Ace of Spades and King of Hearts von RogerRoger ================================================================================ Kapitel 1: Einer Legende auf der Spur ------------------------------------- Ace of Spades and King of Hearts Kapitel 01: Einer Legende auf der Spur East Blue – Loguetown Reichtum, Macht und Ruhm; der Mann, der sich das alles erkämpft hatte, war Gol D. Roger - der König der Piraten. Ein Mann, der das goldene Zeitalter der Piraten einläutete und für seine Überzeugungen hingerichtet wurde. Ein Mann, der von so vielem Menschen verehrt und gehasst wurde wie kein anderer. Ein Mann, der seiner Familie nichts hinterlassen hatte, und auch sonst nichts für sie getan hat - so sah das zumindest Ace. Seine gesamte Kindheit über hatte er nicht ein nettes Wort über Gold Roger gehört, er wurde als der Teufel bezeichnet, und sollte dieser Mann je ein Kind in die Welt gesetzt haben, so war auch dieses Kind ein Monster und verdiente es nicht zu leben. Nur wenigen Menschen hatte Ace von seiner Herkunft erzählt, ihm bedeutete der Name Gol D. rein gar nichts, es erfüllte ihn nicht mit Stolz oder Ehrfurcht, er wollte ihn nicht in die Welt hinaus schreien und allen klar machen was für ein guter Mensch sein Vater gewesen war, nein, viel mehr gab es wohl niemand anderen auf der Welt, der Roger mehr hassen konnte als sein eigener Sohn. Sein Vater war nun seit über zwanzig Jahren tot und dennoch verfolgte ihn dieser wie ein Schatten, den er einfach nicht abschütteln konnte. Auf seiner Reise traf er immer wieder auf Menschen die Gold Roger kannten, ihn bekämpften oder bewunderten, meistens entsprang das eine dem anderen. Auch sein Kapitän und Ziehvater, Whitebeard, gehörte zu ihnen. Zwar sprach der Kaiser nicht oft von seinem alten Rivalen, doch jedes Mal, wenn dieser den Namen des verstorbenen Piratenkönigs in den Mund nahm, konnte er deutlich die Sehnsucht in seinen Augen sehen - nach der guten alten Zeit, die sie mit einander verband. Immer wieder versuchte Newgate Ace dazu zu bringen, sich mehr mit Roger und dessen Leben zu beschäftigen, ständig trafen sie zufällig auf Aufzeichnungen über den Piratenkönig oder Menschen, die ihn gekannt hatten. Schließlich kam es sogar so weit, dass Ace sich freiwillig in die Heimatstadt seines Vaters begab – nach Loguetown, nur um endlich damit abschließen zu können. Die Sonne ging gerade über der Stadt auf, während Ace es sich noch auf einem Dach vor dem Marktplatz gemütlich machte, und sich gähnend das letzte Stück Brot mit Schinken in den Mund schob, während er seinen müden Blick über den Platz schweifen lies. Die Reise hierher war nicht gerade leicht gewesen, er war in einen Sturm geraten und wäre beinahe gekentert. Nur gut, dass sein Striker so wendig und leicht war, dass er einen Teil der Strecke über die hohen Wellen surfen konnte. Der einzige Nachteil, den er hatte wenn er mit dem Striker unterwegs war, war, dass er überwiegend alleine reisen konnte. Er hätte gerne Deuce mitgenommen, doch dieser vertrug die Reise auf dem Gefährt nicht, und außerdem wollte dieser noch einige neue Handgriffe von Marco lernen, um sich als Arzt zu verbessern. Ace freute sich natürlich für seinen Freund, dass dieser sich weiter bilden und in seinem Handwerk besser werden wollte, dennoch vermisste er dessen Gesellschaft. Etwas zog dann seine Aufmerksamkeit auf den großen Platz, und zwar war es eine Gruppe von Touristen – die sich plötzlich und scheinbar ohne Grund anfing panisch zu verhalten. Es dauerte dann nicht lange, und schon konnte er einige Soldaten auf den Platz laufen sehen, während eine weitere kleine Gruppe von drei Personen sich vom Ort weg bewegte. Ein weiteres Detail zog seine Neugier auf die Flüchtenden: „Hhm?.... dieser Hut...“ Ace musste noch mal genau hingucken um die Flecken deutlich zu erkennen, doch es gab kaum zweifel, er kannte den Hut und somit auch dessen Träger. „Da gibt es wohl Ärger.