sollte sich deswegen nicht allzu leichtsinnig verhalten, schließlich wusste man nie, wer sich hinter der nächsten Küste verbarg und sie angreifen konnte. Tja, vielleicht war er wirklich etwas leichtsinnig, ganz sicher sogar, denn sein eigenes Leben hatte Ace noch nie für besonders wichtig oder schützenswert gehalten. Er lebte in den Tag hinein, ohne wirklich an die Zukunft zu denken, oder über irgendwelche Konsequenzen seines Handelns. Erst als er Pops kennenlernte und ein Teil seiner Crew wurde, änderte sich seine Einstellung und er begann mehr für die Kameraden und seinen Capt´n zu leben, doch alte Gewohnheiten legte man nicht so leicht ab. Lange verweilen tat er im Wasser nicht, schnell war er am Strand angekommen, um sich nach einer guten Stelle für ein ordentliches Lagerfeuer umzusehen, schließlich brauchten sie einiges an Platz. Laws Crew hatte schließlich eine ordentliche Mitgliederzahl und das Fleisch brauchte auch einen geeigneten Fleck, wo man es ablegen, zerlegen und verarbeiten konnte, er fand jedoch recht schnell ein geeignetes Plätzchen für sie am Ufer. „Hey kommt her, helft mir den Platz vorzubereiten.“, rief er zum Schiff rüber und scheuchte die Crew scheinbar damit etwas auf, sie waren sich wohl nicht ganz sicher, wer es riskieren sollte zu Ace rüber zu gehen und sich in die „Gefahr“ zu begeben, ihm bei dem Vorbereitungen zu helfen. Sämtliche Augen wanderten zu ihrem Captain, und dieser brauchte eine Sekunde, seine Gedanken wieder ins Hier und Jetzt zurückzuholen - die Art, wie sorglos Ace bei allem war - dem Aufenthalt auf einem fremden Schiff, umgeben von einer fremden Crew, dem Aufenthalt in verflucht nochmal Meerwasser - hatte ihn über die Maßen erstaunt und zugegebenermaßen ziemlich imponiert, und er konnte nicht umhin, dem draufgängerischen jungen Mann bei allem, was er tat, mit den Augen zu folgen.. „Ich kann das machen, ist kein Problem.“, meldete sich Squalo zu Wort, doch Ikkaku entgegnete sofort: „Nicht alleine. Es gehen mindestens vier.“ Als ehemalige Sklavin war sie von Grund auf vorsichtig und misstrauisch; es war klar, dass sie Vorbehalte hatte. „Vier sind ein bisschen übertrieben, meint ihr nicht? Komm, ich geh mit, das reicht doch dann, oder? Feuerfaust wird uns schon nicht aufessen.“, gab Penguin beschwichtigend zu bedenken, und Law nickte zustimmend. „Hätte er uns was antun wollen, hätte er es schon getan; solange man bestimmte Themen meidet, scheint er ein sehr direkter Kerl zu sein.“ „Was ist mit mir, Captain?“, fragte Bepo, der Ace offenbar direkt gut leiden mochte, (lag es an den Keksen? Hatte der Mink einfach etwas im Gespür?) und gerne helfen wollte. „Das wird eine Menge Arbeit sein, bis das essbar wird - aber Feuerfaust hat mir das beste Fleisch versprochen, das ich je gegessen habe, also wie wär´s, wenn du das entsprechende Zubehör holen gehst?“ „Okay, ich hole Gewürze!“, rief er glücklich aus, und verschwand unter Deck. Penguin und Squalo machten sich auf, Ace bei seinen Vorbereitungen zu unterstützen, und auch die anderen widmeten sich ihren üblichen Aufgaben. Als Ace sich erneut nach den Heart Piraten umsah, erblickte er zwei, die zu ihm herüber kamen, einen von ihnen kannte Ace schon mehr oder minder gut, das war der Typ mit dem lustigen Pinguin - Hut, tja, wie hieß er noch mal; Pingo, Pingi, Pongi oder so? Der andere war ein etwas kleinerer, rundlicherer Typ mit einem schwarzen Hut und einem breiten Grinsen im Gesicht. „Hey, danke Pingi und...“ Mensch, sich die Namen aller Mitglieder zu merken würde wohl eine Weile dauern, aber hey, sie hatten noch den ganzen Abend Zeit. „Squalo, mein Name.“, stellte sich der blonde Kerl vor und musste scheinbar über den Spitznamen von Penguin kichern, den ihm Ace verpasst hatte „Pingi...“ wiederholte er leise und kassierte darauf einen giftigem Blick seitens dessen. „Freut mich. Also wir brauchen Feuerholz und Steine um das Lager und den Boden auszulegen, damit wir das Fleisch auslegen können.“ Schließlich war es nicht gerade wenig um es einfach nur auf einen Spieß aufzustecken. Während dessen kam Bepo aus der Küche gelaufen, da er sich nicht sicher war, welche Gewürze Ace brauchen würde, brachte er gleich den ganzen Schrank mit: „Ich hoffe wir haben was passendes dabei.“, jammerte er und sah etwas hilflos aus. Nur Shachi blieb, an die Reling gelehnt, neben seinem Kapitän stehen. „Du starrst.“, meinte er leise,“Du starrst, und ER gibt uns Anweisungen. Fällt dir was auf?“ Law seufzte. Shachi hatte Recht, und das war frustrierend. Er ließ sich hinreißen, die ganze Zeit schon, und er konnte nicht einmal wirklich begründen, warum. Ace war viel direkter, viel stürmischer, als er gedacht hatte. Den kurzen Kampf mit Smoker zu sehen, war einem Naturschauspiel gleichgekommen; natürlich war es beeindruckend, zwei Logia-Nutzer in Aktion zu sehen, aber selbst neben einem weiteren Elementar hatte Ace übermenschlich gewirkt. Dass dasselbe Wesen, das Feinde beiseitewischte, als wären es ein paar lästige Motten, Minuten später lachend neben ihm stand, und ihn absolut unverschämt anflirtete... Ace war, und man konnte es wirklich nicht besser beschreiben, „...heiß.“ „Äh, was? Ist dir zu warm?“ Shachi bedachte ihn mit einem nervösen Blick, und Law wurde klar, dass er das letzte Wort laut ausgesprochen hatte. „Nein nein, alles in Ordnung.“, erwiderte er kopfschüttelnd; er fühlte sich ein wenig schlecht, weil er kein einziges Wort aus Shachis Mund mitbekommen hatte, obwohl dieser ganz offensichtlich immer noch mit ihm geredet hatte. „Bist du ganz sicher?