Do it ... or not! von phean ================================================================================ Kapitel 1: Erwischt ------------------- Geschichte war super öde. So ihre Meinung. Maya wurde damit nicht warm. Schön und gut, dass es wichtig war, zu wissen, was damals geschehen war. Aber das hieß nicht, dass es für sie interessant war. Gerade wünschte sich die Schwarzhaarige doch irgendwie die Mathestunde zurück. Seufzend lag ihr Kopf auf ihrer Handfläche, während sie zwar mitschrieb, das aber eher gelangweilt. Trotzdem musste sie sich alles notieren. Ihren Lehrer hatte sie die letzten Jahre beobachtet, er hatte immer kleine Anzeichen, wenn wohl ein unangekündigter Test ansteht. Zuhause musste sie sich die Sachen auf jeden Fall nochmal anschauen. Sonst blickte sie da überhaupt nicht durch. Erneut entkam ihrem Mund ein Seufzen. Dabei hatte die Schule gerade erst angefangen, aber es war ihr Abschlussjahr und da war die Zeit eben begrenzt. Als es endlich zum Ende der Stunde klingelte, legte sie erleichtert ihren Stift zurück in das Federmäppchen. Während die anderen Schüler bereits das Zimmer verließen, war wieder einmal sie es, die in aller Gemütlichkeit zusammenpackte. Sie hatte es nicht so eilig in die Pause zu kommen. Als sie alle Dinge in ihrer Tasche verstaut hatte, stockte sie. Ihre Augen weiteten sich und sie sah nochmal ihre Bücher an. „Verdammt ...“, fluchte sie, „... wo ist es?“ Ihr wurde etwas anders. Hatte sie es im Spind gelassen? Aber da ließ sie es doch sonst nie. Welcher Ort blieb jedoch noch übrig. Maya schloss ihre Umhängetasche und schulterte sie, während sie sich erhob. Sie musste es finden, schließlich wäre es verdammt übel, wenn es jemand zu Gesicht bekam. Allerdings kam sie gar nicht weit. Der Weg hinaus wurde versperrt, von keinem Geringeren als Jamie Valmont. Dieser hatte seine Augen ganz klar auf sie gelegt. Auf sie! Das Mauerblümchen in Person zuckte zurück und erwiderte den Blick mit weit aufgerissenen Augen. Noch nie hatte jemand sie so angesehen, wie er es im Moment tat. Intensiv. Seine Augen funkelten. Dabei wandte er den Blick nicht ab, während es Maya immer weiter einschüchterte. Ihr Mund öffnete sich leicht und war trocken. Ihr Herz schlug schneller, während sie noch einen Schritt zurück machte. Was wollte er denn von ihr? „Das ist deins, oder?“, fragte er, während sich ein Mundwinkel hob. Mayas Augen weiteten sich weiter, als sie ihr Skizzenbuch in seinen Händen entdeckte. Da rutschte ihr das Herz in die Hose. Schwer schluckend überlegte sie sich, was sie sagen sollte. Aber sie musste es zugeben, schließlich wollte sie das Buch zurückhaben. Dagegen sprach, dass er möglicherweise hineingeschaut hatte. „J-ja ...“, stotterte sie leise, „d-danke ...“, sie lächelte sachte und eher unglücklich. Da streckte sie ihre Hand danach aus, sie wollte es ihm aus der Hand nehmen. Allerdings zog Jamie seine Hand zurück und etwas höher, sodass sie nicht an es hinkam, ohne näher zu kommen. Derweil begann er zu grinsen. „Nicht so schnell“, sprach er amüsiert. Wieder zuckte sie zurück und musterte ihn verschreckt. „Ich hätte gerne etwas von dir ... schließlich ... nette Zeichnungen“, lachte er leise und schlug es mit einer Hand auf. Der jungen Frau lief es eiskalt den Rücken hinunter. „Was ist es dir wert, dass ich den Mund halte?“, fragte er, während er den Blick wieder auf sie legte. Aus diesem sprach die pure Arroganz. Er hatte sich komplett verändert. Während er sie zuvor noch amüsiert angesehen hatte, sah er nun auf sie herab. Sie zog ihre Hände zurück, „w-was m-meinst du?“ Es war ja klar, dass jemand wie er nicht einfach ohne Grund mit ihr sprach. Dass es allerdings um ihr Skizzenbuch ging, gefiel ihr gar nicht. Zumindest der Umstand, dass es sich in seinen Händen befand. „Oh ... ich weiß nicht ...“, lachte Jamie und strich durch seine schwarzen Haare. Zum größten Teil waren die schulterlangen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, doch es wirkte, als seien sie gewollt unordentlich. Das sollte wohl den Look des Bad Boys unterstreichen, den Ruf hatte er zumindest. Die Mädchen standen darauf, wie sollte es also anders sein, dadurch war er ebenso ein Playboy. Gerade sah sich Maya eben diesem jungen Mann hilflos gegenüber. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Da trat er einen Schritt auf sie zu und nahm das Skizzenbuch hinter seinen Rücken, um es mit beiden Händen festzuhalten. Maya folgte der Bewegung seiner Hände und zuckte zurück, als er sich zu ihr hinunterbeugte und sein Gesicht dicht vor ihrem war. Als sie sich diesen tiefblauen Augen gegenüber, die sie eindringlich ansahen. Schwer schluckte sie, während es der jungen Frau kalt den Rücken hinunterlief, ihr aber gleichzeitig viel zu heiß war. Hinzu kamen noch ihre Wangen, die sich langsam röteten. Sein Blick war zu intensiv. Jamie schien jeden Zentimeter ihres Gesichtes haargenau unter die Lupe nehmen zu wollen. Kein Wunder, dass ihr das vollkommen unangenehm war. „Ach, ich weiß ...“, lachte er und legte seinen Kopf leicht schief. Mayas Stirn kräuselte sich. „Wie wäre es mit einem Kaffee nach der Schule?“, schlug er irgendwann vor. „E-ein Kaffee?“, ihre Antwort war schriller als gewollt. Wer würde jedoch erwarten, dass ein Typ wie er, mit einem Mädchen wie sie, einen Kaffee trinken möchte. Doch ihr Blick fiel auf seine Arme, die hinter seinem Rücken ihr Buch hielten. Sie brauchte es zurück! „Du willst es doch wieder haben“, grinste er weiterhin wissend. Zögerlich nickte sie, nachdem sie schwer geschluckt hatte. „Na dann ...“, Jamie richtete sich auf und strich sich erneut die Haare aus dem Gesicht, er merkte, dass sie mit sich haderte, „überleg es dir bis zum Schulschluss“, der Ältere wandte sich mit einem verschmitzten Lächeln ab und sah über die Schulter kurz zurück. Derweil blieb Maya etwas verdattert im Raum stehen. Schöne Scheiße ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)