“ Der Kommandant der Whitebeard Piraten zögerte nicht lange, schnell sprang er von Dach zu Dach, um den Flüchtigen zu folgen. Er warf einen letzten müden Blick hinter sich zum Schafott, das wie ein Fels in der Brandung hervorragte und als Mahnung für alle leichtsinnigen Seeleute dienen sollte - „Hier sollte deine Reise nicht enden“ und dennoch, war da noch so ein anderes Gefühl, was ihn überkam, wenn er das immer kleiner werdende Metallgestell anblickte, ein Gefühl, das sein Herz leicht schwerer werden lies. Vielleicht konnte er später noch mal zurückkommen, um eine Art Verbindung oder so zu seinem Vater herstellen zu können, auch wenn er der Meinung war, dies nicht zu brauchen. Der Mann war tot und das schon sehr, sehr lange, es gab somit keine Beziehung, die er zu ihm aufbauen konnte, oder die es zu verbessern gab. Manchmal war Whitebeard wirklich zu sentimental wenn es um Roger ging und viel zu wenig emotional wenn es darum ging Menschen zu helfen. Das Thema Wa no Kuni war schließlich mittlerweile ein Tabu-Thema auf der Moby geworden, und das obwohl Whitebeard eine persönliche Bindung zu diesem Land hatte, Ace verstand es einfach nicht, warum wollte der alte Mann nicht gegen Kaido vorgehen, es gab keinen Grund sich zu fürchten, oder? Von hier oben hatte er einen recht guten Blick über die Lage und somit auch darüber, welchen Weg sein Ziel genommen haben könnte. Mit einem gekonnten Sprung beförderte sich der junge Mann in die Luft und flog bis zur nächsten Ecke, einige Meter weiter entdeckte er schließlich die drei Flüchtigen, die schnaufend und keuchend an einer Wand gelehnt standen und sich scheinbar in Sicherheit wogen. „Hab ich euch gefunden!“, rief er mit strenger Stimme aus, sprang dann mit einem Salto zu ihnen runter und krallte sich Penguin und Shachi mit jeweils einer Hand, die er dann gegen die Wand presste, dabei präsentierte er Law mehr als deutlich seinen tätowierten Rücken. „Ihr dreckigen Piraten, was habt ihr schon wieder angestellt? Rückt das Gold raus, sonst setzt es was.“ Wirklich ernst bleiben konnte er dabei auch nicht, als er die entsetzten Gesichter der beiden vor sich erblickte. Lachend lies er sie schließlich los und drehte sich zu Law um: „Nah, wie geht´s? Was treibt ihr hier, ist der North Blue zu klein für euch geworden?“ Ah war das schön alte Bekannte zu treffen. Sicher, so viel hatten sie mit einander gar nicht zu tun gehabt, doch als Ace vor etwa drei Jahren im North Blue gewesen war, hatte der Kapitän der Heart Piraten ihm aus der Patsche geholten. Deuce wurde auf der Reise krank und musste dringend ins Krankenhaus gebracht werden, doch wer half schon freiwillig einem Piraten? Damals trafen sie auf Law und seine Bande, diese waren ihnen nicht gerade freundlich gesinnt, aber sie konnten das relativ human klären, indem Ace versprach, den Ort gleich zu verlassen - sobald es Deuce besser ging. Law sagte damals auch sowas wie „Am besten vergisst du, dass der North Blue überhaupt existiert“ naja an die exakte Wortwahl erinnerte sich Ace jedoch nicht mehr so genau. Aber genau diese Situation inspirierte Deuce damals dazu Arzt zu werden, damit, falls etwas passieren sollte, immer ein Arzt am Bord war. Dass er ausgerechnet diesen Typen hier wieder über den Weg laufen würde, hätte Ace nie und nimmer ahnen können, aber so unberechenbar war nun mal das Meer. „Oh, wenn wir uns schon treffen, vielen Dank noch mal für damals. Dank dir ist auch aus Deuce ein recht ernstzunehmender Arzt geworden.“ er verbeugte sich höflich und lächelnd vor Law, so gehörte es sich schließlich nun mal wie er fand. „!!“ Law hatte keine Zeit, zu reagieren, als von oben eine Person heruntergesaust kam, und Shachi und Penguin in einer raschen Bewegung unsanft mit der Wand Freundschaft schließen ließ. Seine Reflexe übernahmen, und er nahm instinktiv eine Verteidigungshaltung an; schon begann er, den vertrauten Wirbel zu beschwören, um einen ROOM zu materialisieren, als er zunächst das unverkennbare Zeichen Whitebeards, gefolgt von einem auffällig orangefarbenen Cowboyhut registrierte, und er hielt inne - der Hut kam ihm vage bekannt vor. Als der Mann sich umdrehte, machte es Klick - das war Feuerfaust Ace! Penguin und Shachi, kaum von seinem Griff befreit, bauten sich ebenfalls auf, bereit, den vermeintlichen Angreifer in die Flucht zu schlagen. „Was soll das, du Bastaa--aahh..“, legte Penguin los, als auch er erkannte, mit wem sie es hier zu tun hatten. „Oh Scheiße...“, machte er, deutlich weniger wagemutig, und schob sich an der Wand entlang aus Ace´s Reichweite heraus - nur für den Fall. Auch Shachi bewegte sich rasch auf die andere Seite der Gasse, zu Law, und betastete vorsichtig seine Rippen; wahrscheinlich hatten sie keinen Schaden davongetragen, aber sicher war sicher. „Whitebeard? Wirklich?