“, fragte der rothaarige vorsichtig nach - er war nicht dabei gewesen, und wusste nicht genau, ob Law viel von seinen Teufelskräften hatte einsetzen müssen; und vor den Nachwirkungen eines übermäßigen Gebrauchs hatte er gehörigen Respekt. „Ich bin nicht mehr 14, weißt du.“, sagte Law, der seine Grenzen mittlerweile durchaus gut einzuschätzen wusste - und das heute war doch wirklich gar nichts gewesen. Shachi schnaubte: „Oh ja, das merkt man. Seit wir ihn getroffen haben, bist du komplett auf Feuerfaust Ace fixiert! Gibt es da was, das ich wissen sollte?“ Law schmunzelte nachdenklich: „Tja, ich weiß nicht, ob er mich ins Bett oder ins Grab kriegen will...“ „Vielleicht beides.“, kommentierte Shachi zynisch, und Law konnte sehen, dass seinem Kindheitsfreund nicht gefiel, in welche Richtung sich das entwickelte. „Pirat ist und bleibt immerhin Pirat.“ Ein paar Stunden später, Ace hatte wirklich nicht untertrieben, als er gesagt hatte, er könne das ganze Viech problemlos rösten, saß der ganze Haufen um ein ordentliches Lagerfeuer verteilt. Das gebratene Fleisch duftete bereits verführerisch, und selbst Uni und Ikkaku, die bis jetzt Abstand gehalten und fast dauerhaft auf dem Schiff verblieben waren, wagten sich langsam heran. Bepo, der sich direkt bei Ace auf den Boden gesetzt hatte, wippte vor Vorfreude vor und zurück. „Gleich ist es fertig, gleich ist es fertig!“ „Jetzt, wo wir alle hier versammelt sind, wird es Zeit für eine Vorstellungsrunde, meint ihr nicht?“, fragte Puffin gut gelaunt, der die Chance genutzt und ein Fässchen seines selbstgebrauten Met mit nach draußen gebracht hatte. „Ist das der Gute, oder der, von dem man umkippt?“, fragte Okojo neugierig, und Braumeister Puffin schüttelte nur den Kopf. „Also wirklich! Was denkst du von mir??“ Dann drückte er einen Humpen Ace in die Hand, ehe er sich selbst einen einschenkte, und damit heiter umherfuchtelte. „Also, Feuerfaust, ich bin Puffin, und ich beantworte dir gern all deine Fragen über unsere Abenteuer!““ Aus der Runde folgte diesen Worten eine Mischung zwischen genervtem Aufstöhnen und Gelächter. „Des weiteren haben wir da“, und er marschierte die Crew den Kreis entlang entsprechend ab: „unsere Mediziner, Reno, Morsa, Guillemots, und Kuzuri....unsere Stimmungskanonen Uni, Ikkaku, Clione, und Okojo....“ Ikkaku warf ihm einen giftigen Blick zu. „...unsere guten Seelen Shachi und Penguin, ohne die läuft nichts....unser bestes Mädchen, die Polar Tang da drüben im Wasser....und schließlich den wichtigsten von allen: Das ist Lemming! Ohne den hätten wir kein Logo!“ Der zuletzt benannte hob grüßend die Hand. „Das war´s, mehr gibt es nicht?“, fragte Clione scharf, was zu erneutem Gelächter in der Runde führte. „Alter, du hast Bepo vergessen!“ „Du hast den CAPTAIN vergessen, wie geht das denn?!“ Vidra und Pandaman schüttelten nur stumm enttäuscht die Köpfe; anscheinend gehörten sie jetzt nicht mehr zur Crew. Das Gelächter hielt an, und die Stimmung entspannte sich merklich. Law selbst hatte sich, obwohl er eigentlich am liebsten an Bepo gelehnt den bequemsten Platz eingenommen hätte, auf die gegenüberliegende Seite des Lagerfeuers gesetzt, um Ace besser beobachten zu können. Bis jetzt hatte er keinerlei Anstalten gemacht, irgendwem etwa anzutun; das konnte man doch als Erfolg verbuchen, oder nicht? Falls auch er sich etwas von Puffins Met genehmigte, konnte vielleicht der Alkohol ihn dazu bringen, aus dem Nähkästchen zu plaudern? Seinen schwarzgepunkteten Hut hatte er vorsorglich neben sich gelegt - bei Tisch setzte man seine Kopfbedeckungen immerhin ab, und er wollte nicht, dass Funken vom Lagerfeuer Löcher hineinbrannten. Er war ja schon gespannt auf die Kochkünste des Whitebeard-Kommandanten, da er sie so sehr angepriesen hatte - wenn es denn die Kochkünste gewesen waren, die er gemeint hatte, was zumindest der Crew gegenüber ein bisschen fairer wäre. Ihm wurde ein wenig anders, als er an den suggestiven Ausdruck in Ace´ Gesicht zurückdachte, als er das gesagt hatte - irgendwas machte das mit ihm. Da allerdings nicht ganz klar war, was, entschied Law fürs erste, dass ihm die Aufmerksamkeit gefiel, die Feuerfaust ihm schenkte. Die lockere Stimmung die am Lagerfeuer herrschte, führte dazu, dass auch Ace sich komplett entspannen konnte, trotz dessen, dass er sich am Nachmittag noch mit Law in den Haaren hatte, naja mehr oder minder, aber es war längst vergessen und so konnte er sich auch etwas zurück lehnen, wobei er das Essen, was er für die Crew zubereitete, nicht aus den Augen lies. Dass Bepo ihm von Anfang an so positiv gegenüber trat und ihm auch jetzt Gesellschaft leistete, erfreute ihn schon sehr, er ging fest davon aus, dass Minks es einfach erspüren konnten, wem sie vertrauen konnten und wem nicht, was für die gesamte Crew ein gutes Zeichen sein sollte, dass Ace es gut mit ihnen meinte und hier gerade nur am Essen interessiert war, naja, an der Gesellschaft natürlich auch. Dankbar war er dann auch über die kleine Vorstellungsrunde, auch wenn er sich sicher war, die Hälfte gleich wieder vergessen zu haben, aber zumindest nahm er sich vor, sich ein paar der Namen zu merken. „Ihr seid ein witziger Haufen, ich mag euch!“ gab er mit einem lauten, warmen Lachen von sich und hob sein Becher an um den anderen zuzuprosten, bevor er es leerte. Eigentlich musste er beim Alkohol etwas aufpassen, in der Vergangenheit hatte er durchaus ziemlich schlechte Erfahrungen damit gemacht und generell, vertrug er gar nicht so viel von diesem Zeug, wie man denken könnte. Doch er wollte die Geste der anderen nur ungern abschlagen und kein Spielverderber sein: „Hmmm, der Met schmeckt gut! Und es freut mich wirklich sehr, euch alle kennen zu lernen.