“, fragte Law, und zog eine Augenbraue hoch. Keine gewandte Gesprächsführung, aber die Überraschung versagte ihm jeglichen cleveren Gesprächseinstieg; da konnte man sich auch gleich auf die Fakten konzentrieren. Und die waren, dass Portgas D. Ace damals, als sie sich das erste Mal begegnet waren, nicht wie jemand gewirkt hatte, der sich jemand anderem unterordnete; ganz im Gegenteil, Law war fest überzeugt gewesen, dass der junge Pirat sogar bei den vier Kaisern für Wirbel sorgen würde. Er hatte selbst eine Ernennung zum Samurai der Meere ausgeschlagen - was hatte ihn dazu bringen können, sich einem Kaiser zu unterwerfen? Law verschränkte die Arme, und lehnte sich in einer entspannt wirkenden Geste an die Wand, allerdings blieb er wachsam; die Wahrscheinlichkeit, dass Ace allein hier war, war wirklich gering, erst Recht, wenn er jetzt zu Whitebeards Leuten gehörte, auch wenn ihn die folgenden Dankesworte erneut kalt erwischten. Ace war ein ungewöhnlich direkter Mensch, heute wie damals - umso schwerer fiel es Law daher, ihn einzuschätzen. „Er ist Arzt geworden? Im Ernst?“ Huh, wer hätte das gedacht. Damals hatte Law seinen gefährlich klingenden Beinamen - „Chirurg des Todes“ - erst relativ frisch erhalten, und es als ausgesprochen stümperhaft empfunden, dass sich eine Crew überhaupt erst ohne Arzt auf See hinauswagte, und dann auch noch Hilfe bei jemandem suchte, der das Wort „Death“ sowohl auf dem Schiff als auch am Körper trug. Allerdings hatte er auch schnell genug einschätzen können, dass die Heart Piraten, hätte Feuerfaust seinem Hilfegesuch gewaltsam Nachdruck verleihen wollen, im direkten Kampf unterlegen gewesen wären, und so waren sie relativ neutral auseinandergegangen. Nicht, dass Ace keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hätte - im Gegenteil, alle mit der Initiale D im Namen merkte Law sich aus Prinzip - allerdings hatte er es auch nicht auf eine erneute Konfrontation angelegt. „Dann habt ihr also direkt was aus der Sache gelernt, freut mich.“ Es fühlte sich ein wenig seltsam an, dass sich jemand aus Dankbarkeit vor ihm verbeugte - er war Pirat, verdammt nochmal - daher wechselte er lieber schnell das Thema. „Kann ich dann deine Anwesenheit hier als Zeichen sehen, dass einer der vier Kaiser im East Blue aufgelaufen ist? Was hat Whitebeard vor, Sightseeing?“ Der Gesichtskirmes von Law sah einfach nur zu köstlich aus, während dieser scheinbar langsam die Puzzleteile zusammen setzte, woher er Ace kennen könnte und was das Tattoo auf dem Rücken zu bedeuten hatte. Auch an die anderen Beiden konnte sich Ace gut erinnern, aus ihren lustigen Hüten waren sie scheinbar auch nicht herausgewachsen. Nachdem die beiden sich hinter ihren Kapitän verschanzt hatten, um so mehr Distanz zu Ace zu schaffen, nutzte dieser den Platz um es sich an der Wand etwas gemütlich zu machen, seine lockere Haltung sollte ein Indiz dafür sein, das er nicht aus feindlichen Absichten zu ihnen gekommen war. Damals, als sie sich begegnet waren, war die Lage um einiges angespannter gewesen, für so eine gemütliche Unterhaltung unter Piraten hatte Ace weder Zeit noch den Kopf gehabt. Daher fiel es ihm damals auch nicht schwer, auf die Forderungen des älteren einzugehen und die Gewässer zu verlassen, nachdem es Deuce besser ging. Schließlich entspannte sich sein Gegenüber, was Ace fast schon etwas überraschte, der Mann, den er vor drei Jahren kennenlernen durfte, hatte auf ihn wie ein überspannte Bogensehne gewirkt, die jeden Moment reißen konnte und damit jedem um sich herum traf, der sich in der Nähe befand. Dass die beiden anderen jedoch immer noch bei ihm waren, zeigte Ace, dass der Ernstfall nicht eingetroffen war und irgendwie freute es ihn sogar. „Tja, wir hatten uns damals in dieser Hinsicht etwas überschätzt. Bis dahin war auch nie was passiert und dann musste ausgerechnet Deuce krank werden, schließlich hatte er sich auch vor seiner Kariere als Arzt um sämtliche Wehwehen der Crew gekümmert.“, plauderte er aus dem Nähkästchen. „Aber hey, ich freue mich auch für dich. Du wirkst auf mich jetzt viel entspannter als damals, sahst wirklich nicht gesund aus. Was nimmst du, Tee? Naja, was immer es ist, ruhig weiter so.“ Gegen Ende musste er dann doch lachen und stieß sich von der Wand ab. „Mein alter Herr ist nicht hier, keine Sorge. Ich mache hier quasi....“ er musste nachdenken wie er das nennen sollte, eine Selbstfindungsreise, Bildungsreise, Urlaub, absoluten Blödsinn? „Tja, schwer zu sagen, wenn ich ehrlich bin. Ich lasse mich inspirieren - und was läuft bei euch so? Ich hoffe, ihr macht nicht zu viel Ärger, das könnte sich auch schlecht auf mich auswirken und ehrlich gesagt, auf ein Tänzchen mit der Marine kann ich gerade gut und gerne verzichten.