“ Sein Blick wanderte zu Law, welchen er vielsagend angrinste, als hätte Ace gewusst, dass er sich mit den Heart Piraten gut verstehen würde. „Euer Capt´n ist mir mehr als gut im Gedächtnis geblieben, den braucht man, denke ich, nicht mehr vorzustellen.“, meinte Ace und erhob sich dann von seinem Platz, das Essen war endlich fertig. Mit einem Messer löste er gekonnt das zarte Fleisch und legte es sorgfältig auf einen Teller, dazu kamen noch Kartoffeln, die sie im Feuer geröstet hatten, bevor er den Teller an Law weiter reichte. „So, du darfst dich als erster von meiner meisterhaften Leistung überzeugen.“ Gespannt starten die restlichen Heart Piraten ihren Kapitän an, als ob von seinem Urteil Leben und Tod abhing. Doch während alle so gebannt auf Law´s Okay warteten, fiel Ace plötzlich etwas auf, und er schlug sich die Hände auf den Kopf „Aaahhh! Moment mal, dein Name ist gar nicht Pingi?!“, rief er aus, und starrte dabei Penguin entgeistert an. Vollkommen vergessend, dass er den ganzen Tag bisher das Essen versäumt hatte - erst jetzt, mit dem Teller voll gegrilltem Fleisch und gerösteten Kartoffeln vor der Nase - fiel Law erst jetzt auf, wie hungrig er eigentlich war, und nur zu gern ergriff er das angebotene Abendessen; das seltsam-abwartende Starren seiner Crew ließ ihn unwirsch den Mundwinkel verziehen, Ace´ Fauxpas allerdings und die darauffolgende Entschuldigung lenkte alle direkt wieder von ihm ab. „Wieso sagt das denn keiner?! Ich bitte dich vielmals um Entschuldigung!“ Ace verbeugte sich höflich vor dem Älteren, wo kam man denn da hin, wenn man Leute, die man kaum kennt, mit dem falschen Namen ansprach? Okojo brüllte vor Lachen, als er das hörte, und selbst Shachi konnte einen Lachanfall nicht unterdrücken. Penguin indes wirkte eher peinlich berührt. „Nein nein, mach dir keinen Kopf, mann, ehrlich!“, meine er, und fuchtelte beschwichtigend mit den Händen. "Ja, da bist du echt nicht PINGI-lich, was?“ Okojo bekam sich immer nicht mehr ein. „Bitte, wir sind doch alle erwachsen, das kann halt mal passieren.“, versuchte Penguin weiter, die Hysterie seiner Kameraden herunterzufahren. „Wir kennen uns doch nicht so gut, und es ist immer noch besser als du, Okojo, du hast dich damals monatelang nicht getraut, irgendwen von uns mit Namen anzusprechen, weil du dir keinen einzigen gemerkt hast, und dich nicht getraut hast, nochmal nachzufragen!“ Das ernüchterte Okojo, brachte dafür aber die meisten anderen wieder zum Lachen. „Ich kann es nicht wirklich wieder gut machen, außer dir den zweiten Teller zuzubereiten.“, meinte Ace entschuldigend über das schadenfrohe Gelächter hinweg. Gesagt getan, ob es Penguin überhaupt glücklich stimmte, wusste er natürlich nicht. Den dritten Teller bekam Bepo, welcher schon leicht sabbernd neben ihm saß und das Fleisch sehnsüchtig anblickte, und dann sein zweiter Helfer Squalo. Eigentlich hatte er gar nicht vorgehabt jeden einzelnen zu bedienen, aber irgendwie schien die Crew plötzlich drauf zu bestehen, und so tat er ihnen den Gefallen, schließlich wollte er ein guter Gast sein. Law grinste, dann widmete er sich endlich seinem Essen - und es war wirklich gut! Wenn er ehrlich war, hatte er trotz allem Zweifel gehabt. Ob es das Beste war, das er je gegessen hatte, war schwierig zu beurteilen; aber gut war es allemal. Dass Ace alles selbst verteilte, brachte ihm auf jeden Fall Pluspunkte bei der Mannschaft ein - was für ein netter Gast, der seine Gastgeber bekochte! „Du bist schwer in Ordnung!“, verkündete Squalo, und klopfte Ace freundschaftlich auf die Schulter. Nachdem das Essen verteilt war, gönnte auch Ace sich etwas und machte es sich neben Bepo wieder gemütlich, dieser schien mehr als zufrieden zu sein und schwärmte darüber, wie zart das Fleisch war und wie knusprig die Haut. Das freute Ace natürlich zu hören, somit hatte er den Anspruch an sich selber zumindest erfüllt. „Hey Ace, willst du später wieder zurück nach Loguetown fahren?“, fragte ihn schließlich Squalo nach einer Weile des stillen, genussvollen Futterns. Da Ace immer noch den Mund voll hatte, schüttelte er erstmal mit dem Kopf. „Nein, das hatte ich nicht mehr vor. Ich bezweifle, dass ich noch irgendwelche Infos erhalten werde, die ich brauche.“ „Du meinst zu der Oro Jackson?“ wurde er von jemand anderem aus der Crew gefragt, wenn er sich nicht irrte, hieß die Person Uni und war mit Law am Ufer gewesen, als sie sich getroffen hatten. „Ja.. genau...“ brummte er, während er sich noch mehr von dem leckeren Essen in dem Mund schob. Eigentlich musste Ace gut aufpassen, den es gab schließlich ein gewisses Problem, das auftrat, wenn er sich zu voll fraß – er fiel in ein Fresskoma und pennte eine Weile bis sein Körper die Mahlzeit verdaut hatte, nachdem das passierte, wachte er in der Regel auf und aß einfach weiter, ein Phänomen, das sich irgendwann in der Kindheit entwickelt hatte. Und unter Fremden fiel er nur ungern in das besagte Fresskoma, vor allem, wenn es sich dabei um fremde Piraten handelte. „Ähm, was genau suchst du bei der Oro Jackson? Also... wenn ich das fragen darf?!“ Bepo bekam schon wieder ein schlechtes Gewissen, dass er einfach so nachgefragt hatte, er wollte ja schließlich nicht unhöflich sein und Ace mit seiner Frage verärgern, schließlich war dieser so nett zu ihnen und hatte für sie gekocht. Schmunzeln wandte sich der angesprochene Pirat zu dem Mink, welchen er leicht hinter dem Ohr kraulte: „Ah Bepo, sein doch nicht so nervös, ich fresse dich schon nicht auf, wenn du mich etwas fragst. Jedoch kann ich dir leider nicht sagen was ich bei der Oro Jackson suche, oder warum ich nach ihr suche.“ Als er das sagte, wandte er sich tatsächlich an Law, ihm kam es so vor, als würden die Heart Piraten ihn für ihren Capt´n ausfragen, aber dieses Mal etwas subtiler und in einer netten Runde. „Du hast mir schließlich auch noch mit keinem einzigen Wort gesagt, was du auf der letzten Insel suchst. Wenn es nicht das One Piece ist, was könnte es dann sein?“ Die entspannte Fragerunde hatte Law zunächst stumm verfolgt, während er gemächlich aufaß; er schätzte es sehr, dass die anderen, allen voran sogar Bepo, versuchten, den Gesprächsfaden von zuvor weiterzuführen. Beim Thema Oro Jackson hielt er kurz inne, war das bisher schließlich der Punkt gewesen, an dem das Wetter stets umgeschlagen hatte, aber Ace blieb zivil. Hm. Vielleicht war es also in Ordnung, solange es Bepo war, der fragte? Vielleicht war Law ja nicht der einzige, der nicht sauer auf den Mink werden konnte? Da war vielleicht nützlich... „Die Weltregierung macht ein Riesen-Aufhebens darum, dass niemand herausfindet, was dort ist.“, meinte er leichthin auf Ace´ Frage, und zog bedeutungsvoll eine Augenbraue hoch. „Also muss es was Gutes sein, denkst du nicht?“ „Und ist es nicht das, worum es beim Piratendasein geht?“, ergänzte Puffin. „Der Weltregierung ins Essen scheißen?“, fragte Okojo. „Nein, du Döspaddel, um Freiheit!“, wurde dieser sofort gerügt. Und sofort verkabbelten die beiden sich über die korrekte Ausdrucksweise unter Gästen. Shachi stupste währenddessen Law in die Seite. „Scheiße, hast du etwa alles komplett anstandslos gegessen?“ „Das tu ich ziemlich häufig“, erwiderte dieser aalglatt, „und immer wieder tut ihr so überrascht.“ „Der Captain ist ein pingeliger Esser.“, erklärte Bepo leise an Ace gewandt; dann fing er Laws mahnenden Blick auf. „Ähh, meistens, ich meine, nie, eigentlich nie! Tut mir Leid!“ Hastig widmete der Bär sich wieder seinem eigenen Teller. Ja, die Weltregierung machte ein Riesen - Geheimnis um die letzte Insel, ob nun zurecht oder nicht, das wusste tatsächlich nur sie alleine, und die wenigen Roger - Piraten, die noch lebten. Eigentlich wusste auch keiner so genau, wie viele von der alten Crew noch irgendwo da draußen ihre Runden zogen in der Hoffnung nie gefunden zu werden, naja zumindest nicht von der Regierung, und vielleicht, Ace wusste es nicht, waren einige von ihnen auch selber noch als Piraten unterwegs – mit ihrer eigenen Crew und Zielen, welche das wohl sein mochten? Wenn er ehrlich war wollte er es auch sehen – das sagenumwobene One Piece. Sehen, was sein Vater damals gefunden oder versteckt hatte, zu erkennen, was es ihm bedeutete, und warum er dafür so viel Risiko auf sich genommen hatte. Nachdenklich biss sich Ace auf die Unterlippe und schweifte mit seinen Gedanken ab. Er hatte oft Whitebeard gefragt, ob dieser sich nicht auf die Suche nach dem One Piece machen wollte, dieser hatte doch mit Sicherheit mehr Hinweise als alle anderen, doch er sagte stets, dass dieser Schatz nicht der Grund wäre, warum er Pirat wurde und blieb, nein, Newgate hatte sich stets immer was anderes gewünscht und es schließlich erreicht – eine große Familie. Das bewunderte Ace an ihm. Er empfand den Wunsch seines Ziehvaters nicht nur als unglaublich schön und romantisch, sondern auch bescheiden und gütig. Jeder brauchte eine Familie, einen Ort, an dem er willkommen war, und zurück kommen konnte, egal, wie lange man unterwegs war. Und Ace war sich sicher, das im Grunde jeder sich sowas wünschte. Schließlich zog ihn der kleine Streit der Crew aus seinen Gedanken heraus, er hatte nicht wirklich mitbekommen, um was die beiden sich zankten, doch der Anblick zauberte ihm ein sanftes Lächeln auf das Gesicht, auch hier spürte er eine starkes Band und familiäre Bindung. Und das sah er auch bezüglich auf Law, auch wenn dieser eine gewisse Distanz zu ihnen wahrte, so kümmerten die anderen sich dennoch um ihn und beobachteten ihren Capt´n, um immer zu wissen, was er gerade brauchte. Auch das erinnerte ihn an sich selber, er hatte sich seiner Mannschaft auch nie geöffnet, bis heute nicht. Als Bepo ihn dann ansprach, blickte er diesen interessiert an, also war das hier doch was besonderes, dass Law sein Essen komplett aufgegessen hatte? Auch wenn der Bär seine Aussage plötzlich und fast schon panisch zurückzog, wahrscheinlich lag es an einer bestimmten Person, verbuchte Ace auch das als einen vollen Erfolg und notierte sich, dass der Capt´n der Heart - Piraten sein Essen mochte. „Wie ist das eigentlich, in der Crew eines der Kaiser der Meere zu sein?“, fragte Penguin, der sich, stets der begeisterte Esser, seine Portion in atemberaubender Geschwindigkeit in den Mund schaufelte, und trotzdem noch Zeit fand, zu reden. „Ich meine, dass er dich einfach alleine durch die Weltgeschichte ziehen lässt, ist schon außergewöhnlich!“ Das interessierte die anderen auch. „Ja genau, wie ist er eigentlich so?“ „Ist er wirklich der stärkste Mann der Welt?“ „Stimmt es, dass er über fünf Meter groß ist?“ Diese und viele weitere Fragen stürzten auf Ace ein, und Law nutzte die Zeit, sich unauffällig einen Nachschlag zu holen. „Gehören deine Leute dann jetzt auch alle zu Whitebeard?“, wagte sogar Ikkaku eine Frage zu stellen, die den bunten Haufen, der die Mannschaft der Spades gewesen war, noch dunkel in Erinnerung hatte. „Un´stimmt es, dass du nen Tiger has´?“, setzte Guillemots hinzu, der damals noch nicht dabei gewesen war. Lächelnd leerte Ace seinen Teller, streckte sich, und machte es sich noch etwas auf dem großen Ast, der sich hinter ihm befand, bequem, bevor er die vielen Fragen in seinem Kopf erstmal sortierte. „Also erstmal die einfache Frage; ja er ist über fünf Meter groß, und ja, er ist der stärkste Mann der Welt. Somit tun seine Schläge wirklich scheiße weh, das musste ich am eigenen Leib mehr als ein Mal erfahren.