“ In diesem Moment wurde Ace um einiges ernster, auch wenn er selber immer recht locker und freundlich gesinnt wirkte, so zeigte er seinen Unmut genauso deutlich. Er wollte den Jungs ja nicht drohen oder so, die sollten sich einfach nur etwas bedeckt halten. Law wurde nicht schlau aus dem Ganzen - führten sie hier wirklich Smalltalk? Sein Gegenüber gab seine Fehler freimütig zu, und schien sich auch überhaupt nicht zu schämen, unter der Fuchtel eines anderen Piratenkapitän zu stehen, ganz im Gegenteil, offensichtlich war er stolz darauf. Hatte Law sich damals so sehr verschätzt? ...Andererseits war auch er selbst damals mental in einer vollkommen anderen Verfassung gewesen, und hatte sich seitdem verändert - wer wusste schon, was Feuerfaust alles seither erlebt hatte. Diesem ging offenbar etwas ganz ähnliches im Kopf herum, denn er sprach es direkt an. Dass Laws Veränderung jemandem aufgefallen war, den er kaum kannte, stieß ihm nicht sehr gut auf - er hatte eigentlich gedacht, er hätte seine inneren Tumulte gut überspielt, ein Pokerface aufgesetzt, überzeugend genug, um einem gegnerischen Kapitän unbeeindruckte Unnahbarkeit vorzugaukeln, aber entweder hatte er sich da ebenfalls getäuscht, oder Ace war einer der wenigen Menschen mit einem unangenehm guten menschlichen Instinkt. „Was gesund ist und was nicht, weiß ich von uns beiden besser, denke ich.“, erwiderte er daher schlicht und ohne eine Miene zu verziehen, aber innerlich schon irritiert davon, direkt richtig eingeschätzt worden zu sein. Und lachte der Kerl ihn etwa aus? Wie sorglos konnte ein Typ sein? Oder meinte er das ehrlich? „Ehrliche Piraten, soweit kommt´s noch“, schoss es ihm durch den Kopf, doch dann- „Ich hoffe ihr macht nicht zu viel Ärger, das könnte sich auch schlecht auf mich auswirken und ehrlich gesagt, auf ein Tänzchen mit der Marine kann ich gerade gut und gerne verzichten.“ Aha - da war sie, die Intention - hatte er es doch gewusst, niemand suchte ein Gespräch, ohne dass er etwas bestimmtes wollte. Zurechtgewiesen zu werden war allerdings nicht das, was Law erwartet hatte; physische Kampfkraft hin oder her, einen anderen Piraten, noch dazu Kapitän, zu belehren, oder gar zu bedrohen, war dreist, und mittlerweile war Law um ein Vielfaches stärker. Er war noch nie gut darauf angesprungen, wenn ihm jemand sagte, was er zu tun hätte, und den gemeinen, kindischen Teil seiner Gedanken juckte es nicht übel, vielleicht doch zu versuchen, sich mit der berühmten Feuerfaust zu messen, nur ein bisschen, nur um ihm zu zeigen, dass er jemanden wie Law nicht einfach herumkommandieren konnte, wie es ihm passte - doch machte er sich rasch wieder seiner aktuellen Lage bewusst; er selbst hatte ja aus genau demselben Grund die Flucht ergriffen, statt die Marinesoldaten offen herauszufordern. Ein Kampf bedeutete Verstärkung, Verstärkung bedeutete ein noch größerer und auffälligerer Kampf sowie mögliche Opfer, und das wiederum bedeutete mehr Aufmerksamkeit - etwas, das Law trotz einiger kleiner Ausrutscher und ungewollt dramatischem Start in die Grand Line doch lieber vermeiden wollte. Anstatt also dem trotzigen, kleinen Impuls nachzugeben, räumte Law Ace die benötigte Zeit ein, die es kostete, all seine Gedanken kund zu tun- eine großzügige Handlungsweise seitens des Kapitän der Heart-Piraten, und niemand war hier, um seiner Generosität beizuwohnen. Okay, Feuerfaust Ace hatte sie aufgesucht, um versteckt hinter einem freundlichen Lächeln die Hackordnung zu etablieren - aber bevor Law sich einschüchtern ließ, wurde ein Seekönig Muffinverkäufer im Tante-Emma-Laden. Er tat also, was er in solchen Situationen immer tat, und lächelte - auch, wenn es seine Augen nicht erreichte. „Ich mache niemals Ärger.“, sagte er leichthin, worauf Shachi ein ungläubiges Geräusch machte, das er in einen unglaubwürdigen Hustenanfall zu überspielen versuchte. Penguin klopfte ihm mitleidig auf den Rücken. „Ich bin nur zum Shoppen hier.“, fuhr Law fort, und hob abwehrend die Hände. „Einmal umgezogen, und die Marine hat schon wieder vergessen, wer wir sind.“ Um seiner gespielten Gelassenheit echte folgen zu lassen, beschloss er, sich auf den erheiternden Teil dessen zu konzentrieren, was Ace gesagt hatte - seine Inspirationsreise. Entweder, auch das war ein Witz, oder die Whitebeard Piraten lehnten stärker in Hippie-Territorium, als Law vermutet hätte. Andererseits war er noch niemand anderem dieser legendären Crew persönlich begegnet, wer konnte also sagen, nach welcher Philosophie der alte Whitebeard seine Mannschaft übers Deck tanzen ließ. Vielleicht hatten sie eine strikte Keine-Shirts-Politik; sicher, bei dem Körperbau musste die menschliche Brandgefahr sich definitiv nicht verstecken, das musste Law neidlos zugeben, aber Polestar war eine Herbstinsel, und auch, wenn er selbst lange auf einer Winterinsel gelebt hatte, fröstelte ihn der Gedanke, nur in kurzen Hosen und Boots bekleidet durch Loguetowns Straßen zu spazieren. „Ah! Captain!