“, lachte Ace und konnte nur mit dem Kopf schütteln, wenn er daran dachte, wie oft er eine von Pops kassiert hatte, während er versuchte, diesen zu töten oder davon zu überzeugen nach Wano zu reisen. „Hmmm ehrlich gesagt ist es sehr aufregend zu seiner Crew dazu zu gehören. Sie ist verdammt groß, und viele kenne ich bis heute nicht, da sie in verschiedenen Territorien stationiert sind, aber wenn ich auf die Moby zurückkehre, fühlt es sich immer heimisch an. Meine Familie begrüßt mich mit offenen Armen und dann gibt es immer was leckeres zu essen.“ Tja vielleicht fiel es den anderen langsam aber sicher auf, dass Ace ein begeisterter Esser war. „Als ich Pops´ Crew beitrat, gab er mir die Freiheit, jederzeit zu reisen wohin ich will und wann ich will, er wollte einfach nur, dass ich sein Sohn werde, und ja, erstmal klingt es seltsam, aber nach kurzer Zeit habe ich mich daran gewöhnt.“ Er plauderte gerade wirklich viel aus dem Nähkästchen, aber eigentlich waren das auch keine Details, die wirklich geheim waren oder irgendwas krasses verrieten, außer, dass seine Crew ein familiärer Haufen war. Auf die Frage, ob alle seine Jungs von seiner eigenen Mannschaft jetzt auch zu Whitebeard gehörten, nickte er, doch bei der Frage nach dem Tiger musste er dann doch lachen: „Hahaha du musst wohl Kotatsu meinen?! Ein Tiger ist er nicht, aber eine Raubkatze schon.“ Bein Kotatsu handelte es sich um einen großen Luchs, den Ace mal aus einer Falle, die Wilderer aufgestellt hatten, befreit hatte. Schnell wurden sie Freunde, und der Luchs begleitete Ace seitdem auf seinen Reisen, natürlich sorgte das immer wieder für Gesprächsstoff, wenn sie irgendwo neu ankamen oder jemandem begegneten. Für Ace war er auch immer ein prima Kuschelpartner gewesen, aber dies behielt er für sich. So neigte der Nachmittag sich dem Abend, und als es dunkler wurde, bedienten sich mehr und mehr der Heart Piraten am Met, sodass Puffin sogar ein weiteres Fässchen, diesmal Wein, holen ging. Bis auf Ikkaku und Uni, die weiterhin zurückhaltend blieben, brachte Ace´ Art die anderen schnell dazu, Kameradschaft zu empfinden. Ihr Kapitän zog es vor, dem Alkohol abstinent zu bleiben, aber Stück für Stück arbeitete er sich im Laufe des Abends doch zu Bepo hinüber - das war und blieb einfach sein Lieblingsplatz....was Ace mit einem Grinsen quotierte – war Law etwa seinetwegen die ganze Zeit dem süßen Bären fern geblieben? Er wollte ihm ganz bestimmt diesen nicht streitig machen. „Captaainn, das schreit doch eigentlich nach Spiele-Abend, oder nicht?“, fragte Okojo, Maske ein wenig schief im Gesicht und schon ein wenig heiterer, als er sein sollte. Law zog die Augenbrauen zusammen. „Ich glaube nicht, dass die gästefreundlich sind.“ Er grinste. „Das ist nichts für schwache Nerven.“ Sämtliche Spiele, die sie sich zum Zeitvertreib ausgedacht hatten, denn die Zeit auf See kann mitunter sehr lang werden, lagen Laws Teufelskräften zugrunde - und tatsächlich war es selbst für die frischeren Crewmitglieder immer noch etwas befremdlich, sich so komplett in der Gewalt eines anderen zu befinden. Abgesehen natürlich von dem Fakt, dass der Anblick eines losen Körperteils, das sich selbstständig bewegte, ebenfalls alles andere als bekömmlich für den unerfahrenen Betrachter war. „Wir können ja was von den harmlosen Sachen spielen!“ „Oder auch was ganz normales, was auch andere Leute kennen könnten?“, fügte Penguin mit einem Blick auf Ace hinzu. „Was macht die Whitebeard-Crew zum Zeitvertreib?“ „Es wird tatsächlich relativ viel gesungen und getanzt.“ Dass es auch mehr oder minder durch den Alk kam, verschwieg Ace lieber mal. „Ansonsten erzählen wir uns Geschichten, messen uns in Wettkämpfen oder spielen Karten. Naja, hin und wieder bekommen auch einige Besuch und sind dann tagelang in ihrem Quartier.“ Er musste wohl nicht unbedingt erläutern, wieso. „Da ich aber tatsächlich relativ viel unterwegs bin, kriege ich von den meisten Sachen nicht viel mit...“ „Singen tun wir auch manchmal!“, erklärte Puffin, der sich erfreut in die Konversation einklinkte. „Aber wir kennen kaum Lieder aus dem East Blue, das meiste ist Zeugs von den Nordmännern, oder Musik, die wir auf der Grand Line aufgeschnappt haben.“ Bepo schlummerte nach der guten Mahlzeit und in der angenehmen Stimmung selig vor sich hin, während Law sich streckte. „Karten haben wir auch früher viel gespielt.“ „Aber jetzt nicht mehr“, fügte Penguin an Ace gewandt hinzu, „weil der Captain ständig bescheißt. So kann man einfach nicht Karten spielen.“ „Wenn du es könntest, würdest du es auch so machen.“, sagte Law augenzwinkernd, bevor er sich wieder Okojo widmete. „So unterhaltsam das auch wäre, bist du nicht schon ein bisschen zu duselig?“ „Nö, das geht noch! Ich will Clione zu ´ner Partie DreiBein-Rennen herausfordern! Das wird lustig!“ „Yo, wir machen euch PLATT!“, stimmte Clione von der anderen Seite des Lagers her zu, und Law seufzte, während er aufstand, und sich das Fleischmesser griff, mit dem zuvor sorgfältig Seeungeheuer portioniert worden war. Dass Bepo eingeschlafen war, obwohl sich jemand Fremdes bei ihnen aufhielt, war es mehr als alles andere, das Law dazu brachte, die Ausgelassenheit seiner Crew nicht auszubremsen - die Instinkte des Mink waren bisher unfehlbar gewesen, und er würde hier nicht seelenruhig schlafen, wenn etwas an Ace ihm Angst machen würde. „Team Okojo!“, rief er, und zu seiner linken versammelten sich Squalo und Kuzuri, „Team Clione!