“, tönte es da plötzlich, und zwei von drei Heart-Piraten wandten den Blick nach links, von wo ein 2 Meter großes, weißes Fellbündel auf sie zugehastet kam, dicht gefolgt von Clione, der aufgrund der Schmalheit der Gasse nicht ganz zu Bepo aufholen konnte. „Captain, wir haben gerade Marine-Soldaten gesehen, anscheinend wirst du schon gesu..“ Wie angewurzelt blieb der Mink stehen, als er Ace bemerkte. Er musterte den Fremden einmal komplett, ehe er unvermittelt in Tränen ausbrach, und sich verbeugte: „Es tut mir so Leiiiid!! Ich habe einfach euer Gespräch unterbrochen!!“ Es war doch wirklich immer wieder erstaunlich, wie seine Crew es stets schaffte, den Eindruck, den er als Captain vermitteln wollte, zu untergraben. Ah Law war schon irgendwie ein amüsanter Kerl, wie er noch mal deutlich versuchte den Arzt und Kapitän heraus hängen zu lassen, damit Ace bloß keine Fehldiagnosen stellen konnte. Sicher, vom medizinischen Standpunkt her war Law der Profi, keine Frage, aber Ace konnte Menschen ganz gut einschätzen und lesen, und was er damals gesehen hatte – das war für ihn nicht unbekannt. Er selber war auch mal so drauf gewesen, selbstzerstörerisch und aggressiv wie ein unkontrollierter Großbrand. Dieses Gefühl der Gleichgültigkeit gegenüber alles und jedem hatte ihn selber beinahe komplett zerfressen – wären da nicht Ruffy und Sabo gewesen. Seine geliebten Brüder, ja, sie hatten ihn aufgefangen, ihm geholfen, und vor allem das Gefühl gegeben gebraucht und gut zu sein. Und wie es schien, hatte die Crew von Law genau das selbe bei ihm auch geschafft, sie hatten ihren Kapitän aufgefangen und soweit zurecht gerückt, dass er weder sich noch anderen unnötig schadete. Doch dass er ihm gerade versuchte ein Märchen zu erzählen war Ace auch irgendwie klar – sicher waren sie nur zum Shoppen hier, was denn sonst, die Stadt war für ihre shoppenden Piraten geradezu bekannt. Diese Lüge brachte ihn sogar zum Schmunzeln, den Law sprach ohne eine Miene zu verziehen und eigentlich klang es sogar ziemlich glaubwürdig. Ihre Aufmerksamkeit wurde schließlich auf die Seitenstraße gelenkt, aus welcher sich gerade der große Bär auf sie zubewegte. Dieser realisierte im selben Moment wohl selber, dass er gerade der Elefant im Porzellanladen war, und begann sich hastig zu entschuldigen... dies brachte Ace entgültig zum lachen, nein, das war einfach zu gut. „Schon gut... Bepo, war doch dein Name, oder?“ er hielt sich die Hand vor dem Mund um nicht laut los zu grölen. „Du kommst genau zum richtigen Zeitpunkt, dein Capt´n wollte mir schließlich gerade eh einen Bären aufbinden.“ Mit diesen Worten wanderte sein Blick wieder zurück zu Law, dieser zeigte ihm deutlich, wie glaubwürdig er den Chirurgen fand. „Trafalgar, wurde dir nicht beigebracht, dass man nicht lügen soll?!“ Doch auf die Antwort musste Ace noch warten, den plötzlich drang ein anderes bekanntes Geräusch an sein Ohr. „Bölle, Bölle, Bölle“ Mit einem gekonnten Handgriff fischte er die Teleschnecke aus seinem Rucksack, eine ihm mehr als vertraute Stimme meldete sich zur Wort. „Hey Ace...“ rausch, rausch „Oh man, die Verbindung...“ rausch „Ist trotz Verstärker auf diese Distanz... nicht die...“ rausch „Beste, sorry. Ich sollte dir von Paps ausrichten...“ rausch „dass du dich ruhig öfters...“ rausch, rausch „auf deiner Reise melden sollst. Du kennst ihn...“ rausch „er macht sich nun mal so seine Gedanken.“ rausch, rausch „Naja und ich war auch neugierig ob du schon...“ rausch „Was neues über deinen VA.... ähm sorry...“ rausch „Ich meine dem Piratenkönig herausgefunden hast?“ Ein dunkler Seufzer kam aus dem Mund der Feuerfaust, dabei ließ er seinen Kopf sinken, sodass sein Hut sein halbes Gesicht in Schatten legte, dadurch wirkte er noch unzufriedener, als seine Stimme es vermuten ließ. „Mensch du hast manchmal ein Timing, Deuce. Jetzt muss ich deinetwegen ein paar unschuldige Zuhörer beseitigen.“ „Was nein...“ rausch „WARTE ACE!“ Darauf war jedoch nur noch das berühmte „Gatcha“ zuhören gewesen, was die anderen wissen ließ, dass Ace aufgelegt hatte. Plötzlich wurde es seltsam still in der Gasse, die Luft fing an zu kribbeln als wäre sie geladen, und von einem Moment auf den anderen schossen Flammen aus dem Boden und umschlossen die kleine Gruppe, als wäre sie in einem Kessel gefangen worden. Noch bevor Law daran denken konnte sein Schwert zu ziehen, stand Ace schon neben ihm und packte seine Hände mit einem festen Griff, dabei zog er den älteren fest zu sich und seine lodernden Augen fixierten die goldenen Seelenspiegel von Law. „Am besten, ihr vergesst gleich sofort was ihr gehört habt!“, gab er mit deutlich drohender Stimme von sich, es ärgerte ihn schon sehr, dass die Heart-Piraten dieses Gespräch mitbekommen mussten. „Hier im East Blue gibt es auch noch andere schöne Inseln, wo ihr shoppen gehen könnt.“ Eine mehr als deutlichere Aufforderung für Law sich zu verpissen konnte es kaum geben. Das Feuer umschloss Ace´ Körper, und stand er noch grade vor Law von Angesicht zu Angesicht, befand er sich im nächsten Moment genau hinter ihm. „Also, mein unauffälliger Freund; wir sehen uns auf der Grand Line.“ Als Ace schließlich verschwand, löste sich auch die Feuerblockade und ließ die Heart-Piraten frei, ihnen stand es frei zu gehen, wohin sie wollten, doch Ace hoffte deutlich gewesen zu sein, dass er sie hier nicht mehr sehen wollte. Von einer Sekunde auf die andere war die komplette Situation gekippt; aus dem Sonnenschein-Lachen und dem warmen, amüsierten Gesichtsausdruck war ein Sturm geworden, und trotz des Feuers, das sie plötzlich umgab, wirkten die Augen des Whitebeard Piraten auf einmal kalt wie die See, ein Abgrund, der einen direkt in ein eisiges Grab reißen konnte. Bevor er Gelegenheit bekam, zu antworten, war der Moment auch schon vorbei - die Flammen erloschen, die Feuerfaust verschwunden - und Law war am Brodeln. „Ich soll...vergessen, was ich gehört habe?“ Er lachte leise auf. „Ich denke nicht. ...Oh nein nein nein, das wird gerade richtig gut!“ Shachi, Penguin, Bepo, und Clione, denen simultan der Arsch auf gutdeutsch auf Grundeis gegangen war, sahen mit mildem Entsetzen, wie ein aufgeregter Ausdruck auf das Gesicht ihres Kapitäns trat. „Captain, das ist eine schlechte Idee!“, sagte Penguin sofort, dem bereits dämmerte, was in Law vorging - er hatte etwas Interessantes entdeckt, und jetzt würde er nicht so schnell davon ablassen. „Das finde ich nicht.“, erwiderte Law, und alle vier seiner unglückseligen Kameraden konnten mehr als deutlich sehen, wie die Rädchen in Laws Kopf begannen, zu arbeiten. „Du willst nicht im Ernst hier im East Blue einen Streit mit einem von Whitebeards Leuten anfangen! Das ist einer der vier Kaiser, hallo?“ „Hallo!“, gab Law zurück, mittlerweile offen am Grinsen, und ohne einen Hehl daraus zu machen, wie wenig ihm die Gegenargumente seiner Crew gerade ausmachten. Er war hierhergekommen, um etwas über Gol D. Roger herauszufinden - den Mann, der es bis zur letzten Insel geschafft und die Rätsel der Welt gelöst hatte. Die Stadt selbst hatte ihm bis jetzt keine hilfreichen Informationen liefern können, aber dieses Telefonat gerade eben, sowie Ace´ Reaktion bestärkten Laws Vermutung, unerwartet doch noch etwas Spannendes herausfinden zu können. Shachi seufzte, und klopfte Penguin resigniert auf die Schulter. „Wir haben ihn verloren, Mann.“ Alles, was sie jetzt noch tun konnten, war, ihrem Captain zu folgen, und ihn aus dem gröbsten rauszuhauen. „Oh nein, ist das meine Schuld?“, fragte Bepo verunsichert, und er sah hibbelig in die Runde, während Clione Law fixierte. „Okay Captain...haben wir einen Plan?“ Die Heart-Piraten vermieden frontale Konflikte, wenn sie konnten. Selten erfüllten sie einen Zweck, und List und Täuschung funktionierten so viel besser, und brachten zudem den Bonus, dass Gegner im Zweifelsfall nicht wussten, was sie konnten. Allerdings konnte solchen Auseinandersetzungen nicht für immer aus dem Weg gegangen werden, ganz besonders nicht, wenn es der eigene Kapitän war, der etwas provoziert hatte - oder im heutigen Fall, offenbar provoziert worden war. Uni und Vidra hatten sich, wie abgesprochen, dem Auffüllen der Vorräte gewidmet. Ohne ihre Overalls mit dem auf die Brusttaschen gestickten Jolly Roger ihrer Crew waren sie nichts weiter als Zivilisten, die hier ihre Einkäufe erledigten - niemand erkannte oder behelligte sie, nicht mal die seit kurzem rapide ansteigende Zahl an Marine-Patroullien. Der East Blue galt als das ungefährlichste der vier Blues, sodass schwerwiegende Hindernisse oder Kämpfe eigentlich nicht auf der Tagesordnung standen - und trotzdem hatte Uni direkt ein schlechtes Gefühl, als er das Böllen seiner Mini-Teleschnecke vernahm. Diese Gefühl bestätigte sich, als er jetzt, keine 12 Minuten später, auf einer Holzkiste am Rande einer Nebenbucht saß. Ikakku, die vorsichtigste in der Gruppe, hatte Lemming das U-Boot von der Hafenbucht hier herüberschippern lassen, sobald sie das erhöhte Soldatenaufkommen bemerkt hatte, sodass sie nunmehr außer Sichtweite vom Hafen ankerten. „Was ist denn passiert?