“, als sich Shachi und Pandaman sammelten. „Was ist das denn für ein Team-Up? Das wird ein grauenhafter Lauf werden.“, sagte Penguin kichernd. „Weißt du, Ace, der Drei-Bein-Lauf ist im Grunde ein Wettrennen, das aber nicht mit den eigenen Beinen gelaufen werden muss, sondern mit denen deines Teams. Wenn die Größenunterschiede also zu groß sind, hat man eigentlich schon verloren.“ Er schüttelte den Kopf. „Die sind doch schon zu besoffen, um gute Entscheidungen zu treffen.“ Law trennte währenddessen ohne mit der Wimper zu zucken sämtliche Beine der Kontrahenten voneinander, und diese setzten sich unter den Anfeuerungsrufen ihrer Crewmitglieder vertauscht zusammen - Okojo hatte jetzt neben einem Bein von sich selbst das linke von Kuzuri und das rechte von Squalo, während Clione, dessen Team anscheinend noch lustiger drauf war, nur rechte Beine hatte. Jetzt wurde auch klar, warum diese Spiele für Außenstehende keine leichte Kost waren - so einen Blödsinn konnten sich nur Leute ausdenken, die Laws chaotische Fähigkeiten schon so oft am eigenen Leib erfahren hatten, dass es sie nicht mehr verstörte. Allerdings zeigte es auch mehr als deutlich, wie sehr ihm seine Leute vertrauten, immerhin hackte er sie sprichwörtlich in Stücke. Die gerade nicht gebrauchten Gliedmaßen und halben Crewmitglieder blieben am Startpunkt liegen, und feuerten ihr Team an. In der Zeit, in der sie sich mehr oder weniger sortiert hatten, war von Reno die Rennstrecke abgesteckt worden - er hatte es seinen Kameraden nicht leicht gemacht, und zahlreiche Kurven den Strand entlang gezogen. Law setzte sich kopfschüttelnd zurück zu Penguin, Puffin und Ace, mit Bepos vertrautem warmen, weichen Fell im Rücken, und seufzte. „Die hätten das machen sollen, als sie noch nüchtern waren, die kommen garantiert nicht ans Ziel.“ „Wir wetten ums Übliche?!“, rief Okojo, und das laut, obwohl sein Kontrahent direkt neben ihm auf seinen ungleichen drei Beinen wobbelte. „Das Übliche!!“, schrie dieser nicht minder laut zurück, und Shachi pfiff den Start an. Wie zu erwarten, stolperten beide Teams schon nach den ersten paar Schritten - es war eben nicht leicht, sich zu bewegen, während zwei von drei Laufgliedmaßen von anderen Leuten kontrolliert wurden. Lustig war es allerdings allemal, wie sie sich sprichwörtlich abstrampelten. Was genau dieses „Übliche“ war, war Law schleierhaft - seit Jahren versuchte er, dahinter zu kommen, worum genau seine Crew da immer wettete, aber da er selbst als Anwender bei den Spielen nie teilnahm, und keiner seiner Kameraden auch nur einen Hinweis fallen ließ, was es sein konnte, tappte er im Dunkeln. Solange es keinen Einfluss auf die wichtigen Dinge hatte, so hatte Law für sich beschlossen, sollten sie machen, wie sie es für richtig hielten. Seine eigene heitere Stimmung war allerdings etwas verflogen, seit Ace vorhin von seiner „Familie“ gesprochen hatte. Eine Piratencrew, die sich als Familie ansah, das kannte er noch zu gut. Und ihm wurde schlecht bei dem Gedanken. Dass seine Leute umso mehr Radau machten, kam ihm daher ganz gelegen - so fiel sein Stimmungsumschwung wahrscheinlich nicht sonderlich auf. „Hey Captain“, kam plötzlich eine Stimme von der Seite her, und Law erblickte zu seiner Überraschung Ikkaku. „Kann ich dich kurz sprechen?“ Der Gedanke, sich schon wieder erheben zu müssen, war nicht gerade verlockend - hier war es angenehm warm und dösig. Aber es war klar, dass sie nicht vor ihrem Gast offen reden wollte, also stand er erneut auf, und begab sich mit Ikkaku etwas abseits des Lichtkegels des Lagerfeuers. Bepos leises und regelmäßiges Atmen neben ihm brachte auch Ace in eine gewisse schläfrige Stimmung, trotz dessen, dass die Crew jetzt noch mal aufdrehe und ein Spiel spielen wollte, was irgendwie seltsam aussah. Interessiert beobachtete er das Treiben, wie Law seine Kräfte einsetzte und die Crew, naja, quasi zerhackte. Es sah nicht einfach nur falsch, sondern auch brutal aus, was ihn dazu brachte, sich doch noch mal richtig aufzusetzen und mit skeptisch zusammengezogen Augenbrauen das Ganze zu beobachten. „Was zum Geier?“ brummte er darauf vor sich hin. Doch die Crew schien ihren Spaß zu haben und legte mit dem Wettrennen los, nun ja sie schienen das alle schon zu kennen und kein Problem damit zu haben, doch ihn selber verstörte es schon etwas und er wusste, dass er keine große Lust hatte, dass sowas mit ihm gemacht wurde. Hätten sie ihn zu dem Wettrennen herausgefordert, hätte er entschieden Nein gesagt. Doch solange sie das Risiko kannten und Spaß hatten, sollten sie tun und lassen, was sie wollten und Ace konnte sich wieder etwas entspannen. „Und das sind die „Spiele“ die bei euch so üblich sind?“, fragte er in die Runde und blickte dabei fast schon automatisch Law an, welcher jedoch schon von dem einzigen weiblichen Mitglied der Crew auf ein Gespräch geladen wurde. So wandte er sich Penguin zu, welcher seine Frage beantwortete und auch meinte, dass es im ersten Moment vielleicht seltsam und verrückt erscheint, aber für sie nichts mehr Neues war und die Technik, obwohl sie so erschreckend aussah, nicht wehtun würde. Hm, dennoch hatte Ace keine große Lust das am eigenen Leib auszuprobieren, schon alleine, weil er Law immer noch nicht so recht einschätzen konnte, da fehlte noch eine gewisse Basis an Vertrauen. „Captain, es geht um Loguetown. Ich hab jemanden getroffen, der Roger gekannt hat, und ich glaub, der alte Mann hat damit nicht nur Mist erzählt.“ „Was?“ Law verzog ungläubig das Gesicht; die, die wirklich mal mit dem Piratenkönig Kontakt hatten aufzuspüren, war als Außenstehender, wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden. „Wieso hast du das nicht früher gesagt?“ „Mit Verlaub Captain, das hab ich versucht. Du warst voll und ganz abgelenkt.“, gab sie zurück, und warf einen scheelen Blick hinüber zum Lagerfeuer. „Und du bist sicher?“, fragte er, und wurde nachdenklich; morgen zurück nach Loguetown aufzubrechen, obwohl sie dort bereits mit der Marine aneinandergeraten waren, war enorm riskant; andererseits, wenn es dort wirklich jemanden gab, der ihm eine echte Auskunft über Roger, dessen Reise, oder den Verbleib seiner Crew geben konnte, dann war das genau das, was er gehofft hatte, hier zu finden. „Er hat geredet, wie alte Leute es nunmal tun, aber nicht diesen Kram, den die Marine rumposaunt, oder was die in den Liedern schreiben. Er meinte, Roger wäre früher oft in seiner Kneipe gewesen - hätte vor seinem Tod sogar nochmal bei ihm vorbeigeschaut, auch wenn das ein bisschen seltsam klang - warum hätte die Marine ihn nochmal einen heben gehen lassen sollen, bevor sie in der Zeitung seine Hinrichtung öffentlich machen? Das wäre ja fast, als wäre Gold Roger denen freiwillig in die Arme gehüpft...“ Ikkaku biss sich grüblerisch in die Unterlippe, dann schüttelte sie den Kopf. „Bringt jetzt nichts, darüber zu spekulieren, ich konnte nicht länger mit dem Alten reden, weil du uns alle zurückbeordert hattest, also müssen wir es, wenn, dann morgen herausfinden gehen.“ Law stimmte ihr zu, dann machte er sich bedächtig auf zurück zu seinem Platz am Lagerfeuer, wo klatschend und johlend der Ausgang des Rennens gefeiert wurde - offenbar war Team Okojo auf der Strecke entgültig kollabiert und an Ort und Stelle eingeschlafen, sodass das Team mit den drei rechten Beinen tatsächlich am Ziel angekommen war. „Hey, Feuerfaust“, sagte er, ließ sich wieder an seinem Platz nieder, und verschränkte die Arme in einer nachdenklichen Haltung, „da du meintest, du hättest hier nichts mehr zu tun, heißt das, dass du Polestar morgen schon wieder verlässt?“ Aus halboffenen Augen blickte Ace zu dem älteren rüber, praktisch direkt nachdem Penguin mit seiner Erklärung fertig war und seine ersten Bedenken über Bord waren, fielen ihm erneut die Augen zu, sodass er die „Feier“ des Gewinnerteams nur am Rande mitbekommen hatte, erst Laws direkte Frage an ihn brachte Ace dazu, etwas aufmerksamer zu werden. „Hm, ja ich wollte morgen weiter ziehen und einem anderen Hinweis nachgehen, wieso?“ Ein Teil der Heart Piraten bekamen das Gespräch mit und blickte interessiert zu ihnen rüber, es gab sogar welche, die davon ausgingen, dass ihr Capt´n Ace bitten würde, noch zu bleiben oder sie sogar zu begleiten, andere fragten sich, ob dieser nicht doch noch Infos hatte, die er Feuerfaust verraten wollte, so nachdem sie einen so heiteren Abend zusammen verbracht hatten, und jemand anderes schlug im Hintergrund das Spiel Wahrheit oder Wagnis vor. „Hey Ace!“ Der angesprochene drehte sich zu den anderen um und erblickte ein paar grinsende Gesichter. „Wahrheit oder Wagnis?“ „Äh was?“ Er verstand nicht recht, was wollten sie jetzt von ihm? „Na, Wahrheit oder Wagnis?“ wiederholte Shachi die Frage. „Ähm keine Ahnung, Wagnis...“ Er wusste immer noch nicht so recht, was sie von ihm wollten und außerdem war er doch gerade dabei, sich mit Law zu unterhalten, oder? Die Augen der Crew wanderten zu ihren Capt´n: „Hey Boss, ne Idee, welche Aufgabe er erfüllen könnte?“ „Ein Wagnis fällt mir durchaus ein“, gab Law zu, der den Blick nicht von Ace abgewendet hatte, auch, als seine Crew in das Gespräch hineingegrätscht war. „Geh morgen nochmal mit mir nach Loguetown.“ Das überraschte die anderen ein wenig - sie waren doch gerade von dort abgehauen, und warum „mit mir“, nicht „mit uns“? „Wir haben jemanden gefunden, der Roger kannte, und der anscheinend sogar kurz vor seiner Hinrichtung noch mit ihm gesprochen hat. Es könnte sich also auch für dich lohnen.“, fuhr er in einem vielversprechenden Tonfall fort. Und bevor er sich bremsen konnte, denn die Art und Weise, wie der schläfrige Ace zwischendurch teilweise Probleme gehabt hatte, die Augen offen zu halten, war einfach nur niedlich, setzte er hinzu: „Du kannst uns auch generell gern ein Weilchen begleiten. Da wir doch nach ähnlichen Informationen zu suchen scheinen, meine ich.“ Gespannt wanderten alle Augen zu Ace. Ähm, hatte er sich gerade verhört? Hatte Law ihn gerade wirklich noch mal in die Stadt eingeladen? Nein, viel wichtiger war doch, was er danach sagte, der Grund, nochmal zurück zu gehen. Es gab da wirklich noch eine Person, die seinen Vater nicht nur kannte, sondern auch kurz vor seiner Hinrichtung mit ihm gesprochen hatte?! Das war natürlich ein absoluter Glücksgriff. Ace richtete sich sofort etwas auf, von einem Moment auf den anderen war er plötzlich hellwach und versprühte den Drang, sich sofort auf den Weg zu machen. Das Angebot, was danach jedoch kam, das hatte er nun wirklich nicht erwartet, Law wirkte irgendwie nicht so, als ob er gerne lange Gäste bei sich beherbergte. Aber vielleicht lag es an dem leckeren Essen, das Ace ihm serviert hatte, oder naja, vielleicht mochte Law ihn ja doch mehr als er zugeben wollte – Ace schätzte sich schließlich selber schon als einen recht geselligen Typen ein. Zumindest hatte er bis jetzt nie Probleme gehabt, jemanden kennen zu lernen oder einen Unterschlupf zu finden. Ace hatte manchmal diese seltsame Angewohnheit, wenn er auf Reisen war, sich einfach bei Fremden einzuquartieren und nach dem ersten Schock waren die Leute immer recht angetan von ihm. Ein Grinsen legte sich wieder auf sein schlaftrunkenes Gesicht, während er sich etwas streckte und nach der Hand des älteren griff um ihn dann zu sich rüber zu ziehen. „Hahaha, hätte nicht gedacht, dass du mich so schnell ins Herz schließen würdest, Trafalgar. Ich nehme dein Angebot gerne an, das wird bestimmt eine interessante Reise!