“, fragte der Fischmensch Shachi, der begonnen hatte, die Crew aufzuteilen. „Oh, das wird dich freuen - wir haben in der Stadt Feuerfaust Ace getroffen.“, kam die unerwartete Antwort, und sofort stürzten Nachfragen gleich mehrerer Crewmitglieder auf den Rothaarigen ein. „Was, echt?“ „Was macht er hier?“ „Dürfen wir ihn auch mal sehen?“ „Hat er wirklich einen Haustiger?“ „Anfangs war eigentlich alles- äh, was?“ Die letzte Frage hatte Shachi dann doch deutlich aus dem Konzept gebracht, er schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich wieder fasste. „Am Anfang war alles okay, aber dann ist die Lage irgendwie eskaliert, und jetzt will Law sich zum Verrecken nicht davon abbringen lassen, sich mit ihm anzulegen. Also, er sagte zwar, er wollte „schon keinen Streit anfangen“, wir gehen trotzdem auf Nummer sicher. Deswegen mussten wir euch erstmal alle zurückpfeifen. Ah, du, Uni, und Okojo und Puffin, geht direkt nochmal unter Deck für die Entnahme, ihr kommt gleich mit. Der Rest bleibt hier; haltet die Tang startklar, damit wir im Notfall abhauen können." Shachi, der die Prozedur offensichtlich gerade ebenfalls hinter sich gebracht hatte, zog sich die Mütze vom Kopf und fuhr sich mit einer angespannt genervten Geste durch die Haare. „Bitte lass das nicht eskalieren....Ich hasse es, wenn Law anfängt, sich für Leute zu interessieren, das bringt uns immer nur Ärger ein.“ Wären sich die Heart Piraten auf das „Treffen“ mit Ace vorbereiteten, hatte der Kommandant der Whitebeard Piraten anderen Ziele verfolgt. Er besuchte, so wie er sich das vorgenommen hatte, das Stadtarchiv, wo er sich erhoffte ein paar nützliche Aufzeichnungen über das Leben seines Vaters zu ergattern, vielleicht welche, die nicht wie ein Lügenmärchen, das die Marine verfasst hatte, klang. Vor dem Betreten des Gebäudes hatte er sich sogar ein Hemd aus dem Rucksack gefischt um sein Tattoo zu verbergen, schließlich wollte er wirklich unnötigen Ärger vermeiden, um in Ruhe seinen Nachforschungen nachgehen zu können, und die Marine war dank Law und seiner Crew eh schon in Alarmbereitschaft. So vergingen einige Stunden. Kopfschmerzen, Hunger, Ärger, Frust... Ace konnte gar nicht sagen, was ihn gerade am meisten plagte, nach dem Aufenthalt im Archiv war er an seinem Tiefpunkt angekommen. Es ärgerte ihn, nicht nur das Deuce ohne Vorwarnung über wichtige Dinge zu quatschen begann, wie so ein blutiger Anfänger, und genau aus diesem Grund erzählte Ace Außenstehenden nicht gerne etwas Persönliches, denn früher oder später konnte scheinbar keiner sein Mund halten. Sicherlich, er konnte nicht wissen, wie viel genau Law mitbekommen hatte, über die anderen Heart Piraten dachte er schon gar nicht nach, sie waren so sehr damit beschäftigt gewesen, sich nicht in die Hose zu machen, dass sie das Telefonat sicherlich gar nicht richtig wahrgenommen hatten. Aber dieser Capt´n, der war anders, neugierig und aufmerksam. Ace sah deutlich den Trotz in dessen Augen, der ihm deutlich sagte „Ich mache was ich will, jederzeit“ ah ja, das kannte er von sich selber ehrlich gesagt mehr als zu gut, und dennoch waren andere Menschen mit denselben Eigenschaften manchmal ein echtes Hindernis. Eigentlich wollte er sich gar nicht mehr damit befassen, er hoffte nur, dass seine Worte bei Law angekommen waren – „Misch dich nicht ein und mach keinen Ärger“, mehr wollte er eigentlich auch nicht. Doch der Grund, warum seine Laune nun komplett gekippt war, waren die Aufzeichnungen im Archiv. Im Grunde bestand dieses aus nichts anderem als dem, was die Leute eh schon über Roger erzählten. Fieser alter Sack, der jedem das Leben schwer gemacht hatte, blablabla, irgendwas mit Teufel, und wie gut es der Welt getan hatte, dass er abgetreten war. Er fand auch Aufzeichnungen über seinen Großvater, klar, Garp war ja schließlich derjenige gewesen, der Roger schlussendlich ausgeliefert hatte - ein richtiger Held. Es war wirklich mittlerweile einfach nur noch anstrengend, diesem Scheiß immer wieder ausgesetzt zu werden. Somit hatte er nicht wirklich etwas Nützliches über seinen Vater herausfinden können... naja, außer ein paar Namen, die er noch nicht kannte, vielleicht waren das ehemalige Roger Piraten, ob sie noch am Leben waren? Ace hatte sich ein paar Notizen gemacht, schaden konnte es ja nicht. Wobei, eine Sache hatte ihn dann doch etwas länger festgehalten – die Oro Jackson. Ein unglaublich tolles Schiff, das musste der junge Pirat neidlos zugeben. Nur zu gerne hätte er sie mal aus der Nähe gesehen, und genau das brachte ihn zum Grübeln, was wurde aus dem Schiff? In keiner der Notizen oder Aufzeichnungen stand nur ein Wort darüber, was mit dem Schiff passiert sein könnte. „Dafür müsste ich dann doch einen der alten Männer aufsuchen“ dachte sich Ace, während er beschloss, sich endlich was zu Essen zu besorgen. Was Süßes war jetzt genau das richtige, um dem Stress etwas entgegen zu wirken. Er besah sich gerade die Köstlichkeiten, die zu einer Konditorei gehörten, als jemand an seine Seite trat – ein Mitarbeiter des Hauses? „Entschuldigung?