“, gab er lachend von sich und schlang einen Arm um die Schulter des älteren, während er seinen Krug, in dem sich noch Wein befand, erhob und den anderen zuprostete „Auf euch und auf ein gutes Abenteuer!“ Die anderen jubelten, ob es nun wirklich daran lag, dass Ace bei ihnen blieb, oder an dem Alkohol, naja wer wusste das schon so genau – ein Grund zum Anstoßen war immer ein guter Grund für gute Laune. „!!“ Law bekam keine Vorwarnung, als er nunmehr zum dritten Mal heute von Ace unvermittelt zu sich gezogen wurde. Sofort verspannte er sich, und sein erster Instinkt war, sich der Situation zu entwinden - doch er unterdrückte den Impuls, und blieb, wo er war. Er hatte schließlich die Antwort bekommen, die er wollte, und, wie im Laufe des Tages klargeworden war, war Whitebeards Kommandant einfach nicht berührungsscheu. „Hey Ace wenn du bei uns bleibst, kann ich dann eine Runde auf deinem, ähm, Schiffchen machen? Das ist doch ein Schiff oder?“ „Nein, zeig uns doch ein paar coole Feuertricks!“ „Ja genau, die will ich auch sehen!“ „Hey, kann ich mit dir auch mal so durch die Luft fliegen wie der Capt´n?!“ „Was, der Capt´n ist durch die Luft geflogen?“, fingen sie wieder an, durcheinander zu reden, was Ace einfach nur erneut zum Lachen brachte, sie waren wirklich ein chaotischer aber liebenswerter Haufen, er freute sich schon, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Müde lies es schließlich seinen Kopf auf Laws Schulter fallen und seufzte tief durch: „Danke Trafalgar, für deine Ehrlichkeit, das schätze ich sehr.“ Leicht hob Ace beim Sprechen seinen Kopf an und blickte Law tief in die schönen Augen. Diese waren ihm schon am Morgen aufgefallen, wunderschöne goldene Bernsteine, voller Wärme und Kälte gleichzeitig, mit einer gefährlichen, beinahe schon magischen Anziehungskraft, dass Ace fast schon Angst bekam, irgendwann in den Seelen komplett zu versinken. Daher schloss er lieber seine eigenen Augen und genoss einfach die Wärme und die angenehme Stimmung um ihn herum. „Auf ein gutes Abenteuer“, pflichtete Law dem Prost bei, und entspannte sich ein wenig, auch wenn sein Herz noch ein Weilchen brauchte, um sich von dem Schreck zu erholen. Die Mätzchen seiner Crew halfen ein wenig dabei, und fast hatte er sich schon wieder beruhigt, als er spürte, wie Feuerfaust seinen Kopf mir nichts dir nichts auf seine Schulter legte. Automatisch drehte er sich der frechen Geste zu, um etwas dazu zu sagen - einen schlauen Spruch, eine Neckerei, wer wusste das schon - denn die Worte blieben ihm direkt im Halse stecken. Ace´s Gesicht war seinem so nah wie noch nie zuvor; so nah, er konnte die Sommersprossen, die das Gesicht des anderen besprenkelten, einzeln erkennen, und sogar die Wimpern, die dessen ausdrucksstarke Augen einrahmten. Eine Zeitlang konnte Law einfach nichts anderes tun, als zurückstarren, bis Ace den Blickkontakt schließlich von sich aus beendete, und die Augen schloss, scheinbar zufrieden mit seinem neuen Ruheplatz. Was war das denn? Wieso hatte der Mann so eine Wirkung? Hatte er eine verborgene Fähigkeit? Lag es daran, dass er auch ein D war? Innerlich etwas aufgewühlt, betrachtete er das entspannte Gesicht des Frechdachses, der sich innerhalb eines Tages in eine Position hineingearbeitet hatte, die nicht mal langjährigen Teamkameraden normalerweise vergönnt war, und das entging den restlichen Heart - Piraten keineswegs. Dankenswerterweise kommentierte es keiner, auch wenn Law ein amüsiertes Grinsen und Augenbrauenwackeln von Penguin auffing, woraufhin er sich abwandte und resolut ins Feuer starrte. Mal gut, dass das Feuer sowieso alles in orangerötliches Licht tauchte, denn Law war sich ziemlich sicher, dass er ein wenig rot geworden war. „Captain“, fragte Shachi, mittlerweile wieder vollständig, „Wie sieht´s aus, packen wir es langsam? Am Ende vergessen wir die Saufköpfe da hinten sonst noch.“ Hinten am Strand lagen noch immer Okojo und die anderen im seligen Schlaf. „Ist wahrscheinlich besser so“, sagte Law, etwas ruhiger und sanfter für den Fall, dass Ace tatsächlich bereits eingeschlafen war. „Sammelt die anderen ein, und macht die Tang soweit fertig, ich denke, heute Nacht können wir die Maschinen abstellen und ihr ein wenig Ruhe gönnen. Aber lass die Scans an, nur für den Fall der Fälle.“ „Aye aye, Captain...und du, bleibst du, äh“, Shachi stolperte ein wenig über seine Worte, „Bleibst du hier?“ Law überlegte kurz. Sicher, in seinem Quartier war es bequemer, und er könnte duschen, aber in dieser Situation, mit der Hälfte der Crew betrunken und/oder schlafend, und einem trotz allem immer noch nahezu fremden Piraten, konnte er sich nicht einfach verdrücken. ...Außerdem war Feuerfaust wirklich warm. Mit Bepo im Rücken, den Resten des Lagerfeuers vor sich, und Ace an seiner Seite war es hier draußen, trotz dessen, dass die Insel eigentlich eine Herbstinsel war, angenehm. „Ja, ich denke, ich bleibe fürs erste hier draußen, und halte mit Wache.“ Kurz huschte ein leicht besorgter Ausdruck über Shachis Gesicht, dann zuckte er die Schultern. „Okay, wie du meinst.“ Und so sammelten die zurechnungsfähigen Mitglieder der Bande die weniger zurechnungsfähigen ein, und bugsierten sie zum Schiff - in den meisten Fällen nicht gerade umsichtig, wie es sich für Piraten gehört. Fortsetzung Folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)