“ Mit hoffentlich gemächlich wirkenden Schritten näherte sich Penguin, oder eher, der Bedienstete der örtlichen Konditorei, seinem Ziel. Feuerfaust ausfindig zu machen war dank des monströsen Haki, das der junge Mann ausströmte, nicht allzu schwierig für die Crewmitglieder gewesen, die Observationshaki besaßen und bis zu einem gewissen Grad trainiert hatten. Penguin selbst besaß keines, aber anscheinend, so wurde ihm mitgeteilt, war es eine Schande, dass sie sich vorhin so hatten überrumpeln lassen, wenn man bedachte, wie unverhohlen auffällig die Aura dieses menschlichen Flammenwerfers war. Das Temperament des Piraten passte ja, wie es aussah, ganz hervorragend zu seinem Element; Penguin hatte wirklich gedacht, er würde gegrillt werden, und sah sich schon wie ein Brathähnchen am Spieß, als die Flammen überall um sie herum aufgelodert waren. Genau deswegen war er jetzt auch nicht allzu erfreut, dass er derjenige war, der Laws „Einladung“ überbringen musste, und erneut versuchte er sich zu beruhigen, indem er sich daran erinnerte, dass es ja im Moment nicht sein Körper war, in dem er steckte. Er selbst würde keinen Schaden nehmen, selbst wenn der Drohung von vorhin jetzt Taten folgen würden. Wie ihm auffiel, trug Ace mittlerweile ein Hemd - er hatte ja gesagt, dass auch ihm nichts an einer Auseinandersetzung mit der Marine lag, und das hatte er wohl ernst gemeint, wenn er das zuvor stolz zur Schau gestellte Tattoo auf seinem Rücken nun verbarg. Das war doch ein gutes Zeichen, oder nicht? Also bemühte er sich um einen möglichst höflich-neutralen Tonfall: „Trafalgar Law lässt ausrichten, dass er es recht schade fand, dass du das Gespräch vorhin einfach so verlassen hast. Er möchte die Unterhaltung gern fortsetzen, wenn´s beliebt, an einem Ort, der nicht ganz so von Marinesoldaten umschwärmt ist. Du findest ihn in der Bucht östlich vom Hafen, da ist es ein bisschen ruhiger.“ Laws gemurmeltes „Und wir gehen shoppen, wo wir wollen“ fügte er lieber nicht hinzu. Nur, weil sein Captain gerne mit dem sprichwörtlichen Feuer spielte, musste Penguin ja nicht unnötig provozieren. Skeptisch zog die Feuerfaust eine Augenbraue hoch als dieser ihm keinen Kuchen andrehen wollte, sondern eine Einladung von Trafalgar ausrichtete. Ace verschränkte die Arme vor der Brust und blickte den anderen mit einer ernsten Miene an, als wäre er noch am Überlegen, ob er sein Gegenüber fressen sollte oder nicht. „Der hat ja Nerven.“ brummte Ace und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Was dachte sich Law denn dabei, ihn irgendwohin zu bestellen um ihr „Gespräch“ weiter zu führen, dachte er wirklich, dass Ace so blöd war, nicht zu wissen, dass der Kapitän der Herzen ihm eine Falle stellen wollte – was war denn los, fühlte sich etwa jemand in seinem Stolz verletzt? „Dein Kapitän denkt also wirklich, dass es eine gute Idee wäre, mich zu einem Kampf herauszufordern?“ Seufzend lockerte er nun seine Haltung, so recht wusste er nicht, was der Sinn und Zweck des Ganzen war, aber Ace konnte sich momentan eh nur um das wichtigste Problem gerade kümmern – seinen Hunger! Also schnappte er sich Törtchen, von denen er sich auch gleich mehrere in den Mund schob, Kekse und Brötchen, schob diese in den Rucksack oder seine Hosentaschen, und ging schließlich los. Noch bevor sich jemand beschweren konnte, dass er die Zeche prellen würde, zeigte er auf Penguin, der sich als Mitarbeiter ausgab, und sagte: „Er hat mich eingeladen!“ und schon war der junge Pirat verschwunden, während eine wütende Konditorin sich an Penguin wandte. Auf dem Weg zu seinem Striker dachte er lange nach, ob er Laws Einladung folgen sollte oder nicht, eigentlich konnte es ihm egal sein, doch auf der andere Seite war er schon neugierig zu sehen, was der Typ drauf hatte und wie er ihm entgegen treten wollte, und hey, vielleicht wollte er auch nur Shoppingtipps von ihm haben. Kurz musste er selber über den Gedanken schmunzeln, bevor er den Rucksack auf dem Striker ablegte und sich auf den Weg machte. Sie waren also bei einer Bucht, nah wie praktisch! Fortsetzung Folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)